3 >
RVRadio Vatikan
Photo

Kategorien


  Caritas und    Solidarität


  Kirche


  Kultur und    Gesellschaft


  Vatikan


  Synode


  Ökumene


  Familie


  Jugendliche


  Gerechtigkeit und    Friede


  Politik


  Religion und Dialog


  Wissenschaft und    Ethik


  Audienzen und    Angelusgebete


  Apostolische Reisen

Andere Sprachen


  Über uns


  Programmschema


  Unsere Programme


  News auf Latein


  Wollen Sie spenden?


  Freunde von RV


  RV-Freunde:
   Downloads



  Links


  Empfang

Vatikanische Website


  Vatikan


  Liturgische Feiern    des Papstes


  Pressesaal des    Heiligen Stuhles


  L'Osservatore
   Romano



  Vatikanisches    Fernsehzentrum

 home > Nachrichtenarchiv


Meldungen vom 16.1.2006

- Papst würdigt jüdisch-katholisches Verhältnis -
- Deutschland: Essen schließt ein Viertel der Kirchen -
- Österreich: Kirchen mahnen faire Asylpolitik an -



Verantwortlich: P. Eberhard v. Gemmingen SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Bettina Gabbe
Redaktionsschluss 16.00 Uhr

THEMEN DES TAGES:

Vatikan: Papst würdigt jüdisch-katholisches Verhältnis
Papst Benedikt XVI. hat ein Wiederaufleben des Antisemitismus beklagt. Bei einer Audienz für Roms Oberrabbiner Riccardo Di Segni betonte er, Juden und Christen müssten sich gemeinsam für Gerechtigkeit und Frieden einsetzen: "Die katholische Kirche ist euch nah und freundschaftlich gesinnt. Wir können aufgrund der Väter nicht anders als euch zu lieben: Für sie seid ihr unsere geliebten und auserwählten Brüder. [...] Wie könnten wir in diesem Kontext nicht über neue Zeichen von Antisemitismus besorgt sein?"
Der römische Oberrabbiner Riccardo Di Segni, der häufig kritische Töne über die katholische Kirche anschlägt, würdigte den bisherigen Einsatz von Papst Benedikt XVI. für den jüdisch-christlichen Dialog: "Seit dem Beginn des neuen Pontifikats waren wir überzeugt, dass es keine Rückschritte im jüdisch-katholischen Dialog geben würde, sondern dass Sie auf dem eingeschlagenen Weg voranschreiten würden. In dieser Überzeugung bestätigten Sie uns bereits mehrfach, indem Sie den Antisemitismus von früher und heute und den fundamentalistischen Terrorismus verurteilt haben  und durch ihre besondere Aufmerksamkeit für den Staat Israel." (rv)

Deutschland: Essen schließt ein Viertel der Kirchen
Das Bistum Essen muss sparen wie kaum ein anderes in Deutschland. Nach der Umstrukturierung der Verwaltung geht die Reform nun in die zweite Phase. Binnen zwei Jahren, bis 2008 also, werden aus 259 Pfarrgemeinden 42 Großpfarreien. 15 Millionen Euro will Ruhrbischof Felix Genn so pro Jahr einsparen. Am Wochenende stellte er die Sparpläne im Bistum vor. "In diesen Einsparungen sind enthalten die Personalkosten, der Küster, der Organist, der Kirchenmusiker, der Hausmeister, etc., die Betriebskosten für die kirchlichen Gebäude, die Bauerhaltungsmaßnahmen und die Investitionsrücklagen."
Aus fünf bis sieben Gemeinden wird eine Großpfarrei. Mutterkirche wird sozusagen der Kirchturm mit der besten Lage, mit bedeutender Historie oder kulturellen Highlights. Alternativen zum Sparzwang sieht Bischof Genn nicht: "Weil es einfach nötig ist, 70 Millionen strukturell im Bistumshaushalt einzusparen, das Bistum nicht über Gebühr zu verschulden und gleichzeitig eine Perspektive zu eröffnen, die es ermöglicht, eine Sozialgestalt von Kirche aufzubauen, in der Menschen aufgrund ihrer freien Entscheidung und nicht einfach deshalb, weil man es so macht, Christen bleiben und werden."
Gesund sparen also in verschiedener Hinsicht? Für 96 Kirchenbauten beziehungsweise bisherige Pfarreien gibt es ab 2007 keine Kirchensteuermittel bzw. Zuschüsse mehr seitens des Bistums. Das ist gut ein Viertel aller Kirchen. Sie werden aufgelöst oder umfunktioniert, doch nicht um jeden Preis, so Ruhrbischof Genn: "Es gibt keine Moschee. Ich will keine Nachtbars. Ich bin sehr vorsichtig, was Gaststättengewerbe angeht. Es kann ja auch sein, dass eine Pfarrei sagt, wir machen daraus unseren Pfarrsaal, und da ist noch ein gottesdienstlicher Raum, den wir davon abtrennen. Wir werden das sehr genau prüfen. Und ich habe im Augenblick gar nicht viel Lust, mir Szenerien auszumahlen die nicht gehen."
Die Reform im Bistum Essen ist bislang beispiellos in Deutschland. Sogar die Einladung zum Katholikentag nach Essen für das Jahr 2008 wurde zurückgenommen. Felix Genn hofft auf Verständnis: "Und ich bin innerlich - auch durch die vielen Diskussionen - zu der Überzeugung gekommen, die Sache ist in sich richtig, wenn ich auch dazu einfach den Schmerz der Menschen teile. Das muss ich aushalten und sagen, 'Du hast nun einmal als Leiter eine andere Verantwortung als einfaches Gemeindemitglied'." (rv/domradio)

