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Meldungen vom 2.1.2011
- Attentat in Alexandria: „Niederträchtig“ -
- Die ersten anglikanischen Bischöfe treten über -
- Spanien: Tausende bei Familienmesse in Madrid -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Gudrun Sailer
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr.
THEMEN DES TAGES:
Papst: „Attentate gegen Christen beleidigen Gott und ganze Menschheit“
Papst Benedikt XVI. hat das verheerende Attentat auf Christen in Alexandria, bei dem am Samstag mehr als 20 Menschen umkamen, als „niederträchtige Geste des Todes“ bezeichnet. Gleichzeitig rief er die Christen zum Gewaltverzicht auf. Er habe mit Schmerz die Nachricht von der Attacke auf die koptische Gemeinde in Ägypten gehört, sagte der Papst nach dem Angelusgebet an diesem Sonntag Mittag vor Tausenden Gläubigen und Besuchern auf dem Petersplatz. (rv)
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Irak: „Eine Schande“
Für die Christen im Irak beginnt das neue Jahr so, wie das alte endete: mit Gewalt. Papst Benedikt kritisierte das Platzieren von Bomben vor Häusern von Christen in Bagdad öffentlich; der leidgeprüfte Bagdader Weihbischof Shlemon Warduni spricht von „nicht zu rechtfertigenden Terrorakten“. Die Attentäter seien „Leute ohne Gewissen und ohne Religion“. (rv)
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Haiti: „Wir brauchen Bildung“
Haiti geht - nach dem wahrscheinlich schwersten Jahr seiner Geschichte - in eine ungewisse Zukunft. Ordensleute versuchen sich in den Wirren mit immer noch mehr als zwei Millionen Obdachlosen und gut 3.000 Choleraopfern ihren Weitblick zu bewahren. Martha Seide ist Salesianierin Don Boscos auf Haiti. Ihrem Orden ist besonders die Erziehung junger Menschen ein Anliegen. Auch wenn es in akuten Notsituationen nicht danach aussieht: Aber in der Erziehung liegt die Zukunft, betont die Ordensfrau. (rv)
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Kardinal Koch: „Gnade vor Recht“
Gottes Ja zu uns Menschen ermöglicht uns, dieses Ja auch an andere weiterzugeben. Das sagt der Schweizer Kurienkardinal Kurt Koch in seiner Neujahrsbotschaft. In einem Video auf der Internetseite kath.ch regt der Präsident des päpstlichen Einheitsrates an, 2011 zwei Agenden zu führen: eine für die Termine und eine zweite für Unvorhergesehenes. (kipa)
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DIE NACHRICHTEN:
Europa
Österreich
Im Zisterzienserstift Heiligenkreuz beendet Abt Gregor Henckel-Donnersmarck im Februar seinen Dienst. Für eine weitere Amtsperiode steht der 68-jährige Abt nicht mehr zur Verfügung, weil er mit 70 Jahren ohnehin den Rücktritt anbieten müsste. Seine Jahre als Abt erlebte Henckel-Donnersmarck als „gnadenreich und schön“, aber auch als anstrengend, schrieb er in einer Mitteilung. In seiner Amtszeit erlebte Heiligenkreuz eine bemerkenswerte Blüte. Das Kloster wuchs von 53 auf derzeit 88 Mönche mit einem Durchschnittsalter von nur 46 Jahren. Abt Gregor kleidete 41 Novizen ein, von denen nur drei das Kloster wieder verließen, schreibt „Kathpress“. Er förderte den Gregorianischen Choral in der Liturgie des 2. Vatikanums und begleitete die starke öffentliche Wahrnehmung des Klosterlebens in Heiligenkreuz aufgrund des Erfolges der Choral-CD „Chant - Music for Paradise“ wohlwollend und ordnend. (kap)
Schweiz
Eine erleichterte Sterbehilfe bringt leidenden Menschen nicht mehr Freiheit, sondern setzt sie unter einen „subtilen Druck“, ihre schwierige Situation zu klären. Das denkt Hanspeter Schmitt, Professor für Ethik an der Theologischen Hochschule Chur. Sterbehilfe durch „professionelle Organisationen gesetzlich zu reglementieren und quasi routiniert anzubieten, signalisiert eine riskante ’Gleich-Gültigkeit’ gegenüber anderen Wegen, die auf Entlastung und Lebenschancen setzen", schreibt Schmitt in der NZZ am Sonntag. In der Schweiz soll die organisierte Suizidhilfe ausdrücklich auf Bundesebene geregelt werden. Dafür hat sich eine Mehrheit der Kantone, Parteien und interessierten Organisationen ausgesprochen, nachdem der Bundesrat im Oktober 2009 zwei Varianten eines Gesetzesentwurfs auf den Weg gebracht hatte. Eine Variante sah ein Verbot der Suizidhilfeorganisationen vor und wurde von der katholischen Kirche unterstützt. Im Gesetzgebungsverfahren wurde diese Vorlage jedoch breit abgelehnt. (kipa)
Spanien
