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Meldungen vom 6.10.2007

- „Werdet Athleten Christi“: Papst empfängt Skiasse -
- Kanzlerin Merkel in Südafrika -
- Erzbischof Schick fordert Mindestlohn -


Verantwortlich: P. Eberhard v. Gemmingen SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: P. Max. Immanuel Cappabianca OP

Redaktionsschluss 16.00 Uhr

THEMEN DES TAGES:

Vatikan: Österreichs Ski-Asse beim Papst
Spitzensportler sollen Menschen dazu anspornen, „Athleten Christi“ zu sein. Das hat Papst Benedikt XVI. heute vor Österreichs Ski-Nationalteam betont. Benedikt empfing die rund 25 jungen Athletinnen und Athleten und ihre Trainer am späten Vormittag zur Privataudienz in der Sala Clementina.
„Liebe Freunde, seid nicht nur sportliche Wettkämpfer, sondern Athleten, die sich um den Siegespreis eines christlichen Lebens mühen. Euer Vorbild möge andere anspornen, in ihrer Lebenswelt für das Bleibende, für das Gute zu kämpfen und Athleten Christi zu sein, der den Menschen das wahre Leben schenken will.“
Benedikt würdigte die österreichischen Spitzensportler als „Integrationsfiguren“ einer Gesellschaft, die ihre Werte und Orientierungen zunehmend verliert. Diese Vorbildwirkung hänge auch mit den Tugenden zusammen, die den Sport auszeichnen:
„Ausdauer, Zielstrebigkeit, Einsatz- und Opferbereitschaft, innere und äußere Disziplin, Achtung vor dem anderen, Teamgeist, Solidarität, Gerechtigkeit, Fairness, Bewusstsein eigener Fehlbarkeit und andere mehr. Ihnen, meine lieben Sportlerinnen und Sportlern, kommt eine nicht unbedeutende Rolle in der Gesellschaft zu, wenn Sie diesen Haltungen und Überzeugungen ein Gesicht verleihen und sie über Ihre sportlichen Aktivitäten hinaus im familiären, sozialen, kulturellen und religiösen Engagement authentisch verkörpern.“
Benedikt fand aber auch mahnende Worte an die Adresse der Ski-Profis und ihrer Manager. Spitzensport dürfe nicht bei einem „rein materiellen Leistungsdenken“ stehen bleiben, betonte der Papst. Beim Sport gehe es um den ganzen Menschen. Leib, Geist und Seele bildeten eine Einheit und müssten in Einklang zueinander stehen, gab Benedikt den jungen Athletinnen und Athleten mit auf den Weg.
„Sie selbst wissen, wie notwendig diese innere Harmonie ist, um anhaltend sportliche Leistungen auf höchstem Niveau erzielen zu können. Auch der Spitzensport muss dabei stets auf dieser ganzheitlichen Sicht des Menschen gründen, den Menschen in seiner Würde anerkennen und bei der Entwicklung und Reifung der eigenen Persönlichkeit fördern. Andernfalls greift er zu kurz, bleibt er bei einem rein materiellen Leistungsdenken stehen und kann auch seiner wichtigen sozialen Funktion nicht gerecht werden.“
An der Audienz nahmen unter anderen die Ski-Rennläufer Hermann Maier, Benjamin Raich, Mario Matt, Renate Götschl, Marlies Schild sowie Nicole Hosp teil, die den Papst zu Beginn der Begegnung begrüßte. Begleitet wurden die Aktiven von Ski-Verbandschef Peter Schröcksnadel und Olympia-Seelsorger Bernd Maier.
Österreichs Ski-Asse bereiten sich gerade auf den Weltcup-Auftakt in Sölden vor. Ihr Aufenthalt in Rom ist daher kurz: Heute früh waren die Sportler mit einer Austrian-Airline-Sondermaschine aus Salzburg angeflogen, heute Nachmittag geht es nach einer Führung durch den Petersdom und einem Empfang bei Österreichs Vatikan-Botschafter bereits wieder zurück. (rv)
Gudrun Sailer hat im Anschluss an die Audienz mit den Sportlern gesprochen. Hier zum Nachhören...

