B >
RVRadio Vatikan
Photo

Kategorien


  Caritas und    Solidarität


  Kirche


  Kultur und    Gesellschaft


  Vatikan


  Synode


  Ökumene


  Familie


  Jugendliche


  Gerechtigkeit und    Friede


  Politik


  Religion und Dialog


  Wissenschaft und    Ethik


  Audienzen und    Angelusgebete


  Apostolische Reisen

Andere Sprachen


  Über uns


  Programmschema


  Unsere Programme


  News auf Latein


  Wollen Sie spenden?


  Freunde von RV


  RV-Freunde:
   Downloads



  Links


  Empfang

Vatikanische Website


  Heiliger Stuhl


  Vatikanstadt


  Liturgische Feiern    des Papstes


  Pressesaal des    Heiligen Stuhles


  L'Osservatore
   Romano



  Vatikanisches    Fernsehzentrum

 home > Nachrichtenarchiv


Meldungen vom 28.7.2007

- Vatikan: Stabwechsel am Dialograt -
- Indonesien: Tsunami nicht vergessen -
- Ruanda: Abschaffung der Todesstrafe -


Verantwortlich: P. Eberhard v. Gemmingen SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Mario Galgano
Redaktionsschluss 16.00 Uhr

THEMEN DES TAGES:

Vatikan: Stabwechsel am Dialograt
Der päpstliche Dialograt hat einen neuen Präsidenten. Kardinal Jean-Louis Tauran, der zuletzt Bibliothekar der römischen Kurie war, hat das Amt heute im Rahmen einer kleinen Zeremonie übernommen. Unter den Mitarbeitern des Dialogrates ist auch der aus Indonesien stammende Steyler Missionar P. Markus Solo: „Das große Motto, unter dem wir alle arbeiten werden, und das hat Kardinal Tauran unterstrichen, ist der Dialog in ‚veritas et caritas’, der Dialog in Wahrheit und Liebe. Und er hat gleich angemerkt, dass so ein Dialog teuer ist. Er verlangt sehr viel Fleiß von uns, Engagement, Selbsthingabe. Manche Wege sind steinig, das gibt es Berge und Täler, um dieses Ziel zu erreichen – und damit müssen wir rechnen.”
Der Dialograt ist für die Beziehungen der katholischen Kirche mit den nichtchristlichen Religionen – mit Ausnahme des Judentums - zuständig. Die wichtigste Rolle spielt unbestritten der Dialog mit dem Islam, sagt P. Solo.
„Heute in der Rede sowohl vom scheidenden Präsidenten als auch vom neuen Präsidenten merkt man, dass der Dialog mit dem Islam immer wichtiger wird. Die empfindlichen Regionen sind Asien, z.B. Indonesien, der südliche Teil der Philippinen, Malaysia, Pakistan, Bangladesh, Afghanistan. Wir nennen auch ausdrücklich die arabischen Länder.”
Kardinal Tauran ist ein Spitzendiplomat des Heiligen Stuhles. 13 Jahre lang war er vatikanischer „Außenminister”, davor Nuntius unter anderem im Libanon. Das Amt des Präsidenten des Dialogrates übernahm er von seinem französischen Landsmann Kardinal Paul Poupard, der seit einem Jahr sowohl den Dialog- als auch den Kulturrat leitete.
„Ich sehe darin die Wichtigkeit des interreligiösen Dialogs mit dem eigenen Büro, mit der eigenen Stelle unter einer Leitung getrennt vom Kulturrat. Ich finde es auch ganz wichtig, weil diese beiden Räte getrennt sein müssen, um sich zu konzentrieren auf die Arbeitsbereiche, für die sie zuständig sind. Der Dialog der Religionen ist mit der Zeit wichtiger geworden.”
(rv)

