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Meldungen vom 8.1.2005


- Papst für Aufhebung des Embargos gegen Kuba -
- Vatikan erwägt Beitritt zum Schengen-Abkommen -
- Kardinal Lustiger vertritt Papst in Auschwitz -


Verantwortlich: P. Eberhard v. Gemmingen SJ / Stefan v. Kempis
Redaktion: Gudrun Sailer
Redaktionsschluss: 16.00 Uhr

AUS UNSERER BERICHTERSTATTUNG:

Vatikan: Papst fr Aufhebung des Embargos gegen Kuba
Papst Johannes Paul II. wnscht die Aufhebung des Wirtschaftsembargos gegen Kuba und eine Rckkehr des Inselstaates zum "freien Austausch" mit bestimmten Teilen der internationalen Gemeinschaft. Das hat der Papst dem neuen kubanischen Sonderbotschafter am Heiligen Stuhl mitgeteilt, dessen Beglaubigungsschreiben er heute entgegennahm. "Ein respektvoller und offener Dialog mit allen ist eine notwendige Bedingung fr eine echte Entwicklung, so der Papst. Beim Namen nannte der das Wirtschaftsembargo der USA gegenber Kuba allerdings nicht. An die Adresse von Staatschef Fidel Castro verwies Johannes Paul auf "ein Ambiente genereller Religionsfreiheit", das ntig sei, um die sozialen Bemhungen der katholischen Kirche Kubas effizienter werden zu lassen. Johannes Paul lie aber auch Lob fr den kommunistischen Inselstaat anklingen. So verfolge er "mit Interesse" die Bemhungen der kubanischen Autoritten in Gesundheitsvorsorge, Erziehung und Kultur. Dies seien `einige Sulen des Gebudes des Friedens, der nicht nur Abwesenheit von Krieg sei. Der Papst dankte dem neuen Sonderbotschafter Raul Roa Kouri auch fr die von Castro bersandten Gre." Das Wirtschaftsembargo der USA gegen Kuba ist seit 1962 in Kraft. Prsident Bush hatte es im Vorjahr noch verschrft. (rv)

Asien: Caritas spricht von langwierigem Wiederaufbau
Caritas International hat inzwischen fast 40 Millionen Dollar fr die Opfer der verheerenden Seebeben gesammelt. Die weltweit verzweigte Hilfsorganisation ist mit Experten, Sanittern und Freiwilligen in den Katastrophengebieten direkt vor Ort. Whrend die Infrastruktur in Indien zumindest teilweise wieder hergestellt wird, einige Familien bereits in ihre Drfer zurckkehren konnten, ist die Lage in den brigen Lndern Sdostasiens noch immer dramatisch. Paolo Beccegato von Caritas Italien berichtet: "Es gibt noch groe logistische Schwierigkeiten, die betroffenen Gebiete auch erreichen zu knnen, vor allem die kontrollierten Gebiete der Tamilen. Die Straen, weit abliegende Drfer - die Lage ist wirklich sehr schwierig. Speziell in Indonesien, bleibt die Lage weiter angespannt. Der Wiederaufbau wird langsam voran gehen. Wir mssen hier bleiben und helfen, einige Jahre lang. Nur mit diesem Gedanken knnen wir der hiesigen Bevlkerung ein klein wenig Hoffnung machen."
Der Wiederaufbau wird lange dauern und mit rein medizinischer oder logistischer Hilfe sei es nicht getan, betont Beccegato: "Vor allem und zuerst brauchen wir mehr als blo Verbandsmaterial: vor allem fr die Kinder, fr die all die Verletzten mit ihren unterschiedlichen Problemen und Lebensgeschichten, fr das medizinische Personal aber auch fr uns ist die menschliche Seite sehr wichtig, persnliche Kontakte, psychologische Betreuung. Und dann geht es natrlich darum, den Vtern, den Familien wieder Arbeit zu geben, den Handel, die Wirtschaft wieder anzukurbeln. Schlielich muss auch das Erziehungs- und Schulwesen wieder in Gang gesetzt werden und alles, was sonst zum Leben ntig ist." (rv)

