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Meldungen vom 30.6.2007

- Papst macht Peking Dialogangebot -
- Pater Lombardi lobt den China-Brief -
- Madagaskar verbietet Kinderheirat -


Verantwortlich: P. Eberhard v. Gemmingen SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Mario Galgano
Redaktionsschluss 16.00 Uhr

THEMEN DES TAGES:

Vatikan: Papstbrief an Chinas Katholiken
26 Monate nach seinem Amtsantritt hat Papst Benedikt XVI. eines der großen ungelösten Probleme der katholischen Kirche und der vatikanischen Diplomatie in Angriff genommen: Das Verhältnis zur Volksrepublik China und zur dortigen Kirche. Papst Benedikt XVI. wendet sich in einem Brief an die gespaltene katholische Gemeinde in China. Das Schreiben an „die Bischöfe, Priester, die Personen des gottgeweihten Lebens und an die gläubigen Laien der katholischen Kirche in der Volksrepublik China” wurde heute veröffentlicht. Papst Benedikt XVI. ruft darin die chinesischen Katholiken zu Geschlossenheit und zur Gemeinschaft mit dem Papst und der Weltkirche auf. Im ersten Teil des Briefes spricht der Papst die aktuelle Lage der Kirche in China sowie theologische Aspekte an. Im zweiten Bereich geht er auf das pastorale Leben ein.
Papst Benedikt betont seine tiefe Zuneigung zu den Katholiken und China und lobt ihre „begeisterte Treue” zu den großen Werten der katholischen Tradition. Ausdrücklich räumt er ein, dass sich ihre Lage in den vergangenen Jahren verbesserte habe. Doch auch die Probleme der Katholiken in der Volksrepublik spart der Papst nicht aus, namentlich die Beziehung zum chinesischen Staat und hierbei besonders die Frage der Bischofsweihen. „Der Heilige Stuhl möchte in der Ernennung der Bischöfe völlig frei sein”, schreibt Benedikt. Er wünsche sich in dieser Frage eine Übereinkunft mit der chinesischen Regierung. „Mir ist bewusst, dass die Normalisierung der Beziehungen mit der Volksrepublik China Zeit braucht und den guten Willen beider Parteien voraussetzt. Der Heilige Stuhl bleibt immer offen für Verhandlungen, die notwendig sind, um den gegenwärtig schwierigen Moment zu überwinden.
Gleichzeitig betont der Papst, dass die Autorität eines Bischofs streng religiöser Natur sei. „Es handelt sich also nicht um eine politische Autorität, die widerrechtlich in innere Angelegenheiten eines Staates eingreift und seine Souveränität verletzt.” Gemeinschaft und Einheit seien allerdings „wesentliche und integrale Elemente der katholischen Kirche; daher ist das Vorhaben einer vom Heiligen Stuhl „unabhängigen” Kirche auf religiösem Gebiet unvereinbar mit der katholischen Lehre.”
So könne der Heilige Stuhl das offizielle chinesische Bischofskollegium nicht anerkennen, weil darin die Untergrundbischöfe fehlten. Benedikt benennt in seinem Brief alle drei Gruppen von katholischen Bischöfen in der Volksrepublik. Zum einen spricht er von jenen Oberhirten, die sich wegen ihrer Treue zu Rom geheim und ohne staatliche Autorisierung weihen ließen. „Illegalität gehört nicht zur Norm des kirchlichen Lebens”, präzisiert der Papst. Er wünsche, dass Peking die Untergrundbischöfe anerkenne und dass die Katholiken ihren Glauben frei leben können. An die mit staatlicher Erlaubnis geweihten Bischöfe appellierte er, sich um eine Aussöhnung mit Rom zu bemühen. Der Papst bat zudem jene „offiziellen” Bischöfe, die diese Aussöhnung bereits vollzogen hätten – die Mehrheit -, dies auch offen gegenüber ihren Gläubigen und den Behörden zu bekennen.
Den Laien und Familien versichert Benedikt, sie seien die Hoffnung der Kirche für die Zukunft. „Die Familie trägt in sich das Erbe der Menschheit, weil durch sie das Leben von Generation zu Generation weitergegeben wird.” Allerdings wirkten in China auch Kräfte, die „auf verschiedene Weise” die Familie negativ beeinflussten. Benedikt ruft die Kirche zu mehr Anstrengungen auf, um „vor allen” die Werte der Ehe und der Familie zu bekunden.
Im zweiten Teil des Briefes gibt Papst Benedikt Ratschläge pastoraler Art. Den Gläubigen empfiehlt er, sich an romtreue Priester und Bischöfe zu wenden, sollte dies aber nicht möglich sei, können sie auch Gottesdienste von Geistlichen besuchen, die noch nicht in Gemeinschaft mit dem Papst stehen. Ferner erlaubt er Priestern der Untergrundkirche, mit „offiziellen” Priestern zu konzelebrieren, „sofern diese Beziehungen nicht die Ablehnung von unverzichtbaren Prinzipien des Glaubens und der kirchlichen Gemeinschaft mit sich bringen.” Zugleich stellte der Papst fest, dass alle bisherigen Sonderregelungen für die Kirche in der Volksrepublik China abgeschafft seien. Die Katholiken in China hätten inzwischen ausreichend Gelegenheit, sich in Zweifelsfällen direkt an den Vatikan zu wenden. Allerdings mahnte Benedikt XVI. an anderer Stelle seines Schreibens die chinesischen Behörden, den Kirchenvertretern internationale Kontakte zu erlauben. Diese gehörten zum Grundrecht der Religionsfreiheit.
Schließlich legt Benedikt XVI. in seinem Brief den 24. Mai als Weltgebetstag für die katholische Kirche in China fest. Das Schreiben ist auf den 27. Mai 2007 (Pfingstsonntag) datiert. (rv)

