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Meldungen vom 9.8.2008

- Lombardi: „Papst besorgt über Georgien“ -
- UNO: „Indigene weiter diskriminiert“ -
- D: Zollitsch feiert Siebzigsten -


Verantwortlich: P. Eberhard v. Gemmingen SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: P. Max. I. Cappabianca OP

Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr.

THEMEN DES TAGES:

Georgien: Papst besorgt wegen Eskalation der Gewalt
Papst Benedikt XVI. verfolgt mit wachsender Sorge die Krise in Ossetien und die militärische Eskalation zwischen Georgien und Russland. Der Papst bete und hoffe, dass der kriegerische Konflikt durch Vernunft und diplomatische Wege wieder beendet werden könne, sagte Vatikan-Sprecher Federico Lombardi am Samstag in „Radio Vatikan“. Der Heilige Stuhl sei „schockiert“ über die Ereignisse im Kaukasus und darüber, dass nach einigen Jahren der Ruhe jetzt wieder Gewalt in dieser ohnehin von vielen Spannungen geprägten Region ausgebrochen sei.

„Das ist ein schwieriger Moment. Hoffen wir, dass die Vernunft, der Wille zum Frieden und zum Verhandeln siegt über die Waffen, die niemals einen guten Weg darstellen, um Frieden zu schaffen.“

Die Situation in der Kaukasusregion war eskaliert, nachdem russische Truppen in die von Georgien abtrünnige Provinz Südossetien einmarschiert waren. Der Kreml unterstützt seit Jahren Südossetien und seine 75 000 Bewohner in der Auseinandersetzung mit dem pro-westlichen Georgien. Es begründete die Militäraktion mit dem Ziel, von Georgiern ausgehende Gewalthandlungen beenden zu wollen. Wir haben Giuseppe Pasotto, den Apostolischen Administrator für die Gläubigen des lateinischen Ritus in Georgien, telephonisch in Tblisi erreicht:

„Die Situation ist eskaliert, aber warum weiß ich nicht. Man müsste die verschiedenen Seiten hören, denn von hier aus ist es schwierig, die Lage einzuordnen. Man hat gespürt, dass etwas passieren würde. Manche sagen, von russischer Seite sei alles von langer Hand vorbereitet gewesen.“

Nach ARD-Angaben ist die südossetische Provinzhauptstadt Tschinwali weitgehend zerstört. Sprecher des russischen Militärs sagten, Tschinwali sei unter russischer Kontrolle und keine georgischen Kräfte mehr in der Stadt. Der russische Staatsrundfunksendung „Voice of Russia“ meldet, dass georgische Truppen mit Streubomben versucht hätten, die Kontrolle über die Provinzhauptstadt wieder zu erlangen. Dabei seien 1500 Zivilisten ums Leben gekommen. Dazu Bischof Pasotto:

„Die Georgier sagen, dass das nicht stimmt. Ich verstehe nicht, warum Bombardierungen durchgeführt werden, manchmal auch auf nicht-militärische Ziele. Ich kann verstehen, dass es zuweilen schwierige Momente gibt, aber den Konflikt auf diese Weise auszuweiten, dass finde ich sehr schwierig.“

Derzeit, so heißt es in russischen Quellen weiter, versuche die russische Seite, Georgien zu einem Waffenstillstand zu zwingen. Konvois mit Hilfsgütern und mobilen Krankenstationen seien in die Krisenregion unterwegs. Nach georgischen Angaben sind 30 000 Menschen auf der Flucht. Die Regierung in Tiflis berichtete, die russischen Luftstreitkräfte hätten militärische Ziele in Tiflis, weitere Anlagen im Land und die Stadt Gori angegriffen. Vollständig zerstört worden sei, so das georgische Außenministerium, der Schwarzmeerhafen Poti, der ebenfalls für die Erdölversorgung Westeuropas bedeutend ist. Berichtet wird ferner von Angriffen auf georgische Stellungen in der von Georgien abtrünnigen Region Abchasien. Eine Deeskalation ist nicht in Sicht. Giuseppe Passoto:

