Meldungen
vom 25.6.2005
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Papst: Bischöfe sollen Priester unterstützen -
- Deutschland: Malteser International
gegründet -
- Simbabwe-Bischof : Uno soll
Mugabe absetzen -
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Verantwortlich:
P. Eberhard v. Gemmingen SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Ludwig
Waldmüller
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
THEMEN
DES TAGES:
Vatikan/Italien:
Breites Echo auf den Papstbesuch im Quirinal
Der Besuch von Papst Benedikt XVI. im Quirinalspalast gestern Vormittag
hat breites Echo in der italienischen Öffentlichkeit gefunden. Nicht
nur, dass es die große Nachricht in allen Fernseh- und Radio-Sendungen
war, das ganze Ereignis wurde auch live im italienischen Fernsehen
übertragen. Kurz nach dem Besuch kommentierten bereits erste Politiker
den Besuch. Im Zentrum der Äußerungen steht die Frage nach der Laizität
des Staates, die in den Ansprachen von Papst Benedikt und Präsident
Ciampi angeklungen waren. Aber auch die Frage nach den christlichen
Wurzeln Europas. Der frühere EU-Kommissionspräsident und derzeitige
Wahlkämpfer in Italien, Romano Prodi, sagte, die christlichen Wurzeln
Europas und Italiens seien unverzichtbar: "Ich denke, die
Wurzeln werden sie niemals vergessen! Ich zweifle daran nicht im Geringsten!
Ich habe mit großer Leidenschaft am Problem der Erwähnung der christlichen
Wurzeln Europas in der EU-Verfassung gearbeitet. Und das war nur wegen
der Tradition in der Vergangenheit einzelner Staaten nicht möglich."
Ein anderes Thema des Papstes in seiner Ansprache gestern Vormittag
waren der Lebensschutz und die Familie gewesen. Auch hier gibt es
natürlich breiteste Reaktionen - schließlich war die katholische Kirche
wegen ihres Eintretens gegen das jüngste Referendum zur künstlichen
Befruchtung in Italien von manch einer Seite scharf kritisiert worden.
Das Thema Familie, das der Papst ansprach, ist in Europa gerade ein
viel diskutiertes: Schließlich geht es in Spanien gerade um die Verabschiedung
eines Gesetzes, das die so genannte Homo-Ehe einführen würde. Der
Europapolitiker Rocco Buttiglione sagt auf die Ansprache des Papstes
hin: Wir müssen die Familie, die auf die Ehe von Mann und Frau gegründet
ist, verteidigen: "Die Familie hat eine fundamentale soziale
Bedeutung! Es geht darum, Kinder zur Welt zu bringen und sie zu erziehen.
Andere Formen des Zusammenlebens haben diesen Auftrag nicht und können
der Familie daher auch nicht gleichgestellt werden. Wenn man das macht,
dann bedeutet das, dass man in der Gesellschaft die Klarheit über
den Wert der Familie verdunkelt." (rv)
Vatikan:
Papst unterstreicht Bedeutung der Gemeinschaft von Bischof und Priestern
Papst Benedikt XVI. hat die Bedeutung der Gemeinschaft von Priestern mit ihrem
Bischof unterstrichen. Vor Bischöfen aus Papua Neu-Guinea, die in
dieser Woche zu ihren ad-Limina-Besuchen in Rom waren, unterstrich
der Papst außerdem, das Priestertum dürfe niemals mit weltlichen Titeln
verglichen werden.
Priester sind die nächsten Mitarbeiter eines Bischofs, und sie müssen
es sein, unterstrich Benedikt XVI. Die besondere Bedeutung der Communio
zwischen einem Bischof und seinen Priestern erfordere, dass "euer
Interesse an ihrem Wohlergehen die höchste Priorität für euch hat",
so Benedikt. Und weiter: "Diese besondere Bedeutung ist sehr
deutlich durch eure Sorge ausgedrückt, die einzigartige Identität
eurer Priester zu behalten, sie zur Heiligung in ihrem Dienst zu ermutigen
und eine Vertiefung ihres pastoralen Tuns zu erreichen. Priesterliche
Identität darf nie mit irgendeinem säkularen Titel verglichen oder
mit einem zivilen oder politischen Amt verwechselt werden. Vielmehr
lebt der Priester, indem er Christus ähnlich wird, der sich selbst
entäußerte und Knechtsgestalt annahm, ein Leben in Einfachheit, Keuschheit
und demütigem Dienst, das die anderen durch sein Beispiel ermutigt."