Deutschland: Kongress "Freude am Glauben" in Fulda - Schirmherr sagt ab
In Fulda findet zur Zeit der Kongress „Freude am Glauben“ statt, organisiert vom „Forum Deutscher Katholiken“. Thema des diesjährigen Treffens: „Kirche unsere Heimat“. Vor Ort ist der Korrespondent des Domradio Köln, Martin Korden. Mit ihm haben heute morgen unsere Kollegen vom Domradio gesprochen. Worum geht es bei dem Treffen in Fulda?
„Kirche unsere Heimat: Hier werden also keine Strukturdebatten oder Satzungsdiskussionen geführt, hier wird auch nicht diskutiert, ob beispielsweise der Zölibat noch zeitgemäß ist oder man ihn abschaffen könnte, wie man das vielleicht von anderen Veranstaltungen kennt. Wenn man sich hier die Themen anschaut und, dann wird klar: Es gibt hier einen ganz klar geistlichen Schwerpunkt. Es geht um das zentrale Thema des Christlichen, nämlich den Glauben leben. Zum Zentrum unsres Glaubens vordringen, das bedeutet auch die Begegnung mit Jesus Christus suchen. Prof. Gindert, der Vorsitzende des Forums deutscher Katholiken, hat das in seiner Eröffnungsrede ganz schön gesagt: Wir wollen hier in diesen drei Tagen eine Ermutigung für unseren Glauben erfahren. Man sagt ganz bewusst: Kirche ist unsere Heimat, und das Christsein geht gar nicht ohne Kirche. Das ist gerade in diesen Tagen, wo es öfter schon Kritik an einzelnen Vertretern der katholischen Kirche gegeben hat, wichtig. Die wurden hier ganz bewusst gefeiert, zum Beispiel Bischof Mixa, Bischof Müller von Regensburg ist zwar nicht hier, aber Prof. Gindert sagt, er braucht jetzt unser Gebet, und Kardinal Meisner wird heute noch kommen.“
Das sind ja hochkarätige Gäste. Wer wird denn noch alles erwartet?
„Gleich wird Kardinal Meisner eintreffen, das ist der Überraschungsgast, der war vorher nicht angekündigt, dann wird es danach eine Podiumsdiskussion geben. Und da wird ein Jesuitenpater teilnehmen. Das Thema heißt „Kirche im Visier – Katholische Kirche im Dritten Reich“ mit Pater Gumpel. Er war ein Mitarbeiter von Papst Pius XII. Und mit Spannung erwartet wird der Auftritt von Eva Hermann, die bewusst nicht ausgeladen worden ist.“
Sollte sie möglicherweise wegen ihrer umstrittenen Äußerungen zur Familienpolitik in der Nazi-Zeit etwa ausgeladen werden?
„Doch, man möchte sie haben. Ich habe mit Prof. Gindert gesprochen. Der sagte, man habe die Aussagen Eva Hermanns genau geprüft; in welchem Zusammenhang standen die Aussagen, die in den Medien verkürzt dargestellt worden sind. Gibt es wirklich eine Nähe zum Nationalsozialismus? Und da sagt man hier: Nein, das stimmt nicht. Eva Hermann ist Opfer eine Medienkampagne geworden, wir haben sie bewusst nicht ausgeladen, sondern sie spricht. Allerdings hat der Schirmherr der Veranstaltung, das ist ein Staatsminister der hessischen Landesregierung, Dr. Alois Riehl, seine Schirmherrschaft daraufhin zurückgezogen, was hier gestern zur Eröffnung vorgelesen worden ist und wirklich mit einem Raunen im Saal quittiert wurde. Man hat hier kein Verständnis dafür, dass der Schirmherr deswegen zurücktritt.“ (domradio)
Hören Sie hier das gesamte Interview mit Martin Korden

