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Meldungen vom 14.5.2008

- Papst: Gebetsaufruf für Erdbebenopfer -
- Burmas Regime lässt niemanden rein -
- Erster afrikanischer Kurienkardinal tot -


Verantwortlich: P. Eberhard v. Gemmingen SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Mario Galgano

Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr.

THEMEN DES TAGES:

Vatikan: Papst gedenkt der Opfer in China
Papst Benedikt XVI. hat bei seiner Generalaudienz auf dem Petersplatz an die Opfer des Erdbebens in China gedacht. In der Region um das Epizentrum des schweren Erdbebens in Zentralchina sind nach offiziellen Angaben zahlreiche Orte vollkommen zerstört.
„Meine Gedanken sind mit der Bevölkerung in Sichuan und den angrenzenden Provinzen in China, die von dem Erdbeben so schwer getroffen wurden. Ein Erdbeben, das so viele Menschen das Leben kostete, zahllose Menschen obdachlos machte und unzählbare Schäden anrichtete.”
In einigen Orten im Bezirk Wenchuan stehe kein einziges Haus mehr, sagt ein chinesischer Armeekommandant. Der Papst bat die Pilger und Besucher der Generalaudienz um Gebet für die Opfer der Naturkatastrophe.
„Ich lade euch alle ein, gemeinsam für all jene zu beten, die in China ihr Leben verloren haben. Ich stehe den Hinterbliebenen nahe, und für diese Menschen bitten wir um Gottes Gnade und Barmherzigkeit. Möge der Herr ihnen Halt und Trost schenken und denen beistehen, die in diesen Stunden den Opfern helfen.”
Die Hilfsarbeiten laufen auf Hochtouren: In der kleinen Stadt Yingxiu im Bezirk Wenchuan überlebte nach einem Bericht der amtliche Nachrichtenagentur „Xinhua“ nur ein kleiner Teil der Bewohner. Mindestens 7.700 der rund 10.000 Bewohner seien ums Leben gekommen, hieß es unter Berufung auf Behördensprecher vor Ort. Mehr als 1.000 der Überlebenden seien schwer verletzt. Yingxiu ist einer dem Epizentrum des Bebens vom Montag am nächsten gelegenen Orte in der Unglücksprovinz Sichuan. Durch das Erdbeben vom Montag sind möglicherweise mehr als 20.000 Menschen ums Leben gekommen. Es war das schwerste Beben in China seit mehr als 30 Jahren. (rv/afp)
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Benedikt XVI.: „Wahre Theologie ist nichts Abstraktes”
Im Mittelpunkt der Katechese bei der Generalaudienz an diesem Mittwoch stand der Kirchenschriftsteller Pseudo-Dionysius Areopagita. Papst Benedikt XVI. erklärte den rund 50.000 Pilgern und Besuchern auf dem Petersplatz, wer dieser Autor war und welche Bedeutung er für die Theologie habe.
„Seine Werke übten einen großen Einfluss auf spätere Theologen in Ost und West aus, vor allem auf die Mystiker des Mittelalters und der frühen Neuzeit. In den beiden Schriften „Über die Göttlichen Namen” und „Über die mystische Theologie” handelt unser Autor von der Frage der Erkennbarkeit Gottes und vom mystischen Aufstieg zu Gott.”
Der Kirchenschriftsteller Pseudo-Dionysius Areopagita hat sich vor allem mit der Gottesbezeichnung auseinandergesetzt. „Auf zweifache Weise können wir von Gott sprechen: in bejahenden Aussagen, ausgehend von den göttlichen Namen der Bibel, oder in verneinenden Prädikaten, indem wir sagen, was Gott nicht ist. Beide Wege – die positive (kataphatische) und die negative (apophatische) Theologie – können letztendlich Gottes Wesen nicht erfassen, das alles menschliche Erkennen übersteigt. Diese heilige Unwissenheit führt hinein in eine Betrachtung über jedes Verständnis hinaus, zu einer symbolischen Erkenntnis in einer personalen Beziehung. Dazu muss der Gottsuchende gereinigt und zur Erleuchtung befähigt werden, die ihn auf dem Weg der Vollkommenheit antreibt, an deren Ende die Vergöttlichung steht. Wahre Theologie ist also nichts Abstraktes, es geht dabei um eine Glaubenserfahrung und persönliche Wandlung zum neuen Menschen.”
Den Pilgern und Besuchern aus den Ländern deutscher Sprache sagte Benedikt XVI. noch folgendes: „Gott ist nicht bloßer Name oder Begriff, sondern eine Person, die Ursprung und Ziel allen Lebens ist. Reinigen wir unser Herz, um in eine lebendige Beziehung mit Gott eintreten zu können und so zu Boten seiner Liebe zu werden. Ich wünsche euch eine gute Zeit hier in Rom und begleite euch mit meinem Segen.” (rv)
