Nahost: Streit um Rede des Patriarchen
Der lateinische Patriarch von Jerusalem, Michel Sabbah, hat mit seiner Weihnachtsansprache Kritik von jüdischer Seite ausgelöst. Bei seiner Rede vor Journalisten hatte er am Donnerstag gesagt, es gebe „einige Gerüchte, einen religiösen Staat in diesem Land zu errichten.“ Doch ein Gemeinwesen, das andere Religionen ausschließe oder diskriminiere, sei nicht für ein Land geeignet, das Gott für die ganze Menschheit geheiligt habe. Dabei ging er nicht ausdrücklich auf die Bestrebungen orthodoxer Juden ein, die für eine religiös-fundamentalistische Ordnung eintreten.
Der Patriarch von Jerusalem glaubt dennoch an ein friedliches Zusammenleben im Nahen Osten - und fordert von Israel mehr Engagement. Gegenüber Radio Vatikan sagt Sabbah: „Wir Christen sind sehr stark von dem Konflikt betroffen, weil wir ein Volk sind, das unter einer fremden Herrschaft lebt. Wir möchten aber frei sein. Deshalb verlangen wir das Ende der Besetzung und damit der Leiden. Wir sind als Christen sehr stark betroffen. Daher glauben wir, dass der Friede von Gott geschenkt wird. Doch dieses Gottesgeschenk kann und wird von den Menschen kommen.“
In seiner Hoffnung bleibt er unerschütterlich: „Da bleibt nur das Gebet. Denn im Heiligen Land spürt man überall Gott, ob man das wahrhaben möchte oder nicht. Da ist es egal, ob man Israeli, Palästinenser oder Amerikaner ist. Für viele scheint der Nahost-Konflikt nur ein politischer Fall zu sein. Doch an und für sich handelt es sich hierbei um den Glauben an das Geheimnis Gottes.“
Michel Sabbah ist der erste Palästinenser auf dem Sitz des Lateinischen Patriarchen und hat sich wiederholt für die Sache seines Volkes im Israel-Palästinakonflikt eingesetzt. Durch seine politische Präsenz, aber auch weil sein orthodoxer Amtsbruder Theophilos derzeit weder von Israel noch von Jordanien anerkannt wird, ist Sabbah der gegenwärtig wichtigste Repräsentant der palästinensischen Christen. (rv/kna)
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Vatikan: Sauberer Sport ist gute Erziehung
Der Sport soll ehrlich und gesund sein. Damit kann und soll die Jugend gut erzogen werden. Das betonte Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone anlässlich eines Treffens mit italienischen Spitzensportlern. Bertone ist bekannt für seine Vorliebe zum Fußball. Gerade diese Sportart hat in den vergangenen Monaten in Europa für zahlreiche negative Schlagzeilen gesorgt.
„Doch wir brauchen eine friedvolle und gerechte Welt. Damit wir diese Ziele erreichen, die Gott von uns verlangt, muss auch der Sport mit all seinen positiven Elementen einen Beitrag leisten“, so Kardinal Bertone.
Damit die Welt den „richtigen Weg“ finden kann, braucht es den Einsatz aller Menschen. Dies gelte auch im Sport.
„Wir können zusammen arbeiten, damit der Sport eine Umgebung wird, in der sich alle eine Persönlichkeit aneignen können, die sauber und respektvoll ist. Dazu sind Modelle nötig und Spitzensportler können dabei eine wesentliche Rolle in unserer Zeit spielen.“ (rv)
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Deutschland: Lehmann will Kirche in der Türkei bauen
Der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, hat eine verstärkte „Offensive“ der katholischen Kirche in der Türkei angekündigt. In der Januarausgabe des Politikmagazins „Cicero“ nannte Lehmann es eine „gute Idee“, für Pilger „in Ephesus oder bei Tharsus, den Zentren des Frühchristentums in Kleinasien, eine Kirche zu bauen.“ Das werde er, wie auch andere, immer wieder zur Sprache bringen, so Kardinal Lehmann. Wenn sich die türkischen Behörden für dieses Anliegen offen zeigten, „wäre dies ein gutes Zeichen der Verständigung“, sagte Lehmann weiter.