Ägypten: Erfreut über Öffnung des Großmuftis
Auch Muslime können frei ihre Religion wechseln - das erklärte kürzlich der ägyptische Großmufti Ali Gomaa in einer „Fatwa” (Rechtsgutachten) für die Webseiten der „Washington Post” und „Newsweek”. Die Äußerung des Großmuftis hat besonderes Gewicht, weil er zugleich der Vorsitzende des Dar-al-Ifta ist, der seit 1875 bestehenden offiziellen ägyptischen Behörde, die islamische Rechtsgutachten erstellt. Der Apostolische Nuntius in Kairo, Erzbischof Michael Fitzgerald, zeigt sich erfreut über dieses Gutachten.
„Normalerweise steht die Apostasie – also der Abstand vom Islam durch einen förmlichen Akt – unter Strafe. Es gab aber interessanterweise diese Stellungnahme vom Mufti, und er sagt, dass es Fälle von Apostasie gibt, bei denen der Islam oder die islamische Gemeinschaft nicht angegriffen wird. Daher solle nicht ein weltliches Gericht, sondern einzig Gott über diese Menschen richten. Vielleicht ist dies ein Zeichen dafür, dass der Islam eine neue Richtung einschlägt.”
Die Grundlage für die Aussagen des ägyptischen Großmuftis ist der Koran, so Nuntius Fitzgerald.
„Der Mufti zitiert bekannte Stellen aus dem Koran: ‚Euch gehört eure Religion, mir gehört meine Religion’. Und dann gibt es eine weitere Koran-Stelle: ‚Religion kennt keinen Zwang’. Wir wissen aber auch, dass diese Zitate in der muslimischen Gemeinschaft nicht unbedingt angewendet werden.”
Einige arabische Medien berichten, dass der Großmufti seine Aussagen mittlerweile widerrufen habe.
Der Brite Fitzgerald, ein Ordensmann der „Weißen Väter”, war seit 1987 Sekretär des Päpstlichen Rates für den Interreligiösen Dialog und seit Oktober 2002 dessen Präsident. Davor leitete er 1972 bis 1978 das päpstliche Institut für Islam-Studien PISAI in Rom. Seit Februar 2006 vertritt Fitzgerald den Heiligen Stuhl in Ägypten und bei der Liga der Arabischen Staaten. (rv)

Ruanda: Bischöfe, Abschaffung Todesstrafe genügt nicht
Nach der Abschaffung der Todesstrafe in Ruanda hat die Bischofskonferenz des zentralafrikanischen Landes weitere Maßnahmen der Regierung in Kigali gefordert. Ruanda hat als weltweit 130. Nation die Todesstrafe abgeschafft. Wegen der „unmenschlichen und abstoßenden” Situation in Ruandas Gefängnissen reiche dieser Schritt nicht aus, so der Erzbischof von Kigali, Thaddée Ntihinyurwa. Die Regierung müsse auch die Anti-Folter-Konvention der Vereinten Nationen ratifizieren.
„Wir haben die Abschaffung der Todesstrafe sehr begrüßt. Damit wird die Versöhnung innerhalb der Gesellschaft noch stärker. Das gilt sowohl für einzelne Personen als auch für die Familien. Jede Seite muss nun ihre Fehler anerkennen und sich der Justiz stellen. Denn nur wenn es eine abschließende gerechte Verurteilung gibt, wird es auch eine wahre Versöhnung geben.”
Der Völkermord in Ruanda an der Minderheit der Tutsi und an gemäßigten Hutus begann in der Nacht auf den 7. April 1994 und kostete innerhalb von nur 100 Tagen nach Schätzungen rund 800.000 Menschenleben. Anlass war der Konflikt zwischen der damaligen ruandischen Regierung und der Rebellenbewegung „Ruandische Patriotische Front”. Die beiden Konfliktparteien gibt es noch heute, so der Erzbischof: „Die Kirche spielt eine bedeutende Rolle. Denn nur sie kann die Menschen auf beiden Konfliktseiten anmahnen und ihnen auf die Liebe Gottes aufmerksam machen. Dazu gehört auch, die Barmherzigkeit gegenüber jeden Menschen zu betonen.” (rv)

