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Meldungen vom 4.10.2008

- Italien: Papst auf Staatsbesuch -
- Vatikan: Ja zu Kroatien in der EU -
- Orthodoxer Patriarchengipfel in Istanbul -


Verantwortlich: P. Eberhard v. Gemmingen SJ / Stefan von Kempis
Redaktion:
Mario Galgano
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr.

THEMEN DES TAGES:

Italien: Papst auf Staatsbesuch
Religionsfreiheit bedeutet auch, die öffentliche Dimension der Religion anzuerkennen und Gläubigen zu ermöglichen, ihren Teil zum Aufbau der Gesellschaftsordnung beizutragen. Das sagte Papst Benedikt XVI. während seines Staatsbesuches bei Präsident Giorgio Napolitano an diesem Samstag in Rom. Dem Papstbesuch im Quirinalspalast wohnten auch Regierungschef Silvio Berlusconi und mehrere Minister bei. In seiner Ansprache würdigte Benedikt die konstruktive Zusammenarbeit von Kirche und Staat. Daneben betonte der Papst das kirchliche Anliegen, gerade in der aktuellen Wirtschaftskrise am Aufbau einer sozial gerechten und solidarischen Gesellschaft mitzuwirken. Vor dem Hintergrund der jüngsten rassistischen Angriffe auf Ausländer bekräftigte Benedikt, dass sich die Kirche für ein friedliches Zusammenleben einsetzt:
„Ich bin sicher, dass Priester und Gläubige, gerade in diesem Moment der sozialen und wirtschaftlichen Unsicherheit, ihren wichtigen Beitrag dazu leisten, das Gemeinwohl Italiens, Europas und der ganzen Menschheit zu stärken und dass sie ihre Aufmerksamkeit dabei besonders den armen und ausgegrenzten Menschen zuwenden, den arbeitssuchenden Jugendlichen, den Arbeitslosen sowie den Familien und alten Menschen, die mit Mühe und Einsatz unsere Gegenwart aufgebaut haben und deshalb den Dank aller verdienen.”
Daneben betonte Benedikt, dass es nicht im Sinne der Kirche sei, ihre starke religiöse Präsenz in Italien gegen die persönliche Glaubensfreiheit der dort lebenden Menschen einzusetzen. Auf der anderen Seite müsse auch der Staat die Religionsfreiheit und das aktive soziale Engagement der Katholiken respektieren, so das Kirchenoberhaupt:
„Ich wünsche mir, dass der Beitrag der katholischen Gemeinschaft mit derselben Bereitschaft entgegengenommen wird, mit der er angeboten wird. Es gibt keinen Anlass zu der Befürchtung, dass die katholische Kirche und ihre Mitglieder ihre Aufgabe gegen das Prinzip der Religionsfreiheit ausführen. Ihrerseits erwarten sie, dass ihnen dieselbe Freiheit zugestanden wird und sie nicht gegen ihr Gewissen handeln müssen. Das ist möglich, wenn alle Komponenten einer Gesellschaft sich im gegenseitigen Respekt engagieren, um gemeinsam das Gute im Menschen zu erreichen.”
Der Papst gedachte in seiner Rede auch des Heiligen Franz von Assisi, den die Italiener an diesem Freitag als ihren Schutzpatron feiern. In seinem Sinn wolle sich die Kirche am Bau einer Gesellschaft beteiligen, die auf den Prinzipien der Wahrheit und Freiheit beruhe, auf dem Respekt vor dem Leben und der Menschenwürde sowie auf Gerechtigkeit und Solidarität. – Staatspräsident Napolitano würdigte seinerseits den „kontinuierlichen und wachsamen Aufruf” des Papstes, sich für eine „gerechtere Verteilung von Reichtümern und Entwicklungsmöglichkeiten” einzusetzen. Das sei im Hinblick auf die wachsende Armut und Ungerechtigkeit von enormer Wichtigkeit.
(rv)
Hier zum Nachhören

