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Meldungen vom 25.1.2006

- Erste Enzyklika: Deus Caritas est -
- "Liebe darf nicht zur Ware werden" -
- Bei uns: Kommentar von P. v. Gemmingen -


Verantwortlich: P. Eberhard v. Gemmingen SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Stefan von Kempis
Redaktionsschluss 16.00 Uhr

THEMEN DES TAGES:

Die Enzyklika: "Gott ist Liebe" – Kernsätze
Erster Teil: Die Liebe Gottes und die Liebe der Menschen
"Wir haben der Liebe geglaubt": So kann der Christ den Grundentscheid seines Lebens ausdrücken. In einer Welt, in der mit dem Namen Gottes bisweilen die Rache oder gar die Pflicht zu Hass und Gewalt verbunden sind, ist dies eine Botschaft von hoher Aktualität und von ganz praktischer Bedeutung.
Das Wort "Liebe" ist heute zu einem der meist gebrauchten und auch missbrauchten Wörter geworden. Der Mensch wird dann ganz er selbst, wenn Leib und Seele zu innerer Einheit finden. Nur so kann Liebe - Eros - zu ihrer wahren Größe reifen...
Die Verherrlichung des Leibes, die wir heute erleben, ist trügerisch. Der zum "Sex" degradierte Eros wird zur Ware, zur bloßen "Sache"; man kann ihn kaufen und verkaufen, ja, der Mensch selbst wird dabei zur Ware. Demgegenüber hat der christliche Glaube immer den Menschen als das zweieinige Wesen angesehen, in dem Geist und Materie ineinander greifen und beide gerade so einen neuen Adel erfahren.
Liebe wird nun Sorge um den anderen und für den anderen. Sie will nicht mehr sich selbst..., sie will das Gute für den Geliebten. Liebe zielt auf Ewigkeit. Ja, Liebe ist "Ekstase", aber Ekstase als ständiger Weg aus dem in sich verschlossenen Ich zur Freigabe des Ich und so zur Selbstfindung, ja, zur Findung Gottes.
Die leidenschaftliche Liebe Gottes zum Menschen ist so groß, dass sie Gott gegen sich selbst wendet.  Gott..., dieser schöpferische Ursprung aller Dinge ... ist zugleich ein Liebender mit der ganzen Leidenschaft wirklicher Liebe.
Die auf einer ausschließlichen und endgültigen Liebe beruhende Ehe wird zur Darstellung des Verhältnisses Gottes zu seinem Volk und umgekehrt...
Gottes- und Nächstenliebe. Beide gehören so zusammen, dass die Behauptung der Gottesliebe zur Lüge wird, wenn der Mensch sich dem Nächsten verschließt oder gar ihn hasst.
(Nächstenliebe) besteht ... darin, dass ich auch den Mitmenschen, den ich zunächst gar nicht mag oder nicht einmal kenne, von Gott her liebe. Das ist nur möglich aus der inneren Begegnung mit Gott heraus. Die Heiligen — denken wir zum Beispiel an die sel. Theresa von Kalkutta — haben ihre Liebesfähigkeit dem Nächsten gegenüber immer neu aus ihrer Begegnung mit dem eucharistischen Herrn geschöpft.

