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Meldung vom 23.9.2006

- Bischof aus Tschad will Bischofssynode in Afrika -
- Merkel fordert interreligiösen Dialog in Europa -
- Orthodoxes Seminar in Istanbul bleibt geschlossen -


Verantwortlich: P. Eberhard v. Gemmingen SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Silke Schmitt
Redaktionsschluss 16.00 Uhr

THEMEN DES TAGES:

Tschad: Wir brauchen mehr Missionare!
Sie ist eine der jüngsten Kirchen in Afrika: Im Tschad konnte die katholische Kirche erst nach 1945 richtig Fuß fassen. Heute hat Papst Benedikt XVI. zum Abschluss der Ad-Limina-Besuche die Bischöfe des zentralafrikanischen Staates auf Castel Gandolfo in Audienz empfangen. In einem Grußwort wies der Präsident der Bischofskonferenz, der Missionsbischof von Pala Jean-Claude Bouchard, auf das Problem des Personalmangels hin. Im Tschad brauche es noch viel mehr Priester und Ordensfrauen und -männer. Außerdem bat der Bischof den Papst, die nächste Afrika-Synode auf dem schwarzen Kontinent zu veranstalten. Eine indirekte Einladung zu einer Pastoralreise!
Papst Benedikt schnitt in seiner Ansprache die wichtigsten Probleme der Kirche im Tschad an. Unter anderem das Thema Familie: "Es ist von höchster Bedeutung zu zeigen, dass die Ehe eine Institution ist, die zu einer wahrhaften Entwicklung der Personen und der Gesellschaft beiträgt. Sie hilft, die Würde, die Gleichheit und die wahre Freiheit des Mannes und der Frau und das menschliche und spirituelle Wachsen der Kinder zu gewährleisten."
Benedikt lobte das soziale Engagement der Kirche, mahnte aber, den besonderen kirchlichen Charakter des sozialen Engagements nicht zu vergessen.
Erfreut zeigte sich der Papst über die guten Beziehungen zwischen Christen und Moslems. "Ich ermutige Euch, die Zusammenarbeit fortzusetzen in einem Geist ehrlichen Dialogs und gegenseitigen Respekts, um dazu beizutragen, ein Leben gemäß der von Gott empfangenen Würde zu führen in der Sorge um eine echte Solidarität und um die harmonischen Entwicklung der Gesellschaft."
Knapp die Hälfte der Bevölkerung im Tschad ist muslimisch und rund 20 Prozent katholisch. Die nächste Gruppe, die der Papst zu Ad-Limina-Besuchen erwartet sind die Bischöfe aus Sambia und Malawi. (rv)

Erzbischof von Algerien: Vertrauen aufbauen, Freundschaften knüpfen
Papst Benedikt wird am Montag die Botschafter der islamischen Länder am Heiligen Stuhl sowie Vertreter der islamischen Welt Italiens in Castel Gandolfo empfangen. Das hat der Pressesaal des Heiligen Stuhls gestern bekannt gegeben. Auch der Präsident des Dialogrates, Paul Poupard wird bei der Audienz anwesend sein. Konkrete, positive Auswirkungen dieses Treffens wünscht sich der Erzbischof von Algier, Henri Teissier. In Algerien leben weniger als drei Prozent Christen. Hier wird christlich-muslimischer Dialog konkret, Tag für Tag: "Man muss sich treffen, miteinander arbeiten für das Gemeinwohl – und wenn das Vertrauen hergestellt ist, dann kann eine Freundschaft entstehen. Wenn wir beispielsweise zusammenarbeiten, um Kindern mit Behinderung zu helfen: Wir haben Kontakt mit Eltern, mit Lehrern und so weiter. Jetzt erst verstehen die Menschen, dass wir eben Christen sind, und sie Muslime, aber dass wir zusammen arbeiten. Es gibt noch viele Dinge, die wir gemeinsam angehen müssen. Wenn sich erst einmal eine Freundschaft entwickelt hat, dann können wir uns den Herausforderungen stellen – Hand in Hand. Beispielsweise der Krieg im Libanon oder der Regensburger Rede und so weiter."
Papst Benedikt hat das Missverständnis seiner Regensburger Vorlesung nun mehrfach bedauert – wie wurde das in Algerien aufgenommen? Teissier dazu: "Die Menschen sind besorgt und sagen: "Also akzeptiert uns die Kirche nicht, oder wie? Gerade in diesem Moment müssen wir uns verstärkt für den Dialog und die gemeinsame Arbeit einsetzen. Das ist meine Aufgabe in Algerien – ich habe viele Anrufe erhalten - Muslime, die mich auf ihre Veranstaltungen, Demonstrationen und Zusammenkünfte eingeladen haben. Gerade in diesem Moment wollten sie mich dabei haben. Es war eine Probe aufs Exempel: Von ihrer Seite wollten sie deutlich machen, dass sie die Beziehung und den Dialog nicht abbrechen möchten."
Henri Teissier hatte gestern auf einer römischen Konferenz die Situation der Kirche in Algerien vorgestellt. (rv)

