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Meldungen vom 25.6.2007

- Kosovo: „Die Politik versagt!” -
- Papst besucht Vatikanbibliothek -
- Nahost: Viel „good-will-Rhetorik” erwartet -


Verantwortlich: P. Eberhard v. Gemmingen SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: P. Max Cappabianca OP
Redaktionsschluss 16.00 Uhr

THEMEN DES TAGES:

Vatikan: Papst besucht Vatikanbibliothek
Die Fachwelt ist bestürzt, doch hier im Vatikan sieht man die Sache gelassener: Drei Jahre lang soll die Vatikanische Bibliothek geschlossen bleiben – mit Blick auf die Ewigkeit, ist das im Vatikan nur ein kurzer Augenschlag. Heute hat Papst Benedikt die berühmte Sammlung besucht. Dass Benedikt ein Büchernarr ist, war bereits bekannt…
„Ich bekenne, dass ich an meinem siebzigsten Geburtstag gehofft hatte, dass mir der geschätzte Johannes Paul II. gewährt, mich ganz dem Studium und der Forschung der interessanten Dokumente widmen zu dürfen, die ihr hier aufbewahrt: Es sind wahre Meisterwerke, die uns helfen, die Geschichte der Menschheit und des Christentums zu durchlaufen. In seiner Vorsehung hat sich  der Herr ein anderes Programm für meine Person ausgedacht, und deswegen bin ich nun nicht als leidenschaftlicher Erforscher alter Texte unter euch, sondern als Hirt, der dazu berufen ist, alle Gläubigen zu ermutigen, am Heil der Welt mitzuwirken, indem jeder den Willen Gottes dort erfüllt, wohin er uns zu arbeiten gestellt hat.”
Neben der Bibliothek  stattete Benedikt auch dem Vatikanischen Geheimarchiv einen Besuch ab. Leo XIII. war der erste Papst, der 1881 Teile des Geheimarchivs Forschern zugänglich machte. Zuletzt hatte Benedikt 2006 die Akten des Pontifikats Pius XI. freigegeben. Manche Historiker missbrauchten die neue Freiheit für einseitige und polemische Darstellungen der historischen Wahrheit, so Benedikt: „So muss ich diesbezüglich Eure Haltung loben, denn euer Dienst war immer selbstlos und unvoreingenommen, und ihr habt euch ferngehalten von sterilen und manchmal auch fragwürdigen historischen Sichtweisen. Ihr habt den Forschern das wohlgeordnete Dokumentationsmaterial zur Verfügung gestellt, ohne vorgefertigte Meinungen und ohne Hindernisse in den Weg zu legen.”
Benedikt XVI. ließ sich bei seinem Besuch einige herausragende Stücke der Biblioteca Vaticana zeigen, die Mitte Juli wegen dringender Restaurierungen bis 2010 geschlossen wird. Dies hatte für Unruhen in Wissenschaftskreisen gesorgt, weil dadurch laufende Forschungsprojekte gefährdet werden könnten.
Unter anderem begutachtete Benedikt XVI. einen um das Jahr 200 in Ägypten geschriebenen Papyrus, der die früheste Fassung des Lukas- und Johannesevangeliums enthält, sowie den Codex Vaticanus aus dem vierten Jahrhundert und einige Originalbriefe Martin Luthers. Im Geheimarchiv nahm er neben dem Wormser Konkordat von 1122 und einem Kölner Verzeichnis über theologische Irrtümer von Meister Eckhart von 1327 auch die Akten des Prozesses gegen Galileo Galilei aus den Jahren 1616 bis 1633 in Augenschein. (rv/kna)

