Polen: Presse, "Bischöfe zur Durchleuchtung"
"Biskupi do Lustracji" – "Bischöfe zur Durchleuchtung!" So titeln heute die polnischen Zeitungen. Die Entscheidung der Bischofskonferenz ist ein Befreiungsschlag. Mit dem Vorstoß reagiert die Kirche darauf, dass es in den Medien fast täglich neue Enthüllungsberichte über vermeintliche Stasi-Spitzel in der Kirche gab. So hatte beispielsweise die Tageszeitung "Dziennik" geschrieben, dass mindestens zwölf Bischöfe dem Geheimdienst zugearbeitet haben. Die Ergebnisse der Untersuchung sollen nicht veröffentlicht werden.Die Akten wandern in den Vatikan. Dort werden sie noch einmal analysiert und bewertet. Sollte sich herausstellen, dass Bischöfe tatsächlich mit dem Geheimdienst SB (Sluzba Bezpieczenstwa)zusammengearbeitet haben, dann müsse der Vatikan entscheiden, ob die Betroffenen im Amt bleiben können oder nicht. Nach Ansicht der polnischen Kirche gibt es in Polen kein Gericht, das qualifiziert sei, über einen Bischof zu urteilen.
Die Stasi-Debatte hatte am vergangenen Sonntag ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht. Der neue Erzbischof von Warschau, Stanislaw Wielgus, war am Tag seiner offiziellen Einführung wegen der Spitzelvorwürfe zurückgetreten. Der dramatische Zeitpunkt - in letzter Sekunde - sei kein Zufall, meint der frühere polnische Präsident Lech Walesa. Er hält die ganze Affäre für einen Rachefeldzug der Kommunisten. Der italienischen Zeitung "Corriere della Sera" sagte Walesa, die Attacken auf Stansilaw Wielgus und die Kirche sollten nur dazu dienen, die Situation in Polen zu destabilisieren. (rv)
Lesen Sie hier den Brief der polnischen Bischöfe an die Gläubigen (auf Englisch)
Vatikan: Bertone zufrieden mit polnischem Beschluss
Der Vatikan ist über das Vorgehen der polnischen Bischofskonferenz nach dem Fall "Wielgus" zufrieden. Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone sagte gegenüber Radio Vatikan, dass die Überprüfungskommission eine wichtige Aufgabe habe.
"Ich bin zufrieden. Die Kommunikation ist ein wichtiges Element. Denn das Defizit der Kommunikation ist nämlich in allen Bereichen gefährlich und macht es unmöglich, gute Beschlüsse zu fassen. Das gilt insbesondere für Beschlüsse, die sich auf die Wahrhaftigkeit von Dokumenten beziehen. Ich möchte das ganz bewusst betonen, nicht nur für Geistliche, sondern für alle, die in diesem Fall involviert sind. Also um Menschen, die in der Vergangenheit mit Organisationen zusammengearbeitet haben, die mit einem Regime zu tun hatten. Es ist dabei ganz wichtig, dass man mit den historischen Dokumenten alles klar ersehen kann, was wahr und was falsch ist. Es ist nicht fair, wenn jemand falsche Dokumente benützt, um Menschen zu schaden und ins schlechte Licht zu rücken.
Ich bin also sehr dankbar, wenn dieses Screening für alle Funktionäre von Parteien und öffentlichen Behörden gemacht wird. Das habe ich auch der entsprechenden Regierung gesagt. Das ist ein wichtiger Schritt in Polen und in allen Ländern Osteuropas."
Durch ein eigenes Untersuchungssystem der Kirche soll künftig vermieden werden, dass Gläubige und Amtsbrüder aus den Medien über die Geheimdienstvergangenheit von Priestern erfahren.