Ungarn: Demonstrieren gegen Armut
Seit sieben Tagen wird in der ungarischen Hauptstadt demonstriert – ein Ende der Krise ist bislang nicht abzusehen. Viele friedliche Protestierer und teilweise gewalttätige Ausschreitungen. Jüngst haben die katholischen Bischöfe zur Ruhe aufgerufen und die "moralische Erneuerung" des Landes im Geiste der "Wahrheit und Rechtschaffenheit" gefordert.
Nach der Veröffentlichung von Aussagen des amtierenden Ministerpräsidenten Ferenc Gyurcsany, kam ans Licht, dass die sozialistisch-liberale Regierung das ungarische Volk in den vergangenen Jahren belogen und betrogen hat. Die Menschen seien nicht nur enttäuscht, erklärt der Vorsitzende des Pfarrgemeinderates der deutschen katholischen Gemeinde in Budapest, Hans Friedrich von Sohlemacher. Hier ginge es um das "Überleben". Und das erfahre jede ungarische Familie am eigenen Leib: "Man muss sich vorstellen, dass eine Familie in Ungarn nur wie ein Wunder vor und nach der Wende überleben kann, indem alle arbeiten und indem die meisten zwei oder mehrere Jobs haben. Ein normaler Angestellter im öffentlichen Dienst oder im Gesundheitswesen arbeitet an zwei Stellen - ganz legal. An der einen Stelle ist er sozial versichert und zahlt Steuern, und an der zweiten Stelle geht es um ein Zusatzeinkommen in den Abendstunden oder in der Freizeit. Nur so kann man den Lebensstandard halten. Das gilt für beide Elternteile, und das wird jetzt alles auch in die Pflicht genommen für Sozialabgaben, für Steuerabgaben, und das ist für die Bevölkerung fast nicht vorstellbar."
Sowohl die friedliche Wende 1989 als auch die Mitgliedschaft in der Europäischen Union habe die Menschen hoffen lassen, dass es ihnen wirtschaftlich bald besser gehe. Nun müssen sie feststellen, "das trifft nur für einen ganz kleinen Teil der Bevölkerung zu. Und zunehmend erkennt der größere Bevölkerungsanteil, dass das hauptsächlich für die zutrifft, die schon früher die besseren Verbindungen hatten. Und so wird die Kluft zwischen den ganz Reichen, denen die gut dar stehen, und denen, die wirklich am Existenzminimum leben müssen, immer größer. Es gibt zehn Millionen Einwohner und nach einer Studie sind mindestens drei Millionen unter dem Existenzminimum."
Die katholische Kirche müsse weiterhin auf die sozialen Missstände hinweisen, erklärte Hans Friedrich von Sohlemacher von der deutschen Gemeinde. Schließlich seien die Bischöfe eine Stimme in Ungarn, die gehört und im gesellschaftlichen Diskurs beachtet werde. (rv)

