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Meldungen vom 13.5.2006

- Vor 25 Jahren fielen die Schüsse auf Johannes Paul II. -
- Papst empfängt seine Gebirgsschützen -
- China plant offensichtlich weitere Bischofsweihen -


Verantwortlich: P. Eberhard v. Gemmingen SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: P. Max Cappabianca OP
Redaktionsschluss 16.00 Uhr

THEMEN DES TAGES:

Vatikan: Papst-Attentat vor 25 Jahren
Auf dem Petersplatz ist heute Morgen ein weißer Gedenkstein eingesetzt worden. Die Marmorplatte, 40 x 40 Zentimeter groß, erinnert ab sofort an das Attentat auf Papst Johannes Paul II. am 13. Mai 1981, also vor genau 25 Jahren. Die Platte zeigt das Datum sowie das Wappen des polnischen Papstes, das M unter dem Kreuz. Sie ersetzt den roten Pflasterstein kurz vor der Einfahrt in den linken Kolonnadenbogen. Dieser war so klein, dass er bisher nur Eingeweihten als Erinnerungsstütze dienen konnte.
Zum Jahrestag des Attentats organisierte das römische Pilgerwerk einen nationalen Wallfahrtstag zu Ehren Johannes Pauls und der Madonna von Fatima. Am 13. Mai 1917 erschien die Jungfrau den drei Hirtenkindern von Fatima erstmals, und Johannes Paul II. hatte sein Überleben stets auf die Hilfe der Gottesmutter von Fatima zurückgeführt. Eine der beiden Kugeln, die den Papst an Magen und Hand trafen, ließ er in die Krone der Statue einarbeiten. 1982, auf den Tag ein Jahr nach dem Attentat, besuchte Johannes Paul den portugiesischen Wallfahrtsort: "Ich bin heute hierher gekommen, gerade weil am selben Tag des vergangenen Jahres auf dem Petersplatz in Rom das Attentat auf den Papst geschehen ist, ein Ereignis, das auf geheimnisvolle Weise zusammentraf mit dem Jahrestag der ersten Erscheinung von Fatima. Diese beiden Daten sind derart zusammengetroffen, dass ich glaube, darin einen besondern Ruf zu diesem Besuch heute und hier zu erkennen. Uns so bin ich nun hier. Ich bin gekommen, um der göttlichen Vorsehung an diesem Ort zu danken, den die Gottesmutter in so auffallender Weise erwählt zu haben scheint.
Pilgerwerkschef Liberio Andreatta sagt zur Fatima-Verehrung des polnischen Papstes: Die Madonna von Fatima hat den Hirten aufgetragen, das Rosenkranzgebet immer wieder zu wiederholen. Johannes Paul sagte, der Rosenkranz ist das Brevier der Christen. Vor allem ist er unsere Waffe, mit der wir uns gegen die Gefahren für den Glauben wehren können."
Vor 25 Jahren hielt die Welt den Atem an, die Bilder vom Papst der schmerzverzerrt im offenen Wagen zusammenbricht gingen wie ein Lauffeuer um die Welt. Die Italiener, die wie viele vom "Verbrechen des Jahrhunderts" sprechen, veranstalteten heute ein show-ähnliches Programm in der vatikanischen Audienzhalle. Im Beisein von Vertretern aus Staat und Gesellschaft ging es um Aspekte des Pilgerns und des katholischen Lebens. Am Nachmittag traf die Marienstatue aus dem portugiesischen Wallfahrtsort in Rom ein. "Den Pilgern bleibt vor allem die Erinnerung an einen Papst, der sein ganzes Leben Maria gewidmet hatte. Dieses ‚Totus tuus', ‚ganz dein', galt für sein geistiges Leben, aber er hat es vor allem in dieser Hingabe an Maria zum Ausdruck gebracht, in dieser Dankbarkeit, gegenüber der Madonna von Fatima, der Muttergottes, die für ihn wirklich wie eine Mutter war."
Zuletzt war die Statue im Heiligen Jahr 2000 aus dem portugiesischen Pilgerort nach Rom gebracht worden. In feierlicher Prozession brachten zehntausende Menschen sie von der Engelsburg zum Petersplatz. Am frühen Abend steht eine Messfeier mit Kardinalvikar Camillo Ruini auf dem Programm. Und dann, Liberio Andreatta? "Wir veranstalten eine große Gedenkfeier zu Ehren Johannes Pauls II., mit Fahnenschwingern auf dem Petersplatz, mit der Kapelle der römischen Stadtwache und am Ende wird der Himmel voll sein mit blauen und gelben Luftballons - zu Ehren Johannes Pauls II."
Für die Pilger heute also kein Trauer- sondern ein Freudentag. Johannes Paul II. hatte seinem Attentäter Mehmet Ali Agca sofort vergeben. Nur vier Tage nach dem Anschlag wandte er sich in einer Radiobotschaft an die Welt außerhalb der Gemelliklinik. Seine Stimme schwach, seine Botschaft keine zehn Zeilen lang: "Liebe Brüder und Schwestern, ich weiß, dass ihr in diesen Tagen und speziell in dieser Stunde mit mir verbunden seid. Ich danke euch bewegt für eure Gebete und segne euch alle. Ich bin besonders den beiden Personen nahe, die mit mir verletzt wurden. Ich bete für den Bruder, der auf mich geschossen hat. Ich habe ihm aufrichtig vergeben. Vereint mit Christus, Hoherpriester und Opferlamm, opfere ich meine Leiden auf für die Kirche und für die Welt. Dir, Maria, wiederhole ich: Ich bin ganz dein."
Agca wurde im Jahre 2000 begnadigt. In der Türkei nahm man ihn wegen des Mordes an einem Journalisten im Jahr 1979 wieder in Haft. Im Januar dieses Jahres kam Agca für kurze Zeit frei. Kurz darauf entschied ein Berufungsgericht, Agca müsse wenigstens bis zum Jahre 2014 im Gefängnis bleiben. Immer wieder gibt es Gerüchte und Berichte, das Attentat auf den Papst aus Polen sei von Sowjet-Geheimdiensten gesteuert gewesen. Aufgeklärt wurde es nie. (rv)