 

Dokumentation: Papstbrief an die Chinesen
Lesen Sie den vollständigen Brief Papst Benedikts an Chinas Katholiken
. Eine offizielle Übersetzung des Briefes auf Deutsch liegt bisher nicht vor. Gleichzeitig mit dem Brief Papst Benedikts an die Katholiken in China veröffentlichte der Heilige Stuhl heute eine Erklärung.
Hier die offizielle vatikanische Übersetzung

 

Reaktionen: Lombardi lobt den China-Brief
Pater Federico Lombardi, Pressesprecher des Heiligen Stuhls, hat in einem heute veröffentlichten Kommentar den „originellen Stil” des China-Briefes hervorgehoben. Lombardi betonte, dass der Papst „keinen Streit” suche und keine Vorwürfe formuliere. Im Gegenteil: Auch wenn er die Spannungen in der Kirche oder Einschränkungen der Freiheit anspreche, beziehungsweise Verhaltensweise beim Namen nenne, die nicht akzeptiert werde könnten, sei der angeschlagene Ton stets sachlich und respektvoll. Der Brief enttäusche die Erwartungen nicht. Benedikts Stil erinnere an die Briefe der Apostel im Neuen Testament. Sie dienten dazu, den christlichen Gemeinden Trost und Hoffnung zu schenken. (rv)

 