Wer die Familie schwächt, schwächt die gesamte Gesellschaft auf wirtschaftlichem, sozialem und politischem Gebiet. Das sagte der Erzbischof von Madrid, Kardinal Antonio Maria Rouco Varela, bei einer Freiluft-Messe vor Abertausenden Familien in Madrid. Ohne die klassische Ehe von Mann und Frau sei die Zukunft der Menschheit in Gefahr, warnte der Kardinal, der damit implizit die Politik der sozialistischen Regierung geißelte. Abtreibung, Euthanasie in einem bisher unvorstellbaren Ausmaß und die Entfremdung von Kindern von ihren Eltern seien die Folgen einer fragwürdigen Familienpolitik. Mehr als 50 Bischöfe aus ganz Europa zelebrierten bei der Messe. Papst Benedikt richtete beim Angelus einige Worte der Unterstützung auf Spanisch an die Katholikenversammlung in Madrid. Zu der Messe unter dem Motto "Die christliche Familie, Hoffnung für Europa" hatten die spanischen Bischöfe und katholische Laienorganisationen aufgerufen. Sie fand bereits zum vierten Mal statt. (rv)
Großbritannien
Drei frühere anglikanische Bischöfe der Kirche von England haben am Neujahrstag in der Londoner Westminster-Kathedrale die Kommunion empfangen und sind in die volle Gemeinschaft der katholischen Kirche aufgenommen worden. Auch die Ehefrauen der drei Geistlichen sowie drei anglikanische Ordensfrauen vollzogen den Schritt in die katholische Kirche. Es ist die erste Gruppe von anglikanischen Bischöfen, die sich nach einem Papstdokument vom November 2009 von ihrer bisherigen Gemeinschaft trennen und ihren Übertritt zur römisch-katholischen Kirche ankündigen. (kipa)
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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören
Buchbesprechung:
1) Titel: Katholisch. Wissen aus erster Hand
Autoren: Martin Lohmann und Georg Gänswein
Verlag: Herder
Preis: 19,90 Euro
2) Titel: Einfach katholisch. Was katholische Christen glauben und wie sie feiern
Autor: Christian Wessely
Verlag: Tyrolia
Preis:, 17,90 Euro
Zweimal „Grundkurs katholisch“: Beim deutschen Herder-Verlag und beim österreichischen Tyrolia-Verlag ist vor kurzem je ein Werk erschienen, das sich vornimmt, abhanden gekommenes Glaubenswissen in kompakter Form aufzufrischen bzw. Fern- oder gar Außenstehende in die Grundhaltungen des Katholischen einzuführen. Gleiches Ziel, andere Wege: die beiden Bücher unterscheiden sich in ihrer Zugehensweise stark voneinander.
„Katholisch – Wissen aus erster Hand“ aus dem Verlag Herder ist eine Sammlung von kurzen Aufsätzen verschiedener Fachautoren. Als Herausgeber fungieren Martin Lohmann, Journalist, und Georg Gänswein, wobei die Mitarbeit des Papstsekretärs aus nachvollziehbaren Gründen der zeitlichen Verfügbarkeit knapp ausgefallen sein dürfte. Nach der Einleitung „Was ist katholisch?“ geht es in sieben Kapiteln (plus Anhang) ans Eingemachte: Kirche, Gemeinde, Glaube, Gottesdienst, Kirchenjahr, Bibel und Alltagspastoral für Laien verdeutlichen, was zentral steht im Katholischen. Die einzelnen Texte, meist um die drei Seiten lang, bieten eine Art besser lesbaren Katechismus. Allerdings setzen nicht wenige Texte Fachwissen und auch die Bereitschaft voraus, in „Theologen-Sprech“ einzudringen. Aussagen wie „Sakramente sind Siegel Christi und Unterpfand der himmlischen Herrlichkeit“, wie man in der Einführung liest, sind nicht ohne weiteres für alle Interessierten zugänglich.
Anders das Werk „Einfach katholisch. Was katholische Christen glauben und wie sie feiern“ des Grazer Fundamentaltheologen Christian Wessely. Die Themen sind dieselben wie im vorgenannten Buch, aber dieses liest sich flüssig und auch ohne katholisches Vorwissen, was dem Autor große Geschicklichkeit abfordert. Das Buch kommt von der praktischen Seite. Es erklärt beispielsweise anhand einer Tabelle, wie eine Kindstaufe abläuft, woraufhin die einzelnen Elemente theologisch eingeordnet und erklärt werden. Die Fragen, die den einzelnen Abschnitten ihre Namen geben, sind kindhaft schlicht, wie: Warum feiern Christen Ostern? Die Antworten informieren präzise, konkret und dennoch keineswegs flach. Theodizee, Dreifaltigkeit oder Erbsünde: Keine Klippe wird umschifft, sondern alles direkt angesteuert. Der Autor wirkt neben seiner theologischen Lehrtätigkeit auch als ständiger Diakon. Seinem Buch ist der tägliche Kontakt mit fragenden und suchenden Menschen wohltuend anzumerken.
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