Monte
Cavallo - Pferdeberg, so nannten die Römer den Weinberg,
der früher dort war, wo sich heute der Quirinalspalast
erstreckt. Im 16. Jahrhundert entdeckten die Päpste dann,
dass der Monte Cavallo sowohl klimatisch als auch verkehrstechnisch
- und damit auch politisch - geeignet für eine Sommerresidenz
war. Papst Gregor XIII. übernahm das Land und errichtete
einen ersten Palast, der von seinem Nachfolger Sixtus V. vergrößert
und ausgebaut wurde. Inzwischen erhebt sich auf dem Quirinal
ein riesiger, spätmanieristischer Palastkomplex. Das eigentliche
Gebäude ist um einen rechteckigen Innenhof gebaut. Daran
schließt wie ein großer Riegel ein langgezogener
Flügel an, der den großen Garten zur bewohnten Stadt
hin abgrenzt. Innen läuft der Besucher über mächtige
Treppenaufgänge, und bewegt sich dann durch eine nicht
enden wollende Flucht von prächtigen Räumen. Das erste
Kunstwerk ist gleichzeitig das großartigste: Ein Christusfresko
von Melozzo da Forlì aus dem späten 15, Jahrhundert.
Der perspektivisch stark verkürzte Christus ist umgeben
von kleinen Engeln. Weitere Figuren aus dem Engelschor hängen
in den vatikanischen Museen. Die Zimmerflucht ist repräsentativ.
Besonders der Thronsaal mit Fresken von Giovanni Lanfranco und
Carlo Saraceni. Einige Räume sind mit Groteskenmalereien,
andere mit Wandtteppichen ausgestattet, in einigen stehen kostbare
Chinoiserien, in anderen hängen Barockgemälde oder
Kopien alter Meister. Wunderbar ist der Blick über die
Stadt, den der heutige Besucher nicht nur mit dem italienischen
Staatspräsidenten teilt, sondern auch mit allen früheren
Hausherren. Der Wach- und Machtwechsel auf dem Quirinal hat
dabei keine kämpferischen Spuren hinterlassen. Zwar versuchten
die Päpste, Napoleons kaiserlichen Dekor zu entfernen,
und auch die Könige versuchten sich ein eigenes Herrschaftshaus
zu schaffen. Mit italienischer Großzügigkeit ist
es aber allen Herren auf dem Quirinal gelungen, die Geschichte
des Palastes zu bewahren.
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Zum
Quirinalspalast:
Mit
dem Bus:
Nr. 40/64 von Termini oder St. Peter bis Via Nazionale/Largo
Magnanopoli, dann zu Fuß (4 Minuten) durch die Via XXIV
Maggio bis zur Piazza del Quirinale.
Öffnungszeiten:
Quirinalspalast: Nur So, außer an Feiertagen, zwischen
8.30 und 12.30.
Tipp:
Vor dem Quirinalspalast kann man zu bestimmten Zeiten den großen
Wachwechsel miterleben, dann marschieren die Korps mit ihren
Musikkapellen auf. Wenn Sie Interesse haben, informieren Sie
sich am besten bei den grünen Pavillions über die
aktuellen Zeiten.
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