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Meldungen vom 28.11.2008

- Indiens 11. September schockiert auch Christen -
- EU will Irak-Flüchtlinge aufnehmen -
- Domingo singt Johannes Paul II. -


Verantwortlich: P. Eberhard v. Gemmingen SJ / Stefan von Kempis
Redaktion:
Stefan von Kempis
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr.

THEMEN DES TAGES:

Indiens 11. September – Erzbischof: „Jetzt einig bleiben“
Nach zwei Tagen des Terrors und über hundert Toten kehrt in Indiens Wirtschaftsmetropole Mumbai (oder: Bombay) allmählich wieder Ruhe ein. Was bleibt, ist der Schock über die Plötzlichkeit der Anschläge, über ihre Kaltblütigkeit... und darüber, dass die Selbstmordbomber so junge, unbedarft wirkende Leute waren. „Terrorismus ist das Böse – die absolute Verachtung des menschlichen Lebens. Wir verdammen ihn mit Nachdruck.“ Das sagt der Sprecher der indischen Bischöfe, Pater Babu Joseph Karakombil, über Indiens 11. September. Der Erzbischof der Stadt, Oswald Gracias, meint im Interview mit uns:
„Wir sind noch alle unter Schock angesichts dessen, was da passiert ist. Diese Terroristen haben nicht nur unsere Regierung getroffen, sondern die ganze indische Nation. Wir hatten schon in der Vergangenheit Terroranschläge, aber nie in dieser Größenordnung. Jetzt müssen wir geeint bleiben: Alle Religionen, alle Menschen müssen in diesem Moment zusammenstehen und diese Gewalt bekämpfen.“
Unklar ist noch, ob die Terroristen aus Pakistan kamen und ob sie in Zusammenhang mit Al-Qaeda stehen. Auch innerhalb Indiens scheint es ein wachsendes Potential an islamischem Fundamentalismus zu geben; die Moslems sind die größte Minderheit im Land, Einflüsse von Extremisten aus Pakistan oder Afghanistan sind spürbar. Zur Radikalisierung in Indien trägt bei, dass die Bewegung von Hindu-Nationalisten immer stärker wird. Einer der schlimmsten Hindu-„Hetzer“, Raj Thackeray, lebt in Mumbai. Das Klima der Intoleranz bekommen in einigen Teilen Indiens derzeit auch die Christen zu spüren – in Orissa etwa, wo Hindu-Gruppen Jagd auf Christen machen.
Die Bischöfe rufen die Regierung auf, alles zu tun, „um das Blutbad zu stoppen und den Bürgern Sicherheit zu garantieren“. Ein Statement der Oberhirten nennt den Terror von Mumbai „eine der erschütterndsten menschlichen Tragödien der letzten Jahre“.  Alle katholischen Schulen und Einrichtungen in Mumbai sind an diesem Freitag geschlossen – zum Zeichen der Trauer, aber natürlich auch aus Sicherheitsgründen. Katholische Freiwillige gehen in die Krankenhäuser, um Verletzten zu helfen. In vielen Kirchen der Metropole finden Gebetsgottesdienste für den Frieden statt.
„Das Wichtigste, das wir jetzt tun können, ist beten: Beten für alle und für den Frieden. Die indische Nation braucht Frieden – eine Kultur des Friedens, eine Kultur der Gewaltlosigkeit. Sie braucht letztlich die Botschaft Christi, die eine Botschaft des Friedens und der Nächstenliebe ist.“ (rv)
Hier zum Nachhören

