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Meldungen vom 21.11.2009

- Papst an Künstler: „Wir brauchen euch“ -
- Papst empfängt Rowan Williams: der ökumenische Dialog geht weiter -
-
80 Prozent aller religiös Verfolgten sind Christen -


Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Antje Dechert
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr.

THEMEN DES TAGES:

Vatikan: Papst an Künstler, „Wir brauchen Euch“
Die Kirche braucht Kunst, um den Menschen das Unsichtbare und Unverstehbare näher zu bringen. Das hat Benedikt XVI. an diesem Samstag bei einem Treffen mit hochrangigen Vertretern aus Bildender Kunst, Architektur, Musik und Film im Vatikan betont. Der Einladung des Papstes gefolgt waren unter anderem Stararchitektin Zaha Hadid, der Maler Jannis Kounellis, der Komponist Ennio Morricone sowie Filmstar Terence Hill. aus Deutschland mit dabei waren die Regisseure Peter Stein und Philipp Gröning, der Videokünstler Christoph Brech, der Schriftsteller Uwe Timm, der Architekt Carsten Nicolai sowie die Witwe und die Schwester des vor zwei Jahren verstorbenen Architekten Owald Mathias Ungers. In seiner Ansprache ging der Papst auf die vielen Berührungspunkte zwischen Kunst und Religion ein, warb für ein freundschaftliches Verhältnis und mehr Zusammenarbeit. Symbolträchtiger Ort des Gipfeltreffens zwischen Kunst und Kirche war die Sixtinische Kapelle.

„Die Welt, in der wir leben, braucht Schönheit, um nicht in Verzweiflung zu versinken“, wandte sich der Papst an die versammelten Künstler. Als „Treuhänder des Schönen“ könnten sie gerade in Krisenzeiten wie heute neuen Mut und Hoffnung wecken:

„Was, wenn nicht die Kunst, kann den Enthusiasmus und die Zuversicht wiederherstellen, den menschlichen Geist ermutigen, seinen Weg zu finden…und von einem Leben, das seiner Berufung würdig ist, zu träumen?“

Allzu oft ginge es in der Gesellschaft allein um eine oberflächliche Schönheit, die letztlich enttäuschend sei, sagte Benedikt und erklärte, was seiner Meinung nach „authentische Schönheit“ ausmache. Ausgehend vom Schönheitsbegriff großer Denker wie Platon, Dostojewski und Braque machte Benedikt klar: Authentische Schönheit stört, lässt uns nicht in Ruhe und antwortet auf das Sehnen der Menschen, auf „ihr Verlangen zu wissen, zu lieben“ und „auf den Anderen zuzugehen“:

„Wenn wir zugeben, dass Schönheit uns berührt, dass sie uns verwundet, unsere Augen öffnet, dann entdecken wir die Freude des Sehens neu und verstehen die tiefe Bedeutung unserer Existenz, das Geheimnis dessen Teil wir sind.“

Kunst könne also auch eine religiöse Qualität annehmen, nämlich dort, wo sie die großen Fragen der menschlichen Existenz anspreche und so einen Weg zum Spirituellen weise, sagte der Papst und zitierte aus einem Brief Johannes Pauls II. Mit diesem hatte sich Karol Wojtyla vor zehn Jahren an die Welt der Künste gerichtet:

„Kunst ist, soweit sie das Schöne sucht, (…) von ihrer Natur her ein Appell an das Mysterium. Auch wenn sie die dunkelsten Tiefen der Seele oder die beunruhigenden Aspekte des Bösen erkundet, leiht der Künstler auf seine Art dem universellen Verlangen nach Erlösung die Stimme.“

Schönheit sei „ein Ruf zur Transzendenz“ und ein Zeichen der Gegenwart Gottes in der Welt, so Benedikt. Deswegen sei jede echte Kunst ihrer Natur nach religiös. Das unterstrich der Papst mit den Worten Hermann Hesses: „Kunst bedeutet, Gott in allem, was existiert, zu entdecken.“

Die Kirche also brauche Kunst, um ihre Botschaft zu verkünden, denn die Kunst rühre „am Herzen der Menschheit“ und erweitere ihren Horizont. Andererseits sei auch die Religion über Jahrhunderte hinweg eine Inspirationsquelle für die Künste gewesen, betonte Benedikt und lud die anwesenden Künstler zum Dialog ein:

