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Meldungen vom 28.10.2006

- Papst: Kindesmissbrauch durch Priester aufdecken -
- Zwei Theologie-Fakultäten am Ende -
- Protest in Istanbul gegen die Papstreise -


Verantwortlich: P. Eberhard v. Gemmingen SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: P. Max Cappabianca OP
Redaktionsschluss 16.00 Uhr

THEMEN DES TAGES:

UNO-Vatikan: "Gegenseitigkeit ist wichtig"
Mit eindringlichen Worten hat ein Vatikan-Erzbischof vor der UNO zur Respekt vor der Religionsfreiheit aufgerufen. Vor einem UNO-Komitee in New York meinte der Ständige Beobachter des Vatikans bei der UNO, Erzbischof Celestino Migliore, gestern, es gebe derzeit in vielen Teilen der Welt einen besorgniserregenden "Trend" der Diskriminierung und Verfolgung von Gläubigen. Religionsfreiheit sei mehr als nur einfache Toleranz - sie meine das Recht, seinen Glauben in der Öffentlichkeit zu bezeugen und zu leben. Dem schöben viele Regierungen in aller Welt einen Riegel vor. Der Vatikan-Erzbischof bekannte sich zum interreligiösen Dialog, meinte aber auch: "Meine Delegation ist immer überzeugter, wie wichtig das Bemühen um Gegenseitigkeit ist." (rv)

Lesen Sie hier die Ansprache von Erzbischof Migliore im englischen Original-Wortlaut

Vatikan: "Tiefe Wunden durch Missbrauchs-Skandale in Irland"
Papst Benedikt XVI. hofft auf neuen Schwung im nordirischen Friedensprozess. Vor irischen Bischöfen meinte er heute im Vatikan, auch die Vertreter verschiedener christlicher Konfessionen suchten schon seit vielen Jahren nach Möglichkeiten zu einer besseren Zukunft für Nordirland. In letzter Zeit habe es "viele Fortschritte" gegeben; er bete jetzt für ein "mit sich versöhntes und respektvolles" künftiges Nordirland.
Der Papst äußerte sich auch zu den Skandalen von Kindesmissbrauch durch Priester, die es in Irland gegeben hat. Wörtlich meinte er: "Solche Missbrauchsfälle sind umso tragischer, wenn der Täter ein Kleriker ist. Die Wunden, die durch solche Taten geschlagen werden, gehen tief, und es ist eine dringende Aufgabe, jetzt wieder Vertrauen aufzubauen, wo es beschädigt worden ist. Wichtig ist auch, die Wahrheit über das, was in der Vergangenheit geschehen ist, herauszufinden und alle nötigen Schritte zu unternehmen, damit so was nicht wieder passiert. Die Prinzipien der Gerechtigkeit müssen respektiert werden, vor allem aber verdienen die Opfer und alle, die von diesen furchtbaren Verbrechen betroffen sind, jede Hilfe."

Hier ist der Volltext der Ansprache des Papstes an die irischen Bischöfe
im englischen Original-Wortlaut

Serbien: Abstimmung über Verfassung
Rund 6,6 Millionen Serben stimmen an diesem Wochenende über eine neue Verfassung ab. Nicht dabei sind die eigentlich wahlberechtigten Kosovo-Albaner. Dabei geht es auch um ihre Zukunft; die Präambel spricht vom Kosovo als einem integralen Bestandteil Serbiens. Bis Ende des Jahres wollen die EU und die USA eine Lösung für den künftigen Status des Kosovo vorschlagen. Die serbische orthodoxe Kirche warnt eindringlich davor, eine Unabhängigkeit des Kosovo anzuerkennen. Ein unabhängiger Kosovo wäre "ein bösartiges Krebsgeschwür", meinte das Oberhaupt der orthodoxen Christen im Kosovo, Bischof Artemije, bereits letzte Woche bei einem Besuch in Moskau. Ganz Europa werde die Folgen spüren, sollte das Gebiet endgültig von Serbien losgelöst werden.
Heinrich Sassenfeld leitet das Büro der Friedrich-Ebert-Stiftung in Belgrad. Dem Kölner Domradio sagte er: "Beim Referendum - kurioserweise ist das so - werden im Kosovo selbst nur dort Abstimmungen stattfinden, wo das sicher ist, das heißt in den Gebieten, in denen es eine serbische Mehrheit gibt. Die Regierung hier in Belgrad hat angekündigt, dass in den überwiegenden Gebieten des Kosovo keine Wahlen zum Referendum stattfinden können, weil die Sicherheit nicht garantiert ist. Das ist sehr kurios, denn es heißt: Die Serben bestehen darauf, dass Kosovo Teil des Landes ist, aber auf der anderen Seite sind sie nicht in der Lage, in Kosovo Wahlen durchzuführen." (domradio/rv)