Europäische Union: „Wir nehmen Irak-Flüchtlinge auf“
Die Innenminister der Europäischen Union geben grünes Licht für eine Aufnahme von Irak-Flüchtlingen in den EU-Mitgliedsländern. An die 10.000 Flüchtlinge insgesamt könnten aufgenommen werden, beschlossen die Minister in Brüssel einstimmig. Ein Viertel davon, also 2.500 Menschen, will Deutschland aufnehmen. Im September war noch die Zahl von 5.000 im Gespräch gewesen. Hilfe sollen besonders schutzbedürftige Menschen erhalten, die keine Chance auf eine Rückkehr in den Irak haben. Dazu gehören religiöse Minderheiten, Folteropfer oder sexuell missbrauchte Frauen. In Deutschland sollte der Schwerpunkt auf verfolgten Christen liegen. Allerdings unterliegt die Aufnahme der Flüchtlinge laut dem deutschen Innenminister Wolfgang Schäuble dem „Prinzip der Freiwilligkeit“.
Schäuble erinnerte daran, dass das Land Niedersachsen angeboten habe, Flüchtlinge aus dem Irak zunächst im ehemaligen Durchgangslager Friedland unterzubringen. Dort sollen sie mehrwöchige Kurse zum Leben in Deutschland und zur deutschen Sprache durchlaufen. Nach Schätzungen des UNHCR sind rund 13 Prozent der etwa 2 Millionen irakischen Flüchtlinge in Syrien und Jordanien Christen und somit in ihrer Heimat besonders gefährdet. Schäuble betonte, verfolgte religiöse Minderheiten und damit Christen stellten voraussichtlich auch die große Mehrheit der von Deutschland aufzunehmenden Flüchtlinge.
Konkrete Angaben, welche anderen EU-Staaten ebenfalls Flüchtlinge aufnehmen werden, konnte Schäuble nicht machen. Durch den Beschluss der EU-Innenminister werde der Druck auf andere EU-Staaten aber doch relativ groß sein, so der CDU-Politiker. Gemeinsam mit dem UNHCR sollten die Neuansiedler für Deutschland jetzt in den Flüchtlingslagern und Syrien und Jordanien ausgewählt werden.
Die Unions-Bundestagsfraktion begrüßte den Beschluss der EU-Innenminister als hervorragende Botschaft. Die Fraktionssprecherin für Menschenrechte, Erika Steinbach (CDU), forderte in Berlin, die Aufnahme vor allem der am schlimmsten verfolgten Christen in Deutschland müsse „jetzt zügig anlaufen“. Die Lage der Christen sei besonders dramatisch. Als religiöse Minderheit seien sie bevorzugtes Ziel von Extremisten.
Die katholische Kirche in Deutschland begrüßt die Nachricht aus Brüssel. Allerdings könne die von den Ministern vereinbarte Zahl von 10.000 Flüchtlingen „nur einen ersten Schritt markieren“, sagte der Leiter des Katholischen Büros, Prälat Karl Jüsten, der Katholischen Nachrichten-Agentur in Berlin. Die Innenminister von Bund und Ländern sollten den europäischen Beschluss nun zügig umsetzen. Jüsten verwies auf den Bericht der EU-Beobachtermission, wonach einschließlich palästinensischer Flüchtlinge aus dem Irak rund 75.000 Personen darauf angewiesen seien, in Drittstaaten weiterwandern zu können. Die Lage der Betroffenen vor Ort werde immer schwieriger. Die katholische Kirche in Deutschland sei bereit, mit ihren seelsorgerlichen und karitativen Möglichkeiten bei der Integration der Flüchtlinge in Deutschland zu helfen. Nun müssten die Innenminister der Bundesländer ein tragfähiges Konzept für die Aufnahme der Iraker vereinbaren. Dabei hoffe er auf einen „großzügigen Schritt“.