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Burma/Deutschland: Helfer dürfen nicht helfen
Knapp zwei Wochen nach dem verheerenden Zyklon „Nargis” droht dem schwer verwüsteten Burma nach Angaben der UNO ein weiterer Wirbelsturm. Im Katastrophengebiet nehmen Privatleute die Hilfe inzwischen selbst in die Hand, denn das Militärregime erschwert den Mitarbeitern von internationalen Hilfswerken weiterhin die Einreise ins Land.
Reinhard Würgner, Leiter des Asienreferates bei Caritas International, berichtet im Interview mit dem Kölner Domradio, dass viele Helfer im thailändischen Bangkok festsitzen. „Es geht prinzipiell um die Visum-Erteilung. Es gibt offensichtlich verschiedene Möglichkeiten der Erteilung der Einreisegenehmigungen. In Asien scheint es aber schwieriger als in Europa zu sein. Es sind viele Kollegen, die nun in Bangkok gestrandet sind und dort auf eine Visum-Erteilung warten. Das scheint aber sehr schwierig zu sein. Es kann nämlich keiner Genaueres sagen, und niemand kann erklären, warum der eine ein Visum bekommt und der andere nicht. Es gibt keine klare Regelung, die für uns auch verständlich wäre.”
Die humanitären Organisationen sind praktisch ausschließlich auf einheimische Hilfskräfte angewiesen. Caritas-Mitarbeiter Würgner hat bereits mit Helfern vor Ort sprechen können.
„Die Situation ist nach wie vor dramatisch. Man versucht dort zu helfen, wo es geht. Es gibt viele Freiwillige, die sich engagieren. Sie helfen vor allem Kindern, die durch den Sturm ihre Eltern verloren haben. Unsere Helfer versuchen Auffanglager zu organisieren, wo man die Menschen erstmal unterbringen kann. Die Versorgungslage muss aber katastrophal sein. Es gibt Schätzungen, dass bislang erst zwischen 10 und 20 Prozent der wirklich Hilfsbedürftigen unterstützt wurden. Experten sagen, dass es rund 1,5 Millionen Burmesen sind. Die anderen sind immer noch bei den Unglücksstellen und versuchen zu überleben.”
Simone Pott von der Welthungerhilfe betont vor allem die Gefahr von Seuchen: „Sie ist natürlich sehr hoch. Jeder Tag, an dem Leichen und Tierkadaver im Wasser treiben und die Menschen kein sauberes Trinkwasser haben, erhöht die Gefahr. Der Regen hilft im Augenblick, das Problem des Trinkwassers zu beheben. Denn die Menschen versuchen, das Wasser zu sammeln. Es ist also besser, wenn es ein bisschen regnet. Aber auf der anderen Seite verdorren und verrotten so auch die letzten Sachen, die die Burmesen haben vielleicht retten können. Auch die letzten Nahrungsmittelvorräte werden mit diesem neuen Regen aufgeweicht und verschimmeln.”
Der Zyklon „Nargis”, der am 2. und 3. Mai über Burma hinwegzog, hinterließ mindestens 60.000 Tote oder Vermisste in dem südostasiatischen Land. (rv/domradio/ap)
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Deutschland/Israel: Bischöfe gratulieren zum 60-Jahre-Jubiläum
Die Deutsche Bischofskonferenz gratuliert dem Staat Israel zum 60. Jahrestag seiner Gründung. Dieser Tag sei „ein Grund zur Freude”, schreibt der Konferenzvorsitzende, Erzbischof Robert Zollitsch, in einem am Mittwoch in Bonn veröffentlichten Brief an den Botschafter Israels in Berlin, Yoram Ben-Zeev. Nach den unfassbaren Verbrechen der Nazis an den europäischen Juden sei es gelungen, einen „lebensfähigen Staat als Heimstatt der Juden aufzubauen”. Über alle Krisen und Kriege hinweg habe Israel seinen demokratischen Charakter und seine Wertschätzung der Freiheit bewahrt, betont der Freiburger Erzbischof. Das Land stehe damit im Nahen Osten einzigartig da. Zollitsch äußert zugleich die Hoffnung auf einen tragfähigen Ausgleich zwischen den Völkern im Nahen Osten.
Ein Problem bleibt auch nach 60 Jahren das Verhältnis der Israelis zu den Palästinensern. Dazu hat unser Kollege Johannes Schröer vom Kölner Domradio bei einem Besuch im Heiligen Land einige Eindrücke mitgebracht. (kna/domradio/rv)
Hören Sie hier seinen Beitrag

