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Meldungen vom 27.3.2010

- „Weg für innere Reinigung ist bereitet“ -
- ÖKT: „Ein ganz starkes Zeichen“ -
- Lübeck: Kirche gegen rechts -


Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Veronica Pohl
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr.

THEMEN DES TAGES:

„Papstsprecher: „Weg für innere Reinigung ist bereitet“
Der Vatikan sieht die einzelnen Länder und Bischofskonferenzen in Sachen Aufarbeitung der Missbrauchsfälle auf einem guten Weg. In seinem Kommentar für Radio Vatikan anlässlich des Beginns der Karwoche äußert sich Papstsprecher Pater Frederico Lombardi zuversichtlich, dass die vom Papst in seinem Hirtenbrief an die Katholiken in Irland intendierten Werke der „Heilung und Erneuerung“ Früchte tragen werden. Es sei kein Wunder, dass die Missbrauchsfälle in den letzten Wochen und Monaten in den Medien eine solch gewaltige Aufmerksamkeit erfahren hätten, so Lombardi. Er unterstreicht, dass es nun an der Kirche sei, Buße zu tun und gegenüber den Opfern Abbitte zu leisten. Nur so könne wirkliche Gerechtigkeit entstehen und die dringend nötige innere Reinigung stattfinden.
Gleichzeitig lobt Lombardi die Aufklärungsbemühungen in den einzelnen Ländern. Die vielfach erneuerten Richtlinien, unter anderem in Deutschland und Österreich, seien positive Zeichen. Die meisten der neu gemeldeten Missbrauchsfälle würden mittlerweile Geschehnisse vor über dreißig Jahren betreffen. Dieses Faktum unterstreicht Lombardi ausdrücklich, gerade im Angesicht gegenteiliger Medienberichterstattung in den letzten Wochen. Den Brief von Benedikt XVI. an die irischen Katholiken wertet er als einen entschlossenen Schritt, der den Aufklärungswillen des Papstes bezeuge. Benedikt habe mit dem Schreiben seine Autorität in dieser Angelegenheit gestärkt und den Weg für eine zukünftige Linie vorgegeben, die sich an den Parametern „Heilung, Erneuerung und Wiedergutmachung“ orientiere. (rv)
Hören Sie hier den Beitrag von Dominik Skala

Deutschland: „Unaufgeregt und aufmerksam Vertrauen wieder gewinnen"
Seit etwa acht Wochen wird in den deutschsprachigen Kirchen und in den Medien über Missbrauch gesprochen - seit einigen Wochen auch über den Umgang der Kirche mit Öffentlichkeit und den Umgang der Medien mit der Kirche. Der Medienbeauftragte der Deutschen Bischofskonferenz und Bischof von Rottenburg Stuttgart, Gebhard Fürst, zieht gegenüber Radio Vatikan einige Lehren aus den letzten Wochen:

„Ich habe gelernt oder eine Lernerfahrung bestätigt bekommen, dass wir auf Dinge, die in der Gesellschaft aufkommen, sehr zeitnah reagieren müssen. Wir müssen uns sehr früh in ein konstruktives Gespräch einklinken, damit wir im Gespräch an diesem Medienereignis beteiligt und damit verwoben sind.“
Es sei eine Medienkampagne gegen die Kirche gestartet worden, hat man in den vergangenen Tagen immer wieder mal gehört. Bischof Fürst sieht das differenzierter:
„Ich finde, dass es eine Atmosphäre ist, die sehr angespannt ist, voll hoher Erwartungen vieler Medien an die Kirche hinsichtlich sehr intensiver Mitarbeit, Kommunikationsarbeit, Interviews. Ich sehe aber auch, dass das eine sehr unterschiedliche Landschaft ist. Ich erlebe Medien und einzelne Redakteure und Journalisten, die sehr fair mit der Situation umgehen. Ich erlebe aber auch andere, die eine vorgefertigte Meinung haben, die in einer gewissen Ideologie verankert ist, in welche die ganzen Informationen hinein genommen werden. Es gibt einen breiten Fächer von verschiedenen Reaktionsweisen.“ (rv)
Das ganze Interview hören und lesen Sie hier

