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Meldungen vom 12.12.2006

- Papst fordert ethische Grenzen im Anti-Terror-Kampf -
- Vatikan erinnert an Schrecken der Shoah -
- EU: COMECE, "Werte auch verwirklichen" -


Verantwortlich: P. Eberhard v. Gemmingen SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Birgit Pottler
Redaktionsschluss 16.00 Uhr

THEMEN DES TAGES:

Papst-Botschaft zum Weltfriedenstag
Papst Benedikt XVI. hat im Kampf gegen den Terrorismus ethische Grenzen und gemeinsame Verhaltensnormen gefordert. In seiner Botschaft zum Weltfriedenstag am 1. Januar 2007 mahnte der Papst die internationale Gemeinschaft müsse sich "klarere Regeln geben", um "dem dramatischen Abdriften, das wir erleben, wirksam entgegenzutreten". Ausdrücklich geht der Papst auf den Konflikt im Libanon und das Schicksal der Zivilbevölkerungen ein. Sein Plädoyer: Wer die Würde des Menschen achtet, fördert den Frieden. Jeder Christ müsse ein "unermüdlicher Friedensstifter" sein, so der Papst, "ein mutiger Verteidiger der Würde des Menschen und seiner unveräußerlichen Rechte". In der Gesellschaft werde das Menschenrechtrecht auf Leben jedoch gemartert, verschiedene Formen der Gewalt, Hunger, Abtreibung und Euthanasie gefährdeten den Frieden. Der Titel der Botschaft: "Der Mensch, Herz des Friedens". Der Weltfriedenstag wird in der katholischen Kirche seit 1968 als Gebetstag begangen und findet im kommenden Jahr zum 40. Mal
statt.
(rv)

Hier die Kernsätze:
Wer sich der größeren politischen, technologischen und ökonomischen Macht erfreut, darf sich ihrer nicht bedienen, um die Rechte der Anderen, weniger Erfolgreichen zu verletzen. Der Friede gründet sich nämlich auf die Berücksichtigung der Rechte aller. In diesem Bewusstsein macht sich die Kirche zur Verfechterin der Grundrechte jedes Menschen. Im Besonderen fordert sie die Achtung des Lebens und der Religionsfreiheit ein. Die Achtung des Rechtes auf Leben in jeder Lebensphase setzt einen Fixpunkt von entscheidender Bedeutung: Das Leben ist ein Geschenk, über das das Individuum kein vollständiges Verfügungsrecht besitzt.
Was das Recht auf Leben betrifft, so ist es geboten, die Marter anzuprangern, die ihm in unserer Gesellschaft zugefügt wird: Neben den Opfern der bewaffneten Konflikte, des Terrorismus und der verschiedenen Formen von Gewalt gibt es das lautlose Sterben durch Hunger, Abtreibung, Experimente an Embryonen und durch Euthanasie. Muss man nicht in alldem einen Angriff auf den Frieden sehen? Abtreibung und Experimente an Embryonen sind das direkte Gegenteil einer Grundhaltung der Annahme des Anderen, die zur Herstellung dauerhafter Friedensbeziehungen unentbehrlich ist. Ein weiteres besorgniserregendes Symptom für den Mangel an Frieden in der Welt stellen — in Bezug auf die freie Äußerung des eigenen Glaubens — die Schwierigkeiten dar, denen sowohl die Christen als auch die Anhänger anderer Religionen häufig begegnen, wenn es sich darum handelt, die eigenen religiösen Überzeugungen öffentlich und frei zu bekennen. Speziell auf die Christen bezogen, muss ich schmerzlich feststellen, dass sie manchmal nicht nur behindert werden; in einigen Staaten werden sie sogar verfolgt, und selbst in jüngster Zeit mussten tragische Fälle grausamer Gewalt verzeichnet werden. Es gibt Regime, die allen eine Einheitsreligion aufzwingen, während religiös indifferente Regierungen nicht eine gewaltsame Verfolgung schüren, wohl aber eine systematische kulturelle Verhöhnung religiöser Überzeugungen begünstigen.
Auch die unzureichende Beachtung der Lage der Frau bringt in das soziale Gleichgewicht Faktoren der Unbeständigkeit hinein. Ich denke an die Ausbeutung von Frauen, die wie Objekte behandelt werden…
Ein anderes Element, das große Beunruhigung hervorruft, ist der jüngst von einigen Staaten geäußerte Wille, sich mit Nuklearwaffen auszurüsten. Dadurch hat sich das verbreitete Klima der Unsicherheit und der Angst vor einer möglichen atomaren Katastrophe weiter verschärft. Das wirft die Menschen zurück in die zermürbenden Ängste der Epoche des so genannten ,,kalten Kriegs’’. … Leider verdichten sich weiterhin bedrohliche Schatten am Horizont der Menschheit. Der Weg, um eine Zukunft des Friedens für alle zu sichern, besteht nicht nur in internationalen Übereinkünften über die Nicht-Verbreitung von Nuklearwaffen, sondern auch in dem Bemühen, mit Entschiedenheit ihre Verminderung und ihren endgültigen Abbau zu verfolgen. Man lasse nichts unversucht, um auf dem Verhandlungsweg diese Ziele zu erreichen! Das Schicksal der gesamten Menschheitsfamilie steht auf dem Spiel! (rv)

