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Meldungen vom 22.1.2010


Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: P. Bernd Hagenkord SJ
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr.

THEMEN DES TAGES:

Vatikan/Deutschland: Kardinal Kasper erwidert „Querschüsse von evangelischer Seite“
Wir feiern die Gebetswoche für die Einheit der Christen, und in Deutschland bereiten sich die Kirchen auf den zweiten Ökumenischen Kirchentag in München vor. Aber der ökumenische Haussegen hängt einmal mehr schief. Am vergangenen Sonntag hatte die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche Margot Käßmann in Berlin in einer Talkshow gesagt, sie erwarte sich in Sachen Ökumene von diesem Papst „nichts“. Käßmann weiter: „Wenn etwas zu erwarten gewesen wäre, hätte sich das bis jetzt gezeigt“. Das fordert nun den Ökumeneverantwortlichen des Vatikan zu einer Erwiderung heraus. Man könne nicht stehen lassen, dass Rom und der Papst sich nicht einsetzten.

„Ich halte es für sehr bedauerlich, dass immer wieder solche Querschüsse kommen; sie kommen leider Gottes in letzter Zeit öffentlich sehr von evangelischer Seite. Das führt überhaupt nicht weiter. Das zerstört gewachsenes Vertrauen und entspricht auch nicht der Wirklichkeit.“

Radio Vatikan hat Kardinal Kasper gefragt, ob Streit und öffentliche Diskussion nicht manchmal nötig seien. Kasper:

„Streit und Diskussion sind zwei unterschiedliche Dinge. Bei der öffentlichen Diskussion, die notwendig ist, über die Unterschiede, die tatsächlich noch bestehen, ist vorausgesetzt, dass man sich gegenseitig respektiert, sich gegenseitig achtet und auch die Anliegen des anderen, so gut es geht, positiv aufnimmt. Aber man darf sie nicht von vornherein abwerten, indem man sagt, Diskussion nützt gar nichts, man hat nichts mehr zu erwarten von diesem Papst. Das schließt ja eigentlich eine Diskussion aus.“ (rv)
Hier zum Nachlesen und Nachhören
Hier lesen uns hören Sie ein Statement von Kardinal Kasper

Vatikan/Deutschland: Käßmann: „Will mich mit Katholiken nicht streiten“
Gegenüber Radio Vatikan betont die Ratsvorsitzende der EKD, Margot Käßmann, dass sie ausdrücklich deswegen ihren ersten offiziellen Besuch als Ratsvorsitzende bei Erzbischof Robert Zollitsch gemacht habe, um zu zeigen, dass ihr an der Ökumene gelegen sei. Käßmann:

„Wir befinden uns in den Mühen der Ebene. Wir haben ökumenisch viel erreicht, und ich finde, dass unsere Gemeinden sehr viel lebendige Ökumene haben. Aber theologisch sind wir an einem Punkt – im Kirchenverständnis, im Amtsverständnis, und deshalb in der Abendmahlspraxis – wo ich keine Durchbrüche jetzt erwarte.“

Und genau das habe sie in der Talkshow ausdrücken wollen.

„Ich will mich mit der katholischen Kirche überhaupt nicht streiten. Für mich gilt: Es verbindet uns mehr, als uns trennt, und jeder römische Katholik ist mir natürlich näher als einer, der einen anderen Glauben oder keinen Glauben hat. Ich denke, es liegt daran wie es Carl-Friedrich von Weizsäcker einmal gesagt hat: Es sind die Erfolge, die die größten Krisen auslösen. Und wir müssen sagen, dass wir theologisch eben an Punkten sind, die wahrscheinlich nie eingeebnet werden. Was ich auch gut finde. Ich will noch einmal sagen: Ich finde an der Ökumene gut, dass es Verschiedenheit gibt, weil das die ganze Vielfalt und Kreativität des Christentums zeigt. Aber die Balance immer wieder zu finden zwischen der ökumenischen Ungeduld und der ökumenischen Geduld, das ist schwierig.“ (rv)
Hier zum Nachlesen und Nachhören