Südafrika: „Merkel hat richtige Mischung"
Noch bis morgen ist Bundeskanzlerin Angela Merkel in Südafrika. Durch ihr Engagement auf dem G8-Gipfel in Heiligendamm hat sie auch dort einen hohen Bekanntheitsgrad. Aber was kann ein dreitägiger Kurzbesuch leisten? Unsere Kollegen vom Domradio haben mit Pfarrer Stefan Hippler gesprochen. Er ist als Auslandsseelsorger in Südafrika tätig und glaubt, dass Merkel dem Land nicht nur eine wirtschaftliche Alternative aufzeigen kann:
„Es sind immer Hoffnungen dabei. Viele, die im politischen Umfeld tätig sind, warten einfach ab, was da kommt. China ist im Moment sehr aktiv in Afrika und auch in Südafrika und versucht, an die Ressourcen zu kommen. Und China ist ein Land, was nicht immer unbedingt auf die Menschenrechte und andere wichtige Punkte achtet wie die Europäer. Von daher wird man mit großem Interesse verfolgen, wie Angela Merkel das Package verkaufen will, das die Europäer den Afrikanern anbieten möchten.“
Die Kanzlerin wird sich bei ihrem Besuch aber nicht nur mit wirtschaftlichen Themen auseinander setzen. Pfarrer Hippler ist überzeugt, dass sie auch einen Beitrag zur AIDS-Problematik leisten kann. Und zwar abseits der üblichen europäischen Finanzspritzen. Dabei vertraut er auf den besonderen Bildungshintergrund der Kanzlerin:
„Ich denke, dass Wissenschaftler normalerweise etwas nüchterner an die Frage von HIV und auch andere Probleme herangehen und das ist das, was wir hier brauchen. Es gibt sehr viele Emotionen beim Thema AIDS, es ist ja auch eine schreckliche Krankheit. Aber wenn wir Lösungen finden wollen, müssen wir erst einmal ein Stück weit emotionslos an die Sache herangehen. Und da denke ich, hat sie die richtige Mischung als Pfarrerstochter und auch als Wissenschaftlerin.“ (domradio)

Deutschland: "Ungestraft aus der Kirche austreten?" - Eine Radio-Vatikan-Buchbesprechung
Anfang August erklärte der emeritierte Freiburger Kirchenrechtler Helmut Zapp vor einer staatlichen Behörde seinen Austritt aus der Kirche und gleichzeitig bekundete er im Freiburger Ordinariat, weiterhin zur Kirche gehören zu wollen. Ist das eine Quadratur des Kreises? Nein, denn dahinter steckt die Überzeugung, dass ein staatlicher Verwaltungsakt keine Auswirkungen auf den innerkirchlichen Bereich haben kann. Die deutschen Bischöfe denken darüber anders: Wer im staatlichen Bereich seine Mitgliedschaft in der Kirche aufkündigt, gilt in Deutschland als Schismatiker, Apostat oder Häretiker und zieht sich die Tatstrafe der Exkommunikation zu. Empfang von Sakramenten, die Übernahme kirchlicher Ämter und ein kirchliches Begräbnis sind nicht mehr möglich. Der Kirchenaustritt vor staatlichen Behörden in Deutschland beschäftigt seit Jahren die Kirchenrechtler. René Löffler hat nun in wissenschaftlich verantwortlicher Weise anhand eines reichen staatskirchen- und kirchenrechtlichen Quellenmaterials eine überzeugende Studie zur „Einordnung des sog. Kirchenaustritts in die Rechtsordnung der katholischen Kirche“ (18) der Öffentlichkeit vorgelegt.
Lesen Sie hier die ganze Buchbesprechung von Gero P. Weishaupt...


AUS UNSEREM ABENDPROGRAMM:

Kirche und Fundraising? Das Erzbistum Freiburg geht neue Wege
Hört man den Begriff „Fundraising“ denkt man zuerst an Charity-Organisationen und eingetragene Vereine, deren Vertreter um Spenden werbend durch die Fußgängerzonen ziehen. Dass aber auch Kirchen auf diese Art um Gelder werben wollen, ist neu. Das Erzbistum Freiburg traut sich, diesen Weg – zunächst probeweise – zu beschreiten. Bis 2012 will die Erzdiözese abseits der Kirchensteuer auch andere finanzielle Quellen erschließen. Sophia Schülke sprach mit Udo Schnieders, dem Leiter der Stabsstelle Fundraising.
Er erklärt, wie das neue Konzept funktionieren soll...


DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Die katholische Kirche spricht am 28. Oktober 498 Spanier selig, die in den 30er Jahren wegen ihres Glaubens gewaltsam zu Tode kamen. Das teilte die Spanische Bischofskonferenz gestern mit. Dem Kommunique zufolge wird Papst Benedikt XVI. bei der Zeremonie auf dem Petersplatz in Rom anwesend sein, die vom Präfekten der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse, Kardinal Jose Saraiva Martins, geleitet wird. Die Kirche rechnet mit der Teilnahme von rund einer Million Menschen.
Die meisten Opfer wurden während der „religiösen Verfolgung“ im Spanischen Bürgerkrieg (1936-1939) von Anhängern der Republikaner umgebracht. Die katholische Kirche stand damals überwiegend auf der Seite der gegnerischen Falangisten des putschenden Armeegenerals Francisco Franco (1892-1975). Bereits Papst Johannes Paul II. hatte seit 1987 fast 500 getötete spanische Katholiken seliggesprochen und damit heftige Kritik von Opfern des Franco-Regimes ausgelöst. Spanische Medien werten die Zeremonie am 28. Oktober wiederum als Protest der nationalen Bischofskonferenz an einem von der sozialistischen Regierung geplanten Gesetz zur Rehabilitierung von Verfolgten der Diktatur. Die Bischöfe hatten dagegen erklärt, die Erinnerung an die „Märtyrer“ sei „gegen niemanden gerichtet“, sondern solle zur Versöhnung zwischen den Lagern beitragen. (kna)
Vertriebene sind weiterhin Opfer von Menschenrechtsverletzungen, das beklagte der Ständige Beobachter des Heiligen Stuhls bei der UNO in Genf, Erzbischof Silvano Tomasi. Vor dem Exekutivkomitee des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen (UNHCR) wies der Vatikandiplomat jetzt darauf hin, dass die Zahl der Flüchtlinge mittlerweile auf etwa 10 Millionen gestiegen sei, die der Vertrieben auf über 24 Millionen. Gründe für die Flucht der Menschen seien extremes Elend, Umweltverschmutzung, religiöse Intoleranz sowie Verfolgung, fehlende Freiheit und mangelnde Achtung der Menschenrechte.
Die internationale Gemeinschaft solle aktiv dafür eintreten, dass die Menschenrechte geschützt werden. Die Regierungen müssten den Menschen, die gezwungen sind zu fliehen, alles Überlebensnotwendige bereitstellen. Außerdem müsse man Flüchtlinge in ihrer neuen Heimat willkommen heißen und ihnen gastfreundlich begegnen, als eine „lebendige Geste“ der menschlichen Solidarität. (rv)
Die Religionsfreiheit und die Zusammenarbeit der Weltreligionen sind nach Auffassung des Vatikan Voraussetzungen für den Frieden. Die Religionen könnten ein wichtiger Faktor des Friedens sein, erklärte der vatikanische Außenminister, Erzbischof Dominique Mamberti gestern in New York. Der Vatikan-Diplomat appellierte vor der UN-Generalversammlung an alle Staaten, Religionsfreiheit zu gewähren. Weiterhin empfahl Mamberti den Religionsvertretern nationale und internationale Gebetstreffen für den Frieden. Aus solchen Aktionen müssten aber auch praktische Gesten folgen, mahnte Mamberti. (rv)