„Der Patriarch hat dazu aufgerufen, dass abends um 19 Uhr alle gemeinsam um Frieden beten. Gestern haben wir Vertreter der religiösen und ethnischen Minderheiten uns getroffen, um eine gemeinsame Erklärung zu verabschieden. Wir haben den Abbruch der Kampfhandlungen gefordert und die Respektierung jeder einzelnen Person. Wir haben gefordert, dass andere Staaten nicht die nationale Souveränität verletzen, und Russland haben wir aufgefordert, eine befriedende Rolle zu spielen.“

Antonio Mennini, der Apostolische Nuntius in der Russischen Föderation setzt weiter auf Diplomatie:

„Ich bin davon überzeugt, dass es noch einen breiten Handlungsspielraum für eine gerechte und ehrbare Lösung für alle Seiten gibt. Man muss an den Verhandlungstisch zurückkehren, denn das ist der einzige Weg, um eine nicht nur dauerhafte, sondern auch für alle befriedigende Lösung zustande zu bringen.“ (rv)

UNO/Paraguay: Oblatenpatres, „Indigene weiter diskriminiert“
Die UNO begeht an diesem Samstag den Tag der Indigenen Völker. Er soll auf die Situation der Urbevölkerung in Lateinamerika, aber auch in den anderen Teilen der Welt aufmerksam machen. Wir haben aus Anlass des Tages mit P. Miguel Fritz OMI gesprochen. Er ist Provinzial der Hünfelder Oblaten in Paraguay. Über 19 Jahre arbeitete er bei den Guaraní- und Nivaclé- Indianern im Chaco-Urwald. Er betont, dass heute noch gravierende Diskriminierungen von Indigenen zu beklagen sind.

„Das hat man auch erst in letzter Zeit erkannt, weil viele ihren indigenen Ursprung verleugnen mussten, weil sie diskriminiert wurden durch die verschiedenen nationalen Regierungen: In Lateinamerika kann man das ganz klar zeigen, und diese Diskriminierung ist noch nicht zu Ende. Selbst in den Ländern, in denen die Indigenen die Mehrheit haben, ist es ja ungeheuer schwierig, dass den Indigenas die ihnen zustehende Macht auch überlassen wird. Das ist am Beispiel von Bolivien ganz klar zu sehen. Die Schwierigkeiten, mit denen Evo Morales zu kämpfen hat, die kommen ja nicht von ungefähr.“

Von kirchlicher Seite aus fordert er, dass man die indigenen Völker in ihrer Kulturen Identität ernst nimmt. Katholiken sollten keine Angst haben vor Multikulturalität

„Für mich ist es ganz wichtig, dass jede kulturelle Gruppe zunächst einmal einen geographischen und auch ideellen Raum hat, wo sie sich als Kultur entfalten kann. Erst wenn das gegeben ist, dann kann man in einen Dialog miteinander treten, und es können Brücken gebaut werden, weil dann nicht mehr die ständige Angst da ist, dass man „untergebuttert“ wird. Dann ist es auch möglich, von den andren zu lernen und einander zu achten. Ganz wichtig ist, dass der Raum gegeben ist, und das gilt auch für uns in der Kirche.“ (rv)
Zum Nachhören

Mexiko: Aids und die Kinder
In Mexiko ist am Freitag die Internationale Aids-Konferenz zu Ende gegangen. Unter anderem forderten die Delegierten, die Menschenrechte für alle von Aids betroffenen Gruppen in vollem Umfang zu gewähren. So haben über 70 Länder Einreisebeschränkungen für HIV-Positive. Weitere Schwerpunkte der Konferenz: Die Prävention und die Situation von Aids betroffenen Kindern. Wir darüber mit Raffaella Ravinetto von „Ärzte ohne Grenzen“ gesprochen.

„Die Situation ist immer noch dramatisch, auch wenn es mittlerweile Verbesserungen gibt und mehr Patienten, auch Kinder behandelt werden. Es sterben täglich immer noch mehr als eintausend Menschen. Es wird geschätzt, dass im vergangenen Jahr jede Minute ein Kind zur Welt gekommen ist, das bereits den Virus in sich trägt. Denken wir auch in die indirekten Folgen: Etwa neun Prozent aller Kinder im mittleren Afrika haben wegen Aids mindestens einen Elternteil verloren.“

Besonders die hohe Sterblichkeit der Kinder sei problematisch. Die liege in der späten Diagnose begründet.