Großbritannien: Ökumene mit globaler, katholischer Vision
Erst vor zwei Tagen, bei seiner Generalaudienz, hat Papst Benedikt XVI. über die ökumenische Bewegung und ihren Anfang in Schottland vor 100 Jahren gesprochen. Im Gespräch mit Radio Vatikan sieht bei diesem Jubiläum auch der Erzbischof von Canterbury und Oberhaupt der Anglikaner, Rowan Williams, Grund zur Freude. Diese Freude sei aber gedämpft: Die Erwartungen seien einfach zu hoch gewesen. Die Komplexität der theologischen Probleme sei unterschätzt worden. Aber die Lösung liege nie in Lehrsätzen, so Williams, sie liegt in den Menschen:

„Es ist wichtig, dass es Menschen gibt, die eine fast schon gewagte und unbekümmerte Vision haben, zu sagen: Es kann gelingen, und wir dürfen uns nicht von den Schwierigkeiten abhalten lassen. Um das zu unterstreichen: Es gab Menschen, die die umfassende Vision einer weltweiten Kirche hatten. Die größte Versuchung derzeit ist, zu sagen: Einheit ist zu schwer, und wir müssen damit zufrieden sein, in unseren eigenen Bereichen nach unserem eigenen Christsein zu suchen. Ich hoffe, wir beschränken uns nicht nur auf diese lokale Perspektive. Sondern wir besinnen uns auch darauf, dass es eine globale, ja, eine katholische Vision gibt.“

Im Rückblick auf die Ökumene der letzten Jahre und Jahrzehnte sieht Williams eine Dynamik:

„Ich meine, dass es ein außerordentliches und unerwartetes Wachstum an gegenseitiger Wertschätzung und Dankbarkeit zwischen den verschiedenen christlichen Gemeinschaften in den letzten fünfzig Jahren gegeben hat. Und wenn dieses Wachstum an gegenseitiger Wertschätzung der Menschen und die Lernbereitschaft auch nur annähernd so weitergeht, dann glaube ich, haben wir durchaus Grund zur Hoffnung.“ (rv)
Hier zum Nachlesen und Nachhören

Deutschland: Haltestelle Leben und die Osterkrippe
Bei aller Klage, dass die Kirche kleiner wird, gibt es doch immer wieder Aktionen, die den Glauben wachsen lassen. Um die Wirkungen dieser Aktionen zu steigern, prämiert das Bonifatiuswerk in Paderborn die besten von ihnen. 200 Bewerbungen hat es in den letzten zwei Jahren gegeben, und einige sind in einer Broschüre zusammengestellt, die jetzt veröffentlicht wurde. Der Generalsekretär des Bonifatiuswerkes, Georg Austen:

„Ob das ein Firmkurs auf dem Fahrrad war oder die Aktion „Folge den Sternen!“, wo Stundenten in Erfurt auf den Weihnachtsmarkt gegangen sind und versucht haben, über den Sinn des Weihnachtsfestes zu informieren, aber genauso auch Menschen gesegnet haben. Da gab es die Gebetsschule in Osnabrück oder in Düsseldorf die „Haltestelle Leben“, da gab es eine Osterkrippe oder einen Ostergarten... Das sind ganz viele unterschiedliche Dinge, wo wir denken: Davon können auch andere Gemeinden erzählen - und es passiert in unserer Kirche mehr, als wir glauben.“

Das Bonifatiuswerk will keine pure Ablenkung von Zahlen und Strukturproblemen der Kirche, aber auch keinen Aktionismus:

„Wir suchen ganz einfach engagierte Menschen in unseren Gemeinden, in den Orden und den Verbänden oder als Einzelpersonen, die in Kreativität und Sendungsbewusstsein versuchen, den Glauben weiterzutragen. Erfolgreich ist es für mich, wenn wir merken: Menschen partizipieren und nehmen auch daran teil, und vom Glauben wird etwas deutlich - Glaubensdeutung oder Sinnstiftung passiert. Es müssen keine Riesenaktionen sein, sondern eine Glaubensvertiefung, die Gemeinschaften zusammenführen und wo man merkt: Es ist gelungen.“

