Meldungen
vom 30.4.2005
Verantwortlich:
P. Eberhard v. Gemmingen SJ / Stefan v. Kempis
Redaktion: Ludwig Waldmüller
Redaktionsschluss: 16.00 Uhr
AUS
UNSERER BERICHTERSTATTUNG:
Papst
bezieht heute Nachmittag sein Appartement
Gegen 16 Uhr wird Papst Benedikt XVI. heute in seine Wohnung im Apostolischen
Palast umziehen. Morgen Mittag um 12 Uhr wird er sich dann zum Gebet
des Regina Coeli zum ersten Mal am Fenster des ppstlichen Arbeitszimmers
zeigen. Die Wohnung, in der Johannes Paul II. fast 27 Jahre lebte,
ist nur teilweise renoviert worden; so sind etwa Bad und Schlafzimmer
neu gestrichen worden, auerdem wurden medizinische Gerte entfernt.
Eine weitere Phase der Renovierung ist fr den Sommer vorgesehen,
wenn sich Benedikt XVI. in der ppstlichen Sommerresidenz Castel
Gandolfo aufhalten wird. Unterdessen knnen die Monsignori des Staatssekretariats
und anderer vatikanischer Behrden, die normalerweise als Dauermieter
in Santa Marta wohnen, ab Sonntagnachmittag wieder ihre alten Zimmer
beziehen. Sie mussten die Rume fr die Zeit des Konklaves rumen,
weil dort die Kardinle wohnten. (rv)
Deutschland:
Karmeliterinnen auf KZ-Gelnde
Vor 60 Jahre
befreiten amerikanische Soldaten
das Konzentrationslager von Dachau: Das Bild, das sich ihnen
damals bot, war das unbeschreiblichen Grauens. In Dachau, dem ersten
Konzentrationslager Deutschlands, wurden auch zahlreiche Katholiken
festgehalten - Priester, Bischfe, Ordensleute, Laien. Sogar
eine Priesterweihe fand dort statt, die des seligen Karl Leisner.
Heute leben auf dem Gelnde des Konzentrationslagers Karmeliterinnen.
Schwester Elia ist eine von ihnen - und sie erzhlt, wie sie diesen
Jahrestag erlebt: "Man merkt schon, dass der bliche Besucherstrom
ganz anders aussieht, nmlich dass Gruppen aus allen europischen
Lndern kommen, die oft noch ehemalige Hftlinge unter sich haben
- oder auch schon die zweite oder dritte Generation; die Kinder
und die Enkelkinder kommen. Man sieht das. Da sind auch die Hftlinge
aus den osteuropischen Lndern auffllig, die oft zum ersten Mal
wieder da sind... Das sind oft erschtternde Szenen, wenn sich zwei,
die sich hier im Lager kennen gelernt haben, jetzt wiederfinden."
Morgen wird in Dachau die Gedenkfeier zur Befreiung des Lagers
stattfinden - ein besonderer Augenblick fr die Schwestern, die
immer in Stille und Gebet an dem Ort sind, wo so viel Grausamkeit
regierte: "Das eine ist da der Gottesdienst um 9 Uhr. Wobei
ich es sehr schade finde, dass das alle Konfessionen 'unter sich'
machen. Die orthodoxe Kirche hat ihren Gottesdienst, die Protestanten
haben in der evangelischen Vershnungskirche ihren Gottesdienst,
und die Katholiken haben ihren Gottesdienst in der Todesangst-Christi-Kapelle
hier auf dem Platz. Eigentlich htte meiner Meinung nach ein einheitlicher
Gottesdienst hierher gehrt! Warum man das nicht macht, wei ich
nicht, denn im Lager waren sie auch alle zusammen in der damaligen
Zeit! Neben dem 'religisen Teil' gibt es auch noch den sozusagen
'politischen Teil' oben auf dem Appellplatz." (rv)
Deutschland:
Motto fr kumenischen Kirchentag
Mit ber 80 % der Stimmen wurde er gestern in seinem Amt besttigt: Hans Joachim Meyer ist fr weitere vier Jahre
zum Prsidenten des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK)
gewhlt worden. Das ist nun seine dritte Amtszeit und in diese neue
Amtszeit fllt die Vorbereitung des zweiten kumenischen Kirchentages.