Das Herz priesterlicher Existenz, so der Papst, sei die tägliche
gläubige Feier der Heiligen Messe. Daher sei auch die richtige Priesterausbildung
ein Mittel für die Evangelisation. Dieses Thema, so der Papst, hätten
die Bischöfe auch beachtet. Er ermutigte die Bischöfe ausdrücklich
zu einer weisen Auswahl der Kandidaten, zur persönlichen Visitation
der Seminare und zur ständigen Erarbeitung der nötigen Studienprogramme.
Außerdem wurde heute das Motto für den Weltfriedenstag am 1. Januar
kommenden Jahres bekannt gegeben: "Der Friede liegt in der Wahrheit"
wird das Thema des Schreibens von Papst Benedikt für den ersten Weltfriedenstag
seines Pontifikats sein. In der Vorstellung des Mottos heißt es, es
gebe keinen Frieden, solange menschliches Handeln nicht die "Ordnung
der Dinge" respektiere, wenn das menschliche Leben eingeschränkt
und seine Entwicklung behindert werde und wenn den Völkern unerträgliche
Opfer aufgeladen würden. Eine menschlichere Welt werde nur möglich,
wenn "alle sich in einer inneren Erneuerung dem wahren Frieden
zuwenden". (rv)
Deutschland:
Malteser International gegründet
"Malteser International" - so heißt ein neues internationales Netzwerk,
dessen Gründung der Malteserorden in Deutschland gestern, am Tag seines
Patrons, des heiligen Johannes des Täufers, bekannt gegeben hat. Die
internationale Hilfe soll durch diesen Zusammenschluss der verschiedensten
Malteser-Einrichtungen weltweit gewährleistet werden. Ein "Globales
Netzwerk für die Hilfe im 21. Jahrhundert", sagt Leo-Ferdinand Graf Henckel von Donnersmarck, Präsident der
deutschen Assoziation des Malteserordens: "Es ist vor allen
Dingen an große Katastrophen gedacht, wobei ,große Katastrophen' natürlich
auch eine Frage der Definition sind. Es ist keine Frage, dass diese
Flut in Ostasien natürlich eine solche war, aber auch größere Erdbeben
oder größere Bürgerkriege sind da darunter einzuordnen. Wenn ich an
die Zeit denke, in der der Vietnameinsatz des Malteser-Hilfsdienstes
eine große Rolle spielte - da spricht man von einem Großeinsatz. Wenn
es lokale Schwierigkeiten gibt, kommt man auch ohne diese weltweite
Steuerung aus."
Henckel von Donnersmarck betont: Gerade in der weltweiten Verbreitung
der Malteser liegt natürlich ihre Stärke. Manchmal reicht es, den
lokalen Organisationen Unterstützung zukommen zu lassen. Und außerdem:
Wenn viele andere Hilfsorganisationen erst noch nach der Struktur
suchen, können Malteser bereits Hand anlegen. Mehr noch: Sie sind
auch vor Ort, wenn die anderen schon längst wieder gegangen sind.
Überhaupt hat die internationale Vernetzung, die nun durch "Malteser
International" beginnen soll, große Ressourcen: "Wir
spannen ja jetzt die verschiedenen Malteser-Hilfsdienste aus den verschiedensten
Ländern zusammen, wie immer sie auch heißen mögen. Aber dazu kommt
eben auch der Orden - und den gibt es ja, wenn auch nicht in allen
Ländern, so doch zumindest dann in Nachbarländern. Außerdem gehören
dazu noch die diplomatischen Vertretungen. Es ist ja überhaupt die
Rechtfertigung für unsere diplomatischen Dienst, dass wir sagen: Wir
können vieles im Vorfeld erleichtern! Nehmen wir mal an, es droht
irgendwo ein Bürgerkrieg, eine Seuche, eine zivile Katastrophe: Da
können wir auf Regierungsebene schon dafür sorgen, dass hier Evakuierungen
durchgeführt werden, und so die Bevölkerung vielleicht schon vor Ausbruch
der Grausamkeiten in Sicherheit ist. Oder wir können verhindern, dass
unsere Hilfstransporte schon an den Grenzen gefilzt und ausgeplündert
werden. Dieses Zusammenspiel von Ordensorganisationen, Hilfsdiensten
und Diplomatie ist, wenn es gut eingesetzt ist, ein gut orchestriertes
Team." (rv)
DIE
NACHRICHTEN:
Vatikan