„Durch Eure Kunst seid Ihr selbst Boten und Zeugen der Hoffnung für die Menschheit! Und fürchtet Euch nicht, Euch der ersten und letzten Quelle der Schönheit zu nähern und in den Dialog mit den Gläubigen zu treten, mit denen, die wie Sie glauben, dass sie Pilger in dieser Welt und in der Geschichte sind, auf dem Weg zu unendlicher Schönheit!“ (rv)
Hier die Ansprache des Papstes an die Künstler

Experten warnen - 80 Prozent religiös Verfolgter sind Christen
80 Prozent aller Menschen, die wegen ihrer Religionszugehörigkeit verfolgt werden, sind Christen. So lautete das Fazit verschiedener Experten bei einer Tagung der Politischen Akademie der ÖVP in Wien. Werner Frühwirt, österreichische Generalsekretär der Organisation „Christian Solidarity International“ (CSI), führt aus:

„Allein im Jahr 2008 sind circa 175.000 Christen auch aufgrund ihres Glaubens umgebracht worden. In über 50 Ländern herrscht Christenverfolgung. Das heißt, man sieht hier sehr stark, dass Glaubensverfolgung vor allem Christenverfolgung ist.“

Das Hilfswerk „Kirche in Not“ schilderte die Situation der christlichen Minderheiten im Irak, Iran und Saudi Arabien als dramatisch. Im Irak kämen die Kirchen im Konflikt zwischen Sunniten und Schiiten unter die Räder, sagte Kirche-in-Not-Mitarbeiter, Herbert Rechberger. Auch im Iran würden die Christen „ghettoisiert“. Noch schlimmer stehe es um die Religionsfreiheit in Saudi Arabien.

Rechberger: „König Abdullah erlaubt zwar Gebetsversammlungen, aber jede nicht muslimische Religionsausübung in der Öffentlichkeit wird von der Religionspolizei brutal verfolgt. Christliche Mission ist verboten. In den Gemeinden wird das Christentum auf Sparflamme gelebt, weile jede Ausübung gefährlich ist. Selbst die Geistlichen vor Ort lehnen Konversionen ab, weil das die Konversionswilligen und deren Familien gefährdet.“

Der syrisch-orthodoxe Chorepiskopos in Österreich, Emanuel Aydin, stellte die Unterdrückung der Christen im Tur Abdin im Südosten der Türkei an den Pranger. Über Jahrzehnte hinweg seien Christen dort Opfer von Repressalien gewesen:

„Deswegen verließen Tausende ihre Heimat. Wo einst hunderttausende Christen lebten, gibt es heute nur noch 2000. Seit den sechziger Jahren wanderten sie nach Westen aus.“

Gar als „kulturellen Genozid" beschrieb P. Athananasios Henein die Lage der Kopten in Ägypten. Für diese sei Diskriminierung und die Einschränkung ihrer intellektuellen Freiheit Normalzustand:

„Wir haben uns fast daran gewöhnt, unsere Kirchen brennen zu sehen, dass unsere Frauen gekidnappt und zum Übertritt zum Islam gezwungen werden, dass unser Besitz beschlagnahmt wird und der jungen Generation der Kopten nicht dieselben Bildungschancen zustehen.“ (kap)

Sonntag erste Seligsprechung im Heiligen Land
Am Sonntag findet die erste Seligsprechung im Heiligen Land statt. Tausende Menschen aus Galiläa, Jerusalem und dem Westjordanland werden zu der Feier für die Ordensfrau Maria Alfonsina Ghattas (1843-1927) in der Verkündigungsbasilika von Nazareth erwartet. Die Seligsprechung nimmt der Präfekt der Heiligsprechungskongregation, Erzbischof Angelo Amato, im Auftrag von Papst Benedikt XVI. vor. – Danil Ghattas Soultaneh Maryam wurde am 4. Oktober 1843 in Jerusalem geboren und trat im Alter von 14 Jahren unter dem Namen Alfonsina in die Kongregation der Schwestern des hl. Joseph von der Erscheinung ein. Aufgrund einer mystischen Offenbarung - die Jungfrau Maria bat sie, eine Kongregation zu gründen, die dem heiligen Rosenkranz geweiht sein sollte - begann sie im Jahr 1880 zusammen mit dem Priester Joseph Tannous und acht Gefährtinnen mit dem Aufbau dieser neuen Ordensgemeinschaft, die sich bald in ganz Palästina ausbreitete. (kap/zenit)


DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Papst Benedikt hat sich am Samstag Mittag im Vatikan mit dem anglikanischen Primas und Erzbischof von Canterbury, Rowan Williams, getroffen. Der Vatikan sprach hinterher in einem kurzen Statement von einem „herzlichen Gespräch“: Beide Seiten hätten ihren Willen bekräftigt, „die ökumenischen Beziehungen zwischen Katholiken und Anglikanern fortzusetzen und zu stärken“. Sie seien auch „auf die jüngsten Vorkommnisse in den Beziehungen“ eingegangen, so das Vatikan-Statement wörtlich. Benedikt XVI. hatte unlängst eigene Kirchenstrukturen – so genannte „Pastoralordinariate“ – für Anglikaner geschaffen, die zur katholischen Kirche übertreten wollen. Dieser Schritt war in Teilen der anglikanischen Kirche auf Kritik gestoßen. Erzbischof Williams hatte die päpstliche Initiative am Donnerstag in Rom als „phantasievoll“ bezeichnet; aus seiner Sicht werde sie nicht zu Massenübertritten führen. Am Freitag hatte der Erzbischof von Canterbury mit dem Ökumene-Verantwortlichen des Vatikans, Kardinal Walter Kasper, in Rom einen Gottesdienst gefeiert. (rv)
Der deutsche Botschafter beim Heiligen Stuhl würdigt den Beitrag des polnischen Papstes Johannes Paul II. zum Fall der Berliner Mauer vor zwanzig Jahren.
„Wir können uns den 9. November nicht vorstellen ohne den Mut der Polen und die Vorsicht von Johannes Paul II.“, sagte Botschafter Hans-Henning Horstmann am Freitag bei einer Veranstaltung in Rom. Zum Fall der Mauer hätten außerdem die Politiker Michail Gorbatschow und George Bush Entscheidendes beigetragen – und nicht zuletzt „der Humanismus von Vaclav Havel“. (apic)

Europa

Deutschland
Die evangelische Landesbischöfin von Magdeburg, Ilse Junkermann, stößt mit einer Äußerung zur Stasi auf Widerspruch. Vor der Synode in Wittenberg hatte sich Junkermann für eine differenzierte Aufarbeitung der Geschichte der DDR ausgesprochen. Wörtlich hatte sie erklärt: „Auch wenn viele in unserer Kirche während und unter der DDR-Zeit gelitten haben und sich berechtigt als Opfer verstehen, sollten wir Menschen, die dem Regime nahe standen, nicht in Schubladen sperren. Mit Menschen in Schubladen lässt sich nicht reden und nicht Gesellschaft bauen." Eine Versöhnung mit denen, die andere einst bespitzelt und verraten haben, sei eine Aufgabe, die „noch mehr vor als hinter uns liegt“. Kritik an den Äußerungen übten die Beauftragten für Stasi-Unterlagen von Thüringen und Sachsen-Anhalt, Hildigund Neubert und Gerhard Ruden. Junkermann hätte sich gründlicher informieren und sich in den Kreisen der Opferverbände und der Aufarbeitung der SED-Diktatur umhören sollen, so Neubert. Es sei bereits viel an Aufarbeitung geschehen; sie sei gern bereit, die Landesbischöfin „in diese Thematik einzuführen“. Neubert kritisierte, dass viele ehemalige Täter eine „pauschale Vergebung“ wollten ohne vorherige Buße und Reue. „Doch das ist eine Art der Differenzierung, die wir Christen und auch aus biblischer Sicht nicht leisten können.“ Wenn Kirche auf der Seite der Schwachen stehen wolle, sollte sie sich lieber dafür einsetzen, dass Opfern der DDR-Diktatur endlich zu ihrem Recht verholfen werde – etwa angemessenen Renten. (idea)
Die Evangelische Kirche Deutschlands (EKD) möchte zu einem konstruktiven Dialog mit dem Islam zurückkehren. Das hat die neue EKD-Ratsvorsitzende, Bischöfin Margot Käßmann, jetzt angekündigt. Bei ihrem ersten Auftritt mit einem hochrangigen Islamvertreter forderte sie mehr Respekt für religiöse Gefühle. Das Verhältnis zwischen Protestanten und Muslimen in Deutschland war von der 2006 veröffentlichten EKD-Handreichung „Klarheit und gute Nachbarschaft“ getrübt worden. Darin fordert die EKD von den Muslimen unter anderem ein Bekenntnis zu den Grundwerten des Grundgesetzes, etwa der Gleichheit von Mann und Frau oder der Religionsfreiheit. Muslimische Verbände fühlten den Islam dadurch in eine falsche Ecke gedrängt und kritisierten den damaligen EKD-Ratsvorsitzenden Wolfgang Huber. (idea)
Der Zugang zu Bildung muss allen offen stehen. Das fordert das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) in einer an diesem Samstag verabschiedeten Erklärung. Demnach müssten alle Menschen entsprechend ihren Talenten und Interessen optimale Bildungschancen erhalten. Laut ZdK würden Bildungschancen in Deutschland immer noch zu stark durch die soziale Herkunft bestimmt. Eine wesentliche Voraussetzung für gerechte Bildungschancen seien nach Auffassung des ZdK armutspräventive Maßnahmen. Bildungs- und Sozialpolitik müssten stärker miteinander verzahnt werden, so das Zentralkomitee in seinem Forderungskatalog. Auch gelte es, das BAföG für Studenten zu erhöhen und die Ausgaben zur Bildungsförderung in den Regelsätzen für das Arbeitslosengeld ausreichend zu berücksichtigen. Ebenso müssten Kinder mit Migrationshintergrund stärker am Bildungsangebot beteiligt werden. (pm)
Der Münchner Erzbischof Reinhard Marx hat die Wiedereinführung des Buß- und Bettags als gesetzlichen Feiertag gefordert. „Es geht darum, dass wir Zeichen der Unterbrechung setzen, das ist der Sinn von Feiertagen“, sagte Marx am Samstag im Freisinger Mariendom. Den evangelischen Schwestern und Brüdern versprach er, dass die Katholiken sich mit ihnen für dieses Ziel einsetzen werden. Marx äußerte sich beim Pontifikalgottesdienst zum Fest des heiligen Korbinian, dem Patron der Erzdiözese München-Freising. (kna)
Vor einer Vermischung von aktiver Sterbehilfe und Palliativmedizin hat der Präsident der Europäischen Vereinigung für Palliativmedizin (EAPC), Lukas Radbruch, gewarnt. Er verwies am Samstag beim „Aachener Hospizgespräch“ auf Forderungen einer Gruppe belgischer Ärzte, die aktive Sterbehilfe in die Palliativversorgung sterbenskranker Menschen integrieren wollen. Damit drohe diesem Zweig der Medizin ein großer Glaubwürdigkeitsverlust. - Palliativmedizin meint die Versorgung sterbenskranker Menschen durch medizinische, psychologische und geistliche Betreuung. Die Behandlung ist dabei nicht mehr auf Heilung, sondern auf möglichst hohe Lebensqualität und Schmerzbekämpfung in der letzten Lebensphase ausgerichtet. In Deutschland wird eine gute Versorgung Sterbender auch als Weg begriffen, die Legalisierung von aktiver Sterbehilfe zu verhindern. In Belgien ist aktive Sterbehilfe erlaubt. (kna)