2010 soll der in Mnchen stattfinden - und es gibt jetzt bereits
ein Motto: "Wir haben uns zusammen mit unseren evangelischen
Geschwistern auf ein zunchst ganz breites, aber sehr zukunftstrchtiges
Thema verstndigt: Christ sein in der Gesellschaft, Christ sein
fr die Gesellschaft. Also, sich den Herausforderungen dieser Gesellschaft
zu stellen, und das sind ja auch sehr widersprchliche Herausforderungen.
Einerseits die zunehmende Skularisierung, die sich herausbildende
Pluralitt von Religion in Deutschland, wir mssen ja die islamische
Religion ernst nehmen, dass es zu einem weiterfhrenden Dialog kommt,
und dann die neue ffentliche Bedeutung von Religion." (rv)
Ortsbischof:
Angola braucht das Gebet des Papstes
Seit dem Tod von Rebellenfhrer Savimbi im Jahr 2002 erholt sich Angola langsam
von den Folgen eines fast drei Jahrzehnte whrenden Brgerkriegs.
Die Menschen - 38 % der Bevlkerung sind Katholiken - fassen langsam
wieder Hoffnung. Und sie wnschen sich geistlichen Beistand aus
dem fernen Rom, vom neuen Papst Benedikt XVI. Das sagt Oscar Lino
Lopes Fernandes Braga, Bischof der Dizese Benguela an der Westkste
Angolas: "Was den Frieden angeht, erleben wir in unserem
Land gerade eine glckliche Zeit. Die Militrs haben sich an das
Friedensabkommen gehalten. Und so gibt es tatschlich seit drei
Jahren keine Angriffe mehr und keine Kriegstoten. Hoffen wir, dass
jetzt auch die Politiker wirklich den Friedensvertrag
umsetzen, und alle die Verantwortung tragen fr die Nation, damit
Eintracht herrscht unter uns. Damit das, was unser Land am dringendsten
braucht - nmlich Frieden und Entwicklung endlich wahr wird. Wir
denken, dass der Prozess zu langsam vorankommt. Natrlich sind wir
einfach noch am Anfang, aber es muss eine Beschleunigung geben.
Auf jeden Fall mssen wir Vertrauen haben. Und: Der Heilige Vater
wird uns dabei sicher nicht nur mit seinem Gebet, sondern auch mit
seiner Erfahrung und seinen Orientierungshilfen zur Seite stehen.
Das konnte man schon aus
seinen ersten Predigten als Papst ablesen. Das, was er gesagt hat,
kann den Regierenden der Welt dienen als Anleitung fr das Wohl
ihrer Vlker." (rv)
Was
bedeutet der Mohr im Papstwappen?
Seine bayerische Heimat kommt darin ganz deutlich zum Tragen: Im Wappen von
Papst Benedikt XVI.. Der Freisinger Mohr, der Br des Mnchener
Dizesanpatrons Korbinian und die Muschel. die fr den heiligen
Augustinus und als Zeichen Jakobs fr das pilgernde Volk Gottes,
aber auch fr das Regensburger Schottenkloster steht. Darber: Die
Mitra, und unter dem Wappenschild das erzbischfliche Pallium. Was
hat aber ist die Geschichte des Freisinger Mohren? Der Mohrenkopf
im Wappen der Freisinger Bischfe ist fr Kenner kein Unbekannter, wie Roland Gtz, Wissenschaftlicher Mitarbeiter
im Mnchener Erzbischflichen Archiv, unterstreicht: "Wir
knnen seine Geschichte als Wappenbild der Freisinger Bischfe zurckverfolgen
bis ins spte 13. Jahrhundert, da zunchst noch auf Siegelabdrcken,
wo, nachdem Siegel ja keine Farben haben, nicht ganz klar ist, ob
es sich wirklich um einen Mohrenkopf handelt. Aber ganz klar wird
es dann im Jahr 1316, da lie nmlich der Freisinger Bischof Konrad
der Sendlinger ein Besitzverzeichnis seiner Bischofskirche zusammenstellen.