Direktor des China-Zentrums: Konkret und wirkungsvoll
Einen solchen Brief an die chinesischen Katholiken hat es noch nie gegeben. Dass sich Benedikt XVI. zu diesem Schritt entschlossen habe, wurde Anfang des Jahres bekannt. Am 19. und 20. Januar waren im Vatikan sechs chinesische Bischöfe mit der Führung des Staatssekretariats und weiteren Kurienkardinälen zusammengekommen, um über die Lage der Kirche in der Volksrepublik zu beraten. Am Rande dieses Treffens war zu erfahren, dass der Papst einen Brief an die etwa zwölf Millionen Katholiken in China richten wolle.
Wir haben den Steyler-Missionar und Direktor des China-Zentrums St. Augstin (Bonn), Pater Anton Weber um eine Einordnung des Schreibens gebeten: „Ich schätze den Brief sehr hoch ein. Es war schon an der Zeit, dass der jetzige Papst sich Mal äußert gegenüber der Kirche in China. Das hat er nun tatsächlich getan. Es ist ja lange überlegt worden. Die Erwartungen waren ungeheuerlich hoch. Weil sich das so hingezögert hat, ist das ein Zeichen dafür, dass der Papst sehr vorsichtig sein wollte, indem was er sagen möchte. So wie ich es nun sehe, hat er eben gewisse Grenzen gehalten. Der Brief ist sehr pastoral ausgerichtet und nicht politisch. Es wird hier richtig deutlich, worum es der Kirche geht: um das Wohl der Gläubigen. Das kommt sehr stark durch.”
Lobenswert findet Pater Weber, „dass der Papst Hinweise gibt und zwar sehr konkrete Hinweise. Dies betrifft beispielsweise die Bischofsernennungen und das Leben in einer Gemeinschaft, in der dies Thema ist. Dass es Bischöfe gibt, die von der Kirche nicht anerkannt sind, und daher geht es darum, wie sich die Gläubigen zu verhalten haben. Ob das überhaupt gültig ist, damit die Leute wissen, ob sie die Sakramente (von dem jeweiligen Priester) erhalten können.”
Der Brief wird auch Konsequenzen für den Dialog zwischen dem Heiligen Stuhl und der Volksrepublik haben. Davon ist der China-Experte Pater Weber überzeugt.
„Das ist auch das Wesentliche. Und zwar, dass von innen her Schritte getan werden, wo die Kirche sich einigt, einen gemeinsamen Standpunkt hat und das der hält. Inwieweit nach außen und von den Behörden her, die den Brief sicherlich lesen werden, dies wahrgenommen wird, das ist schwer zu sagen. Vom Staat her gesehen wird die Beziehung zwischen der Kirche und dem Staat eigentlich zu wenig betrachtet. Ob da dieser Brief viel beiträgt? Diese Angst, wie Kardinal Zen immer sagt, und dass sie nicht wissen, was auf sie zukommt, dass ist nicht so leicht aus dem Weg zu räumen.”
Gemäß der französischen Nachrichtenagentur AFP fordert die chinesische Regierung „eine realistische Haltung” vom Vatikan. Die katholische Kirche solle keine „neuen Hindernisse” auf dem Weg des Dialogs stellen, schreibt die Regierung in Peking kurz nach der Veröffentlichung des Papst-Briefes. (rv)

 