Europa

Deutschland
Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat sich für Mindestlöhne ausgesprochen. „Wer sich mit den Begabungen, die er hat, für die Gesellschaft einsetzt, der muss auch von der Gesellschaft den entsprechenden Lohn empfangen, von dem er leben kann“, sagte Schick heute im oberfränkischen Vierzehnheiligen. Er sprach bei einer Wallfahrt für Arbeitnehmer und Arbeitslose. Es dürfe nicht sein, dass Briefboten, Friseurinnen oder Mitarbeiter einer Behindertenwerkstatt nicht von ihrer Arbeit leben könnten, kritisierte der Erzbischof. Gott habe alle Menschen geschaffen. „So gesehen ist die Putzfrau genauso zu achten wie der Universitätsprofessor, und der Handlanger im Bau ebenso wichtig wie der hoch qualifizierte Techniker“, sagte Schick wörtlich. (kna)
Im Bereich der Hospizbewegung ist Deutschland nach wie vor Entwicklungsland. Das sagte der Geschäftsführende Vorstand der Deutschen Hospiz Stiftung, Eugen Brysch (Dortmund), anlässlich des heutigen Welthospiztages. Nur 4,4 Prozent der jährlich rund 830.000 Sterbenden würden hospizlich begleitet. Und sogar nur 2,5 Prozent erhielten eine umfassende, hauptamtliche Versorgung. Im Vergleich dazu liege der Versorgungsgrad in den skandinavischen Ländern und Großbritannien bei bis zu 40 Prozent. „Das zeigt, welche großen Herausforderungen noch vor uns liegen“, so Brysch. „Unser Ziel ist es, mindestens eine 30-prozentige Palliative-Care-Versorgung für alle Betroffenen in Pflegeheimen, Krankenhäusern und auch zu Hause zu ermöglichen", erklärte er. Ein erster Schritt sei der in der jüngsten Gesundheitsreform festgeschriebene Rechtsanspruch auf eine spezialisierte ambulante Palliativ-Versorgung. Die gemeinnützige und unabhängige Deutsche Hospiz Stiftung ist die Patientenschutzorganisation der Schwerstkranken und Sterbenden. Sie finanziert sich aus Spenden und Beiträgen von über 55.000 Mitgliedern und Förderern. (idea)
Der „tiefe Graben“, der in den vergangenen Jahrzehnten zwischen dem Deutschen Evangelischem Kirchentag und den Evangelikalen bestand, gehört der Vergangenheit an. Das erklärte die seit 2006 amtierende Kirchentagsgeneralsekretärin Ellen Ueberschär (Fulda) gegenüber idea. Das habe beispielsweise das jüngste Protestantentreffen im Juni in Köln gezeigt. Künftig müssten die individual-ethischen Themen, die traditionell eher auf Seiten der Evangelikalen eine Rolle spielten, mit der christlichen Weltverantwortung in ein „fruchtbares Gespräch“ gebracht werden. Der Kirchentag sei ein Treffen aller evangelischen Christen. Sie könne sich an keine evangelische Gruppierung erinnern, die nicht auf dem Kölner Kirchentag vertreten gewesen sei. Er habe mit den Themen Globalisierung, Klima, Integration und Ökumene erneut bewiesen, dass das Treffen in der Mitte der Gesellschaft stehe. Das solle auch so bleiben. (idea)

Schweiz
Gegen den Sterbehilfe-Verein Dignitas werden keine vorsorglichen Maßnahmen für ein Verbot von Sterbebegleitungen in einer Wohnung im Kanton Zürich erlassen. Dennoch darf der Verein seine Tätigkeit dort nicht wieder aufnehmen. Die Sterbebegleitung in der fraglichen Wohnung sei dem Verein ohnehin schon verboten. Die Behörden untersagen die Hilfe zum Freitod mit der Begründung, es brauche dafür eine Spezialbewilligung, was eine Nutzungsänderung der Lokalität nach sich ziehe. Die kantonalen Behörden geben sich aber dialogbereit und erwägen auch die Möglichkeit, Wohnungen für Sterbebegleitungen zur Verfügung zu stellen. Der Sterbehilfe-Verein Dignitas sucht in der Stadt Zürich und in der Region seit Tagen nach Lokalitäten, in denen er seine Aktivitäten ausüben kann. Dignitas leistet vor allem bei Ausländern Sterbehilfe. (diverse)

Polen
Der diesjährige „Tag des Papstes“ am 14. Oktober steht unter dem Motto „Johannes Paul II. – Verfechter der Menschenwürde“. In den kommenden Tagen sind landesweit zahlreiche Initiativen geplant, die am Festtag selber ihren Höhepunkt erreichen werden. Es wird Konzerte, Debatten, liturgische Feiern und spezielle Gebetstreffen für die Seligsprechung von Johannes Paul II. geben. (rv)

