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Meldungen vom 13.10.2007

- Italien: Belastet innerorthodoxer Streit Ökumene? -
- Vatikan: Papst würdigt Kirchenmusik -
- Sri Lanka: Menschenrechte in Gefahr -


Verantwortlich: P. Eberhard v. Gemmingen SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Mario Galgano

Redaktionsschluss 16.00 Uhr

THEMEN DES TAGES:

„Welcome back”: Ein Gespräch mit...
Viele haben ihn in den vergangenen Monaten vermisst. Er ist wieder zurück: Pater Eberhard von Gemmingen. (rv)
Hören Sie hier das Gespräch

Italien: Belastet innerorthodoxer Streit Ökumene?
Der katholisch-orthodoxe Dialog scheint zu scheitern. Der Heilige Synod der russisch-orthodoxen Kirche ist gestern zu einer Sitzung zusammengetreten, um über innerorthodoxe Streitfragen und den theologischen Dialog mit dem Vatikan zu beraten. Hintergrund der Beratungen ist der Streit bei der Suche nach einer gemeinsamen orthodoxen „Stimme” im ökumenischen Dialog mit der katholischen Kirche. Diese Woche findet die 10. Vollversammlung der Dialogkommission für den Dialog zwischen katholischer und orthodoxer Kirche in Ravenna statt.
Der Experte für Orthodoxie in Russland und Autor des Buches „Kreuz und Kreml”, Thomas Bremer, glaubt nicht an einen Tiefpunkt im Dialog zwischen den Kirchen.
„Das würde ich nicht überbewerten, weil ich glaube, dass man auf katholischer Seite sehr deutlich sieht, dass es sich um ein innerorthodoxes Problem handelt. Übrigens, beim letzten Treffen dieser gemischten Kommission, die sich gerade in Ravenna trifft, und zwar vor einem Jahr in Belgrad, gab es auch eine kleine innerorthodoxe Auseinandersetzung zwischen Moskau und Konstantinopel. Damals hatte Kardinal Kasper sehr deutlich gesagt, dass dies eine Frage ist, in die sich die katholische Kirche nicht einmischt und nichts zu sagen hätte. Umgekehrt würden wir das auch nicht gut finden, wenn wir aus orthodoxen Kirchen Vorschläge bekommen würden, wie wir unsere eigenen Probleme und Streitigkeiten lösen sollten.”
Konkret hatte die russisch-orthodoxe Delegation den Ausschluss der „Estnischen Apostolischen Kirche” von den Beratungen in Ravenna gefordert. Diese Kirche wird von Moskau nicht anerkannt, … „…weil aus Moskauer Sicht, jene Kirche eine unkanonische Kirche sei. Der Hintergrund des Streits ist eine Auseinandersetzung um Jurisdiktion und kanonisches Territorium der Orthodoxie, also zwischen Moskau und Konstantinopel, wie es in einigen anderen Gebieten auch schon vorgekommen ist und immer noch gibt. Beispielsweise gab es einmal einen Streit in Ungarn. Und es gibt eine Auseinandersetzung, die nicht ganz auf dieser Linie ist, aber sich so entwickeln könnte, und zwar in der Ukraine aber auch in einigen anderen Ländern. Die Frage lautet immer gleich: Wer ist verantwortlich für die Orthodoxen in Ländern, die keine orthodoxe Bevölkerungsmehrheit haben?”
Wie der Vertreter der russisch-orthodoxen Kirche, Bischof Hilarion Alfejew, gegenüber „Kathpress” sagte, wolle sich der Moskauer Heilige Synod mit einer Erklärung zu den beiden Themen „Estlandkonflikt” und „Dialog mit dem Vatikan” äußern. Die Erklärung solle im Laufe der nächsten Tage veröffentlicht werden.
Im Herder-Verlag erschienen: Thomas Bremer, Kreuz und Kreml. Kleine Geschichte der orthodoxen Kirche in Russland. (rv/kap)

