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Meldungen vom 15.7.2006

- Papst: Beten für den Frieden im Nahen Osten -
- Vatikan verlangt zum G8-Gipfel: Reiche sollen Arme einbeziehen -
- Umweltsymposion: Religion und Ökologie gehören zusammen! -


Verantwortlich: P. Eberhard v. Gemmingen SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: P. Max Cappabianca OP
Redaktionsschluss 16.00 Uhr

Vatikan wünscht: bei G-8-Gipfel sollen die Reichen die Armen einbeziehen
Die Krise im Nahen Osten überdeckt das Jahrestreffen der größten und führenden Industrienationen: Der G-8-Gipfel in Sankt Petersburg. Der Gastgeber und russische Präsident Wladimir Putin hat heute die Staats- und Regierungschefs der reichsten Länder in Empfang genommen. Bundeskanzlerin Merkel kündigte an, sie werde die Haltung der Bundesregierung zur Atomenergie verteidigen, außerdem möchte US-Präsident George Bush über das Problem des Terrorismus beraten. Weitere Themen sind unter anderem Massenvernichtungswaffen oder Klimaschutz. Ein Thema steht nicht zur Diskussion: Entschuldung und Einbeziehung armer Länder. Dass die "Reichen" nicht über dieses Problem beraten möchten, beklagt der Päpstliche Rat für Gerechtigkeit und Frieden und wendet sich direkt an die Gruppe der Acht in Sankt Petersburg.
Das Schreiben, unterzeichnet von dem Präsidenten Kardinal Renato Raffaele Martino und dem Sekretär Bischof Gianpaolo Crepaldi fasst die Ergebnisse des Treffens der Welthandelsorganisation WTO Ende Juni zusammen: "Völliger Stillstand" – so das traurige Resultat – mehr könne dazu nicht gesagt werden. Aus diesem Grund richtet der Vatikan einen deutlichen Appell an die größten Industrienationen: Setzt euch für eine umfassende Teilnahme aller Länder am Welthandel ein. Man dürfe nicht länger warten, da Handelsbeziehungen einen ernstzunehmenden Einfluss auf das menschliche Wohlbefinden und die menschliche Würde haben, so der Päpstliche Rat für Gerechtigkeit und Frieden. Das bedeute, dass bei kommerziellen Verhandlungen humanitäre Gesichtspunkte stets berücksichtigt werden müssten. Die Würde jedes einzelnen Menschen müsse an oberster Stelle stehen. Außerdem müssten die G-8-Länder die Kriterien wie Transparenz, die "Wahrheit der Zahlen" und die vollständige Einbeziehung aller Länder am Verhandlungstisch garantieren. Die Kirchlichen Vertreter legen den Teilnehmern das Modell des Mutilateralismus ans Herz, bei dem die Interessen aller Partner berücksichtigt werden. Das Schreiben endet mit einem Wunsch: In gemeinsamer Anstrengung und mit Gottes Unterstützung mögen die Teilnehmer Mut zu Lösungen, Kreativität, Realismus beweisen. (rv)

