REISE BENEDIKTS XVI. IN DIE TÜRKEI
Vatikan: Vertrauen in türkische Regierung und Bevölkerung
Der Vatikan schaut mit Zuversicht auf die Türkeireise Benedikts XVI. "Wir bekommen quasi täglich Informationen über den Maßnahmen, die für die persönliche Sicherheit aller und für den reibungslosen Ablauf der Reise getroffen werden", erklärte Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone in einem Interview mit dem Italienischen Staatsfernsehen RAI. "Wir haben Vertrauen in die türkische Regierung und auch in die Weisheit des türkischen Volkes", so Bertone weiter. Die Türken würden zwar vielleicht nicht die Straßen bevölkern, hätten aber durch die Fernsehübertragungen die Möglichkeit, über die Bedeutung dieser historischen Reise nachzudenken. Die Demonstrationen dieser Tage seien Ausdruck der Meinungsvielfalt eines großen Landes wie der Türkei.
Bertones Zuversicht deckt sich mit der von Kardinal Roberto Tucci. Der langjährige Generaldirektor von Radio Vatikan hat Papst Johannes Paul II. 1979 in die Türkei begleitet. Über die Sicherheit brauche man sich keine Gedanken zu machen, so Tucci.
"Man muss bedenken, dass das Land unter Militärschutz steht, und Europa darf nicht vergessen, dass das Militär weiterhin viel Einfluss ausüben wird. Das Militär ist der Garant der Laizität des Staates und ein unverzichtbares Bollwerk unter den derzeitigen Bedingungen im Nahen Osten gegen das Ausbreiten des islamischen Fundamentalismus. Die Türkei ist also ein Land, in dem höchste Sicherheit garantiert sein wird. Auch die Türkeireise von Johannes Paul II. war wirklich militärisch absolut abgesichert, alles lief so ab, wie es sein sollte. Das Besuchsprogramm war quasi identisch mit dem von Benedikt XVI. nächste Woche." (rv/agi)
Vatikan: Lombardi, Moscheebesuch "ernsthaft in Erwägung gezogen"
Benedikt XVI. hat als Zeichen der Anerkennung des Islam um einen Moscheebesuch während seiner Türkeireise gebeten. Das bestätigte jetzt Vatikansprecher P. Federico Lombardi. Dies sei "ernsthaft in Erwägung gezogen" worden, Entscheidungen seien noch keine gefällt. In Frage käme die Sultan-Ahmet-Moschee in Istanbul. Die so genannte Blaue Moschee liegt gegenüber der Hagia Sophia, die der Papst voraussichtlich am Donnerstag Nachmittag besuchen wird. Johannes Paul II. hatte als erster Papst ein Moschee betreten. Er besuchte am 6. Mai 2001 die Große Omaijaden-Moschee in Damaskus. (rv)
Vatikan: Nicht gegen EU-Beitritt der Türkei
Der "Außenminister" des Vatikans, Erzbischof Dominique Mamberti hat in einem Interview mit der katholischen italienischen Tageszeitung "L´Avvenire" festgehalten, dass der Vatikan nicht gegen einen EU-Beitritt der Türkei sei. Der Erzbischof fügte aber an, dass die Türkei im Falle eines Beitritts die Religionsfreiheit respektieren müsse. Über die gegenwärtigen Proteste in der Türkei zum Papst-Besuch sagte Mamberti, dass der Vatikan "die Misstöne nicht verstärken möchte". Er glaube, dass die Türkei den Papst mit der typisch türkischen Gastfreundlichkeit empfangen wird, so wie dies bereits mit Paul VI. und Johannes Paul II. geschehen war. (agi)
Türkei: Erdogan bestätigt, Treffen möglich
Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan hält ein Gespräch mit Benedikt XVI. jetzt für möglich. Nach Angaben der türkischen Nachrichtenagentur "Anadolu" will Erdogan vor seinem Abflug zum NATO-Gipfel am Dienstag Nachmittag mit dem Papst direkt am Flughafen von Ankara zusammentreffen, "falls die Flugpläne zusammenpassen". Benedikt XVI. wird am frühen Nachmittag dort erwartet, die Staats- und Regierungschefs der NATO treffen voraussichtlich am Abend in Riga ein. (ansa/pm)
Türkei: Erdogan gegen Anti-Papst-Demonstranten
