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Meldungen vom 2.9.2007

- 500.000 Jugendliche mit Papst in Loreto -
- Benedikt macht Mut zum Anderssein" -
- Aufruf zur Bewahrung der Schöpfung -


Verantwortlich: P. Eberhard v. Gemmingen SJ / Stefan von Kempis
Redaktion:
Birgit Pottler
Redaktionsschluss 16.00 Uhr

THEMEN DES TAGES:

Messe in Loreto: Papst macht Mut zum „Anderssein“
Schwimmt gegen den Strom! So der Appell Papst Benedikts XVI. vor rund 500.000 Jugendlichen bei Loreto. In der Eucharistiefeier auf dem freien Feld in der Nähe des Marienwallfahrtsortes rief er zu einer bedingungslosen Christusnachfolge auf, zum Einsatz für eine gerechtere Welt und zum Schutz der Umwelt. Der Gottesdienst war der Abschluss des zweitägigen nationalen Jugendtreffens. Die sogenannte Agora gilt als italienischer Auftakt zum Weltjugendtag in Sydney im Juli 2008.
„Schwimmt gegen den Strom: Hört nicht auf die interessanten und schmeichelnden Stimmen“, betonte Benedikt, auf die Stimmen der Massenmedien, „die einen Lebensstil der Arroganz und der Gewalt anpreisen“, einen Lebensstil der „Erfolg um jeden Preis“ wolle, der mehr „auf das Scheinen und Haben“ aus sei, „auf Kosten des Seins“. „Habt keine Angst“, diesen Satz kennen die Jugendlichen von Benedikt. In Loreto ging der Papst weiter: „Seid wachsam! Seid kritisch! Schwimmt nicht mit auf der Welle, die von dieser Überzeugungsmaschinerie angetrieben wird.“ Und dann doch - der väterliche wie dringende Zuspruch: „Habt keine Angst, liebe Freunde…“ Die Liebe Gottes biete eine echte Alternative: „Einen einfachen und solidarischen Lebensstil: aufrichtige und reine Beziehungen; ehrlicher Einsatz in Studium und Arbeit; tiefes Interesse für das Gemeinwohl.“
Benedikt machte Mut zum Anderssein. Noch einmal: „Habt keine Angst, für das kritisiert zu werden, was falsch scheint oder unmodern.“ Die Altersgenossen, aber auch die Erwachsenen, und vor allem die, die mit ihrer Mentalität dem Evangelium fern schienen, bräuchten Menschen die es wagen, die „Fülle der Menschlichkeit“ zu leben, so wie Jesus Christus es gezeigt hat.
Christ sein könne jedoch nur, wer die Kirche liebe. „Die Kirche ist unsere Familie…. In der Kirche lernen und lieben wir, indem wir uns gegenseitig dazu erziehen, die Annahme des Nächsten, die hilfsbereite Aufmerksamkeit gegenüber dem, der in Schwierigkeiten ist, gegenüber den Armen und den Ausgestoßenen.“
Der Papst begrüßte neben den 150 Bischöfen und 2000 Priestern ausdrücklich den italienischen Vize-Premier Francesco Rutelli. Das Jugendtreffen sei die Gelegenheit, betonte der Politiker später, zu zeigen, dass der Katholizismus in Italien ein „tiefliegendes Phänomen“ und im Volk verwurzelt sei.
Doch Benedikt XVI. wollte nicht nur zu Italien und seinen Jugendliche sprechen. Seine Botschaft war Vorbote zum Weltjugendtag in Sydney und war ein Auftrag an die Welt. „Eines der Felder, in denen ein Einsatz dringend notwendig ist, ist ohne Zweifel der Schutz der Schöpfung. Den neuen Generationen ist die Zukunft des Planeten anvertraut.“ Der Fortschritt sei nicht immer im Gleichschritt mit der Natur gegangen. „Bevor es zu spät ist“, müsse man mutige Entscheidungen treffen, „die wieder einen festen Bund zwischen Mensch und Erde schließen können“. Dazu brauche es „ein entschiedenes Ja zur Bewahrung der Schöpfung und großes Engagement“. Die zerstörerischen Tendenzen seien sonst unwiderruflich.
In Loreto, unweit vom „Haus Marias“, das der Legende nach Engel im 13. Jahrhundert aus dem Heiligen Land an die Adria gebracht haben sollen, durfte der Verweis auf die Gottesmutter nicht fehlen: Ihr bescheidenes und demütiges „Ja“ empfahl Benedikt den Jugendlichen als Beispiel. „Auch wir können so das Ja Gottes an die Menschheit erfahren, aus dem jedes Ja unseres Lebens erwächst.“ Demut sei damit keine Niederlage, sondern „ein Sieg der Liebe über den Egoismus“ (rv)