Brasilien: Religion und Umweltschutz gehören zusammen!
Die Idee stammt von Patriarch Bartholomaios I.: Ein Symposion zum Thema Umweltschutz, das Vertreter verschiedener Religionen, der Vereinten Nationen, Fachleute und Journalisten zusammenbringt.
Zum sechsten Mal findet dieses Treffen statt, diesmal in Manaos in Brasilien, in diesem Jahr zum Thema "Der Amazonasfluss: Quelle des Lebens."
Papst Benedikt hat in einer Botschaft an die Teilnehmer des Symposions betont, dass alle Menschen guten Willens zusammen arbeiten müssten, um das Überleben der Menschen zu sichern. Er teile die Werte, die das Treffen fördern wolle, so zum Beispiel den Umweltschutz oder den ökumenischen Dialog. Gerade der Umweltschutz sei ein gutes Beispiel für die gelungene ökumenische Zusammenarbeit und das gemeinsame Zeugnis der Kirchen. Der Papst forderte alle Christen auf, ihren Geist zu öffnen für die Liebe, die ihre Wurzeln im Glauben habe. Nur so werde ihr Einsatz für den Umweltschutz ein glaubwürdiges Zeugnis für den Glauben.
An dem Treffen nahmen als Vertreter der katholischen Kirche Kardinal Roger Etchegaray und Kardinal Geraldo Agnelo teil. Er ist Vorsitzender der brasilianischen Bischofskonferenz. Es sei gut, dass die katholische Kirche an dem Treffen teilnimmt: … "Religion und Umweltschutz sind zwei Sachen die engstens miteinander verbunden und voneinander abhängig sind. Die Bewahrung der Schöpfung hat höchste Bedeutung auch für die Würde des Menschen."
Das Amazonasgebiet wird größtenteils von Indios bewohnt. Sie leben in enger Verbindung zur Schöpfung und meist sind sie die Verlierer im Kampf um Wohn- und Lebensraum. Was tut die Kirche für die indigene Bevölkerung?
"Wir als Kirche wollen einen wirklich brüderlichen Umgang. Die christliche Brüderlichkeit kennt keine territorialen Grenzen. Wir müssen die Natur in den Wohngebieten dieser Menschen respektieren, weil die Umwelt Teil der Zukunft der Menschheit ist."
Und angesprochen auf das Problem der Sekten…
"Ja wir haben hier Probleme mit den Sekten. Und zum Teil handeln sie im Interesse derer, die nicht das Wohl der Bevölkerung und den Schutz der Umwelt im Amazonas verfolgen. Die Präsenz dieser Sekten ist hier sehr stark. Was können wir anderes tun, als die Menschen über die Situation aufzuklären, damit jeder selber merken kann, was da geschieht. Das bedroht ja nicht nur die katholische Kirche, sondern die Menschheit." (rv)

DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Von seinem Urlaubsort im Aosta-Tal aus hat Papst Benedikt XVI. mehrere Personalentscheidungen getroffen. Das Kirchenoberhaupt nahm heute den altersbedingten Rücktritt des Bischofs von Mymensingh in Bangladesch, Francis Anthony Gomes (75), an. Nachfolger wird sein bisheriger Weihbischof Paul Ponen Kubi (50). Ebenfalls entsprach der Papst dem Rücktrittsgesuch von Bischof Dominic Kokkat (74), der die syro-malabarische Diözese Gorakhpur in Indien seit ihrer Errichtung durch Papst Johannes Paul II. 1984 leitete. Sein Amt übernimmt Thomas Thuruthimattam (59), der wie Kokkat Mitglied der sog. "Little Flower Congregation" ist. Zugleich wird der Karmelit und syro-malabarische Bischof von Bijnor, Mar Gratian Mundadan (73), Apostolischer Visitator für die in Indien außerhalb ihrer eigenen Diözesen lebenden syro-malabarischen Katholiken. Weiter ernannte Benedikt XVI. Bischof Jose Luis Azuaje Ayala (48) zum neuen Oberhirten der Diözese El Vigia-San Carlos del Zulia in Venezuela. (kna/rv)
Papst Benedikt XVI. hat zum Gebet um Frieden im Nahen Osten aufgerufen. "Beten und hoffen wir, dass der Herr hilft, und vor allem, dass alle mit der Gewalt aufhören", sagte das Kirchenoberhaupt in seinem Urlaubsort Les Combes im Aosta-Tal laut der katholischen Tageszeitung "Avvenire" vor Journalisten. Der Papst verwies weiter auf die offizielle Erklärung des Vatikans zum Konflikt zwischen Israel und dem Libanon. In der am Freitag veröffentlichten Stellungnahme verurteilte der Heilige Stuhl sowohl terroristische Angriffe als auch militärische Vergeltungsschläge ohne Rücksicht auf die Zivilbevölkerung. (kna)
Der Benedikt XVI. erwarte mit Freude seine Reise nach Bayern, das hat der päpstliche Zeremonienmeister Piero Marini mitgeteilt. Marini war 5 Tage in Bayern, um die Örtlichkeiten des Papstbesuches in Augenschein zu nehmen. Wörtlich sagte er, es sei unmöglich, sich nicht zu freuen angesichts des hochherzigen Engagements so vieler Menschen. Marini unterstrich, dass bei den Papstreisen die Liturgie das Wichtigste sei. In Rom sollen demnächst die liturgischen Texte und Lieder für die Papstreise veröffentlicht werden. (ansa)