Von einer freien Religionsausübung im Sinne eines Grundrechts auf Religionsfreiheit kann für Christen in islamisch geprägten Ländern bis heute kaum die Rede sein. „Nicht einmal in der Türkei, die in die EU will!“, kritisierte der Kardinal. Dort gehe das Maß an Duldung christlicher Aktivitäten derzeit eher zurück als das es sich auf die in Europa gültigen Standards hin entwickle. Das bestärke uns, künftig stärker in die Offensive zu gehen, und für die Rechte religiöser Minderheiten einzutreten, betonte Lehmann. (rv/vorabs)
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DIE NACHRICHTEN:
Vatikan
Der langjährige Präsident des Päpstlichen Medienrates, Kardinal John Foley, ist vom Papst offiziell zum Großmeister des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem ernannt worden. Das teilte das vatikanische Presseamt am Samstag mit. Auch hat der Papst einen neuen Apostolischen Nuntius in Simbabwe ernannt. Es handelt sich um Erzbischof George Kocherry, bisheriger Nuntius in Ghana. Eine weitere Ernennung betrifft die Nuntiatur in Australien. Papst Benedikt XVI. hat Erzbischof Giuseppe Lazzarotto als Vertreter des Heiligen Stuhls in Canberra ernannt. Damit wird Erzbischof Lazzarotto, bisheriger Nuntius in Irland, den Papst beim Weltjugendtag in Sydney empfangen. (rv)
Die Hoffnung in Italien ist ausgelöscht. Das erklärte der Prediger des päpstlichen Hauses Pater Raniero Cantalamessa in seinem geistlichen Vortrag zum dritten Advent für den Papst und Kurienmitglieder. Die Angst vor der Zukunft sei an die Stelle der Hoffnung getreten und damit sei das Vertrauen, der Elan, der Aufschwung und auch das ökonomische Wachstum verloren gegangen, so Pater Cantalamessa, der jeden Samstag eine Sendung im italienischen Fernsehsender Rai Uno moderiert. Kein Land habe die Enzyklika „Spe Salvi“ nötiger als Italien, denn sie könne eine der gefährlichsten Krankheiten heilen, Entmutigung und Verzweiflung, so Cantalamessa. (apic)
Der Papst wird die Mitglieder der 35. Generalkongregation der Jesuiten in Audienz empfangen. Das Treffen wird am 21. Februar 2008 stattfinden. Die Generalkongregation kommt ab dem 7. Januar in Rom zusammen, um einen Nachfolger für den Generaloberen Peter-Hans Kolvenbach zu wählen. Nach 24 Jahren an der Spitze des Ordens wird Kolvenbach bei der Versammlung seinen Rücktritt erklären. (apic)
Vatikan/Deutschland
Der Bruder von Papst Benedikt XVI., Georg Ratzinger, erhält von diesem zu Weihnachten einen neuen elektrischen Fußwärmer. Sein alter sei so schwierig zu bedienen gewesen, sagte Ratzinger dem Münchner Magazin „Focus“. Der Papst habe daher gemeint: „Wenn du den brauchst, dann kann ich dir den doch schenken.“ Der frühere Regensburger Domkapellmeister will seinem Bruder dagegen mit einem besonderen Buch eine Freude machen. Die Feiertage wird Georg Ratzinger nach eigenen Worten nicht in Rom verbringen. Er wolle erst am 28. Dezember anreisen. Der Papst habe vorher keine Zeit. (kna)
Europa
Europäische Union
