THEMEN DES TAGES:
Spanien: Katholisches Familienfest soll Zeichen für Europa setzen
Die katholische Kirche begeht am Sonntag das Fest der Heiligen Familie. Deshalb findet in der spanischen Hauptstadt ein Familienfest statt. Organisator ist die Erzdiözese Madrid, die mindestens 1,5 Millionen Menschen dort erwartet. Im Rahmen der Veranstaltung wird es auch eine Videoschaltung auf den römischen Petersplatz zum Angelusgebet mit Papst Benedikt XVI. geben. Es gehe darum, die Familie „im Sinn der katholischen Tradition” zu unterstützen, so der Erzbischof von Madrid, Kardinal Antonio Maria Rouco Varela.
„Wir möchten dieses Fest in einem Wortgottesdienst einbetten. Es geht um das Gebet, aber auch um ein freudiges Fest. Bei der Familie handelt es sich um eine Gabe, die die Kirche erhalten hat. Dieses Sakrament ist für die Welt und auch für die heutige Gesellschaft eine lebenswichtige Frage.”
Die Herausforderung für die Kirche bestehe darin, einerseits der Relativierung von Ehe und Familie klar entgegenzutreten, andererseits aber die Botschaft von der Ehe als Frohe Botschaft zu verkünden.
„Denn wir müssen den Familien zur Seite stehen, damit sie ihre Aufgabe wahrnehmen können. Ansonsten ist die Zukunft Europas in größter Gefahr. Wir hoffen deshalb, dass unsere Feier ein Zeichen setzen kann und ein Impuls ist für die Kirche und die Gläubigen in ganz Europa.”
Auf die Plaza Colon werden zwei Videos mit Ansprachen Johannes Pauls II. zur Bedeutung der Familie im dritten Jahrtausend eingespielt. Kardinal Rouco Varela hat gute Erinnerungen an Johannes Paul II. und die Plaza Colon.
„Es ist ein Ort, wo der Heilige Vater Johannes Paul II. 1982 eine große Verkündigung des Evangeliums der Familie machte. Er nannte dies selber so im Zusammenhang mit der Bedeutung der christlichen Familie.”
Einige Spitzenpersönlichkeiten von katholischen Bewegungen haben ihr Kommen auf die Plaza Colon zugesagt, unter ihnen der Gründer der Gemeinschaft Sant'Egidio, Andrea Riccardi, der Vorsitzende von „Comunione e liberazione”, Julian Carron, der Gründer des Neokatechumenalen Weges, Kiko Arguello. Die Gründerin der Fokolar-Gemeinschaft, Chiara Lubich, schickt eine Grußbotschaft. (rv)
Nepal: Monarchie abgeschafft, Christen müssen sich mehr um das Land kümmern
Per Parlamentsvotum hat Nepal die Monarchie offiziell abgeschafft. Der Beschluss ist Teil des Kompromisses, auf den sich Regierung und ehemalige maoistische Rebellen geeinigt hatten. Nach dem vereinbarten Fahrplan soll Nepal nun in einer Übergangsverfassung zu einer demokratischen Republik erklärt werden. Dies soll jedoch erst nach den Parlamentswahlen im April geschehen.
Für den Präsidenten der Stiftung „Pangea Onlus”, Luca Lo Presti, ist die Abschaffung der Monarchie ein erster Schritt in die richtige Richtung. Seine Stiftung finanziert Mikrokredite in Nepal und setzt sich für die Rechte der Frauen ein.
„Das Land muss nun in der Lage gebracht werden, diesen Beschluss durchzuführen. Das Parlament braucht die Kraft, die Demokratie weiter zu festigen. Nepal braucht aber auch eine neue Verfassung. Doch die Leute hier scheinen im Augenblick gleichgültig über ihre Zukunft zu sein. Sie haben Angst davor, wie das alles ausgehen wird. Wir arbeiten seit fünf Jahren in diesem Land. Auch wir sind vorsichtig, dennoch pochen wir auf die Respektierung der Menschenrechte. Insbesondere setzen wir uns für die Rechte der Frauen ein.”