Europa

Deutschland
Durch Handauflegung und Gebet hat Bischof Gebhard Fürst heute in der Klosterkirche in Untermarchtal sieben Diakone zu Priestern geweiht. Die Bereitschaft der Weihekandidaten zum priesterlichen Dienst sei ein "Zeichen, dass Gottes Ruf Menschen erreicht", sagte Bischof Fürst in der feierlichen Weiheliturgie. Bischof Gebhard Fürst dankte den Weihekandidaten für ihr "Ja", sich von Gott in den Dienst nehmen zu lassen: Die sieben jungen Männer seien bereit, in der gegenwärtigen Zeit die befreiende und heilsame Botschaft Jesu Christi lebendig werden zu lassen. (drs.de)

Österreich
Das Urteil des Obersten Gerichtshof zur möglichen Haftung eines Arztes bei der Geburt eines behinderten Kindes ist auf allgemeine Kritik gestoßen. Die Präsidentin der Katholischen Aktion Österreich, Luitgard Derschmidt, zeigte sich "bestürzt": Es werde ein Weg eingeschlagen, der einem humanen und christlichen Menschenbild entgegenstehe und der die Gesellschaft "kälter und härter" mache. Auch Lebensschutzaktivistin Gudrun Kugler-Lang äußerte sich kritisch, das OHG-Urteil könne so nicht stehen bleiben. Ärzte dürften nicht zu vorschnellen Verdachtsäußerungen gezwungen werden. Das Urteil bezieht sich auf den Fall, in dem ein Arzt für den gesamten Unterhalt eines 9-Jährigen Kindes mit dem Down-Syndrom aufkommen soll. Es hätte eigentlich abgetrieben werden sollen. (kap)
Mit den Studenten des Wiener Priesterseminars unternimmt Kardinal Christoph Schönborn derzeit eine Pilgerreise durch Italien. Auf dem Programm stehen u.a. Padua, Bologna, Ravenna, Loreto und das Pater-Pio-Heiligtum in San Giovanni Rotondo. Morgen feiert Kardinal Schönborn mit den Seminaristen im Dom von Chieti eine Messe. (pm)

Schweiz
Auch der Ökumenische Rat der Kirchen hat zum Frieden im Nahen Osten aufgerufen. In einer in Genf veröffentlichten Erklärung rief die Organisation dazu auf, die Gewalt zu beenden, die Zivilbevölkerung zu schützen und mit jeglichen kriegerischen Reden aufzuhören. In der Erklärung heißt es weiter: Die Umsetzung des Völkerrechts sei die "grundlegende Alternative zum Teufelskreis von feindlichen Einfällen, Besetzungen, gewaltsamen Gegenangriffen und internationaler Untätigkeit, von dem der Nahe Osten gegenwärtig erneut heimgesucht wird" (pm)

Kosovo
Eine orthodoxe Kathedrale und zwei Klöster im Kosovo sind auf die Liste des Unesco-Kulturerbes aufgenommen worden. Wie das serbische Außenministerium am Freitag mitteilte, handelt es sich um die Kathedrale der Madonna von Ljevis, den alten Patriarchatssitz in Pec und das Kloster von Gracanica, wo derzeit der orthodoxe Bischof von Raska-Prizren nach der Vertreibung aus seiner Bischofsstadt residieren muss. Die Bogorodica Ljeviska-Kathedrale in Prizren wurde unter den Augen der internationalen KFOR-Truppen von albanischen Extremisten schwer beschädigt. (kap)

Russland
Im Kampf gegen Aids hat Renovabis sein Engagement in den Ländern Osteuropas verstärkt. Es sei eine wachsende Zahl von Neuinfektionen mit dem HI-Virus zu beklagen, so das Hilfswerk in einer Erklärung. Mehr als 350.000 Euro seien in die Aufklärung, Beratung und Schulung investiert worden. In Deutschland engagiert sich Renovabis im "Aktionsbündnis gegen Aids", das heute zu einer bundesweiten "Nacht der Solidarität" aufruft. (pm)

Asien

China
Die 30.000 Mitglieder zählende Internet-Polizei soll nun auch Weblogs filtern - neben den Suchmaschinen und Websites von Medienunternehmen. Laut einem Bericht in der Neuen Züricher Zeitung vom Freitag dürften dem staatlichen Versuch jedoch Grenzen gesetzt sein. Denn es gebe in China schätzungsweise bereits 30 Millionen Blogger, die ihre individuelle Sicht über Gott und die Welt im Netz der Netze kundtun. Allerdings versteht sich nur eine Minderheit der Blogger als explizit politisch. (nzz)