Die Europäische Union hat die anhaltende Gewalt im kenianischen Wahlkampf verurteilt. Gewalt habe in einer wirklichen demokratischen Wahl überhaupt nichts zu suchen, sagte EU-Chefbeobachter Alexander Graf Lambsdorff. Die EU bedauere das Ausmaß der Ausschreitungen vor der Präsidenten- und Parlamentswahl am kommenden Donnerstag, erklärte er bei einem Besuch in einer besonders betroffenen Region des ostafrikanischen Landes. Allein in der Region Mount Elgon im Westen Kenias waren bei Kämpfen rivalisierender Stämme 300 Menschen getötet worden. 60.000 Menschen flohen vor der Gewalt, die - Bürgerrechtlern zufolge - von Politikern noch angeheizt wurde. (afp)
Deutschland
Der Streit zwischen der Stiftung Liebenau und der Diözese Rottenburg-Stuttgart verschärft sich. Ein Vorstandsmitglied warf Bischof Gebhard Fürst vor, er mische sich zu stark ein. Diözese und Liebenau streiten seit Jahren über den Status der Stiftung. Sie sieht sich als kirchliche Stiftung bürgerlichen Rechts. Als solche sei sie nur der staatlichen Aufsicht unterworfen. Die Diözese besteht auf dem kirchlichen Status und pocht auf das Recht, die Stiftung mit ihren 4.800 Mitarbeitern zu beaufsichtigen. Fürst möchte gleich nach seiner Südafrika-Reise im Januar mit dem Liebenau-Aufsichtsrat zusammentreffen. (pm)
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, hat den Vatikan für seine „starre Haltung“ in der Ökumene kritisiert. Die Entwicklungen in Rom dürften das gute Miteinander der evangelischen und katholischen Kirche in Deutschland nicht zerstören, warnte Huber in einem Interview der Nachrichtenagentur AP. Zugleich bekräftigte er die Notwendigkeit eines offenen Dialogs mit den Muslimen und die Fortsetzung des Reformprozesses in der Evangelischen Kirche. Huber verwies darauf, dass in Deutschland zwischen katholischer und evangelischer Kirche eine Form des Vertrauens und der Zusammenarbeit gewachsen sei, die man hüten und weiter entwickeln müsse. Zugleich müsse man sich miteinander darum bemühen, „dass diese Atmosphäre nicht getrübt oder gar zerstört wird durch Entwicklungen in Rom oder anderswo“, sagte Huber. Allerdings tragen die Entwicklungen in Rom laut Huber auch dazu bei, dass die unterschiedlichen Profile der beteiligten Kirchen heute stärker in Erscheinung treten als früher. „Wir müssen deshalb selbstbewusst sagen, was wir in das ökumenische Miteinander einbringen. Aber das wird der Ökumene am Ende sehr zugutekommen“, sagte Huber. Ausdrücklich lobte Huber den Beitrag des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, zum guten ökumenischen Klima in Deutschland. (ap)
Österreich
„Missionarisch Kirche sein“ ist der Titel der Pastoraltagung, zu der das Österreichische Pastoralinstitut vom 10. bis zum 12. Januar 2008 nach Salzburg einlädt. Während der Tagung soll die Entwicklung missionarischen Denkens im pastoralen Alltag angeregt werden. Zudem sollen neue Wege aufgespürt werden, auf denen die Sendung der Christen „in die Welt“ hinein verwirklicht werden kann. Nach Angaben der Leiter des Österreichischen Pastoralinstituts, Balthasar Sieberer und Walter Kriege, zielt die Tagung darauf ab zu ergründen, warum „Mission“ heute so modern geworden zu sein scheint. „Einerseits ist die Kirche ihrem Wesen nach missionarisch, deshalb kann - per definitionem - all ihr Tun so bezeichnet werden. Andererseits geht es um ein ‚zeitgemäßes’ Verständnis von ‚Missionarisch-Sein’: ein Hinausgehen, eine neue Kommunikationsfähigkeit, eine klare und wohlwollende Positionierung, einen einladenden Stil und anderes mehr. Solche Qualitäten kirchlichen Handelns gilt es zu verwirklichen und damit eine ‚Kultur der Gottesbegegnung’ zu fördern. Wie das auch durch Stadtmissionen und Events geschehen kann, beleuchten verschiedene Referate.“ (zenit)