Hintergrund: Katholiken in China
Seit nunmehr über 50 Jahren dürfen sich die chinesischen Katholiken offiziell nicht der Autorität des Papstes unterstellen. Offizielle Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und Peking bestehen seit der kommunistischen Machtübernahme nicht mehr. Eine Kernfrage ist die chinesische Forderung, Rom müsse zuerst seine Kontakte zu Taiwan abbrechen; Peking betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz. Dennoch haben die chinesischen Katholiken als kleine Minderheit eine in ganz China funktionierende Kirchenstruktur. Rund sechs Millionen Katholiken von etwa 1,2 Milliarden Einwohnern Chinas gehören der so genannten „offiziellen Kirche” an, die von Peking über die „Patriotische Vereinigung der chinesischen katholischen Kirche” kontrolliert wird. Experten schätzen, dass die romtreue Untergrundkirche ebenfalls rund sechs Millionen Mitglieder zählt.
Der große Streitpunkt zwischen den beiden Spielarten der katholischen Kirche ist die Frage der Bischofsernennungen. Neue Bischöfe in China werden seit 1958 nicht vom Papst, sondern von der Patriotischen Vereinigung ausgewählt und vom Staat approbiert. Diese Situation hat zur erwähnten Spaltung der Kirche in China geführt. Aufgrund der zunehmenden Unterdrückung der Religionsausübung zu Beginn der 1960er Jahre und während der Kulturrevolution war die Unterscheidung in offizielle und romtreue Kirche lange Zeit von geringer Bedeutung. Dies änderte sich allerdings in den 1980er Jahren, als Peking begann, religiöse Aktivitäten wieder zuzulassen.
Die offizielle Kirche ist in der Volksrepublik in 138 Diözesen aufgeteilt, die von rund 100 Bischöfen geleitet werden. Die „patriotischen Christen” können seit 1957 meist mit staatlicher Erlaubnis aktiv sein. Mitglieder der Untergrundkirche hingegen unterliegen staatlichen Sanktionen. Immer wieder werden Priester und Bischöfe willkürliche verhaftet oder verhört. Die „Untergrund-Katholiken” erhalten auch keine Erlaubnis zum Bau von Kirchen.
Heute allerdings verschwindet die scharfe Grenzziehung zwischen den beiden Gruppen allmählich. Bis auf wenige Ausnahmen sind die meisten patriotischen Bischöfe inzwischen vom Papst anerkannt. In den vergangenen 20 Jahren sind über 5.000 katholische Kirchen neu gebaut oder renoviert worden. Mittlerweile gibt es nach offiziellen Angaben zwölf Priesterseminare, 69 Bischöfe, 1.600 Priester und 3.000 Ordensfrauen. Ein großes Problem stellt für die offizielle Kirche der Mangel an Geistlichen dar. Aufgrund der erschwerten Entwicklung in China herrscht ein großer Mangel an Priestern im Alter zwischen 40 und 60 Jahren. Darüber hinaus leidet die katholische Kirche, wie auch in anderen Ländern, unter einem großen Nachwuchsproblem bei jungen Priestern. (rv)

 


WEITERE THEMEN:

 

Deutschland/Vatikan: Päpstliche Sondergesandte für Bamberg
Der Bamberger Dompfarrer Gerhard Förch und der Pfarrer der Allerheiligengemeinde in Nürnberg, Michael Hoffmann, werden Kardinal Friedrich Wetter nach Bamberg zu den 1000-Jahr-Feierlichkeiten des Erzbistums begleiten. Benedikt XVI. hatte Kardinal Wetter am 5. Mai zum Sonderlegaten und die beiden Geistlichen zu Mitgliedern der päpstlichen Mission ernannt. Die Feierlichkeiten beginnen am 6. Juli, zum Abschluss feiert Wetter am 8. Juli einen Festgottesdienst. (rv)
Lesen Sie den Brief Benedikt XVI. an Kardinal Friedrich Wetter im lateinischen Wortlaut

 

Stuttgarter Liederkranz in Rom
Keine Professionisten, sondern Amateure eröffnen mit einem Konzert in St. Paul vor den Mauern das „Paulusjahr”: Der Stuttgarter Liederkranz. Derzeit gastiert der traditionsreiche Amateur-Chor in Rom. „Messa da Requiem” von Giuseppe Verdi wird heute Abend uraufgeführt. Seit gut zwölf Jahren wird der Stuttgarter Liederkranz von Ulrich Walddörfer dirigiert: „Das ist natürlich eine ganz große Sache hier in Rom mal das größte geistliche Musikstück das ich kenne aufzuführen, nämlich die ‚Messa da Requiem’ von Giuseppe Verdi. Und was mir eine besondere Freude ist, es zusammen mit einem römischen Orchester zu machen, so dass wir auf diese Weise eine Zusammenarbeit zwischen einem deutschen Chor und einem römischen Orchester haben können.”
1824 wurde der Stuttgarter Liederkranz gegründet - seine Ursprünge lassen sich direkt auf Friedrich Schiller zurückführen. Gut 200 Mitglieder sind derzeit aktiv, erklärt die Organisatorin der Konzertreise, Ursula Strate: „Das ist alles ehrenamtlich. Und die Leute bezahlen ihre Reise und leben von der Freude am Singen.“ Das Konzert beginnt heute Abend um 21.00 Uhr in St. Paul vor den Mauern. „Messa da Requiem” von Giuseppe Verdi – eine Produktion des Stuttgarter Liederkranzes und dem römischen Symphonieorchester. (rv)