"Es ist unglaublich, dass die Dokumente und die Dossiers so einfach für Journalisten einsehbar sind und umgekehrt schwer zugänglich sind für diejenigen, die diese Akten einsehen sollten. Was die Nominierung eines neuen Erzbischofs von Warschau betrifft, so kann ich noch nicht sagen, wann entschieden wird. Ich bete aber für diese Angelegenheit und zusammen mit Papst Benedikt und unseren Mitarbeitern überlegen wir, wie wir vorgehen sollen. Wir werden sehen." (rv)
Somalia: Hilfe für Kindersoldaten
Hilfsorganisationen zufolge wird die Lage der Bevölkerung in Somalia durch die Kämpfe von Tag zu Tag katastrophaler. Erst vor einigen Tagen sollen 70 Nomaden bei Luftangriffen getötet worden sein. Doch im Grenzgebiet zu Kenia wütet nicht nur die Gewalt, sondern jetzt auch eine tödliche Seuche. Das Kinderhilfswerk Unicef weist heute auf die dramatische Lage der somalischen Kinder hin. Viele von ihnen wurden als Soldaten rekrutiert, andere sitzen als Gefangene in irgendwelchen Lagern. Manche wurden einfach erschossen, befürchtet Unicef.
Das Kinderhilfswerk " Save the Children" kümmert sich um die Kindersoldaten in Somalia. Venitia Bellows ist Koordinatorin des Hilfswerks und erläutert die tragische Situation der Kinder am Horn Afrikas.
"Es ist leider so, dass viele Kinder in den Gefechten in Somalia eingesetzt wurden. Aber das Tragische ist, dass es auf der ganzen Welt solche Fälle gibt. Die Angelegenheit ist sehr komplex. Die Kinder können oft auf ganz einfache Art und Weise als Soldaten eingesetzt werden. Dazu kommt noch, dass ihr junges Alter für Armeen attraktiv ist, da sie theoretisch auch lange eingesetzt werden können. Als Menschenrechtsorganisation versuchen wir alles, damit hier in Somalia solche Fälle verhindert werden. Wir versuchen, solche Kinder-Soldaten von Gefechten fernzuhalten und zurück zu ihren Familien zu führen." (rv)
Indien: Bischöfe möchten Laien fördern
Die Laien in den Mittelpunkt stellen – das ist die Forderung, die die indische Bischofskonferenz anlässlich ihrer 19. Vollversammlung. Die 118 Bischöfe haben vor allem über die Rolle der Laien und deren Berufung in Indien gesprochen. Auch bei den indischen Christen spielt weiterhin das Kastensystem eine große Rolle. Der Bischof von Poona in Indien, Valerian D`Souza, erläutert, was die Anliegen der indischen Bischöfe betreffend den Laien sind: "Dass sie nicht zweitrangig sind. Bis zum Zweiten Vatikanischen Konzil gab es zwei Stufen, und zwar die Hierarchie und die Laien. Die Hierarchie waren die Leute an der Macht. Aber in der Würde sind wir gleich. Wir alle haben die gleiche Aufforderung, die Mission Christi weiterzuführen. So hatten wir eine Diskussion in dieser Richtung. Wie können wir die Laien in unserer Kirche in den Pfarrgemeinden und Schulen den richtigen Stellenwert geben? Daher soll es eine Zusammenarbeit geben."
Die katholische Kirche in Indien kann auf die Erfahrungen des Westens im Bezug auf die Rolle der Laien zurückgreifen. Das bestätigt auch Bischof D´Souza.