Der Kompromiss sieht nun vor, dass die Zweidrittelmehrheit des Parlaments sofort die Republik ausrufen kann, sollte König Gyanendra den Urnengang zu behindern versuchen. Der Kompromiss kam auch dank des internationalen Drucks zustande.
„Wir im Westen sind gefordert, uns mit mehr Aufmerksamkeit dieser Region zuzuwenden. Wir müssen uns mehr um die Bevölkerung in Nepal kümmern. In all den Jahren des Bürgerkriegs wurde die Situation der Menschen immer schlechter. Wir sind Zeugen vor Ort. Die Maoisten haben die Menschenrechte mit Füssen getreten. Das muss nun ein Ende haben. Es braucht eine Allianz zwischen Maoisten und der Regierung, und vor allem braucht Nepal Demokratie.”
Die katholische Kirche in Nepal ist eine kleine Minderheitenkirche. Dort sind vor allem christliche Organisationen präsent. (rv)
Tschad: Ein Bischof half beim Prozess gegen die französischen Kinderentführer
Die im Tschad verurteilten Mitarbeiter der französischen Hilfsorganisation „L`Arche de Zoé” sind an ihr Heimatland überstellt worden. Das bestätigte ein Vertreter des Justizministeriums im Tschad. Ein Gericht in der Hauptstadt N'Djamena hatte sie wegen versuchter Entführung von 103 vermeintlichen Waisenkindern aus dem Tschad zu jeweils acht Jahren Zwangsarbeit verurteilt.
Der Bischof von N'Djamena, N’Garteri Mayadi, hatte sich in den vergangenen Wochen für einen fairen Prozess eingesetzt. Mehrmals griff er ein, um die internationale Beziehung zwischen dem afrikanischen Land und Europa nicht weiter zu gefährden.
„Mehrere Seiten haben uns dabei geholfen. Die Verteidigung der französischen Angeklagten waren Anwälte der Vereinten Nationen. Bei diesem Prozess ging es aber nicht um simple juristische Standpunkte. Vielmehr stand die Diskussion rund um die Menschenrechte und die Würde des Menschen im Mittelpunkt. Aus der Affäre ´Arche de Zoé´ wurde eine internationale Diskussion über die Menschrechte in Afrika.”
Nach diesem Prozess steht eines fest: In Afrika gibt es viele antiwestliche Einstellungen.
„Ich denke, dass die Gefühle gegen Frankreich und im Allgemeinen gegen den Westen hier im Tschad durch den Westen selber verursacht sind. Die Geschichte kann man nicht einfach rückgängig machen und die Kolonisationszeit ist immer noch in den Köpfen präsent. Dennoch muss ich betonen, dass die Mehrheit des Volkes großen Respekt vor Frankreich hat.”