Österreich
Natürliche Familienplanung ist keine „kirchliche“, sondern eine wissenschaftlich begründete Methode. Das betont das kirchliche Institut für Ehe und Familie in Wien. Sein Direktor Günter Danhel sprach am Freitag vor Journalisten von einem zunehmenden Interesse an der natürlichen Familienplanung. Sei es einstmals um eine Methode der Empfängnisverhütung gegangen, so stehe heute die gezielte Verfolgung des Kinderwunsches im Mittelpunkt. (kap)

Schweiz
Die christlichen Kirchen der Stadt Genf hoffen auf ein Scheitern der Anti-Minarett-Initiative. Das geht aus einer gemeinsamen Erklärung hervor, die auch von einem Vertreter der katholischen Kirche unterschrieben wurde. Die Kirchen befürchten vor allem, dass ein Minarett-Verbot den Dialog mit dem Islam in der Schweiz schwer beschädigen würde. „Da könnten sich die Fronten verhärten und das, was im Dialog schon erreicht wurde, wieder in Frage gestellt werden“, so das Statement. Die Volksabstimmung über ein Minarett-Verbot findet am 29. November statt. Die Evangelische Allianz appelliert derweil an Moslems in der Schweiz, „ein Zeichen der Verständigung zu setzen“. Die Schweizer wünschten sich von islamischen Einwanderern eine „Dankbarkeit der Gäste und Bereitschaft zur Integration“. Die scharfe Debatte um Minarette zeige, dass es weniger um die Gebetstürme als solche gehe als vielmehr um die „Angst vor einem politisch motivierten Islam“. Die Föderation Islamischer Vereine könne doch einmal öffentlich sagen, dass Moscheen auch ohne Minarette „vollwertige Moscheen zur Ausübung des Glaubens“ seien. Auch ein Verurteilen der Diskriminierung von Christen in mehrheitlich islamischen Ländern aus berufenem islamischem Mund wäre eine schöne Sache. Allerdings beteuert die Evangelische Allianz, sie sei gegen die Anti-Minarett-Initiative. (apic/kipa)