Der ÖKT, die Ökumene und der Papst – Ein Gespräch mit Eckhard Nagel
Menschen aller Konfessionen können auf dem zweiten Ökumenischen Kirchentag gemeinsam das Brot brechen, um das zu feiern, was sie verbindet: Ihren Glauben. Dazu hat die orthodoxe Kirche in Deutschland eingeladen, die 2010 erstmals Mitglied im ÖKT-Präsidium ist. Bei einer orthodoxen Vesper in ökumenischer Gemeinschaft am 14. Mai auf dem Münchner Odeonsplatz können Gläubige an 1.000 Tischen gesegnetes Brot miteinander teilen. Schon jetzt gilt die Vesper als einer der Höhepunkte des 2. ÖKT. Der orthodoxe Brauch bietet nach dem Dauerstreit um ein ökumenisches Abendmahl beim Kirchentag – das von katholischer Seite abgelehnt wird – einen willkommenen Kompromiss. Der evangelische ÖKT-Präsident Eckhard Nagel dazu im Gespräch mit unserer Kollegin Antje Dechert:

„Das ist ein ganz starkes Bild dessen, was uns möglich ist in der Ökumene, was wir tun können, ohne – im Respekt vor anderen Traditionen – Grenzen zu überschreiten, die verletzend wirken könnten, und deswegen ist es so wichtig, dass wir dieses Bild und diese Möglichkeit in München auch kenntlich machen und ich erwarte mir, dass das ganz viele Nachahmer haben wird in der Zukunft.“ (rv)
Die Ökumene und der Papst: lesen und hören Sie hier mehr

EU: Initiative für freien Sonntag
Der arbeitsfreie Sonntag soll in der EU auch weiterhin gewahrt werden, hört man aus Brüssel. Im Europäischen Parlament hat deswegen an diesem Mittwoch die erste EU-Konferenz zum Schutz des arbeitsfreien Sonntags stattgefunden. Ein breites Bündnis von Kirchen, Gewerkschaften, Verbänden und Politikern hat dabei über Themen wie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und die Gesundheit der Arbeitnehmer beraten. Der CDU-Europaabgeordnete Thomas Mann hat die erste Europäische Sonntagsschutzkonferenz gemeinsam mit der italienischen EU-Parlamentarierin Patrizia Toia und der Konrad-Adenauer-Stiftung initiiert und erklärt im Gespräch mit Radio Vatikan sein Anliegen:

„Ich halte es für sehr wichtig, dass wir gerade jetzt, im Vorfeld einer Überarbeitung der Regelung zur europäischen Arbeitszeit, das Thema arbeitsfreier Sonntag mit einbeziehen. Was mit einem kleinen Kolloquium vergangenen Dezember begann, hat dazu geführt, dass wir gesagt haben, wir müssen zu diesem Thema eine gemeinsame Konferenz veranstalten. Womit wir nicht gerechnet hatten, war, dass der Zuspruch so groß sein würde. Denn es haben sich insgesamt 72 Organisationen daran beteiligt. Und als wir jetzt unser Hearing in einem der größten Säle des Parlamentes hatten, waren 400 Leute anwesend.“ (rv)
Den ganzen Beitrag hören und lesen Sie hier


DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Papst Benedikt war „der erste, der schon als Kardinal nach neuen und schärferen Regeln gerufen hat“: Das sagt der deutsche Kurienkardinal Walter Kasper zu den Vorwürfen gegen Benedikt im Umgang mit Missbrauchsfällen. „Dass jetzt einige Zeitungen diese furchtbaren Fälle instrumentalisieren, um den Papst frontal anzugreifen, überschreitet jede Grenze von Gerechtigkeit und Anstand“, so der Kardinal weiter im Gespräch mit der Tageszeitung „Corriere della Sera“. Kasper räumt ein, dass es „zumindest in einigen Fällen“ früher in der Kirche die Tendenz gegeben habe, Missbrauchsfälle zu vertuschen, um Schaden vom Image der Kirche abzuwenden. „Aber die Strasse, die wir mittlerweile eingeschlagen haben, ist irreversibel, und das ist auch gut so“, sagt der Kardinal. Man dürfe aber nicht so tun, „als hätte es das Bewußtsein, das wir heute haben, schon vor dreißig oder vierzig Jahren geben müssen, als viele der heute diskutierten Fälle passierten“. Kasper, der den päpstlichen Einheitsrat leitet, verteidigt auch Papst Johannes Paul II. gegen Vorwürfe. „Wer ihn kannte und wer seine Figur und seine Amtszeit als Ganzes sieht, kommt zu einem ganz klaren Urteil“, findet er. Man könne „an Johannes Pauls Denken nicht zweifeln“. (corriere della Sera)
Papst Benedikt XVI. hat am Samstag Seligsprechungsdekrete erlassen, und zwar für die österreichische Ordensgründerin Barbara Maix (1818-1873) sowie für den in Dachau ermordeten deutschen Jugendseelsorger Gerhard Hirschfelder (1907-42). Der Seligsprechung der beiden ‚Diener Gottes’ stehe damit nichts mehr im Wege, teilte der Vatikan mit. Ein Termin für die offiziellen Feiern, die in Brasilien und in Deutschland stattfinden werden, wurde noch nicht bekannt. Barbara Maix gründete 1849 in Rio de Janeiro die Kongregation “Irmas do Imaculada Coracao de Maria”. Der Orden widmete sich der Arbeit mit Straßen- und Waisenkindern und dem Kampf gegen die Sklaverei. Für Schwester Barbara Maix bestätigte der Vatikan am Samstag auch ein Heilungswunder. Insgesamt erließ Benedikt XVI. am Samstag 16 Dekrete zu Heiligsprechungsverfahren. Bestätigt wurde dabei unter anderem auch das Martyrium für den in einem rumänischen Gefängnis gestorbenen Bischof Szilard Bogdanffy (1911-53). (kap)
Auch in diesem Jahr gibt es zu Palmsonntag wieder einen nachgebauten „Garten von Gethsemane“ auf dem Petersplatz in Rom. Er soll an den Ort erinnern, an dem Jesus verraten und verhaftet wurde. Verantwortlich für die Initiative zeichnet sich eine Projektgruppe aus der italienischen Region Apulien. Im Mittelpunkt der Szenerie werden dabei Olivenbäume stehen, die als universales Symbol des Friedens auch in die heutige Situation hinein sprechen könnten, so der Vatikan. (rv)

Europa

Deutschland
Mit einer „Prozession gegen rechte Gewalt“ haben mehr als 1.000 Teilnehmer aus Kirchen und weitere gesellschaftliche Gruppen am Samstag in Lübeck gegen einen Aufmarsch von Rechtsextremisten protestiert. Bei einer Andacht in der Lübecker Propsteikirche Herz Jesu warnte der Hamburger Erzbischof Werner Thissen vor Fremdenfeindlichkeit. Flüchtlinge müssten in Deutschland eine Heimat finden, „so wie dies auch nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges geschehen ist“, forderte Thissen. „Wir gehen dafür auf die Straße, dass der Andere und der Fremde nicht verfolgt werden, sondern Gastfreundschaft erfahren“, so der Erzbischof. - Die Kundgebung der Rechtsextremisten fand anlässlich des Jahrestages der Bombardierung Lübecks im März 1942 statt. (kna)
Der Bund Katholischer Unternehmer (BKU) hat alternativ zur Hartz-IV-Regelung ein „aktivierendes Grundeinkommen“ vorgeschlagen. Bezieher von Arbeitslosengeld II könnten dabei zwischen der bisherigen Leistung und einem Grundeinkommen mit verbesserten Hinzuverdienstmöglichkeiten wählen, erklärte der Verband am Freitag in Köln. „Unser Konzept bietet mehr Möglichkeiten für Langzeitarbeitslose, sich Schritt für Schritt aus eigener Kraft in den ersten Arbeitsmarkt zu integrieren.“ Zudem würden auch die Regelungen für Kinder neu gefasst. Zusätzlich zum Kindergeld erhielten Bezieher des Grundeinkommens weitere 200 Euro pro Kind. Damit seien die Bedürfnisse eines Kindes voll abgedeckt. Im BKU-Modell sollen Bürger statt des Hartz-IV-Regelsatzes von 359 Euro das „aktivierende Grundeinkommen“ in Höhe von 447 Euro pro Monat beziehen, mit dem Kosten für Ernährung, Kleidung und Wohnung abgedeckt würden. Zugleich seien Einkommen bis zu einer Höhe von 222 Euro pro Monat ohne Abzug möglich. Damit werde die Teilhabe am sozialen, kulturellen und politischen Leben finanzierbar. Über diesen Betrag hinausgehende Einkünfte würden zu 60 Prozent und damit zu einem geringeren Prozentsatz als bisher auf das Grundeinkommen angerechnet. Damit verringere sich die Höhe staatlicher Leistungen mit steigendem Einkommen, ohne den Anreiz für eine bezahlte Tätigkeit massiv einzuschränken, hieß es vom Unternehmerverbund. (kna)