Papst Benedikt XVI. wird nächsten Mittwoch den in den vergangenen
zwölf Monaten ernannten Erzbischöfen das Pallium als Zeichen ihrer
Metropolitan-Würde überreichen. Unter ihnen auch der neue Erzbischof von Krakau,
Stanislaw Dziwisz. Die Feier findet jedes Jahr am 29. Juni statt,
am Fest der römischen Stadtpatrone "Peter und Paul". Zur
Messe wird auch eine hochrangige Delegation des orthodoxen Patriarchats
von Konstantinopel unter Leitung von Metropolit Ioannis Zizoulas von
Pergamon erwartet. Das Pallium ist das Rangzeichen eines Metropolitan-Erzbischofes,
also eines Erzbischofs, der eine Kirchenprovinz leitet. Denn Wollschal
darf ein Erzbischof nur für die Dauer seiner Amtszeit und auch nur
innerhalb seiner Metropolie tragen. (rv)
Kirche und Staat haben nach Ansicht des päpstlichen Haustheologen
zwar unterschiedliche, aber nicht getrennte Ziele. Man könne zwischen
diesen keine Trennlinie ziehen, sonst würde die Kirche zu einem privaten
Faktum, sagte Kardinal George Cottier. Der Dominikaner sprach bei
einer Diskussionsveranstaltung in Rom zum Thema "Katholiken und
die Herausforderungen der italienischen Politik". (adn-kronos)
Europa
Deutschland
Hochrangige Vertreter aus Kirche und Politik Ostdeutschlands und Polens sind
gestern in Lebus bei Frankfurt/Oder zusammengetroffen. Anlässlich eines
ökumenischen Pilgerwegs von Magdeburg nach Gniezno (Gnesen) feierten
sie am Abend mit mehreren hundert Teilnehmern am Ufer der Oder einen
Gottesdienst. Er wurde vom Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche
in Deutschland, Bischof Wolfgang Huber, und Kardinal Georg Sterzinsky
mitgestaltet, zudem vom polnischen Erzbischof Henryk Muszynski (Gnesen).
Dieser sprach von einem "historischen Ereignis, das für die gemeinsame
Zukunft Weg weisend sein wird". (kna)
Bundesfamilienministerin Renate Schmidt (SPD) hat mehr Familien-
und Kinderfreundlichkeit gefordert. Deutschland sei ein kinderentwöhntes
Land und brauche einen Mentalitätswechsel, sagte sie dem Magazin "Focus".
"Solange ein kinderloses Ehepaar mit mannshoher Dogge eher eine
Mietwohnung bekommt als Eltern mit zwei kleinen Kindern, stimmt was
nicht", betonte die Ministerin. Sie bekräftigte, 2007 oder 2008
ein Elterngeld einführen zu wollen, um beruflich qualifizierte Frauen
eine Familienperspektive zu bieten. (kna)
Frankreich
Ein bekannter Priester ist wegen Kindesmissbrauchs zu acht Jahren Haft verurteilt
worden. Der Fall um Francois Lefort hatte für großes Aufsehen gesorgt,
weil der Priester im Senegal eigens Einrichtungen für benachteiligte
Jugendliche gegründet hatte. Ihm wurden Fälle von Missbrauch sowohl
dort als auch in Frankreich vorgeworfen. An den Vorwürfen hatten viele
gezweifelt; man ging davon aus, dass jemand Lefort "zerstören"
wollte. Der Priester kommentierte seine Verurteilung nicht. (afp)
Großbritannien
Die anglikanische Kirche von England hat an ihre Mitglieder appelliert, ihre
Investitionen in Israel zu überprüfen. Eine entsprechende Resolution
hat der anglikanische Konsultativrat einstimmig verabschiedet. Der
Aufruf appelliere an die anglikanischen Kirchen, Druck auf die mit
israelischen Aktivitäten im Gaza-Streifen und im Westjordanland beschäftige
Firmen zu machen, interpretiert die Zeitung "The Guardian"
dieses Papier. (afp)
Afrika
Malawi
Nach dem Amtsenthebungsantrag für Staatspräsident Bingu wa Muthiraka ist die
Demokratie in dem südwestafrikanischen Land in Gefahr. Der Ex-Diktator
Bakili Muluzi boykottiere mit seiner Mehrheit im Parlament alle Vorschläge
der Regierung und wolle im Land wieder die Oberhand gewinnen, sagte
ein Missionar der vatikanischen Nachrichtenagentur Fides. Außerdem
drohe der Bevölkerung eine große Hungernot, so der Missionar weiter.