Italien
Kreuze in Klassenzimmern und überhaupt religiöse Symbole in der Öffentlichkeit „stören überhaupt niemanden“. Mit diesen Worten hat sich jetzt Gianfranco Fini in die Kruzifix-Debatte eingeschaltet. Der Präsident des italienischen Abgeordnetenhauses, der zur Mitte-Rechts-Regierungspartei gehört, wandelt sich vom überzeugten „Laizisten“ immer mehr zu einem kirchennahen Politiker. Die italienische Regierung hat Einspruch gegen ein Urteil des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte eingelegt. Das Urteil verlangt von Italien, Kreuze aus Klassenzimmern zu entfernen; es löste quer durch die Parteienlandschaft deutlichen Widerspruch aus. (agi)
Die italienische Küstenwache hat vor der Küste Siziliens ein Boot mit knapp 200 Flüchtlingen aus Eritrea an Land gebracht. An Bord des 15 Meter langen Bootes waren auch fünf Kinder und 48 Frauen, wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa berichtet. Nach tagelanger Irrfahrt seien viele der Afrikaner gesundheitlich angeschlagen. (dw)

Slowakei
Dem emeritierten slowakischen Kurienkardinal Jozef Tomko wurde die Ehrenbürgerschaft der slowakischen Hauptstadt Bratislava verliehen. Zugleich mit Tomko wurden am Donnerstag der frühere tschechoslowakische und tschechische Präsident Vaclav Havel sowie der erste österreichische Botschafter in der Slowakischen Republik, Maximilian Pammer, ausgezeichnet. Anlass der Verleihung war das 20-Jahr-Gedenken der „Wende“ von 1989. - Nach dem Statut der Stadtgemeinde Bratislava wird die „Ehrenbürgerschaft Personen verliehen, die sich in besonderer Weise um die Hauptstadt und ihre Bewohner oder um Frieden und Freundschaft zwischen den Völkern verdient gemacht haben“. Unter den Ausgezeichneten seit 1989 ist auch der frühere Bischof von Nitra, Kardinal Jan Korec. (kap)

Afrika

Ghana
„Niemand kämpft derart entschieden gegen Aids in Afrika, und niemand hilft den Betroffenen so wie wir.“ Davon sind die Bischofskonferenzen Afrikas und Madagaskars überzeugt. Sie veröffentlichten jetzt in der ghanaischen Hauptstadt Accra eine Erklärung zum Welttag gegen Aids, der am 1. Dezember begangen wird. In dem Text betonen sie auch, dass die Ursachen für Aids in Afrika äußerst vielfältig seien: Kriege, Ungleichheit zwischen Mann und Frau, Klimawandel usw.). Man könne des Problems also „durch bloßes Verteilen von Kondomen“ nicht Herr werden. In dieser Hinsicht habe Papst Benedikt mit seiner von vielen kritisierten Äußerung zu Kondomen im März recht behalten. Wörtlich schreiben die Bischöfe: „Nur eine Strategie, die auf Erziehung zur individuellen Verantwortung setzt und eine moralische Vision der menschlichen Sexualität hat, kann wirklich etwas für Aids-Prävention tun.“ (agi)

Naher Osten

Israel
Die Teilnahme eines umstrittenen Sängers an einer Generalaudienz des Papstes sorgt für Proteste. Der kroatische Popsänger Marko Perkovic gibt auf seiner Homepage an, zusammen mit seiner Familie von Benedikt XVI. empfangen worden zu sein. Da Perkovic als Sympathisant der faschistischen Ustascha-Bewegung gilt, sorgt die Nachricht bei vielen für Unbehagen: Der Direktor des Simon-Wiesenthal-Zentrums, Efraim Zuroff, ist nach Angaben des „Spiegel“ „erschüttert“. Perkovic, der von seinen Anhängern „Thompson“ genannt wird, wurde erst vor kurzem das Visa für die Schweiz verweigert; ein geplantes Konzert in Österreich wurde wegen starker Proteste abgesagt. Vatikan-Sprecher Federico Lombardi erklärt, der Papst kenne nicht alle Personen, die an seinen Audienzen teilnähmen; im Vatikan ist man verärgert über die Angelegenheit. Anders als der umstrittene Sänger hat sich der Vatikan während des Bürgerkriegs im früheren Jugoslawien immer deutlich für eine friedliche Lösung auf dem Dialogweg eingesetzt. (agi/spiegel/rv)