Vatikan: Papst würdigt Kirchenmusik
Kirchenmusik sei „ein Schatz von unschätzbarem Wert”, das sagte Papst Benedikt XVI. heute bei seinem Besuch des Päpstlichen Instituts für Sakrale Musik. Benedikt weihte nach den langen Umbauarbeiten die neuen Räumlichkeiten ein. Die biblische Tradition und die Kirchenväter hätten immer wieder hervorgehoben wie wirksam Gesang und Kirchenmusik seien,  um die Herzen der Menschen zu bewegen und zu Gott zu erheben, so der Papst in seinen Begrüßungsworten an die Dozenten und Studenten. Sakrale Musik würde sich durch drei Charakteristiken auszeichnen, durch „Heiligkeit”, „wahre Kunst” und „Universalität”.
„Ich bin mit Freude zum Didaktik-Sitz des „Päpstlichen Instituts für Sakrale Musik” gekommen, der vollständig erneuert wurde. Mit meinem Besuch werden die eindrucksvollen Restaurationsarbeiten eingeweiht und gesegnet. Die Arbeiten, die in den letzten Jahren gemacht wurden, gingen auf die Initiative des Heiligen Stuhls zurück, und verschiedene Wohltäter leisteten dafür einen bedeutenden Beitrag, unter denen die Stiftung „Fondazione Pro Musica e Arte Sacra” herausragt. Sie hat sich vollständig um die Restauration der Bibliothek gekümmert. […] Die geistliche Autorität muss sich geschickt dafür einsetzen, die Entwicklung  einer so  anspruchsvollen Art von Musik zu lenken; sie soll nicht den Schatz „einfrieren”, sondern versuchen in das Erbe der Vergangenheit die gültigen Neuheiten der Gegenwart aufzunehmen, um eine würdige Synthese der hohen Mission zu erreichen, die dem göttlichen Dienst vorbehalten ist. Ich bin sicher, dass es dem Päpstlichen Institut für Sakrale Musik, im harmonischen Einklang mit der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung, nicht an Angeboten fehlt, einen Beitrag zu leisten die wertvollen Traditionen, von denen die sakrale Musik reich ist, passend für unsere Zeit zu „aktualisieren”. Ihnen, verehrte Professoren und Schüler dieses Päpstlichen Instituts, übertrage ich diese anspruchsvolle und zugleich leidenschaftliche Aufgabe, im Bewusstsein, dass sie für das Leben der Kirche einen Wert  von großer Bedeutung darstellt.” (rv)

Sri Lanka: Menschenrechte in Gefahr
Bei Kämpfen mit Regierungstruppen sind im Norden Sri Lankas mindestens 13 Rebellen der Befreiungstiger von Tamil Eelam (LTTE) getötet worden. Wie das Verteidigungsministerium in Colombo mitteilte, griffen LTTE-Kämpfer am Vortag Stellungen der Streitkräfte an.
Die Lage verschlimmert sich immer mehr. In den vergangenen Wochen eskalierten die Kämpfe. Das sagt gegenüber Radio Vatikan auch ein Mitarbeiter eines Hilfswerks, der regelmäßig in Sri Lanka tätig ist, aber aus Sicherheitsgründen anonym bleiben möchte.
„Die Macht auf der Insel ist auf wenige Familien verteilt. Diese kontrollieren insbesondere die Armee und alle innenpolitischen Angelegenheiten. Es sind diese wenigen Familien, die die Bevölkerung terrorisieren, damit sie weiterhin an der Macht bleiben können. Eine weitere Sache ist, dass die aktuelle Regierung mit sich selber beschäftigt ist, ansonsten haben sie gute Beziehungen zu den mächtigen Familien. Deshalb sieht die Regierung im Augenblick nur eine militärische Lösung als Ausweg.”
Besonders schlimm ist die Situation in der Region Jaffna. Die Armee hinderte zudem Journalisten daran, das UNHCR-Gebäude, das Büro des Regierungsbeauftragten, das UNO-Büro und die Bischofsresidenz in der Region Jaffna zu betreten.
„Jaffna wird immer mehr wie der Gaza-Streifen. Man möchte diese Region vom Rest der Insel trennen und aus diesem Gebiet ein ´offenes Gefängnis´ machen. Dort sollen dann die Menschen in Angst und Schrecken leben. Das geschieht bereits im Norden des Landes. Im Süden hingegen ist nach Angaben der Regierung alles in Ordnung. Man muss auch noch hinzufügen, dass die Religion eine wichtige Rolle spielt. Die radikalen Buddhisten sind in der Politik sehr involviert und auch sie sagen, dass die militärische Lösung der einzige Ausweg sei.”
Die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Louise Arbour, traf gestern im Büro des Regierungsbeauftragten für Jaffna ein, wo sie mit K. Ganesh zusammentraf. Das Treffen dauerte 30 Minuten. Weitere Einzelheiten wurden nicht mitgeteilt.
Die LTTE kämpft seit 1983 für einen eigenen Staat der Tamilen im Norden der Insel Ceylon. Dem Bürgerkrieg sind mindestens 70.000 Menschen zum Opfer gefallen. (rv)

