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Meldungen vom 27.1.2006

- Benedikt: "Erst der Mensch, dann die Arbeit" -
- Nahost: Kirche besorgt über Hamas-Sieg -
- Deutschland trauert um Ex-Bundespräsidenten Johannes Rau -


Verantwortlich: P. Eberhard v. Gemmingen SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Stefan von Kempis
Redaktionsschluss 16.00 Uhr

THEMEN DES TAGES:

Vatikan: "Erst der Mensch, dann die Arbeit"
Die Arbeiterfrage muss heute, in einer Zeit großer Umbrüche, wieder stärker ernst genommen werden. Das meinte Papst Benedikt XVI. heute vor italienischen Arbeitern. Im Vatikan empfing der deutsche Papst den italienischen Verband katholischer Arbeiter - und betonte, dass in der Arbeitswelt das Wohl jedes Einzelnen und der Gesellschaft Vorrang haben müsse vor anderen Interessen. "Die menschliche Person ist Maßstab der Würde von Arbeit. Dazu gehört auch das Gebot der Sonntagsruhe. Es ist eine zivilisatorische Wahl, dass der Sonntag nicht schleichend zu einem Tag wie andere auch wird. Erst der Mensch, dann die Arbeit; erst die Arbeit, dann das Kapital; erst die universale Bestimmung der Güter, dann das Privateigentum - kurz gesagt: erst das Sein, dann das Haben."
Der Papst machte sich auch einen Ausspruch seines Vorgängers Johannes Paul zu eigen, dass das menschliche Leben "die neue Frontlinie der sozialen Frage" sei. Benedikt wörtlich: "Der Schutz des Lebens von der Empfängnis bis zum natürlichen Ende, oder überall dort, wo es bedroht oder beleidigt wird, ist allererste Pflicht."
Der Papst bat seine Zuhörer außerdem wörtlich um "Treue zur Demokratie, die allein die Gleichheit und Rechte für alle garantieren kann". Prüfstein für eine wahre und nicht nur vorgespiegelte Demokratie sei "Gerechtigkeit für alle, vor allem für die Schwachen oder an den Rand Gedrängten." (rv)

Deutschland: Trauer um Johannes Rau - Lehmann: "Der Glaube trug ihn"
Johannes Rau ist tot. Der frühere Bundespräsident, der vor zehn Tagen 75 geworden war, starb zu Hause im Kreis seiner Familie. Johannes Rau - das war immer auch "Bruder Johannes", ein bibelfester, überzeugter Christ, der sich in der evangelischen Kirche und für die Ökumene engagierte. Im Gespräch mit Radio Vatikan meinte Rau einmal: "Meine Sorge ist nicht, dass die Kirchen zu stark sind, sondern dass ihre Botschaft zu wenig gehört wird, vielleicht weil sie auch zu undeutlich ausgesprochen wird. Weil die Kirchen - da nenne ich nun alle Kirchen - zu sehr versuchen, im Wettbewerb mit anderen Gruppen zu treten. Je deutlicher die kirchliche Botschaft ist, desto stärker wird sie nach meiner Überzeugung auch gehört. Sie muss freilich in einer pluralistischen und säkularisierten Welt anders gesprochen werden als das früher der Fall war. Fragen des sozialen Lebens sind Fragen des Glaubens und das müsste man meiner Meinung nach auch deutlich machen. Ich bin nicht für einen Rückzug der Kirchen aus dem politischen Leben, sondern ich bin der Meinung, dass die Kirchen das Unverwechselbare, das Spezifikum, das Proprium, aussprechen müssen -  und nicht die Beliebigkeit der Vorschläge erweitern."
Eine der ersten Reaktionen auf Raus Tod kam vom Vorsitzenden der deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann. An die Er schreibt der Witwe des verstorbenen SPD-Politikers schreibt der Mainzer Oberhirte: "Gerade auch die Kirchen verdanken Ihrem Mann, der sich stets klar und deutlich zum christlichen Glauben bekannt hat, sehr viel. Seine tiefe Überzeugung spiegelte sich wider in Reden und Gesprächen und er setzte sich entschieden für die Förderung und den Schutz christlicher Werte ein." Der Kölner Kardinal Joachim Meisner würdigte Johannes Rau so: "Der Glaube hat ihn auch in schwierigen Zeiten getragen. Nun dürfen wir ihn in diesem Glauben am Ziel seines irdischen Pilgerweges wissen." Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken schreibt, Rau habe "gezeigt, dass der Ernst und der Anspruch eines öffentlichen Amtes zugleich mitmenschliche Zuwendung ausstrahlen kann. Dadurch hat er den Bürgerinnen und Bürger über alle politischen Grenzen hinweg den Sinn und die Chancen der freiheitlichen Demokratie erkennbar gemacht." (rv)