Asien

Korea
Die gemeinsame Erklärung nach dem Gipfeltreffen der nord- und südkoreanischen Regierungschefs ist nach Meinung von buddhistischen und katholischen Religionsführer ungenügend. Zwar sei das Treffen positiv, aber man bedauere, dass die beiden Regierungschefs nicht über die Verbesserung der Menschenrechte in Nordkorea und über konkrete Wege zum Austausch und zur Zusammenarbeit zwischen den Religionen gesprochen hätten, so der Weihbischof von Seoul Lucas Kim Un-hoe. Er ist in der Bischofskonferenz für die Versöhnung zwischen den beiden Landesteilen zuständig. (ucanews)

Amerika

Costa Rica
Die Bischöfe haben erneut an Bürger appelliert, gewissenhaft über den Freihandelsvertrag mit den USA abzustimmen. Die Oberhirten erinnerten in einer Erklärung daran, dass der Vertragsabschluss weitreichende Folgen nicht nur für die Wirtschaft, sondern auch für die Gesellschaft haben werde. Vor allem dürfe das Abkommen nicht nur dem Wohl einer Minderheit zu Gute kommen. Die Bischöfe appellierten an die Bevölkerung, ihre Pflicht als Bürger wahrzunehmen und ihre Stimme abzugeben. Das Referendum wird am morgigen Sonntag stattfinden. (rv)

Argentinien
Beim traditionellen Protest von Angehörigen verschwundener Opfer der früheren argentinischen Militärdiktatur (1976-1983) hat die Vorsitzende der Mütter der „Plaza de Mayo“, Hebe de Bonafini, schwere Vorwürfe gegen die katholische Kirche erhoben. Deren offizielle Vertreter wie der Erzbischof von Buenos Aires, Kardinal Jorge Mario Bergoglio, hätten damals mit der Junta kooperiert, erklärte sie laut argentinischen Medien bei der Kundgebung in der Hauptstadt. Die offizielle Kirche habe angesichts von Folter und Mord geschwiegen und den Opfern die kalte Schulter zugewandt. Es habe aber auch eine „Kirche des Volkes“ gegeben, so Bonafini laut den Berichten. Doch selbst diese vielen vom Regime verfolgten und gefolterten Priester habe die offizielle Kirche im Stich gelassen. (kna)
„Die ethische Dimension zu vernachlässigen führt zur Entmenschlichung und macht aus dem sozialen und politischen Leben einen Dschungel, in dem das Gesetz des Stärksten gilt.“ Das gab Kardinal Renato Martino, der Präsident des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden, gestern zu bedenken. Anlässlich des Tages der Evangelisierung der Kultur sprach er in Argentinien zum Thema „Die Pflicht der katholischen Laien im gesellschaftlichen und politischen Leben“. Weiterhin appellierte Martino an alle Christen, die „Strukturen des Bösen“ nicht passiv hinzunehmen. (rv)

Mexiko
Am morgigen Sonntag startet in der Basilika von Guadalupe ein Fackellauf, der den lateinamerikanischen Emigranten in den USA gewidmet ist. Die Initiative soll den Emigranten Hoffnung machen und zeigen, dass sie mit ihren Familien in der Heimat noch immer verbunden sind. Mehrere Tausend Läufer nehmen an der Initiative teil, auch um ihren Dank gegenüber der Gottesmutter auszudrücken. Der Fackellauf wird am 12. Dezember New York erreichen. (rv)


Die obigen Texte basieren auf unserer Nachrichtensendung "Treffpunkt Weltkirche" täglich um 16 Uhr. Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, ADN-Kronos, Upi, Cns, Uca, Misna, Osservatore Romano – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.