Wenn Sie ihre eigenen Aktionen in dieser Beschreibung erkennen: Unter „Bonifatiuswerk.de“ kann man sich jetzt in der neuen Ausschreibung für den Preises bewerben oder auch die Broschüre bestellen, um Anregungen zu sammeln. (rv)
Hier zum Nachlesen und Nachhören


AUS UNSEREM ABENDPROGRAMM:

Deutschland: Kollekte für Haiti
Die deutschen Bischöfe rufen die Gläubigen zu großzügigen Spenden für Haiti auf. In den Gottesdiensten am Samstag und Sonntag werden in allen 27 Diözesen die Kirchgänger dazu aufgerufen, ihrer Solidarität mit dem haitianischen Volk Ausdruck zu geben. Der Münsteraner Bischof Felix Genn sagt uns dazu:

„Haiti ist so arm, dass es einem insgesamt am Herzen liegen muss. Gerade wenn man denkt, dass die Kirche die einzig tragende Institution ist... Der Staat ist im Grunde genommen nicht mehr in der Lage, überhaupt hier eine Führungsrolle zu übernehmen - das sieht man ja auch, wenn man in die internationale Politik hineinschaut. Und die Kirche, denn die Haitianer sind sicher bis zu 70 Prozent katholisch, ist eine tragende Institution, freilich durch das Erdbeben auch selbst massiv gestört.“ (rv)
Hier zu weiteren Interviewtönen von Bischof Genn und Erzbischof Zollitsch

Internet: Herausforderung für die Hilfswerke
Spenden, spenden, spenden - mehr scheint man nicht tun zu können nach einer Katastrophe wie jetzt in Haiti. Was neu ist: Immer mehr Menschen spenden mittlerweile online. Per Mausklick. Dominik Skala hat sich bei kirchlichen Hilfswerken umgehört und in Erfahrung gebracht, was man dort eigentlich unternimmt, um auch im Internet aus dem Vollen schöpfen zu können.

Spenden im Internet ist eine einfache Sache. Mit ein paar Klicks und der Eingabe seiner Bankdaten hat man ein Formular ausgefüllt, und schon ist die Einzugsermächtigung erteilt. Auch die großen kirchlichen Hilfsorganisationen bieten diese Möglichkeit an. Der Anteil am Gesamtaufkommen der Spenden ist dabei allerdings oft noch relativ klein, bei Caritas International liegt er zum Beispiel zwischen fünf und zehn Prozent. Längst informieren natürlich auch die Hilfsorganisationen auf ihren Seiten über aktuelle Projekte und stellen Neuigkeiten vor. Aber um überhaupt im Internet gefunden zu werden, muss man erst einmal sichtbar werden. Über Suchmaschinen sei man ganz gut sichtbar, sagt uns Katja Heidemanns, Pressesprecherin bei Missio in Aachen. Dann fangen die Herausforderungen aber erst an. (rv)
Hier zum Weiterlesen und -hören


DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Kardinalstaatsekretär Tarcisio Bertone bleibt im Amt. Bereits am 15. Januar hat Papst Benedikt XVI. seinen langjährigen Mitarbeiter in seinem Amt bestätigt. In einem Brief, der an diesem Freitag veröffentlicht wurde, bekräftigt er sein Vertrauen in den zweiten Mann im Vatikan. Bertone hatte mit Erreichen seines 75. Geburtstages am 2. Dezember dem Papst, wie das Kirchenrecht es fordert, seinen Rücktritt angeboten. Papst Benedikt XVI. bedankt sich bei Kardinal Bertone für seine wertvolle Arbeit und erinnert an den langen Weg, den sie gemeinsam gegangen sind. Bertone war Sekretär der Glaubenskongregation und damit engster Mitarbeiter des Papstes, als Kardinal Joseph Ratzinger die Behörde leitete. Besonders denke er - schreibt der Papst - an die heikle Arbeit, die Bertone damals in den 80er Jahren bei der Ermöglichung des Dialoges mit Erzbischof Marcel Lefebvre geleistet habe. Seine gesamte Zeit, seitdem er von Papst Johannes Paul II. nach Rom gerufen wurde, seien intensive und anspruchsvolle Jahre gewesen, in denen wichtige Lehrentscheidungen gefällt wurden, so der Papst in seinem Brief. Zu seiner Entscheidung, Bertone 2006 zum Kardinalstaatssekretär zu ernennen, hätten vor allem zwei Dinge beigetragen: sein „sensus fidei“, also sein Gespür für den Glauben, und seine „humanitas“, seine Menschlichkeit, die schon bei der Arbeit in der Kongregation für die Glaubenslehre ein Klima der echten Vertrautheit geschaffen habe. Sie seien auch der Grund, weswegen er Bertone nun bitte, das Amt weiter auszuüben. (rv)
Die Kirche wird den Erdbebenopfern in Haiti auch dann weiterhin helfen, wenn viele Nichtregierungsorganisationen wieder abgezogen sein werden. Das sagt der Leiter des Päpstlichen Hilfswerks Cor Unum zu; es ist der Kardinal Paul Josef Cordes. Der deutsche Kurienmann steht in engem Kontakt mit dem Nuntius in Haiti und mit dem „Catholic Relief Services“ – so heißt der US-Verband, der in Haiti die Hilfen katholischer Gruppen koordiniert. Im Gespräch mit der Vatikanzeitung „L`Osservatore Romano“ wies Cordes darauf hin, dass die Lage in Haiti auch neun Tage nach dem Beben „tragisch“ bleibt: „Die Zahl der Toten steigt immer mehr – auch unter unseren Priestern.“ Besonders berührt habe ihn der Bericht einer Überlebenden, die sieben Stunden unter Trümmern begraben war. Sie habe gebetet, dass Gott um ihrer Eltern willen ihr Leben schone – sie sei nämlich Einzelkind. Der Kardinal schildert, dass Papst Benedikt mit seinem Aufruf für Haiti stark zur Mobilisierung von Hilfe beigetragen habe. Auch weit entfernte Ortskirchen, etwa aus Russland, Korea oder Taiwan, hätten darauf reagiert. (or)
Benedikt XVI. hat sich am Freitag mit den Leitern der einzelnen vatikanischen „Ministerien“ getroffen. Inhalte des Gesprächs, wie es in dieser Form nur selten stattfindet, wurden bislang nicht bekannt. Im Vatikan war zu hören, dass u.a. der theologische Dialog des Vatikans mit den schismatisch orientierten Piusbrüdern auf der Tagesordnung gestanden haben könnte. Auch Sparmaßnahmen an der römischen Kurie könnten ein Thema gewesen sein. In den letzten Tagen hatte sich im Vatikan auch der Kardinalsrat getroffen, der über finanzielle und wirtschaftliche Angelegenheiten des Heiligen Stuhls und der Vatikanstadt befindet. Ein Statement nach dem Kardinalstreffen sprach von einer voraussichtlichen leichten Verbesserung in der Haushaltslage des Vatikans – trotz der schwierigen Rahmenbedingungen. Auf der Ausgabenseite fielen vor allem Personalkosten und die Aufwendungen für die vatikanische Medienarbeit ins Gewicht. (rv)