Die Aussendung der 72
Der Papst erhielt Applaus für klare, kurze Sätze - voller Glauben, aber in einfacher Sprache. Benedikt war nachsichtig, wenn die Liturgie unterbrochen wurde, lächelte den Jugendlichen aufmunternd zu. In Loreto wurde in den zwei Tagen eine Beziehung greifbar, die in den vergangenen Jahren gereift war. Der Papst und die Jugendlichen verstehen sich.
Loreto soll nicht alles gewesen sein. Das italienische Jugendpastoralprojekt mit Namen Agora läuft noch zwei Jahre weiter. Beim Weltjugendtag in Sydney wird man sich wieder sehen. Doch der Papst wollte nicht nur zu den Jugendlichen auf dem Feld an der Adriaküste sprechen. In Anlehnung an die Aussendung der 72 Jünger beauftragte Benedikt 72 Jugendliche aus verschiedenen Diözesen und Gemeinschaften. Stellvertretend für alle sollen sie den Glauben in den Alltag tragen. Sie können den Mut beweisen, anders zu sein.
Stimmen aus Loreto hören und lesen Sie hier

Gebetsvigil am Samstag Abend: Benedikt ermuntert zu Engagement und Liebe
Die Kirche kenne keine Randgruppen, schließe niemanden aus. Das hat Papst Benedikt XVI. gestern Abend vor mehr als 300.000 Jugendlichen in Loreto betont.
Bei einer Gebetsvigil antwortete der Papst in freier Rede auf Fragen von Jugendlichen und ermunterte sie zu gesellschaftlichem Engagement und zu einem Leben ohne Zukunftsängste. Christen müssten Zentren bilden „in der Peripherie und so helfen, die Dinge zu bewältigen, die die große Politik offensichtlich nicht bewältigen kann. Gleichzeitig müssen wir daran denken, dass ungeachtet der großen Machtkonzentration gerade in der Gesellschaft von heute das Bedürfnis groß ist nach Solidarität, dem Sinn nach Gerechtigkeit und dem Engagement und der Kreativität aller.“
Viele Jugendlichen fühlten sich in ihrem Glauben allein gelassen, die kirchliche Gemeinschaft schenke den Jugendlichen Kraft: „Es ist heute schwierig, zu seinen Freunden über Gott zu sprechen, und vielleicht noch schwieriger, wenn es um die Kirche geht, weil sie in Gott nur die Beschneidung unserer Freiheit sehen, einen Gott der Gebote und der Verbote, und in der Kirche sehen sie ein Institution, die unsere Freiheit einengt und die uns Verbote auferlegt. Aber wir müssen vielmehr die lebendige Kirche sichtbar machen, nicht diese Idee eines Machtzentrums in der Kirche mit diesen äußeren Etiketten, sondern eine Weggemeinschaft, in der – trotz aller Probleme des Lebens, die es gibt – man erlebt, wie für alle die Freude des Lebens hervorsprießt.“
In seiner Predigt betonte der Papst einmal mehr den Wert von Ehe und Familie. Von Maria sollten die jungen Christen die Schönheit der Liebe lernen, sagte der Papst und warnte vor egoistischen Auffassungen von Beziehungen. „Im Blick auf Maria werdet ihr die Schönheit der Liebe entdecken, allerdings nicht einer Liebe im Sinne eines ,Wegwerfartikels’, vergänglich und trügerisch, gefangen in einer egoistischen und materialistischen Mentalität, sondern die Schönheit der wahrhaftigen und tiefen Liebe.“
Eigens wandte er sich an Jugendliche aus Scheidungsfamilien. Mit dem Beistand Gottes und der Gottesmutter sollten sie sich von Trennungserfahrungen in ihrem Umkreis nicht entmutigen lassen. „Wie oft sehen wir in unserm Umfeld das Scheitern der Liebe! Wie viele Paare lassen das Haupt hängen, geben auf und trennen sich! Wie viele Familien gehen in die Brüche. Wie viele Jugendliche, auch unter euch, haben die Trennung und Scheidung ihrer Eltern miterlebt. Ich möchte am heutigen Abend dem sagen, der sich in einer solch delikaten und komplexen Situation befindet: Die Muttergottes, die Gemeinschaft der Glaubenden und der Papst stehen euch zur Seite und beten, dass die gegenwärtig zu beobachtende Krise der Familie nicht ein endgültiges Scheitern bedeutet.“
„Habt keine Angst! Jeder von euch kann, wenn er mit Christus vereint bleibt, große Dinge verbringen“,
so der Papst weiter. Vielen Heranwachsenden erscheine heute ein glückliches Leben wie ein nahezu unerfüllbarer Traum. Dagegen verwies Benedikt auf die Gottesmutter Maria, die als junge Frau mit ihrem Ja ihr Leben und die gesamte Menschheitsgeschichte verändert habe. „Nichts ist für den unmöglich, der sich Gott anvertraut“, so der Papst.