Deutschland: Gesine Schwan und die Seelsorger
Gesine Schwan macht in den deutschen Medien im Moment wieder Schlagzeilen: Die SPD denkt über eine erneute Kandidatur der Professorin für das Amt des Bundespräsidenten nach. Falls sie gewählt würde, wäre sie erst das zweite katholische Staatsoberhaupt im Deutschland der Nachkriegszeit. Aldo Parmeggiani fragte Gesine Schwan, ob sie kandidieren wird - und bekam folgende Antwort: (lacht) „Wissen Sie, ich glaube, Sie haben Verständnis dafür, dass das eine Frage ist, über die ich mich jetzt nicht äußere.”
Dafür erzählte sie Radio Vatikan, wie ihr Glaube durch den frühen Tod ihres Mannes auf eine harte Probe gestellt wurde. Schwan sprach damals mit zwei Geistlichen, doch kurz darauf begann sie eine Psychoanalyse.
„Ich habe daraufhin eindringliche Gespräche mit zwei Geistlichen geführt, die mir helfen sollten, aus einem Dilemma, das ich als ein moralisches Dilemma empfand, herauszukommen. Aber ich bin aus dieser Depression trotzdem nicht herausgekommen und habe deswegen eine Psychoanalyse begonnen, auch weil ich mit der zwar nach außen beherrschten, aber innen spürbaren tiefen Traurigkeit meine Kinder nicht belasten wollte. Jetzt wird man vielleicht von der katholischen Kirche her sagen: Diese langen Gespräche mit den Geistlichen haben dir nicht geholfen, deswegen hast du dich in eine weltliche Analyse begeben. Ja, aber meine Antwort ist darauf: Auch das ist sozusagen ein Stück der Schöpfung Gottes, und wenn man auf diese Weise Klarheit über sich selbst erlangt, wenn man merkt, dass das, was man als moralisches Dilemma angesehen hat, kein moralisches Dilemma war, sondern eine ganz anders gelagerte Ungeklärtheit der inneren seelischen Konstellation, dann fühlt man sich befreit. Ich glaube, dass hier auch die katholische Kirche - und das geschieht ja auch - durchaus offen sein soll: dass zuweilen geradezu ärztliche, seelenärztliche Mittel wichtig sind, um einen Menschen, der zwar glaubt, aber dann doch in sehr große Zweifel gerät und große Verzweiflung, daraus wieder zu befreien.”
Die Präsidentin der Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) war schon 2004 Bewerberin um das Amt des Bundespräsidenten. Unser vollständiges Interview mit Gesine Schwan hören Sie am Sonntagabend in der Sendung „Aktenzeichen”. (rv)
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Österreich: Familiennetzwerk gegründet
Mit einem feierlichen Gründungsakt und der Unterzeichnung einer Grundlagencharta ist am Dienstag in Wien das „Österreichische Familiennetzwerk” ins Leben getreten. Es sieht sich als überparteilich und überkonfessionell an und will gesellschaftliche, politische sowie kirchliche Organisationen zusammenführen, die im Bereich der Familienpolitik und der Lobbyarbeit für die Anliegen der Familien in Österreich tätig sind. Koordiniert wird das Netzwerk vom Leiter des Instituts für Ehe und Familie (IEF), Günter Danhel.
Zu den ersten Unterzeichnern der Grundlagencharta des Netzwerks zählt der Salzburger Weihbischof Andreas Laun. Im Gespräch mit der Agentur „Kathpress” sagt er, warum das Netzwerk nötig ist: „Derzeit ist ein Generalangriff verschiedenster Kräfte auf die Familie als gesellschaftstragende Institution festzustellen. Daher ist es wichtig, dass man sich mit klarer Vernunft und Engagement zusammentut und gemeinsam eine starke Lobby für die Familie bildet.”
Die Präsentation des Familiennetzwerkes war zugleich die Auftaktveranstaltung zur „Woche der Familie”, die vom 13. bis 18. Mai begangen wird. Mit dem Gründungsakt wurde zugleich auch die offizielle Website des Netzwerkes, www.familiennetzwerk.at freigeschaltet und der Öffentlichkeit präsentiert. Die Website enthält aktuelle Informationen zu familienpolitischen Themen, die Grundlagencharta sowie eine Liste der bisherigen Unterstützer des Netzwerks. (rv/kap)
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AUS UNSEREM ABENDPROGRAMM:

Vatikan: Neuer Botschafter Israels
Mordechay Lewy, Israels neuer Botschafter am Heiligen Stuhl, hat am Montag Papst Benedikt seine Beglaubigungsschreiben überreicht und damit seine Stelle in Rom angetreten. Lewy versicherte dem Papst, dass Israel sich weiterhin für den Schutz der bedrohten christlichen Minderheit einsetzen werde. Das Kölner Domradio hat vor kurzem mit dem Botschafter ein Interview geführt.
Mordechay Lewy ist das, was man einen interessanten Menschen nennt. Gewandt auf dem gesellschaftlichen Parkett, gebildet, charismatisch. In Israel geboren, hat der heute 59-jährige deutsche Wurzeln, die er auch Papst Benedikt in seiner Antrittsrede als Botschafter beim Heiligen Stuhl darlegte. Mordechay Lewy Urgroßvater ist Ende des 19. Jahrhunderts von Amerika nach Berlin ausgewandert. Sein Vater floh vor der Shoah nach Palästina. Er selbst wuchs teils wieder in Berlin auf. Der studierte Historiker bekleidete verschiedene Positionen im diplomatischen Dienst in Bonn und Berlin, in Stockholm und Bangkok. „Erklär mir Israel” ist eine Bitte, der Mordechay Lewy in seiner Laufbahn oft nachkommen musste. Die Besonderheiten seines Heimatlandes macht er auch an Jerusalem fest.
„Ich glaube das ist ein Attribut, das Jerusalem keinem gleich macht: heilig zu sein für drei Weltreligionen, oder die 3 monotheistischen Religionen - das ist nicht nur eine Freude, sondern auch ein Bürde.”
Dem deutschen Papst versicherte Lewy, dass Israel an seinem Engagement festhalten werde, den Staus quo der christlichen Heiligen Stätten zu bewahren. Der politische Status Jerusalems ist international umstritten – anders als für die Israelis, erklärt Lewy: „Die Statusfrage ist für uns Israelis ganz klar. Die Stadt ist seit 1967 wiedervereinigt und gilt als Hauptstadt Israels, wird nicht von allen anerkannt, aber alle respektieren es eigentlich, denn der Alltag ist schon etwas stärker als manchmal Prinzipienreiterei. Es ist aber sicher so, dass die Palästinenser viel an Boden verloren haben wegen ihrer internen Streitereien mit der Hamas und der Fatah, denn die palästinensische Regierung, die ja die Wahlen gewonnen hat, hat sich ins Abseits bugsiert, sodass sie kaum als Gesprächspartner für uns in Frage kommt. Nicht Fatah – aber mit Hamas sehe ich das nicht kommen.”
Die Situation der Christen im Heiligen Land sieht der neue Botschafter Israels beim Heiligen Stuhl positiver als viele andere Kommentatoren. Zwar habe er volles Verständnis für die Abwanderung, „aber ich muss sagen, dass die Ab- und -Zuwanderung ins Heilige Land ja nichts Neues Ist. Im 19. Jahrhundert gab es große Auswanderungsströme aus Jerusalem und Bethlehem Richtung Amerika, besonders nach Südamerika. Und die haben nichts mit Politik, sondern mit Wirtschaft zu tun. So sehe ich auch heute die Ab- und Zuwanderung mehr unter wirtschaftlichem Vorzeichen.”
In gewisser Weise hätten die Kirchen selbst in früherer Zeit die Basis für die heutige Abwanderung geschaffen.
„Ich glaube, dass die Kirchen hier die Opfer ihres eigenen Erfolges sind. Im 19. Jahrhundert sind hier viele Sozialinstitutionen im Schulwesen gerade von den kirchlichen Seiten sehr gefördert worden. Sie haben hier einen christlichen Mittelstand gefördert. Und was den Mittelstand besonders kennzeichnet, ist Beweglichkeit, Mobilität. Das heißt, sie haben nicht die Arbeitschancen gemäß ihrer beruflichen Ausbildung. Und dass sie gut ausgebildet sind, ist den kirchlichen Investments im Schul- und dem Sozialwesen im 19. Jahrhundert zu verdanken, auch wenn es heute nur geringere Zahlen an christlichen Studenten oder Schüler gibt, denn zu 95 Prozent sind heute das Moslems. Wir haben also hier einen Mittelstand, der überqualifiziert ist und daher seine Chancen anderswo sucht – ich sehe da keinen politischen Hintergrund.”
Ob Mordechay Lewy bei seinem Abtrittsbesuch im Apostolischen Palast den Papst nach Israel eingeladen hat, wissen wir nicht. Als sicher gilt hingegen, dass Benedikt XVI. sehr gerne ins Heilige Land reisen würde.
„Er ist ja schon mehrmals eingeladen worden, und er wird sicherlich den für ihn passenden Zeitpunkt aussuchen um seinen Besuch zu realisieren. Es hängt vor allem von ihm ab! Bei uns ist er herzlich willkommen.” (domradio)