Indonesien: Tsunami nicht vergessen
Ein Erdbeben der Stärke 6,6 hat gestern den Osten Indonesiens erschüttert. Berichte über Verletzte und Schäden gibt es bisher nicht. Der Wiederaufbau der von der großen Tsunami-Katastrophe Ende 2004 verwüsteten Gebiete ist beendet. Schon bald nach dem Seebeben begann ein Kampf um die Küste und ums Land. Regierungen versuchten, einen Modernisierungsschub von oben durchzusetzen. Zweieinhalb Jahre nach der Tsunami-Katastrophe sieht die Lage im indonesischen Banda Aceh wieder erfreulicher aus, bestätigt Frank Wiesemann, Entwicklungshelfer des Deutschen Entwicklungsdienstes in Banda Aceh.
„Die Situation in der Stadt Banda Aceh selbst – also einer Stadt mit rund 220.000 Einwohnern – hat sich deutlich verbessert. Es gibt sehr viele Geschäfte, die wieder geöffnet haben. Man findet wieder größere und kleinere Supermärkte, aber auch Hotels, die wieder aufgebaut wurden. Es sind kaum noch größere Trümmergebiete zu finden, wie sie noch 2005 das Bild geprägt haben. Die Straßen sind mittlerweile wieder dicht besetzt mit Autos und vor allem auch mit sehr vielen Motorrädern. Das zeigt, dass die Situation und die Wirtschaft sich stark verbessert, dass die Region angefangen hat zu prosperieren und dass die Menschen neue Hoffnung geschöpft haben.”
Gerade kirchliche Organisationen helfen den Menschen vor Ort, haben jedoch mit Schwierigkeiten zu kämpfen.
„Die Provinz von Banda Aceh ist sehr stark muslimisch geprägt. 98 Prozent sind Muslime hier. Doch ohne Berücksichtigung des Religionshintergrundes haben die Kirchen hier der Bevölkerung geholfen. Aufgrund der Tsunami-Katastrophe und aufgrund der vielen Spenden, die gerade in den entwickelten Ländern gesammelt wurden, konnten die kirchlichen Hilfswerke wie Caritas mit sehr viel Kapital einiges bewirken. Diese Hilfe ist durch die verschiedenen Caritas-Organisationen in einer neutralen Art und Weise geleistet worden, sodass anfängliches Misstrauen oder vielleicht auch Gefühle der Unterlegenheit auf moslemischer Seite sich nun nicht mehr finden.”
Am 26. Dezember 2004 löste ein Seebeben der Stärke 9 ein Tsunami im Indischen Ozean aus, der ausgedehnte Küstenstreifen in Indonesien, Thailand, Malaysia, Sri Lanka und Indien verwüstete. Das Epizentrum des Seebebens lag etwa 100 Kilometer südlich der Nordwestspitze Sumatra, so dass diese Region mit Ihrer Hauptstadt Banda Aceh besonders betroffen war. (rv)


DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Papst Benedikt XVI. hat seinen knapp dreiwöchigen Urlaub in den norditalienischen Dolomiten beendet und ist nach Rom zurückgekehrt. Nach der Ankunft auf dem Flughafen von Rom-Ciampino begab er sich am Freitagabend sofort an seinen nahe gelegenen Sommersitz Castelgandolfo. Dort wird er sich für den Rest der heißen Jahreszeit aufhalten, vermutlich bis Mitte oder Ende September. Sein erster öffentlicher Auftritt ist am Sonntagmittag das gemeinsame Angelus-Gebet mit den versammelten Gläubigen im Innenhof der Residenz in den Albaner Bergen. Die Generalaudienzen jeweils am Mittwoch gibt Benedikt XVI. je nach Besucherandrang in der vatikanischen Audienzhalle oder ebenfalls in Castelgandolfo. Unterbrochen wird der Aufenthalt in der Sommerresidenz am 1. und 2. September durch eine Reise in den mittelitalienischen Wallfahrtsort Loreto und vom 7. bis 9. September durch die Pastoralreise nach Wien und Mariazell. Während des Aufenthaltes in Castelgandolfo ist das Audienzprogramm des Papstes stark eingeschränkt. (kna)
Der 70-jährige Erzbischof Felix del Blanco Prieto ist heute zum neuen Präsidenten der Apostolischen Almosenverwaltung ernannt worden. Der spanische Vatikan-Diplomat war bislang Botschafter des Papstes in Libyen und Malta. Der bisherige Präsident, Erzbischof Oscar Rizzardo, hatte seinen Rücktritt aus Altersgründen angekündigt. Die Behörde nimmt im Auftrag des Papstes den Pflegedienst für die Armen wahr. (rv)