Die „Arche de Zoé”-Mitarbeiter waren im Oktober festgenommen worden, als sie auf eigene Faust 103 afrikanische Kinder aus dem zentralafrikanischen Land ausfliegen wollten. Nach ihrer Darstellung handelte es sich um Waisenkinder aus dem angrenzenden Sudan, was aber widerlegt wurde. (rv)
DIE NACHRICHTEN:
Vatikan
Die Familie ist Spiegel der Göttlichen Dreifaltigkeit. Das betont der Prediger des Päpstlichen Hauses, Kapuzinerpater Raniero Cantalamessa, zum Hochfest der Heiligen Familie. Die Lesungen des ersten Sonntags nach Weihnachten veranlassen den Kapuzinerpater, auf die vorrangige Bedeutung hinzuweisen, die der Beziehung zwischen den Eheleuten im Familienleben zukommen sollte. Außerdem ruft er angesichts vieler zerbrochener Beziehungen dazu auf, sich nicht im Namen eines falsch verstandenen Realismus der eigenen Ideale zu schämen. (zenit)
Im laufenden Jahr sind bisher 15 Priester und zwei Ordensleute getötet worden. Acht von ihnen stammen aus Asien, wo die meisten Morde gegen Geistliche und Ordensleute stattfanden. Allein im Irak wurden vier Priester getötet. In Europa gab es zwei Priestermorde und zwar in Spanien. Die Statistik wurde von der Nachrichtenagentur Fides am Samstag vorgestellt. (fides/rv)
Über 2,8 Millionen Menschen haben im vergangenen Jahr an den Audienzen und Gottesdiensten mit Papst Benedikt XVI. im Vatikan oder in Castel Gandolfo teilgenommen. Das teilte der Vatikan mit. Allein zu den Angelusgebeten mit dem Papst an jedem Sonn- und Feiertag versammelten sich demnach im vergangenen Jahr 1,45 Millionen Menschen. Rund 442.000 Pilger kamen zu liturgischen Feiern. Bei insgesamt 44 Generalaudienzen nahmen im laufenden Jahr 729.100 Besucher teil. Dazu kommen 209.000 weitere Teilnehmer bei Sonderaudienzen. Im Vergleich zum Vorjahr liege die Zahl der Besucher um zwölf Prozent niedriger. Dennoch sei die Zahl auf gleicher Höhe mit dem Zulauf in den ersten Monaten des Pontifikats Benedikt XVI. von April bis Dezember 2005, teilte der Vatikan am Samstag weiter mit. Die tatsächlichen Zahlen bei den Audienzen dürften allerdings höher liegen, weil die Statistik nur die vorab gemeldeten Pilgergruppen erfasst, nicht aber unangemeldete Einzelbesucher. Nicht in der Vatikan-Statistik vertreten sind die Gottesdienstbesucher bei den Auslandsreisen, wie beispielsweise die Papstreisen nach Brasilien und Österreich oder das Jugendtreffen im italienischen Loreto. (rv)
Europa
Deutschland
Bischof Walter Mixa hat im Augsburger Mariendom an diesem Samstag die 50. Sternsingeraktion unter dem Motto „Sternsinger für die Eine Welt” eröffnet. „Sternsinger sind Glaubensboten, Hoffnungsträger und Liebesbringer”, sagte der Bischof in seiner Ansprache. Rund 1.100 Jungen und Mädchen kamen in ihren bunten Gewändern als Caspar, Melchior und Balthasar nach Augsburg. Bischof Mixa dankte den Sternsingern, die er am Bronzeportal des Domes empfing, für ihren Einsatz für ihre Altersgenossen in aller Welt. (pm)
Hessens Ministerpräsident Koch will in Schulen das Tragen von Ganzkörperschleiern untersagen, um die Integration von Muslimen zu verbessern. Es sei nicht hinnehmbar, dass sich Musliminnen aus den eigenen Reihen unter Druck gesetzt fühlten, sagte Koch dem „Focus”. Deshalb werde an ein Burka-Verbot an den Schulen gedacht. Ein voll verschleiertes Mädchen könne nicht gleichberechtigt am Unterricht teilnehmen. Das Tragen von Kopftüchern soll aber nicht verboten werden. Hier gelte das Toleranzgebot. Koch hatte in der „Bild”-Zeitung mit Blick auf den Münchner Überfall die nach seiner Ansicht verfehlte Integrationspolitik als mitverantwortlich für Gewaltausbrüche jugendlicher Ausländer gemacht und gefordert, mit „bestimmten Lebenslügen” müsse Schluss gemacht werden. (domradio)