Israel: Kirche besorgt über Hamas-Sieg
Auch Kirchenvertreter sind sehr besorgt über den Sieg der radikal-islamischen Hamas bei den palästinensischen Parlamentswahlen. Franziskanerpater Battista Pizzaballa, der Kustos des Heiligen Landes, spricht von "Sorge" und "Befürchtungen", was die katholische Minderheit in Palästina und auch die franziskanische Gemeinschaft im Heiligen Land betrifft. Jeder wisse doch um die terroristische Aktivität der Hamas, so Pizzaballa. "Aber wir wissen nichts davon, was sie als Regierung vorhaben".
Besorgt ist auch der bekannte Franziskanerpater David Jaeger aus dem Heiligen Land. "Die Sorge ist wirklich berechtigt, denn die Hamas ist im wesentlichen eine theokratische Bewegung - das heißt: sie ist gegen das Modell einer liberalen Demokratie und will einen Gottesstaat, eine islamische Ordnung. Die richtige Antwort wäre es jetzt, die Friedensverhandlungen nicht abzubrechen, sondern eher noch zu beschleunigen und den Palästinensern einen Friedensvertrag anzubieten - denn eine überwältigende Mehrheit der Palästinenser will den Frieden mit Israel nach einem Rückzug Israels aus den besetzten Gebieten. Vergessen wir eines nicht: Der offizielle Partner Israels bei den Friedensgesprächen ist ja gar nicht die Palästinensische Autonomiebehörde, sondern immer noch die PLO. Deren Führer haben also auch in Zukunft das Mandat für die Friedens-Gespräche mit Israel. Und sollte man zu einem Frieden kommen, dann könnte man einen endgültigen Sieg des islamischen Fundamentalismus verhindern und einen demokratischen palästinensischen Staat schaffen.
Dass die Hamas gewonnen hat, war übrigens eine absehbare Überraschung. Dabei spielt der Protest gegen die Korruption und Ineffizienz der scheidenden palästinensischen Regierung eine Rolle, außerdem die Enttäuschung über den Friedensprozess. Und viele sehen es als einen historischen Fehler Israels, den Rückzug aus dem Gaza-Streifen unilateral beschlossen zu haben. Dadurch konnte sich nicht das Kabinett Abu Mazen das Verdienst auf die Fahne schreiben, sondern die Hamas konnte das als Erfolg für sich beanspruchen."
Jaeger betont, dies seien "private Äußerungen"; er äußere sich nicht im Namen der Franziskaner-Kustodie im Heiligen Land, deren Rechtsberater er ist. (rv)