Internationales Flair am Haus aus Nazareth
Das „Haus Marias“, das der Legende nach Engel 1294 aus Nazareth nach Loreto getragen haben, sei Ort der „friedvollen Begegnung“ und „authentischer Freude“. „Der Papst ist euch nahe“, rief Benedikt den seit Stunden feiernden und singenden Jugendlichen zu. „Er teilt eure Freuden und eure Leiden, vor allem teilt er eure innersten Hoffnungen und für jeden erfleht er beim Herrn ein erfülltes und glückliches Leben, ein Leben das reich ist an Sinn, ein wahrhaftiges Leben.“
Internationales gab es auch in Loreto, nicht nur in der Vorausschau auf Sydney. Benedikt segnete ein Kreuz, das für eine Kirche in Äthiopien bestimmt ist. Mit einer SMS-Aktion sammelten die Jugendlichen die ganze Nacht auch via Fernsehen Geld für den Bau einer Kirche in der kleinsten Diözese Äthiopiens.
Am Abend besuchte Benedikt gemeinsam mit einigen Bischöfen das Marienheiligtum von Loreto. Via Fernsehschaltung war er mit den inzwischen fast 400.000 Jugendlichen auf dem Feld verbunden. Dort begann eine große Glaubensfeier mit Musik und Tanz. Ein junger Mann erzählte etwa von seiner Mafiavergangenheit. Der erst im Juli aus philippinischer Geiselhaft befreite Missionar Giancarlo Bossi sprach zu den Jugendlichen und rief sie dazu auf, niemals ihren Traum aus den Augen zu verlieren. „Heiliger Vater, ich bin glücklich, heute abend bei ihnen zu sein und meinen Dank ausdrücken zu können: Dank an Gott, der voll Liebe mein Leben in seinen Händen gehalten hat, Dank an Sie, weil sie mich während meiner Geiselhaft in Ihrem Herzen bewahrt haben, Dank an alle diese Jugendliche, weil sie durch ihre Gebete und ihre Liebe mir den Mut gegeben haben, Christus, seiner Kirche, meiner missionarischen Berufung und meinen Angehörigen treu zu bleiben. Danke im Namen Gottes.“
Die Feier wurde vom Staatsfernsehen übertragen und gestaltet von national bekannten Schauspielern. Mit dabei auch der Tenor Andrea Bocelli, der Liedermacher Lucio Dalla und sein eigens geschriebener Song INRI, und der italienische Cantautore Claudio Baglioni, der landesweit Stadien füllt. Sein Bekenntnis: „Spiritualität ist der ,Treibstoff’, ist das Licht, das die Straße erhellt. Ist eine Leuchtrakete, die das erleuchtet, was wir noch nicht sehen. Spiritualität ist also eine Notwendigkeit, wie die Luft. Wir nehmen sie nicht wahr, sie ist immer da, aber ohne sie könnten wir nicht atmen, geschweige denn leben.“
Höhepunkt des Abends war ein Gebet zur Gottesmutter. Benedikt hatte es eigens Anfang des Jahres für das Treffen in Loreto verfasst: „Maria, Mutter des ,Ja’, du hast auf Jesus gehört und kennst den Klang seiner Stimme und den Schlag seines Herzens.…“ (rv)
Die Gebetsvigil zum Nachhören
Das Gebet des Papstes