Amerika

Nicaragua
Vor den mit Spannung erwarteten Protesten von Oppositionellen in Nicaragua am Samstag ruft die dortige Bischofskonferenz zu friedlichen Demonstrationen auf. Zugleich mahnte die Kirche die Regierung des sandinistischen Staatspräsidenten Daniel Ortega, auf Provokationen zu verzichten. Unter anderem hatten Ortega-Anhänger eine Gegendemonstration angekündigt. Bei einer Pressekonferenz in der Hauptstadt Managua warnten die Bischöfe des mittelamerikanischen Landes am Freitag, die Meinungsfreiheit sei in Gefahr. Wer auf die Straße gehe, um gegen die Herrschenden zu protestieren, sei der Willkür des Regierungsapparates ausgesetzt. Der Vizepräsident der Bischofskonferenz, Juan Abelardo Mata von Esteli, sagte der Tageszeitung „El Nuevo Diario“, die Regierung habe durch verschiedene Stellungnahmen in der Vergangenheit zur wachsenden Gewaltbereitschaft im Land beigetragen. Unterdessen überraschte Präsident Ortega mit der Ankündigung, einen Orden zu Ehren von Kardinal Obando y Bravo aus der Taufe zu heben. Darauf reagierten sowohl Anhänger als auch Gegner der sandinistischen Regierung überrascht. „Ortega hat erneut gegen die Verfassung verstoßen“, kommentierte die Tageszeitung „La Prensa“. Eine solche Auszeichnung dürfe nach geltendem Recht nicht mit dem Namen noch lebender Personen versehen werden. In Internetforen der Tageszeitungen kritisieren zahlreiche Leser, dass der Kardinal die Auszeichnung nicht abgelehnt habe, obwohl sich die katholische Kirche des Landes im ständigen Disput mit der Ortega-Regierung befinde. Zuletzt hatten die Bischöfe eine umstrittene Entscheidung des obersten Gerichtshofes kritisiert, die Ortega eine erneute Präsidentschaftskandidatur ermöglicht, obwohl diese nicht in der Verfassung vorgesehen ist. - Der 83-jährige Kardinal gehörte in den 1970er und 80er Jahren zu den schärfsten Kritikern der sandinistischen Links-Diktatur unter Ortega. (kna)


Die obigen Texte basieren auf unserer Nachrichtensendung Treffpunkt Weltkirche” täglich um 16 Uhr. Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, ADN-Kronos, Upi, Cns, Uca, Misna, Osservatore Romano – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

Buchbesprechung

Titel: Liebe ein Leben lang? Was Paare zusammenhält
Autor: Eva Wunderer, Klaus A. Schneewind
Verlag: dtv 2008
Rezensent: Mario Galgano

Nur die Liebe zählt. Das ist das Fazit zweier Bücher für junge und ältere Paare. Der italienische Professor für Fundamentaltheologie und Präsident des Päpstlichen „Familien- und Eheinstituts Johannes Paul II.“, Livio Melina, bietet in seinem Werk „Liebe auf katholisch – Ein Handbuch für heute“ eine Art Leitfaden für die zentralen Aspekte der katholischen Morallehre. Er behandelt dabei alle umstrittenen Themen, die mit der Liebe im Zusammenhang stehen. Es geht um den Umgang mit der Gender-Ideologie aber auch um Scheidung oder gleichgeschlechtliche Beziehungen. Sein Fazit: Die katholische Kirche verteidigt die wahre menschliche Liebe. Das tut sie, indem sie die Gläubigen immer wieder an die Fundamente der Liebe erinnert, nämlich an Treue und Verlässlichkeit. Melinas Buch versteht sich als Gegenentwurf zur zunehmenden Sexualisierung der westlichen Gesellschaften.

Die Psychologen Klaus A. Schneewind und Eva Wunderer gehen hingegen in ihrem Buch „Liebe – ein Leben lang? Was Paare zusammenhält“ der Frage nach, was das Erfolgsrezept einer Partnerschaft sein könnte. Die beiden Wissenschaftler haben etwa 650 Paare befragt. Das Liebesrezept? Konstruktive Kommunikation und Konfliktlösung aber vor allem Toleranz und Zuneigung. Das Buch beinhaltet auch viele Tests, die jedes Paar lösen kann sowie Übungen und konkrete Hinweise.

 






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