Vatikan: Käßmann, Kirchen müssen über Grenzen hinweg sehen
Rom war erst der Auftakt. Der Höhepunkt der 3. Ökumenischen Versammlung, die heute im Vatikan zu Ende gegangen ist, folgt im Herbst 2007. In Sibiu (Hermannstadt) in Rumänien werden dann 3000 Mitglieder aus christlichen Kirchen und Gemeinschaften ganz Europas erwartet. 150 Delegierte waren es jetzt hier in Rom; eine von ihnen ist die evangelische Landesbischöfin von Hannover, Margot Käßmann. Was erwartet sie sich von dieser ökumenischen Versammlung? "Ich denke, dass in einer Situation, in der die ökumenische Lage in Europa etwas angespannt ist zwischen Orthodoxie, Kirchen der Reformation und römisch-katholischer Kirche, hier doch wenigstens ein Signal ausgehen könnte, dass die Kirchen sich über die nationalen und kulturellen Grenzen hinweg als Gemeinschaft sehen. Das würde mir schon reichen, das würde auch Menschen auf der Ortsebene ermutigen."
Katholiken, Protestanten und Orthodoxe gehen gemeinsam einen Pilgerweg durch Europa. Nach Rom ist die nächste Etappe die Lutherstadt Wittenberg (Februar 2007). Dann sollen auf nationaler Ebene einzelne Veranstaltungen stattfinden, alle europäisch ausgerichtet. Sibiu in Rumänien führt dann die Tradition der ökumenischen Gipfeltreffen fort. Nach Basel (1989) - protestantisch geprägt - und Graz (1997) - traditionell katholisch - geht es nun also in ein Land der Orthodoxie. Die Christen wollen zeigen, dass sie gemeinsam Verantwortung in Europa tragen. "Ich glaube, dass gerade dieses Europa, das so nach Orientierung und Identität sucht, auch eine christliche Kirche oder christliche Kirchen braucht, die in bestimmten Fragen, ich nenne einmal aktive Sterbehilfe oder Zwangsprostitution oder die Frage wie wir mit Zuwanderung umgehen und dem Dialog mit dem Islam, dass da die Kirchen sich auch  zu Wort melden, so dass es hilfreich ist für Europa und für Gemeinschaft in Europa."
In den vergangen Monaten war immer wieder vom "Stillstand" oder hier und da gar von "Eiszeit" die Rede. Doch Kardinal Kasper will davon nichts wissen und auch Bischöfin Käßmann sagt: Die Ökumene ist nicht am Ende. Sie verändert sich nur: "Wir müssen sehen, dass das 20. Jahrhundert das der Ökumene war. Es war immer mehr, immer größere Nähe möglich. Und jetzt ist da auf einmal Ernüchterung, weil wir nach 100 Jahren intensiver Gespräche im Kirchenverständnis, im Amtsverständnis, im Abendmahlsverständnis keine ganz entscheidenden Schritte weiter gekommen sind. Die Frage ist also neu: 'Wir bleiben verschieden - was ist dann gemeinsam möglich." (rv)

Vatikan: Positive Reaktionen auf Enzyklika
"Der Papst poliert sein Image auf" - das titelt eine Schweizer Zeitung zur Enzyklika von Benedikt XVI., die am Mittwoch veröffentlicht wurde. Es ist schon bemerkenswert, wie viel positive Resonanz "Deus Caritas est" in aller Welt findet. Der Wiener Erzbischof, Kardinal Christoph Schönborn, sagt dazu: "Ich sehe darin eine neue Dimension im Leben vom Kardinal Ratzinger eben jetzt als Papst, als Bischof von Rom und Oberhirte der katholischen Kirche. Er war 23 Jahre lang damit beschäftigt, dass sozusagen alles Negative, was es in der Kirche gibt, auf seinen Tisch kommt, alle Irrlehren und alle Irrwege. Man könnte eigentlich erwarten, dass jemand, der soviel Negatives bearbeiten muss, skeptisch, vielleicht sogar zynisch wird, oder auf jeden Fall zumindest sehr pessimistisch über den Menschen, über die Kirche, über die Situation der Welt. Und - siehe da  - eine grundpositive Botschaft: Wir glauben an die Liebe und wir glauben daran, dass die Liebe siegreich bleibt." (rv)

DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Papst Benedikt XVI. hat heute den spanischen Oppositionsführer Mariano Rajoy in Audienz empfangen. Mariano Rajoy ist Vorsitzender der Volkspartei (PP) und in dieser Funktion Nachfolger des früheren Premiers José María Aznar, der nach Medienberichten ebenfalls kürzlich vom Papst empfangen wurde. Rajoy schenkte dem Papst eine Biografie der Königin Isabela, deren Seligsprechung sich die spanische Kirche wünscht. Die Beziehungen der Kirche zum sozialistischen Regierungschef José Luis Zapatero sind gespannt; in vielen Punkten scheinen Spaniens Bischöfe der Opposition näher zu stehen, vor allem was Themen wie "Homo-Ehe" oder Religionsunterricht betrifft. Spanische Medien rechnen mit einem Papstbesuch in Valencia im kommenden Juli; aus dem Vatikan gibt es zu einer solchen Reise bislang aber keine Angaben. (efe)
Kurienkardinal Walter Kasper ist zu einer Reise nach Armenien und Georgien aufgebrochen. In Etschmiadzin will der Leiter des päpstlichen Einheitsrates zunächst an einem theologischen Dialog mit altorientalischen Christen teilnehmen; danach reist er nach Georgien weiter, um dort fünf Tage lang die Katholiken vor Ort zu besuchen und sich mit dem orthodoxen Patriarchen Elia II. zu treffen. (rv)
Papst Benedikt XVI. hat sich heute mit Bischöfen aus der Demokratischen Republik Kongo unterhalten. Dabei bat er sie, sich auch weiter zu Anwälten des Friedens in dem innerlich zerrissenen Land zu machen. Mit Sorge meinte Benedikt, die Konflikte und Kriege im Kongo hätten tiefe Wunden im Volk hinterlassen. Er hoffe, dass die Kirche im Kongo durch lebendige Pfarreien und Gemeinschaften eine "Evangelisierung der jeweiligen Nachbarn" erreiche; das sei auch wichtig, um der "Offensive der Sekten" standzuhalten. Diese nutzten die "Leichtgläubigkeit der Menschen" aus und böten ihnen eine "bequeme Moral". Darum bat der Papst die Bischöfe auch, für eine bessere Aus- und Weiterbildung der Verantwortlichen in den einzelnen christlichen Pfarreien und Gemeinschaften zu sorgen. (rv)
Der Vatikan denkt darüber nach, zum katholisch-jüdischen Dialog künftig auch Moslems hinzuzubitten. Das soll der Leiter des päpstlichen Dialogrates, Erzbischof Michael Fitzgerald, in einem Interview bestätigt haben. Die Idee soll nach Angaben der Nachrichtenagentur AP vom Vorsitzenden des Jüdischen Weltkongresses, Rabbi Israel Singer, stammen. Dieser habe sie bei einem Rombesuch mit Vatikanmitarbeitern besprochen. Der Jüdische Weltkongress spricht in einem Statement von "spezifischen Möglichkeiten, in die Gespräche zwischen den Religionen auch Vertreter des Islams einzubeziehen". Erzbischof Fitzgerald wird von AP mit den Worten zitiert: "Wir haben die Möglichkeit, etwas derartiges zu tun, geprüft." (ap)

Europa

Deutschland
Die neue Enzyklika ist eine Chance, um mit Jugendlichen ernsthaft über das Thema Sexualität zu sprechen. Das meint der Tübinger Religionspädagoge Albert Biesinger. Der Text zeige, dass auch die sexuelle Ekstase zur Begegnung mit Gott führen könne, sagte Biesinger gestern. Das päpstliche Schreiben sei für Jugendlichen eine Hilfe, "wenn sie fragen, wie sie mit Hormonschüben und dem Kribbeln im Bauch umgehen sollen". Er sei überrascht von der Konkretheit der päpstlichen Aussagen. Die Enzyklika sei ein Glücksfall. (kna)
Papst Benedikt XVI. soll bei seinem Deutschlandbesuch im September die Ehrenbürgerwürde von Regensburg erhalten. Das beschloss der Stadtrat gestern Abend einstimmig. Nach Angaben der Stadtverwaltung signalisierte der Vatikan, dass sich der Papst über die Ehre freue. Benedikt XVI. ist bereits Ehrenbürger seines Geburtsorts Marktl am Inn und seines früheren Wohnorts Pentling bei Regensburg. Am 8. Februar soll ihm außerdem in Rom die Ehrenbürgerwürde von Traunstein im Chiemgau überreicht werden, wo er zur Schule ging und seine Primiz feierte. In München plant die CSU die Verleihung der Ehrenbürgerrechte an den früheren Münchner Erzbischof. (kna)
Das Bayerische Verfassungsgericht hat die Popularklage eines Bürgers abgewiesen. Dieser hatte staatliche Förderung für katholische Schwangeren-Beratungsstellen erreichen wollen - auch wenn diese keine Beratungsscheine mehr ausstellen. Konkret betrifft das die Beratungsstellen des Sozialdienstes katholischer Frauen und der Caritas in Bayern, die mit ihrer Schein-Verweigerung einer Weisung von Papst Johannes Paul II. gehorchen. Die bayrischen Bischöfe drängten heute die Münchner Regierung, die Arbeit der Beratungsstellen anzuerkennen und "freiwillig in angemessener Weise" zu fördern. Wörtlich heißt es in der Stellungnahme des Katholischen Büros Bayern: "Die Bischöfe vertreten die Auffassung, dass eine Mitfinanzierung der katholischen Beratungsstellen dem Schutzauftrag des Staates für das menschliche Leben entsprechen würde und angemessen wäre." (pm)