DIE NACHRICHTEN:

Europa

Deutschland
Der Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller hat sich in einem Brief an die Gläubigen von Riekofen gewandt. Der Pfarradministrator der Pfarrei St. Johannes war am 30. August wegen Verdacht auf sexuellen Missbrauchs von Kindern verhaftet und mit sofortiger Wirkung vom Dienst suspendiert worden. Das Bistum Regensburg hatte nach der Mitteilung der Staatsanwaltschaft auf seiner Homepage wörtlich erklärt: „Wir sind schockiert. Trotz gegenteiliger, früherer Erklärungen scheint etwas vorgefallen zu sein, das jetzt zur Verhaftung geführt hat.“ Im Brief an die Gläubigen warnt Bischof Müller „vorschnell zu verurteilen“. Die Klärung der Sachlage liege bei der Justiz. Müller wörtlich: „Wir alle können diese erschütternde Situation nur bestehen, wenn wir zueinander halten, bei der Aufklärung mithelfen und die Hilfe, die notwendig ist, geben.“ (pm)
Die Friedensgemeinde San Jose de Apartado in Kolumbien und der Gründer des Kinderzirkus' „Pinocchio“, Jupp Steinbusch, haben den Aachener Friedenspreis erhalten. Beide Preisträger leisteten „unbedingten Widerstand gegen jede Form des Krieges“, sagte Laudator Thomas Antkowiak, Geschäftsführer des katholischen Hilfswerks Misereor, bei der Preisverleihung am Samstag. Die Gewürdigten mahnten „zum vorbehaltlosen Einsatz für den Frieden“. Der Kinderzirkus zieht jeden Sommer durch die ehemaligen Kriegsgebiete auf dem Balkan, um mit Angehörigen der verfeindeten Volksgruppen Auftritte zu üben. Die Friedensgemeinde San José de Apartadó bietet Bewohnern der Provinz Antiochia in Kolumbien eine Zuflucht vor den Kämpfen zwischen der Armee und den Rebellen. Der Preis ist mit je 1.000 Euro dotiert. Er wird seit 1988 vergeben. Im Gegensatz zum Aachener Karlspreis werden mit dem Friedenspreis Menschen gewürdigt, die ohne öffentliche Ämter für den Frieden arbeiten. (kna/dw)
Das Bistum Münster hat einen neuen Weihbischof. Domkapitular Franz-Josef Overbeck hat gestern im Dom die Bischofsweihe empfangen. Ein Bischof solle „Vorsitzender der betenden Kirche“, ein Zeuge der Auferstehung, der Hoffnung und des Lebens sowie ein treuer Verkünder der frohen Botschaft sein, sagte der Münsteraner Bischof Reinhard Lettmann in der Predigt. Der 43-jährige Overbeck war am 18. Juli zum Titularbischof der (untergegangenen) Diözese Matara in Numidien (Nordafrika) und zum Weihbischof in Münster ernannt worden. (pm)