Wir dokumentieren hier die Botschaft im Wortlaut

Vatikan: Martino sieht "Vierten Weltkrieg"
Der Präsident des Päpstlichen Rates "Justitia et Pax", Kardinal Renato Raffaele Martino, stellte die Botschaft heute vor. Die aktuellen Diskussionen um atomare Waffen und die Atomenergie ließen den Vatikan nicht kalt, so der vatikanische Friedensminister. Die Zeit sei reif für mehr Einsatz der internationalen Gemeinschaft: "Wir leben jetzt im vierten Weltkrieg. Denn nach den beiden Weltkriegen gab es den Kalten Krieg, das war der dritte, jetzt erleben wir den vierten. Aber der Vierte ist mit denen, die wir in der Geschichte gesehen haben, nicht vergleichbar. Das müsste die Länder also dazu drängen, gemeinsam zu überlegen was zu tun sei. Sie müssten ein Interesse daran haben, Regeln zu arbeiten, die in dieser schwierigen Lage helfen können. Der Heilige Stuhl hört und sieht diese neuen Probleme. Im Rat für Gerechtigkeit und Frieden haben wir auch über neuen Energien gesprochen. Unser Interesse, diese Probleme zu studieren wächst und wird sich weiter entwickeln." (rv)

EU: COMECE, "Werte auch verwirklichen"
"Gemeinsame Werte - lebendige Quelle des Projekts Europa". So lautet das Motto des Schreibens, das die Kommission der Europäischen Bischofskonferenzen (COMECE) gestern an Bundeskanzlerin Angela Merkel und führende EU-Politiker gerichtet hat. Die Bischöfe verstehen es als ihren Beitrag zur so genannten Berliner Erklärung am 50. Jahrestag der "Römischen Verträge". Die Bischöfe wollen sich möglichst früh an der Diskussion und an der Vorbereitung dieser Erklärung beteiligen, sagt der Kanzler der COMECE, Henrik Lessar, gegenüber Radio Vatikan. Zwar sei der Wertebegriff in aller Munde, die Bischöfe legten jedoch Wert darauf, ihn mit Inhalt zu füllen: "Wir können feststellen, dass die Werte, die von den jetzigen Grundlagendokumenten der Union ausgedrückt werden, sehr starke Nähe zu den Werten der katholischen Soziallehre aufweisen, zum Beispiel der Schutz der Menschenwürde, Solidarität, Subsidiarität, Gerechtigkeit. Dennoch denke ich, ist es den Bischöfen und uns sehr sehr wichtig, die Werte tatsächlich konkret zu machen, die Werte zu verwirklichen angesichts der wichtigen Herausforderung, der die Europäische Union gegenüber steht, zum Beispiel die soziale Frage, Arbeitslosigkeit, zum Beispiel der Umgang mit Migranten, die Rolle der europäischen Union in der Welt. All dies sind Fragen, bei denen die Europäische Union verantwortlich unsere Werte verwirklichen muss."
Die Erklärung zu den Zielen und Werten Europas soll am 25. März 2007 feierlich in Berlin unterzeichnet werden. Auf den Tag genau 50 Jahre zuvor wurde in Rom die Europäische Wirtschaftgemeinschaft (EWG) gegründet. (rv)