Vatikan: Neues zu Neu-Sankt Peter
Papst Julius II. legte im April 1506 den Grundstein für den Neubau des Petersdoms. Die bis heute größte Kirche der Welt war das folgenreichste Bau- und Ausstattungsprojekt der frühen Neuzeit. Zum 500. Jahrestag hat der renommierte Münchner Kunstverlag Hirmer ein neues Standardwerk zum Petersdom vorgelegt: St. Peter in Rom 1506 - 2006. Der Band vereint Beiträge zu einer internationalen Tagung, die 2006 in Bonn stattfand, und wurde jüngst im Vatikan vorgestellt. Daniela Venner war dabei. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Kardinal Bernardin Gantin, früherer Dekan des Kardinalskollegiums, ist tot. Der aus Benin stammende westafrikanische Kirchenmann starb am Dienstag im Alter von 86 Jahren in einer Pariser Klinik, wie an diesem Mittwoch bekannt wurde. Gantin, der 1978 zum Präsidenten des Päpstlichen Rats Cor unum und 1984 zum Präfekten der Bischofskongregation ernannt wurde, war der erste Afrikaner an der Spitze einer Vatikan-Behörde. Papst Benedikt XVI. würdigte in einem Beileidstelegramm an den „Heimatbischof” Gantins den „fruchtbringenden Dienst” und die „große Treue” des ehemaligen Erzbischofs von Cotonou. Nach Gantins Tod zählt das Kardinalskollegium 194 Mitglieder. Von ihnen sind 118 jünger als 80 und dürften somit an einer Papstwahl teilnehmen. (rv/apic/kna)
Der Glaube an Gott und der Glaube an außerirdische Wesen schließen sich nicht aus. Das sagte der Chef-Astronom des Vatikans, Jesuitenpater Jose Gabriel Funes, in einem Interview mit dem „L`Osservatore Romano”. Der Glaube an Wesen und Welten, die auch höher entwickelt seien als der Mensch, sei durchaus legitim, ohne dabei den Glauben an die Schöpfung und Erlösung infrage zu stellen. Astronomie und Gottesglauben stünden keineswegs im Widerspruch zueinander. Funes ist seit dem Jahr 2006 der Leiter der Päpstlichen Sternwarte in Castel Gandolfo bei Rom. (or)

Vatikan/China
Für einen offiziellen Besuch von Papst Benedikt XVI. in China ist die Zeit noch nicht reif. Das meint der Bischof von Hong Kong, Kardinal Joseph Zen Ze-kiun, in einem Interview mit der italienischen Zeitung „La Republika”. Die Reise würde zum jetzigen Zeitpunkt instrumentalisiert und nicht verstanden werden und den Gläubigen der mit Rom verbundenen Kirche nicht dienen, befürchtet der Bischof. In China herrsche weiterhin weder Religions- noch Pressefreiheit, auch wenn die Regierung im Vorfeld der Olympischen Spiele eine Öffnung vollzogen habe. Der chinesische Kardial befindet sich zur Zeit für drei Tage auf Besuch in Italien, wo er unter anderem einen Interviewband auf der Turiner Buchmesse vorstellt. (kap)