Vortrag in Regensburg: Was hat der Papst eigentlich noch gesagt?
Die weltweiten Proteste gegen das umstrittene Papst-Zitat hat nicht nur viele Christen verstört, sie haben leider auch dazu geführt, dass die Papst-Rede als Ganze in den Hintergrund geraten ist. Aber was hat der Papst eigentlich noch gesagt?
"Glaube, Vernunft und Universalität" – Das war der eigentliche Titel des Vortrags von Benedikt XVI. in der Universität Regensburg. Und das war es auch, was der Papst aufzeigen wollte: Nämlich einen Versuch, Glaube und Vernunft, wieder recht zu einander in Beziehung zu setzen.
Gleich zu Beginn unterstrich Benedikt den Anspruch, mit dem er als Theologe vor Professoren und Studenten aller Fakultäten sprechen wollte. Es sei für ihn selbstverständlich, dass die Theologie "notwendig zum Ganzen der Universitas scientiarum gehört, auch wenn nicht alle den Glauben teilen konnten, um dessen Zuordnung zur gemeinsamen Vernunft sich die Theologen mühen."
Auf dem Hintergrund der Diskussionen um die geplanten Schließungen theologischer Fakultäten in Bayern – von den sieben sollen nur drei erhalten bleiben - ein klares Plädoyer für die Theologie an staatlichen Unis!
Benedikt beginnt dann seinen Vortrag mit dem umstrittenen Zitat des byzantinischen Kaisers Manuel II., in dem dieser behauptet, "Mohammed habe nur Schlechtes und Inhumanes gebracht und befohlen, den Glauben durch das Schwert zu verbreiten." Dieser Meinung schließt sich der Papst nicht an, sondern nimmt sie zum Anlass auf die Argumente Manuels II. hinzuweisen. "Der entscheidende Satz in dieser Argumentation gegen Bekehrung durch Gewalt lautet: Nicht vernunftgemäß handeln ist dem Wesen Gottes zuwider."
Das sei etwas anderes als ein Gott, der – wie in manchen islamischen Schulen gelehrt – durch nichts dazu verpflichtet sei, die Wahrheit zu offenbaren. Der Papst spitzt an dieser Stelle zu: " Hier tut sich ein Scheideweg im Verständnis Gottes und so in der konkreten Verwirklichung von Religion auf, der uns heute ganz unmittelbar herausfordert. Ist es nur griechisch zu glauben, dass vernunftwidrig zu handeln dem Wesen Gottes zuwider ist, oder gilt das immer und in sich selbst?"
Es geht Benedikt XVI. also um das Gottesbild. Kann es einen Gott geben, der der Vernunft widerspricht? Benedikt glaubt an den Einklang von Glaube und Vernunft. Diese These begründet er im geschichtlichen Rückgriff auf die Offenbarung des christlichen Gottes. Erst in der Begegnung mit der griechischen Gedankenwelt habe der biblische Glaube zu einer Synthese von Glaube und Vernunft gefunden – eine Synthese, die ab dem Spätmittelalter immer mehr aufbrach.
Grund für diese Entwicklung, an deren Ende die westlichen Gesellschaften nun stehen, sei, so Benedikt, ein Verständnis von Vernunft, die nur was empirisch-mathematisch belegbar ist, als wissenschaftlich bedeutsam ansehe. Wenn dies allein die ganze Wissenschaft ist, so Benedikt, dann werde der Mensch selbst dabei verkürzt. Denn die eigentlich menschlichen Fragen, die nach unserem Woher und Wohin fänden keine Antwort mehr und müssten ins Subjektive verlegt werden. "So aber verlieren Ethos und Religion ihre gemeinschaftsbildende Kraft und verfallen der Beliebigkeit. Dieser Zustand aber ist für die Menschheit gefährlich: Wir sehen es an den uns bedrohenden Pathologien der Religion und der Vernunft, die notwendig ausbrechen müssen, wo die Vernunft so verengt wird, dass ihr die Fragen der Religion und des Ethos nicht mehr zugehören. Was an ethischen Versuchen von den Regeln der Evolution oder von Psychologie und Soziologie her bleibt, reicht einfach nicht aus."
Damit kommt Benedikt zu seiner eigentlichen These: "Nicht Rücknahme, nicht negative Kritik ist gemeint, sondern um Ausweitung unseres Vernunftbegriffs und -gebrauchs geht es. Denn bei aller Freude über die neuen Möglichkeiten des Menschen sehen wir auch die Bedrohungen, die aus diesen Möglichkeiten aufsteigen und müssen uns fragen, wie wir ihrer Herr werden können. Wir können es nur, wenn Vernunft und Glaube auf neue Weise zueinander finden; wenn wir die selbst verfügte Beschränkung der Vernunft auf das im Experiment Falsifizierbare überwinden und der Vernunft ihre ganze Weite wieder eröffnen."
Der Ausschluss des Göttlichen aus der Vernunft werde von den tief religiösen Kulturen – und damit meint er auch die islamischen, aber auch die afrikanischen – als Verstoß gegen ihre inneren Überzeugungen gesehen. Die Versöhnung von Glaube und Vernunft sei daher auch für die Verständigung mit fremden Kulturen wichtig, denn: "Eine Vernunft, die dem Göttlichen gegenüber taub ist und Religion in den Bereich der Subkulturen abdrängt, ist unfähig zum Dialog der Kulturen."
Im Kern ist die Papstrede also eine Kritik am vorherrschenden wissenschaftlichen Vernunftbegriff der westlichen Welt mit Konsequenzen bis ins Politische hinein. Zugleich ist seine Vorlesung ein Plädoyer für die Präsenz der Theologie als Wissenschaft an den Universitäten, denn den Wissenschaften insgesamt würde etwas fehlen, sollte die Theologie nicht mehr am wissenschaftlichen Diskurs teilnehmen. In der akademischen Welt wird nun sicher eine Debatte um die Rolle der Theologie an den Universitäten beginnen, und – vor allem in den philosophischen Fakultäten – über die Berechtigung seiner Vernunftkritik.
Was das umstrittene Zitat zu Beginn angeht, kann man festhalten: Der Papst hat quasi nebenbei eine theologische Debatte über das christliche und islamische Gottesbild eröffnet. Spannend wird sein, wer diesen Faden aufgreift.
Ein Beitrag von P. Max Cappabianca OP (rv)

DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Auch heute hat Papst Benedikt an das Schicksal der in Somalia ermordeten Ordensschwester Leonella erinnert. Bei einer Audienz für ein Seminar der Kongregation für die Evangelisierung sagte er, das Opfer der Schwester stärke den Glauben, denn das "Blut der Märtyrer sei der Samen für neue Christen". Viele Priester, Ordensleute und Laien hätten mit ihrem Leben für die Treue zu Christus und der Kirche bezahlt. Außerdem ermutigte der Papst die in der Mission tätigen Bischöfe zu einem ehrlichen und offenen Dialog mit allen. Ziel sei der gemeinsame Aufbau einer solidarischen Gesellschaft. Er ermahnte die Oberhirten, sich mutig für die Überwindung ethnischer Spannungen einzusetzen und ein besonderes Augenmerk auf die Ausbildung des Nachwuchses zu legen. (rv)

Europa

Deutschland
Bundeskanzlerin Merkel hat die Europäische Union aufgefordert, den interkulturellen und interreligiösen Dialog zu intensivieren. Zum Auftakt des "Internationalen Bertelsmann Forums" in Berlin betonte sie, dass das derzeitige Wissen über andere Religionen noch nicht zu Dialog reiche. Zudem solle sich Europa über seine Werte klar werden. Dafür brauche es eine vertragliche Grundlage in Form einer Verfassung. Besonders wichtig dabei sei ihr der Grundrechteteil. Dabei werde sich zeigen, ob Europa mehr sei, als ein Abstimmungsgremium. (kna)
Die christlich-islamische Verständigung fördern – mit diesem Appell ist am Freitag die 31. Interkulturelle Woche eröffnet worden. Beim zentralen ökumenischen Auftakt-Gottesdienst im Osnabrücker Dom haben die christlichen Kirchen unter dem Motto "Miteinander Zusammenleben gestalten" eine moderate Flüchtlingspolitik angemahnt. Der evangelische westfälische Präses Alfred Buß wandte sich gegen "religiöse Scharfmacher, die zurzeit ihre Scheren im Kopf wetzten". Der katholische Bischof von Osnabrück Franz-Josef Bode sprach sich für ein Aufenthaltsrecht gut integrierter Flüchtlinge in Deutschland aus. Auf dem Programm der Woche der ausländischen Mitbürger stehen bis 30. September mehr als 2.000 Veranstaltungen in 200 Städten. Der Gottesdienst wurde mit einer Trauerminute eingeleitet: Die Gläubigen gedachten der Opfer des schweren Transrapid-Unglücks im Emsland. Nach bisherigem Stand kamen bei dem Unglück 23 Menschen ums Leben. (diverse)
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, hat sich "erschüttert" über die Hinrichtung der drei Katholiken in Indonesien geäußert. "Ich bin betroffen", so der Bischof in einer Erklärung, "dass trotz aller Interventionen das Todesurteil vollzogen wurde". Er kritisiert das Vorgehen der indonesischen Justiz und stellt das Gerichtsverfahren in Frage. Außerdem äußert er Kritik an der Todesstrafe. Sie müsse grundsätzlich überwunden werden, weil sie der Ächtung des Tötens in allen Zivilisationen zuwider laufe, so Lehmann. Besonders fragwürdig sei ihre Anwendung, wenn eine irrtümliche Entscheidung der Justiz nicht auszuschließen ist – so wie im Falle der drei Katholiken in Indonesien. (pm)
Die Integration der Muslime in die deutsche Gesellschaft sei unzureichend. Diese Meinung äußerte mit Blick auf die Islamkonferenz der Bundesregierung der Vorsitzende des Zentralrates der Muslime Ayyub Axel Köhler gegenüber der "Rheinischen Post". Allerdings schätzen die Muslime die deutsche Verfassung. Köhler beklagte in dem Interview weiter, dass der islamistische Terror die islamische Religion beschmutze. (kna)