Russland: Kirchen beten gemeinsam fr Menschen in Not
300 Millionen orthodoxe Christen haben gestern ihr Weihnachtsfest gefeiert: Jene, die den orthodoxen Kirchen von Russland, Serbien, Polen und der Tschechischen Republik angehren und den julianischen Kalender befolgen. In seiner Weihnachtsansprache erinnerte der Patriarch von Russland, Alexej II., an das Trauma des Anschlags auf die Schule in Beslan und betonte, dass dabei die Mehrheit der Menschen ein Beispiel groer Nchstenliebe gegeben habe. Der katholische Erzbischof in Moskau, Tadeusz Kondruziewicz, erklrt die Gemeinsamkeiten zwischen den Konfessionen beim Feiern des Weihnachtsfestes: "Die Orthodoxen kennen eine Adventszeit so wie wir, mit Gebet und Fasten. Das ist wirklich sehr hnlich. Nach diesem schwierigen Jahr, das die Geiselnahme in Beslan und weitere schlimme Terrorakte in Russland sah, und zuletzt die Flutkatastrophe in Asien, beten die orthodoxe und katholische Kirche gemeinsam mit anderen Konfessionen und Kirchen fr die Opfer. Die Geburt Jesu ist ein Zeichen des Erbarmen Gottes. Auch die orthodoxe Kirche will, wie die anderen Kirchen, dieses Zeichen des Erbarmens setzen."
Fr russische Christen ist Weihnachten ein besonderes Zeichen der Hoffnung, sagt der Moskauer Erzbischof: "Vor allem muss man sehen, dass ein Viertel der Menschen in groer Armut lebt. Trotz dieser wirtschaftlichen Schwierigkeiten ist das russische Volk offen gegenber dem Wort Gottes. Wir haben nicht viele Kirchen, aber zu Weihnachten waren sie gesteckt voll. Das gleiche gilt fr die orthodoxen Kirchen zu deren Weihnachtsfest. Das bedeutet, die Menschen in Russland sind auf der Suche nach spirituellen und nicht nur nach materiellen Werten. Und das ist, 70 Jahre nach Beginn der Verfolgungen, neu. Das russische Volk braucht Hoffnung." (rv)

DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Die Frage, ob der Vatikanstaat dem Schengen-Abkommen von 1985 beitreten soll, verdient "eine aufmerksame Prfung". Das sagte der vatikanische Staatsanwalt, Nicola Picardi, heute bei der Erffnung des 76. Gerichtsjahres. Die Abkommen wrden schlielich nicht nur die schrittweise Abschaffung der Grenzkontrollen betreffen, sondern auch den Austausch an Informationen im Sinn des Personenschutzes intensivieren. Dies sei wnschenswert, weil im Zug der Terrorbekmpfung die Sicherheitsbedrfnisse des Vatikans gestiegen seien. Bei der Vorstellung des neuen Kriminalittsberichtes fr den Vatikanstaat ist die Zahl der unaufgeklrten Diebsthle unverndert hoch. 90 % von ihnen bleiben Picardi zufolge unaufgeklrt. Die traditionell hohe Kriminalittsstatistik des Vatikans sei naturgem nicht auf die knapp 500 Bewohner zurckzufhren, sondern auf die 18 Millionen Pilger und Touristen, die jedes Jahr Basilika und Museen besuchten. (ansa)
Der Sekretr des Ppstlichen Rates fr die Flchtlingsseelsorge, Monsignore Agostino Marchetto, hat betont, dass die Fischer von der Flut am schwersten getroffen wurden. Sie htten alles verloren und seien nach der Katastrophe extrem traumatisiert, sagte der Monsignore in einem Interview mit der Nachrichtenagentur MISNA. Das habe er aus vielen Telefongesprchen mit Helfern erfahren. Nun msse man vor allem an den langfristigen Wiederaufbau denken, so Marchetto weiter. (misna)
Kardinal Jean-Marie Lustiger, Erzbischof von Paris, ist der Sondergesandte des Heiligen Stuhles bei den Feierlichkeiten zum 60. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz. Das hat der Vatikan heute bekannt gegeben. Lustiger stammt aus einer jdischen Familie, er konvertierte mit 14 Jahren zum Katholizismus. Seine Mutter starb 1943 in den Gaskammern von Auschwitz. Zu der Zeremonie am 27. Januar in Polen werden 10.000 Personen erwartet. (rv)
Papst Johannes Paul II. hat seinen Schmerz ber das schwere Eisenbahnunglck in Norditalien bekundet. In einem Telegramm an Erzbischof Carlo Caffarra von Bologna sprach der Papst den Angehrigen der Opfer sein Beileid aus. Beim Zusammensto zweier Zge auf der Strecke zwischen Bologna und Verona waren gestern 14 Menschen ums Leben gekommen. (rv)
Papst Johannes Paul II. hat sich zum diesjhrigen Weltgebetstag geuert. Er findet am 17. April statt und steht unter dem Motto: "Zum Hinausfahren berufen". Dies soll an die Worte erinnern, die Jesus an seine ersten Jnger richtete. Der Papst sprach vor allem Jugendliche an und betonte, "dass Christus nicht ohne sie auskommen" wolle. Vor dem Hintergrund des wachsenden Priestermangels bat er darum, "eine breit angelegte und engmaschige Berufungspastoral zu schaffen". (rv)