Polen: 25. Jahrestag des Kriegsrechts
25 Jahre ist es her, dass in Polen die Panzer rollten. General Jaruzelski rief das Kriegsrecht aus und ließ die Führer der Gewerkschaft Solidarnosc verhaften. Tausende flüchteten aus dem Land. Der 13. Dezember 1981 zählt zu den dunkelsten Kapiteln der polnischen Geschichte. Die Diskussion über die Hintergründe dauert bis heute. Auch die Verwicklungen der Kirche spielen dabei eine immer größere Rolle. Der jetzt in Ruhestand gegangene Kardinal Józef Glemp wurde im selben Revolutionsjahr '81 Primas von Polen. Er wollte damals eine Revolution unbedingt vermeiden. Er suchte das Gespräch mit General Jaruzelski. Für die meisten Polen ist Jaruzelski bis heute der Unterdrücker, der die Panzer gegen das eigene Volk schickte. Glemp urteilt etwas milder.
"Wir standen im Kontakt, er wollte eigentlich zwischen Sozialismus und der Kirche vermitteln und hatte sich schon oft an die Kirche gewand. Er wollte zwar, dass der Sozialismus erhalten bleibt, aber gleichzeitig sprach er sich dafür aus, dass es mehr Platz für die Kirche und Opposition gibt. Aber Solidarnosc strebte nach der Macht, und die Sozialisten sagten, wir können die Macht nicht abgeben. Und das war das ganze Drama damals."
Für Glemp war die Eskalation nur eine Frage der Zeit; und so war es dann auch. Die Ausrufung des Kriegsrechts war für die freie Gewerkschaft Solidarnosc fast ein Todesstoß. Viele flohen ins Ausland oder zerbrachen am staatlichen Terror. Die Rolle der Kirche während des Kriegsrechtes ist noch nicht eindeutig geklärt. Immer mehr Priestern werden jetzt Spitzeltätigkeiten für den Geheimdienst vorgeworfen. Nach Schätzungen von Glemp haben 15 Prozent mit den Kommunisten gemeinsame Sache gemacht.
"Die Durchleuchtung, ist schon jetzt sehr schwierig. Wenn wir nicht den ganzen Mechanismus aufdecken, den sich damalige Machthaber zu nutze gemacht haben, um die Intelligenz des Landes zu manipulieren, dann wird man das nicht verstehen, was da passiert ist." (rv)