Den Demonstranten gegen den Papstbesuch hat Ministerpräsident Erdogan indes eine harte Abfuhr erteilt. Die türkische Zeitung "Milliyet" zitierte den Premier mit den Worten: "Gerade, wo wir uns um den Dialog der Kulturen und Religionen bemühen, versuchen einige, uns an diesem Vorhaben zu hindern. Das stimmt mich traurig. Die Haltung dieser Randgruppen repräsentiert nicht unsere Einstellung". Die Aktionen der Anti-Papst-Demonstranten werden allerdings im Ausland überbewertet, heißt es in Ankara. Das gelte auch für das von der nicht im Parlament vertretenen Splitterpartei "Saadet Partisi" (SP/Glückseligkeitspartei) für Sonntag angekündigte "Anti-Papst-Meeting". Bei den letzten Parlamentswahlen hatte die "Saadet Partisi" nur ein Prozent der Stimmen erlangt. Die Polizei in Istanbul hat für das Meeting keine Genehmigung erteilt. Der Generalsekretär der Partei, Recai Kutan, soll daraufhin Innenminister Abdülkadir Aksu telefonisch beschimpft haben. Die Tageszeitung "Sabah" zitiert Kutan mit den Worten: "Auch wenn die Regierung keine Genehmigung erteilt: Das Meeting wird stattfinden. Es ist nicht akzeptabel, dass Homosexuelle und Alkoholiker demonstrieren dürfen und gleichzeitig uns die Genehmigung für ein 'Anti-Papst-Meeting' verweigert wird". (kap)
WEITERE THEMEN DES TAGES:
Vatikan: Papst unterstützt christliche Medienarbeit
Beim heutigen Treffen mit den Medienleuten von katholischen Zeitschriften in Italien hat der Papst die Rolle der christlichen Medien angesprochen. Im Mittelpunkt stehe immer das Evangelium, so Papst Benedikt XVI. bei der Zusammenkunft im Vatikan.
"Im Gegensatz zu den Anstrengungen, die christliche Wurzel der westlichen Zivilisation zu beseitigen, haben die christlichen Medien eine fruchtbare Funktion im Bereich der Wissensbildung und der Meinungsbildung im Sinne des Evangeliums. Die Aufgabe der christlichen Medien ist es, der öffentlichen Meinung die Realität durch die Kraft der Wahrheit mit den Augen Gottes zu zeigen. Der Zweck einer Diözesan-Zeitung ist es, allen eine Botschaft der Wahrheit und der Hoffnung zu bieten. Sie unterstreichen die Fakten und die Realität von Ortschaften, in denen das Evangelium gelebt wird."
Der Papst betonte auch, dass die Medienentwicklung nicht stehen bleibe.
"Die rasche Entwicklung der Kommunikationsmittel und der Medien haben die Bedeutung der christlichen Zeitschriften nicht verringert. Im Gegenteil: Für viele Menschen sind sie sogar wichtiger geworden, weil sie den lokalen Gemeinschaften eine Stimme gibt, die diese in den großen Informationsorgane nicht finden." (rv)
Deutschland: Marx warnt vor Säkularisierungswelle
In den frisch renovierten Gerichtssälen des Trierer Landgerichts fehlen die Kreuze – nicht wieder aufgehängt nach der Renovierung; aus Gründen der "Religionsfreiheit" und der "religiösen Neutralität des Staates", so etwa begründet es der Landgerichts-Präsident. Der Trierer Bischof Reinhard Marx spricht von einem historischen Einschnitt.
Gegenüber Radio Vatikan sagte er: "Das Bundesverfassungsgericht, auf das man sich immer wieder bezieht, hat ja nicht angeordnet, aus allen öffentlichen Räumen die Kreuze zu entfernen. Das ist eine völlig falsche Interpretation. Es gibt andere Wege, die weltanschauliche Neutralität des Staates, an der wir nicht rütteln wollen, und die christliche Tradition und Gegenwart, die christliche Kultur miteinander zu verbinden. Da muss man nicht sozusagen die Religion marginalisieren, ins Private abdrängen und alle religiösen Zeichen aus der Öffentlichkeit verbannen. Das ist ein Weg, den wir nicht mitgehen wollen."
Auch die Mehrheit der Bevölkerung nicht. Die Proteste in Trier hätten gezeigt, dass die Menschen für religiöse Fragen sensibler seien und nicht "alles, was heilig war und ist" verlieren wollen. Im Umgang mit den Religionen, auch bei der Frage des Kopftuchs, warnt Marx jedoch vor einer neuen Säkularisierungswelle.