Schweiz
Drei Viertel aller Schweizer (75,6 Prozent) sind dafür, Schöpfung und Evolution gleichberechtigt im Biologieunterricht zu lehren. Fast jeder fünfte (19,6 Prozent) will, dass nur die Evolution und jeder 20. (4,8 Prozent), dass nur die Schöpfung behandelt wird. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts IHA-GfK im Auftrag des Vereins ProGenesis. Befragt wurden im Juli 1.100 Bürger im Alter zwischen 15 und 74 Jahren. An Schweizer Schulen wird im Biologieunterricht bisher nur die Evolutionstheorie vermittelt. (idea)
Zürich plant für den 15. September eine „lange Nacht der Religionen“. Organisiert wird sie von der Ökumenischen Arbeitsgruppe Fluntern. Die „lange Nacht der Religionen“ will dazu einladen, mit den verschiedenen Religionsgemeinschaften ins Gespräch zu kommen. Nicht selten werde die religiöse Vielfalt als Bedrohung, als Konfliktfeld und als Kampf der Kulturen dargestellt, heißt es zur Begründung. Darum sei es wichtig aufzuzeigen, dass die verschiedenen Religionen auch als unterschiedliche Ausprägungen der göttlichen Wirklichkeit im Leben erfahren werden können. (kipa)

Großbritannien
Fast 3.000 Verbrechen sind im vergangenen Jahr in England und Wales an Kindern unter zehn Jahren verübt worden. 66 davon waren laut Polizeistatistiken Sexualverbrechen. Ein BBC-Bericht auf Radio 5 klagte indes an, dass unterhalb der Altersgrenze von zehn Jahren Verbrechen zwar polizeilich verzeichnet werden, aber kein Prozess geführt werde. (afp)

Rumänien
Bei der Dritten Europäischen Ökumenischen Versammlung (EÖV3) in Sibiu sollen die kirchlichen Kontrovers-Themen nach Ansicht der katholischen Mitveranstalter nicht auf die Tagesordnung kommen. Mit ökumenischen Streitfragen könnten sich bilaterale Gespräche leichter befassen als eine so vielseitige Versammlung, sagte der Präsident des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE), der Budapester Kardinal Peter Erdö, im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Erdö räumte ein, dass der ökumenische Dialog heute komplizierter sei als vor 10 oder 20 Jahren. Das liege zum einen an zu großen Erwartungen. Zum anderen werde deutlich, dass die Einheit der Christen nicht nur menschliches Werk sei. Die volle Einheit könne nur eine Gabe des Heiligen Geistes sein. Daher sei es gut, wenn die Christen in Sibiu wieder gemeinsam beteten. (kna)

Naher Osten

Der Verantwortliche für die europäische Außenpolitik, Javier Solana, will eine internationale Friedenskonferenz über den Nahen Osten weiter voranbringen. Er wolle dafür „den Boden bereiten“, sagte Solana bei einer Pressekonferenz in Jerusalem. Am Sonntag und Montag wird der EU-Politiker mit Verantwortlichen der Palästinenser und Israels zusammentreffen. An der Friedenskonferenz sollen neben den Konfliktparteien auch die Vereinigten Staaten, die Europäische Union, Russland und UNO-Vertreter teilnehmen. (afp)
Die Salesianer im Heiligen Land haben Vorwürfe zurückgewiesen, beim geplanten Bau der umstrittenen Sicherheitsanlagen zwischen Jerusalem und der Westbank mit den israelischen Behörden zu kooperieren. Israel habe den Verlauf der Sperranlagen bei dem ordenseigenen Gut Kremisan bei Bethlehem „völlig autonom“ festgelegt, heißt es in einer am Wochenende vom Vikar der Salesianer-Provinz Naher Osten, Giovanni Laconi SDB, im Internet veröffentlichten Erklärung. Die Ordensgemeinschaft sei prinzipiell gegen die von Israel als „Sicherheitsmauer“ bezeichneten Anlagen und wende sich „entschieden gegen Israels einseitige Politik der Trennung“. Die geplante rund zehn Meter hohe Mauer aus Stahlbeton soll das für seinen Wein bekannte Salesianer-Gut Kremsian von Bethlehem abtrennen und der israelischen Seite zuschlagen. (kna)
Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas hat ein neues Wahlgesetz angekündigt. Laut Nachrichtenagentur AFP soll es seine Fatah-Partei begünstigen, indem es alle Kandidaten zum Respekt des politischen Programms der Palästinensischen Befreiungsorganisation auffordere. Stimmen sollen ausschließlich für Parteilisten abgegeben werden können, Stimmensplitting sei nicht mehr möglich. Ein Termin für Neuwahlen wurde nicht genannt. (afp/ap)