Der zweite Teil: Die Liebestätigkeit der Kirche
Der Liebesdienst ist für die Kirche nicht eine Art Wohlfahrtsaktivität, die man auch anderen überlassen könnte, sondern er gehört zu ihrem Wesen. Die Armen, heißt es, bräuchten nicht Liebeswerke, sondern Gerechtigkeit. Der Marxismus hatte die Weltrevolution und deren Vorbereitung als das Allheilmittel für die soziale Problematik vorgestellt... Dieser Traum ist zerronnen. In der schwierigen Situation, in der wir heute gerade auch durch die Globalisierung der Wirtschaft stehen, ist die Soziallehre der Kirche zu einer grundlegenden Wegweisung geworden. Das Erbauen einer gerechten Gesellschafts- und Staatsordnung, durch die jedem das Seine wird, ist eine grundlegende Aufgabe, der sich jede Generation neu stellen muss. Da es sich um eine politische Aufgabe handelt, kann dies nicht der unmittelbare Auftrag der Kirche sein.... Aber die Kirche kann und darf im Ringen um Gerechtigkeit auch nicht abseits bleiben.
Liebe — Caritas — wird immer nötig sein, auch in der gerechtesten Gesellschaft. Es gibt keine gerechte Staatsordnung, die den Dienst der Liebe überflüssig machen könnte. Wer die Liebe abschaffen will, ist dabei, den Menschen als Menschen abzuschaffen.
Praktizierte Nächstenliebe darf nicht Mittel für das sein, was man heute als Proselytismus bezeichnet. Der Christ weiß, wann es Zeit ist, von Gott zu reden, und wann es recht ist, von ihm zu schweigen und nur einfach die Liebe reden zu lassen.
Was die Mitarbeiter betrifft, die praktisch das Werk der Nächstenliebe in der Kirche tun...: Sie dürfen sich nicht nach den Ideologien der Weltverbesserung richten, sondern müssen sich vom Glauben führen lassen. Der lebendige Kontakt mit Christus ist die entscheidende Hilfe, um auf dem rechten Weg zu bleiben: weder in menschenverachtenden Hochmut zu verfallen, noch sich der Resignation anheimzugeben...
Die Frömmigkeit schwächt nicht den Kampf gegen die Armut oder sogar das Elend des Nächsten. Die selige Theresa von Kalkutta ist ein sehr offenkundiges Beispiel dafür... Es ist Zeit, angesichts des Aktivismus und des drohenden Säkularismus vieler in der karitativen Arbeit beschäftigter Christen die Bedeutung des Gebetes erneut zu bekräftigen.
Die Liebe ist möglich, und wir können sie tun, weil wir nach Gottes Bild geschaffen sind."

Hier finden Sie den Volltext

Hier finden Sie einen Kommentar von Kardinal Karl Lehmann

Hier finden Sie einen Kommentar vom Redaktionsleiter P. Eberhard v. Gemmingen

Vatikan: Was der Papst selbst kürzlich zu seiner Enzyklika sagte
Heute hat der Papst seine erste Enzyklika veröffentlicht. Kardinal Renato Raffaele Martino und Erzbischof William Joseph Levada sowie der deutsche Erzbischof Paul Josef Cordes stellten sie im Pressesaal des Heiligen Stuhls vor. Benedikt XVI. erklärte bereits kürzlich während einer Generalaudienz im Vatikan den Tausenden von Pilgern und Touristen den Sinn seines ersten Lehrschreibens "Deus Caritas est", zu deutsch: Gott ist Liebe. Zwar sei es bei der Redaktion des Textes zu einigen Verzögerungen gekommen, so Papst Ratzinger, er halte es allerdings für ein Geschenk, dass "der Text genau an dem Tag fertig sein wird, an dem wir um die Einheit der Christen beten" - nämlich am Festtag der Bekehrung des hl. Paulus. Im einzelnen sagte der Papst folgendes: "Am 25. Januar wird endlich meine erste Enzyklika veröffentlicht, mit dem ja schon bekannten Titel Deus Caritas est, Gott ist Liebe. Es ist kein direkt ökumenisches Thema, aber dieser ökumenische Rahmen und Hintergrund ist natürlich schon da, denn Gottes und unsere Liebe ist die Bedingung für die Einheit der Christen, die Bedingung auch für den Frieden in der Welt.
In der Enzyklika würde ich gern den Begriff Liebe in seinen verschiedenen Dimensionen zeigen. Heute scheint die Liebe, von der man so spricht, sehr weit von der christlichen Vorstellung der Caritas entfernt. Ich will zeigen, dass es da um eine einzige Bewegung geht, aber mit verschiedenen Dimensionen. Der Eros, dieses Geschenk der Liebe zwischen Mann und Frau, kommt aus der gleichen Quelle der Güte des Schöpfers - wie auch die Möglichkeit der Liebe, die um des anderen will auf sich selbst verzichtet. Dass der Eros sich in Agape verwandelt, wenn man sich wirklich liebt und einer nicht mehr nur sich selbst sucht und seine Befriedigung, sondern vor allem das Wohl des anderen. Dass dieser Eros sich in Caritas verwandelt, auf einem Weg der Läuterung und Vertiefung, und sich zu einer Familie hin öffnet, auch zur Familie der Gesellschaft, auch zur Familie der Kirche und der Menschheit.
Und ich will auch zeigen, dass der so persönliche Akt der Liebe, der von Gott kommt - Gott, der ein einziger Akt der Liebe ist -, sich auch als kirchlicher Akt zeigen muss. Auch was die Organisation betrifft. Wenn es wirklich stimmt, dass die Kirche Ausdruck der Liebe Gottes ist, die er für seine menschliche Kreatur hegt, dann muss es auch stimmen, dass der fundamentale Akt des Glaubens, der die Kirche schafft und vereint und der die Hoffnung auf ewiges Leben gibt und auf die Präsenz Gottes in der Welt - dass dieser Akt des Glaubens also einen kirchlichen Akt begründet. Die Kirche als Kirche, als Gemeinschaft, als Institution muss lieben, und die so genannte Caritas ist nicht nur eine Organisation wie andere auch, sondern notwendiger Ausdruck des tiefen Aktes persönlicher Liebe, die Gott in unser Herz gepflanzt hat und die diesen Akt, der Gott ist, widerspiegelt und uns zum Abbild Gottes macht.
Also - bis der Text fertig war, übersetzt usw., ist etwas Zeit vergangen. Jetzt schließlich scheint es mir auch ein Zeichen der Vorsehung, dass genau am Tag, an dem wir um die Einheit der Christen bitten, der Text fertig sein wird. Ich hoffe, er kann unser christliches Leben erleuchten und ihm helfen."
(rv)