Europa

Deutschland
Der Erzbischof von Kln, Kardinal Joachim Meisner, hat seinen Vergleich von Abtreibungen und Holocaust zurck genommen. "Wenn ich geahnt htte, dass mein Verweis auf Hitler missverstanden htte werden knnen, htte ich seine Erwhnung unterlassen. Es tut mir leid, dass es dazu gekommen ist", zitiert das Presseamt des Klner Erzbistums den Kardinal heute in einer Aussendung. Der Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland, Paul Spiegel, hatte Meisner rechtliche Schritte angedroht, sollte dieser sich nicht von seinem Vergleich distanzieren. (pm)

Italien
Die Vorwrfe gegen die Kirche in der Diskussion um das Gesetz ber knstliche Befruchtung hat der Erzbischof von Turin, Kardinal Severino Poletto, hart zurckgewiesen. Katholiken setzten sich auf demokratische Weise fr die Werte des Evangeliums ein, auf denen sich Gesellschaft und Familie aufbaue. Einen Kreuzzug habe sie dafr nicht ntig. Das Gesetz ist eines der restriktivsten Europas. Demnach ist die Befruchtung mit Ei- oder Samenzellen, die nicht von dem kinderlosen Paar selbst stammen, verboten. Hchstens drei Eizellen drfen jeweils im Reagenzglas befruchtet werden. Das Einfrieren von Embryonen ist praktisch verboten ebenso wie Leihmutterschaften und die Verwendung von Embryonen fr wissenschaftliche Forschungen. Das Gesetz war von einer parteibergreifenden, katholisch-konservativen Front gegen massiven Widerstand der liberalen Krfte und vieler Frauen im Parlament verabschiedet worden. Die Gegner sprechen nun von einem Geschenk an die Kirche. Von Mitte April bis Mitte Juni entscheiden die Italiener in einem Referendum ber die Abschaffung des Gesetzes. (adn-kronos/pm)

Spanien
Die Bischofskonferenz des Landes hat den Plan der gemigten baskischen Nationalisten abgelehnt, aus dem Baskenland eine autonome Region zu machen. In einer Stellungnahme heit es, es sei unzulssig, die spanische Verfassung auf diese Art zu ndern. Eine solche Entwicklung gefhrde die Souvernitt des spanischen Staates und sei daher inakzeptabel, so die Bischfe weiter. (afp)