Schweiz
In Zusammenarbeit mit dem Lutherischen Weltbund hat der Weltkirchenrat in Genf eine neue ökumenische Dachorganisation gegründet. Unter dem Namen ‚ACT Alliance’ soll künftig die Katastrophen- und Entwicklungshilfearbeit der über 100 kircherlichen Mitgliedsorganisationen koordiniert werden. Mit einem Finanzvolumen von 1,5 Milliarden Dollar und Hilfsprojekten in 125 Ländern bildet ‚ACT Alliance’ damit  eine der größten Hilfsorganisationen der Welt. (pm)

Italien
Zwei Tage vor Beginn der Regionalwahlen in Italien betonen führende Politiker der Mitte-Rechts-Parteien ihre Nähe zum Papst. Außenminister Franco Frattini, der der Partei „Volk der Freiheit“ von Ministerpräsident Silvio Berlusconi angehört, verteidigt Benedikt XVI. gegen den Vorwurf, er habe Fälle sexuellen Missbrauchs vertuscht. Auf seiner Homepage spricht Frattini von „skandalösen Attacken“. Auch der Bürgermeister von Rom, Gianni Alemanno, weist den „furchtbaren Angriff“ auf den Papst zurück; Alemanno gehört ebenfalls zu Berlusconis Partei, vorher war er Mitglied der rechtsnationalen „Alleanza Nazionale“. Der Spitzenmann der christdemokratischen „UDC“, Pierferdinando Casini, sieht in den Vorwürfen gegen den Papst ein Manöver gegen die Kirche. – Derweil rückt das Thema Missbrauch nun auch in Italien immer mehr in den Mittelpunkt des Medieninteresses. Die linke Tageszeitung „La Repubblica“ hat eine Landkarte der bisher bekannten Missbrauchsfälle an kirchlichen Einrichtungen in Italien veröffentlicht. Die Zeitschrift „L`Espresso“ hat mehr als vierzig Vergehen von Geistlichen zwischen der Toskana und Südtirol recherchiert. (kna/rv/kipa) 

Afrika

Mauretanien
Ein Dutzend islamische Verbände haben am Samstag in Nouakchott ein „Westafrikanisches Forum des moderaten Islams“ gegründet. Damit wollen sie ein Gegengewicht zum in der Region erstarkenden islamischen Fundamentalismus bilden. Das neue Forum plant eine Serie von Konferenzen und Debatten in den Ländern der Region. Präsident des Verbands ist der mauretanische Gelehrte Mohammed El-Hacen Ould Dedaw. (afp)

Naher Osten

Israel/Palästina
Die Arabische Liga will 500 Millionen Dollar bereitstellen, um die palästinensische Präsenz in Jerusalem zu stärken. Der Beschluss fiel angesichts der Entscheidung der israelischen Regierung für Bauvorhaben im arabischen Ostteil von Jerusalem. Sekretär der Arabischen Liga ist der frühere ägyptische Außenminister Amr Mussa; er sprach vor Journalisten von seiner großer Sorge darüber, dass es den USA nicht mehr gelinge, Israels Siedlungspolitik einzudämmen. (asianews)