DIE NACHRICHTEN:

 

Vatikan

 

Papst Benedikt XVI. hat die steigende Armut in Puerto Rico angeprangert. Hier müsse sich auch die katholische Kirche in der Verantwortung sehen, und sich vermehrt für die Schwachen einsetzen, erklärte der Papst heute den Bischöfen aus Puerto Rico anlässlich ihres Ad-Limina-Besuchs im Vatikan. Wie in anderen Gemeinden weltweit, müsse die katholische Gemeinschaft auf der Insel gegen Glaubensschwachheit ankämpfen. Aus diesem Grund beauftragte der Papst die Oberhirten Puerto Ricos, „die Einheit der Gläubigen mit Christus zu stärken”. (rv)

 

Europa

 

Deutschland
Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Hans Joachim Meyer, hat die Politiker in Europa aufgefordert, die Ergebnisse des Brüssler Gipfels durch rasche Formulierung und Unterzeichnung des Reformvertrags dauerhaft unverbindlich zu sichern. Die Ergebnisse seien beachtlich und ließen den Verfassungsprozess nicht als vergeblich erscheinen, sagte Meyer gestern vor dem ZdK-Hauptausschuss in Bonn. Meyer würdigte die Gültigkeit der Grundrechtscharta und die Stärkung des Europäischen Parlaments. Am Sonntag übernimmt Portugal den EU-Vorsitz von Deutschland. (kna)

 

Österreich
Der Salzburger Erzbischof Alois Kothgasser hat sich positiv über die „Babyklappe” in der Salzburger Landesklinik geäußert, wo der kleine Mark geborgen wurde. Wörtlich sagte Erzbischof Kothgasser, dass „die Einrichtung einer ‚Babyklappe’ ein Menschenleben retten könne.” Er sei der Mutter des Kindes zutiefst dankbar, dass sie ihrem Kind das Leben geschenkt habe und ihren kleinen Buben Eltern anvertrauen möchte, die ihm jenes Zuhause, jene Geborgenheit schenken könne, die sie ihm nicht geben zu können glaube. Er hoffe sehr, dass die Mutter in dieser schwierigen Situation Menschen begegnet, die ihr Hilfe und Trost gewähren, „denn dieser Schritt verlange einer Mutter sehr viel ab”. Dem Kind wünsche er – so Kothgasser – „Eltern, die es mit großer Liebe, aber auch mit Dankbarkeit gegenüber der leiblichen Mutter bei sich aufnehmen”. (kap)

 

Schweiz
Die Katholiken der Stadt Zürich sagten gestern Ja zum Umzug der so genannten Paulus-Akademie. Die Paulus-Akademie soll vom Stadtrand nach Zürich-West ins Limmathaus ziehen. Umstritten waren aber die Kosten des Umzugs (rund 10 Millionen Euro) und des neuen Betriebskonzepts der Akademie. Als Teil der katholischen Kirche des Kantons Zürich will die Paulus-Akademie den Dialog zwischen Glauben und Welt auf wissenschaftlicher Grundlage fördern. Sie ist besonders der Ökumene und der weltweiten Kirche verpflichtet. (kipa/rv)

 

Norwegen
Die verpflichtende Teilnahme am norwegischen Schulfach „Christentum, Religion und Philosophie” verstößt laut einem Urteil des Europäischen Menschenrechtsgerichtshof gegen das Recht auf Unterricht. Die Richter gaben damit gestern fünf Eltern Recht, die auf eine Freistellung ihrer Kinder von dem Fach geklagt hatten. Den Eltern war in Norwegen zuvor nur erlaubt worden, ihre Kinder für einzelne Stunden abzumelden, wenn der Unterrichtsstoff den Überzeugungen der Eltern widerspricht. Der Menschenrechtsgerichtshof hielt zudem fest, dass Informationen über religiöse und weltanschauliche Überzeugungen einen sehr intimen Bereich des Privatlebens berührten. Auch sprachen die Richter von einem Ungleichgewicht der Lehrinhalte zugunsten des Christentums, das mehr Raum erhalte als andere Religionen, Philosophie oder Ethik. Über die weitere Klage der Eltern wegen Diskriminierung sowie Verstößen gegen das Recht auf Privatleben und gegen die Religionsfreiheit wurde nicht entschieden. (kna)