Usbekistan
Die Regierung hat die Nichtregierungsorganisation "Central Asia Free Exchange" (CAFE) beschuldigt, 20 Menschen zur Konversion gezwungen zu haben. Ein Verantwortlicher der Organisation bezeichnete die Anschuldigung als unsinnig. Weder er noch einer seiner Mitarbeiter hätten jemals einen Usbeken zum Christentum bekehren wollen. Die CAFE kümmert sich hauptsächlich um den Bau von Waisenhäusern und um das Erteilen von Englischunterricht. Beobachtern zufolge werde der Bekehrungsvorwurf nur verwendet, um westliche Einflüsse in das Land zu einzudämmen. 90 Prozent der Bevölkerung des Landes ist muslimisch. (asia-news)

Südkorea
Die koreanische Regierung unternimmt nicht genug gegen die negativen Folgen der Globalisierung, das hat der Vorsitzende der bischöflichen Kommission für Justitia et Pax, Bischof Choi Ki-san, kritisiert. In einem Brief forderte er die Regierung und Gesellschaft zu einer neuen Landwirtschaftsreform auf. Andernfalls gäbe es keine Chance für die koreanischen Bauern, im internationalen Wettbewerb zu bestehen. Der Bischof bedankte sich bei allen koreanischen Bauern für ihre Arbeit, die dazu beitrüge die Schönheit des Werk Gottes zu demonstrieren. (asia-news)

Indien
80 Studenten werden heute den ersten Kurs der katholisch-juristischen-Universität in Bangalore besuchen. Bei der Einweihung wurde betont, dass der indischen Gesellschaft damit in Zukunft professionelle Anwälte zur Seite stehen, denen die Inder vertrauen können. Bei der Ausbildung werde Wert darauf gelegt, dass die jungen Menschen mithelfen, das nationale juristische System zu verbessern. (uca-news)

Ozeanien

Australien
In Der Kathedralle von Sydney hat heute die pastorale Vorbereitung auf den Weltjugendtag 2008 begonnen. Unter dem Titel "Activ8" wurden zahlreiche Aktionen in den Pfarreien, Bewegungen und Gemeinschaften gestartet, die eine möglichst breite Beteiligung am Treffen fördern sollen. Der Titel "Activ8" nimmt das Motto des Weltjugendtags auf: "Aber ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch herabkommen wird; und ihr werdet meine Zeugen sein" (Apg 1,8). Koordiniert werden die Vorbereitungen von Anthony Fisher, er ist Mitglied des Dominikanerordens und Weihbischof von Sydney. (rv)

Amerika

Venezuela
Die Bischöfe Venezuelas beklagen das Klima der Gewalt und steigender Kriminalität in ihrem Land. In einer Erklärung mit dem Titel "Gedanken des Friedens und nicht der Besorgnis" stellen die Oberhirten fest, dass die Bevölkerung sich daran gewöhnt habe, dass Tod das Zusammenleben der Menschen bestimme. Es sei widersprüchlich, einerseits Frieden zu versprechen, andererseits den jungen Menschen den Gebrauch von Waffen beizubringen. Notwendig sei eine nationale Kampagne für eine Kultur des Lebens und des Friedens der gesellschaftlichen Ordnung der Liebe. Das Verhältnis der Kirche zu Präsident Chavez gilt als problematisch. Auch werden Regimegegnern verfolgt und diskriminiert. In der Vergangenheit war ein Militärputsch gegen Chavez gescheitert, der zu Dutzenden von Prozessen gegen Oppositionsvertreter geführt hatte. (rv)

Vereinte Nationen

"Die Respektierung der Menschenrechte kann Probleme lösen!" Darauf hat der Vorsitzende des katholischen Interessenverbandes für Migration John Bingham bei einer Anhörung der UN-Generalversammlung zum Thema Migration hingewiesen. Besonders betonte er das Recht auf Leben, das Recht auf Arbeit, die Reisefreiheit, das Recht in seiner Heimat bleiben zu können und das Mitwirkungsrecht bei politischen Entscheidungen, die Familie und Gesellschaft betreffen. John Bingham erklärte weiter, nur wenn Menschenrechte respektiert würden, ständen sich Migration und die freie Entfaltung des Individuums nicht im Wege. (cns)


Die obigen Texte basieren auf unserer Nachrichtensendung "Treffpunkt Weltkirche" täglich um 16 Uhr. Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, ADN-Kronos, Upi, Cns, Uca, Misna, Osservatore Romano – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.