Deutschland: Gräfin Westfalen: "Woher das neue Schamgefühl?"
Kirchliche Jugendinitiativen sollten stärker in die deutsche Gesellschaft hineinwirken. Das wünscht sich die Lebensrechts-Aktivistin Johanna Gräfin von Westphalen von der Stiftung "Ja zum Leben". In unserem Kommentar der Woche meint von Westphalen: "Unsere friedliebende Gesellschaft regt sich z. Zt. auf über makabre Spiele junger Bundeswehrsoldaten in Afghanistan mit einem Totenschädel. So verwerflich das ist, ist man doch erstaunt über das Erwachen eines öffentlichen Schamgefühls in unserem Land! Machen wir der Jugend nicht vor, wie man ohne schlechtes Gewissen Kinder abtreibt? Und in unseren Nachbarländern werden kranke, alte Menschen am Lebensabend durch Euthanasie entsorgt! Natürlich geschieht das alles medizinisch sauber und hinter verschlossenen Türen, nicht so sichtbar wie das Treiben mit dem Totenschädel!
Da entsteht bei mir die Frage, durch was und wen die Kinder heute geprägt werden in der Schule, im Fernsehen, im Internet und in den Medien. Können sie denn hier ein korrektes Verhalten ablesen oder gar nachleben? Ist nicht die ältere Generation – die meine – geprägt vom Relativismus, von Unverbindlichkeit, Orientierungslosigkeit und purer Selbstbezogenheit die hier auch versagt hat?"
(rv)

Lesen Sie hier unseren Kommentar der Woche im Volltext

Österreich: Paul-Michael Zulehner: Ehrenamtliches Engagement in der Kirche stärken
Der Wiener Pastoraltheologe Paul Michael Zulehner ist gegen eine rasche Priesterweihe von so genannten "Viri probati", also bewährten Männern. Erst sollten die Gemeinden gestärkt werden, möglichst viele Dienste ehrenamtlich zu übernehmen. Das sagte Zulehner jetzt in einem Interview mit Radio Vatikan. "Denn es wird ja auch so sein, dass die finanzielle Kraft der bisher starken Kirchensteuerkirchen sich eher abschwächen wird, sodass die Zukunft der Kirche stark auf Freiwilligen und den Ehrenamtlichen ruhen wird.
Und dann wird man sich eines Textes von Josef Ratzinger aus dem Jahre 1970 erinnern, wo er in einer Vision der Kirche des Jahres 2000 ausdrücklich sagt, dass man wahrscheinlich aus den Gemeinden heraus Personen suchen und zu Priestern weihen wird, wobei es daneben, das schreibt er auch ausdrücklich, nach wie vor den zölibatär hauptamtlichen Priester geben wird und geben muss. Und ich glaube, so eine Vision des damaligen jungen Theologen Ratzinger, der ja von sich selber sagt, es gibt keinen jungen und keinen alten Ratzinger, sondern nur den einen, ich denke, dass das eine Art des Denkens ist, wo der jetzige Papst Benedikt XVI. immer noch eine gewisse Sympathie in sich trägt, und vielleicht wäre das ein Weg, den gläubigen Gemeinden ihre Eucharistiefähigkeit wirklich zu erhalten ohne dass man jetzt generell das akademisch ausgebildete Priesteramt von der Ehelosigkeit abkoppelt, was ich mir gar nicht wünschen würde."
(rv)

Audio-Spezial: Wie geht es eigentlich den Pastoralreferenten?
Es gibt sie noch gar nicht so lange, und vielerorts sind sie in der Kirche nicht mehr wegzudenken: Pastoralreferentinnen und Pastoralreferenten. Sie haben Theologie studiert wie die Pfarrer und arbeiten wie diese voll in der Seelsorge, sind aber trotzdem Laien. (rv)