Vatikan: Ja zu Kroatien in der EU
Der Heilige Stuhl unterstützt den EU-Beitritt von Kroatien. Das stellte der vatikanische Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone klar, der jüngst von einer mehrtägigen Reise aus dem überwiegend katholischen Balkan-Land zurückgekehrt ist. Bisher gab es in der kroatischen Kirche keine einheitliche Linie, was den EU-Beitritt betrifft. Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone: „Es war die Rede von einem gewissen Euro-Skeptizismus unter den kroatischen Kirchenleuten. Doch die Bischofskonferenz hat nun klargestellt, dass sie die europäische Integration einstimmig befürwortet. Allerdings – wie die Päpste Johannes Paul II. und Benedikt XVI. betonten und wie auch ich dem Präsidenten Kroatiens und dem Premier gesagt habe – allerdings muss diese europäische Integration ohne einen Ausverkauf des historischen, kulturellen und religiösen Erbes Kroatiens vonstatten gehen.”
Bis vor einem Jahr war Zagreb zuversichtlich gewesen, 2009 den Beitritt zur EU schaffen zu können. Dann versetzte die EU-Kommission dem Kandidaten Kroatien einen Dämpfer und sprach plötzlich von einer „mittelfristigen Beitrittsperspektive”. Als Grund nannte Brüssel zu langsame Reformen im kroatischen Polizei- und Justizbereich und die nach wie vor hohe Verbreitung von Korruption. (rv)
Hier zum Nachhören

Benedikt XVI.: Nicht gegen die Pille, sondern für die Liebe
Jede Form der Liebe neigt dazu, die Fülle zu verbreiten, aus der sie lebt – und die eheliche Liebe hat eine ganz eigene Art, sich mitzuteilen, nämlich in der Zeugung von Kindern. Daran hat Papst Benedikt XVI. am Donnerstag in einer Botschaft an Teilnehmer eines Kongresses erinnert, den das Päpstliche Institut Johannes Paul II. für Studien zu Ehe und Familie zum 40. Jahrestag der Enzyklika „Humanae Vitae” in Rom abhält. Unter den Teilnehmern war auch Heinz Hürzeler, Delegierter des Schweizer Instituts für Natürliche Empfängnisregelung. Er sagte uns:
„Ich schätze es als sehr weise ein, dass Benedikt XVI. für die lebensfördernden Regulationsmethoden ist, aber nicht a priori Negatives über die - aus meiner Sicht natürlich - nicht gottgewollten Verhütungsmethoden sagt. Es ist eine prophetische Art, die nicht von vornherein sagt: Das ist verboten, und das ist verboten. Denn sobald man sich gegen etwas stellt, ist die Wirkung gerne kontraproduktiv. Bei ihm schwingt immer mit: Liebe Gläubige, denkt daran - das größte Geschenk Gottes ist das Leben.”
Benedikt hatte in seiner Botschaft eingeräumt, dass es im Leben von Ehepaaren zu schwierigen Situationen kommen könne, „in denen es ratsam sein könne, die Abstände zwischen den Geburten der Kinder zu vergrößern oder diese gar auszusetzen.” Dann werde die Kenntnis der natürlichen Fruchtbarkeitsrhythmen der Frau für das Leben der Eheleute wichtig. Der Papst versuchte auch die Frage zu beantworten, warum es heute sogar viele Gläubige schwer finden, die Botschaft der Kirche zu verstehen, die die Schönheit der ehelichen Liebe in ihrem natürlichen Offenbarwerden verteidige. „Die technische Lösung scheint auch in den großen menschlichen Fragen oft als die leichteste”, so der Papst wörtlich. Sie verberge jedoch in Wirklichkeit die Grundfrage nach dem Sinn der menschlichen Sexualität. (rv)
Hier zum Nachhören