Die Gesellschaft für bedrohte Völker hat den Beschluss der EU- Innenminister hingegen als „Tropfen auf den heißen Stein“ bezeichnet. Es sei zwar begrüßenswert, dass den Not leidenden Flüchtlingen endlich eine helfende Hand entgegen gestreckt werd. Doch es sei beschämend für ganz Europa, dass damit für einzelne Staaten keine Verpflichtung zur Aufnahme einer verbindlichen Anzahl von Flüchtlingen verbunden sei. Der Verband verweist darauf, dass gerade unter den christlichen Flüchtlingen aus dem Irak „eine große Zahl gut ausgebildeter, integrationsfreudiger Menschen“ seien, die sich schnell integrieren würden. Wenn der deutschen Bevölkerung das ganze Ausmaß der Christenverfolgung im Irak vor Augen geführt würde, „wäre die Bereitschaft zur Aufnahme von sehr viel mehr Vertriebenen mit Sicherheit genauso groß wie während des Bosnienkrieges“. Damals fanden rund 320.000 muslimischen Bosniaken Zuflucht in Deutschland. Kritik an dem EU-Beschluss kommt auch von „Pro Asyl“.
Das Kolpingwerk nennt es „ein gutes Zeichen, dass der lautstarke Protest der Kirchen, des Zentralkomitees der deutschen Katholiken und vieler Verbände ... offenbar geholfen hat, das Leid der Flüchtlinge zu lindern“. Für eine Aufnahme von Irak-Flüchtlingen in der EU setzt sich eine breite kirchliche Koalition ein, darunter auch das Päpstliche Missionswerk „Missio“. (rv/afp/kna/pm)
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Deutschland: Meisner „macht noch ein bisschen weiter“
Kardinal Joachim Meisner bleibt bis auf weiteres Erzbischof von Köln. Papst Benedikt hat den Rücktritt, den Meisner nach den Regeln des Kirchenrechts eingereicht hat, nicht angenommen, sondern bittet den Metropoliten um einen Verbleib im Amt. Ein entsprechendes Schreiben wurde Kardinal Meisner über die Nuntiatur in Berlin zugestellt. Meisner wird am Ersten Weihnachtsfeiertag 75 Jahre alt.
„Ich habe dem Papst schon am 14. September geschrieben: Heiliger Vater, laut Kanon 401 § 1 muss ein Bischof mit vollendetem 75. Lebensjahr seine Emeritierung einreichen – das tue ich hiermit. Mach, was Du willst! Ich bereit, zu tun, was der Papst verfügt. – Und ich habe den Eindruck, der Papst gibt mir in gewisser Weise eine Retourkutsche, denn ich habe ihn zweimal vor dem Konklave besucht, eine Woche bzw. einen Tag zuvor, und ihm gesagt: Joseph, wenn das auf Dich zukommt – dass Du ja nicht nein sagst! Du musst Papst werden! – Er: Du bist verrückt. – Ja, sag ich, um der Kirche willen nehme ich das auf mich... Und er ist immerhin, als er Papst wurde, drei Jahre älter gewesen als ich. Jetzt gibt er mir also den guten Rat zurück: Mach noch ein bisschen weiter. Wie lange, das hat er nicht gesagt.“ (domradio/rv)
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Europäische Union: „Ein Schritt in die richtige Richtung“