Lesen Sie hier weiter


DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Der Vatikan hat der Caritasmitarbeiterin Käthi Zellweger für ihren langjährigen Einsatz in Nordkorea die höchste Auszeichnung verliehen, die ein Laie empfangen kann. Die gebürtige Schweizerin wurde zur Dame des Päpstlichen Ordens des heiligen Gregor des Großen erhoben. Zellweger hat 28 Jahre lang für Caritas Hongkong gearbeitet. Mehr als zehn Jahre war sie nach Caritas-Angaben die treibende Kraft und das Gesicht der Hilfsprogramme in Nordkorea, die von Hongkong aus koordiniert werden. (zenit)

Europa

Deutschland
Die Bischöfe von Hamburg, Hildesheim und Osnabrück rufen alle Gläubigen auf, am 4. und 5. November an den Kirchenvorstands- und Pfarrgemeinderatswahlen in den norddeutschen Bistümern teilzunehmen. "Nur gemeinsam können wir Kirche gestalten!" heißt es in dem gemeinsamen Hirtenwort, das an diesem Wochenende in allen Gottesdiensten verlesen werden soll. Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat seien wichtige Gremien, um Kirche zu gestalten. Anfang November sind zum ersten Mal mehr als 1,5 Millionen Katholiken im ganzen Norden bis Mecklenburg aufgerufen, ihre Vertreter in die jeweiligen kirchlichen Gremien zu wählen. (pm)
Das langjährige Tauziehen um die Zukunft der katholischen Theologie an Bayerns Universitäten geht offenbar dem Ende zu. Nach Angaben der katholischen Nachrichtenagentur bestätigt das bayerische Wissenschaftsministerium, dass ein Konzept zu dem Thema jetzt beschlossene Sache sei. Auf dieses Konzept hat sich der Freistaat Bayern mit dem Vatikan in langen Verhandlungen geeinigt. In den nächsten Wochen, so eine Sprecherin des Ministeriums in München, werde sich das Kabinett damit befassen und dann der Landtag unterrichtet. Zum Inhalt machte sie aber keine Angaben. Laut Zeitungsberichten haben sich beide Seiten darauf geeinigt, die katholisch-theologischen Fakultäten in Passau und Bamberg aufzulösen. Die "Süddeutsche Zeitung" gibt an, dass die beiden Fakultäten "15Jahre ruhen" sollen. Ihr Bestand wird im Bayerischen Konkordat garantiert, das nur im Einvernehmen zwischen Bayern und dem Heiligen Stuhl geändert werden kann. Wegen staatlicher Sparzwänge und angeblich vergleichsweise niedriger Studentenzahlen vor allem im Diplomstudium stehen die Theologen an den bayerischen Universitäten seit Jahren unter Druck. Der Passauer Bischof Wilhelm Schraml hatte bereits 2005 in einem Zeitungsinterview den Kampf um die Fakultät verloren gegeben. Nicht geklärt ist offenbar, in welchem Umfang die Religionslehrerausbildung an den Standorten erhalten bleibt. Auch ist in den Berichten nicht von Augsburg die Rede, obwohl dieser Standort ebenfalls im Visier des bayerischen Rechnungshofes war. Offenbar lässt ein Zusatzprotokoll zum Vertragsentwurf noch einen gewissen Spielraum für den Erhalt jeweils eines Theologischen Instituts an den betroffenen Standorten. Dieses würde dann einer anderen Fakultät zugeschlagen, etwa den Philosophen. (kna)
Die Gesellschaft Katholischer Publizisten Deutschlands verurteilt die Verschmelzung der Funktionen von Chefredakteur und Pressesprecher, wie sie jetzt im Erzbistum Köln für die Kirchenzeitung und die Pressestelle geplant ist. Einer journalistisch unabhängigen Arbeit und Berichterstattung werde damit die Grundlage entzogen. Eine solche Doppelfunktion widerspreche auch dem journalistischen Selbstverständnis von unabhängiger Berichterstattung. Nach den jetzigen Plänen des Erzbistums Köln soll der neue Chefredakteur der Kölner Kirchenzeitung, Stephan Georg Schmidt, zugleich die Leitung der Pressestelle übernehmen. Zur Begründung heißt es, das Erzbistum strebe "Synergieeffekte und Einsparungen" an. (pm/kna)