Hören Sie hier unser Archiv-Stück zum Attentat am 13. Mai 1981

Vatikan: Bayern beim Papst
Heimat ist mehr als ein geographischer Begriff. Das sagte Papst Benedikt XVI. heute vor einer farbenfrohen Delegation aus seiner Heimat Bayern: Der Bund der bayerischen Gebirgsschützen, angeführt vom Münchner Erzbischof Kardinal Friedrich Wetter, war am Vormittag zu Gast im Apostolischen Palast.
Es ist zwar nicht mehr Eure Aufgabe, wie in vergangenen Jahrhunderten das Land mit der Waffe in der Hand gegen äußere Feinde zu verteidigen - Gott sei Dank, sagte der Papst den Gebirgsschützen. Doch heute drohten Gefahren, die vielleicht sogar noch ernster sind, weil man sie häufig gar nicht als solche erkennt.
"Nach zwei Weltkriegen gibt es viele Menschen, die gleichsam entwurzelt sind, die nie erfahren haben, was Heimat bedeutet, wie sehr ein Beheimatet-Sein dem Menschen innere Sicherheit verleihen kann, weil es eben mehr ist als ein rein geographisches Faktum. Für uns beinhaltet es zugleich eine Verwurzelung im christlichen Glauben, der Bayern und ganz Europa zutiefst geprägt hat und der unserem Leben seinen eigentlichen, in allen Wirnissen beständigen und verlässlichen Sinn verleiht."
Dieser Glaube habe sich in Bayern wie auch in anderen Regionen spezielle Ausdrucksformen geschaffen:
"Von der barocken Pracht unserer Kirchen, die wir so lieben, bis zum bescheidenen Wegkreuz zwischen den Feldern, das wie eine innere Wegweisung dasteht. Von den feierlichen Fronleichnamsprozessionen bis zu kleinen Pilgergängen zu den zahlreichen Wallfahrtsorten, von der großen Kirchenmusik, die uns teuer ist, bis zum alpenländischen Volkslied…. Die bayerische Volkskultur macht in ihren mannigfaltigen Ausdruckformen die tiefe, unzerstörbare Freude sichtbar, die Jesus Christus uns schenken wollte, als er sagte: 'Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben, und es in Fülle haben' (Joh 10, 10).
(rv)