Schweiz
Die rund 120 Flüchtlinge und Sympathisanten, die am Mittwoch das Zürcher Großmünster besetzt hatten, haben am Freitag ihre Aktion abgebrochen. Der Entscheid fiel, nachdem die Gruppe die Nacht im Kirchgemeindehaus Außersihl verbracht hatte. „Wir sind zufrieden mit dem Verlauf der Aktion“, sagte ein Vertreter der Vereinigung „Bleiberecht für alle“ auf Anfrage. Man habe Signale setzen und die Anliegen der so genannten „Sans-Papiers“ (Papierlosen) in die Öffentlichkeit tragen können. Zwischen Weihnachten und Neujahr sei ein Treffen mit verschiedenen Flüchtlingsorganisationen geplant. Dort werde man über weitere Aktionen entscheiden. Mit der Großmünster-Besetzung habe man eine gesamtschweizerische Kampagne lanciert, betonten die Organisatoren. Damit protestieren sie gegen das neue Asylgesetz, das Anfang 2008 in Kraft tritt. (kipa)
Neue Laientheologen sollen im Bistum Chur in Zukunft bei Messfeiern nicht mehr predigen dürfen. In Wortgottesdiensten bleibt es ihnen erlaubt. Bisherige Prediger sind von dieser geplanten Neuregelung des Churer Bischofs Vitus Huonder nicht betroffen. Es sei die Absicht des Bischofs, der gesamtkirchlichen Regelung schrittweise Achtung zu verschaffen, wonach die Predigt in Eucharistiefeiern Priestern vorbehalten bleibe, so Bischofssprecher Christoph Casetti auf Anfrage. Das Thema Laientheologen und Messfeiern betreffe nicht nur das Bistum Chur, sondern stehe auch auf der Traktandenliste der Schweizer Bischofskonferenz, sagte Casetti weiter. (pm)
Ein Großbrand hat am Donnerstag in St. Gallen in einer ehemaligen Kirche einen Millionen-Schaden verursacht. Nach ersten Angaben sind Menschen nicht verletzt worden. Am frühen Abend brach in der ehemaligen Kirche St. Leonhard in einem Quartier in der Nähe des Hauptbahnhofs Feuer aus. Über die Brandursache lagen zunächst keine Angaben vor, wie ein Sprecher der St. Galler Kantonspolizei an einer Pressekonferenz sagte. In den vergangenen Tagen wurden am Kirchendach Arbeiten ausgeführt. Ob diese mit der Brandursache im Zusammenhang stehen, war zunächst unklar. (ap/reuters)
Die christkatholische Kirche kann im Kanton Bern künftig Gottesdienste in den reformierten Kirchen feiern. Dort sollen die Feiern gemäß der „Berner Zeitung“ von Freitag regelmäßig stattfinden. Christkatholische Kirche ist der Name der Alt-Katholischen Kirche in der Schweiz. Mit landesweit rund 13.500 Mitgliedern hat die Christkatholische Kirche in verschiedenen Kantonen den offiziellen Status einer Landeskirche. (kipa/rv)
Italien
Die Gemeinschaft Sant’Egidio lädt alle Christen und Gläubigen anderer Religionen zum Marsch für den „Frieden auf der ganzen Erde“ ein. Zum Welttag des Friedens am 1. Januar wolle die Gemeinschaft zeigen, dass Frieden möglich sei und Krieg nicht unvermeidbar, heißt es in einer Erklärung. Die ganze Erde müsse daran erinnert werden, dass die Menschen auf ein Ende aller Kriege warte, so Sant’Egidio. Kriege seien die Quelle allen Leides und die Mutter aller Armut. Daher seien alle Christen und Gläubigen aller Religionen eingeladen, sich zu dem Marsch, der zum Petersplatz führt, zu versammeln. Zum Jahresbeginn wird es auf allen Kontinenten Demonstrationen für den Frieden geben. (sir)