Trkei
Die deutsche katholische Gemeinde Sankt Paul in Istanbul kann ihre Gebude im Ortsteil Sisli auch knftig nutzen. Der Verkauf der Liegenschaft sei rckgngig gemacht worden, wie die Deutsche Bischofskonferenz gestern Abend mitteilte. Ein trkischer Anwalt, der seit Jahren als Verwaltungsratsvorsitzender die Liegenschaften der deutschen katholischen Gemeinde verwaltet, hatte zuvor Kirche, Pfarrhaus, Garten und das benachbarte "Deutsche Altenheim" gegen den Willen der Kirche verkauft. Der Treuhnder hatte damit nach den Worten der Bischofskonferenz seine Befugnisse "bei weitem berschritten". Zusammen mit der Deutschen Botschaft in Ankara und dem Istanbuler Generalkonsulat war es Vertretern der Bischofskonferenz mglich, die Immobilie fr die Kirche zurckzubekommen. (kna)

Afrika

Demokratische Republik Kongo
Im Osten des Landes haben abtrnnige Soldaten nach Angaben der Vereinten Nationen ein Massaker an der Zivilbevlkerung verbt. Unter den mindestens 30 Opfern seien auch Frauen und Kinder, teilte die UN-Mission in dem afrikanischen Land mit. Der berfall in dem Dorf Buramba habe sich bereits Mitte Dezember ereignet. - In New York wurde unterdessen bekannt, dass Soldaten der UN-Friedenstruppe im Kongo wiederholt Frauen und minderjhrige Mdchen sexuell missbraucht haben. (dw-online)

Uganda
Die bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen Regierungstruppen und der Rebellenorganisation "Widerstandsarmee des Herrn" haben wieder zugenommen. Das berichtet die ugandische Tageszeitung "The Monitor". Am 31. Dezember endete der Waffenstillstand, der ausgehandelt worden war, um die Friedensverhandlungen voranzutreiben. Seither sind drei Rebellen und ein Regierungssoldat ums Leben gekommen. (misna)

Nahost

Ihr Mitgefhl und ihre Solidaritt mit den Katholiken im Heiligen Land haben europische und amerikanische Bischfe in Bethlehem zum Ausdruck gebracht. Bei der jhrlichen Konferenz mit Vertretern der Kirchen in Israel und Palstina befassen sich die Delegierten mit der politischen wie gesellschaftlichen Situation des Landes und diskutieren ntige Wege fr die Seelsorge im Heiligen Land. Das Treffen begann heute Morgen mit einem kumenischen Gottesdienst in der Geburtskirche und dauert noch bis nchsten Donnerstag. (rv)

Saudi Arabien
Die Regierungen der arabischen Staaten sind von rtlichen Zeitungskommentatoren heftig kritisiert worden. Die Zurckhaltung bei der Hilfe fr die Flutopfer sei zu gro. Bisher htten alle Golfstaaten zusammen lediglich 113 Millionen Dollar gespendet. 83 Millionen davon stammten von Privatleuten. Insgesamt sind bereits 3,7 Milliarden Dollar an Hilfsgeldern in die Region geleitet worden. (asia-news)

Asien

Philippinen
In dem berwiegend katholischen Inselstaat hat die Polizei ein Selbstmordattentat auf eine katholische Prozession verhindert. Das berichtet der Nachrichtendienst Misna. 16 muslimische Fundamentalisten seien festgenommen worden. Die mutmalichen Terroristen, darunter drei Frauen, sollen alle philippinische Staatsbrger sein. Auerdem stellten die Beamten drei Bomben und zahlreiche Handfeuerwaffen sicher. Zu der Feier in einem Vorort in Manila werden morgen Zehntausende von Teilnehmern erwartet. (misna)

Amerika

Vereinigte Staaten
Der Erzbischof der Dizese Hartford im Staat Connecticut, Henry Mansell, hat alle Katholiken aufgefordert, eine Petition fr die Abschaffung der Todesstrafe zu unterzeichnen. In dem US-Bundesstaat soll nach mehr als 44 Jahren wieder eine Hinrichtung stattfinden. Mehr als 50 % der Einwohner Connecticuts befrworten Umfragen zufolge die Todesstrafe. (cna)

Venezuela
Die Bischfe sind besorgt ber den Stellenwert der Menschenrechte in ihrem Land. Zum Auftakt ihrer Jahresvollversammlung forderte die Bischofskonferenz daher einen "nationalen Dialog zur berwindung der Intoleranz". Es gebe zahlreiche Berichte ber Verletzungen von Menschen- und Brgerrechten sowie ber Korruption, betonte der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Baltazar Porras. (efe)