Vereinte Nationen: Vatikan für menschenwürdige Behandlung von Terroristen
Der ständige Vertreter des Heiligen Stuhls bei der UNO, Erzbischof Celestino Migliore, hat an die Bedeutung der Religionen im Kampf gegen den Terrorismus erinnert und die gerechte Behandlung von Terroristen angemahnt. Der Erzbischof nahm an informellen Beratungen der UN-Generalversammlung in New York teil. Terroristen und Verdächtige müssen konform den internationalen Menschenrechtsnormen behandelt werden", sagte Erzbischof Migliore bei Beratungen der UNO über mögliche Strategien gegen den Terrorismus. Der Terrorismus könne nur besiegt werden, wenn ihm die moralische Basis entzogen werde. Hintergrund für diese Äußerungen ist die internationale Kritik an dem US-Gefangenenlagers Guantanamo Bay.
Weiter sagte der Vatikan-Botschafter, die Religion sei wichtig bei der Lösung des Terrorismusproblems, wenn ihre Natur richtig verstanden und gelebt werde. Es sei wichtig, nicht nur soziale und politische Hintergründe zu beachten, sondern auch die tieferen kulturellen, religiösen und ideologischen Motivationen. Grundlage für den Weltfrieden sei die gemeinsame menschliche Würde. So finde sich schließlich in allen Religionen die Goldene Regel, die den gegenseitigen Respekt fordere.
Erzbischof Migliore erinnerte auch an die Probleme junger Ausländer und Flüchtlinge. Es sei verständlich, dass der politische, soziale und ökonomische Ausschluss zu Frustrationen bei ihnen führe, es müssten mehr Anstrengungen unternommen werden, um bei diesen Schwierigkeiten zu Lösungen zu kommen.
Bei der Sitzung der UN-Kommission zur nachhaltigen Entwicklung, forderte der Erzbischof eine Stärkung der UN-Umweltschutzorganisation. Nur so könnten die zahlreichen Probleme im Klima- und Umweltschutzbereich gelöst werden. (rv)

DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Der Papst kommt nach Spanien
. Das hat Vatikansprecher Joaquin Navarro-Valls nun offiziell bestätigt. Anlass der Reise am 8. und 9. Juli des Jahres ist das fünfte Weltfamilientreffen, das in Valencia stattfindet. Die Veranstalter erwarten 4.000 Bischöfe und zehntausende Gläubige. (rv)
Die Familie ist ein grundlegendes Erbe der Menschheit. Daran hat Benedikt XVI. in einer Ansprache bei der Vollversammlung des päpstlichen Familienrats erinnert. Der Papst beklagte den in vielen Gebieten der Welt zu beobachtenden demografischen Winter und die zunehmende Vergreisung der Gesellschaft. Die Familie sei eine Säule der Gesellschaft, auch in einem säkularisierten Umfeld. Die Mitglieder des Familienrates rief der Papst dazu auf, sich mehr mit den politischen Verantwortlichen auszutauschen, um so für den Schutz der Familie einzutreten. Die Audienz bildete den Abschluss der dreitägigen Vollversammlung des Familienrats, den Papst Johannes Paul II. vor 25 Jahren gegründet hatte. (rv)
Papst Benedikt XVI. hat in Madagaskar die neue Diözese Moramanga errichtet. Er trennte dafür einen Teil des Bistums Ambatondrazaka ab. Erster Bischof ist Gaetano Di Pierro, der zuvor Weihbischof von Ambatondrazaka war. Rund ein Drittel der Bevölkerung Madagaskars ist katholisch, 17 Priester in drei Pfarreien gehören zu der Diözese. Das neu errichtete Bistum liegt im Osten des Hochlandes. (rv)