Das ist im Original im Archiv des Erzbistums erhalten und zeigt
gleich auf der allerersten Seite in einer Initiale den Wappenschild
mit dem nun eindeutigen Mohrenkopf; nmlich einen schwarz gefrbten
Kopf mit roter Krone und rotem Kragen, der diese bstenartige Darstellung
nach unten abschliet."
Bekannt ist der Mohr also allemal und das nicht nur auf vielen
deutschen Wappen. Auch auf den beiden Mittelmeerinseln Sardinien
und Korsika. Aber warum und wie der Mohr es zur Wappengestalt der
Freisinger Bischfe gebracht hat, das ist nicht zu sagen. Rund zwei
Dutzend verschiedene Erklrungen hat man zusammen getragen, erzhlt
Archivar Gtz: "Die mir vielleicht wahrscheinlichste Deutung
lautet, dass der schwarze Mensch, der ja fr die Menschen des Mittelalters
eher eine sagenhafte Erscheinung war - niemand hatte schlielich
selbst 'einen Schwarzen' gesehen -, wohl als Symbol fr Kraft und
Wildheit und somit auch fr Macht stehen konnte. Es ist ja auch
so, dass die Wittelsbacher und damit heute Bayern einen Lwen im
Wappen fhren, obwohl in den letzten Jahrtausende sich nie ein Lwe
in Bayern herumgetrieben hat." (rv)
DIE
NACHRICHTEN:
Vatikan
Am kommenden Dienstag wird der italienische Prsident Carlo
Azeglio Ciampi als erstes Staatsoberhaupt offiziell Papst Benedikt
XVI. besuchen. Das teilte das vatikanische Presseamt heute mit. Ciampi hatte bereits gestern
das Grab von Johannes Paul II. besucht, der eigentlich gestern den Prsidenten an dessen Amtssitz hatte
besuchen wollen. (rv)
Kardinal Angelo Sodano ist der neue Dekan des Kardinalskollegiums.
Die Kardinalbischfe whlten den Kardinalstaatssekretr zum
Dekan, und Papst Benedikt XVI. ernannte ihn, wie es das Kirchenrecht
vorschreibt. Vize-Dekan des Kollegiums ist seit heute der ehemalige
Prsident des Ppstlichen Rates Justitia et Pax, Kardinal Roger
Etchegaray. (rv)
Papst Benedikt XVI. hat heute einige seiner engsten Mitarbeiter
in der Kurie in Audienz empfangen. So traf er sich mit Kardinal
Crescenzio Sepe, dem Prfekten der Kongregation fr die Evangelisierung
der Vlker, mit Kardinal Bernard Law, dem Erzpriester von Santa
Maria Maggiore, und mit Erzbischof Nikola Eterovic, dem Generalsekretr
der Bischofssynoden. Thema der Gesprche drften vor allem Angelegenheiten
des Tagesgeschfts gewesen sein. (rv)
Die Meditationen fr die diesjhrige Kreuzwegandacht von Kardinal
Joseph Ratzinger sind in diesem Monat bereits im dritten Nachdruck
in der "Editrice Libreria Vaticana" erschienen. Die
Meditationen des heutigen Papstes Benedikt XVI. sowie andere seiner
Schriften und auch die Werke von Johannes Paul II. erfreuten sich
groer Beliebtheit, war aus der Vatikanbuchhandlung zu erfahren.
Das Buch "Geschenk und Geheimnis" von Karol Wojtyla ist
eben auch in einer Neuauflage erschienen. (ansa)
Europa
sterreich
Der Wiener Kardinal Christoph Schnborn hat auf Einladung von
Metropolit Michael Staikos in der Wiener griechisch-orthodoxen Dreifaltigkeitskathedrale
am orthodoxen Karfreitagsgottesdienst teilgenommen. Metropolit
Staikos sagte gestern Abend in seiner Begrung, er freue sich,
dass erstmals ein amtierender katholischer Erzbischof von Wien am
orthodoxen Karfreitagsgottesdienst teilnehme. Zugleich erinnerte
der Metropolit daran, dass vor zehn Jahren der damalige Wiener Alterzbischof,
Kardinal Franz Knig, ebenfalls beim Karfreitagsgottesdienst in
der Dreifaltigkeitskathedrale anwesend war.