Vatikan: 51 Metropoliten erhalten Pallium
Papst Benedikt der XVI. wird am Donnerstag 51 Metropoliten das Pallium überreichen. Dieses Ehrenzeichen aus Lammwolle erhalten alle Titulare eines Metropolitanerzbischofsitzes. In diesem Jahr sind u.a. die Erzbischöfe von Johannesburg (Südafrika) und Sao Paolo (Brasilien) dabei.
Die Pallien symbolisieren die Verbindung der Metropoliten mit dem Stuhl Petri. Es wird aus der Wolle römischer Lämmer angefertigt, die am Agnesfest geschoren wurden. Die Pallien werden auf dem Petrusgrab aufbewahrt. Traditionell wird das Pallium am Hochfest Peter und Paul übergeben. (rv)
Hier eine Liste der neuen Palliumsträger

Kosovo: „Die Politik versagt!”
Wie geht es mit dem Kosovo weiter? Seit Jahren wird die Unabhängigkeit des Landes diskutiert: Auf der einen Seite steht der serbische Präsident Boris Tadic. Er ist gegen die Unabhängigkeit; sie würde das ganze Land destabilisieren, befürchtet er. Hinter ihm: Der russische Präsident Wladimir Putin.
Auf der anderen Seite die albanisch-stämmige Bevölkerung, die eine Unabhängigkeit anstrebt, wie sie vom UN-Vermittler Martti Ahtisaari vorgeschlagen wurde. Hinter ihm stehen die westlichen Staaten; so erklärte die US-Außenministerin Rice jetzt in Paris, dass es ein unabhängiges Kosovo geben werde.
Wir haben mit Walter Happel gesprochen. Er ist Jesuit und Leiter eines Schulprojekts in Prizren. Er sieht die Entwicklung skeptisch: „Ich denke, dass bei den über einjährigen Verhandlungen, in denen sich nichts an Bewegung gezeigt hat, auch in Zukunft nicht damit zu rechnen ist, dass sich etwas bewegen wird. Man wird die Wirklichkeit ins Auge fassen  müssen:  Es muss eine Entscheidung her, die notwendigerweise nicht alle Seiten zufrieden stellen kann.”
Es sei gefährlich, eine Lösung des Problems noch lange hinauszuschieben, meint Pater Happel: „Die Lage der Bevölkerung ist schlimm und traurig: Wir haben eine Arbeitslosigkeit zwischen 75 und 80 Prozent je nach dem Maßstab, den man anlegt. Die Statusfrage ist seit 1999 ungeklärt. Die Menschen sehen keine Perspektive, und solange der Statut nicht entschieden ist, wird sich hier auch wirtschaftlich nichts tun.”
Die internationale Politik versage wieder einmal kläglich: „Die EU äußert sich an der Oberfläche mit ihren Kompromissformeln einheitlich, aber es ist ein offenes Geheimnis, dass die EU innerlich zerstritten ist und keineswegs voll hinter dem Ahtisaari-Plan steht. Und auf dem Klavier spielt Putin, der versucht, die EU zu spalten und dann kommt man wieder auf die herrliche Idee , weitere 30, 60, 90 oder 180 Tage aufzuschieben, aber dadurch gewinnen wir überhaupt nichts, außer dass hier im Kosovo die Sommerferien vorbei gehen, die Hitze zurückgeht, es wieder Winter wird und kalt. Aber der Unmut in der Bevölkerung wird steigen!”
Der neue UN-Resolutionsentwurf westlicher Regierungen über den künftigen Status der serbischen Provinz Kosovo wird von Russland als inakzeptabel abgelehnt. In dem Entwurf der USA und europäischer Staaten werden zunächst weitere Gespräche zwischen Serben und Albanern über den Status des Kosovo angemahnt. Sollten diese Verhandlungen innerhalb von 120 Tagen erneut zu keinem Ergebnis führen, würde automatisch der Ahtisaari-Vorschlag in Kraft treten. Dieser sieht eine Unabhängigkeit des Kosovo unter Aufsicht der Europäischen Union (EU) vor, was Serbien und Russland ablehnen. (rv/diverse)