Europa

Deutschland
Der Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller hat christliche Politiker zur ehelichen Treue aufgerufen. Er appellierte an die Gläubigen, ein christliches Leben gemäß der Zehn Gebote zu führen und machte dies am Schutz des menschlichen Lebens und an der ehelichen Treue fest. Wörtlich sagte er: „Wenn sich eine Partei und ein Kandidat christlich nennen, dann müssen sie sich auch an diesem Anspruch messen lassen. Große Sonntagsreden über die christlichen Werte führten nicht weiter, so Bischof Müller. (pm)
Der Augsburger Bischof Walter Mixa ist gegen den Neubau der Groß-Moschee in Köln. Solange Christen in islamischen Ländern kaum eine Daseinsberechtigung hätten, dürfe ein solches Gebetshaus nicht errichtet werden, so Mixa. Der Augsburger Bischof rief Muslime in Deutschland dazu auf, sich für die Rechte von Christen in ihren Herkunftsländern einzusetzen. Der geplante Bau einer Groß-Moschee erhitzt in Köln seit Monaten die Gemüter. Der türkische Religionsverband „Ditib” will auf seinem Gelände im Stadtteil Ehrenfeld ein neues Gebetshaus bauen. Vor allem die geplante Größe des Gotteshauses stößt auf Widerstand. (ap/kna)
Peter Neher, Caritaspräsident und Augsburger Diözesanpriester, ist von Papst Benedikt XVI. zum Prälaten ernannt worden. Bischof Walter Mixa überreichte ihm Donnerstagabend die Ernennungsurkunde. Dabei sagte er, die deutsche Caritas habe mit Neher einen „theologisch versierten und kirchlich verlässlichen, sozialpolitisch kompetenten und tief im katholischen Glauben verwurzelten Repräsentanten” an ihrer Spitze. Der aus Pfronten im Allgäu stammende Neher empfing 1983 die Priesterweihe. Nach seiner Promotion 1989 über Sterbebegleitung war er bis 1994 Pfarrer in Kempten, von 1994 bis 1999 Subregens des Bischöflichen Priesterseminars in Augsburg. 2000 wurde er zum Diözesancaritasdirektor und 2003 zum Präsidenten des Deutschen Caritasverbandes gewählt. Neher ist auch Berater der Kommission für karitative Fragen der Deutschen Bischofskonferenz und wurde 2005 in den Päpstlichen Rat „Cor Unum” berufen. (kna)

Österreich
Morgen startet ein neuer Informationsservice der katholischen Kirche in Österreich zum bevorstehenden Besuch von Papst Benedikt XVI. Neuerdings gibt es die Möglichkeit, sich mit einem „SMS-Zitate-Service” 40 Tage lang auf den Besuch Benedikts in Österreich vorzubereiten. Nach dem Motto „Gedanken zum Tag” bekommt jeder Interessierte täglich ein wichtiges Zitat aus den Reden und Schriften von Papst Benedikt XVI. bzw. des Theologen Joseph Ratzinger per SMS zugesandt. Es sind aber auch noch andere Serviceleistungen per Handy geplant. Neben einem Handy-Bild des Papstes kann man auch Lieder, die bei den Feiern mit dem Papst gesungen werden, Choralgesänge von den Mönchen aus dem Stift Heiligenkreuz oder das Glockengeläute der Mariazeller Basilika, als Klingelton auf das Handy laden. (kap)
Eine künstlerisch herausragende Expertin hat das liturgische Gewand für den Besuch des Papstes in Wien entworfen. Am Sonntag, 9. September, bei der Messfeier im Wiener Stephansdom wird Benedikt das Gewand aus grüner Shantung-Seide von der Benediktinerin Sr. Imelda Ruf zum ersten Mal tragen. Das Gewand und die dazugehörige Mitra erfordern insgesamt 230 Arbeitsstunden. Auf Gewand und Mitra näht die kunstfertige Ordensfrau in stundenlanger Feinarbeit Bernstein in naturbelassener Form, wie die Wiener Kirchenzeitung „Der Sonntag” berichtet. Der Bernstein stehe für das Thema Schöpfung. Dazwischen verarbeitet Sr. Imelda unregelmäßige Flussperlen und vergoldete Perlen, „die den himmlischen Glanz symbolisieren”. Die kleinsten Perlen sind knapp zwei Millimeter groß, die größten 14 Millimeter. Das fließende Muster der Perlen auf dem Messgewand soll zum Ausdruck bringen, dass „in der Kirche Bewegung möglich sein muss”, erläutert die Ordensschwester. (kap)