Europa

Deutschland
Kardinal Karl Lehmann hat den Widerstand der „Weißen Rose“ gegen das NS-Regime gewürdigt. „Auch wenn es eine kleine Gruppe war, so hat die Weiße Rose den deutschen Widerstand neben den Männern des 20. Juli auch im Ausland bekannt gemacht“, sagte Lehman am Donnerstagabend in einem Gastvortrag an der Universität München. Vor Angehörigen der Weißen Rose hielt der Mainzer Kardinal in diesem Jahr die traditionelle Weiße Rose Gedächtnisvorlesung zum Thema „Zivilcourage und Formen des Widerstands“. Einzig die Weiße Rose habe die Vernichtung der Juden so deutlich benannt, betonte Lehmann. Ihre Mitglieder seien herausragendes Beispiel einer ethisch und religiös verankerten Zivilcourage. In seinem Vortrag erläuterte der Kardinal die kulturgeschichtliche Entwicklung des Begriffs Zivilcourage in seinen unterschiedlichen Bedeutungen von der Antike bis ins 20. Jahrhundert. Zivilcourage bedeute freimütig alles zu sagen und sich dabei der Wahrheit zu verpflichten, so der Kardinal. In diesem Sinne sei sie „ein grundlegender Strang des europäischen politischen, ethischen und religiösen Denkens, das sich ganz besonders im vorbildlichen Leben, Wirken und Sterben der Mitglieder der Weißen Rose vollendet“, sagte Lehmann. Unter den Zuhörern im vollbesetzten Audimax waren neben zahlreichen Studenten und dem Rektor der Ludwigs-Maximilians-Universität, Bernd Huber, auch der emeritierte Erzbischof von München und Freising, Kardinal Friedrich Wetter, die ehemalige FDP-Staatsministerin Hildegard Hamm-Brücher sowie Prinz Christoph von Bayern. (rv)
Der „Arbeitskreis Engagierter Katholiken in der Union“ will der „Berliner Erklärung“ der CDU eine eigene „Bonner Erklärung“ entgegensetzen. Das sagte der Gründer des neuen Arbeitskreises, der Publizist Martin Lohmann, jetzt dem „Focus“. Wer zu weit links fische, könne über Bord gehen, so Lohmann mit einem Blick auf die Berliner Erklärung. Die jüngste Erklärung des CDU-Vorstands atme „sehr viel Berliner Luft“ und sei „geprägt vom spezifischen Berliner Blick auf die Wirklichkeit“. Dabei sei Berlin „eine der atheistischsten Hauptstädte“. Die CDU müsse sich wieder stärker um ihre konservativen Stammwähler kümmern. Lohmann ließ erkennen, dass auch viele Bischöfe die Einrichtung seines Arbeitskreises in der Union sehr begrüßten. (focus-online)
Konservative Protestanten haben Margot Käßmanns Äußerungen zu Afghanistan und Zweitem Weltkrieg kritisiert. Die Äußerungen der Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zum Kampf der Alliierten gegen Hitler-Deutschland und zum Afghanistan-Einsatz behandelten ein zu komplexes Thema, sagte der Vorsitzende der Konferenz Bekennender Gemeinschaften, Ulrich Rüß, der „Leipziger Volkszeitung“. Käßmann hatte erklärt, schon vor ihrem militärischen Eingreifen hätten die Alliierten Strategien gegen Hitler entwickeln sollen. Der Vorwurf sei absurd, so Rüß weiter. Ein wünschenswertes Nachdenken über Krieg und Frieden dürfe nicht zu historisch fragwürdigen Bewertungen führen. Rüß riet Käßmann, sich als EKD-Ratsvorsitzende künftig in politischen Fragen mit ihrer Meinung zurückzuhalten. Das geistliche Amt habe kein politisches Mandat, sagte Rüß. (kna)