Der Tübinger Theologe Hans Küng sieht in der asiatischen und der europäischen Tradition Grundlagen für eine gemeinsame humane Ethik. Die Religionen hätten einen gemeinsamen Fundus für einen neuen Wertekonsens, schreibt der Präsident der Stiftung Weltethos in einem Beitrag für die Tageszeitung „Die Welt” (Freitag). Asien besitze wie Europa ein ausgeprägtes Gefüge moralischer Prinzipien, von denen einige feste Bestandteile der asiatischen Kultur waren, noch bevor ähnliche Grundsätze in Europa aufgegriffen worden seien. Diese asiatischen Prinzipien könnten Teil einer gemeinsamen globalen Ethik werden. (kna)
Eine hochrangige CDU-Politikerin fordert eine Änderung des Paragraphen 218 StGB, um die Zahl der Spätabtreibungen einzudämmen. Nach geltendem Gesetz können auch nach der zwölften Schwangerschaftswoche Kinder im Mutterleib straffrei getötet werden, wenn besonders schwere Behinderungen drohen und die Mutter schwere seelische Belastungen geltend machen kann. Die Zahl solcher Fälle pro Jahr wird von Experten mit mindestens 800 beziffert. Die Bundestagsabgeordnete Hildegard Müller, Präsidiumsmitglied der CDU, hält die Praxis, dass behinderte Kinder bis kurz vor der Geburt getötet werden können, für einen Skandal. Sie setze sich dafür ein, dass es zumindest eine verpflichtende Beratung gebe, wenn bei einem ungeborenen Kind eine Behinderung festgestellt wird, sagte die 40-Jährige dem Kölner Stadtanzeiger. (idea)
Der Augsburger Bischof Walter Mixa und der Vorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Bischof Wolfgang Huber haben sich kritisch zu repräsentativen Moscheebauten geäußert. Den Wunsch danach von Muslimen in Deutschland nannte Mixa laut dem Kölner Stadtanzeiger „verkehrt”. Er sei gegen eine „demonstrative Selbstdarstellung” der Muslime. Auch Bischof Huber sprach sich gegen eine „Machtdarstellung” aus. Der Präsident des Zentralkomitees deutscher Katholiken (ZdK) Joachim Meyer nennt die Neubauten dagegen „selbstverständlich”. Islamische Gebetsstätten dürfe es nicht nur in Hinterhöfen geben, die Muslime hätten ein Recht auf „würdige Gotteshäuser”, sagte der ZdK- der „Neuen Osnabrücker Zeitung”. Zugleich müsse bei einem Moscheebau berücksichtigt werden, dass dieser sich in das geschichtlich gewachsene Bild der Stadt einfügt. Meyer sprach sich dafür aus, in Deutschland ohne Zugeständnisse an den Islam an westlichen Grundwerten festzuhalten, zugleich aber Traditionen der Muslime zu respektieren und zu tolerieren. Dazu gehöre auch das Tragen von Kopftüchern. (domradio)
Österreich
„Es ist an der Zeit, vom Reden zum Tun zu gelangen.” Dazu mahnte der Wiener Caritasdirektor Michael Landau am Freitag. In den Weihnachtstagen hatten Vertreter aller Parteien ihre Sorge über die wachsende Armut in Österreich zum Ausdruck gebracht. Landau betonte weiter, dass es nicht ausreiche, die Armut zu beklagen, Armutsbekämpfung müsse einen höheren Stellenwert erhalten. Und es liege an den Politikern, etwas zu verändern, stellte Landau fest. Mehr als 400.000 Menschen in Österreich leben in akuter Armut. Die Schere zwischen Arm und Reich gehe immer weiter auseinander. Ein Viertel der Klienten, die sich an die Caritas-Sozialberatung wenden, habe nach Abzug der Fixkosten rund ums Wohnen nur noch vier Euro pro Tag zur Verfügung. Dies sei eindeutig zu wenig, stellte Landau fest. (kap)