England
Die Pfadfinder der orthodoxen Kirchen nehmen am Fest zum hundertjährigen Bestehen der Pfadfinder teil. Das bestätigte der orthodoxe Metropolit in Belgien, Bischof Athenagoras von Sinop. Die Feierlichkeiten finden noch bis zum 8. August in England statt. Die Stärkung der Glaubensgemeinschaft und der soziale Engagement verbinden das Padfindertum mit dem orthodoxen Glauben, so Bischof Athenagoras. Pfadfinder der orthodoxen Kirchen sind vor allem im Nahen Osten zu finden. Diese Jugendgemeinschaft, so der Bischof, bringe die Jugend im Auftrag Gottes und der Nächstenliebe zusammen. Dass viele Pfadfinder in den Dienst der Kirche eintreten, sei daher nicht verwunderlich. (sir)

Zypern
Weitere Zerstörungen der christlichen Kirchen im Norden der Insel durch die türkische Armee sollen verhindert werden. Das versprach der Großscheich von Ägypten, Mohamed Sayed Tantawi, auf Grund eines Aufrufes des Erzbischofs der Orthodoxen Kirche Zyperns, Chrysostomos II. Es ist das erste Mal, dass ein Operhaupt der Muslime sich wohlwollend gegenüber einer Angelegenheit der Orthodoxen Kirche in Zypern äußerte. Zypern ist seit der Besetzung der türkischen Armee 1974 in zwei Regionen zersplittert. Der Erzbischof betonte, dass über 500 Kirchen in der besetzten Region dringend eine Restaurierung benötigen. Nur so könne der Zerfall der Gotteshäuser aufgehalten werden. (sir)

Afrika

Uganda
Der „Gemeinsame Christenrat” (JCC) in Uganda hat die Pläne der Regierung kritisiert, einen allgemeinen verpflichtenden Wehrdienst einzuführen. Der Rat der christlichen Kirchen bemängelt, dass der Militärdienst „einzig den parteipolitischen und ideologischen Zwecken der Partei des Präsidenten dienen würde”. Bereits am Anfang seiner Machtübernahme 1986 hatte Yoweri Kaguta Museveni für Regierungskader einen kontroversen und oft anti-religiösen Militärdienst verpflichtend gemacht. (pm)

Naher Osten

Saudi-Arabien
Viele Moscheen sind nicht in Richtung der Heiligen Stadt Mekka ausgerichtet. Das entdeckten saudi-arabische Wissenschaftler durch die Satellitenaufnahmen des Internet-Programms „Google Earth”. Die muslimischen Architekten haben die Lage der Gebetshäuser falsch berechnet, so die Wissenschaftler. Der Konstruktionsfehler wird bereits am saudi-arabischen Zentrum für Islamfragen diskutiert. Muslime beten immer gegen Mekka, der heiligen Stadt des Islam. Daher müssen alle Moscheen in Richtung dieser Stadt in Saudi-Arabien ausgelegt sein. „Google Earth” fotografiert die ganze Welt durch Satellitenaufnahmen und stellt dreidimensionale Detailaufnahmen der gewünschten Region zur Verfügung. (corriere della sera)

Irak
Unicef und das Flüchtlingswerk der Vereinten Nationen haben einen Spendenaufruf für den Schulbesuch irakischer Flüchtlingskinder gestartet. Die Hilfsorganisation warnen davor, dass in Syrien, Jordanien, im Libanon und in Ägypten eine Generation von Flüchtlingen ohne jede Ausbildung heranwachse. In Syrien gehe nur etwa jedes zehnte Flüchtlingskind zur Schule. Unter den zwei Millionen irakischen Flüchtlingen befänden sich etwa 500.000 Kinder im Schulalter. Die Flüchtlingswelle nach den Kämpfen im Irak 2003 war eine der größten seit dem Zweiten Weltkrieg. Zum Saisonbeginn im Herbst sollen 155.000 irakische Kinder zusätzlich ihre Schulbildung aufnehmen können. (sir/pm)