Der Wiener Metropolit betonte zugleich die Freude der orthodoxen
Christen anlsslich der Wahl von Papst Benedikt XVI. "Er kennt
uns und unsere Theologie und wir kennen ihn", so Staikos. (kna)
Afrika
Togo
Eine gemeinsame Delegation der Afrikanischen Union und der Westafrikanischen
Wirtschaftsgemeinschaft ist heute morgen in Togo eingetroffen, um
zwischen den Konfliktparteien zu vermitteln. Die vergangene
Nacht verlief in der Hauptstadt Lom nach Augenzeugenberichten ruhig.
Seit den geflschten Prsidentschaftswahlen am vergangenen Sonntag
wurden nach Angaben der Opposition um die Hundert Menschen bei Unruhen
gettet. Unterdessen steigen die Zahlen der Flchtlinge im Nachbarland
Benin weiter an. Mittlerweile seien rund 8.500 Togolesen in Lagern
im Grenzgebiet untergebracht worden, teilte die Caritas vor Ort
mit. (afp/misna)
Nahost
Israel
Mehrere Verletzte hat eine palstinensische Protestaktion gegen den griechisch-orthodoxen
Patriarchen Irinaios I. in Jerusalem gefordert. Rund 500 Palstinenser
waren gestern vor die Grabeskirche gezogen, um dort gegen den Patriarchen
zu demonstrieren, der kirchliche Gebude an jdische Investoren
verkauft haben soll. Der Patriarch, der die Vorwrfe bestreitet,
war zur Feier der Karfreitagsliturgie in der Grabeskirche gewesen.
(rv)
Asien
Vietnam
Zum 30. Jahrestages des Endes des Vietnam-Kriegs hat Hanoi mehr als 7.750 Gefangene befreit, unter ihnen die junge
Mennonitin Le Thi Hong Lien. Von dem katholischen Priester Pham Ngoc Lien, dessen Name ebenfalls auf der Liste
der zu befreienden Personen gestanden hatte, gibt es unterdessen
keine Nachrichten. (asia-news)
Philippinen
Einige ehemalige Generale haben Prsidentin Gloria Macapagal-Arroyo zum Rcktritt
aufgefordert. Fr den morgigen 1. Mai sind auf den Philippinen zahlreiche
Demonstrationen gegen die Regierung angekndigt. Laut neuesten Umfragen
haben auf den Philippinen zwei Drittel der Bevlkerung nicht gengend
zu essen, ein Zehntel der Philippinos lebt gar in akuter Hungersnot.
(asia-news)
Amerika
Brasilien
Papst Benedikt XVI. wird mit seinen Innovationen alle berraschen.
Davon ist der Erzbischof von Sao Paolo, Kardinal Claudio Hummes,
berzeugt. "Ich bin sicher", so Hummes nach einer Messe
zu Ehren des Papstes, "dass Benedikt XVI. die Dinge nicht so
belassen wird, wie sie sind. Er wird vorwrts gehen." Auerdem
betonte der 70-jhrige, der selbst als heier Papstkandidat gehandelt
worden war, er sei immer sicher gewesen, wieder als Erzbischof nach
Sao Paolo zurckzukehren. (adn-kronos)
Nicaragua
Angesichts der aktuellen Krise seines Landes hat der Erzbischof der Hauptstadt
Managua, Kardinal Miguel Obando y Bravo, Regierungs- und Oppositionspolitiker
zu Dialog und Ausshnungsbereitschaft aufgerufen. Nur in konstruktiver
Zusammenarbeit knnten sie die drngenden wirtschaftlichen und sozialen
Probleme bewltige, betonte Obando y Bravo. Seit zehn Tagen kommt
es in dem mittelamerikanischen Land immer wieder zu Unruhen, bei
denen bislang rund 50 Menschen verletzt und 100 festgenommen wurden.