Papst Benedikt erzählt selbst vor ein paar Tagen von Enzyklika
"Das Wort ‚Liebe’ ist heute so verbraucht, abgenutzt und missbraucht, dass man fast fürchtet, es auszusprechen. Wir müssen es reinigen und ihm wieder seinen ursprünglichen Glanz verleihen. Auf den ersten Blick könnte die Enzyklika den Eindruck erwecken, dass sie in zwei lose Blöcke auseinander fällt: einen ersten theoretischen über das Wesen der Liebe und einen zweiten über kirchliche Barmherzigkeit, über karitative Organisationen. Mich hat aber gerade die Einheit der beiden Themen interessiert, die nur dann richtig zu begreifen sind, wenn sie als ein einziges gesehen werden." (rv)

Vatikan: Enzyklika auch gegen Leibfeindlichkeit
Die Enzyklika "Deus caritas est" weist dem Eros wieder einen positiven Platz im christlichen Denken zu. Das denkt Kurienerzbischof Paul Josef Cordes, Leiter des Päpstlichen Rates "Cor Unum", der an einem Teil des Lehrschreibens mitgearbeitet hat. "Der Eros wird bejaht. Der Papst schreibt, der Eros ist Teil der menschlichen Natur und hat in sich selbst viele gute Kräfte. Ich bin davon überzeugt dass diese Enzyklika vielen Menschen helfen kann, ja zu sagen zu ihren Sehnsüchten, auch zu denen, die den Eros betreffen – wobei man nicht vergessen darf, dass es nicht nur darum geht, den Eros zu bewahren, sondern dann auch die andere Seite der Medaille, die Agape, die Hingabe, immer wieder sich von Gott schenken lassen muss."
Dass Papst Benedikt XVI. seine erste Enzyklika – für viele überraschend – ausgerechnet dem Thema christliche Nächstenliebe gewidmet hat, deutet Cordes auch als Zeichen der Öffnung an Kirchenferne. "Es ist sicher auch ein Wort über die Grenzen der Kirche hinaus. Es ist so, dass manche Leute an Kirche vor allem diese Seite – die Wohltätigkeit – wahrnehmen. Insofern ist Caritas ein Anker, um Leute auf Kirche aufmerksam zu machen und um Menschen zur Kirche, das heißt zu Christus, zurückzuführen." (rv)
Erzbischof Paul Josef Cordes sagte uns über den Text schon früher: "Es gibt einen Trend im Helfen heute, diese letzten Wurzeln der Liebe zu vergessen. Gegen diesen Trend richtet sich die Enzyklika, bzw. das positive Ziel ist, dass die Enzyklika uns neu aufmerksam macht, ein Christ wird im letzten nur den Nächsten lieben können, wenn er in einer Gottesbeziehung steht, wenn diese Gottesbeziehung sich immer auch in der Nächstenliebe vertieft. Eine Frau wie Mutter Teresa hat uns das allen vor Augen geführt und sie hat uns auch vor Augen geführt, wie hungrig die Menschen heute nach Hilfe und nach Liebe sind." (rv)