Europa

Deutschland
Die liberale jüdische Weltgemeinschaft hat Kardinal Karl Lehmann zum 70. Geburtstag am kommenden Dienstag gratuliert Der Berliner Rabbiner Walter Homolka sagte, Lehmanns Entschlossenheit für das Gespräch mit dem Judentum habe den Juden gut getan. Offenheit, Mut und viel Liebe zeichneten diesen vorbildlichen katholischen Kirchenführer aus. Karl Kardinal Lehmann war am 20. März in Berlin mit dem Abraham-Geiger-Preis 2006 des Europäischen Rabbinerseminars in Potsdam ausgezeichnet worden. (pm)
Der Essener Weihbischof Franz Grave hat die Ladenöffnung an Sonntagen während der Fußballweltmeisterschaft kritisiert. Jede Ausnahmegenehmigung schwäche den Schutz des Sonntags, erklärte er heute bei einem ökumenischen Gottesdienst aus Anlass des 60-jährigen Bestehens der Christlich Demokratischen Arbeitnehmerschaft in Köln. Für Christen sei der Sonntag unerlässlich, er könne auch nicht durch einen anderen Wochentag ausgewechselt werden. Der Mensch brauche in den vielfältigen Zwängen und Verzweckungen des täglichen Lebens Oasen der Humanität, um sich seiner Würde bewusst zu bleiben, so der Weihbischof. (pm)
Rund zwei Millionen Menschen nutzten im vergangenen Jahr das Angebot der kirchlichen Telefonseelsorge. Das meldete die evangelische Nachrichtenagentur idea. Unter den bundeseinheitlichen Rufnummern 0800-1110111 (evangelisch) und 0800-1110222 (katholisch) führen rund 7.000 meist ehrenamtliche Mitarbeiter an 105 Standorten in ganz Deutschland rund um die Uhr Gespräche mit Ratsuchenden. Die dabei anfallenden Gesprächskosten in Höhe von rund 2,7 Millionen Euro pro Jahr werden seit 1997 von der Deutschen Telekom getragen. (idea)

Österreich
"Das Wahre ist das Ganze": An dieses Wort des Philosophen Hegel hat der Grazer Bischof Egon Kapellari feministische Theologinnen aus aller Welt erinnert. Der Blick auf die Frauen in Geschichte und Gegenwart gehört nach den Worten des Bischofs zu den großen theologischen Fragestellungen seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil: "Es bleibt notwendig, dass sich Frauen damit befassen, ohne dafür ein Monopol zu beanspruchen, weil ein solches Monopol zu einer Verengung der Perspektive führen könnte", so Kapellari bei einem Festakt anlässlich des 20-jährigen Bestehens der Europäischen Gesellschaft für theologische Forschung von Frauen (ESWTR) in Graz. Die Gesellschaft war 1986 gegründet worden, um eine Brücke zwischen feministischer Theorie und Praxis zu schlagen. (ka
p)
Vor einem "pflegeleichten Christentum" hat der Grazer Bischof Egon Kapellari gewarnt. "Eine wirklich liebende Kirche braucht sich nicht einem Liberalismus zu verschreiben, der das Christentum immer noch pflegeleichter machen will ", erklärte Kapellari in einem Interview mit der "Wiener Zeitung". In der Frage des Zölibats gebe es keinen Weg abseits der Weltkirche. Das Versetzen von Grenzsteinen oder das Wegwerfen eines Schuhs, wenn er drückt, reiche zu Problemlösungen nicht aus, so der Bischof. (kipa)
Der Innsbrucker Diözesanbischof Manfred Scheuer hat die Tatsache, dass die allermeisten Kirchenbeitragspflichtigen ihren Beitrag ohne viel Aufhebens entrichten, als eine Form des Glaubensbekenntnisses bezeichnet. Dies sagte er bei der Segnung einer neuen Kirchenbeitrags-Servicestelle in Imst. Viele Gläubige erbrächten darüber hinaus auch weitere Leistungen im aktiven Ehrenamt oder dem Gemeindedienst füreinander. Dafür danke er ihnen, so der Bischof. (ka
p)