Die EU darf sich nicht abschotten sondern muss faire Zugangsregelungen für Asylwerber und Migranten schaffen
Das fordert der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) in einer Grußadresse anlässlich der EU-Ratspräsidentschaft seines Landes. "Wir brauchen keine besseren Abschiebepraktiken sondern eine menschenwürdige Behandlung der Asylanten", sagte der neue ÖRKÖ-Vorsitzende, der evangelische Bischof Herwig Sturm, bei der Vorstellung der Grußbotschaft in Wien: "Wir fordern faire Zugangsregelungen für Asylbewerber und Migranten. Ich denke, es ist einfach ganz wichtig, dass man nicht bessere Abschiebungspraktiken entwirft, gemeinsame Flugzeuge oder was da alles geplant ist, sondern dass man wirklich ein gemeinsames Menschenrecht entwirft zur Aufnahme der Flüchtlinge, zur raschen Prüfung ihrer Rechte und zu einer menschenwürdigen Behandlung aller Menschen." (rv/kap)

DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Papst Benedikt XVI. hat heute als erste Bischofsdelegation im Neuen Jahr Kirchenvertreter aus der Demokratischen Republik Kongo in Audienz empfangen. Der Vorsitzende der Kongolesischen Bischofskonferenz, Kardinal Frédéric Etsou und sechs weitere Bischöfe des Landes erstatten in diesen Tagen Bericht über die Lage in ihrem Land. Dabei erhoffen Sie sich nach eigenen Angaben eine Ermutigung durch den Papst für den Friedensprozess in ihrem Land. Im ehemaligen Zaire sind in diesem Jahr nach vier Jahren Krieg erstmals demokratische Wahlen geplant. (rv)

Europa

Deutschland
Die Spitzen der beiden großen Kirchen in Deutschland haben zum 75. Geburtstag von Alt-Bundespräsident Johannes Rau dessen Lebenswerk gewürdigt. Rau habe "unser Gemeinwesen nachhaltig mitgeprägt", heißt es in einem in Mainz veröffentlichten Glückwunschschreiben von Kardinal Karl Lehmann. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, dankte dem Protestanten in einem in Hannover veröffentlichten Schreiben für sein Wirken in und für die Kirche. Rau wird heute 75 Jahre alt. (kna)
Bundeskanzlerin Angela Merkel will am 24. Januar erstmals mit führenden Vertretern des Jüdischen Weltkongresses (WJC) zusammenkommen. Merkel werde den Vorsitzenden Rabbiner Israel Singer im Kanzleramt in Berlin empfangen, sagte ein WJC-Sprecher auf Anfrage in Brüssel. Ein wichtiges Thema werde die Entwicklung im Iran sein. (kna)
Im Bundestag gibt es mehr Protestanten als Katholiken. Von den 614 Abgeordneten sind 209 evangelisch und 179 katholisch. Das geht aus "Kürschners Volkshandbuch Deutscher Bundestag" hervor, das demnächst in Darmstadt erscheint. Demnach geben 28 Abgeordnete an, konfessionslos zu sein. Drei Parlamentarier bekennen sich zum Islam und 194 machen keine Angaben über ihre Religion. In allen Fraktionen außer bei der Union finden sich mehr Protestanten als Katholiken. (idea)