Nein, es wird keine Patente auf menschliche embryonale Stammzellen geben – das hat das Europäische Patentamt entschieden. Die EU-Bischöfe sind erleichtert über diese Entscheidung; eine Patentierung menschlicher Stammzellen würde aus ihrer Sicht „gegen das europäische Patentrecht verstoßen“. Dass das Europäische Patentamt dies bestätigt habe, sei „eine gute Entscheidung und ein wichtiges Zeichen für den Schutz von menschlichen Embryonen“. Kurz: „Ein Schritt in die richtige Richtung.“
Stammzellkulturen, die nur durch die Zerstörung menschlicher Embryonen gewonnen werden können, sind nach dem europäischen Patentrecht nicht patentierbar – das ist, genau genommen, die Feststellung, die die Große Beschwerdekammer des Europäischen Patentamts in ihrer Entscheidung getroffen hat. Das Urteil setzt einen Schlusspunkt unter das Beschwerdeverfahren gegen einen teilweise abgelehnten Patentantrag der Gesellschaft „Warf/Thomson“. Gegenstand dieses Antrags war eine Methode zur Gewinnung von embryonalen Stammzellen von Primaten – und damit auch von Menschen.
Die Entscheidung des Patentamtes sei ein „Riesenerfolg für eine wertorientierte Politik in Europa“, sagt der christdemokratische Europarlamentarier Peter Liese, der selbst Arzt ist. Das Europäische Parlament habe 1995 einen ersten Entwurf der Biopatent-Richtlinie abgelehnt, weil dort die ethischen Fragen zu wenig berücksichtigt waren. Die jetzige Entscheidung zeige, dass die überarbeitete Richtlinie „sehr viel besser ist“. Das Europäische Parlament habe sich im Jahr 2005 noch einmal in einer Resolution zu dem Problem geäußert und festgestellt, dass embryonale Stammzellen nicht patentiert werden dürfen, da sie nur durch die Zerstörung von menschlichen Embryonen gewonnen werden können. Jeder Forscher und jedes Unternehmen sollte wissen, dass eine Technik, gegen die grundlegende ethische Bedenken bestehen, in Europa immer kritisch begleitet wird, so Liese.
Der deutsche „Ethik-Bischof“ Gebhard Fürst von Rottenburg spricht von einer „wegweisenden Entscheidung zum Schutz der Menschenwürde“. Die eindeutige Positionierung des Patentamts sei ein bemerkenswerter Wendepunkt in einer Entwicklung, in der bereits mehrfach Patente auf die Nutzung menschlicher Embryonen erteilt worden seien. „Ich bin dankbar dafür“, so Bischof Fürst, „dass mit der Entscheidung der Großen Beschwerdekammer des Europäischen Patentamts die allen europäischen Gesetzen übergeordnete Würde des Menschen in eindeutiger Weise gestärkt und ihr absoluter Vorrang vor allen wirtschaftlichen Interessen betont wird.“
Mit „Freude und Genugtuung“ hat der Bundesverband Lebensrecht die Entscheidung des Europäischen Patentamtes zur Kenntnis genommen. Sie sei „ein wichtiger Sieg für all jene, die sich in den letzten Jahren gegen die ausufernde Kommerzialisierung einer unethischen Forschung gewandt haben“. Es sei davon auszugehen, dass die embryonale Stammzellforschung, die ja bislang zu keinerlei therapeutischen Erfolgen geführt habe, nun weiter an Bedeutung verliere. (kap/pm/rv)
Lesen Sie hier die Erklärung des Verbands der EU-Bischofskonferenzen (Comece)