"Wir müssen aufpassen, dass nicht aus dieser Unterschiedlichkeit der Religionen, die eben anders ist als vor hundert Jahren in Deutschland die Schlussfolgerung gezogen wird, alle Religionen aus dem Bereich der Öffentlichkeit zu verbannen. Das geht nicht. Man muss sehr hellwach sein und diesen Tendenzen entgegen treten." (rv)
Vatikan: Geschichte der Schweizer Garde aufarbeiten
Im Schweizer Institut in Rom fand gestern ein Kolloquium zum 500-jährigen Jubiläum der Schweizer Garde statt. Damit wurde eine der letzten Jubiläumsveranstaltungen durchgeführt. Im Mittelpunkt des Treffens stand die "Aufarbeitung der Geschichte der päpstlichen Garde". Mit dabei war der Schweizer Kurienkardinal, Georges-Marie Cottier, sowie Vertreter der Schweizer und der Deutschen Botschaft. Der Kommandant der Garde, Elmar Mäder, freute sich besonders über die Geschichtspräsentation.
"Aber es wird mir mehr und mehr bewusst, dass die Geschichtsschreibung über die Schweizer Garde noch unvollständig ist. Es gibt wenige Werke über die Schweizer Garde und alle, die die Geschichtsreferenzen angeben, zitieren immer die gleichen Standardwerke. Und daher denke ich, müsste da noch etwas vertieft dran gearbeitet werden."
Eine Bilanz zu den zahlreichen Festivitäten und Veranstaltungen hat der Schweizer Kommandant ebenfalls beigefügt.
"Wir hatten sehr viele Menschen einbeziehen können, innerhalb der Garde sowieso. Ehemalige Gardisten, die auch näher zusammen gerückt sind. Das Verhältnis ehemaliger Gardisten mit den aktiven Gardisten ist wesentlich intensiver geworden. Aber eben auch mit Leuten in unserem Umfeld, sei es in der Schweiz oder aber darüber hinaus. Der Papst wird immer irgendwo wohnen und er wird immer des Schutzes bedürfen. Wenn es nicht die Schweizer Garde macht, dann müsste es irgendjemand anderes machen. Solange wir das gut machen, denke ich, wird man uns dieses Vertrauen auch geben." (rv)
Prof. Dr. Hans-Bernhard Wuermeling
Wochenkommentar Radio Vatikan - 25. November 2006
DIE NACHRICHTEN:
Europa
Deutschland
Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) wendet sich gegen die Absolutsetzung von Patientenverfügungen. In einer gestern von der Herbstvollversammlung in Bonn verabschiedeten Erklärung warnt das kirchliche Laiengremium vor dem "gefährlichen Fehlschluss, dass eine früher geäußerte Willensbekundung in jedem Fall dem aktuellen Willen des Betroffenen entspreche". Das ZdK appellierte außerdem an die Bundesregierung, die Bemühungen um die Neubelebung des EU-Verfassungsprojektes mit einer Initiative zugunsten der Ausgestaltung einer gemeinsamen sozialen Dimension der Union zu verbinden. (kna)
Die katholischen Erwachsenenbildungsstätten fühlen sich in ihrer Arbeit durch Papst Benedikt XVI. ermutigt. Erstmals habe ein Papst die Bedeutung ihrer Arbeit hervorgehoben, erklärte die Katholische Bundesarbeitsgemeinschaft für Erwachsenenbildung (KBE) gestern in Bonn. Die Dachorganisation von rund 750 katholischen Bildungseinrichtungen in Deutschland begrüßte, dass der Papst beim Ad-Limina-Besuch der deutschen Bischöfe auf die Bedeutung der katholischen Erwachsenenbildung angesichts einer säkularisierten Kultur hingewiesen habe. (kna)
Schweiz
In der Auseinandersetzung um das geplante Minarett in der Schweizer Ortschaft Wangen bei Olten hat die zweite Gerichtsinstanz die Beschwerde von Nachbarn gegen die Baubewilligung abgewiesen. Das sechs Meter hohe Minarett könne als Dachaufbau in der Gewerbezone bewilligt werden, urteilte das Gericht. Das Bauvorhaben verletze die zulässige Gebäudehöhe nicht, wie von den Beschwerdeführern aus der Nachbarschaft zu unrecht geltend gemacht worden sei. Weiter hielt das Gericht fest, dass die bestehenden Gebetsräume durch das ohnehin bloß symbolische Minarett keine neue Funktion erhalten würden. Die Bewohner der Nachbarliegenschaft wollen den Entscheid nicht hinnehmen. Ihr Anwalt kündigte eine staatsrechtliche Beschwerde beim Bundesgericht an. Der Anwalt des Türkisch-Kulturellen Vereins sagte, seine Mandanten hätten das Urteil mit Zufriedenheit zur Kenntnis genommen. (ap)