Der Verein „Kardinal-Van-Thuan-Warte“ unterstützt den Vorschlag eines Moratoriums zur Abtreibung. Die Frage des Lebens sei so zentral in der Soziallehre der Kirche und von solch einer fundamentalen Bedeutung, dass sie eine wirkliche menschliche und soziale Praxis prägen müsse, erklärte der Vorsitzende der Organisation, Erzbischof Giampaolo Crepaldi in einer Pressemeldung. Abtreibung sei ein systematisches und sogar selektives Instrument, den Menschen zu kommerzialisieren, erklärt der Direktor der „Kardinal-Van-Thuan-Warte“. In einigen Ländern sei Abtreibung ein Mittel, Mädchen zu beseitigen, die als weniger lohnend gelten. Der Vorschlag nach dem beschlossenem Moratorium zur Todesstrafe auf ein Moratorium zur Abtreibung hinzuarbeiten, kam von italienische Tageszeitung „il Foglio“. Die „Kardinal-Van-Thuan-Warte“ fördert in Erinnerung an den vietnamesischen Kardinal die Soziallehre der Kirche auf internationaler Ebene. (sir)
Irland
Der irische Staat hat in den vergangenen fünf Jahren die Opfer von Missbrauch in staatlich finanzierten Kindereinrichtungen mit insgesamt 750 Millionen Euro entschädigt. Wie der zuständige Entschädigungsfonds mitteilte, gingen die Zahlungen an Menschen, die als Kinder in kirchlich geführten Schulen, Heimen und Krankenhäusern sexuell, körperlich oder seelisch misshandelt wurden. Im Durchschnitt erhielt jedes Opfer rund 67.000 Euro. 23 Menschen bekamen die Höchstsumme von 300.000 Euro zugesprochen. Parallel ermittelt die Justiz in dem bis in die dreißiger Jahre zurückreichenden Missbrauchsskandal gegen Geistliche und andere Kirchenangestellte. (dw)
Großbritannien
Der frühere britische Premierminister Tony Blair gehört nun der römisch-katholischen Kirche an. Sein Sprecher Matthew Doyle bestätigte der Nachrichtenagentur AFP britische Medienberichte, wonach Blair konvertiert sei. Blair ist am Freitagabend im Rahmen eines Gottesdienstes im kleinen Kreis mit dem Erzbischof von Westminster, Kardinal Cormac Murphy-O'Connor, in die katholische Kirche aufgenommen worden. Weitere Angaben wollte er nicht machen. Bereits seit längerem war spekuliert worden, dass der 54-Jährige, der bislang der anglikanischen Staatskirche angehört hatte, zum katholischen Glauben übertreten wolle. Seine Ehefrau Cherie und seine vier Kinder sind Katholiken. (afp)
Rumänien
Die orthodoxe Kirche Rumäniens hat die Veröffentlichung einer Übersetzung der „Satanischen Verse“ des britischen Autors Salman Rushdie verurteilt. Das Buch verletze religiöse Werte und Symbole, teilte die Kirche am Donnerstagabend in Bukarest mit. Aus Solidarität mit den Muslimen verurteile man daher die Veröffentlichung. (ap)
Afrika
Tschad/Frankreich
Im Tschad hat der Prozess gegen sechs Mitarbeiter der französischen Hilfsorganisation Arche de Zoé begonnen, denen die versuchte Entführung von 103 Kindern vorgeworfen wird. Das Verfahren gegen die vier Männern und zwei Frauen im Alter von 31 bis 56 Jahren wurde am Freitag vor dem Strafgerichtshof in N'Djamena eröffnet. Zusammen mit vier Mitangeklagten aus dem Tschad und dem Sudan drohen ihnen fünf bis 20 Jahre Zwangsarbeit. Die Angeklagten wollten die Kinder nach Frankreich ausfliegen und an Pflegeeltern übergeben. Anders als behauptet handelte es sich jedoch nicht um Waisenkinder aus der sudanesischen Krisenprovinz Darfur, sondern um Kinder aus dem Tschad, von denen mindestens noch ein Elternteil lebt. (afp)