Schweiz
Der Präsident der eidgenössischen Kommission gegen Rassismus, Georg Kreis, kritisiert Bundesrat Christoph Blocher. Der Justizminister habe gelogen, schreibt Kreis in der "Basler Zeitung". Damit bezieht er sich auf Aussagen Blochers auf der SVP-Delegiertenversammlung vom letzten Samstag. Blocher habe dort den Präsidenten der Staatspolitischen Kommission, Andreas Gross, falsch zitiert. Blocher erklärte, Gross habe im Radio gesagt, er hätte mit Aussagen über Afrika das Rassismusgesetz verletzt, man müsse ihn einsperren, und er würde auch eingesperrt, wenn er nicht Bundesrat wäre. Nach Kreis` Eindruck hat Blocher damit ein Mitglied der Volkskammer verleumdet, indem er Gross diese Aussage unterstellt habe. Er wirft Blocher vor, die Antirassismusnorm falsch zu interpretieren. (kipa)
Zum Abschluss der Jahre der Berufungen fand heute in der Klosterkirche Einsiedeln ein feierlicher Gottesdienst statt. Das Jahr der Priesterberufungen 2005 stand unter dem Motto "Gott und den Menschen nah. Priester im Volk Gottes", das Jahr der Berufungen 2006 unter dem Leitwort: "Mystisch und solidarisch. Kirchliche Berufe". Kirchenleute resümieren, große Beachtung habe vor allem die "Nacht der Klöster" gefunden, in den Rahmen die Ordensgemeinschaften in der Schweiz an zwei Tagen im Monat Mai zu Gebet, Gespräch und Begegnungen einluden. (zenit)

Türkei
Eine nationalistische Gruppe hat in Istanbul gegen den geplanten Papstbesuch in der Türkei demonstriert. Am Rand einer Parteiveranstaltung zum 83. Geburtstag der türkischen Republik am Taksim-Platz hielten die Demonstranten ein großes Schild hoch, auf dem stand: "Wir wollen keinen Papst in der Türkei". Die Polizei zwang die Demonstrierenden, das Schild wieder einzuziehen, weil der Protest nicht angemeldet war. (afp)

Belgien
Mit einem großen Gottesdienst in der Kathedrale von Brüssel eröffnet der belgische Primas, Kardinal Godfried Danneels, an diesem Sonntag die 4. Europäische Stadtmission. Sie gilt diesmal der belgischen Hauptstadt Brüssel. Die vergangenen Stadtmissionen hatten in Wien (2003), Paris (2004) und Lissabon (2005) stattgefunden. 2007 folgt Budapest. Der belgische König Albert II. und Königin Paola werden am Sonntag an der Eröffnung teilnehmen. Bis zum 5. November will die Erzdiözese Brüssel-Mecheln rund 100.000 Besucher mit Gottesdiensten, Prozessionen, Konferenzen, Konzerten und Theateraufführungen erreichen. Wie bei der ersten Stadtmission finden die Ereignisse sowohl in Kirchen und Sälen als auch auf den großen Plätzen der belgischen Metropole statt. Bei einer Pressekonferenz in Brüssel erinnerte Kardinal Danneels daran, dass das Christentum eine Religion der Städte ist: "Das Christentum ist in den Städten groß geworden - in Korinth, in Rom und in anderen damaligen Metropolen". In den Städten mit ihren Nöten - Arbeitslosigkeit, Armut der Migranten und Stress - sei die Sehnsucht nach Erlösung stärker und deshalb auch die Offenheit für Christus und seine Botschaft. (pm)

Afrika

Demokratische Republik Kongo
Kurz vor der Stichwahl um das Präsidentenamt hat der derzeitige Präsident Joseph Kabila zur Ruhe aufgerufen. Die Wahl findet morgen statt, und im Wahlkampf kommt es fast täglich zu Todesopfern. Die Präsidentenwahl, deren erste Runde vor kurzem stattfand, ist die erste freie Wahl im Kongo seit der Unabhängigkeit im Jahr 1960. "Wir haben einen weiten Weg zurückgelegt", so Kabila, "und jetzt darf unser Land nicht länger von Chaos und Verwirrung bestimmt werden." In den 24 Stunden vor seinem Appell war es wieder zu acht neuen Todesopfern am Rand des Wahlkampfes gekommen. (diverse)