 

Türkei
Die türkische Regierung hat die Behörden auf eine erhöhte Gefahr von Angriffen auf Christen hingewiesen. In einem Erlass an alle 81 Provinzen wies Innenminister Osman Günes die Behörden laut der Tageszeitung „Milliyet” vom Freitag an, Kirchen und Vereinsräume der nicht-muslimischen Minderheiten zu schützen. Anzeigen und Hinweise auf geplante Angriffe sollten sehr ernst genommen und untersucht werden, hieß es. Beim geringsten Anlass müssten gefährdete Personen und Einrichtungen Polizeischutz erhalten. Die zuletzt gestiegene Zahl von Anschlägen und Übergriffen auf nicht-muslimische Bürger berge die Gefahr, das Ansehen der Türkei in der Welt zu schädigen, begründete das Innenministerium die Direktive. Außerdem lösten sie Angst, Panik und Resignation bei den Minderheiten aus. (kna)

 

Slowenien/Schweiz
Der emeritierte Erzbischof von Ljubljana, Alois Sustar, ist gestern in seiner Heimat im Alter von 86 Jahren gestorben. Dies teilt die Schweizer Bischofskonferenz gestern Abend mit. Sustar wirkte als Bischofsvikar von Chur, bevor er 1997 in seine Heimatdiözese Ljubljana zurückkehrte. Papst Johannes Paul II. nahm 1997 den Rücktritt Sustars an. Prälat Franc Rode, damals Sekretär des vatikanischen Kulturrates, löste Metropoliten Sustar an der Spitze des Bistums ab, der bereits zwei Jahren zuvor - aus Krankheitsgründen und mit Erreichung des 75. Lebensjahres - seinen Rücktritt eingereicht hatte. (kipa/pm)

 

Afrika

 

Madagaskar
Das madagassische Parlament hat gestern ein Gesetz verabschiedet, dass die im Afrikanisch-Indischen Ozean weiterverbreitenden Kinderhochzeiten verbietet. Das Mindestalter für Eheschließungen, früher 14 bei Mädchen und 15 bei Burschen, wurde auf einheitlich 18 Jahre hinaufgesetzt. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Misna habe der Verantwortliche des lokalen Unicef-Büros die Regelung begrüßt. (misna)

 

Asien

 

Vietnam
Der Bischof von Bui Chu in Nord-Vietnam hat zu Beginn des Monats, wie jetzt bekannt wurde, rund 50 neue Priester geweiht. Es handelte sich um die größte Zahl von Neupriestern in den letzten Jahrzehnten. Die vom Staat nicht anerkannten Priester stammen aus den Diözesen von Hanoi und anderen sieben vietnamesischen Bistümern. Das kommunistische Regime erlaubt nur sehr wenigen Anwärtern den Eintritt ins Priesterseminar. (rv)

 

Myanmar
Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hat der Militärregierung Myanmars (Birma) schwere Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen. Tausende Gefangene seien zu oft gefährlicher Zwangsarbeit für das Militär verpflichtet worden, kritisierte IKRK-Präsident Jakob Kellenberger gestern in Genf. Das Militär habe zudem Lebensmittelvorräte von Bauern an der Grenze zu Thailand zerstört, Menschen aus ihren Häusern vertrieben, willkürlich Personen verhaftet und auch umgebracht. Zudem werde die Organisation bei ihrer Arbeit vor Ort massiv behindert, erklärte der IKRK-Präsident weiter. Eine solch deutliche, offene Kritik ist für das IKRK, das sich zur Neutralität verpflichtet hat, ungewöhnlich. (reuters)

 