Papst spricht nicht über künstliche Geburtenplanung - Ein Kommentar von P. Eberhard von Gemmingen
Künstliche Geburtenplanung ist eines der heißesten Eisen für manche Katholiken. Wer daher die Reden von Papst Benedikt zum Thema Ehe, Familie und Kinder aufmerksam liest, kann feststellen, dass er zur künstlichen Geburtenplanung schweigt. So hat er gestern an das römische Institut für Ehe und Familie eine Botschaft gesandt. Er empfiehlt darin Eheleuten die natürliche Familienplanung, also die Zeitwahl, wenn das Paar eine Empfängnis hinausschieben will. Kein Wort aber zur künstlichen Geburtenplanung. Ähnlich vor einem Monat, als er eine große Ansprache zum 40. Geburtstag der Enzyklika Humanae vitae hielt. Dabei unterstrich er nur die Bedeutung der Sexualität und der Liebe. Als er vor zwei Jahren beim Familienkongress in Spanien auftrat, waren vielleicht auch manche enttäuscht, dass er nichts zu Familienplanung sagte. Später erklärte er ausdrücklich: die Kirche muss das Positive lehren und nicht verbieten. Er hält sich konstant daran. Man darf diese Fakten nicht überinterpretieren, aber auch nicht unterbewerten. (rv)
Hier Pater Gemmingens Kommentar zum Nachhören


DRUCKFRISCH AUS DER „EDITION RADIO VATIKAN“

„Benedikt XVI. – Die Heilige Schrift. Meditationen zur Bibel“
Rechtzeitig zur Bischofssynode über das Wort Gottes: Dieses von Stefan von Kempis herausgegebene Buch führt in die biblische Spiritualität des Papstes ein. Benedikt XVI. meditiert die wichtigsten Bibeltexte und legt auf anschauliche, leicht verständliche Art die zentralen Stellen des Alten und Neuen Testaments aus.

„Benedikt XVI. – Der heilige Franziskus. Gedanken, Gebete, Meditationen
Zum Gedenktag des „Poverello“: Birgit Pottler hat einen kleinen Bildband herausgegeben mit eigenen Fotos, den schönsten Gebeten des Heiligen Franziskus und Meditationen von Papst Benedikt XVI. über den Patron Italiens.

„100 Irrtümer über Benedikt XVI.“
Zeitlos: Von Mario Galgano stammt ein Buch über Fehleinschätzungen und Falschinformationen rund um den deutschen Papst. „100 Irrtümer über Benedikt XVI.“ stellt diese Vorurteile zunächst vor und dann klar.

Die drei Bücher sind – wie alle Werke der „Edition Radio Vatikan“ – im Sankt Benno-Verlag erschienen. Unter www.edition-radio-vatikan.de finden Sie alle Werke der Reihe.


AUS UNSEREM ABENDPROGRAMM:

Sonntagsbetrachtung von Ingrid Weißl
Manchmal scheint mir eine Bibelstelle wie ein Puzzlespiel mit mehreren Teilen zu sein, die weit auseinander auf einer großen Tischplatte liegen. Die Detektivarbeit beginnt, das Sichten der zusammenpassenden Teile, das Suchen nach einem gemeinsamen Thema, das spannende Lösen des Rätsels….
Hier geht es zum Text der Sonntagsbetrachtung


DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Die Bibel ist das Fundament für den interkulturellen Dialog. Das betont Vatikansprecher Pater Federico Lombardi. Zum Auftakt der Bischofssynode, die am Sonntag beginnt, sagte Lombardi, „die gesamte Kirche” müsse sich „auf eine arbeitsintensive Zeit einrichten”. Denn das Thema der Synode betreffe „den Kern des christlichen Glaubens”. – An der Versammlung im Vatikan werden fast 300 Bischöfe, Auditoren, Fachleute und geladene Gäste teilnehmen. Titel des Treffens lautet: „Das Wort Gottes im Leben und in der Sendung der Kirche.” (rv)