Nahost

Irak
Der Erzbischof von Kirkuk, Louis Sako, glaubt, dass die irakische Kirche aus den derzeitigen Schwierigkeiten gestärkt hervorgehen wird. Das meinte er jetzt in einem Gespräch mit dem Online-Nachrichtenbrief "Zenit". Sako wörtlich: "Es gibt bei uns sehr viele Märtyrer. Ihr Blut ist Nahrung für neues Leben, neue Christen und eine neue Kirche." Und weiter: "Das einzige Problem ist die mangelnde Sicherheit. Das ist das große Problem für alle Iraker, aber ganz besonders für die Christen, weil wir eine Minderheit sind." Zur allgemeinen Lage im Irak meinte der chaldäisch-katholische Erzbischof: "Es wird schlimmer." Die amtierende Regierung sei "sehr schwach und nicht in der Lage, all die verschiedenen religiösen und ethnischen Gruppen miteinander auszusöhnen", die Kriminellen hingegen seine "gut organisiert". (zenit)

Asien

Sri Lanka
Vertreter von Regierung und Tamil-Rebellen haben heute in Genf mit Friedensgesprächen begonnen. Es sind die ersten seit acht Monaten. Ihre Aussichten scheinen gering, weil sich der Bürgerkrieg auf Sri Lanka in den letzten Wochen deutlich verschärft hat. Seit den letzten Gesprächen Ende Februar hat der Konflikt 3.000 neue Tote gefordert. Diplomaten rechnen bei der neuen Verhandlungsrunde nicht mit einem Durchbruch. (afp)

Afghanistan
Die Menschenrechtsorganisation "Human Rights Watch" fordert die NATO dazu auf, den Familien ziviler Opfer in Afghanistan eine Entschädigung zu zahlen. Die Organisation wirft der NATO-geführten internationalen Schutztruppe für Afghanistan vor, nicht genug zum Schutz der Bevölkerung zu unternehmen. Dabei sei sie eigentlich zum Schutz der Zivilbevölkerung dort im Land. Das Internationale Komitee des Roten Kreuzes meinte gestern, die Afghanen fühlten sich derzeit "zwischen zwei Feuern in der Falle". Die NATO musste gestern einräumen, dass bei jüngsten Gefechten auch zwölf Zivilisten getötet wurden. NATO-Generalsekretär Jaap de Hoop Scheffer entschuldigte sich daraufhin für die "Tragödie". (diverse/dw)

Ozeanien

Australien
Einer der führenden Islam-Vertreter des Kontinents akzeptiert ein dreimonatiges Predigtverbot. Scheich Taj Al-din al-Hilali will aber weiter an der größten Moschee von Sydney arbeiten. Der Imam hatte in einer Predigt vor kurzem zu verstehen gegeben, leichtbekleidete Frauen hätten sich Belästigungen und Vergewaltigungen selbst zuzuschreiben. Die Äußerungen haben zu einem Sturm der Entrüstung in Australiens Öffentlichkeit geführt. (ap)

Amerika

Vereinigte Staaten
Das Erzbistum Los Angeles und der Karmeliterorden haben sich mit sieben Opfern sexuellen Missbrauchs durch Kirchenleute auf die Zahlung von Entschädigungen geeinigt. Sie spricht von insgesamt zehn Millionen US-Dollar. Einige der Opfer waren an einem kirchlichen Gymnasium in der Nähe von Los Angeles von einem Priester, der dem Karmeliterorden angehörte, sexuell belästigt worden. (ansa)

Haiti
In einem Elendsviertel der Hauptstadt Port-au-Prince haben Tausende von Demonstranten gestern den Abzug der UNO-Friedenssoldaten gefordert. Auslöser der Demonstration waren Berichte, nach denen bei UNO-Einsätzen gegen Banden auch Zivilisten ums Leben gekommen sind. Schon zu Wochenbeginn hatten Studenten in Port-au-Prince gewaltsam gegen die Anwesenheit von UNO-Truppen auf Haiti demonstriert. (diverse)