Vatikan: Domingo singt Johannes Paul II.
Der spanische Tenor Placido Domingo hat Gedichte von Papst Johannes Paul II. vertont. An diesem Freitag stellte sein neues Album „Amore infinito“ (Unendliche Liebe) im Vatikan vor. Die Texte seien ein Glaubenszeugnis des Papstes und richteten sich mit ihrer Botschaft der Zuversicht an alle Menschen, sagte Domingo. Mit der Vertonung wolle er Johannes Paul II. als großen Menschenkenner und Denker in Erinnerung rufen, so der Sänger bei einer Pressekonferenz in der Sala Stampa. Die Rechte der Texte liegen bei der Vatikanischen Verlagsbuchhandlung. Der Erlös soll wohltätigen Zwecken  zu Gute kommen. (rv)
Hier zum Nachlesen und Nachhören


AUS UNSEREM ABENDPROGRAMM:

Kuba: Erste Seligsprechung auf der Insel
„Die Kirche war nicht nur schlecht.“ Das soll die erste Seligsprechung auf Kuba den Menschen zeigen, zumindest wenn es nach Meinung eines Pfarrers aus dem Westen der Insel geht. Am Samstag wird der Barmherzige Bruder José Olallo Valdés, der im 19. Jahrhundert in der Armen- und Krankenfürsorge tätig war, auf Kuba selig gesprochen. Von der Bedeutung dieses kirchlichen Großereignisses im kommunistischen Kuba und vom Beispielcharakter des künftigen Seligen hören Sie in diesem Feature, zusammengestellt von Birgit Pottler und Veronica Pohl. Zu Wort kommen Seelsorger, Experten und Vatikanvertreter. (rv)
Hier zum Nachlesen und -Hören

Kongo: Neue Flüchtlingsströme
In Nord-Kivu flammt die Gewalt wieder auf: Neue Kämpfe in der Provinz im Osten des Kongo haben weitere Flüchtlingsströme in Bewegung gesetzt. Nach UNO-Angaben sind an die 15.000 Kongolesen über die Grenze nach Uganda geflohen. Dort gibt es nun insgesamt 27.000 Flüchtlinge aus dem Kongo. Die Lage rund um Goma und Rutshuru ist nach allen Berichten von Kämpfen, Überfällen und auch Massakern geprägt.
Der frühere Nothilfe-Koordinator und Vize-Generalsekretär der UNO für Humanitäre Angelegenheiten, Jan Egeland, forderte am Donnerstag einen effektiven internationalen Truppeneinsatz im Kongo. Afrika werde sicherheitspolitisch „diskriminiert“: „Ein solches Zögern gab es nicht auf dem Balkan, dem Irak oder im weiteren Mittleren Osten“, so der Norweger. Er gehört auch zu den 16 Unterzeichnern eines Briefes an die EU, der die Entsendung europäischer Truppen in den Kongo fordert. Seit Mitte der 90er Jahre sind in den Kongo-Kriegen schätzungsweise fünf Millionen Menschen ums Leben gekommen. An den Konflikten in der rohstoffreichen Region im Osten des Landes sind immer wieder auch bewaffnete Gruppen aus den Nachbarstaaten wie Ruanda und Uganda beteiligt.
Gabriel Mbilingi ist Erzbischof von Lubango in Angola, gleich auf der anderen Seite der Grenze zum Kongo – er sagte uns in einem Telefoninterview::
„Früher hatten wir angolanische Flüchtlinge im Kongo, als bei uns der Bürgerkrieg tobte; jetzt erleben wir das Gegenteil, jetzt kommen kongolesische Flüchtlinge zu uns. Für uns ist das eine gewisse Klemme – auf der einen Seite  bitten uns unsere Mitbrüder aus dem Kongo eindringlich, den Flüchtlingen zu helfen und dafür auch bei unseren angolanischen Landsleuten zu werben. Auf der anderen Seite haben die Angolaner aber selbst einen langen, blutigen Bürgerkrieg hinter sich…”
„Man sollte in dieser globalisierten Welt Kriege nicht mehr als Fragen behandeln, die nur ein bestimmtes Land betreffen. Vielmehr ist der Frieden eine globale Frage – auch die Stabilität, ja das Leben selbst. Alles, was wir heute tun, um dem Kongo zu helfen, ist ein Gut für die ganze Menschheit.“
(kna/rv)
Hier zum Nachhören