Vatikan/Italien
Papst Benedikt XVI. startet an diesem Sonntag einen interreligiösen Bibelmarathon im italienischen Fernsehen „RAI”. Zum Auftakt der einwöchigen Lesung der gesamten Heiligen Schrift wird Benedikt ab 19 Uhr einen Abschnitt der Schöpfungsgeschichte auf Hebräisch vortragen. Die Papstlesung wird aus dem Apostolischen Palast in die Basilika Santa Croce in Gerusalemme übertragen, in der die einwöchige Marathonlesung stattfindet. Als nächstes werden in der Kirche selbst der russisch-orthodoxe Bischof Hilarion aus Wien und Maria Bonafede von den protestantischen Waldensern folgen. Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone ist zum Abschluss des Tag-und-Nacht-Bibelmarathons mit dem 22. Kapitel der Apokalypse vorgesehen. Dazwischen sollen Menschen aus allen Schichten und Glaubensrichtungen zum Zuge kommen. Die Liste der Intellektuellen, Künstler, Geistlichen aller Religionen, namhafte Sportler und Politiker, die sich an der Bibellesung beteiligen werden, ist lang. Teile der Bibel werden der Schauspieler Roberto Benigni, Tenor Andrea Bocelli, der Ex-Staatspräsident Carlo Azeglio Ciampi und der Krakauer Erzbischof, Kardinal Stanislaw Dziwisz, lesen. – Der Bibelmarathon wird insgesamt 139 Stunden – sechs Tage und sieben Nächte – dauern. RAI 1 überträgt die Lesung von Benedikt XVI. live. (rv/zenit)

Europa

Deutschland
Das Christentum spielt nach Ansicht von Bundespräsident Horst Köhler eine tragende Rolle für das kulturelle Selbstverständnis Deutschlands. Beim Festakt zum Tag der Deutschen Einheit in Hamburg wies Köhler darauf hin, dass die Kultur in Ost und West durch den christlichen Glauben geprägt wurde. Als die DDR 1976 ihr „Deutsches Lesebuch” veröffentlichte, sei darin als erster Text ein Choralgedicht des Reformators Martin Luther abgedruckt worden nach dem 46. Psalm „Ein feste Burg ist unser Gott”. Köhler: „Selbst die DDR musste zugeben: Zur Kulturnation Deutschland gehört ihre christliche Prägung.” Köhler rief die Deutschen auch zu mehr Dankbarkeit auf: „Unser Volk ist frei und politisch geeint. Wir leben in sicheren Grenzen, umgeben von Freunden und Partnern.” Der Wohlstand sei so hoch wie bei wenigen anderen, Demokratie und Recht seien wichtige Elemente. „Freuen wir uns darüber, feiern wir es!” (idea)
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, hat dem Opus Dei zum 80-jährigen Bestehen gratuliert. In einem am Freitag veröffentlichten Schreiben an den für Deutschland zuständigen Regionalvikar Christoph Bockamp bezeichnet Zollitsch das Opus Dei als eine „profilierte katholische Gemeinschaft, die sich durch eine enge und treue Verbundenheit mit der Kirche besonders auszeichnet”. „Natürlich blieben der Gemeinschaft Konflikte und Enttäuschungen, sogar Missverständnisse und harte Kritik nicht erspart”, schreibt Zollitsch. Dies gehöre „in der Regel mit zu einem Weg der Heiligkeit, der nicht ohne Läuterung und ohne Klärung gegangen werden kann”. Der Bischofskonferenz-Vorsitzende bat das Opus Dei um Mitarbeit bei den neuen seelsorglichen Initiativen der Kirche in Deutschland, die den Menschen helfen sollten, „mit der Frohen Botschaft in lebendigen Kontakt zu gelangen und zu geistlicher Tiefe zu finden”. – Das Opus Dei, zu deutsch „Werk Gottes”, wurde am 2. Oktober 1928 von dem inzwischen heiliggesprochenen spanischen Priester Josemaria Escrivà de Balaguer (1902-1975) als katholische Bewegung gegründet. Papst Johannes Paul II. gewährte dem Opus Dei 1982 die bisher einmalige Rechtsform einer „Personalprälatur” mit einer gesonderten Priesterausbildung. Die deutsche Zentrale befindet sich in Köln. Weltweit zählt die Gemeinschaft nach eigenen Angaben 87.000 Mitglieder, davon knapp 600 in Deutschland. (kna)
Mit Großplakaten wenden sich die Kirchen gegen den Handel mit Weihnachtsartikeln bereits im Frühherbst. Die evangelische Landesbischöfin Margot Käßmann sagte wörtlich: „Ich bin keine Spaßverderberin, aber ich wehre mich gegen eine Winter-Wohlfühl-Weihnachtszeit mit Christstollen, Sternenglitzer, Weihnachtsliedern und Lebkuchen von August weg.” Die Plakate der Kirchen zeigen einen grünen Zweig mit einem reifen Apfel, neben dem eine rote Christbaumkugel hängt. Jetzt sei die Zeit der grünen Äpfel und nicht die Zeit der roten Christbaumkugeln, sagte Käßmann. Denn wenn man bereits im September die Geschäfte weihnachtlich schmückt, dann gerieten die christlichen Rituale durcheinander. Die Initiative „Alles hat seine Zeit - Advent ist im Dezember” wurde 2001 in Hannover gestartet. (kap)