Europa

Österreich
Bundespräsident Heinz Fischer hat die guten Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und Österreich betont. Bei einem Mittagessen ehrte er den Päpstlichen Nuntius, Edmond Farhat, zu dessen 75. Geburtstag. Vertreter aus Politik und Kirche kamen deshalb am Dienstag in der Wiener Hofburg zusammen. Der Präsident würdigte besonders die Persönlichkeit des aus dem Libanon stammenden Nuntius. Farhat habe ihn schon bei der ersten Begegnung vor zweieinhalb Jahren durch „besondere Herzlichkeit”, aber auch durch sein „ausgewogenes Urteil” beeindruckt. Als bisherigen Höhepunkt der Tätigkeit des Erzbischofs in Österreich nannte Fischer den Besuch von Papst Benedikt XVI. im Vorjahr. Nuntius Farhat unterstrich seinerseits das besondere Interesse des Heiligen Stuhls an Österreich. Das Land sei vom Christentum geprägt, das Denken und Handeln der Österreicher lasse diese tiefe Prägung erkennen. (kap)

Schweiz
Kirchengemeinden, die die Fußball-Europameisterschaft auf Großbildleinwand übertragen möchten, müssen für die Rechte selber aufkommen. Die Römisch-Katholische Zentralkonferenz der Schweiz (RKZ) und der Schweizerische Evangelische Kirchenbund (SEK) bestätigten dies jetzt in einer gemeinsamen Erklärung. Zwar bestünden bereits auf nationaler Ebene Verträge mit den Verwertungsgesellschaften, einzelne Übertragungen in den Gemeinden seien davon aber ausgenommen, heißt es. Die Rundfunkgebühren decken das so genannte Public-Viewing über Großleinwand nicht ab. SEK und RKZ raten dazu, entsprechende Veranstaltungen wegen der Urheberrechtsentschädigung extra anzumelden. (kipa)

Russland
Die Beziehungen Russlands zu Frankreich und Europa könnten durch den neuen russischen Kulturminister Alexander Awdejew einen neuen Impuls erhalten. Das meint der russisch-orthodoxe Erzbischof der Diözese Korsun in Frankreich, der auch Gemeinden in Spanien, Portugal und der Schweiz angehören. Der am Montag zum Minister ernannte Alexander Awdejew war vorher russischer Botschafter in Frankreich. In dieser Position habe man mit Awdejew sehr gute Beziehungen unterhalten, so der Erzbischof. Der Botschafter sei immer interessiert gewesen an den Problemen der russisch-orthodoxen Diaspora, was sich besonders beim Frankreich-Besuch von Patriarch Alexij II. im Vorjahr gezeigt habe. (ria novosti)

Türkei
Der Vorsitzende der katholischen Bischofskonferenz in der Türkei, Bischof Luigi Padovese, hat erneut auf das Problem des fehlenden kirchlichen Rechtsstatus in der Türkei hingewiesen. Der Agentur „kathpress” sagte er wörtlich: „Wir existieren de facto, aber nicht de jure”. Das Fehlen jeglicher rechtlicher Anerkennung sei das „zentrale Problem und das Hemmnis für jede weitere Stärkung des Christentums in der Türkei”. Greifbar werde dies vor allem im alltäglichen religiösen Leben, wie etwa bei der Anstellung von Seelsorgepersonal. Derzeit müssen Priester und Ordensleute ihr Visum jährlich erneuern lassen. Auch spiele der Rechtsstatus bei der Rückgabe von Kirchengütern eine Rolle. „Wem sollte der Staat die Güter auch zurückgeben, wenn wir offiziell nicht existieren?”, erklärt der Bischof. Zudem sei die Kirche nicht in das kulturelle Leben integriert. Da man allein auf ausländische Priester angewiesen sei, werde die Kirche von vielen als Fremdkörper im Land betrachtet. Vom Gelingen der Integration werde der Fortbestand des Christentums in der Türkei abhängen, glaubt Padovese. (kap)