Schweiz
Ein Rat der Religionen wird am Montag in Bern gegründet. Er soll vor allem auf Bundesebene ein Ansprechpartner bei ethisch-religiösen Fragen sein. Das berichtet die schweizerische jüdische Zeitung Tachles Für die katholische Seite ist der Vizepräsident der Schweizerischen Bischofskonferenz, Bischof Kurt Koch, in dem Gremium, in dem auch Juden und Moslems vertreten sind. "Das Hauptziel des Rates der Religionen sei die Bewahrung und Förderung des interreligiösen Friedens in der Schweiz", erklärte Alfred Donath, der Präsident des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebundes (SIG) gegenüber der Zeitung. Entstanden sei die Idee bei einem interreligiösen Friedensgebet im Berner Münster kurz vor Beginn des Irak-Krieges im Jahr 2003 (tachles.ch)
Im Streit um Abtreibungen im Krankenkassenschutz hat die Schweizerische Hilfe für Mutter und Kind (SHMK) die Vorwürfe der Nationalen Ethikkommission zurückgewiesen. Diese hatte der Pro-Life-Organsiation vorgeworfen, die von ihnen propagierten "ethischen Verzichtserklärungen" auf Leistungen von Krankenkassen seien unsolidarisch. Hintergrund: Nach Meinung der Lebensschutzorgansiation Hilfe für Mutter und Kind sollte Abtreibung nicht zum Grundleistungsangebot der Krankenversicherungen gehören Es sollte möglich sein, von günstigeren Zusatzversicherungen zu profitieren, wenn man auf Leistungen wie Abtreibung verzichte. Die Behauptung der Kommission, die Verzichtserklärungen würden die Solidarität unter den Versicherten untergraben, sei falsch, so die Organisation. (kipa)

Bulgarien
Der bulgarisch-orthodoxer Bischofsvikar Iwan Petkin erwartet kein "Wunder" von den für 2007 vorgesehenen EU-Beitritt Bulgariens. Das sagte er bei einer Veranstaltung der Stiftung "Pro Oriente in Wien. Er freue sich persönlich über den EU-Beitritt Bulgariens, sagte der Bischofsvikar, aber dieser Schritt werde mit großen Anstrengungen verbunden sein; vielfach gebe es in Bulgarien in diesem Zusammenhang auch Illusionen. Auch betrachte er es als "eine Schande für Europa", dass es nicht gelungen sei, die christlichen Wurzeln des Kontinents in der EU-Verfassung zu benennen. (kipa)

Großbritannien
Das britische Oberhaus hat heute den umstrittenen Gesetzesvorschlag zur Sterbehilfe blockiert. Die Debatte soll in einem halben Jahr weitergeführt werden. Der Gesetzentwurf würde Ärzten erlauben, unheilbar kranken Patienten mit unerträglichen Schmerzen Medikamente zu verschreiben, damit diese ihrem Leben selbst ein Ende setzen können. Gegen den Entwurf hatte es große Proteste in der Bevölkerung gegeben. Katholische und anglikanische Bischöfe hatten sich gemeinsam gegen den Entwurf eingesetzt. Auch britische Ärzte hatten gegen das geplante Gesetz protestiert. Die Opposition stufte das Risiko zu hoch ein, dass sich schwerstkranke Patienten gedrängt fühlten, ihrem Leben ein Ende zu setzen, um der Gesellschaft nicht zur Last zu fallen. Zudem bestünde immer die Gefahr einer ärztlichen Fehldiagnose. (euronews)

Niederlande
Die Internationale Römisch-katholische-Altkatholische Dialogkommission (IRAD) hat in Mennorode über das Papstamt als Dienst an der Einheit der Christen diskutiert. Es zeichneten sich Übereinstimmungen ab, dennoch seien noch eine Reihe von weiteren Abklärungen dogmatischer und kirchenrechtlicher Natur notwendig. Die Internationale Dialogkommission wurde im Jahre 2003 von der Internationalen Altkatholischen Bischofskonferenz (IBK) und dem Päpstlichen Rat für die Einheit der Christen eingesetzt, um den früheren Dialog, der in einzelnen Ländern geführt worden war, wieder aufzunehmen und nunmehr auf internationaler Ebene weiterzuführen. Ihm gehört auf römisch-katholischer Seite der emeritierte Bischof von Würzburg Paul-Werner Scheele an. (kipa)