Kenia: Taizé-Treffen
Es ist das erste Mal, dass ein großes Jugendtreffen von Taizé in Afrika stattfindet: Etwa 6.000 junge Leute aus vielen Teilen der Welt, vor allem aber aus Afrika, treffen sich derzeit zum gemeinsamen Gebet in der kenianischen Hauptstadt Nairobi. Die Veranstaltung ist in gewisser Weise ein Ersatz für einen afrikanischen Weltjugendtag... den es bisher nie gegeben hat. Bruder Alois ist Prior der ökumenischen Bruderschaft von Taizé. Er erklärte dem Kölner Domradio, was das Treffen von Nairobi erreichen will:
„Seit vielen Jahren kommen Afrikaner nach Taizé und sagen uns: Wir brauchen dringend in Afrika Schritte für Frieden und Versöhnung. Kommt zu uns! Macht solche Jugendtreffen nicht nur in Europa und in Asien oder Amerika – vergesst Afrika nicht! Ich glaube, es gibt in Europa eine Afrika-Vergessenheit; wir machen einfach die Augen zu, weil die Probleme manchmal übergroß erscheinen. Jetzt haben wir es einfach gesagt und gesagt: Wir gehen nach Nairobi, um Jugendliche aus Afrika auf einen Pilgerweg des Vertrauens zu rufen.“
In der Hauptstadt von Kenia sind die jungen Teilnehmer nicht von der tristen sozialen Wirklichkeit abgeschottet, so Bruder Alois.
„Wir treffen uns auf einem Gelände in der Nachbarschaft eines großen Slums, wo in der letzten Zeit sehr viele Gewalttätigkeiten stattgefunden haben: Es gab über 1.500 Tote in Kenia im Januar. Diese Gewalttätigkeiten haben große Wunden aufgerissen, die noch nicht geheilt sind. Wir hoffen, dass dieses Treffen auch dazu beiträgt, für eine Heilung der Wunden in Kenia zu sorgen.“ (domradio/rv)
Hier zum Nachhören

Kamerun: Freudig überrascht
Papst Benedikt XVI. besucht im März 2009 Afrika. Von vielen Beobachtern zwar geradezu herbeidiskutiert, aber dann doch überraschend hatte er diese Internkontinentalreise beim Abschlussgottesdienst der Weltbischofssynode angekündigt. Ziele: Kamerun und Angola. Die Vorbereitungen für die Reise nach Afrika laufen bereits. Don Sosthene Bayemi, Mitarbeiter an der Nuntiatur in Kamerun, war dieser Tage für Absprachen in Rom. Überglücklich seien die Menschen in seinem Land sagt er und: „Wir waren überrascht, denn wir haben nicht erwartet, dass der Papst bei seinem allerersten Besuch auf dem afrikanischen Kontinent gerade nach Kamerun kommt.“ (rv)
Hören Sie mehr in diesem Beitrag von Birgit Pottler


DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Papst Benedikt hat an diesem Freitag den neuen deutschen Erzbischof Martin Krebs in Audienz empfangen. Krebs geht als Päpstlicher Nuntius nach Guinea und Mali; er wurde vor kurzem in Essen zum Bischof geweiht. An der Audienz nahmen auch 15 Familienmitglieder von Krebs teil. Mit dem 52-jährigen Martin Krebs, der aus dem Bistum Essen stammt, gibt es wieder einen zweiten deutschen Papst-Botschafter im aktiven Dienst - neben Erzbischof Karl-Josef Rauber, der den Heiligen Stuhl in Belgien und Luxemburg vertritt. Die Erzbischöfe Erwin Ender und Georg Zur tragen ebenfalls den Titel eines Nuntius, sind aber bereits in Pension. (rv/kna)
Die Moslems in Europa haben dafür gesorgt, dass „Gott zurückkommt“ in die europäischen Gesellschaften. Das sagte Kardinal Jean-Louis Tauran jetzt bei einem Kongress in Neapel. Wörtlich meinte der Leiter des Päpstlichen Dialogrates: „Wie hat es Gott angestellt, wieder in unsere Gesellschaften zurückzukehren? Das ist für mich das große Paradox: Es geschah dank der Moslems! Sie haben als Minderheit in Europa einen Raum für Gott in der Gesellschaft eingefordert.“ Die Äußerungen Taurans, der für den katholischen Dialog mit anderen Religionen zuständig ist, werden von der Vatikanzeitung „L`Osservatore Romano“ wiedergegeben. (or)