Türkei
Die griechisch-orthodoxe Theologische Hochschule "Chalki" soll nun doch nicht wiedereröffnet werden. Das berichteten türkische Medien unter Berufung auf den stellvertretenden Ministerpräsident Ali Sahin. Die Hochschule des Ökumenischen Patriarchats ist seit 1971 geschlossen. Wegen der langjährigen Schließung leidet die griechisch-orthodoxe Kirche der Türkei unter massiven Priestermangel. Auch politisch ist diese Entscheidung brisant. Sie gilt als Nagelprobe für die Religionsfreiheit des EU-Beitrittskandidaten. (kna)

Afrika

Sudan
Der Präsident der Afrikanischen Union hält einen Blauhelmeinsatz der UNO in Darfur für unentbehrlich. Allerdings müsse die Regierung von Khartoum einem solchen Einsatz zustimmen, betonte Alpha Oumar Konaré in Paris. Bereits Ende August wollte die UNO eine Truppe in das Krisengebiet aussenden. Die Regierung des Sudans hat dies bisher allerdings strikt abgelehnt. Zeitgleich meldete ein Beobachter der UNO im Sudan, dass im Norden eine Vielzahl von Zivilisten durch Bombenangriffe der Regierung getötet worden sei. Diese bekämpfe auf diese Weise die Rebellengruppen, die bislang das Friedensabkommen nicht unterzeichnet haben. Dabei kämen aber immer wieder Zivilisten ums Leben. (misna)

Asien

Indonesien
Aus Sicherheitsgründen darf in Palu kein Trauergottesdienst für die drei exekutierten Katholiken gehalten werden. Das entschied der Generalbevollmächtigte der Stadt. Die Angehörigen und die katholische Kirche protestierten heftig gegen diese Entscheidung. Um die Lage zu beruhigen, genehmigte die Regierung, den Leichnam von Dominggus da Silva für einige Stunden in der Kirche St. Mary aufzubahren. Die Leichname der beiden anderen Männer wurden inzwischen für ihre Beerdigung in die Heimatdörfer überführt. In vielen Teilen Indonesiens hatten nach der Hinrichtung der drei Männer Christen demonstriert. In Atambua stürmten einige Demonstranten ein Gefängnis und befreiten 200 Gefangene. Der Sohn einer der Hingerichteten rief zur Vergebung – nicht zur Vergeltung – auf. Auch die indonesischen Bischöfe wandten sich an die Demonstranten, die öffentliche Ordnung zu respektieren. (asia-news)

Pakistan
In Karachi wird in Kürze eine katholische Wochenzeitung auf Urdu erscheinen. Das Erzbistum Karachi hat damit grünes Licht gegeben für die Initiative eines Priesters, ein katholisches Medium auch in der Landessprache anzubieten. Erzbischof Evarist Pinto betonte, man könne in der Verkündigung von Gottes Wort sich heute nicht den Massenmedien entziehen. Bisher gab es in Karachi nur eine katholische Zeitung in englischer Sprache. Die neue Zeitung wird neben Nachrichten aus der Diözese Neuigkeiten aus Rom, aus anderen Bistümern und Informationen rund um Theologie und geistliches Leben bringen. (asia-news)

Amerika

Vereinigte Staaten
Muslime wollen Geld für Kirchen in Palästina sammeln. Mit dem Geld sollen christliche Kirchen, die bei den neuesten Anschlägen zerstört wurden, renoviert werden, meldeten amerikanische Medien. Die erste Spende komme von einer Filiale des Rates für amerikanisch-islamische Beziehungen CAIR. CAIR hatte die als islamfeindlich empfundene Äußerung von Papst Benedikt in Regensburg scharf kritisiert, gleichzeitig aber auch die gewalttätigen Reaktionen von Muslimen im Westjordanland und Gazastreifen verurteilt. Der Direktor von CAIR betonte, man wolle an das Erbe von Johannes Paul II. anknüpfen und den Dialog fortsetzen, statt das Trennende zu betonen. (kna)