"Durch die politische Unsicherheit blieb Malawi von dem Schuldenerlass
der G8-Staaten für die ärmsten Länder der Welt ausgeschlossen. Die
Tilgung der Schulden lassen das Land nun weiter ausbluten", sagte
er. (fides)
Simbabwe
Der Erzbischof von Bulawayo, Pius Ncube, hat die UNO aufgerufen, Diktator
Robert Mugabe zu verhaften und vor Gericht zu bringen. In einem Interview mit
einem britischen Fernsehsender verglich der Erzbischof Mugabe mit
dem kambodschanischen Pol Pot, der während seiner Regierungszeit Millionen
Menschen im Zusammenhang seiner Politik der Rückkehr aufs Land tötete.
Etwas Ähnliches drohe auch in Simbabwe, so Erzbischof Ncube. Wie Pol
Pot zwinge Mugabe die Menschen, die Städte zu verlassen und aufs Land
zu ziehen, wo aber weder genügend Nahrungsmittel noch ausreichend
Wasser vorhanden sei. Die Bischöfe aus Simbabwe werden in der nächsten
Woche zu ihren ad-Limina-Besuchen in Rom erwartet. (ansa/reuters)
Nahost
Iran
Das Land hat einen neuen Präsidenten. Der fundamentalistische Teheraner Bürgermeister Achmadinedschad
hat nach offiziellen Angaben die Stichwahl gewonnen. Mit 61,5 % der
Stimmen lag er überraschend deutlich vor seinem Kontrahenten, dem
gemäßigten islamischen Geistlichen Rafsandschani. Gewählt wurde Achmadinedschad
vor allem von der armen Bevölkerung, hieß es. Unterdessen haben internationale
Politiker betont, auch unter dem neuen Präsidenten sei die Frage der
Atombewaffnung des Irans eines der drängendsten Themen der internationalen
Politik. (afp/ap/reuters)
Asien
Die Caritas hat sich zufrieden gezeigt mit dem bisherigen
Verlauf der Hilfsaktion für die Tsunami-Opfer. "Ein halbes Jahr
nach der Katastrophe können wir über das Erreichte stolz sein",
sagte ein Sprecher von Caritas International. Die Caritas-Projekte
beliefen sich in Sri Lanka auf 33 Millionen US-Dollar, in Indien auf
55 Millionen und in Indonesien auf 25 Millionen. Jedoch würde auch
in Zukunft weiter Geld benötigt, so der Sprecher weiter. Spenden allein
reichen jedoch nicht aus. Die Kirche müsse sich auch dringend um den
Wiederaufbau des Glaubens und der Hoffung unter den Menschen kümmern,
sagte ein Sprecher des Jesuiten-Tsunami-Service. Die Kirche dürfe
sich nicht in eine Hilfsorganisation wie viele andere verwandeln,
sondern sollte menschliche und pastorale Führung anbieten, so der
Jesuiten-Pater. (asia-news/uca-news)
China
Nach fast sechs Jahren Hausarrest ist ein so genannter "Untergrund"-Priester
wegen gesundheitlicher Probleme freigelassen worden. Pater Vincent Kong Guocun war jahrelang völlig von der Außenwelt isoliert,
erst in der letzten Zeit seiner Haft waren ihm Familienbesuche gestattet.
Der junge Priester ist damit der am längsten in Gefangenschaft gehaltene
Priester seiner Diözese. Die "Untergrund-Katholiken" Chinas
weigern sich, die von der Regierung anerkannte Kirchenverwaltung zu
akzeptieren. (uca-news)
Thailand
Mit einem Gottesdienst ist gestern in Bangkok der 63. Kongress der katholischen
Laienorganisation Serra International eröffnet worden. Mehr als 1.000
Delegierte aus 31 Ländern wollen bis morgen Erfahrungen austauschen
und Strategien zur Verbreitung des katholischen Glaubens diskutieren.
