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![]() Meldungen vom 9.8.2008
Verantwortlich: P. Eberhard v. Gemmingen SJ / Stefan von Kempis Redaktion: P. Max. I. Cappabianca OP Redaktionsschluss 16.00 Uhr Die folgenden Texte basieren auf unserer Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr. THEMEN DES TAGES: Georgien: Papst besorgt wegen Eskalation der Gewalt „Das ist ein schwieriger Moment. Hoffen wir, dass die Vernunft, der Wille zum Frieden und zum Verhandeln siegt über die Waffen, die niemals einen guten Weg darstellen, um Frieden zu schaffen.“ Die Situation in der Kaukasusregion war eskaliert, nachdem russische Truppen in die von Georgien abtrünnige Provinz Südossetien einmarschiert waren. Der Kreml unterstützt seit Jahren Südossetien und seine 75 000 Bewohner in der Auseinandersetzung mit dem pro-westlichen Georgien. Es begründete die Militäraktion mit dem Ziel, von Georgiern ausgehende Gewalthandlungen beenden zu wollen. Wir haben Giuseppe Pasotto, den Apostolischen Administrator für die Gläubigen des lateinischen Ritus in Georgien, telephonisch in Tblisi erreicht: „Die Situation ist eskaliert, aber warum weiß ich nicht. Man müsste die verschiedenen Seiten hören, denn von hier aus ist es schwierig, die Lage einzuordnen. Man hat gespürt, dass etwas passieren würde. Manche sagen, von russischer Seite sei alles von langer Hand vorbereitet gewesen.“ Nach ARD-Angaben ist die südossetische Provinzhauptstadt Tschinwali weitgehend zerstört. Sprecher des russischen Militärs sagten, Tschinwali sei unter russischer Kontrolle und keine georgischen Kräfte mehr in der Stadt. Der russische Staatsrundfunksendung „Voice of Russia“ meldet, dass georgische Truppen mit Streubomben versucht hätten, die Kontrolle über die Provinzhauptstadt wieder zu erlangen. Dabei seien 1500 Zivilisten ums Leben gekommen. Dazu Bischof Pasotto: „Die Georgier sagen, dass das nicht stimmt. Ich verstehe nicht, warum Bombardierungen durchgeführt werden, manchmal auch auf nicht-militärische Ziele. Ich kann verstehen, dass es zuweilen schwierige Momente gibt, aber den Konflikt auf diese Weise auszuweiten, dass finde ich sehr schwierig.“ Derzeit, so heißt es in russischen Quellen weiter, versuche die russische Seite, Georgien zu einem Waffenstillstand zu zwingen. Konvois mit Hilfsgütern und mobilen Krankenstationen seien in die Krisenregion unterwegs. Nach georgischen Angaben sind 30 000 Menschen auf der Flucht. Die Regierung in Tiflis berichtete, die russischen Luftstreitkräfte hätten militärische Ziele in Tiflis, weitere Anlagen im Land und die Stadt Gori angegriffen. Vollständig zerstört worden sei, so das georgische Außenministerium, der Schwarzmeerhafen Poti, der ebenfalls für die Erdölversorgung Westeuropas bedeutend ist. Berichtet wird ferner von Angriffen auf georgische Stellungen in der von Georgien abtrünnigen Region Abchasien. Eine Deeskalation ist nicht in Sicht. Giuseppe Passoto: „Der Patriarch hat dazu aufgerufen, dass abends um 19 Uhr alle gemeinsam um Frieden beten. Gestern haben wir Vertreter der religiösen und ethnischen Minderheiten uns getroffen, um eine gemeinsame Erklärung zu verabschieden. Wir haben den Abbruch der Kampfhandlungen gefordert und die Respektierung jeder einzelnen Person. Wir haben gefordert, dass andere Staaten nicht die nationale Souveränität verletzen, und Russland haben wir aufgefordert, eine befriedende Rolle zu spielen.“ Antonio Mennini, der Apostolische Nuntius in der Russischen Föderation setzt weiter auf Diplomatie: „Ich bin davon überzeugt, dass es noch einen breiten Handlungsspielraum für eine gerechte und ehrbare Lösung für alle Seiten gibt. Man muss an den Verhandlungstisch zurückkehren, denn das ist der einzige Weg, um eine nicht nur dauerhafte, sondern auch für alle befriedigende Lösung zustande zu bringen.“ (rv) UNO/Paraguay: Oblatenpatres, „Indigene weiter diskriminiert“ „Das hat man auch erst in letzter Zeit erkannt, weil viele ihren indigenen Ursprung verleugnen mussten, weil sie diskriminiert wurden durch die verschiedenen nationalen Regierungen: In Lateinamerika kann man das ganz klar zeigen, und diese Diskriminierung ist noch nicht zu Ende. Selbst in den Ländern, in denen die Indigenen die Mehrheit haben, ist es ja ungeheuer schwierig, dass den Indigenas die ihnen zustehende Macht auch überlassen wird. Das ist am Beispiel von Bolivien ganz klar zu sehen. Die Schwierigkeiten, mit denen Evo Morales zu kämpfen hat, die kommen ja nicht von ungefähr.“ Von kirchlicher Seite aus fordert er, dass man die indigenen Völker in ihrer Kulturen Identität ernst nimmt. Katholiken sollten keine Angst haben vor Multikulturalität „Für mich ist es ganz wichtig, dass jede kulturelle Gruppe zunächst einmal einen geographischen und auch ideellen Raum hat, wo sie sich als Kultur entfalten kann. Erst wenn das gegeben ist, dann kann man in einen Dialog miteinander treten, und es können Brücken gebaut werden, weil dann nicht mehr die ständige Angst da ist, dass man „untergebuttert“ wird. Dann ist es auch möglich, von den andren zu lernen und einander zu achten. Ganz wichtig ist, dass der Raum gegeben ist, und das gilt auch für uns in der Kirche.“ (rv)