Europa

Europäische Union
Die Kirche will künftig eine „prophetische Rolle“ zugunsten der Einwanderer spielen. Sie will EU, UNO und Afrikanische Union dazu bringen, dass „die Würde aller freiwilligen oder unfreiwilligen Migranten geschützt“ wird. Das steht in der Schlusserklärung einer Tagung von afrikanischen und europäischen Bischöfen im britischen Liverpool. Der Text wurde an diesem Freitag bekannt. Alle Bischofskonferenzen sollten sich „Strukturen“ geben, „um das Phänomen der Migration zu beobachten und um Einwanderer aufzunehmen und ihnen pastorale Hilfe angedeihen zu lassen“. Die Bischöfe beider Kontinente wollen nächstes Jahr in Rom wieder beraten; für 2010 ist eine gemeinsame Tagung in Afrika vorgesehen, für 2011 ein Weltkongress. (rv)

Deutschland
Der soziale Bildungsauftrag gehört zum Kern dessen, was eine katholische Schule ausmacht. Darauf hat der deutsche „Schul-Bischof“ Hans-Josef Becker hingewiesen. Auf einem Kongress katholischer Schulen in Essen meinte er am Freitag, Schulen mit „christlichem Vorzeichen“ seien zu „besonderer Aufmerksamkeit jenen Kindern und Jugendlichen“ gegenüber verpflichtet, „die in irgendeiner Weise benachteiligt sind“. Unter den vielfältigen Ursachen und Formen von Benachteiligung hob der Erzbischof von Paderborn besonders migrationsbedingte Nachteile, Behinderungen und Einkommensarmut hervor. „Unsere Schulen müssen sich daran messen lassen, wie offen und einladend sie gerade auch für junge Men­schen aus einkommensarmen Familien wirken“, betonte der Erzbischof. (pm)
Die Evangelische Kirche und der Deutsche Kulturrat plädieren für eine neue Sonntagskultur. „Der arbeitsfreie Sonntag ist eine kulturelle Errungenschaft, die wir nicht leichtfertig aufgeben dürfen. Wir brauchen einen Tag, der uns daran erinnert, dass Leben mehr ist als das, was wir leisten“. Das betonte die EKD-Kulturbeauftragte Petra Bahr am Freitag in Berlin in Berlin. „Es müsse deutlich werden, dass der Einsatz für den Sonntagsschutz nichts „Lustfeindliches“ hat, sondern die Menschen vor der vollständigen Ökonomisierung ihres Daseins bewahren will“, meinte Olaf Zimmermann vom Deutschen Kulturrat. Neben der Forderung, dass die Läden am Sonntag geschlossen sein sollten, gelte es, in Kirchen und Kultureinrichtungen besondere Angebote für Familien und Singles zu gestalten. Kultureinrichtungen sollten am Sonntag kostenlos sein und Kirchen geöffnet haben. (pm)
Einen „Schutzschild für die Beschäftigten“ hat der Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst angesichts der Finanzkrise verlangt. Wenn krisengeschüttelte Banken und Industrieunternehmen unter dem staatlichen Schutzschild Hilfe suchten, stelle sich auch die Frage nach einem Schutzschild für die abhängig Beschäftigten, die von Arbeitslosigkeit und sinkenden Reallöhnen bedroht seien. Das betonte der Bischof am Donnerstagabend in Frankfurt vor Betriebsräten. Die lange vorherrschende Meinung, der Markt regele alles mit „unsichtbarer Hand“, habe sich als trügerisch erwiesen, so Tebartz-van Elst. Notwendig seien gesetzliche Regelungen, um das ungleiche Kräfteverhältnis zwischen Kapital und Arbeit neu zu justieren. Arbeit dürfe nicht länger nur als - möglichst zu reduzierender - Kostenfaktor betrachtet werden. (kna)