Asien

Philippinen
Der vor wenigen Tagen freigelassene italienische Missionar Giancarlo Bossi hat sich entschieden gegen Vermutungen gewendet, seine Entführung habe einen religiös motivierten Hintergrund. „Das war keine Tat gegen die Kirche” sagte der Missionar in einem Interview mit dem italienischen Staatsfernsehen RAI. In seiner Gemeinde Payao lebten ebenso viele Muslime wie Christen, und alle hätten ihn gemeinsam willkommen geheißen. Bei den Entführern habe es sich vielmehr um Kriminelle gehandelt, die ihn um des Geldes Willen festgehalten hätten. Pater Bossi rief dazu auf, sich um ein gutes Zusammenleben zu bemühen und den Hass nicht weiter zu schüren. Er selbst habe den Entführern längst verziehen – das sollten auch seine Mitmenschen tun, bat der Missionar. (misna)

Pakistan
In den Überschwemmungsgebieten Pakistans ist die Gesundheit von mehr als einer Million Kindern in Gefahr. Laut dem UNO-Kinderhilfswerk „Unicef” leiden die Kinder besonders an Typhus, Durchfall und Hautkrankheiten. Bei Wirbelstürmen und Monsunregen im Süden und Südosten des Landes waren im Juni nach Schätzungen von Unicef rund 300 Menschen ums Leben gekommen. 400.000 verloren ihre Häuser. Vor einer Woche hatte Unicef an die internationale Gemeinschaft appelliert, in den kommenden drei Monaten 38 Millionen Dollar für die Betroffenen zur Verfügung zu stellen. (pm/reuters)
Einen Tag nach dem Selbstmordanschlag nahe der Roten Moschee in Islamabad hat die pakistanische Regierung das islamische Gotteshaus auf unbestimmte Zeit erneut geschlossen. Bei dem Attentat starben mindestens 13 Menschen, 43 wurden verletzt. Die Rote Moschee war erst wenige Stunden zuvor nach wochenlanger Schließung wiedereröffnet worden. Sicherheitskräfte waren am Morgen gegen radikale Moslems mit Tränengas vorgegangen, die abermals das Gotteshaus besetzen. (afp)

Amerika

Vereinigte Staaten
Die amerikanischen und mexikanischen Bischöfe haben ihre Sorge über die zunehmende Gewalt an der Grenze zu Mexiko bekundet. Der US-Senat hatte gestern drei Milliarden Dollar für die Sicherung der Grenzen genehmigt. Mit dem Geld sollen 23.000 weitere Grenzschützer eingestellt und ausgebildet werden. Allein in diesem Jahr sind bis Anfang Juli bereits 210 Menschen bei dem Versuch ums Leben gekommen, die Grenze Mexikos zu den USA illegal zu überqueren. Rund 500.000 Mexikaner pro Jahr reisen, Schätzungen zu Folge, illegal in die USA ein. (ap/reuters)

Vereinte Nationen

Die Menschen in der westsudanesischen Provinz Darfur werden systematisch gefoltert, vergewaltigt und ermordet. Dies geht aus einem in Genf veröffentlichten Bericht des UNO-Menschenrechtskomitees hervor. Seit dem Beginn des Konflikts zwischen regierungstreuen arabischen Milizen und Rebellen seien mindestens 200.000 Menschen getötet worden, die meisten von ihnen Zivilisten. Den sudanesischen Behörden wirft das Komitee zudem vor, einer 'ethnischen Säuberung' und Angriffen auf Zivilisten tatenlos zuzusehen. Das UNO-Menschenrechtskomitee besteht aus Juristen. Es ermittelt nicht vor Ort, sondern stützt sich für seine Berichte auf Beiträge der betroffenen Regierungen und von Nicht-Regierungsorganisationen. In einem weiteren Gremium, dem UN-Menschenrechtsrat, sind dagegen Staaten vertreten. (dw)