"Ich nehme an, dass wir einiges lernen können, wie die Kirche im Westen vorangeht. Bei uns aber besteht das Problem nicht, dass weniger Leute zur Kirche kommen. Bei uns liegen die Kirchenbesuchszahlen bei 80 bis 90 Prozent. Wir müssen nicht rausgehen, um zu sehen, wie wir die Leute in die Kirche bekommen. Die Frage ist, welche Rolle diese Laien nun haben. Sie sollen aktiver sein - und zwar in der Kirche, im Alltagsleben und auch in der Liturgie. Aber eigentlich ist die Macht immer noch bei den Priestern und Bischöfen." (rv)
DIE NACHRICHTEN:
Vatikan
Statistisch gesehen finden im Vatikan die meisten Straftaten der Welt statt. Bei der heutigen Eröffnung des vatikanischen Gerichtsjahres 2007 wurden die neusten Zahlen präsentiert. Die vatikanische Justiz befasste sich im vergangenen Jahr mit 486 Straf- und 341 Zivilverfahren. Die Bevölkerung des Vatikans beträgt aber nur 492 Staatsbürger. Die Kriminalitätsrate hängt damit zusammen, dass jährlich mehr als 19 Millionen Menschen den Vatikan besuchen. Bei den Straftaten handele es sich meist um Taschendiebstähle oder kleinere Betrügereien. Jedoch blieben viele der Taten unaufgeklärt, weil sich die Täter über die offene Grenze nach Italien absetzten und damit der vatikanischen Justiz entzögen. Um sich gegen den internationalen Terrorismus zu schützen, solle sich der Vatikan dem Schengen-Abkommen anschließen, hieß es. Dabei gehe es um einen intensiveren Informations- und Planungsaustausch über polizeiliche Erkenntnisse und Personenschutz. Dies sei ganz besonders wichtig im Kontakt mit Italien. (rv)
Papst Benedikt XVI. hat heute die Bischöfe Argentiniens getroffen. Auch hat der Papst mit dem Präsidenten der argentinischen Bischofskonferenz, Kardinal Jorge Mario Bergoglio, gesprochen. Bisher wurden keine Einzelheiten über die Zusammenkunft bekannt gegeben. (rv)
Europa
Deutschland
Nach Informationen des Magazins "Spiegel" treten immer mehr Deutsche zum Islam über. Im vorletzten Jahr hat sich die Zahl der Konvertiten vervierfacht, so eine Studie zum islamischen Leben in Deutschland, die in Kürze veröffentlicht wird. Nach der Studie sind in der Bundesrepublik zwischen Juli 2004 und Juni 2005 rund 4000 Menschen konvertiert. Das sind viermal so viel wie im Vorjahreszeitraum. Viele der Konvertiten seien vorher gläubige Christen gewesen, urteilt der Berliner Imam Mohammed Herzog, und hätten irgendwann Zweifel an ihrer Religion bekommen. Laut der Religionssoziologin Monika Wohlrab-Sahr seien zahlreiche Konvertiten auf der Suche nach dem Andersartigen. (pm/spiegel/agi)
Österreich
Schöpfungsverantwortung im alltäglichen Handeln der Kirche ist ein "Gebot der Stunde". Das betonte der Kärntner Diözesanbischof Alois Schwarz gestern bei einem Pressegespräch in Salzburg aus Anlass der diesjährigen Österreichischen Pastoraltagung. Sie steht unter dem Generalthema "Schöpfungsverantwortung als pastorale Aufgabe". Schöpfungsverantwortung entspreche dem Leitbild einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Entwicklung, unterstrich Bischof Schwarz. Er ist in der Österreichischen Bischofskonferenz für den Umweltbereich zuständig. An der Pastoraltagung nehmen 300 Personen aus Österreich und dem benachbarten Ausland teil. (kap)
Schweiz