Nahost: Viel „good-will-Rhetorik” erwartet
Zehn Tage ist her, dass die radikal-islamische Hamas mit einem militärischen Umsturz die Macht an sich gerissen hat. Die Palästinensische Einheitsregierung ist damit zerbrochen – unklar ist, wie es weitergehen soll. Im ägyptischen Badeort Sharm-El-Sheikh treffen sich arabische und israelische Spitzenpolitiker, um die Lage zu sondieren. Erstmals seit Monaten werden dort auch der israelische Ministerpräsident Ehud Olmert und der als gemäßigt geltende palästinensische Präsident Machmud Abbas an einem Tisch sitzen. Was ist von diesem Treffen zu erwarten? Unsere Kollegen vom domradio haben mit Margret Johannsen gesprochen, sie ist Nah-Ost-Expertin des Instituts für Friedensforschung an der Universität Hamburg: „Ich erwarte mir eine Menge an Good-will-Rhetorik, ich erwarte mir viele Forderungen von Abbas, ich erwarte mir Zögerlichkeit Seitens Israels – es gibt in Israel ja doch starke Kräfte, die sich zum Beispiel strikt dagegen wenden, dass die Kontrollpunkte und Straßensperren in der Westbank abgebaut werden, um dort die Freizügigkeit wieder herzustellen. Schließlich sind die aufgebaut worden, mit dem Hinweis darauf, dass es um die Sicherheit Israels gehe. Wir wissen doch alle, dass im Gazastreifen – und nicht nur im Gaza-Streifen, sondern auch in der Westbank Hamas-Kräfte am Werk sind. Die Fatah kontrolliert doch gar nicht das gesamte Westjordanland und mit diesem Hinweis wird die israelische Armee vielleicht einige symbolische Straßensperren abbauen – und je mehr sie abbaut, desto besser, aber sie wird nicht eine neue Westbank entstehen lassen, die fragmentiert, zerstückelt ist. Das heißt, es wird ganz schnell eine Ernüchterung eintreten und dann wird man sicher in ein paar Monaten darüber nachdenken, ob es nicht doch sinnvoll wäre, eine neue Regierung der nationalen Einheit, die diesmal unterstützt würde,  zu bilden – ich glaube, es läuft darauf hinaus, wenn alles gut geht” (domradio)

EU: Umstrittene Aktion gegen Bootsflüchtlinge startet
Heute beginnt auf dem Mittelmeer die EU-Aktion „Nautilus” – Such- und Rettungsboote patrouillieren vor den Küsten Maltas und Lampedusas, um Flüchtlingsboote aufzuspüren und gegebenenfalls wieder abzudrängen. Seit Jahren nehmen die Flüchtlingsströme aus Afrika zu, immer wieder kommen Menschen dabei zu Tode – erst kürzlich waren 25 Schwarzafrikaner von dem maltesischen Suchboot „Melitta 1” gerettet worden.
Wir haben mit Rupert Neudeck gesprochen, dem Gründer des Flüchtlingskomitees Cap Anamur und Vorsitzenden des Friedenskorps „Grünhelme”. Von „Nautilus” hält er nichts: „Man kann nicht eine Aktion gegen Flüchtlinge machen. Das ist der erste große Geburtsfehler dieser Aktion. Und die europäische Union macht diesen Fehler schon zum wiederholten Male. Sie ist der Überzeugung, dass man gegen eine Völkerwanderung, die das ja ganz offenbar darstellt in Afrika, mit Task-Forces oder mit Marine-Einheiten im Mittelmeer vorgehen könnte. Oder durch die Erhöhung von Zäunen in Ceuta und Melilla. Das alles kann man tun, aber es wird nichts nützen, nicht den Druck, den Europa auf seinen Grenzen hat, auch nur annähernd beiseite schaffen.”
Neudeck kann dem Ganzen wenig Positives abringen: „Diese Aktion bringt vielleicht etwas, indem die Marinesoldaten, die auf diesem maltesischen Schiff Melitta 1 gewesen sind, gezwungen waren, wahrscheinlich auch gerne gezwungen waren, Menschen aus Seenot zu retten. Das ist natürlich etwas, das im Zweifelsfall als Nebenprodukt einer solchen Aktion erfreulich ist. Aber das Problem von Millionen von jungen Leuten, die mit geballten Fäusten durch Afrika gehen, noch Norden und nach Westen, dieses Problem schafft man überhaupt nicht aus der Welt. Europa muss wirkliche eine ganz neue Strategie entwickeln. Allerdings hat man noch nicht einmal in Ansätzen darüber nachgedacht, wie das sein könnte!” (rv)


DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Kardinal Jean-Louis Tauran, bisher Leiter der Vatikanbibliothek, wird Präsident des Päpstlichen Rates für den interreligiösen Dialog. Der 64-jährige französische Kurienkardinal und vatikanischer Spitzendiplomat ist der Nachfolger von Kardinal Paul Poupard, der das Dikasterium seit März 2006 in Personalunion mit dem Kulturrat geleitet hatte. Tauran, der 13 Jahre lang vatikanischer Außenminister war, übernahm Ende 2003 aus gesundheitlichen Gründen das etwas ruhigere Amt eines Archivars und Bibliothekars der Kirche. Da sich sein Befinden deutlich verbesserte, wurde seit längerem über eine Rückkehr auf eine aktivere Position spekuliert. Beobachter werten die Berufung Taurans als Aufwertung des vatikanischen Dialog-Ministeriums, das auch für Gespräche mit dem Islam verantwortlich ist. Hier kann Tauran auf seine Erfahrungen als langjähriger Nuntius im Libanon zurück greifen. Zum Nachfolger Taurans als Archivar und Bibliothekar der katholischen Kirche ernannte Benedikt XVI. am Montag den bisherigen Präfekten der Bibliothek, Bischof Raffaele Farina, und erhob ihn zugleich in den Rang eines Erzbischofs. (rv)
Prälat Georg Gänswein (50), Privatsekretär von Papst Benedikt XVI., ist von dem Malteser-Ritterorden mit dessen höchster Auszeichnung geehrt worden. Die Malteser ernannten ihn in Rom zum Ehren-Konventualkaplan. Die gleiche Auszeichnung erhielt am Samstag, dem Vortag des Patronatsfests der Malteser, der zweite Papstsekretär Mieczyslaw Mokrzycki. (kna)

Europa

Frankreich
Im westfranzösischen Niafles hat ein Streit zwischen Anhängern des Gottesdiensts im Alten Ritus und anderen Gläubigen der Gemeinde zu einer Schlägerei geführt. Eine von konservativ-traditionalistischen Katholiken seit mehreren Wochen besetzte Kirche wurde von rund 250 aufgebrachten Bürgern der Gemeinde gestürmt, berichteten französische Zeitungen am Sonntag. Dabei sei die Tür der Sakristei aufgebrochen worden. Bei einzelnen Handgreiflichkeiten wurde aber niemand verletzt. Der Streit im westfranzösischen Niafles entstand nach dem Tod des bislang dort tätigen 94-jährigen Geistlichen, der die Gottesdienste stets im Alten Ritus zelebrierte. Das Bistum Laval kündigte danach an, dass diese Gottesdienste künftig nur noch in einer Kirche in Laval angeboten werden sollten. Darauf reagierten die Traditionalisten mit der Besetzung. In der katholischen Kirche ist es derzeit nur in Einzelfällen erlaubt, Gottesdienste nach traditionellen liturgischen Regeln in lateinischer Sprache zu feiern. In den kommenden Wochen wird ein Dokument des Papstes erwartet, das den Umgang mit der alten, tridentinischen Messe neu regeln soll. (kna)

Portugal
Ein falscher Priester ist jetzt in der Stadt Braga aufgeflogen. Schon zwei Jahre lang spendete der 34-jährige Priester regelmäßig Sakramente. Offenbar war niemand der Schwindel aufgefallen, da er sich als Vertretung für den kranken Pfarrer vorgestellt hatte. Vergangene Woche wurde er während einer Tauffeier festgenommen und nach einem ersten Verhör wieder frei gelassen. (apic)