Der Basler Bischof Kurt Koch hat in Frankreich einen Literaturpreis erhalten. Der künftige Präsident der Schweizer Bischofskonferenz (SBK) wurde in Tours für sein Werk "Christen in Europa" ausgezeichnet. Koch hatte das Buch geschrieben, als er noch als Professor für Dogmatik und Liturgiewissenschaft an der Theologischen Fakultät Luzern tätig war, heißt es in einem Communiqué der "Editions Saint-Augustin". Koch schreibt von einer Werte-Krise in Europa. Er macht sich für eine Kirche stark, welche die Wissensfreiheit verteidigt, aber auch die Gastfreundlichkeit, Solidarität und soziale Gerechtigkeit. Koch war im September für die Amtsdauer 2007 bis 2009 zum SBK-Präsidenten gewählt worden. Er tritt damit im Januar die Nachfolge von Amadée Grab an. (pm)
Großbritannien
Obwohl die nordirischen Parteien sich nicht an die Vorgaben der britischen und der irischen Regierung gehalten haben, läuft der Terminplan einer Koalitionsregierung weiter. Der Vorsitzende der größten Partei Nordirlands, Pfarrer Ian Paisley, hat sich am Freitag ausdrücklich geweigert, sich selbst als künftigen Chefminister einer nordirischen Koalitionsregierung zu nominieren. Die Arbeit im Parlament in Belfast wurde indessen am Freitag abrupt unterbrochen. Ein wegen mehrfachen Mordes verurteiltes Mitglied der protestantischen Untergrundorganisation "Ulster Defence Association" (UDA), warf einen Rucksack ins Foyer des Parlaments und sprayte in roter Farbe Hass-Parolen gegen Sinn Fein und die IRA auf die Fassade. Die Sicherheitskräfte rangen den Täter daraufhin nieder und evakuierten das Gebäude. (diverse)
Spanien
Die Bischöfe haben eine stärkere katholische Identität in ihrem Land gefordert. Bei der Vollversammlung verabschiedeten sie pastorale Leitlinien zum Engagement der Kirche in der aktuellen politischen und gesellschaftlichen Situation. Die Oberhirten rufen die Spanier dazu auf, "die fehlende Hoffnung zu besiegen", sich karitativ zu engagieren und die katholische Ethik umzusetzen. Der Text wird in den nächsten Tagen veröffentlicht. (sir)
Afrika
Burundi
Die Demokratie in Zentralafrika macht Fortschritte. Das haben die Bischöfe der Region der Großen Seen betont. Burundi, Ruanda und die Demokratische Republik Kongo hätten sich auf dem Weg zur Demokratie weiterentwickelt, indem sie sich für freie und transparente Wahlen entschieden hätten. Dafür seien viele dankbar, so die Oberhirten. Die katholische Nachrichtenagentur "CISA" nennt diese Aussage der Bischöfe besonders wichtig wegen des schlechten Bildes von Regierung und der Kriegssituation an den Großen Seen. (cisa)
Nahost
Israel
Der lutherische Pastor in Bethlehem, Mitri Al-Raheb, hat den Gouverneur der Stadt getroffen, um über die Situation der dortigen Christen zu sprechen. Die christliche Gemeinschaft in Bethlehem fühlt sich vermehrt in einer schwierigen Lage. Dies berichteten Vertreter der Gemeinschaft der Nachrichtenagentur "AsiaNews". Die Gewaltspirale sei in den vergangenen Tagen gestiegen. Dutzende Anschläge und Gewalttaten von muslimischen Gruppen gegen Christen wurden seit Beginn des Monats gezählt. (asianews)
Iran
Ayatollah Morteza Bani-Fazl hat gegen den Journalisten Rafik Taghi aus Aserbaidschan eine "Fatwa", also die Todesstrafe, ausgesprochen. Dem Journalisten wird vorgeworfen, er habe den Propheten Mohammed beleidigt. Die Zeitung, die Taghis Artikel veröffentlicht hat, wird ebenfalls scharf verurteilt. Gleichzeitig sei der aserbaidschanische Journalist ein Apostat, weil er ein Muslim gewesen sei. Um mögliche "Vollstrecker" zu ermutigen, hat der iranische Ayatollah ein Haus im Iran versprochen. (asianews)