Osttimor
In Osttimor haben Parlamentswahlen stattgefunden. Erste Ergebnisse sollen frühestens Anfang nächster Woche vorliegen. Nach Angaben von Beobachtern lief die Wahl geordnet und friedlich ab. Die Menschen beteiligten sich nach zwei Präsidentenwahlrunden rege an der dritten Abstimmung binnen drei Monaten. Das vorwiegend katholische Land hat sich seit seiner Unabhängigkeit im 2002 vor allem dem Kampf gegen die Armut sowie der Stabilisierung der Sicherheitslage verschrieben. Osttimor ist eines der kleinsten und ärmsten Länder der Erde. (reuters/afp)

 

Amerika

 

Vereinigte Staaten
Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone wird im August bei der 125. Jahresversammlung der katholischen Organisation „Knights of Columbus” teilnehmen. Bertone wird im Rahmen der Feierlichkeiten der Orden „Gaudium et Spes” verliehen werden. Es wird die erste USA Reise Bertones seit seiner Ernennung zum Kardinalstaatsekretär sein. (cns)


Die obigen Texte basieren auf unserer Nachrichtensendung "Treffpunkt Weltkirche" täglich um 16 Uhr. Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, ADN-Kronos, Upi, Cns, Uca, Misna, Osservatore Romano – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

Buchbesprechung:

Titel: Die Dunkelmänner
Autor: Michael Hesemann
Verlag: St. Ulrich Verlag 2007
Preis: 19.90 €
Rezensentin: Sr. Hilliganda Rensing

Am 28.10.1980 fand ein israelischer Bauunternehmer im Süden von Jerusalem eine Grabhöhle mit einem Ziergiebel, einer Grabbank und 10 Steintruhen, gebräuchlich für die Zweitbestattung. Eine der Steintruhen hatte die aufregende Inschrift: „Yeschua, Sohn des Yehosef“ – Jesus Sohn des Joseph. „Wenn das ein paar Sensationsreporter erfahren, ist hier die Hölle los“, meinte Professor Gath vom Rockefeller Museum, dem als dem zuständigen Archäologen derFund gemeldet worden war. Er selbst wusste sofort aufgrund bestimmter Indizien, worum es sich handelte, nämlich um ein typisches Grab aus der Zeit des Herodes. Michael Hesemann geht nun der Frage nach, wie es diesem Fund vom 30.8.80 in der Presse ergangen ist. Einem der medialen Beiträge, nämlich dem der BBC kann er nichts anderes als billigsten Boulevardjournalismus bescheinigen. Bei einer weiteren Knochenkiste mit der ebenso aufregenden Aufschrift: „Jakobus, Sohn des Joseph, Bruder des Jesus“ brach sofort eine Art Weltsensation los, bis kritische Experten die Inschrift als Machwerk einer Fälscherwerkstatt entlarvten. Das meldete die Associated Press am 23. Juli 2003.
Der Autor nimmt noch andere so genannte Schwarze Legenden unter die Lupe. Hier einige Beispiele in Auswahl: Das Evangelium von Judas Iskariot, die Jesus-Papiere oder Jesus-Briefe, die Spannungen zwischen Rom und Konstantinopel; weshalb man seit dem 13. Jahrhundert an eine Päpstin Johanna glaubte; was es mit dem heiligen Gral auf sich hat, was mit den Templern im Verdacht der Freimaurerei, was mit Inquisition, Hexen und Galilei Galileo und schließlich mit dem Syllabus der Irrtümer von 1864. Hier kann nicht alles aufgezählt werden, was zu den Mythen, Lügen und Legenden um die Kirchengeschichte zählt und weiter interessant wäre. Der Autor ist Fachjournalist für Kirchengeschichte. Am Schluss stellt er lakonisch fest: Schwarze Legenden reizen die Sensationsgier der Medien; manchmal schaden sie auch dem Ansehen der Kirche, sie bringen sie jedoch nicht um. Das haben 2.000 Jahre zur Genüge gezeigt.

 






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