Afrika

Algerien
Die Basilika Notre-Dame-d'Afrique in Algier wird renoviert. Seewinde und mehrere Erdbeben hatten die Kirche stark beschädigt; jetzt wurde mit den Restaurierungsarbeiten begonnen. Seit es in Algerien nur noch wenige Katholiken gibt, kommen viele katholische Schwarzafrikaner zur Schwarzen Madonna. Aber auch viele Muslime sind unter den Pilgern, wie sich aus den Ex-Votos und den Eintragungen im Fürbittbuch erkennen lässt. In der Apsis befindet sich seit 1872 die goldene Inschrift „Unsere Liebe Frau von Afrika, bitte für uns und für die Muslime”. Die Kosten der Restaurierung werden mit 5,2 Millionen Euro beziffert. (kap)

Demokratische Republik Kongo
Die Bischofskonferenzen Zentralafrikas haben sich erneut gegen Abtreibung gewandt. Bei ihrer neunten Vollversammlung in Kinshasa verurteilten sie ein 2003 veröffentlichtes Protokoll der Afrikanischen Union, das ein Recht auf Abtreibung u.a. im Fall von Vergewaltigung garantieren soll. Es handle sich dabei um einen schweren Anschlag auf die christlichen Werte und die afrikanische Kultur, so die Bischöfe. (rv)

Naher Osten

Irak
Die katholische Kirche steht an der Seite der Christen im Irak, so der Tenor einer Botschaft der französischen Bischofskonferenz an den chaldäisch-katholischen Patriarchen Emmanuel III. Delly. Wörtlich heißt es in der vom Vorsitzenden Kardinal Jean-Pierre Ricard unterzeichneten Solidaritätsnote: „Wir fordern die internationale Gemeinschaft und die verantwortlichen Regierungen auf, entschlossen zu handeln, um die Gewalt im Irak einzubremsen und den inneren Frieden wiederherzustellen”. Die täglichen Nachrichten aus  dem Irak zeigten die ständige Ausweitung der Gewalttätigkeit auf. Die ganze Bevölkerung sei das Opfer dieser dramatischen Situation von „Mord und Leid”, die Christen des Landes seien es aber in besonderem Ausmaß. (kap)

Nahost
Nach der Machtergreifung der „Hamas” im Gazastreifen zeichnet sich eine dramatische Verschlechterung der Situation der Christen ab. Hinter der „Hamas” ist jetzt eine salafistische Gruppe („Jihadia Salafiya”) aufgetaucht; deren selbsternannter „Scheich” Abu Zaker erklärte in einem Interview mit dem US-Internetdienst „World Net Daily”, Christen könnten im Gaza-Streifen nur weiter leben, wenn sie das islamische Gesetz anerkennen und sich mit der Rolle von „Dhimmis” (Schutzbefohlenen) der islamischen Obrigkeit begnügen. Alkoholische Getränke müssten verschwinden, ebenso Internet-Cafes, Bars, Gasthäuser aller Art; auch die Christinnen hätten selbstverständlich den „Hijab” zu tragen. Jede „missionarische” Aktivität von Christen werde drakonisch bestraft werden. Die Äußerungen des „Scheichs” haben in christlichen Kreisen in Jerusalem heftige Empörung ausgelöst. Es sei „absurd” und „ahistorisch”, wenn jetzt „verrückte Träumer” versuchten, menschenrechtswidrige Zustände wiederherzustellen, die längst auf dem „Misthaufen der Geschichte” entsorgt seien, hieß es unter den Christen. (kap)
Der Ökumenische Weltkirchenrat (ÖRK) möchte nach den Worten seines Generalsekretärs Samuel Kobia im Nahostkonflikt ein „ehrlicher Makler” sein. Dazu gehöre auch, manchmal eine „unbequeme Wahrheit” zu sagen, sagte Kobia heute der KNA. Der Kenianer ist derzeit mit einer ÖRK-Delegation in Israel und den palästinensischen Gebieten unterwegs, um Solidarität mit den Kirchen im Heiligen Land zu zeigen. Außerdem will er für das vergangene Woche bei einem Kirchengipfel in Amman gegründete Ökumenische Palästina/Israel-Forum werben, das christlich motivierte Anstrengungen für den Frieden im Heiligen Land koordinieren und verstärken soll. (rv/kna)

