Ein
Spaziergang am Tiber lohnt sich immer. In einer verwinkelten
Stadt wie Rom fällt die Orientierung für den Fremden
oft schwer. Um von einem Museum zur nächsten Kirche zu
gelangen, wählt der Tourist darum häufig die großen
Verbindungsstraßen. Sie sind aber gerade in der Ewigen
Stadt wegen des chaotischen und lauten Verkehrs, aber auch wegen
schlechter bis fehlender Bürgersteige kein Vergnügen.
Wer z.B. vom Vatikan nach Trastevere gelangen und gleichzeitig
ein wenig frischere Luft genießen will, braucht nur eine
der Tibertreppen an den Brücken hinabzusteigen. Auf der
Höhe des Wassers führen im gesamten Innenstadtgebiet
gut ausgebaute Pflastersteinwege am Fluss entlang. Dort kann
man bei Tag wunderbare Panorama-Aussichten auf Rom genießen.
Abends macht die Beleuchtung der Brücken die Tiberwanderung
zu einem Lichtspektakel, das der theatralischen Mentalität
der Stadt entspricht. Wer etwa vom Vatikan an Trastevere und
der Tiberinsel vorbei bis nach Testaccio geht, kann dort den
ehemaligen Zufluss der cloaca maxima, des Abwassersystems
der Antike entdecken. Außerdem befinden sich dort die
Reste von antiken Lagerhallen. Bevor der Tiber per Einfassungsmauer
aus der Stadt gesperrt wurde, war er nämlich eine der wichtigsten
Transportadern der Stadt. Wer es sich bequemer machen will,
der kann auch die seit Ende April verkehrenden Tiberfähren
zum Preis von einem Euro benutzen. Ab Juni sollen sie bis zu
Roms ehemaligen Hafen in Ostia Antica fahren.
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Hinweis:
Zur
Regenzeit tritt der Tiber auch in der Stadt gelegentlich über
die unteren Ufermauern. Wenn Sie trotzdem nicht auf einen Tiberspaziergang
verzichten wollen, müssen Sie ob an der Straße entlang
gehen.
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