Österreich
Bundespräsident Heinz Fischer hat Kardinal Christoph Schönborn zu dessen 65. Geburtstag gratuliert. Er dankte ihm für sein „überaus verdienstvolles“ Wirken im öffentlichen Leben der Republik Österreich. Als Erzbischof von Wien und Vorsitzender der Österreichischen Bischofskonferenz habe der Kardinal „durch persönliche Wortmeldungen und Initiativen viele wichtige Beiträge für ein harmonisches Miteinander aller Menschen, die in Österreich leben, geleistet“. Das schreibt der Bundespräsident in einem Glückwunschschreiben, das am Freitag von der Präsidentschaftskanzlei veröffentlicht wurde. Das Wirken Kardinal Schönborns werde weit über die Grenzen der katholischen Kirche und auch der Republik Österreich hinaus mit Respekt und Dankbarkeit registriert, so Fischer, der auch für den guten persönlichen Kontakt zum Wiener Erzbischof dankt. In einem Interview mit der Homepage kath.net hat Schönborn sich derweil auch zu seinem umstrittenen Besuch im angeblichen Marienwallfahrtsort Medjugorje geäußert. Das Thema habe bei seinen jüngsten Gesprächen im Vatikan durchaus eine Rolle gespielt, so der Kardinal. Er betonte, wie wichtig es sei, dass die Kirche ohne Einfluss von außen ihre Bischöfe bestellt. Mit der Aufgabe, Bischöfe zu ernennen, dürften Ortsbischöfe den Papst nicht allein lassen: Sie sollten alle drei Jahre eine Liste mit geeigneten Bischofskandidaten nach Rom schicken, so Schönborn. (kap/kath.net)

Italien
„Addio, pizzo – tschüß, Schutzgeld!“ So nennt sich eine Bürgerinitiative in Palermo. In ihr haben sich Geschäfte in der sizilianischen Hauptstadt zusammengeschlossen, die sich weigern, der Mafia Schutzgeld zu zahlen. Der deutsche Botschafter in Italien, Michael Steiner, hat am Donnerstag nun den ersten deutschsprachigen Palermo-Führer der Initiative in seiner Residenz vorgestellt. Der Stadtplan verzeichnet alle „Addiopizzo“-Geschäfte der Stadt. Die Botschaft hatte für die deutsche Fassung die Anschubfinanzierung übernommen; so können jetzt auch deutsche Touristen – als die zahlenmäßig größte Touristengruppe in Italien und besonders in Sizilien - ihren Beitrag zum „pizzo-freien“ Urlaub leisten. Um das Projekt auch langfristig erfolgreich weiterführen zu können, hat die Botschaft deutsche Reiseveranstalter als Sponsoren gewonnen und Verlage zur Aufnahme des Themas in ihre Reiseliteratur überzeugt. „Addiopizzo“ hat sich als erfolgreiche Bürgerbewegung gegen die Mafia durch beharrliche Überzeugungsarbeit und publikumswirksame Aktionen einen Namen gemacht. (pm)
Die Bischöfe werden sich demnächst mit dem Mafiaproblem eigens befassen. Das kündigte der Vorsitzende der Bischofskonferenz an. sagte Kardinal Angelo Bagnasco erklärte im Interview mit der Tageszeitung „Corriere della sera“(Freitag), dass hinter den jüngsten Ausländerunruhen in Kalabrien die Mafia stehe. Im kalabrischen Rosarno war es Anfang des Monats zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen afrikanischen Erntearbeitern und Einheimischen gekommen. Am Montag tritt in Rom der Ständige Rat der Bischofskonferenz zusammen. Bereits bei der letzten Vollversammlung im November in Assisi hatten die Bischöfe ein Papier über die Lage in Süditalien diskutiert, in dem es auch um die Mafia ging. Der Generalsekretär der Konferenz, Bischof Mariano Crociata, hatte in dem Zusammenhang betont, wer Mitglied krimineller Vereinigungen sei, stehe automatisch außerhalb der kirchlichen Gemeinschaft, „auch wenn er sich mit Religiosität bemäntelt“. (corriere della sera/kna)