„Die Situation ist immer noch dramatisch, auch wenn es mittlerweile Verbesserungen gibt und mehr Patienten, auch Kinder behandelt werden. Es sterben täglich immer noch mehr als eintausend Menschen. Es wird geschätzt, dass im vergangenen Jahr jede Minute ein Kind zur Welt gekommen ist, das bereits den Virus in sich trägt. Denken wir auch in die indirekten Folgen: Etwa neun Prozent aller Kinder im mittleren Afrika haben wegen Aids mindestens einen Elternteil verloren.“ Besonders die hohe Sterblichkeit der Kinder sei problematisch. Die liege in der späten Diagnose begründet. „Bis zum Alter von 18 Monaten kann man mit den Standardtest nämlich die Ansteckung nicht nachweisen. Es müssten andere Methoden angewandt werden, die viel teurer sind, die aber in den Entwicklungsländern meist nicht zur Verfügung stehen. Und es gibt noch ein weiteres Problem: 90 Prozent der Fälle von Aids bei Kleinkindern haben ihre Ursache in der Übertragung des Virus durch die Mutter während der Schwangerschaft, bei der Geburt oder beim Stillen. Das kommt in den reichen Ländern praktisch nicht mehr vor.“ (rv)
„Dein Dienst tut unserer Kirche in Deutschland, der Ökumene und dem gesellschaftlichen Leben insgesamt gut“, sagte der Aachener Bischof Heinrich Mussinghoff, der Stellvertretender Vorsitzender der Bischofskonferenz ist. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Bischof Wolfgang Huber, lobte den ökumenischen Einsatz des Freiburger Erzbischofs und die beispielhafte Zusammenarbeit der beiden großen Kirchen in Baden. Beim Ausbau der Beziehungen wolle man sich auch von den immer wieder auftretenden Schwierigkeiten „nicht irremachen lassen“, so Huber. In Freiburg waren rund 20 Bischöfe, vor allem aus den Nachbardiözesen in Deutschland sowie in der Schweiz und Frankreich vertreten. Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) hob hervor, Zollitsch stehe als Konferenzvorsitzender einem der wichtigsten Ämter in Deutschland vor, das für das Land und die Kirche gleichermaßen bedeutsam sei. Er äußerte den Wunsch, dass der Erzbischof mit der bisherigen Energie seinen Einsatz für Kirche, Ökumene, Glaube und Gesellschaft fortsetze. An der Geburtstagsfeier mit über 200 geladenen Gästen nahmen zahlreiche weitere Politiker aus Bund und Land teil, unter ihnen auch der Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Hans-Jürgen Papier. Kardinal Lehmann hatte beim Festgottesdienst im Freiburger Münster am Vormittag hervorgehoben, für Zollitsch sei es ein tiefes Anliegen, den christlichen Glauben tatkräftig zu verwirklichen. Dieser wisse um die mächtige Kraft des Glaubens, trennenden Unterschieden nicht das letzte Wort zu lassen. Dies gelte auch für das ökumenische Miteinander und für das Gespräch mit den nichtchristlichen Religionen. (kna) TÄGLICH NEU: BENEDIKT ZUM PAULUSJAHR AUS UNSERM ABENDPROGRAMM: Deutschland: Ein Olympiapfarrer erinnert sich Der Gang Jesu auf dem Wasser (Mt 14,22-33) - Betrachtung zum Sonntagsevangelium von Iris Müller (Düsseldorf) DIE NACHRICHTEN: Vatikan/Italien Deutschland
Nahost Israel Libanon Asien Indonesien Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adn-Kronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.
Buchbesprechung: Titel: Jerusalemer Nachtgespräche, Über das Risiko des Glaubens Es ist ein bekanntes Phänomen, dass Bischöfe im Ruhestand sich freimütiger aussprechen, als solange sie im Amt sind. So tut es jetzt auch Kardinal Martini. Er war zunächst Bibelwissenschaftler und dann rund 20 Jahre lang Erzbischof von Mailand. Manche meinen, er hätte vor drei Jahren auch Papst werden können, wenn er nicht schon schwer krank gewesen wäre. Martini hat nun bei nächtlichen Plaudereien in Jerusalem mit dem österreichischen Jesuiten Georg Sporschill sehr viele Themen angerissen. Manche lassen einen aufhorchen – vor allem, wenn es um die Verkündigung der Frohbotschaft an die Jugend, also auch um Sexualität, um Liebe, um die Rolle von Frauen in der Kirche, um Ökumene, um die Verkündigung heute, um neue Bewegungen, um die Chancen der Kirche von morgen. Martini sagt, er vertraue immer weniger kirchlichen Vorschriften und immer mehr der Überzeugungskraft der Bibel, des gelebten Zeugnisses, des Gebetes. Er will jetzt nichts mehr verändern und gestalten, sondern die Kirche vom Heiligen Geist führen lassen. Vieles klingt aus dem Mund von Martini sehr biblisch, gläubig, abgeklärt, weise.
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