Afrika

Südafrika
Religiöse Würdenträger „sollten es an die große Glocke hängen, dass Aids keine Strafe Gottes ist, sondern eine Krankheit, gegen die man Vorsorge treffen kann“. Das sagt der frühere Primas der Anglikanischen Kirche Südafrikas, Erzbischof Njongo Ndungane, in einem Interview zum bevorstehenden 20. Welt-Aids-Tag, der am 1. Dezember begangen wird. Ndungange, der gegenwärtig eine afrikanische Entwicklungsorganisation leitet, betont, Religionsverantwortliche sollten „alles tun, damit eine Generation ohne Aids heranwachsen kann“. (pm)

Asien

Thailand
Angesichts der wachsenden politischen Krise in Thailand mahnt die Kirche die christliche Minderheit zu politischer Zurückhaltung. Christen könnten sich politisch engagieren; sie sollten aber nicht im Namen ihrer Kirche handeln, sagte der Sprecher der thailändischen Bischöfe, der Priester Anthony Vorayuth Kitbamrung, am Freitag der Katholischen Nachrichten-Agentur in Bangkok. Unterdessen erklärte Premierminister Somchai Wongsawat am Donnerstagabend den Notstand über die beiden von Demonstranten besetzten Flughäfen. „Wir beten landesweit in all unseren Kirchen für ein friedliches Ende der Spannungen“, sagte Kitbamrung. Seit Beginn der Unruhen im August, als Anti-Regierungs-Demonstranten das Regierungsgebäude in Bangkok besetzten, hatte Kardinal Michael Michai Kitbunchu von Bangkok Priester und Ordensleute gebeten, nicht als Repräsentanten katholischer Kommissionen und Gruppen Partei zu ergreifen. Christen stellen weniger als 1 Prozent von Thailands 64 Millionen Einwohnern; über 95 Prozent sind Buddhisten. (kna)

Amerika

Brasilien
Die Zahl der Überschwemmungsopfer im brasilianischen Bundesstaat Santa Catarina ist nach Angaben des katholischen Lateinamerika-Hilfswerks „Adveniat“ auf über 100 gestiegen. Rund 79.000 Menschen mussten nach sintflutartigen Regenfällen vom Wochenende ihre Häuser verlassen, wie Adveniat am Donnerstag unter Berufung auf die brasilianische Caritas mitteilte. Überschwemmungen und Erdrutsche blockierten viele Straßen. Acht Städte des Bundesstaates seien von der Außenwelt abgeschnitten. Adveniat stellte 30.000 Euro Soforthilfe für die Opfer bereit. Die Überschwemmungskatastrophe habe Santa Catarina völlig überraschend getroffen. Regenfälle dieser Größenordnung seien in dieser Region bisher noch nicht vorgekommen. (kna)

Kolumbien
Immer noch befinden sich an die 3.000 Menschen in Kolumbien in den Händen von Farc-Rebellen. Daran sollen am Wochenende Massen-Demonstrationen in verschiedenen Teilen der Welt erinnern. Die Organisatoren hoffen auf insgesamt mehr als eine Million von Teilnehmern. Ingrid Betancourt, die mehr als sechs Jahre lang von Farc-Rebellen verschleppt worden war, hat zu den Demonstrationen aufgerufen. Den Auftakt der Protestmärsche macht an diesem Freitag Kolumbien selbst – dort haben mehrere soziale Verbände und auch die Kirche des Landes zur Teilnahme aufgerufen. Bereits am 20. Juli, nur zwei Wochen nach Betancourts Befreiung durch die Armee, waren Tausende von Menschen in vielen Teilen des Landes für eine sofortige Freilassung aller Farc-Geiseln auf die Straße gegangen. Kirchenleute kritisieren, dass seit der Lösung des Falls Betancourt international nur noch wenig Interesse am Schicksal der Verschleppten besteht. (kna/rv)


Die obigen Texte basieren auf unserer Nachrichtensendung Treffpunkt Weltkirche” täglich um 16 Uhr. Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, ADN-Kronos, Upi, Cns, Uca, Misna, Osservatore Romano – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

 






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