Bei der Generalaudienz sprach der Papst kurz über die Enzyklika
"Die Lektüre meiner Enzyklika stärke euren Glauben, helfe euch, Gott immer mehr zu lieben und Werke der Nächstenliebe zu vollbringen." Das sagte Papst Benedikt XVI. heute in der Generalaudienz, wenn auch nur in den Grüßen an die polnischen Pilger. Die Katechese blieb von der Veröffentlichung seines ersten Lehrschreibens völlig unberührt. Benedikt erinnerte an die heute zu Ende gehende Gebetswoche zur Einheit der Christen und meditierte über den Psalmvers "Ein neues Lied will ich, o Gott, dir singen". Auf Deutsch sagte er: "Die beglückende Neuheit zeigt sich für den Psalmisten im Sieg über die Feinde, in gesund heranwachsenden Kindern und im Wohlergehen der Stadt. Der tiefere Grund dieser wichtigen Güter kommt im letzten Vers zum Ausdruck: 'Glücklich das Volk, dessen Gott der Herr ist!' (V. 15).
Auch wir sind eingeladen, unser Leben ganz auf Gott auszurichten, ihn als unseren wahren Herrn anzuerkennen und so die heilbringende Kraft der Gnade Christi zu erfahren. Seine Liebe soll alles durchdringen und das Leben der Kirche und der Gesellschaft erneuern. Der heilige Augustinus ruft uns dazu in Erinnerung: 'Glaube nicht, dass die Gnade vom Gesetz kommt; denn in Wirklichkeit können wir nur mit der Kraft der Gnade das Gesetz erfüllen. [...] Die Erfüllung des Gesetzes ist die Liebe'.
Mit diesen Gedanken heiße ich euch, liebe Pilger und Besucher aus den Ländern deutscher Sprache, herzlich willkommen. Mit besonderer Freude begrüße ich die Dechanten und die Mitarbeiter der Bischöflichen Kurie der Diözese Gurk-Klagenfurt in Begleitung ihres Bischofs sowie die Pilgergruppe der Hauptabteilung 'Seelsorge' im Kölner Generalvikariat. Das heutige Fest der Bekehrung des heiligen Paulus sei euch allen ein Ansporn, in das 'neue Lied' der Jünger Christi einzustimmen und Gott für die guten Gaben zu danken, die wir aus seiner Güte und Liebe empfangen haben. Euch allen wünsche ich von Herzen einen gesegneten Tag!"
(rv)

Enzyklika: Erste Reaktionen positiv
Bischöfe, Theologen und Verbände aus der ganzen katholischen Welt reagieren positiv auf die Enzyklika. Es sei ein deutliches Signal, meint Wiens Kardinal Christoph Schönborn, dass der Papst in seinem ersten Lehrschreiben nicht etwa einzelne Moral- oder Lehrfragen behandelt, sondern auf "grundpositive" Weise festhält, dass die Liebe im Christentum zentral ist. Der Wiener Pastoraltheologe Paul Michael Zulehner spricht von einer "Kurzfassung des Innersten des Christentums".
Kardinal Karl Lehmann, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, findet den ersten Teil des Textes "ziemlich anspruchsvoll"; er glaubt aber, "dass der Papst (insgesamt) angesichts der Situation in der Welt und im Blick auf die Chance des christlichen Glaubens ins Schwarze trifft." Der Präsident des Deutschen Caritasverbandes, Peter Neher, hält die Enzyklika für wichtig, weil heutzutage viele Menschen mutlos seien und Angst vor der Zukunft hätten. Als zukunftsweisend und ermutigend würdigt der Rottenburg-Stuttgarter Bischof Gebhard Fürst die Enzyklika. Besonders gefällt ihm, dass der Papst auf theologische und dennoch jedermann verständliche Weise in das Zentrum des christlichen Glaubens vordringe. Der Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch spricht von einem "deutlichen Ermutigungs- und Motivationsschreiben".
Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken nennt den Text einen "bewegenden Aufruf zur Mitmenschlichkeit" und "ein kraftvolles Plädoyer für die Gerechtigkeit als oberstem Ziel politischen Handelns". "Gilt Gottes Liebe auch in der Kirche?" fragt die Bewegung "Wir sind Kirche" mit kritischem Unterton. Der umstrittene Schweizer Theologe Hans Küng nennt die Enzyklika "respektabel, solide und differenziert", das deutsche Magazin "Der Spiegel" nennt sie auf seiner Internetseite "dogmatisch, aber nicht körperfeindlich". (rv)