Die obigen Texte basieren auf unserer Nachrichtensendung "Treffpunkt Weltkirche" täglich um 16 Uhr. Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, ADN-Kronos, Upi, Cns, Uca, Misna, Osservatore Romano – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

Buchbesprechung:

Titel: Die Nase Italiens
Autoren: Roeck/Tönnesmann
Verlag: Wagenbach 2005
Kosten: 24,50 €
Rezensentin: Sr. Hilliganda Rensing

DasBuch, um das es hier geht, ist ein Lebensbild des wohl berühmtesten Condottiere – Söldnerführers – der beginnenden Renaissance. Er nennt sich Federico da Montefeltro (1422-1482). Er ist bekannt geworden wegen seiner markanten Nase, deren Wurzel er zusammen mit dem rechten Auge bei einem Turnier verloren hat. Die Autoren des Buches heißen Bernd Roeck und Andreas Tönnesmann, der eine ist Historiker, der andere Kunstgeschichtler. Sie schildern zunächst den skrupellosen, trickreichen, aber höchst intelligenten Strategen,der sich seine militärischen Dienste zu erstaunlichen Preisen bezahlen lässt und auf diese Weise viel Geld sammelt. Das Städtchen Urbino kommt durch ihn Ansehen und Wohlstand. Federico sorgt selbst dafür, dass seine Erfolge und Verdienste im Gedächtnis der Nachwelt erhalten bleiben. Er betreibt so etwas wie gezielte Propaganda, und zwar weiß er sich nicht nur als erfolgreicher condottiere zu empfehlen, sondern auch als princeps bonus und vor allem doctus, also als guter und gebildeter Fürst. Ab 1465 leistet er sich einen beispiellosen Kulturimport von Künstlern und Gelehrten, natürlich nicht irgendwelche aus der Provinz, es müssen gleich die besten sein, beispielsweise aus den Kulturzentren Florenz und Mantua. Seine Bibliothek ist besonders bemerkenswert. Zwischen 1445 und 1482 gibt er dafür 30 000 Dukaten aus, wofür man z.B. in Florenz sechs Paläste hätte bauen können. Die Bibliothekwar zugänglich für jeden, der einen ernsthaften Lesewunsch vortragen konnte; die Buchinventare aus Rom, Florenz, Pavia und Oxford lagen zur vergleichenden Einsichtnahme aus; die Bibliothek hatte zum ersten Mal statt der Pultschränke Wandregale. Lese- oder Arbeitsplatz waren also getrennt vom Aufbewahrungsort der Bücher, was eine veränderte Bibliothekseinrichtung wie- ordnung bedingte wie sie heute noch üblich ist. Ebenso ungewöhnlich wie die Bibliothek war die Residenz als solche. Baustil und Einrichtung unterlagen dem Ideal der elegantia, der edlen Form, nicht der superbia, dem militärischen Imponiergehabe, wie bei den bis dahin üblichen Befestigungsbauten der in Italien. Die höfischen Umgangsformen gehorchten einem bestimmten Leitbild, nämlich der cortesia. Lärm, Schmutz, rohe Sitten waren daraus verbannt. Aber eine streng hierarchische Stufung des Personals wie später in Barock und Rokoko lehnte der Fürst ab. Er selbst ließ sich sogar beim Essen von jedem ansprechen, der zu seiner familia, d.h. seiner Hausgemeinschaft, gehörte. Urbino als Residenz des Grafen und späteren Fürsten Montefeltro entwickelte sich also zu einem Muster von Kultur – Architektur und Perspektivkunst müssten hier noch eigens genannt werden, ebenso dass Teile der Bibliothek in der Vatikanbibliothek weiterleben.
Das Buch von Roeck und Tönnesmann ist kenntnisreich undansprechend geschrieben. Die Lektüre lohnt sich.

 






Programm hren


Live


on demand


Professional audio for rebroadcasting


Die Stimme des Papstes


Das Angelusgebet

Die Audienzeren













Vorige seite  Vorige Seite
website  Website
kontakt  Kontakt
 
top
top
All the contents on this site are copyrighted ©. Webmaster / Credits / Rechtliche Hinweise / Werben auf Radio Vatikan
top
top

Valid HTML 4.01! Valid CSS!