In der Zentralschweiz werden künftig Überwachungskameras in Kirchenräumen installiert. Eine neue Datenschutzverordnung macht die Videoüberwachung in katholischen Kirchen und Kapellen des Kantons Schwyz möglich. Die neue Verordnung ist zu Jahresbeginn in Kraft getreten. Das Anbringen von Überwachungsanlagen sei allerdings nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich. Vor Ort wird darauf hingewiesen, dass es eine Videoüberwachung gibt. Zudem müssten Aufzeichnungen innerhalb von 48 Stunden gelöscht werden, es sei denn, es ereigne sich ein strafrechtlicher Vorfall. Dann dürften die Videobänder bis zur Bekanntgabe an die Behörden aufbewahrt werden. Im Kanton Schwyz wurden in den vergangenen Monaten zahlreiche vandalische Akte sowie Diebstähle in Kirchenräume festgestellt. Damit Ganoven ein möglichst schweres Spiel haben, sind verschiedene wertvolle Kunstgegenstände in den Kirchen elektronisch gesichert. Konkret kommen Lichtschranken und Bewegungsmelder zum Einsatz. In einigen Kirchen sind Statuen so gesichert, dass sofort Alarm läutet, wenn sie entfernt werden. (diverse)
Afrika
Ghana
Der deutsche Bundespräsident Horst Köhler hat bei seinem Staatsbesuch in Ghana einen Schuldenerlass angekündigt. Köhler habe dem ghanaischen Präsidenten John Kufuor mitgeteilt, dass Deutschland auf 270 Millionen Euro verzichte, bestätigten Sprecher beider Seiten. Köhler eröffnet in Ghanas Hauptstadt Accra gemeinsam mit Kufuor das zweite Afrika-Forum, das afrikanische und europäische Führungskräfte aus Politik, Wirtschaft und Kultur zusammenführt. Es war von Köhler initiiert worden. Ein erstes Treffen hatte vergangenes Jahr in Bonn stattgefunden. Für 2007 ist ein weiteres Forum ebenfalls in Bonn geplant. Ziel ist es, den Dialog zwischen Afrika und Europa zu intensivieren. Kurz vor Beginn des zweiten Afrika-Forums hat sich der ghanaische Staatschef John Kufuor bei Bundespräsident Horst Köhler für die deutsche Entwicklungshilfe bedankt. Kufuor habe dem Bundespräsidenten für einen Schuldenerlass aus früheren Jahren gedankt, erklärte ein Sprecher Köhlers. Bei dem zweiten Afrika-Forum wollen bis Sonntag zahlreiche afrikanische und europäische Führungskräfte aus Politik, Wirtschaft und Kultur gemeinsame Probleme erörtern. Heute besuchte Köhler in Ghana die Stadt Kumasi. Dort wurde der Bundespräsident vom König des dort dominierenden Ashanti-Volkes, Nana Osei Tutu II, mit einer farbenfrohen Zeremonie empfangen. Bis zu 2.000 Menschen nahmen daran teil. (dw)
Somalia
Regierungstruppen haben mit Unterstützung äthiopischer Soldaten nach eigenen Angaben die letzte Bastion islamistischer Rebellen im Süden des Landes eingenommen. Ein Sprecher der Übergangs-Regierung sagte, der Küstenort Ras Kamboni an der Grenze zu Kenia sei nach heftigen Kämpfen gestern Abend erobert worden. Die meisten Islamisten seien gefangengenommen worden oder in die Wälder geflüchtet. Sie würden weiter verfolgt. Derweil sollen sich mehrere Clan-Führer bereit erklärt haben, die Waffen niederzulegen und sich in die Armee integrieren zu lassen. (dw)
Elfenbeinküste
Der Friedensprozess im afrikanischen Land stockt. Das gab die internationale Arbeitsgruppe bekannt, die im Auftrag der UNO über die Entwicklung des Landes wacht. Sie kritisiert insbesondere den "Unwillen einiger Politiker", die gegen die UNO-Resolution zum Frieden in der Elfenbeinküste arbeiten. Die internationale Arbeitsgruppe fordert, dass sich der UNO-Sicherheitsrat verstärkt für das Land interessiert. (misna)
Nahost
Libanon