Afrika

Kenia
Ein Gefängnispfarrer ist gestern an seinem Arbeitsplatz in Eldoret erschossen aufgefunden worden. Das berichtet der Missionsnachrichtendienst misna unter Berufung auf den zuständigen Bischof. Seit fünf Jahren war der Pater in dem Gefängnis tätig. Über 1000 Menschen sind in Eldoret inhaftiert. Seit einiger Zeit sei eine Zunahme der Gewalt in Kenia festzustellen, so der Bischof. (misna)

Asien

Afghanistan
Bei einem Überfall ist gestern im Nordwesten des Landes ein lokaler Mitarbeiter der Malteser getötet worden. Er befand sich in einem UN-Konvoi und wurde aus dem Hinterhalt mit Raketen und Maschinenwaffen beschossen. Der Fahrer des UN-Fahrzeugs, ein UNICEF
-Mitarbeiter, war sofort tot. Der Präsident des Malteser Hilfsdienstes, Constantin von Brandenstein-Zeppelin, zeigte sich "erschüttert über diese schreckliche Tat". Die Malteser sind seit 2002 in Afghanistan aktiv. Für das gesamte Personal gelten wegen der angespannten Sicherheitslage seit zwei Jahren strengste Sicherheitsauflagen. Fahrten in die Projektgebieten sind nur bei Tag und unter Begleitschutz gestattet. Derzeit haben die Malteser im Nordwesten und im Zentrum Afghanistans 20 lokale und sechs internationale Mitarbeiter, darunter drei Deutsche. (pm)

China
Die Patriotische Vereinigung der katholischen Kirche plant am morgigen Sonntag erneut eine Bischofsweihe ohne die Zustimmung des Vatikans. Das meldete die Nachrichtenagentur ACI am Freitag. Der neue Bischof Zhan Silu aus der Diözese Mindong habe in einem Brief den Vatikan von seiner geplanten Weihe informiert, jedoch keine Antwort erhalten. Der Vizepräsident der Patriotischen Vereinigung, Liu Bainan, erklärt gegenüber der Presse, dass die in der jüngsten Vergangenheit geweihten Bischöfe von qualifizierten Priestern demokratisch gewählt worden seien. (aci)

Japan
In Japan kann nun man die Bibel auch per Handy lesen. Möglich machen dies die Paulusschwestern, die nun ihren Internetauftritt auch für Wap-Dienste erweitert haben. Schwester Tomoko Ko sagt, ihr Orden wolle so dem Bedürfnis vieler Japaner nachkommen. Das nächste Projekt der Medienschwestern: ein katholischer Belog, die moderne Form eines Internettagesbuchs, auf japanisch. (asia-news)

Vietnam
Ein inhaftierter Christ ist an den Folgen von Misshandlungen gestorben. Der 62-jährige Siu Lul sei gefoltert worden und habe zu wenig Nahrung und Wasser erhalten, berichtete die US-Menschenrechtsorganisation International Christian Concern (ICC) in Washington. Wegen des Vorfalls solle die Welthandelsorganisation WTO die Gespräche mit Vietnam über eine mögliche Mitgliedschaft sofort beenden, regte die Menschenrechtsorganisation an. - Immer wieder werden in Vietnam Christen Opfer von Menschenrechtsverletzungen. So hatte im vergangenen Jahr die Provinzregierung von Quang Ngai alle Häuser von Christen zerstören lassen, um sie zu vertreiben. Nach Angaben der US-Regierung ist Vietnam eines jener Länder, die die Religionsfreiheit am stärksten einschränken. Von den 83 Millionen Vietnamesen sind 54 Prozent Buddhisten, 22 Prozent Nichtreligiöse und acht Prozent Christen, darunter etwa 1,5 Millionen Protestanten. (idea/asia-news)
Vietnam hat einen neuen Bischof. Papst Benedikt XVI. ernannte den 49-jährigen Joseph Chau Ngoc Tri im Bistum Da Nang zum Nachfolger des 75.jährigen Oberhirten Paul Nguyen Ginh Tinh, der aus Altergründen seinen Rücktritt eingereicht hatte. - In Vietnam gibt es immer wieder Schwierigkeiten mit der Regierung bei der Besetzung von Bischofsstühlen. Der neue Bischof studierte in der Diözese Da Nang, allerdings im Untergrund, da die Behörden das Seminar 1982 geschlossen hatten. Nach der Priesterweihe 1989 führte der Geistliche seine Studien in Frankreich am Pariser Institut Catholique fort. (rv)