Ecuador
Die Bischöfe befürchten Unregelmäßigkeiten bei der kommenden Parlamentswahl am 15. Oktober. Das erklärte gestern der Präsident der Bischofskonferenz, Nestor Herrera. Hintergrund ist die Absetzung des Verteidigungsminister Osvaldo Jarrín. Ohne offen den Rücktritt des neuen Ministers zu fordern, betonte Herrera, der Verzicht auf ein Amt könne zu einem friedlichen Verlauf der Wahl beitragen. Die katholische Kirche wolle, so der Vorsitzende der Bischofskonferenz, dazu beitragen, dass das Wahlergebnis auch tatsächlich respektiert werde. (rv)
Die ecuadorianische Bischofskonferenz hat sich auch gegen eine Reform des Gesundheitsgesetz gewandt, das Jugendlichen den Gebrauch der "Pille danach" ermöglichen könnte. Die Bischöfe erklärten gestern, der nur vage formulierte Gesetzestext könnte letztlich eine Legalisierung der Abtreibung bedeuten. Dies gefährde die Gesundheit der Familie und der ganzen Gesellschaft. (rv)


Die obigen Texte basieren auf unserer Nachrichtensendung "Treffpunkt Weltkirche" täglich um 16 Uhr. Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, ADN-Kronos, Upi, Cns, Uca, Misna, Osservatore Romano – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

Buchbesprechung:

Titel: An Hecken und Zäunen
Autor: Stephan Wahl
Verlag: Herder
Preis: 12.90 Euro
Rezensentin: Sr. Hilliganda Rensing

An Hecken und Zäunen, so lautet der Titel des Buches, das wir hier vorstellen wollen. Autor ist Pfarrer Stephan Wahl, Sprecher der ARD-Reihe „ Das Wort zum Sonntag“. Er hat ca. 50 seiner Texte in diesem Band zusammengestellt. Inhaltlich wie formal verdienen sie unsere Aufmerksamkeit.
Ein Beispiel zum Thema „Schenken“
Ein befreundeter Kollege wurde nach Mailand versetzt.
Zum Abschied schenkte ich ihm den Holzschnitt
eines israelischen Künstlers.
An dem Bild hing ich sehr,
wusste aber auch, dass es meinen Kollegen immer wieder fasziniert hatte.
Er freute sich riesig,
und auch ich war mit mir ganz zufrieden.

Jahre später besuchte ich in Israel
wieder einmal den Künstler,
von dem ich das Bild hatte.
Bei diesem Besuch fragte er mich:
„Sagen Sie mal, hab ich Ihnen eigentlich schon mal einen Holzschnitt geschenkt?“
„Nein“, sagte ich. Ich hatte zwar schon Bilder bei ihm billiger gekauft,
aber geschenkt………..Nein.
Darauf verschwand er im Atelier und kam mit einem Bild wieder.
Es war genau das Motiv,
das ich verschenkt hatte.

Heute istmir das Bild noch wichtiger als damals.
Es scheint doch zu stimmen,
der alte Spruch:
dass die Freude, die man schenkt,
ins eigene Herz zurückkehrt (S. 23/24)

Im Vorwort zu diesem Band merkt Pfarrer Stephan Wahl an, warum es eigentlich ein unmögliches Unterfangen ist, in so kurzer Zeit, wie Radio und Fernsehen sie für die o.g. Sendereihe zur Verfügung stellen, etwas Wesentliches zum Auftrag Verkündigung zu sagen. Es kommt nämlich an auf äußerste Knappheit, auf die rechte Auswahl, vor allem aber auf ein treffsicheres, ansprechendes Wort zum Tage, also nicht auf kluge Predigten, auf geistliche Anbiederung oder Überforderung, eher, wie der Autor meint, auf kritisch-nachdenkliche Stacheln, auf kleine Mosaiksteine, die den Glauben anregen.
Die Texte in diesem Band sind, wie schon gesagt, entweder für die Sendereihe „Das Wort zum Sonntag“ geschrieben oder als Morgenansprachen in verschiedenen Hörfunksendern entstanden. Immer kreisen sie um die Botschaft Jesu in ungewohnten Zusammenhängen und manches Mal auch mit einer guten Portion Heiterkeit.

 






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