Russland/Türkei
Der russisch-orthodoxe Patriarch Alexij II. besucht demnächst den Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I. in Istanbul. Das bestätigte das Moskauer Patriarchat an diesem Freitag. Inhalt der Zusammenkunft vom 10. bis 12. Oktober wird die Besprechung der innerorthodoxen Beziehungen sein. Zu dem Treffen werden die Oberhäupter aller orthodoxen Kirchen erwartet. Im Juli hatten die Patriarch Bartholomaios I. und Alexij II. bei einem Treffen in Kiew vereinbart, einen Dialog zur Lösung der innerorthodoxen Jurisdiktionsprobleme zu führen. Der Moskauer Patriarch hatte erklärt, man sei übereingekommen, alle Kontroversen zwischen Moskau und Konstantinopel durch Diskussion und Dialog zu lösen. (kap)

Afrika

Tschad
Bewaffnete Männer haben in den vergangenen Tagen zwei Projekte der Organisation „Ärzte ohne Grenzen” überfallen und ausgeraubt. Die Teams in den betroffenen Orten Adé und Goz Beïda wurden evakuiert und die humanitären Aktivitäten auf unbestimmte Zeit eingestellt. Das hat zur Folge, dass 70.000 Menschen bis auf weiteres keinen Zugang zu ärztlicher Versorgung haben. Ärzte ohne Grenzen prüft derzeit, wie die Arbeit der Organisation im Osten Tschads künftig aussehen kann. Allein in den vergangenen zehn Monaten wurden Hilfsprojekte im Osten des Tschad 24 Mal Opfer von Übergriffen. Derzeit sind mehr als 85 internationale Mitarbeiter im Land, die mit 1.200 einheimischen Kräften zusammenarbeiten. (sir)

Naher Osten

Irak
„Die Situation im Irak ist schwierig und sie wird immer schlimmer”. Das sagte der Weihbischof des chaldäischen Patriarchats von Bagdad, Shlemon Warduni, in einem Interview. Vor allem die Situation der Kinder sei dramatisch. „Sie wachsen in Angst auf. Viele mussten fliehen, weil sie bedroht, misshandelt beschossen oder entführt wurden”, so Warduni. Die Menschen sähen die Anwesenheit der amerikanischen Truppen im Irak überwiegend negativ und seien darauf bedacht, den Kontakt mit den Soldaten zu meiden. „Die Amerikaner haben versprochen, die Infrastruktur und die Sicherheitsstandards zu verbessern. Nichts davon geschieht!” so der Bischof. - Am Freitag hat die US-Armee nach eigenen Angaben einen der Hauptchefs des Terrornetzwerks El Kaida in Bagdad getötet. Er soll bei einem Militäreinsatz im Stadtteil Asamijah, im Norden der Hauptstadt, erschossen worden sein. Es handelt sich um Maher Ahmed El Subaidi, der für zahlreiche Autobombenanschläge in der irakischen Hauptstadt verantwortlich gemacht wird. El Subaidi gilt unter anderem als Drahtzieher eines Sprengstoffattentats im November 2006, bei dem 200 Menschen starben. (zenit)

Asien

Indien
Ein Christ und sein Sohn wurden in Orissa in der Nacht auf Freitag brutal getötet. Die beiden Opfer seien die Anführer einer christlichen Gemeinschaft gewesen. Die Täter hätten sie mit einer Axt umgebracht. Die christliche Gemeinschaft in Orissa protestiere derweil gegen die Fahrlässigkeit der Polizei, die sie nicht genügend beschützen würden. (asianews)