(aciprensa)
Ecuador/Kolumbien
Papst Benedikt XVI. knnte im Jahr 2007 Ecuador und Kolumbien besuchen. Das sagte der
kolumbianische Botschafter am Heiligen Stuhl in einem Radiointerview.
Demnach werde daran gearbeitet, eine Papstreise vorzubereiten, in
deren Zusammenhang der Pontifex auch an einer Versammlung des lateinamerikanischen
Bischofsrates CELAM teilnehmen knnte. Nach Aussage des Diplomaten
haben die lateinamerikanischen Bischfe den Papst bei ihrer Audienz
am Donnerstag zu diesem Besuch offiziell eingeladen. (efe)
Mexiko
Die Regierung hat der Sekte der "Santa Muerte" die staatliche Anerkennung
entzogen. Mitglieder der selbsternannten "Traditionellen Katholischen
Kirche" htten gesetzliche Vorschriften fr religise Vereinigungen
und ffentlichen Kult verletzt, hie es zur Begrndung. Dadurch
verliert die Sekte, deren Todeskult vor allem in der Unterschicht
beliebt ist, ihren Status als juristische Person und damit auch
das Recht, Eigentum zu besitzen. (efe)
Uruguay
Die Hauptstadt Montevideo ehrt den verstorbenen Papst Johannes Paul II. mit
einer zwei Meter hohen Bronzestatue. Die Figur wurde an dem Ort im Stadtzentrum aufgestellt,
an dem der Papst 1987 eine Messe mit mehreren Tausend Glubigen
gefeiert hatte. (aciprensa)
Buchbesprechung:
Titel:
Zeugen für Christus
Autor: Helmut Moll
Verlag: Schöningh
Preis: 68 Euro
Rezensentin: Sr. Hilliganda Rensing
60
Jahre nach dem Ende des Krieges. Wegen der Erinnerung daran haben
wir uns mit der kirchengeschichtlich wichtigen Dokumentation befasst,
die der Schöningh Verlag in dritter Auflage herausgebracht
hat.
Inhaltlich befasst sie sich mit den Märtyrern des 20. Jahrhunderts.
Der Titel lautet: Zeugen für Christus. Die nationalen Bischofskonferenzen
waren von Papst Johannes Paul II. aufgefordert, bis zum Beginn des
Heiligen Jahres alle Personen zu benennen, die im 20. Jahrhundert
ihr Leben für Christus eingesetzt haben und deswegen einen
gewaltsamen Tod erleiden mussten.
Das deutsche Verzeichnis von 1999 enthielt zunächst alle Angaben
in tabellarischer Kurzform, unmittelbar danach aber erschien die
erste Ausgabe mit über 700 Lebensbildern, z.B. von Bernhard
Lichtenberg, Edith Stein, u.a. auch von einigen Nichtkatholiken
in ökumenischen Gruppen, beispielsweise von Dietrich Bonhoeffer
und den Geschwistern Scholl.
Die beiden Bände der ersten Auflage sind inzwischen erweitert
und ergänzt. Herausgeber ist Prälat Helmut Moll, von der
Dt. Bischofskonferenz eigens mit der Arbeit am Martyrologium des
20. Jahrhunderts beauftragt und seit 1993 theologischer Konsultor
an der römischen Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsverfahren.
Ihm ist es in mühsamer Kleinarbeit gelungen, mit Hilfe vieler
Einzelautoren die Lebensbilder von Priestern, Bischöfen, Ordensleuten
und Laien zusammenzutragen, die entweder in der Heimat oder im Ausland
einen gewaltsamen Tod erlitten haben.
Die beiden Bände stellen darum eine kirchengeschichtlich wichtige
Dokumentation dar. Sie empfiehlt sich für jeden Leser, der
Wert darauf legt, das theologisch geistliche Vermächtnis dieser
Glaubenszeugen lebendig zu halten und als Teil der eigenen deutschen
Geschichte zu verstehen.