Bahrain
Im Golfstaat waren die Menschen heute zur Wahl eines neuen Parlaments aufgerufen. Erstmals dürfte eine Frau ins Abgeordnetenhaus einziehen, nachdem bei der letzten Abstimmung vor vier Jahren keine der Kandidatinnen ein Mandat erringen konnte. Unter den mehr als 200 Bewerbern für die 40 Parlamentssitze sind diesmal 18 Frauen. Im Wahlkampf hatten Sunniten gewarnt, nach einem Sieg der Schiiten könnte es in Bahrain zu gewaltsamen Auseinandersetzungen wie im Irak kommen. Die schiitische Bevölkerungsmehrheit wiederum warf der sunnitischen Regierung vor, Wahlbetrug zu planen. Wahlberechtigt waren rund 300'000 Menschen, es wurde mit einer regen Beteiligung gerechnet. Ausländische Wahlbeobachter waren nicht zugelassen. Ergebnisse sollen am Sonntag vorliegen. (diverse)
Amerika
Vereinigte Staaten
Im US-Bundesstaat Massachusetts soll im Jahr 2008 ein Referendum durchgeführt werden, das das Gesetz der Eheschließung von Homosexuellen verbieten soll. Massachusetts ist der einzige Bundesstaat, in der heute gleichgeschlechtliche Paare zivil trauen dürfen. Initiator der Abstimmungsvorlage ist der ehemalige republikanische Gouverneur, Mitt Romney, der sich vehement gegen das Gesetz ausgesprochen hatte. (ansa)
Argentinien
Der Erzbischof von La Plata, Hector Aguer, hat vor den Gefahren eines neuen Bildungsgesetzes gewarnt. Aguer verurteilt damit ein kürzlich in Argentinien verabschiedetes Sexualerziehungsgesetz. Das neue Aufklärungsunterrichtsgesetz zwinge öffentliche Schulen dazu sexuelle Inhalte an 5-jährige Kinder zu vermitteln. Der Staat habe kein Recht, in etwas so Delikates und Grundsätzliches einzugreifen, das mit der Persönlichkeitsentwicklung von Kindern zu tun habe. Bei den meisten Menschen bliebe dieses Gesetz unbeachtet, trotz der negativen Konsequenzen für die Jugend, so der Erzbischof. (cna)
Die obigen Texte basieren auf unserer Nachrichtensendung "Treffpunkt Weltkirche" täglich um 16 Uhr. Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, ADN-Kronos, Upi, Cns, Uca, Misna, Osservatore Romano – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.
Buchbesprechung:
Titel: Das Antlitz Christi – Grabtuch – Veronika
Autor: Andreas Resch
Verlag: Resch-Verlag, Innsbruck
Besprochen von P. Eberhard v. Gemmingen
Kein Wunder, dass sich die Christen seit 2000 Jahren fragen, wie Jesus von Nazareth ausgesehen hat. Wer zu ihm betet, möchte sich ihn vorstellen. Die Kirche der ersten Jahrhunderte aber erklärte kategorisch: Eine Abbildung Jesu ist nicht erlaubt, denn sein menschliches Antlitz ist nach seiner Auferstehung unwichtig. Der Wunsch aber, sein Antlitz zu schauen, blieb. Heute nun gibt es eine Reihe von ernsthaften Wissenschaftlern, die davon überzeugt sind: wir wissen, wie Jesus aussah. Es gibt Abbildungen, die ihn zeigen. Aber kein Mensch, weiß, wie das Bild auf die Unterlage kam. Daher werden sie als "nicht von Menschen gemachte" Bilder bezeichnet. Das eine sieht man auf dem Grabtuch von Turin, das andere auf der so genannten "Veronika". Nun hat der Innsbrucker Professor für Paranormologie Andreas Resch eine wissenschaftlich Arbeit über die Darstellung des Antlitzes Christi mit vielen Abbildungen vorgelegt. Nicht nur decken sich die Maße der Gesichter auf Grabtuch und "Veronika". Das haben Computertests vielfach bestätigt. Sie decken sich auch mit vielen uralten Christusdarstellungen in Katakomben und auf berühmten Bildern. Daraus geht freilich nicht hervor, dass die abgebildete Person Jesus von Nazareth ist. Aber es gibt die Wahrscheinlichkeitsrechnung. Der französische Agnostiker Yves Delage hat schon vor über 100 Jahren nüchtern festgestellt, dass es sich nach ihr um Jesus von Nazareth handelt.