Islamistische Hackers haben die Internetseite des Rates der Kirchen im Nahen Osten angegriffen. Das berichtet heute die libanesische Zeitung "As-Safir". Der gesamte Inhalt der Homepage sei gelöscht und stattdessen Propagandamittel der Fundamentalisten eingefügt worden. Die Seite wurde dann gesperrt. Der Generalsekretär des Rates, Georges Ibrahim, hat mit Vertreter der christlichen und muslimischen Gemeinschaften im Libanon über den Vorfall gesprochen. Auch ein Angriff auf die Internetseite der Jungen-Christen war durchgeführt worden. Die Homepage wurde aber nicht beschädigt. (rv)
Asien
Pakistan
Ein muslimischer Student der Universität Peschawar hat gefordert, den Bau einer Kirche im Innern der Universität zu verhindern. Der Kirchenraum gefährde das interreligiöse Zusammenleben. Die Nachrichtenagentur "Asianews" meint, ein Beschluss gegen den Kirchenbau werde ein politisches Nachspiel haben, da sich die Lokalbehörden f ü r den Kirchenbau ausgesprochen hatten. (asianews)
Philippinen
Die zehn ASEAN-Staaten wollen enger bei der Bekämpfung des Terrorismus zusammenarbeiten. Zum Auftakt ihres Gipfeltreffens in der süd-philippinischen Stadt Cebu unterzeichneten die Staats- und Regierungschefs ein entsprechendes Abkommen. Es sieht unter anderem die leichtere Verfolgung und Auslieferung von Terrorverdächtigen vor. Auf dem Gipfel soll zudem die radikalste Reform seit der Gründung des Verbandes vor 40 Jahren eingeläutet werden. Dazu gehören die Einführung von Mehrheitsentscheidungen und die Verhängung von Sanktionen gegen Mitgliedstaaten. Zu dem Südostasiatischen Staatenverband gehören Burma, Brunei, Indonesien, Kambodscha, Laos, Malaysia, die Philippinen, Singapur, Thailand und Vietnam. (dw)
Indonesien
Die katholische Kirche auf den Inselgruppe Mentawai bemüht sich, die seit der Einführung des Christentums unterdrückte Stammeskultur wiederzubeleben. Da aber vor allem die jungen Bewohner der Inseln nur wenig über ihre ursprünglichen Wurzeln wissen, gestaltet sich dieses Unternehmen als schwierig, so ein chinesischer Priester in Indonesien. Protestantische Missionare waren vor einem Jahrhundert die ersten, die auf diese Inseln kamen. Im Zuge der Evangelisierung verboten sie den Einheimischen alte Rituale und Traditionen und verbrannten okkulte Kunstgegenstände. (ucanews)
Thailand
Der Päpstliche Rat für Gerechtigkeit und Frieden hält vom 25. bis 27. Januar in Bangkok eine Konferenz zum Thema "Die neuen Herausforderung für die Völker Asiens". Im Mittelpunkt wird die Soziallehre der katholischen Kirche stehen sowie deren Anwendung auf dem asiatischen Kontinent. Unter den Teilnehmer wird auch der Präsident des Päpstlichen Rates, Kardinal Renato Raffaele Martino, dabei sein. (rv)
China
Zwei von neun kürzlich verhafteten Priestern sind aufgrund ihres schlechten Gesundheitszustandes freigelassen worden. Die sieben anderen werden immer noch in einem Kellergeschoss in der Provinz Hebei festgehalten. Die neun Männer wurden am vergangenen 27. Dezember von der Polizei verhaftet, da sie angeblich an einer illegalen Versammlung teilgenommen haben. Laut Lokalmedien sollten die Priester gezwungen werden, sich in der staatlich anerkannten Kirche der "patriotischen Vereinigung chinesischer Katholiken" einzuschreiben. (asianews)