Hören Sie hier einen Beitrag zum Jahrestag in Polen

Chile: Zehntausende trauern um Pinochet
Nach dem Tod von Augusto Pinochet hat die katholische Kirche des Landes zu Ruhe und Vernunft aufgerufen. Am Sonntag war es nach Bekannt werden des Ablebens des chilenischen Diktators zu Zusammenstößen zwischen Sympathisanten und Gegnern gekommen. Die Polizei nahm Dutzende von Demonstranten fest. Die Kirche bemühte sich, die aufgewühlten Emotionen zu glätten. Jetzt sei der Moment für einen neuen Aufbruch, für Optimismus und Hoffnung auf eine bessere Zukunft gekommen. Wichtig sei jetzt die nationale Einheit, mahnte der Bischof von Chillán, Carlos Pellegrin Barrera. Im Namen aller Bischöfe plädierte der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Alejandro Goic für Respekt vor dem Tod, dem kein Mensch ausweichen könne. Gleichzeitig appellierte er an alle Chilenen im Interesse der Nation den Frieden zu wahren: "Wir müssen jede Gewalt verhindern, jede Provokation, die die nationale Einheit teilen könnte."
Unverhohlene Freude gab es bei der kommunistischen Partei. Ihr Chef, Guillermo Tellier, glaubte sich als Sprecher des Volkes: "Hier ist die erste Reaktion des Volkes eine große spontane Freude. Wir freuen uns nicht über den Tod eines Menschen, sondern weil es das Ende eines Diktators ist, der mit dem Schicksal von vielen Millionen von Menschen spielte und der schreckliche Verbrechen an der Menschheit verübt hat."
Onofre Jarpa, der Innenminister unter Pinochet gewesen war verwies dagegen auf die Errungenschaften Chiles unter der Herrschaft des repressiven Regimes: "Ich denke, dass damals die wirtschaftlichen Reformen eingeleitet wurden, die Chile Fortschritt brachten. Das war ungefähr 1975. Für mich persönlich ist es ein Tag der Trauer. Ich glaube, dass ein sehr umstrittener Mann gestorben ist, von den einen gehasst, von den anderen geliebt, aber er war ein Mann, der das Gesicht des Landes verändert hat."
Die sozialistische Präsidentin Michelle Bachelet hatte gegen ein Staatsbegräbnis für den toten Diktator entschieden. Sie hielt sich mit einer ersten Reaktion aber zurück. Bei einer Rede vor Pädagogen gab sie nur andeutungsweise zu verstehen, dass sie sich der schmerzhaften Vergangenheit bewusst sei und sich für ein geeintes Chile einsetzen wolle: "Chile kennt eine schmerzhafte und dramatische Vergangenheit. Ich erinnere mich gut. Aber ich glaube an die Wahrheit und ich trachte nach Gerechtigkeit. Gleichzeitig bin ich zutiefst davon überzeugt, dass die Unterschiede überkommen werden können. Ich glaube, dass aus der Geschichte, auch aus der persönlichen Erfahrung, gelernt werden kann, damit wir uns besser den Herausforderungen der Gegenwart und der Zukunft stellen können."
Mindestens 60 000 Menschen haben bis kurz vor der Beisetzung Abschied vom am Sonntag gestorbenen früheren chilenischen Diktator Augusto Pinochet genommen. Die Menschen warteten bis zu sieben Stunden, um an dem in der Offiziersschule aufgebahrten Toten vorüberziehen zu können, berichtete die Zeitung "El Mercurio". Für den Vormittag war der Trauergottesdienst für Pinochet angesetzt. (rv)


DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Der Vatikan hat anlässlich einer Holocaust-Konferenz in Teheran an "die schrecklichen Fakten" der Shoah erinnert. In der heute vom Pressesaal veröffentlichten Erklärung heißt es wörtlich: "Das vergangene Jahrhundert hat den Versuch erlebt, das jüdische Volk auszulöschen." Millionen Juden seien allein wegen ihrer Zugehörigkeit zu diesem Volk ermordet worden. Weiter heißt es wörtlich: "Die Shoah war eine entsetzliche Tragödie, vor der man nicht gleichgültig bleiben kann. Die Erinnerung an diese schrecklichen Fakten muss eine bleibende Mahnung sein, um Konflikte zu beenden, die legitimen Rechte aller Völker zu respektieren und zum Frieden in Wahrheit und Gerechtigkeit zu ermahnen." Der Vatikan verwies in der Erklärung außerdem auf die Besuche von Johannes Paul II. in der Jerusalemer Holocaust-Gedenkstätte Jad Vaschem im Jahr 2000 und Benedikt XVI. im Vernichtungslager Auschwitz während seiner Polen-Reise im Mai dieses Jahres. (rv)