Amerika

Vereinigte Staaten
Fragen der sozialen Gerechtigkeit und der Wirtschaft sind zweitrangig im Vergleich zur Abtreibung. Dies sagt ein US-amerikanischer Bischof in der Schlussphase des Präsidentschaftswahlkampfs. Eine „gerechte Haltung” in Fragen der Bildung, Gesundheit, Migration, Steuern und Wirtschaft könne nicht als Gegengewicht dafür akzeptiert werden, dass andererseits „der Irrtum einer Missachtung des Wertes menschlichen Lebens vorliegt”, so der Bischof von Scranton, Joseph Martino, in einem Hirtenbrief. Jüngst hatte bereits der amerikanische Kurienerzbischof Raymond Burke die US-Demokraten dafür kritisiert, dass einige ihrer Exponenten in der Abtreibungsfrage auf der Seite der „Pro Choice”-Verfechter stehen. (kap)
Kirchen in der Umgebung der Wall Street verzeichnen seit drei Wochen einen erhöhten Zustrom von Beschäftigten der Finanzwelt. „Die Wirtschaftskrise erinnert uns daran, dass wir unseren Glauben nicht auf Geld setzen können”, erklärt sich der Pfarrer von New Yorks älteste Kirche, der anglikanischen Trinity Church, den Zustrom. Das Gemeindezentrum bietet neuerdings Mittagsseminare zur psychologischen und spirituellen Betreuung für die Betroffenen der Finanzkrise an. Auch der Pfarrer der nahe gelegenen katholischen St. Peter’s Church beobachtete zuletzt mehr Menschen im Business-Anzug oder Kostüm in den Kirchenbänken. „In den vergangenen Tagen war die Atmosphäre in New York voller Angst und Verzagtheit”, so der Priester, Peter Madigan. Der Glaube helfe, mit einer solchen Situation wirtschaftlicher Ungewissheit umzugehen. (reuters)


Die obigen Texte basieren auf unserer Nachrichtensendung Treffpunkt Weltkirche” täglich um 16 Uhr. Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, ADN-Kronos, Upi, Cns, Uca, Misna, Osservatore Romano – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.


Buchbesprechung:

Titel: Kurzgefasste Verteidigung der Heiligen Inquisition
Autor: Hans Conrad Zander
Verlag: Gütersloher Verlagshaus 2007
Preis: 14,95 Euro
Rezensent: P. Max Cappabianca OP

Um es schon vorweg zu nehmen: Wer mit alten Klischees in Sachen katholische Kirche und Inquisition aufräumen will, der muss dieses Buch lesen. Schon die Überschriften der Kapitel zeigen die Methode des Autors, sich durch humorvollen Angriff zu verteidigen: „Die Heilige Inquisition war jung und fortschrittlich“, „Die Heilige Inquisition war frauenfreundlich“ oder – heutzutage vielleicht am anstößigsten – „Die Heilige Inquisition hatte Recht“. Hans Conrad Zander – ein ehemaliges Mitglied des Dominikanerordens, der als Inquisitionsorden in die Geschichte einging – ist zwar als satirisches Schlitzohr bekannt, doch wird man bei allem Spaß bei der Lektüre seines Buchs auch nachdenklich. Besonders wird der Dominikanerpapst Pius V. gewürdigt, der Gründer der heutigen Glaubenskongregation. Ob wirklich er allein verhindert hat, dass Rom, und damit ganz Europa, von den Muslimen erobert wurde, oder ob ohne ihn Alice Schwarzer und Angela Merkel heute mit Kopftuch oder gar in einer Burka herumlaufen würden, sei dahingestellt. Es macht jedenfalls Spaß, Geschichte gegenzubürsten und der Wahrheit in Sachen Inquisition auf ungewöhnliche Weise die Ehre zu geben. Das Buch sei unsern Hörern uneingeschränkt zur Lektüre empfohlen.

 






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