Asien

Südkorea
Die südkoreanischen Ex-Geiseln der radikal-islamischen Taliban haben sich nach ihrer Rückkehr für allen Beistand bedankt. „Wir stehen tief in der Schuld der Nation“, sagte eine der Missionarinnen, nach der Landung am frühen Morgen des 2. September auf dem Flughafen bei Seoul. Zugleich bat sie um Verzeihung: „Wir entschuldigen uns dafür, Unruhe verursacht zu haben.“ Nach den Worten der Frau waren die jungen Christen nach Afghanistan gegangen, „um Gottes Liebe zu verbreiten und seine Wünsche auszuführen“. Die Taliban hatten am 19. Juli 23 südkoreanische Christen verschleppt. In den vergangenen Tagen wurden 19 Geiseln nach und nach freigelassen. Zwei kranke Frauen waren bereits zuvor freigekommen. Zwei Männer der Gruppe hatten die Taliban im Juli erschossen. Als Gegenleistung für die Freilassung der Geiseln hatte sich die Regierung in Seoul verpflichtet, dass alle Soldaten Südkoreas bis zum Jahresende aus Afghanistan abgezogen und alle kirchlichen Missionstätigkeiten eingestellt werden. Die Regierung wies zugleich Angaben der Taliban zurück, dass Seoul umgerechnet 14,6 Millionen Euro an Lösegeld bezahlt hat. Ein Taliban-Sprecher hatte erklärt, die Kämpfer wollten sich davon Waffen und neue Autos für Selbstmordattentate finanzieren. (idea)

Pakistan
Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und die Evangelische Nachrichtenagentur Idea (Wetzlar) haben den pakistanischen Christen Younis Masih als „Gefangenen des Monats September“ benannt und zur Unterstützung für ihn aufgerufen.
Der 35-jährige Vater von drei Kindern war am 30. Mai wegen angeblicher Blasphemie zum Tode verurteilt worden. Er soll sich am 9. September 2005 in Lahore gegenüber den Teilnehmern einer religiösen Feier beleidigend über den islamischen Propheten Mohammed geäußert haben. Masih bestreitet dies. Nach Angaben seiner Ehefrau wurde er tätlich angegriffen, als er gegen Mitternacht die Teilnehmer der Feier bat, ein wenig leiser zu singen, da er um seinen kürzlich verstorbenen Neffen trauere. Der islamische Geistliche, der die Feier abgehalten hatte, reichte am darauf folgenden Tag Klage gegen Masih wegen Blasphemie ein. Während des Gerichtsverfahrens wurden die Aussagen des Christen per Videoaufnahme in den Gerichtssaal übertragen, um seine Sicherheit zu gewährleisten. Der Anwalt des muslimischen Geistlichen, der die Klage gegen Masih eingereicht hatte, bedrohte nach Angaben der IGFM während des Prozesses den Verteidiger des Angeklagten, Parvez Aslam Choudry. Ein anonymer Anrufer habe am 9. Juni dem Anwalt und dessen Mandanten mit der Ermordung gedroht. Die IGFM ruft dazu auf, in Briefen an den pakistanischen Präsidenten Pervez Musharraf darum zu bitten, dass das Todesurteil umgehend aufgehoben wird und Masih ein gerechtes Verfahren erhält. (idea)


Die obigen Texte basieren auf unserer Nachrichtensendung "Treffpunkt Weltkirche" täglich um 16 Uhr. Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, ADN-Kronos, Upi, Cns, Uca, Misna, Osservatore Romano – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

 






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