Serbien
Die serbisch-orthodoxe Kirche hat ein neues Oberhaupt, das 45. seit dem hl. Sava. Zum Patriarchen wurde vom Wahlkonzil der 80-jährige Bischof Irinej von Nis gewählt. Der neue Patriarch wird schon am Samstag um 9 Uhr morgens in der Belgrader Kathedrale inthronisiert werden. Sein vollständiger Titel lautet: Erzbischof von Pec, Metropolit von Belgrad-Karlowitz und Serbischer Patriarch. Das Wahlkonzil der serbisch-orthodoxen Kirche hatte seit Freitag Morgen in Belgrad getagt. Daran beteiligten sich alle Bischöfe der serbisch-orthodoxen Kirche; sie kamen zu einem Drittel aus Serbien selbst, zu einem Drittel aus anderen jugoslawischen Nachfolgestaaten und zu einem weiteren Drittel aus dem weiteren Ausland. Neben Bischof Irinej waren Metropolit Amfilohije von Montenegro und Bischof Irinej von Backa in der engeren Auswahl für das Amt des Serbischen Patriarchen. Die letzte Stimme hatte, einer alten Wahlordnung entsprechend, das Los. Das vorige Oberhaupt der serbischen Orthodoxie, Patriarch Pavle I., war am 15. November letzten Jahres im Alter von 95 Jahren in Belgrad gestorben. (sok/rv)

Russland
Die russisch-orthodoxe Kirche hat Kremlchef Dimitri Medwedew ihre höchste Auszeichnung verliehen. Patriarch Kyrill I. übergab dem Präsidenten am Donnerstagabend in Moskau den mit rund 34.000 Euro dotierten Patriarch-Alexij-II.-Preis 2009. Medwedew erhalte die Auszeichnung für seine Bemühungen, die Beziehungen zwischen den orthodoxen Völkern der ehemaligen Sowjetrepubliken auszubauen, sagte Kyrill I. bei der Preisverleihung in der Erlöser-Kathedrale. Der Politiker sagte in seiner Dankesrede, alle Versuche, die orthodoxen Völker auseinanderzubringen, würden scheitern. Seit zwei Jahrzehnten arbeiteten der russische Staat und die orthodoxe Kirche eng zusammen. Vor allen Dingen gehe es dabei um Erziehung sowie um den Erhalt der nationalen Traditionen und Kultur. Das Preisgeld werde er für die Restaurierung des Auferstehungs-Klosters Neu-Jerusalem bei Moskau und für Schulinternate spenden, kündigte Medwedew an. (kipa)

Afrika

Nigeria
Christen und Muslime haben mit den Opferzahlen nach den jüngsten Auseinandersetzungen in der Stadt Jos übertrieben. Das glaubt der Erzbischof von Jos, Ignatius Ayau Kaigama. Gegenüber dem römischen Pressedienst fides sagte der Oberhirte, er fürchte, dass sowohl Christen als auch Muslime „übertriebene Zahlen“ verbreiten würden. Jos liegt an der Binnengrenze zwischen dem mehrheitlich muslimischen Norden und dem mehrheitlich christlichen Süden des Landes. In den vergangenen Tagen kam es zu Gewalttaten zwischen beiden Glaubensgemeinschaften. Kaigama dementierte, dass ein Anschlag auf eine katholische Kirche Auslöser der Gewalttaten gewesen sei. (pm/fides)

Amerika

Venezuela
Kardinal Jorge Urosa Savino von Caracas sieht die Enteignung von nationalen und internationalen Unternehmen in seinem Land mit Skepsis. Dem TV-Sender „Globovision“ sagte er, es müsse geprüft werden, ob diese Praxis der Verfassung entspreche und der wirtschaftlichen Entwicklung Venezuelas diene. Präsident Hugo Chavez hatte erst vor wenigen Tagen eine Supermarktkette verstaatlicht. Sie befand sich zuvor mehrheitlich im Besitz eines französischen Unternehmens. In den letzten beiden Jahren hatte die Regierung bereits zahlreiche Unternehmen aus dem Finanzsektor, der Bau- und der Energiewirtschaft in Staatseigentum überführt. (kna)


Die obigen Texte basieren auf unserer Nachrichtensendung Treffpunkt Weltkirche” täglich um 16 Uhr. Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Uca, Misna, Osservatore Romano – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören

 






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