Mexiko
In der Stadt Oaxaca kommt die Gewalt nicht zur Ruhe. Bei neuen, blutigen Zusammenstößen von Demonstranten mit der Polizei kamen drei Menschen ums Leben, darunter ein US-Kameramann; die Zahl der Todesopfer der letzten Wochen erhöht sich damit auf elf. Die Unruhen in Oaxaca, das eigentlich ein beschaulicher Touristenmagnet ist, hatten mit Lehrerprotesten begonnen und sich immer mehr ausgeweitet. Die Demonstranten fordern den Rücktritt des Gouverneurs Ulises Ruiz. (diverse)

Vereinte Nationen

Die UNO will den weltweiten Waffenhandel stärker kontrollieren. Die Vorarbeiten zu einer entsprechenden internationalen Vereinbarung hat jetzt ein Komitee der UNO-Vollversammlung in New York auf den Weg gebracht. Es beschloss fast einstimmig, aber gegen den Willen der USA, schärfere Regeln für Waffenhandel zu formulieren und Sanktionen im Fall von Missbräuchen zu entwerfen. (rv)
Eine Delegation der UNO soll im Tschad und in der Zentralafrikanischen Republik klären, was die UNO für den Schutz von Flüchtlingen tun kann. Das hat der Chef der UNO-Friedensmissionen, Jean-Marie Guéhenno, gestern angekündigt. In den beiden afrikanischen Staaten leben viele Menschen, die vor dem bürgerkriegsähnlichen Konflikt und den Massakern im nahegelegenen sudanesischen Darfur geflüchtet sind. (afp)


Die obigen Texte basieren auf unserer Nachrichtensendung "Treffpunkt Weltkirche" täglich um 16 Uhr. Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, ADN-Kronos, Upi, Cns, Uca, Misna, Osservatore Romano – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.


Buchbesprechung:

Titel: Vielleicht bin ich ja ein Wunder. Gespräche mit 100-Jährigen
Autor: Christine Haiden, Petra Rainer
Verlag: Residenz Verlag
Preis: 29,90 €
Rezensentin: Gudrun Sailer

Menschen, die sich im Sterbehospiz auf ihren Tod vorbereiten, bedauern oft, dass sie eine bestimmte Sache in ihrem Leben NICHT getan haben. Das sagte mir ein Freund, der in einem Hospiz arbeitete. Was ist es, was bleibt am Ende eines Lebens? Welche Einsichten sterben nicht, welche Erinnerungen sind so kostbar, dass wir sie an Andere weitergeben möchten? Fragen wie diese liegen dem Buch "Vielleicht bin ich ja ein Wunder. Gespräche mit Hundertjährigen" zugrunde. Christine Haiden hat 16 hochbetagte Menschen besucht und sich mit ihnen unterhalten. Das Ergebnis ist staunenswert, obwohl die Frauen und Männer nichts anderes tun als aus ihrem langen Leben zu erzählen. Da ist eine ledige Mutter, Jahrgang 1906, die zu kämpfen gelernt hat. Da ist ein Schweizer Knecht, der es nie zu etwas Eigenem gebracht hat, und der eine natürliche Autorität ausstrahlt. Da ist eine Ordensfrau mit gütigen Augen, die früher als Krankenpflegerin gearbeitet hat und die Gnade hat sagen zu können: "Die schönste Zeit im Leben? Eigentlich war alles schön". Da ist die Pianistin Alice Herz Sommer, die den Holocaust überlebte. "Wenn wir Abend musiziert haben, waren wir direkt glücklich", sagt sie über ihre Internierung im so genannten Künstler-KZ Theresienstadt. "Vielleicht waren wir damals glücklicher als im normalen Leben ohne Nazis und ohne Hitler." Es geht viel Gelassenheit aus von diesen Menschen, die ihr Leben in Glück und Unglück gelebt haben. Wie eingefasste Edelsteine liegen ihre Erzählungen und Viten da, jeder anders, jeder einzigartig. Die außerordentlich schönen Schwarz-Weiß-Bilder von Petra Rainer nehmen Gesichter, Hände, alte Fotos, Lieblingsobjekte in den Blick. Ein wunderbares Buch.

 






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