Buchbesprechung:

Titel: Von Adam bis Muhammad ( Bibel und Koran im Vergleich)
Autoren: Stefan Jakob Wimmer und Stephan Leimgruber
Verlag: Kath. Bibelwerk, Stuttgart 2005
Preis: 19.90 €
Rezensentin: Sr. Hilliganda Rensing

Von Adam bis Muhammad, Bibel und Koran im Vergleich, erschienen im Verlag Kath. Bibelwerk. Dies Buch verdient eine besondere Beachtung. Es möchte den christlich – islamischen Dialog vertiefen; auf diese Weise einen effektiven Beitrag leisten zur Verständigung innerhalb unserer multikulturellen Gesellschaft. Das angestrebte Ziel setzt anstrengende Bildungsarbeit voraus, hier vor allemauf dem Feld der heiligen Schriften von Islam und Christentum. Beim Vergleich von Bibel und Koran kommt es darauf an, durchgehend unvoreingenommen, sachlich kompetent und interdisziplinär zu denken und zu urteilen.
Dafür bürgen die zwei Autoren: Stefan Jakob Wimmer, Orientexperte und intimer Kenner des Islam, ferner Stephan Leimgruber, Prof. für Religionspädagogik an der kath. Fakultät der Universität München. Das Buch besticht durch seine geschickte Auswahl ergiebiger Vergleichstexte, durch seine präzisen didaktischen Impulse für Schule und weiterführende Bildungsarbeit, durch seine pädagogischen Hinweise und ganz praktischen Informationen bezüglich Unterrichtsmaterial, seien es empfehlenswerte Übersetzungen oder geeignete Folien oder Filme. Die einzelnen Kapitel haben alle dieselbe übersichtliche Struktur, hier die Josefsgeschichten als Beispiel. Einleitend geht es um die theologische Bedeutung dieser Erzählungen aus biblischer Sicht. Sie verstehen sich als Schnittstelle zwischen der bis dahin dargestellten Gottesbeziehung, z. B. zu Abraham, Ismael und Isaak, also zu herausgehobenen Einzelpersonen, nun aber wird ein Familienverband als Prototyp für ein ganzes Volk einbezogen. Diese Geschichte hat auch im Koran eine besondere Bedeutung. Sie wird als einzige im "Zusammenhang erzählt", also nicht über mehrere Suren verteilt, sodann wird sie schon zu Beginn die "beste" und "schönste" Geschichte bezeichnet. Es folgt der Text in biblischer und koranischer Fassung, danach ein kurze Zusammenfassung der vergleichenden Betrachtung, an letzter Stelle stehen didaktische Impulse, u.a. sei typisch für die islamische Version die sogenannte "Gefängnispredigt", in ihr kulminiere nicht nur die Grundaussage dieser Sure, sondern die des ganzen Koran, nämlich das Bekenntnis zum einen Gott, gerade auch in notvoller Situation, eben wie bei Josef. Auch in der jüdisch-christlichen Tradition gehöre sie zum beliebtesten Erzählgut. Theologisch zeige sie ein Grundmuster von menschlicher Verstrickung in Schuld und Versuchung, aber in der individuellen Treue zu Gott auch den Weg aus diesem Konflikt, nämlich zu gewaltfreier Versöhnung.
Neben seiner interessanten theologisch-islamischen Thematik empfiehlt sich das Buch auch als nützliches Sachbuch, u.a bezüglich der Einführung in Aussprache und Schreibweise des Arabischen, wegen der Erläuterungen zu Umfang, Aufbau von Texten und Textausgaben des Koran, wegen geeigneter Sekundärliteratur auf dem Buchmarkt wie im Internet, nicht zuletzt wegen der überaus praktischen Namenliste Bibel – Koran und des knappen, aber hilfreichen Glossars.
Abschließend stellen die Autoren nochmals ihr Anliegen betont heraus: dass jeder bei dem heiklen Thema Bibel-Koran seinem Gegenüber die Freiheit der eigenen Auslegung im Sinne seiner Religion zugestehen sollteund dass diese Achtung voreinander ohne Zweifel schon in den heiligen Schriften verankert sei.

 

 






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