Österreich
Mit einer Aktion "Patenschaft für zweisprachige Ortstafeln" will die Plattform "Pro Kärnten/Za Koroska" "die Achtung der Menschen und Kulturen" im südlichsten österreichischen Bundesland forcieren. Die Initiatoren, darunter der evangelische Superintendent Manfred Sauer, warnen vor einer "Aushöhlung des Rechtsstaates durch die Missachtung der österreichischen Bundesverfassung und des Staatsvertrages". In Europa gebe es 200 Kulturen und Sprachen in 48 Ländern; es gehe darum, diese Kulturen ernst zu nehmen. (kap)

Slowakei
Der slowakische Außenminister Eduard Kukan hat die Unterzeichnung eines Zusatzvertrags zum Konkordat mit dem Vatikan abgelehnt. Das meldet die slowakische Tageszeitung "Sme". Kukan gehört der christdemokratischen SDKU von Ministerpräsident Mikulas Dzurinda an. Der Zusatzvertrag mit dem Heiligen Stuhl, der Ausnahmen für religiöse Gewissensentscheidungen regelt, war bereits vom Legislativrat der Regierung verabschiedet worden. Nach Ansicht politischer Beobachter soll die Unterzeichnung nun auf einen Termin nach den Parlamentswahlen im September verschoben werden. EU-Experten hatten den Zusatzvertrag kürzlich in einem Bericht scharf kritisiert. Die EU-Kommission verzichtete allerdings auf eine offizielle Mahnung der Slowakei. Der Zusatz zum gültigen Konkordat mit dem Vatikan würde beispielsweise medizinischem Personal in katholischen Krankenhäusern erlauben, die Durchführung von Abtreibungen oder künstliche Befruchtungen aus Gewissensgründen abzulehnen. Ebenso könnten sich Lehrer an kirchlichen Schulen dem Sexualkundeunterricht verweigern oder Angestellte Sonntagsarbeit ablehnen. Die katholische Bischofskonferenz hatte Regierung und Abgeordnete zur Ratifizierung der Zusatzvereinbarung aufgefordert. (kna)

Serbien
Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung ist der am Samstag verstorbene Präsident des Kosovo, Ibrahim Rugova, beigesetzt worden. Hunderttausende folgten dem Sarg durch die Straßen der Provinzhauptstadt zum so genannten Märtyrer-Friedhof am Rande Pristinas. An den Feierlichkeiten nahmen Vertreter zahlreicher Staaten teil. (dw)

Afrika

Elfenbeinküste
Die UNO hat etwa 400 zivile Mitarbeiter aus Elfenbeinküste abgezogen. Damit will sie Racheakten zuvorkommen, falls der UNO-Sicherheitsrat in den nächsten Tagen Sanktionen gegen das Land verhängen sollte. 800 zivile UNO-Mitarbeiter bleiben im Land, in dem sich außerdem etwa 11.000 UNO-Blauhelme und 800 französische Soldaten aufhalten. Die UNO spricht von einer "vorübergehenden Maßnahme". (reuters)