Brasilien
Whrend der Beichte hat ein Mann bekannt, gestohlene Kruzifixe und Heiligenbilder zu besitzen. Er gab sie gleich darauf an den Pfarrer zurck. Eine Anzeige hat er aber nicht zu befrchten: Das Beichtgeheimnis verbietet es dem Priester, Angaben zur Person zu machen. Die Gegenstnde galten bereits seit ber 50 Jahren als gestohlen. (kna)


Diese Berichte und Nachrichten sind zum privaten Gebrauch bestimmt. Nur die mit RV gekennzeichneten Beiträge dürfen von Medien, unter Angabe der Quelle, verwendet werden. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die Texte basieren auf unserer Nachrichtensendung "Treffpunkt Weltkirche" täglich um 16 Uhr. Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen kna, kathpress, kipa, aciprensa, ansa, efe, afp, reuters, ap, adn-kronos, upi, cns, uca-news, misna, sowie vatikaninterne Quellen und "Osservatore Romano", die Vatikan-Zeitung in deutscher Sprache. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

Buchbesprechung:

Titel: Bonifatius. Mit Axt und Evangelium
Autor: Hubertus Lutterbach
Verlag: Herder
Preis: 19,90 Euro
Rezensent: Ludwig Waldmüller

Bonifatius - Apostel der Deutschen. Eine unglaublich vielschichtige Gestalt, angelsächsischer Missionar, päpstlicher Legat und Erzbischof mit großen Befugnissen, Organisator der kirchlichen Struktur des Frankenreiches, Kloster- und Bistumsgründer und nicht zuletzt Märtyrer. 1250 Jahre sind es nun her, dass Winfried, wie der englische Mönch ursprünglich hieß, von aufgebrachten friesischen Heiden erschlagen wurde. Grund genug, seiner Person etwas auf die Spur zu kommen. Hubertus Lutterbach hat das versucht, und zwar in seinem Buch "Bonifatius. Mit Axt und Evangelium". Eine Biographie in Briefen soll das Werk sein, heißt es gleich im Untertitel. Will heißen: Das Briefwerk des Bonifatius liegt hier in einer vollen Übersetzung vor, allerdings in einer übervollen. Das wiederum will heißen: Hubertus Lutterbach hat alle Briefe des Bonifatius auf deutsch übersetzt und auch ediert, was aus dem Briefwechsel des Germanenmissionars allerdings nicht mehr erhalten ist, hat er dann ersetzt: Creative Writing, Kreatives Schreiben in der Reinform. Der Theorie dieses Vorgehens widmet er dann auch noch ein Schlusskapitel. Man kann sich natürlich streiten, inwiefern das nun ein historisch brauchbares Vorgehen ist und ob Lutterbach mit seinen Ergänzungen nicht den Raum des Zulässigen überschreitet. Nun, mit Hilfe dieses Briefwechsels entsteht, das kann man auf alle Fälle sagen, ein sehr lebendiges Bild des frühmittelalterlichen Christentums und der Person des Bonifatius. Allerdings ist die Lektüre nicht gerade einfach, und so stellt sich schon die Frage, für welches Publikum das Buch gedacht ist. Wer ein wissenschaftlich einwandfreies Werk sucht, wird natürlich von der Fiktionalität der ergänzten Briefe abgeschreckt, wer aber eine populär geschriebene Biographie des heiligen Germanenmissionars sucht, wird von der Sprödigkeit der Übersetzungen dermaßen verschreckt, dass eine leichte Lektüre sicherlich nicht gegeben ist. Ein Zwischending aus Briefroman und Quellensammlung ist die Folge, das dadurch noch etwas verwirrender wird, dass auch in den einzelnen Briefen Abschnitte dazu erfunden sind. Prinzipiell handelt es sich also um ein interessantes Buch, vor allem für jemanden, der einmal "Bonifatius im O-Ton" lesen will. Für einen "Anfänger", was die Bonifatius-Biographie angeht, ist das Buch allerdings nicht zu empfehlen.


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