Asien

Philippinen
Immer noch gibt es keinen Kontakt zu den Entführern des vermissten Priesters Giancarlo Bossi. Meldungen, denen zufolge die Entführer einen Kontaktmann zu den Missionaren geschickt haben sollen, sind nach Angaben der Nachrichtenagentur Misna nicht gesichert. Aus allen Teilen der Welt gibt es mittlerweile Solidaritätsbekundungen mit dem entführten Priester. (misna)

Pakistan
Der pakistanische Bischof Joseph Coutts hat die Diskriminierung der Christen in seinem Land beklagt. „In der Schule, bei der Arbeit, überall sind Christen in der Minderheit und mit sehr viel Diskriminierung konfrontiert”, sagte der katholische Oberhirte von Faisalabad am Sonntag in einem Interview. Als besonders gefährlich bezeichnete der Bischof den Blasphemieparagrafen im pakistanischen Strafgesetzbuch. Danach droht jedem, der den Propheten Mohammed beleidigt, die Todesstrafe. Dieses Gesetz könne bei Feindschaften und Streitigkeiten leicht missbraucht werden. In Eichstätt wurde Coutts am Wochenende der mit 10.000 Euro dotierten Shalom-Preis 2007 für Menschenrechte verliehen. Damit würdigte der Arbeitskreis Shalom für Gerechtigkeit und Frieden an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt den Einsatz des Bischofs für die Versöhnung der Religionen und für die Durchsetzung der Rechte religiöser Minderheiten in seinem Land. Trotz größter Anfeindungen und religiös motivierter Auseinandersetzungen beschreite Coutts konsequent den friedlichen Weg der Verständigung. (diverse)

China
Kardinal Ivan Dias hat die Klausurnonnen Italiens zum Gebet für China aufgerufen. In einem Brief an 600 Gemeinschaften schreibt der Präfekt der Kongregation für die Evangelisierung der Völker, die Schwestern sollten beten, damit der Briefs des Papstes an die Katholiken in China gut aufgenommen werde, sich das Land dem Evangelium öffne und volle Religionsfreiheit für alle Gläubigen verwirklicht werde.” Nach Angaben der Agentur Asianews soll der Brief bereits am 27. Mai unterzeichnet worden sein. Die Veröffentlichung stehe unmittelbar bevor. (asianews)

Indien
30.000 Euro Soforthilfe hat Caritas International für die Flutopfer in Indien und Pakistan bereitgestellt. An die Opfer des Monsunregens sollen vor allem sauberes Wasser, Nahrungsmittel und Decken ausgeteilt werden. Zudem werden Notunterkünfte gebaut. Über das Ausmaß der Katastrophe herrscht noch Unklarheit. Nach ersten Meldungen sollen im indischen Staat Andra Pradesh 200.000 Menschen obdachlos geworden sein, 300 Menschen starben. (pm)

Vereinte Nationen

„Eine Globalisierung der Menschenrechte sollte mit der Globalisierung der Wirtschaft und der Kommunikation einhergehen”, das betonte der apostolische Nuntius Silvano Tomasi bei der 5. Sitzung des UN-Menschenrechtsrats in Genf. Die Menschrechte müssten überall eingefordert und unterstützt werden, auch in abgelegenen Teilen der Welt. Bei dem im vorigen Jahr neu konstituierten UN-Menschenrechtsrat handle es sich um einen „jungen Baum, der hoffentlich zu einer starken und fruchtbringenden Pflanze” wachse, so der Vatikandiplomat. (rv)


Die obigen Texte basieren auf unserer Nachrichtensendung "Treffpunkt Weltkirche" täglich um 16 Uhr. Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, ADN-Kronos, Upi, Cns, Uca, Misna, Osservatore Romano – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

 






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