UNO: 20 Millionen Kinder hungern weltweit
Weltweit sind etwa 20 Millionen Kinder unter drei Jahren schwer unterernährt. Um dies zu bekämpfen hat die Organisation „Ärzte ohne Grenzen” eine neue Kampagne gestartet. Anlass ist der am Dienstag stattfindende Welternährungstag. „Ärzte ohne Grenzen” ruft mit dieser Kampagne alle Institutionen und Regierungen dazu auf sich in ihren Hilfsprogrammen für spezielle therapeutische Lebensmittel einzusetzen (Ready-to-use Therapeutic Food, RUTF). Denn gegen die hohe Zahl an hungernden Kindern könne und müsse etwas getan werden, so Andrea Minetti, ein Arzt der Organisation, gegenüber Radio Vatikan: „Weltweit haben wir elf Millionen Kinder unter fünf Jahren, die jedes Jahr sterben und die Hälfte von ihnen stirbt an Unterernährung. Eine unakzeptable Tragödie, vor allem weil es heute Behandlungsmöglichkeiten gibt. Wir haben eine neue Generation von Produkten zur Verfügung, mit tierischen Proteinen auf Grundlage von stark angereicherter Milch und Mikronahrung. Dies ist ein Produkt, das einsatzbereit ist, also einfach eingesetzt werden kann.”
Diese Nahrungsmittel hätten den großen Vorteil, dass sie auch in den entsprechenden von Hunger betroffenen Ländern selbst produziert werden könnten, so Minetti weiter.
„Was man heute nicht macht, ist diese Produkte auch für jene Formen der Unterernährung vermehrt zu nutzen, die ein wenig leichter sind,  um die Stadien der schwereren Unterernährung zu verhindern. Diese Methode kann selbstverständlich überall wie Nahrung angewandt werden. Vor allem bei den Kleinkindern fehlt es an Mikronahrung. Die heißen Regionen für Unterernährung sind heute in Südasien, im Sahel und  im Horn von Afrika. Dort ist die Unterernährung ein sehr großes gesundheitliches Problem, ein medizinischer Notfall, mit zahlreichen Toten.” (rv)

Vatikan/Norwegen: Bedeutung des Friedensnobelpreises
Die Verleihung des Friedensnobelpreises an Al Gore und den UNO-Weltklimarat (IPCC) hat vor allem Umweltschützer weltweit Freude bereitet. Die Sprecherin der „Arbeitsgemeinschaft Schöpfungsverantwortung”, Isolde Schönstein, hat dies als positives Zeichen dafür gewertet, dass das Bewusstsein für den engen Zusammenhang zwischen Umweltschutz und Friedenssicherung wächst. Christliche Umweltschützer würden sich über die Auszeichnung des früheren US-Vizepräsidenten und des UNO-Klimarates „sehr freuen”, so Schönstein in einer Stellungnahme gegenüber der Nachrichtenagentur „Kathpress”. Sie zeige auch, dass ein Politiker couragiert und engagiert für ökologische Ziele eintreten kann - und dies in einer allgemein verständlichen Weise.
Für Monsignor James Rynhart vom Päpstlichen Rat für Gerechtigkeit und Frieden stellt die Wahl von Al Gore aber auch Schwierigkeiten.
„Leider ist es so, dass auf der Welt viel Schlimmes passiert. Man muss sich deshalb die Frage stellen, inwieweit der Friedensnobelpreis seinem Namen gerecht wird. Ich bin nicht gegen Al Gore oder gegen den Umweltschutz. Der Einsatz für die Umwelt ist eine noble Sache, doch beim Nobelpreis für den Frieden geht es vor allem um den Frieden zwischen den Menschen.” (rv/kap)


DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

„Ohne Mitgefühl und ohne die Liebe Gottes zu den Armen ist jede Wissenschaft nutzlos”, erklärte der Präfekt der Kongregation für die Evangelisierung der Völker, Kardinal Ivan Dias, bei der Eröffnung des neuen Akademischen Jahres 2007-2008 an der Päpstlichen Universität Urbaniana in Rom. Der Kurienkardinal, der zugleich Großkanzler dieser Universität ist, bekräftigte während der festlichen Eucharistiefeier: „Wir werden Missionare der Liebe Gottes sein müssen… Das Mitgefühl macht den Unterschied aus. In den synoptischen Evangelien ist es das Mitgefühl, das Jesus kennzeichnet.” Viele Menschen müssten aufgrund von Krieg, Hunger und sozialen Problemen leiden, stellte Kardinal Dias fest. „Doch wir sind nicht hier, um uns zu beklagen, sondern um uns auf ein Leben in der Mission vorzubereiten: Männer und Frauen mit einer gewissen Bildung, erfüllt vom Herrn zur Verkündung des Herrn.” Das Mitgefühl stellt nach Worten des Kardinalpräfekten auch den Weg dar, um die Kluft zu überwinden, die die wohlhabenden Menschen von den armen trennt. „Der Jünger ist den anderen nahe.” (zenit)

Europa

Deutschland
Der Bund Katholischer Unternehmer (BKU) und Kardinal Oscar Andres Rodriguez Maradiaga aus Honduras haben mehr Möglichkeiten für Investitionen in Mikrokreditbanken gefordert. Das neue Investmentgesetz, das der Bundestag in Kürze verabschieden soll, erlaube solche Fonds für Privatanleger zwar ab dem Jahr 2008, sagte die BKU-Bundesvorsitzende Marie-Luise Dött gestern vor Journalisten in Essen. Doch es sehe zu viele Hindernisse vor. Aus Angst vor Geldwäsche dürfe dem Gesetz zufolge nur in solche Mikrokreditbanken in Entwicklungsländern investiert werden, die einer staatlichen Aufsicht unterstellt sind, fügte Dött hinzu. Kardinal Rodriguez Maradiaga betonte, Mikrokredite seien eine gute Antwort auf die weltweite Armut. Es sei besser, einen Dollar in Mikrokredite zu investieren als 100 Dollar in einen Spekulationsfond, so der Kardinal, der Schirmherr der internationalen Entschuldungskampagne des Jahres 2000 war und Präsident von „Caritas International” ist. (kna)
Mit einer Grußbotschaft zum Ende des Fastenmonats Ramadan haben sich Aachens Bischof Dr. Heinrich Mussinghoff und die Superintendenten der Evangelischen Kirchenkreise Aachen, Krefeld-Viersen, Gladbach-Neuss und Jülich an die muslimischen Mitbürgerinnen und Mitbürger gerichtet. Bischof Heinrich Mussinghoff sieht es als Aufgabe von Muslimen und Christen an, Probleme der Welt gemeinsam zu lösen. Mussinghoff zitierte den muslimischen Historiker und Denker Mohamed Talbi aus Tunesien, der allen Religionen die Frage gestellt habe: „Was bietet die Botschaft Gottes allen Entrechteten der Welt, allen Enttäuschten ohne Unterschied, allen jenen, die gebeugt sind, die beten und bitten oder widersprechen, sich empören oder fluchen?” Wenn Gläubige sich für Gott öffneten, so Mussinghoff, öffneten sie sich auch für ihre Mitmenschen und deren Sorgen. Diese Sorgen seien bei den verschiedenen Völkern oft die gleichen. (pm)
Unter dem Motto „Geht hinaus in die ganze Welt und verkündet die Frohe Botschaft” hat das Internationale Katholische Missionswerk „Missio” im Oktober die Kampagne zum Monat der Weltmission gestartet. Im Rahmen der Kampagne präsentiert Missio Gäste aus der Weltkirche, die über ihre Lebens- und Glaubenserfahrungen berichten und deutlich machen, was Mission für sie in ihrem jeweiligen Kontext bedeutet. Die Spenden und die Kollekte am Sonntag der Weltmission, 28. Oktober, sind für die ärmsten Diözesen der Weltkirche bestimmt. (pm)