Papst Benedikt XVI. hat die fünfte Lateinamerikanische Bischofskonferenz einberufen. Sie wird vom 13. bis 31. Mai 2007 in Aparecida in Brasilien stattfinden. Der Papst selbst will daran teilnehmen. Heute wurde im Vatikan das Präsidium der Konferenz bekannt gegeben. Benedikt ernannte Kardinal Giovanni Battista Re, Präfekt der Bischofskongregation und Präsident der Päpstlichen Lateinamerikakommission, Kardinal Francisco Javier Errazuriz Ossa, Erzbischof von Santiago di Chile und Kardinal Geraldo Majella Agnelo, Erzbischof von San Salvador de Bahia. (rv)

Europa

Europäische Union
Nach harten Diskussionen haben die EU-Außenminister die Beitrittsverhandlungen mit der Türkei in Teilen auf Eis gelegt. Betroffen sind vor allem Wirtschaftsthemen. Grund ist die Weigerung der Türkei, ihre Häfen und Flughäfen wie zugesagt für die Republik Zypern zu öffnen, die seit 2004 EU-Mitglied ist. Geht die Regierung in Ankara auf die EU zu, können die gesperrten Themenbereiche jederzeit wieder aktiviert werden. Bis 2009 will die Europäische Union die Fortschritte der Türkei jährlich überprüfen. Die Entscheidung soll auf dem EU-Gipfel am Donnerstag bestätigt werden. Nordzypern kann derzeit nur über die Türkei erreicht werden und Handel treiben. Ein Ende dieses Embargos war stets die Bedingung der Türkei für die von der EU geforderte Öffnung türkischer Häfen für Schiffe aus Südzypern gewesen. Eine Wiedervereinigung der beiden Inselteile war 2004 am griechischen Süden kurz vor dessen EU-Beitritt gescheitert. Die EU dringt auf eine Friedenslösung unter dem Dach der Vereinten Nationen. (dw/reuters)

Deutschland
Die katholische Kirche ist enttäuscht vom jüngsten Beschluss zum Bleiberecht für langjährig geduldete Flüchtlinge. Die Innenminister der Länder hätten die humanitären Aspekte "insgesamt nur unzureichend berücksichtigt", so der Vorsitzende der Migrationskommission der Deutschen Bischofskonferenz, Josef Voss. Der Beschluss bleibe weit hinter den "berechtigten Erwartungen" der Kirchen zurück, kritisierte der Münsteraner Weihbischof. Die direkte Kopplung des Bleiberechtes an einen festen Arbeitsplatz werde der Realität nicht gerecht. Es sei ein Widerspruch, so Voß, dass in der Zuwanderungspolitik einerseits vom "Kampf um die besten Köpfe" gesprochen werde, aber andererseits langjährig Geduldete abgeschoben würden, die nachweislich ihre Bereitschaft zur Integration gezeigt hätten und deren Kinder in der Schule zum Teil beste Abschlüsse vorweisen könnten. Das sei nicht weder nachzuvollziehen noch zu vermitteln. (pm)
Kardinal Karl Lehmann befürwortet die so genannten Gender-Studien. Es sei ein Vorteil, "wenn in Institutionen Probleme und Aufgaben der 'Gleichstellung' nicht nur von Frauen allein, sondern zugleich von Frauen und Männern verantwortet werden", so der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz in der aktuellen Ausgabe des BDKJ-Journals. Bei allen Bedenken gegen manche theoretischen Annahmen in den radikaleren Gender-Studien empfinde er es als einen Gewinn, so Lehmann, "die keineswegs wegzudiskutierenden Gestaltungsfragen nun eher aus einer Perspektive zu betrachten, die immer beide Geschlechter zugleich betrifft, umfasst und freilich auch beansprucht". Die sich daraus ergebenden Chancen seien auch in den Kirchen zu bedenken. Mit der Perspektive der Gender-Studien werde das Feld der Frauenförderung entscheidend erweitert. Ein fixiertes Rollenverständnis werde ersetzt durch einen Blickwinkel, der der Vielfalt der Geschlechterverhältnisse näher komme, so Lehmann. (pm)
Für die Wissenschaft soll das Jahr 2007 das Jahr der Geisteswissenschaften werden. Das erklärte Bundesforschungsministerin Anette Schavan heute in Berlin. Ziel sei mehr Mitwirkung dieser Disziplinen an der Zukunftsgestaltung. Geisteswissenschaften bauten eine Brücke zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und sorgten für das kulturelle Gedächtnis des Landes. Schavan kündigte zugleich an, bis 2009 rund 64 Millionen Euro für die Projektförderung geisteswissenschaftlicher Forschung bereit zu stellen. Als offizieller Auftakt des Themenjahres "Die Geisteswissenschaften. ABC der Menschheit" ist eine Veranstaltung im Berliner Martin-Gropius-Bau am 25. Januar vorgesehen. Träger der Wissenschaftsjahre sind das Forschungsministerium und die Initiative "Wissenschaft im Dialog". Sie wollen wissenschaftliche Leistungen stärker in die breite Gesellschaft tragen. (kna)