Amerika

Vereinigte Staaten
Der US-Kongress hat gegen den Willen der US-Armee ein Gesetz verabschiedet, wonach Militärgeistliche bei öffentlichen Zeremonien christliche Gebete sprechen dürfen. Die im Haushaltsgesetz enthaltene Bestimmung erlaubt, dass jeder Militärgeistliche gemäß seinem eigenen Glauben, sofern es nicht militärischen Notwendigkeiten widerspricht, predigen und beten darf, berichtete die Tageszeitung Washington Post. Dagegen sehen die erst vor kurzem vom US-Militär verabschiedeten Regeln vor, dass Militärgeistliche nur in freiwillig besuchten Gottesdiensten gemäß ihrer Religion beten und predigen sollten. Bei Schweigeminuten, öffentlichen Versammlungen mit Anwesenheitspflicht und Zeremonien dürften Gebete nur neutral formuliert werden. Der Leiter der Marine-Seelsorge, der katholische Priester Rear Admiral Louis Iasiello, wandte sich gegen den neuen Passus. Die Formulierung ignoriert die Pflicht der Militärgeistlichen, die religiösen Bedürfnisse der gesamten Truppe zu betreuen, betonte Iasiello. (kna)


Die obigen Texte basieren auf unserer Nachrichtensendung "Treffpunkt Weltkirche" täglich um 16 Uhr. Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, ADN-Kronos, Upi, Cns, Uca, Misna, Osservatore Romano – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.


Buchbesprechung:

Titel: Index, Der Vatikan und die verbotenen Bücher
Autor: Hubert Wolf
Verlag: C.H. Beck
Preis: Euro 22.90
Besprochen von P. Eberhard v. Gemmingen SJ

Der Vatikan liefert viele Reizthemen, eines davon ist der Index der von der Kirche verbotenen Bücher. Wieso blockiert man den Zugang zu Bildung und Wissen? Wieso verbietet man, sich durch Bücher zu informieren und zu bilden? So spricht der moderne Mensch. Die Gebildeten vor 100 oder 500 Jahren sagten: Selbstverständlich darf nicht alles gedruckt und veröffentlicht werden, was jemand denkt und schreibt. So haben alle Universitäten, so z.B. auch die evangelische Uni von Wittenberg Bücher zensiert und verboten. Zensur und Bücherverbot gehörte zur Kultur der Bildungsgesellschaft. Auch der Vatikan richtete nach dem Konzil von Trient die "Indexkongregation" ein. Katholiken sollten vor Irrlehren geschützt werden. Erst im Zug der französischen Revolution wendete sich langsam das Blatt: das Recht der Leser trat vor das Recht der Schützer. Das sehr lesenswerte Buch von Hubert Wolf "Index" zeigt im Einleitungskapitel, dass man die Kultur von damals nicht mit heutigen Maßstäben messen darf. Freilich wird es dann im Hauptteil ein Schmunzelbuch, denn da zeigt Wolf warum ein Knigge, ein Heine, ein Ranke, ein Bischof Sailer und sogar Onkel Toms Hütte und Winnetou die Ehre hatten, auf den Index zu landen. Gleich nach dem Zweiten Vatikan hat die katholische Kirche im Jahr 1966 den Index der von der katholischen Kirche verbotenen Bücher abgeschafft. Eine Zeitenwende! Wer sich nicht mit Schlagworten und Vorverurteilungen zufrieden gibt, greift mit Freude nach dem Hubert-Wolf-Band "Index". Das neue Buch steht wohlgemerkt nicht auf dem Index.

 






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