Es sei ein historisches Ereignis, dass die Konferenz erstmalig in
Asien als dem Geburtskontinent Christi stattfinde, betonte Kurienkardinal
Zenon Grocholewski in seiner Festansprache. Allerdings sei Asien,
wo mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung lebe, bislang "kaum
von der Verkündigung des Evangeliums" erreicht worden, so der
Präfekt der vatikanischen Bildungskongregation. Die 1935 in den USA
gegründete Organisation Serra International will die Berufung zum
Priestertum stärken und fördern. (kipa)
Amerika
Argentinien
Der Großrabbiner von Israel, Yona Metzger, hat die argentinischen Gerichte
scharf kritisiert. Die Staatsmacht in Argentinien sei nicht in der Lage, die
Hintermänner des Attentats gegen eine jüdische Einrichtung im Jahr
1994 zu ermitteln, bei dem 85 Menschen getötet wurden. "Haben
es die Bürger nicht verdient zu wissen, was diese Zerstörungen in
einem so entwickelten Land wie Argentinien zur Ursache hatte?",
fragte Metzger gestern in einer Pressekonferenz der argentinisch-israelischen
Gesellschaft. (afp)
Vereinigte
Staaten
Eine interreligiöse Gruppe aus Washington entschuldigt sich für Aussagen einiger
ihrer Mitglieder, die eine konservative christliche Gruppe mit der
Gestapo und den Taliban verglichen hatten. Die "Interfaith Alliance"
schreibt in einem entsprechenden Text, die Kommentare einiger Mitglieder
über die Gruppe "Focus on the Family" seien unangebracht
für das öffentliche Gespräch. Der Streit zwischen den beiden Organisationen
war ausgebrochen, als "Focus on the Family" einen demokratischen
Senator im Zusammenhang mit der Diskussion um Bundesgerichte kritisierte.
(ap)
Der populäre amerikanische Prediger Billy Graham tritt an diesem
Wochenende zum letzten Mal auf. Der schwer kranke 86-jährige ist
einer der bekanntesten evangelikalen Prediger der USA, auch US-Präsident
George W. Bush schreibt ihm seine eigene Bekehrung zu. Der irische
Sänger Bono Vox von der Band U2 wollte auf der Veranstaltung in New
York, bei der Graham mehrmals predigen will, mit einigen Liedern auftreten.
(ap/afp)
Die
obigen Texte basieren auf unserer Nachrichtensendung "Treffpunkt
Weltkirche" täglich um 16 Uhr. Die Quellen unserer Nachrichtensendung
sind u.a. die Agenturen kna, Kathpress,
ansa, Efe,
afp, kipa,
reuters, ap,
adn-kronos, Upi,
cns, Uca,
misna, Osservatore
Romano – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie
vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen
Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen
aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter,
sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten-
oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer
Internetseite hören.
Buchbesprechung:
Titel:
Gott der Barmherzige ( Der Weg zur Beichte)
Autor: Scott Hahn
Verlag: St. Ulrich, Augsburg 2005
Preis: 16,90
Rezensentin: Sr. Hilliganda Rensing
Was
ist schlecht an unserer Welt? Diese Frage ist oft Ausgangspunkt für
tiefschürfende, ausführliche Analysen in Büchern, Vorträgen
oder auch Predigten. Gilbert Keith Chesterton ist für seine lapidare
Antwort bekannt geworden. Sie lautet ganz einfach: "Ich bin's".
------ Das soll heißen: Ich, niemand anders, muß Verantwortung
übernehmen für mein eigenes Verhalten mit all seinen Konsequenzen.
Auf diesem Hintergrund ermuntert uns Scott Hahn, Prof. für Theologie
und Bibelwissenschaft in Steubenville/Ohio, die sakramentale Beichte
wiederzuentdecken. Grund: Wir alle haben es mehr als nötig, unsere
Lebensgeschichten vor Gottes Angesicht zu klären. Der Autor führt
uns die Richtlinien vor, die für das Sakrament der Buße
wesentlich sind. Er stellt heraus, dass sein Kern darin besteht, in
der Gemeinde der Christen den Vergebungs- und Heilungsdienst Jesu
in seinem ausdrücklichen Auftrag (Joh. 20,21-23; Mt 18,18) fortzusetzen.
Alte Riten brauchen dabei nicht konserviert zu werden. Der Autor befragt
die Bußpraxis der vergangenen Jahrhunderte, beantwortet jedoch
ebenso engagiert aktuelle Fragestellungen, z.B. Können wir als
Christen ohne die Beichte auskommen, brauchen wir dafür einen
Priester, wie wichtig ist ein ständiger Beichtvater, welches
sind die besten Zeiten, Orte oder Weisen der Gewissenserforschung,
was gibt es zum Ablauf der Beichte zu sagen?
All dies und noch einiges mehr wird in diesem Buch auf anregende,
ganz praktische Weise erörtert. Zum Schluss heißt es: Dies
Sakrament ist "keine schnell gesetzte Spritze ( gegen den Hang
zur Sünde), sondern eine langfristige Heilbehandlung", in
der uns Gott als der Barmherzige begegnen will.
Ob Priester, Ordensleute oder Laien, so der Autor, wir brauchen dieses
Sakrament. Wir können ohne diese Hilfe als Christen nicht richtig
leben, obwohl wir es leider ständig versuchen, indem wir nach
allen möglichen Ersatztherapien Ausschau halten.