Österreich
Die Ökumene zwischen den christlichen Kirchen ist unumkehrbar; daran können auch immer wieder auftretende Probleme nichts ändern. Dies betonte der neue Salzburger Ordinarius für Patristik und Kirchengeschichte an der Katholisch-Theologischen Fakultät. Professor Dietmar W. Winkler. Bei einer Veranstaltung der Salzburger Sektion der Stiftung "Pro Oriente" erklärte er, dass der Durchbruch der ökumenischen Bestrebungen in der römisch-katholischen Kirche mit Papst Johannes XXIII. gekommen und eng mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil verbunden sei. Einer der beachtenswerten Ergebnisse sei die katholisch-lutherischen "Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre" aus dem Jahre 1999. Diese Erklärung stelle einen bemerkenswerten Fortschritt im gegenseitigen Verständnis und in der Annäherung dar; sie zeige, dass es zwischen der katholischen und der lutherischen Position in einer jahrhundertelang so kontroversen Frage zahlreiche Punkte der Übereinstimmung gebe, ja einen Konsens in Grundwahrheiten der Rechtfertigungslehre. (kap)
Gegen eine vom Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider in Aussicht gestellte Volksbefragung in der Frage der zweisprachigen deutsch-slowenische Ortstafeln hat sich der Diözesanbischof von Gurk-Klagenfurt, Alois Schwarz, ausgesprochen. Er wünsche sich eine "friedvolle Lösung, die von der gesamten Bevölkerung mitgetragen" werde. Eine "Umfrage ohne detaillierte Sachinformation mit plakativen Forderungen" würde aber die "Gefahr einer weiteren Polarisierung" bringen, so Bischof Schwarz gegenüber dem Nachrichtenmagazin "Profil". (kap)

Großbritannien
Im Streit um eine mögliche Weihe von Bischöfinnen hat eine Arbeitsgruppe der anglikanischen Staatskirche von England heute einen Kompromiss vorgeschlagen. Demnach könnten künftig so genannte Fliegende Bischöfe für jene Pfarreien eingesetzt werden, die die Leitung des Gottesdienstes durch eine Bischöfin ablehnen. Das Arbeitspapier soll Anfang Februar bei der anglikanischen Generalsynode diskutiert werden. Die Vermittlungskommission lehnte zugleich die Schaffung einer neuen Kirchenprovinz ab, die landesweit die Gegner weiblicher Bischöfe unter einem eigenen Erzbischof versammeln würde. Eine solche Lösung hatten evangelikale Opponenten der Bischofsweihe für Frauen ins Gespräch gebracht. Auch wenn die Generalsynode den Vorschlag im Februar billigt, könnten frühestens 2012 Frauen in England zu anglikanischen Bischöfinnen geweiht werden. (kna)

Frankreich
Der Generalobere der schismatischen Piusbruderschaft, Bischof Bernard Fellay, ist optimistisch, dass das Schisma der Traditionalisten mittelfristig beendet werden kann. Die Gespräche mit dem Vatikan seien langwierig, aber fruchtbarer als bisher, erklärte er in Paris. Fellay äußerte die Hoffnung, dass die Bruderschaft einen autonomen Status erhält. In Brasilien errichtete der Vatikan eine autonome apostolische Administratur für den traditionalistischen Bischof Antonio de Castro Mayer, der dadurch wieder in Gemeinschaft mit Rom trat. (la croix)

Russland
Das Oberhaupt der Russisch-orthodoxen Kirche, der Moskauer Patriarch Alexij II., hat den Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I. vor einer "Einmischung" in den innerorthodoxen Konflikt zwischen Moskau und Kiew gewarnt. Wie die russische Agentur "Interfax" berichtete, sprach Alexij II. von "katastrophalen Konsequenzen nicht nur für die Ukraine", sollte Bartholomaios in der Ukraine "die Fehler wiederholen, die in Estland gemacht wurden". In Estland war es zu Beginn der neunziger Jahre zu einer Spaltung in der Orthodoxie gekommen. Die autonome orthodoxe Kirche kehrte nach der Unabhängigkeitserklärung Estlands aus dem Exil zurück und unterstellte sich dem Patriarchat von Konstantinopel. (kna)