Schweiz
Der Verein „Tagsatzung im Bistum Basel” führt am 19. Januar in Bümpliz bei Bern eine Tagung über die Zukunft des Bistums durch. Hintergrund und Vorbild der Versammlung sei die Synode 72. Zur Sprache komme unter anderem der Pastorale Entwicklungsplan des Bistums Basel. Weiter werde nach Formen der Vernetzung mit Reformkräften gesucht, um Synergien herzustellen. Der Verein Tagsatzung bedaure, dass die Bistumsleitung der Tagung fernbleibe. Bei der Synode 72 ging es vor 35 Jahren darum, dass die Bischöfe in der Schweiz die Diskussionen des Konzils weiterführen wollten. (kipa)
Der Leiter der ökumenischen Gemeinschaft von Taizé, Frère Alois, hat dazu aufgerufen, am europäischen Gedanken festzuhalten. Zum Auftakt des 30. Taizé-Jugendtreffens in Genf beklagte er, derzeit herrsche in Europa vielmals Überdruss und ein zunehmender Hang zur Regionalisierung. „Europa wird nicht aufgebaut, ohne dass wir aufeinander zugehen”, mahnte Frère Alois am Freitagabend vor 40.000 Jugendlichen. Der Weg der Einheit bedeute, die Besonderheiten der einzelnen Völker und Regionen miteinander zu teilen und nicht, diese aufzugeben, so der Taizé-Prior. Er warnte vor Parallelgesellschaften, in denen Gleichgültigkeit über die Belange von einzelnen Gruppen wie etwa Migranten herrsche. (kna)
Italien
Italien blockiert sich selbst durch Streitigkeiten, aber ist keineswegs völlig im Abstieg. Das hat Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone gegenüber der katholischen Zeitschrift „Famiglia Cristiana” betont. Er liebe die Unglückspropheten nicht, die das Land nur schlecht redeten. Es gebe zwar einiges zu kritisieren, aber man könne Italien nicht nur negativ darstellen. Es gibt nach Bertone echte und positive Reserven des Landes. Die Hoffnung sei derzeit allerdings etwas verflogen. Die Träume, man könne immer weniger tun, und immer mehr genießen, seien verflogen. Vor allem die Katholiken müssten jetzt neu über das „Gemeinwohl” nachdenken. (ansa)
Freunde der Gemeinschaft von Don Orione werden das Jahresende alternativ feiern. Das haben sie jetzt bekannt gegeben. Am Silvesterabend veranstalten sie auf dem Petersplatz in Rom eine Gebetsvigil. Die Teilnehmer kommen unter anderem aus Italien, Brasilien, Großbritannien, Spanien und Madagaskar. Am ersten Januar feiern sie eine Eucharistiefeier in der Kirche Santo Spirito in Sassia - nahe dem Vatikan. (rv)
Nordirland
Nordirische Katholiken sollen die neue staatliche Polizei in Nordirland unterstützen. Das hat der Erzbischof von Armagh und Primas von ganz Irland jetzt gefordert. Hintergrund ist das neue Gesetz, dass die Hälfte aller Polizisten in Nord-Irland katholisch sein sollen. Daher haben sich im Jahr 2007 wesentlich mehr Katholiken für den Polizeidienst beworben. Insgesamt waren es fast 50 Prozent der Bewerber. Seitdem die Polizei gemisch konfessionell ist, muss sie sich gegen Extremisten von katholischer wie von protestantischer Seite wehren. (sir)
Litauen
Alkoholismus bedroht das Land und vor allem seine Jugend. Das ist die Befürchtung von Kardinal Audrys Backis. Er hat daher die Entscheidung des litauischen Präsidenten Adamkus gelobt, Alkoholwerbung zu begrenzen. Vorher hatte er Zweifel daran geäußert, dass die Alkoholherstellung ein so großen Wirtschaftszweig darstelle, der dem Land nütze. Die Regierung dürfe nicht den gleichen Fehler machen, den schon die Sowjetunion auch in Litauen verübt habe. Der Alkohol bedrohe die körperliche und seelische Gesundheit der Jugend, so Kardinal Baskis. (sir)