Österreich
Unter der Internetadresse www.gottes-segen.at bieten die Internetredaktionen der katholischen Diözesen in Österreich seit Adventsbeginn die Möglichkeit, kostenlose "E-cards" zu verschiedenen Anlässen zu versenden. Der "User" kann derzeit aus 26 virtuellen Karten wählen, die sich auf die Rubriken Advent, Bibelsprüche, Namenstag, Segenssprüche, Trost und Trauer sowie Weihnachten aufteilen. Die Website wird das ganze Jahr hindurch verfügbar sein und ihr Angebot dem kirchlichen Jahreskreis entsprechend gestalten. (kap)

Großbritannien
Der britische Premierminister Tony Blair hat der Fluggesellschaft British Airways (BA) geraten, Angestellten in Uniform auch das Tragen eines Kreuzes zu erlauben. Bisher sind nur Kopftücher für Musliminnen und Turbane für Sikhs zugelassen. Die Fluglinie hat die 55-jährige koptisch-orthodoxe Angestellte Nadia Eweida in unbezahlten Urlaub geschickt, weil sie sich weigert, ihren etwa zwei Zentimeter großen Kreuzanhänger abzulegen, wenn sie in Uniform Passagiere abfertigt. (idea)

Kroatien
40.000 Jugendliche aus ganz Europa und auch Vertreter andere Erdteile werden vom 28. Dezember bis zum 1. Januar bei dem von der Gemeinschaft von Taizé vorbereiteten Europäischen Jugendtreffen in Zagreb erwartet. Alle erhalten bei der Ankunft einen Brief in ihrer Muttersprache, geschrieben von Frère Alois, dem neuen Prior von Taizé. In dem nach einem Jugendtreffen im Oktober 2006 in der nordindischen Metropole geschriebenen "Brief aus Kalkutta" heißt es unter anderem: "Die unermesslichen Probleme unserer Gesellschaften können dazu verleiten, alles schlecht zu reden und aufzugeben. Wenn wir uns entscheiden zu lieben, entdecken wir den Freiraum, uns selbst und den Menschen, die uns anvertraut sind, eine Zukunft zu geben." Papst Benedikt XVI., Patriarch Bartholomaios von Konstantinopel, Patriarch Alexij II. von Moskau, der Erzbischof von Canterbury Rowan Williams sowie der Generalsekretär der Vereinten Nationen Kofi Annan haben Grußbotschaften an die Teilnehmer des traditionellen Neujahrstreffens gerichtet. (pm)

Afrika

Mosambik
Die Bischofskonferenz hat an ihrer Vollversammlung die "guten Verhältnisse der Kirche mit den Behörden des Landes" gelobt. Gleichzeitig machten die Kirchenoberhäupter von Mosambik auf die steigende Kriminalität aufmerksam, die auf die hohe Arbeitslosigkeit zurückzuführen sei. Die Bischöfe erwähnten dabei, dass in den vergangenen Monaten zahlreiche Priester und Missionare im afrikanischen Land Opfer von Gewalttaten waren. (fides)