Der chinesische "Untergrundbischof" Joseph Meng Ziwen ist im Alter von 103 Jahren gestorben. Der Bischof der Industriemetropole Nanning in der südlichen Provinz Guangxi erlag vergangenen Sonntag einem Krebsleiden. Die an Vietnam grenzende autonome Region Guangxi ist Heimat der Zhuang-Minorität, eines Thai-Volks. Noch mit 100 Jahren hatte der Bischof jeden Sonntag in drei Pfarreien Gottesdienst gefeiert. Meng soll heute beerdigt werden. Meng wurde am 19. März 1903 als Kind nichtkatholischer Eltern geboren und ließ sich als Jugendlicher taufen. Nach dem Studium der Philosophie und Theologie im heutigen Malaysia empfing er 1935 in Nanning die Priesterweihe. Bald nach der kommunistischen Machtübernahme 1949 wurde er der Kollaboration mit dem früheren Kuomintang-Regime angeklagt und Anfang der fünfziger Jahre in ein Umerziehungslager gesteckt, aus dem er erst 1970 freigelassen wurde. 1984 wurde Meng mit Erlaubnis des Heiligen Stuhls zum Bischof geweiht. Um Schwierigkeiten mit den kommunistischen Behörden zu vermeiden, habe er kirchenamtliche Dokumente aber immer nur als einfacher Pfarrer unterzeichnet. (asianews/kap)
Bei einem Treffen von Diözesanpriestern ist eine eigenständige Finanzierung gefordert worden. Die indische Kirche sei zu sehr von Spenden aus Übersee abhängig. Reichere Diözesen sollten hierbei ärmere unterstützen, damit diese auf eigenen Füßen stehen können. Wichtig sei auch, dass bei den Menschen ein größeres Zugehörigkeitsgefühl zu ihren Gemeinden geweckt werde. Wenn die Menschen sich ihrer Gemeinden verbunden fühlten, trügen sie auch mehr zu deren Wohl bei. (cns)
Die Kirchen in der früheren Kronkolonie Hongkong wollen enger zusammenarbeiten. In einer gemeinsamen Botschaft zur Weltgebetswoche für die Einheit der Christen nehmen sie sich vor, besonders im sozialen Bereich deutlicher Zeichen ihrer Einheit zu geben. "Manchmal verhalten wir uns untereinander wie Konkurrenten. Das schwächt das Zeugnis, dass der Herr, unser Gott, ein einziger ist." So das Statement wörtlich. (asianews)
Indien
Nach einem drei Tage langen Todeskampf ist ein junger Christ in Bombay verstorben. Am vergangen Dienstag war er auf geheimnisvolle Weise von einem Zug geworfen worden. Die Polizei meldete, er habe sich umgebracht. Die christliche Gemeinschaft in Zentralindien geht aber von einem Mord gegen den Christen aus. Der junge Mann war vor zwei Jahren Christ geworden und hatte zahlreiche Morddrohungen erhalten. (asianews)
Immer mehr Frauen, die Opfer sexueller Belästigungen oder Gewalt werden, zeigen die Täter an. Im Bundesstaat Mahrashtra passten Arbeiterinnen, die jahrelang von ihrem Personalchef belästigt wurden, den Mann vor seiner Haustür ab, verprügelten ihn und gaben ihn dann an der nächsten Polizeistation ab. (asianews)
Amerika
Vereinigte Staaten
Der Vorsitzende der Katholische Bischofskonferenz der Vereinigten Staaten, Skylstad fordert eine bessere Irakpolitik von Präsident Bushs. Politische Entscheidungen müssten in moralischer Verantwortung gegenüber dem Land gefällt werden. Man solle daran arbeiten, dass die Iraker wieder ein Leben in Sicherheit und Würde führen können. Wirtschaftliche und politische Strukturen sollten aufgebaut werden, um Arbeitsplätze zu schaffen und die Gewalt im Land einzudämmen. Religionsfreiheit und grundlegende Menschenrechte sollen gestärkt werden, so die Bischöfe der USA. (cns)
Paraguay
Der ehemalige Bischof von San Pedro, Fernando Lugo, hofft auf ein großes soziales Abkommen. Lugo will bei der Präsidentschaftswahl 2008 antreten. Er wünsche sich eine kollektive Führung des Landes, um gemeinsam gegen die Armut in Paraguay anzukämpfen und die Korruption einzudämmen. Er sei allerdings kein Messias, sagte das ehemalige Kirchenoberhaupt. 40 Prozent der Menschen Paraguays leben in Armut. (cns)