Serbien
Das serbisch-orthodoxe Patriarchat hat die russisch-orthodoxe Kirche gedankt. Das Moskauer Patriarchat unterstütze die Haltung der serbischen Kirche im Bezug auf die Kosovo-Verhandlung, sagte der Bischof Hrizostom von Bihac-Petrovac. In den vergangenen Tagen besuchte der Präsident des Moskauer internationalen Fonds „Einheit der orthodoxen Völker”, Walerij Aleksejew, das serbisch-orthodoxe Patriarchat in Belgrad und war dort mit Bischof Hrizostom zusammen getroffen. Der Präsident der einflussreichen orthodoxen Organisation betonte im Gespräch mit Bischof Hrizostom, dass die Frage des Kosovo sowie der Verbleib der serbischen Bevölkerung in ihren Wohnorten die Hauptaufgabe sowohl Serbiens als auch Russlands sei. Das Kosovo mit seiner Geschichte sei ein „Heiligtum für die ganze orthodoxe Welt”, sagte Aleksejew. Der Präsident des Fonds „Einheit der orthodoxen Völker” hatte Belgrad auf dem Weg ins bosnische Banja Luka besucht, wo er Gespräche mit dem dortigen Bischof Jefrem Milutinovic und Vertretern der Regierung der „Republika Srpska” führte. In Banja Luka soll im Februar 2008 die nächste Versammlung des internationalen Fonds „Einheit der orthodoxen Völker” stattfinden. (kap)
Slowenien
Die Übernahme der EU-Ratspräsidentschaft am 1. Januar 2008 stellt für die Republik Slowenien eine so bedeutende Aufgabe dar „wie sie dem slowenischen Volk in seiner ganzen Geschichte noch nie anvertraut worden ist”. Dies betonen die slowenischen Bischöfe in einem gemeinsamen Hirtenbrief, der am Freitag veröffentlicht wurde. Die Bischöfe appellieren an die Slowenen, der Regierung bei der Wahrnehmung der wichtigen europäischen Aufgabe zur Seite zu stehen. Die Gläubigen sollten „mit Gebet und Solidarität” alle unterstützen, „die an vorderster Front eine derartige Verantwortung zu tragen haben”. Wörtlich heißt es in dem Hirtenbrief: „Bevor die Volksabstimmung über den Beitritt Sloweniens zur Europäischen Union im März 2003 durchgeführt wurde, haben die Bischöfe diesen Beitritt befürwortet, ebenso begrüßen sie auch heute die Übernahme der höchsten Verantwortung in der EU durch die Republik Slowenien”. (kap)
Polen/Vatikan
Papst Benedikt hat den bisherigen Weihbischof im schlesischen Liegnitz zum Bischof von Zielona Gora Gorzow ernannt. Bischof Stefan Regmunt war bisher für die Jugendpastoral in Liegnitz verantwortlich, sowie für die katholischen Bewegungen und geistliche Berufungen. Nebenher hatte der 56-jährige hatte die Verantwortung für geistliche Berufungen auch für ganz Polen. Er war im Jahr 1995 von Papst Johannes Paul II. in Rom zum Bischof geweiht worden. (rv)
Afrika
Nigeria
Die Salesianer Don Boscos, die seit 25 Jahren in Akure, einer Stadt im Südwesten Nigerias, präsent sind, bitten um Unterstützung für ihre Aids-Aufklärungs- und Betreuungsarbeit. „Ein Auto wäre eine große Hilfe”, so der oberösterreichische Salesianerbruder Günter Mayer in einem Spendenaufruf der Ordensgemeinschaft am Freitag. Die Organisation bräuchte dringend ein robustes Fahrzeug für Fahrten in abgelegene Dörfer, die für ihn mit dem jetzigen Auto gar nicht erreichbar sind. Der gebürtige Hörschinger Mayer kümmert sich um die englischsprachige westafrikanische Provinz der Salesianer Don Boscos - diese umfasst die Staaten Sierra Leone, Liberia, Ghana und Nigeria. (kap)
Kenia