Sudan
Die Gewalt in der Bürgerkriegsregion Darfur scheint wieder zuzunehmen. Ein UNO-Menschenrechtsexperte spricht von neuem Blutvergießen an Zivilisten und kritisiert, dass die Völkergemeinschaft mit ihren Plänen, um das Morden aufzuhalten, wahrscheinlich wieder viel zu spät kommen wird. "Wir tun immer so wenig wie möglich", beklagt der UNO-Mann. Er empfiehlt neue Anstrengungen, um Schwarzafrikaner und Araber aus dem Sudan, vor allem in Darfur, wieder an einen Tisch zu bringen. (reuters)

Nahost

Saudi Arabien
Das arabische Land hat seinen Botschafter aus Dänemark zurückgerufen. Damit will es Druck auf die Regierung in Kopenhagen ausüben. Die Saudis werfen der dänischen Regierung vor, im Streit um Karikaturen des Religionsgründers Mohammed nicht entschieden genug durchzugreifen. Der Zwist entzündet sich an zwölf Karikaturen, die letzten September in Dänemarks größter Tageszeitung zum Thema Mohammed und Islam erschienen waren. Eine der Karikaturen zeigt Mohammed mit einer versteckten Bombe. (reuters)

Amerika

Mexiko
Die "Stunde der Indios" hat begonnen. So reagiert der Altbischof von San Cristobal in Chiapas, Samuel Ruíz, auf den Amtsantritt des Indio-Präsidenten Morales in Bolivien. Allerdings, so warnte der Kirchenmann, sei die Sache der Indios kein "Rennfahrzeug", sondern brauche ihre Zeit, um sich durchzusetzen. Ruiz, der in der Kathedrale von San Cristobal sein 46. Bischofsjubiläum feierte, wurde durch seinen Einsatz für Indios in Chiapas bekannt. (efe)

Venezuela
Präsident Hugo Chavez und die Bischöfe von Venezuela haben zum wiederholten Mal demonstrativ Frieden geschlossen. Nach einer Begegnung mit den Oberhirten in Caracas beteuerte Chavez, er fühle sich jetzt "an Geist und Seele gestärkt". Bei der Begegnung seien auch kritische Töne nicht ausgespart worden; er habe die Bischöfe gebeten, sich hinter seine Politik der Armutsbekämpfung zu stellen. Auch der Präsident der Bischofskonferenz sprach von einem "sehr offenen Gespräch". (efe)

Vereinigte Staaten
Die Bischöfe haben die "König von Narnia"-Verfilmung an die erste Stelle der "Top Ten" des Jahres 2005 gereiht. Die Film- und Fernsehkommission der US-Bischofskonferenz gab kürzlich die Liste jener zehn Filme bekannt, die als besonders wertvoll erachtet wurden. Der Film "Der König von Narnia" sei voller christlicher Symbolik und widme sich den Themen Gut und Böse. (kath.net)
Mehrere Menschenrechtsorganisation haben Klage gegen Außenministerin Condoleezza Rice und Heimatschutzminister Michael Chertoff eingereicht. Damit protestieren sie gegen das Einreiseverbot für den islamischen Intellektuellen Tariq Ramadan aus Genf. Die "Amerikanische Bürgerrechts-Union" kritisiert, das Einreiseverbot gegen Ramadan verletze die Rechte amerikanischer Intellektueller. Mitankläger sind drei weitere US-Organisationen von Akademikern und Autoren, die Ramadan zu Vorträgen in die USA eingeladen hatten. Dem muslimischen Theologen, einem Schweizer Staatsbürger, wird seit Juli 2004 unter Hinweis auf die Anti-Terrorgesetze die Einreise in die USA verweigert. Ramadan gilt in Fachkreisen als profilierter und dialogbereiter islamischer Denker. (kipa)


Die obigen Texte basieren auf unserer Nachrichtensendung "Treffpunkt Weltkirche" täglich um 16 Uhr. Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, ADN-Kronos, Upi, Cns, Uca, Misna, Osservatore Romano – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

 






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