„Bis zum Alter von 18 Monaten kann man mit den Standardtest nämlich die Ansteckung nicht nachweisen. Es müssten andere Methoden angewandt werden, die viel teurer sind, die aber in den Entwicklungsländern meist nicht zur Verfügung stehen. Und es gibt noch ein weiteres Problem: 90 Prozent der Fälle von Aids bei Kleinkindern haben ihre Ursache in der Übertragung des Virus durch die Mutter während der Schwangerschaft, bei der Geburt oder beim Stillen. Das kommt in den reichen Ländern praktisch nicht mehr vor.“ (rv)
Zum Nachhören

Deutschland: Politiker und Kirchenvertreter gratulieren Zollitsch zum Siebszigsten
Politiker und Kirchenvertreter haben dem Freiburger Erzbischof und Vorsitzenden der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, am Samstag in Freiburg zum 70. Geburtstag gratuliert und sein Leben und Wirken gewürdigt. Der am 9. August 1938 in Filipovo (Philippsdorf) im ehemaligen Jugoslawien geborene Zollitsch ist seit fünf Jahren Oberhirte der Erzdiözese Freiburg und löste vor einem halben Jahr den Mainzer Kardinal Karl Lehmann als Konferenzvorsitzenden ab.

„Dein Dienst tut unserer Kirche in Deutschland, der Ökumene und dem gesellschaftlichen Leben insgesamt gut“, sagte der Aachener Bischof Heinrich Mussinghoff, der Stellvertretender Vorsitzender der Bischofskonferenz ist. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Bischof Wolfgang Huber, lobte den ökumenischen Einsatz des Freiburger Erzbischofs und die beispielhafte Zusammenarbeit der beiden großen Kirchen in Baden. Beim Ausbau der Beziehungen wolle man sich auch von den immer wieder auftretenden Schwierigkeiten „nicht irremachen lassen“, so Huber. In Freiburg waren rund 20 Bischöfe, vor allem aus den Nachbardiözesen in Deutschland sowie in der Schweiz und Frankreich vertreten.

Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) hob hervor, Zollitsch stehe als Konferenzvorsitzender einem der wichtigsten Ämter in Deutschland vor, das für das Land und die Kirche gleichermaßen bedeutsam sei. Er äußerte den Wunsch, dass der Erzbischof mit der bisherigen Energie seinen Einsatz für Kirche, Ökumene, Glaube und Gesellschaft fortsetze. An der Geburtstagsfeier mit über 200 geladenen Gästen nahmen zahlreiche weitere Politiker aus Bund und Land teil, unter ihnen auch der Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Hans-Jürgen Papier.

Kardinal Lehmann hatte beim Festgottesdienst im Freiburger Münster am Vormittag hervorgehoben, für Zollitsch sei es ein tiefes Anliegen, den christlichen Glauben tatkräftig zu verwirklichen. Dieser wisse um die mächtige Kraft des Glaubens, trennenden Unterschieden nicht das letzte Wort zu lassen. Dies gelte auch für das ökumenische Miteinander und für das Gespräch mit den nichtchristlichen Religionen. (kna)
Hören Sie hier einen Audiobeitrag des Erzbistums Freiburg zur Frage, was sich Zollitsch zum Geburtstag gewünscht hat


TÄGLICH NEU: BENEDIKT ZUM PAULUSJAHR

„Der heilige Augustinus hat das berühmt gewordene Wort formuliert: Liebe und tue, was du willst. Wer Christus wie Paulus liebt, kann in der Tat tun, was er will, weil seine Liebe dem Willen Christi und so dem Willen Gottes geeint ist – weil sein Wille festgemacht ist in der Wahrheit und weil sein Wille nicht mehr der bloße Eigenwille, die Willkür des autonomen Ich ist, sondern hineingenommen ist in die Freiheit Gottes und von ihr her den Weg empfängt.“


AUS UNSERM ABENDPROGRAMM:

Deutschland: Ein Olympiapfarrer erinnert sich
In diesen Tagen schaut die ganze Welt nach Peking: Die 29. Olympischen Sommerspiele sind am Freitag in Peking mit einer bombastischen Show eröffnet worden. Vor 36 Jahren war München das Ziel der Athleten aus aller Welt. Damals gab es auch eine kleine Premiere für die Kirche: Erstmals sollte ein “Olympiapfarrer” die Athleten spirituell begleiten. Der damalige Jugendpfarrer Heinz Summerer war gerade auf der Suche nach einer neuen Aufgabe, als ihn der Ruf des Münchner Erzbistums ereilte. Brigitte Fairbanks hat mit dem heute 74-Jährigen gesprochen:
Hier der Beitrag zum Nachlesen und -hören