Asien

Südkorea
Das Gefälle zwischen den Armen und Reichen nimmt immer mehr gefährlichere Ausmaße an. Die Kommission "Justitia et Pax" der koreanischen Bischofskonferenz hat dies zum gestrigen Tag der Menschenrechte bekannt gegeben. Im veröffentlichten Brief wird auf die "wirtschaftliche Polarisierung" hingewiesen, die in den 90er-Jahren der Mittelstand der Bevölkerung getroffen hat. Gemäß der Statistik-Behörde Koreas leben rund 18 Prozent der Bevölkerung in Armut. (ucanews)

China
In der Provinz Anhui hat die staatliche Religionsbehörde eine Kirche mit Gewalt geschlossen. Die Behörden haben den Kirchgängern mit "schweren Konsequenzen" gedroht, falls sie weiterhin die Kirche besuchen würden. Am gleichen Tag wurden in der nördlichen Provinz Xinjing vier Christen wieder freigelassen, die einen Monat lang wegen Mordanschuldigungen in Haft waren. Die vier beschuldigten Christen sind nach Angaben der Menschrechtsorganisation "China Aid Association" im Gefängnis gefoltert worden. Sie befinden sich nun im Krankenhaus. (asianews)

Indonesien
Die Eltern von drei ermordeten christlichen Schülerinnen in Indonesien haben den Tätern vergeben. Das berichtet der US-amerikanische Informationsdienst "Assist". Die drei Elternpaare hätten die drei angeklagten islamischen Extremisten während des Prozesses vor Gericht in der Stadt Poso auf der Insel Sulawesi umarmt und ihnen als Zeichen des Friedens die Hände geschüttelt, heißt es. Die Angeklagten räumten ihre Schuld ein und zeigten Reue. Ihnen droht die Todesstrafe. (idea)

Vereinte Nationen

Den Bildungspreis für Menschenrechte vergibt die UNESCO dieses Jahr an das Menschenrechtszentrum der südafrikanischen Universität Pretoria. Das Zentrum wird damit für seinen außerordentlichen Einsatz für die Menschenrechte in Afrika ausgezeichnet, so die UNESCO in einer Pressemitteilung. Die Organisation habe einen maßgeblichen Beitrag geleistet für die Annahme des nationalen Menschenrechtsgesetzes und für die Durchsetzung von Grundrechten in den 90er Jahren nach dem Ende des Apartheidsystems. Die UNESCO verleiht seit 1978 alle zwei Jahre den Bildungs-Preis für Menschenrechte an Institutionen, Organisationen und Individuen. (pm)
UNICEF ruft dazu auf, sich mehr gegen Diskriminierung von Frauen einzusetzen. Gleichheit der Geschlechter und das Wohlbefinden von Kindern gingen Hand in Hand, so UNICEF in seinem gestern veröffentlichten Bericht zur "Lage der Kinder in der Welt 2007". Wenn es Frauen ermöglicht würde, ein ausgefülltes und produktives Leben zu führen, käme das auch den Kindern zu Gute. Die Geschlechtergleichheit sei der Schlüssel um die Millenium-Entwicklungsziele zu erreichen. In den vergangenen Jahrzehnten seien Millionen von Mädchen und Frauen Opfer von Diskriminierung, Entmachtungen, Armut oder AIDS geworden, so der UNICEF-Bericht. Außerdem würden Millionen von Frauen weltweit physische und sexuelle Gewalt erleiden. Resultat dieser Diskriminierung sei, dass nur wenige Mädchen die Schule besuchten. (pm)


Die obigen Texte basieren auf unserer Nachrichtensendung "Treffpunkt Weltkirche" täglich um 16 Uhr. Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, ADN-Kronos, Upi, Cns, Uca, Misna, Osservatore Romano – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

 






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