Kurzer Steckbrief der neuen Enzyklika
Sie ist nicht das erwartete große Regierungsprogramm des neuen Papstes; stattdessen eine überraschende, stellenweise fast intime Meditation über die Liebe in all ihren Formen. "Deus Caritas est" - hier ist ein kurzer Steckbrief.
In der deutschen Fassung bleibt sie unter 40 DIN-A-4-Seiten - und hat zwei deutlich verschiedene Teile. Der erste Teil heißt: "Die Einheit der Liebe in Schöpfung und Heilsgeschichte." Er trägt ganz die Handschrift des Denker-Papstes Benedikt; hier werden Nietzsche und Descartes zitiert, Vergil und Plato. Der zweite Teil heißt: "Caritas - das Liebestun der Kirche als einer Gemeinschaft der Liebe". Das sind praktischere Fragen, aber nicht ohne Theologie, mit häufigen Zitaten aus früheren vatikanischen Texten. Schönes Detail: Mutter Teresa von Kalkutta wird in beiden Teilen mehrmals erwähnt, als Vorbild der Nächstenliebe. Kernsatz der Enzyklika: "Die Liebe ist möglich, und wir können sie tun, weil wir nach Gottes Bild geschaffen sind." Die Enzyklika, die sich laut Titel-Unterzeile "an alle Christgläubigen" richtet, endet wie zu Zeiten Johannes Pauls mit einem Gebet an Maria. (rv)

Kardinal Kasper: "Enzyklika ist auch ökumenisch"
Die Veröffentlichung der ersten Enzyklika Benedikts XVI. fällt zusammen mit dem Abschluss der Gebetswoche für die Einheit der Christen. Kein Zufall, sagt auch der Präsident des Päpstlichen Einheitsrates, Kardinal Walter Kasper: "Ich denke, das ist schon gewollt. Ich habe mit dem Papst zwar nicht darüber gesprochen, aber es ist gewollt und ich bin sehr glücklich darüber, dass er das in diesem Kontext tut. Das ist ein wichtiges Zeichen, ein Signal in dem Sinn: 'Ich nehme die Ökumene ernst. Die ist mir so wichtig, dass ich sogar meine erste Enzyklika', die ja meistens eine thematische und programmatische Enzyklika für ein neues Pontifikat ist, 'dass ich die in der Woche für die Einheit der Christen veröffentliche. Das heißt, ich fühle mich da besonders verantwortlich dafür."
Das Thema der Enzyklika passt außerdem hervorragend ins Konzept - "Gott ist Liebe": "Die volle Einheit der Christen, die wir anstreben und für die wir beten und arbeiten, ist eine Einheit in der Wahrheit und in der Liebe. Insofern hat diese Enzyklika auch eine große Bedeutung für die Zukunft der Ökumene."
Der Papst hat Ökumene von Anfang an groß geschrieben, betont der Chef-Ökumeniker des Vatikans. Kontinuität zu seinem Vorgänger ist ihm auch hier wichtig: "Es ist sicher für uns eine ganz große Freude, dass der neue Papst die Übung von Johannes Paul II. wieder aufgenommen hat, persönlich den Abschluss der Gebetswoche in St. Paul vor den Mauern zu feiern. Das zeigt deutlich, er hat sich das Thema nicht nur auf die Fahnen geschrieben, sondern er tut auch sein Möglichstes durch seine persönliche Präsenz, durch viele Empfänge, die er auch für Vertreter der evangelischen Kirchen im letzten Jahr, in den ersten Monaten seines Pontifikates gemacht hat." (rv)

DIE NACHRICHTEN:

Europa

Deutschland
Zwei Deutsche sind gestern im Irak von Unbekannten entführt worden. Das bestätigte heute die Berliner Regierung. Die Ingenieure haben für ein Chemieunternehmen 200 Kilometer nördlich von Bagdad gearbeitet. Von einer baldigen Freilassung geht Außenminister Frank-Walter Steinmeier aus. Seit Begin des Krieges sind insgesamt 250 Menschen entführt worden, davon sind 39 getötet worden. (misna)