Der Gang Jesu auf dem Wasser (Mt 14,22-33) - Betrachtung zum Sonntagsevangelium von Iris Müller (Düsseldorf)
Das Evangelium des heutigen Sonntags berichtet uns eine sehr eindrückliche Geschichte, die mit einer dramatischen Situation beginnt und auf diesem Niveau bleibt: Wenn wir uns mit unserer Vorstellung mitten in die beschriebene Szene hineinbegeben, finden wir uns in der Mitte der Nacht wieder  – es ist schon die vierte Nachtwache; Dunkelheit, Gegenwind, der das Wasser aufpeitscht und das Boot hin und her wirft, Erschöpfung nach einem langen Tag. Eine gespenstische Situation, düster. Die Jünger haben Angst und sehen Gespenster: kein Wunder, vermutlich gehen die Nerven mit ihnen durch, der Schlafmangel macht sich bemerkbar,  alles ist bedrohlich und sie sehen Schreckensbilder – Gespenster...
Hier können Sie die gesamte Betrachtung nachlesen und -hören


DIE NACHRICHTEN:

Vatikan/Italien
Papst Benedikt XVI. wird am Samstag um 18 Uhr die Ehrenbürgerschaft der Stadt Brixen verliehen. Es bestünden enge Bande zwischen der Stadt und dem Papst, der schon als Kardinal seinen Urlaub oft in Brixen verbracht habe, heißt es in der Begründung. Außerdem setze sich der Papst für den interreligiösen Dialog ein. Die Übergabe erfolgt im bischöflichen Priesterseminar, in dem Benedikt in diesen Tagen wohnt. - Joseph Ratinger kam 1967 zum ersten Mal nach Brixen. Zwischen 1977 und 2004 verbrachte er alle drei Jahre seinen Urlaub im Seminar. Am 11. August kehrt Benedikt XVI. zurück nach Castelgandolfo. (rv)

Deutschland
Schmerzmediziner halten die Ergebnisse der jüngsten Allensbach-Umfrage zur Sterbehilfe für verzerrt. Danach befürworten 53 Prozent der Deutschen die aktive Sterbehilfe. Die Befragten seien aber auf alternative Möglichkeiten der Schmerzmedizin nicht ausreichend hingewiesen worden, kritisierten die Deutsche Gesellschaft zum Studium des Schmerzes (DGSS) und die Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin am Freitag in Bochum. Das Umfrageergebnis basiere auf suggestiven Fragen, erklärten die Ärzteverbände. Schmerztherapie und Palliativmedizin würden ausgeblendet. Zugleich schürten die Allensbach-Fragen ungerechtfertigte Ängste vor Schmerzen. In der am Montag veröffentlichten Studie hatten sich über die Hälfte der 1.800 Teilnehmer dafür ausgesprochen, unheilbar erkrankte Menschen auf deren Wunsch hin durch Eingreifen von außen zu töten. (kna)
Prinz El Hassan bin Talal von Jordanien (61) ist Träger des diesjährigen Preises des Augsburger Friedensfest. Er werde für seine Verdienste um den Dialog mit den Religionen geehrt, teilte Augsburgs Oberbürgermeister Kurt Gribl (CSU) bei einem Festakt am Freitag mit. Die mit 12.500 Euro dotierte Auszeichnung wird Prinz Hassan am 18. Oktober überreicht. Bisherige Preisträger waren unter anderen der frühere Bundespräsident Richard von Weizsäcker, der letzte sowjetische Präsident Michail Gorbatschow und die Gründerin der Fokolar-Bewegung, Chiara Lubich. - Der in Amman geborene Prinz Hassan ist der Bruder des verstorbenen Königs Hussein von Jordanien. Bis zu dessen Tod 1999 diente er ihm als engster politischer Berater und war sein Stellvertreter. Der studierte Orientwissenschaftler wurde vielfach international ausgezeichnet, darunter auch mit der Ehrendoktorwürde in Theologie der Fakultät für katholische Theologie an der Universität Tübingen. Er ist seit 1999 Präsident des Club of Rome sowie Mitglied vieler weiterer Stiftungen und Zentren. (kna)

