Übersetzt
heißt Via della Conciliazione Straße der
Versöhnung. Und die Versöhnung zwischen Kirche und
Staat war wichtig nach der gewaltsamen Auflösung des Kirchenstaates
im Jahr 1870. Als man sie nach langen Verhandlungen zwischen
Mussolini und Papst Pius XI. 1929 in den Lateranverträgen
erreichte, wollte man diesem Sieg auch ein Denkmal setzen. 1936
begannen die Abrißarbeiten der sogenannten "Spina
del Borgo" - zu deutsch des Borgo-Rückgrates, eines
Gebäudekomplexes zwischen dem alten und dem neuen Teil
des Borgo.
Augenfällig ist die 1939 beendete Gestaltung der Via della
Conciliazione allemal. Einige bezeichnen sie als faschistisches
Unding, andere empfinden sie als Prachtstraße. Als Bernini
den Petersplatz schuf, wollte er, dass sich dort Menschen aus
der ganzen Welt wie in einem großen Becken sammeln sollten.
Aus der Enge des Gassengewirrs im Borgo kommend, sollten sie
auf den weiten Platz treten wie in ein anderes Universum. Denn
da, wo heute die 100 m breite Straße verläuft, waren
tatsächlich nur kleine Gässchen und alte Häuser.
In den Bars im Borgo kann man noch Photos von ihnen sehen. Gegner
sagen, dass durch die neue Straßenführung das Gefühl
des Sammelns der Pilgerscharen an ihrem Mittelpunkt, dem Petrusgrab,
nicht mehr so bildhaft erlebt werden kann, und daß der
Effekt, den Bernini bezweckt hat, zunichte gemacht ist. Tatsache
ist aber, daß Bernini, nachdem er das Halbrund der Kollonaden
geschaffen hatte, selbst über eine breite Straße
zur Engelsburg nachgedacht hat. Davon existieren Zeichnungen.
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Zur
Via della Conciliazione
Mit
der Metro:
Linie A bis Ottaviano/San Pietro
Mit
dem Bus:
Nr. 62 Richtung Piazza Pia/San Pietro fährt über die
Via della Conciliazione, Nr. 40 Richtung Piazza Pia/San Pietro
kreuzt vor der Endhaltestelle die Via della Conciliazione
Zu
Fuß:
Von der Piazza Navona über die Engelsbrücke (15 Minuten)
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