Schweiz
Der peruanische Botschafter Manuel Rodriguez Cuadros ist heute zum Präsidenten der UNO-Menschenrechtskommission gewählt worden. Er wird im Frühjahr als Letzter den Vorsitz über die Kommission haben, bevor ein neuer Rat die Aufgaben übernehmen wird. Zur Zeit wird in New York über die Anzahl der Mitgliedstaaten des neuen Rates entschieden. (ansa)
Die Interessengemeinschaft kinderreicher Familien in der Schweiz ("IG Familie 3plus") ruft zum Boykott gegen den Detailgroßhändler "Migros" auf. Anlass dazu ist ein Plakat mit dem Text "Jetzt können Sie Ihre Unterhosen häufiger wechseln als Ihre Frauen". Der Text sei eine Banalisierung des Ehebruchs, so "IG3plus". (kipa)

Afrika

Demokratische Republik Kongo
Yves Mandro Panga ist heute zu einer lebenslänglichen Haftstrafe verurteilt worden. Der ehemalige Führer bewaffneter Rebellen in der Demokratischen Republik Kongo ist angeklagt, an den Zusammenstößen von UNO-Soldaten und Rebellen zwischen 1999 und 2003 beteiligt gewesen zu sein. Laut Menschenrechtsvertretern sind dabei mehr als 50.000 Menschen getötet worden. (misna)

Elfenbeinküste
Der UNO-Sicherheitsrat hat sein Friedensmandat in dem westafrikanischen Land bis auf den 15. Dezember verlängert. Demnach werden dort weiterhin Blauhelme und französische Soldaten stationiert bleiben. Der Rat zeigte sich besorgt über die "anhaltende Krise" und die Hindernisse, die den Friedensprozess beinträchtigen. Seit Ende des Bürgerkriegs 2002 ist das Land zweigeteilt in den regierungstreuen Süden und den von Rebellen kontrollierten Norden. (misna)

Mosambik
Eine Überschwemmung in Zentral-Mosambik hat mehr als 1700 Häuser zerstört. Das hat heute die Nationale Agentur für Katastrophenschutz mitgeteilt. Über 12.000 Menschen sind von diesen Überschwemmungen betroffen. (misna)

Nahost

Israel
Die Atmosphäre bei den heutigen Parlamentswahlen in Palästina ist ruhig. Laut der zentralen Wahlkommission gab es bisher keine nennenswerten Zwischenfälle. Mehr als 15.000 Mitarbeiter bewachen die Wahllokale. Internationale Beobachter gehen davon aus, dass über zwei Drittel der Palästinenser ihre Stimme abgeben werden. (misna)

Asien

China
Heute ist das erste Buch mit orthodoxen Gebeten in russischer und chinesischer Sprache erschienen. Über 2.000 Exemplare wurden in Moskau dank der Sankt Peter und Paul - Bruderschaft aus Hongkong gedruckt Das Buch enthält unter anderem orthodoxe Morgen- und Abendgebete. (asia-news)

Pakistan
Norwegen hat Pakistan fast die Hälfte seiner Schulden erlassen. Anlässlich des Besuchs des pakistanischen Präsidenten Pervez Musharraf in Oslo kündigte die norwegische Regierung an, 20 der insgesamt 45 Millionen Dollar zu erlassen. Als Gegenleistung soll sich Pakistan dazu verpflichten, dieses Geld zum Wiederaufbau der vom Erbeben betroffenem Gebiete zu gebrauchen. (misna)

Amerika

Kolumbien
Der Sprecher der Guerilla-Gruppierung "ELN", Franciso Galán, wird heute mit Vertretern der kolumbianischen Bischofskonferenz in Bogotà zusammentreffen. Grund der Tagung, die hinter verschlossenen Türen stattfindet, sind geplante Friedensverhandlungen mit der Regierung. (misna)

Chile
Drei der fünf Kinder und die Ehefrau Augusto Pinochets sind heute auf Kaution freigelassen worden. Die Verwandten des chilenischen Ex-Diktators sind wegen Steuerbetrugs angeklagt. Laut dem Richter Carlos Cerda hat Pinochet insgesamt 27 Millionen Dollar an Steuern hinterzogen. (misna)


Die obigen Texte basieren auf unserer Nachrichtensendung "Treffpunkt Weltkirche" täglich um 16 Uhr. Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, ADN-Kronos, Upi, Cns, Uca, Misna, Osservatore Romano – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

 






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