Italien
Der Vorsitzende der italienischen Bischofskonferenz Angelo Bagnasco hat einen Europaabgeordnete der Lega Nord scharf kritisiert. Mario Borghezio hatte am Freitag in einer Kirche in Genua die „Verteidigung des Christentums gegen die Unterwanderung durch den Islams“ gefordert und dabei Fahnen der rechtsextremen Partei gschwenkt. Kardinal Bagnasco missbilligte die Äußerungen und sagte, Kirchen seien Orte des Gebets. - Die Lega Nord hatte bei den Parlamentswahlen im April acht Prozent der Stimmen bekommen und stellt derzeit vier Minister in der Regierung Berlusconi. (afp)

Nahost

Israel
Der neue lateinische Patriarch von Jerusalem, Fouad Twal, sieht eine bedeutende Aufgabe der Kirche bei der Beendigung der Konflikte im Heiligen Land. Die Kirche alleine könne die Probleme nicht lösen, ohne sie seien die Politiker aber zum Scheitern verurteilt. 60 Jahre des Misstrauens und der Gewalt müssten durch eine neue Kultur, neue Mentalität und andere Erziehung der Menschen beendet werden. So wie bisher könne man nicht weitermachen. Die Menschen seien unglaublich müde, sagte Twal im Gespräch mit Catholic News Agency. Von einer Lösung der Konflikte in Palästina verspricht sich Twal auch weltweit einen Rückgang des islamischen Extremismus. (cna)

Libanon
Die Bischöfe der maronitischen Kirche hoffen, dass der Libanon unter der neuen Regierung geeint werde und die Gewalt in dem Land aufhöre. Bei ihrer monatlichen Zusammenkunft äußerten sie sich gleichzeitig besorgt über die wirtschaftliche Situation und die Sicherheit im Land. Das neue Kabinett unter Premierminister Fouad Siniora wird nächste Woche in Beirut die Arbeit aufnehmen. (asianews)

Asien

Indonesien
Mehr als 3500 Christen haben auf Papua gegen eine mögliche Einführung der Sharia in Indonesien demonstriert. Regierungsvertreter der teilautonomen Provinz Papua erklärten dagegen, auf Papua werde die islamische Rechtsordnung nicht installiert. - Die indonesische Regierung plant, aus stark besiedelten, traditionell islamischen Provinzen Indonesiens Menschen auf die an Rohstoffen reiche Insel Papua umzusiedeln, was von den Christen Papuas mit Sorge verfolgt wird. (asianews)


Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adn-Kronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

Buchbesprechung:

Titel: Jerusalemer Nachtgespräche, Über das Risiko des Glaubens
Autoren: Kardinal Carlo Maria Martini, Georg Sporschill
Verlag: Herder
Preis: 9.20 €
Besprochen von P. Eberhard v. Gemmingen

Es ist ein bekanntes Phänomen, dass Bischöfe im Ruhestand sich freimütiger aussprechen, als solange sie im Amt sind. So tut es jetzt auch Kardinal Martini. Er war zunächst Bibelwissenschaftler und dann rund 20 Jahre lang Erzbischof von Mailand. Manche meinen, er hätte vor drei Jahren auch Papst werden können, wenn er nicht schon schwer krank gewesen wäre. Martini hat nun bei nächtlichen Plaudereien in Jerusalem mit dem österreichischen Jesuiten Georg Sporschill sehr viele Themen angerissen. Manche lassen einen aufhorchen – vor allem, wenn es um die Verkündigung der Frohbotschaft an die Jugend, also auch um Sexualität, um Liebe, um die Rolle von Frauen in der Kirche, um Ökumene, um die Verkündigung heute, um neue Bewegungen, um die Chancen der Kirche von morgen. Martini sagt, er vertraue immer weniger kirchlichen Vorschriften und immer mehr der Überzeugungskraft der Bibel, des gelebten Zeugnisses, des Gebetes. Er will jetzt nichts mehr verändern und gestalten, sondern die Kirche vom Heiligen Geist führen lassen. Vieles klingt aus dem Mund von Martini sehr biblisch, gläubig, abgeklärt, weise.

 






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