Amerika

Kolumbien
Im Nordwesten des Landes ist ein Pfarrer in seinem Pfarrhaus tot aufgefunden worden
. Die Polizei untersucht seine Todesumstände und geht bislang von Mord aus: Allerdings habe der Verstorbene vor seinem Tod weder Drohungen erhalten, noch gebe es bislang Hinweise auf einen Einbruch. Die Region Uraba, in der Pater Roman de Jesus Zapata starb, ist eine der gewalttätigsten in ganz Kolumbien, vor allem rechte Paramilitärs machen sie unsicher. Erst am 20. März ist in der Hauptstadt Bogota ein Salesianerpater ermordet worden. (rv/apic)


Die obigen Texte basieren auf unserer Nachrichtensendung Treffpunkt Weltkirche” täglich um 16 Uhr. Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Uca, Misna, Osservatore Romano – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

Buchbesprechung:

Titel: „Augustinus-Zitatenschatz. 5. erheblich erweiterte und durchweg kommentierte Fassung“
Autor: Aurelius Augustinus / Cornelius Mayer
Verlag: Zentrum für Augustinus-Forschung Würzburg
Preis: 20 € (einfarbig) / 30 € (vierfarbig)
Rezensent: Dominik Skala

Er gilt als der größte Theologe des frühen Christentums. Wie kein anderer steht er an der Schwelle zwischen Antike und Mittelalter. Und wie kein zweiter hat er wohl die Grundlinien theologischer Reflexion durch die Jahrhunderte geprägt. Man kann seine Liebestheologie rühmen oder seine Erbsündenlehre verteufeln. Ohne ihn geht es in der christlichen Theologie auch heute fast nicht. Die Rede ist von – Augustinus. Sein schriftstellerisches Werk ist so vielfältig wie umfangreich. Er hat Briefe hinterlassen, antike und christliche Lehrschriften, Predigten und natürlich seine Autobiographie, die berühmten „Bekenntnisse“. Allerdings: Außer der berühmten Formel „Liebe, und was du willst, das tu“ kennt man meistens nur wenig Originales von ihm. Wer das ändern möchte, dem sei in dieser Woche ein Buch empfohlen, dass vor kurzem in seiner fünften, erweiterten und kommentierten Auflage erschienen ist: Der „Augustinus-Zitatenschatz“ von Cornelius Mayer. Der Autor ist selbst Augustiner und war über viele Jahre Leiter des Zentrums für Augustinus-Forschung an der Universität Würzburg. Als ausgewiesener Fachmann hat er auf 208 Seiten Perikopen aus dem gesamten augustinischen Werk ausgewählt und nach Stichworten geordnet zusammengestellt und übersetzt. So wird zumindest ein Streif der Weite des theologischen und philosophischen Denkens deutlich. Abstrakte Themen wie „Zahl und Zahlen“ sowie „Gedächtnis“ finden ihre Ergänzung in Kapiteln zu „Almosen“ oder „Kunst, Künstler und Kunstgenuss“. Auch ein Augustinus-Kenner kann hier noch Neues entdecken und sich vertiefen. Unter dem Stichwort „Leben und Dasein“ findet sich zum Beispiel folgender Abschnitt aus den Alleingesprächen: „Augenblicklich scheine ich lediglich von drei Dingen erschüttert zu werden zu können: der Furcht, jene Menschen zu verlieren, die ich liebe, der Furcht vor einem Schmerz und der Furcht vor dem Tod.“ (S.125) Wer sich da existenzialphilosophisch berührt fühlt, wird nicht im Stich gelassen: Der zugehörige Kommentar von Cornelius Mayer verweist auf Heidegger und gibt Verstehenshilfen an die Hand. Der Augustinus-Zitatenschatz hat mit seiner DIN-A4-Spiralheftung ein durchaus gewöhnungsbedürftiges Format, das aber angesichts des packenden Inhalts keinen Interessenten von einem Blick in das Buch abhalten sollte.

 






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