Asien
China
Die staatlich erlaubte katholische Kirche in China hat erneut einen Bischof mit Zustimmung des Vatikans geweiht. Der neue Koadjutor-Bischof von Ningxia, der 40-jährige Joseph Li Jing, wurde mit zweiwöchiger Verzögerung geweiht. Die Bischöfe, die die Weihe vornahmen, sind sowohl vom Heiligen Stuhl als auch von der chinesischen Regierung anerkannt. Die Regierung hatte die Feier bisher ohne offizieller Begründung verboten. Der Heilige Stuhl hatte Bischof Joseph Li Jing bereits vor drei Jahren ernannt. Damit würde Li nach dem Rücktritt oder Tod des jetzigen Bischofs automatisch die Nachfolge antreten. Bereits Anfang Dezember waren in China zwei Bischöfe mit Erlaubnis des Papstes ernannt worden. (asianews)
Amerika
Vereinigte Staaten
Auch, wenn es eine schwere Entscheidung ist, müssen Katholiken wählen gehen. So heißt es in einer Erklärung des Bischofs von New Hampshire, John B. McCormack, in dessen Diözese die erste Kandidatenwahl für die US-Präsidentschaftwahlen stattfindet. Die Situation sei sehr komplex, denn viele Kandidaten verträten gleichzeitig akzeptable und inakzeptable Positionen, erklärte der Bischof. Um eine stabile Demokratie zu erhalten, hätten alle Bürger die moralische Verpflichtung wählen zu gehen. In vielen Fragen könnten die Katholiken verschiedener Meinung sein. Jedoch müsste ihre Entscheidung immer auf einem gut ausgebildeten Gewissen beruhen, das das Allgemeinwohl fördere, so der Bischof. (cns)
Hier geht es um Benedikt von Nursia ( gestorben ca. 550-560), 1964 durch Papst Paul VI. zum Schutzpatron Europas erklärt.
Der französische Sachkenner Adalbert von Vogué erstellt von seinem Ordensvater ein neues Lebensbild. Er will in dem Bild, das Papst Gregor der Große (gest. 606) viel früher von diesem Heiligen entworfen hat, den Benedikt selbst erkennen. Das ist nicht leicht, weil es sich nicht um eine Biographie im modernen Sinn handelt. Gregor hat zwar als Quelle die Benediktusregel zu Verfügung, darüber hinaus Aussagen von einigen Zeitzeugen, z.B. von vier Äbten. Aber er verknüpft dies Material mit seinen eigenen geistlichen Reflexionen, die ganz bestimmten Absichten folgen; beispielsweise interessieren ihn die Wesenszüge von Benedikt, die ihn großen Gestalten der Bibel ähnlich machen, nicht die individuellen Charaktereigenschaften im modernen Sinne. Dies Anliegen entspringt einem typisch seelsorgerlichen Impuls. Gregor erkannte nämlich, dass die Menschen seiner Zeit, einer historisch unruhigen und schweren, nicht abstrakte Theologie brauchten, sondern eher Halt und Stütze fanden im praktischen Beispiel vorbildlicher Menschen. Diese Beispiele suchte Gregor in seinem Umfeld undfasste sie in vier Dialogbüchern zusammen. Das zweite Buch widmete er ganz dem hl. Benedikt. Die vorliegende neue Biographie des französischen Autors befasst sich intensiv mit der Frage, wie sich Benedikts Leben aus den Reflexionen Gregors herausfiltern lässt, wie ein Heiliger - auch Gregor der Große war einer - das Leben eines andern spiegelt, warum Benedikt zurecht in die Reihe der großen Gestalten des Glaubens gehört und europaweite Bedeutung hat.