Afrika

Nigeria
Bei einem neuen Rebellenangriff auf eine Öl-Anlage sind mehrere Menschen getötet worden. Der Ölkonzern Shell ließ daraufhin vier Förderplattformen im Niger-Delta evakuieren. Seit drei Wochen setzen die Rebellen ihre Serie von Sabotageakten und Entführungen fort und beeinträchtigen somit die Aktivitäten des achtgrößten Ölexporteurs der Welt. Zu zwei Angriffen bekannte sich eine bislang unbekannte Gruppe namens "Bewegung für die Emanzipation des Nigerdeltas". Sie forderte alle westlichen Ölkonzerne auf, die Region zu verlassen. (dw)

Nahost

Israel
Der Trierer Bischof Reinhard Marx hat die Christen im Heiligen Land der Hilfe der Kirche versichert. "Wir haben eine Verantwortung für Jerusalem und dieses Land", sagte der Vorsitzende der Deutschen Kommission "Justitia et Pax" bei einer Reise internationaler Bischöfe in Jerusalem. Marx versprach, den bedrängten Christen zu helfen, im Land bleiben zu können. Der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Michel Sabbah, wies Berichte über Christenverfolgungen" im Land als falsch zurück. Er räumte ein, dass es auf palästinensischer Seite "Verwirrung, Anarchie und Mafias" gebe. Er warf Israel am Beispiel der Ausschreitungen zwischen Drusen und Christen im galiläischen Dorf Maghar vor, in solchen Fällen "nicht die richtigen Maßnahmen" zu ergreifen, im Gegensatz zu Jordanien und der palästinensischen Autonomiebehörde. (kna)

Iran
Das Parlament hat sich im Atomstreit mit dem Westen hinter die harte Linie von Präsident Mahmud Ahmedinejad gestellt. Parlamentspräsident Gholam Ali Hadad-Adel erklärte, das Parlament werde darauf bestehen, die Kontrollen iranischer Nuklearanlagen durch Inspekteure der internationalen Atombehörde zu stoppen, sollten die USA und die EU den Fall wie angestrebt vor den Weltsicherheitsrat bringen. Die iranische Regierung kündigte unterdessen eine Konferenz über wissenschaftliche Belege für den Holocaust an. In den vergangenen Wochen hatte der iranische Präsident mehrfach mit israelfeindlichen Äußerungen international für Empörung gesorgt. Er bezeichnete unter anderem den Holocaust als Mythos. (dw)

Asien

Südkorea
Die Christen in Südkorea wollen bis 2020 eine Million Missionare entsenden. Das wurde auf einer Konferenz der Koreanischen Missionsvereinigung in Seoul entschieden. Demnach sollen die Missionare rund um den Globus eingesetzt werden. Nach den Vereinten Staaten ist Südkorea das Land mit den meisten Missionaren. Derzeit sind 11.000 Südkoreaner in der Weltmission tätig. Die größten theologischen Ausbildungsstätten der Welt befinden sich in Südkorea. Zehn der elf größten Megakirchen der Welt befinden sich in der Hauptstadt Seoul. Von den 47 Millionen Südkoreanern sind jeweils 26 Prozent Christen und Buddhisten, 46 Prozent gelten als konfessionslos. (idea)

Amerika

Venezuela
Präsident Hugo Chavez hat sich entrüstet über Kritik an seiner Politik gezeigt, die Kardinal Rosalio Castillo Lara geäußert hat. Castillo sieht die Demokratie des Landes bedroht. Am Samstag nutzte er eine religiöse Massenkundgebung mit rund 100.000 Teilnehmern, um Präsident Hugo Chavez diktatorische Tendenzen vorzuwerfen. Chavez warf dem Kardinal vor, die Stabilität des Landes untergraben zu wollen. Die Bischöfe Venezuelas distanzierten sich von Castillos Aussagen. Am Samstag hatte Chavez der Bischofskonferenz Unterstützung bei einem Hilfsprogramm gegen Obdachlosigkeit zugesagt. (ap)


Die obigen Texte basieren auf unserer Nachrichtensendung "Treffpunkt Weltkirche" täglich um 16 Uhr. Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, ADN-Kronos, Upi, Cns, Uca, Misna, Osservatore Romano – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

 






Programm hren


Live


on demand


Professional audio for rebroadcasting


Die Stimme des Papstes


Das Angelusgebet

Die Audienzeren













Vorige seite  Vorige Seite
website  Website
kontakt  Kontakt
 
top
top
All the contents on this site are copyrighted ©. Webmaster / Credits / Rechtliche Hinweise / Werben auf Radio Vatikan
top
top

Valid HTML 4.01! Valid CSS!