Buchbesprechung:

Titel: „Ungestraft aus der Kirche austreten? Der staatliche Kirchenaustritt in kanonistischer Sicht“
Autor: René Löffler
Verlag: Echter-Verlag 2007
Preis: 42,00 €uro (Deutschland)
Rezensent: Gero P. Weishaupt

Anfang August erklärte der emeritierte Freiburger Kirchenrechtler Helmut Zapp vor einer staatlichen Behörde seinen Austritt aus der Kirche und gleichzeitig bekundete er im Freiburger Ordinariat,weiterhin zur Kirche gehören zu wollen. Ist das eine Quadratur des Kreises? Nein, denn dahinter steckt die Überzeugung, daß ein staatlicher Verwaltungsakt keine Auswirkungen auf den innerkirchlichen Bereich haben kann. Die deutschen Bischöfe denken darüber ander: Wer im staatlichen Bereich seine Mitgliedschaft in der Kirche aufkündigt, gilt in Deutschland als Schismatiker, Apostat oder Häretiker und zieht sich die Tatstrafe der Exkommunikation zu. Empfang von Sakramenten, die Übernahme kirchlicher Ämter und ein kirchliches Begräbnis sind nicht mehr möglich.
Der Kirchenaustritt vor staatlichen Behörden in Deutschland beschäftigt seit Jahren die Kirchenrechtler. René Löffler hat nun in wissenschaftlich verantwortlicher Weise anhand eines reichen staatskirchen- und kirchenrechtlichen Quellenmaterials eine überzeugende Studie zur „Einordnung des sog. Kirchenaustritts in die Rechtsordnung der katholischen Kirche“ (18) der Öffentlichkeit vorgelegt. Aufgrund von „Daten und Fakten“ weist er nach, dass bei den meisten Kirchenaustritten nicht kirchenfeindliche, sondern steuerentlastende Absichten eine Rolle spielen. Ausfühlich widmet er sich dem Kirchenaustritt aus staatskirchen-, dem Körperschaftsaustritt aus kirchenrechtlicher Sicht. Wichtig ist ihm die Unterscheidung zwischen der Teilkirche, in der die Katholische Kirche existiert, und der Kirche als Körperschaft des öffentlichen Rechtes. Darum habe eine Austrittserklärungvor einer staatlichen Behörde nur das Ende der Mitgliedschaft aus der Körperschaft des öffentlichen Rechtes und damit die Verplichtungen im staatlichen Bereich zur Folge, nicht aber notwendig den Austritt aus der Kirche. Die Gretchenfrage Löfflers lautet daher: Kann anhand des zivilen Verwaltungsaktes der Austrittserklärung „ein Abfall von der Kirche präsumiert werden“ (233) und wer entscheidet darüber, ob einWillensakt vorliegt, dessen Inhalt „die uneingeschränkte Trennung von der Kirche als Institution“ (248) ausdrückt?Der Autor legt unmissverständlich dar, unter welchen Bedingungen ein Abfall von der Kirche vorliegt, nämlich aufgrund einer inneren Entscheidung, die Kirche zu verlassen, deren äußerer Kundgabe und der Annahme durch eine kirchliche Amtsperson. Darum ist es ohne vorhergehende Prüfung jedes Einzelfalles ausgeschlossen, von einer staatlichen Austrittserklärung auf kirchenfeindliche Motive zu schließen. Folglich zieht auch der staatliche Kirchenaustrittnicht ohne weitres kirchenrechtliche Sanktionen nach sich. Am Schluß kommt Löffler zu dem Ergebnis, daß das Festhalten der DBK am Kirchenaustritt aufgrund eines staatlichen Verwaltungsaktes mit dem Kirchenrecht nicht zu vereinbaren ist und daher rechtswidrig bleibt (358).
Inhalt und Sprache des Buches verlangen ein gewisses Maß an Einblick in staats- und kirchenrechtliche Zusammenhänge. Löfflers Adressat sind darum vor allem Staats- und Kirchenrechtler. Dennoch wird auch der Nichtfachmann das Buch mit Gewinn lesen, zumal der Autor nach jedem Teilabschnitt die Ergebnisse zusammenfaßt, wodurch der rote Faden stets im Blick bleibt. Am Ende bietet er eine „Ergebnissicherung“des gesamten behandelten Stoffes.

 






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