In dem ostafrikanischen Land ist es angesichts der schleppenden Stimmenauszählung bei den Wahlen zu Unruhen gekommen. Anhänger des oppositionellen Präsidentschaftskandidaten Raila Odinga blockierten in Kisumu Straßen, plünderten Geschäfte und entfachten in der westkenianischen Stadt Brände. In der Hauptstadt Nairobi kam es zu Zusammenstößen zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen. Dabei sollen auch Schüsse gefallen sein. Die Bischöfe hatten vor den Wahlen in einem Hirtenbrief für friedliche Wahlen aufgerufen. (dw/rv)
Südafrika
Der neue Vorsitzende der südafrikanischen Regierungspartei Afrikanischer Nationalkongress (ANC), Jacob Zuma, muss sich wegen Korruptionsvorwürfen vor Gericht verantworten. Zuma habe die Anklageschrift erhalten, sagte sein Anwalt Michael Hulley. Der Prozess solle am 14. August 2008 beginnen. Zuma war vor zehn Tagen zum ANC-Chef gewählt worden. Damit hat der 65-Jährige auch beste Aussichten, neuer Präsident zu werden. Zuma hatte angekündigt, er werde im Falle einer Verurteilung vom ANC-Vorsitz zurücktreten, aber nicht im Falle einer Anklage. Die katholische Kirche des Landes hat sich bisher weder über Zumas Wahl noch zu der Anklage geäußert. (reuters/afp)
Amerika
Vereinigte Staaten
Immer häufiger finden Archäologen Belege für das Leben Jesu im Heiligen Land. Darauf hat der US-amerikanische Theologieprofessor L. Scott Kellum vom Südöstlichen Baptistischen Theologischen Seminar in Wake Forest (Bundesstaat Nord Carolina) aufmerksam gemacht. Als Beispiel führt er unter anderem die Entdeckung des Hauses von Petrus in Kapernaum an. Ferner gehörten dazu der Steinsarg des Hohepriesters Kaiphas, der Jakobsbrunnen, der Teich Siloah, die mögliche Grabstätte des Lazarus sowie ein Fischerboot aus der Zeit Jesu, mit dem 13 Männer auf dem See Genezareth fahren konnten. Diese und zahlreiche andere Funde untermauern die Berichte der Evangelien, so Kellum. (idea)
Don Luigi Giussani, 2005 in Mailand gestorben, trifft sich Woche für Woche mit ca. 100 Jugendlichen, die dazu bereit sind, sich von ihm zeigen zu lasen, wie Christus in ihrem Leben ein praktische Rolle spielen kann. Don Luigi zeigt ihnen, warum es auch vor der menschlichen Vernunft gerechtfertigt ist, zu glauben, zu hoffen, zu lieben, sein Leben für das göttliche Geheimnis einzusetzen. Er erklärt ferner, wie diese Hingabe an das göttliche Geheimnis in Armut, Gehorsam und Jungfräulichkeit auch in der gegenwärtigen Welt höchst aktuell bleibt.
Das Buch ist nicht am Schreibtisch entworfen. Wer seine Eigenartverstehen will, sollte als erstes den Anhang 1 und 2 lesen. Dann wird er begreifen, dass Don Giussani vor Mitgliedern der katholischen Laienbewegung Comunione e liberazione spricht und ihnen auf menschlich überzeugende Weise die wesentlichen Inhalte des christlichen Glaubens darlegt. Es handelt sich also um eine Mitschrift von Gesprächen und Dialogen, um einen Austausch zwischen Autor und Hörern, der Oktober 1993 bis Juni 1994 stattgefunden hat: man kann auch sagen: um das Spiegelbild eines geistlichen Prozesses, der auf Seiten der jugendlichen Hörer vom ersten Eindruck über das Bewußtwerden zu Überzeugung und Entschiedenheit für das Christsein als Lebensform führt. Daneben spielt der Faktor gemeinschaftliche Begleitung als Hilfe zu einem reifen Glaubensleben eine große, wenn nicht sogar die größte Rolle. Hauptziel ist nämlich, den Glauben wieder in das Leben der Menschen einbringen, und zwar dort, wo heute tendenziell die größte atheistische Mentalität herrscht. Und das ist die Welt der Arbeit. Hier verpflichtet sich jedes Mitglied zum missionarischen Einsatz. Die Bewegung Comunione e liberazione ist heute in 67 Ländern vertreten.