Spanien
Die Bischöfe des Landes haben das Attentat der ETA im Baskenland verurteilt. Der Anschlag wurde an diesem Mittwochmorgen in der Ortschaft Leguitano verübt, dabei kam ein Mitglied der Nationalgarde ums Leben. In einer an diesem Mittwoch veröffentlichten Medienmitteilung weisen die spanischen Oberhirten jegliche Form von Gewalt zurück und kritisieren die Vorgehensweise der terroristischen Gruppe im Baskenland, die mittlerweile zur „schlimmsten Feindin des Friedens” auf der Iberischen Halbinsel geworden sei. Die Bischöfe sprechen den Hinterbliebenen ihre Anteilnahme aus. (rv)

Afrika

Südafrika
In der dritten Nacht in Folge ist es in Johannesburg zu ausländerfeindlichen Ausschreitungen gekommen. Drei Menschen kamen bereits ums Leben, mehr als 60 wurden nach Agenturmeldungen verletzt. Die Polizei ging mit Gummigeschossen gegen Steinewerfer vor, die sich hinter brennenden Autoreifen verbarrikadiert hatten. Die Angriffe der Bewohner des Armenviertels Alexandra richten sich gegen ihre direkten Hausnachbarn aus Mosambik und Simbabwe. Die Einheimischen machen diese zumeist illegalen Einwanderer für Kriminalität und einen Rückgang der Zahl der Arbeitplätze verantwortlich. (ap/reuters)

Naher Osten

Israel
Orthodoxe Christen beten zunehmend auf Hebräisch. Gerade Jüngere seien sehr interessiert am christlich-orthodoxen Erbe im Heiligen Land und an der aramäischen Sprache, die auch Jesus gesprochen hat, bestätigt der Erzpriester der Nikolaus-Kirche in der Jerusalemer Altstadt, Alexander Winogradsky. Die Jugendlichen möchten ein kirchliches Leben haben, das sie nicht von der israelischen Realität trennt, erklärt er in einem Gespräch mit dem Informationsdienst „Orthodoxie Aktuell”. Der Seelsorger sieht es als seine Aufgabe, eine hebräisch-sprachige, christlich-orthodoxe Gemeinde in Jerusalem aufzubauen. Er betont aber, dass in fast allen modernen Sprachen gebetet werde, wenn es nötig sei. Nach Angaben von Winogradsky immigrierten in den vergangen 15 Jahren rund 400.000 Gläubige nach Israel, die als orthodoxe Christen getauft worden sind. (idea)

Asien

Indien
Die katholische Kirche hat den jüngsten Bombenanschlag in der nordindischen Touristenmetropole Jaipur als „sinnlosen Gewaltakt” scharf verurteilt. Beim bisher schwersten Attentat in diesem Jahr starben am Dienstag mindestens 80 Menschen. Rund 150 wurden verletzt. Binnen weniger Minuten detonierten acht Sprengsätze. Die Behörden vermuten hinter der Tat islamistische Gruppen, die der Terrororganisation al-Qaeda nahestehen. Die Kirche werde „alles tun, damit in der so genannten Roten Stadt wieder Friede einkehre”, erklärte der Vorsitzende der Indischen Bischofskonferenz, Kardinal Mar Varkey Vithayathil. Er versprach Soforthilfen für die Verwundeten sowie die Begleitung der betroffenen Familien und durch die Anschläge traumatisierten Menschen. (asianews)

Amerika

Peru
Die lateinamerikanischen Bischöfe wollen Bundeskanzlerin Angela Merkel um Unterstützung im Kampf gegen Armut und um die Aufnahme eines „Dialoges der Völker” in Europa und Lateinamerika bitten. Ein entsprechendes Schreiben soll am Donnerstag an Merkel übergeben werden. Die Bundeskanzlerin trifft dann am Rande des EU-Lateinamerika-Gipfels in Perus Hauptstadt Lima mit dem Lateinamerikanischen Bischofsrat (CELAM) zusammen. Unterdessen kritisierten kirchliche Hilfswerke und entwicklungspolitische Verbände erneut das geplante Energie-Abkommen zwischen Deutschland und Brasilien. Es spreche von einer wachsenden Produktion von Bio-Treibstoff. Trotz der Bemühungen um soziale und ökologische Standards für Biosprit komme es aber bei der Produktion in Brasilien immer noch zu Landvertreibungen, Zerstörung der Wälder und Verdrängung der Nahrungsmittelproduktion, so der Geschäftsführer des Hilfswerkes Misereor, Martin Bröckelmann-Simon. (kna)


Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, ADN-Kronos, Upi, Cns, Uca, Misna, Osservatore Romano – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

 






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