Österreich
Eine „humane Anwendung der bestehenden Gesetze auch für Elendsflüchtlinge” sowie eine Änderung jener Gesetze, die zum jetzigen „Desaster” in der Flüchtlingspolitik und „zu Einzeltragödien geführt haben”, fordert die evangelisch-reformierte Kirche Österreichs. Dass gut integrierte Menschen, darunter Kinder und Jugendliche, in ihr Heimatland und damit in eine unsichere Zukunft abgeschoben werden, sei „nicht akzeptabel”, heißt es in einer Stellungnahme von gestern zu der aktuellen Debatte um die Abschiebepraxis. Das Statement ist vom neuen reformierten Landessuperintendenten Thomas Hennefeld - er wird am Sonntag feierlich in sein Amt eingeführt - und von Oberkirchenrat Johannes Wittich unterzeichnet. Sie sähen sich verpflichtet, „für die Schwächsten im Land, gleichgültig ob sie Inländer oder Ausländer sind, hier geboren, hierher geflüchtet oder zugewandert, ihre Stimme zu erheben”. (kap)
Die Franziskaner in Österreich und Südtirol bereiten sich derzeit auf die Fusionierung ihrer Provinzen vor. Im Rahmen des Provinzkapitels vom 21. bis 27. Oktober im oberösterreichischen Pupping bei Eferding wird Generalminister José Rodríguez Carballo die Verschmelzung der bisherigen „Tiroler Franziskanerprovinz vom Seligen Engelbert Kolland” und der „Wiener Franziskanerprovinz vom heiligen Bernadin von Siena” zur gemeinsamen „Provinz Austria vom heiligen Leopold in Österreich und Südtirol” bekannt geben. Die Bestellung des neuen Provinzials und der neuen Provinzleitung wird ebenfalls beim Kapitel erfolgen. Derzeit werden die beiden Provinzen von P. Rupert Schwarzl (Tiroler Provinz) und P. Anton Bruck (Wiener Provinz) geleitet. Betroffen von der Fusionierung sind rund 140 Franziskaner in insgesamt 27 Klöstern. Sitz des neuen Provinzialates wird das Franziskanerkloster in Salzburg. Am 26. Oktober werden die rund 70 Kapitel-Teilnehmer außerdem an der Seligsprechung Franz Jägerstätters im Linzer Dom teilnehmen. Jägerstätter war in Enns Mitglied im Dritten Orden der Franziskaner. (kap)
Die Vernunft soll die Begegnung mit dem Glauben nicht scheuen. Das sagte der Grazer Weihbischof Franz Lackner in seinem Vortrag beim internationalen Kongress „Religiosität in Psychiatrie und Psychotherapie”, der derzeit in der steirischen Landeshauptstadt abgehalten wird. Obwohl beide - Vernunft und Glaube - zu den „Grundkonstanten menschlichen Daseins” gehören, sei in der Neuzeit ihre Wechselbeziehung aufgegeben worden. Als Grund dafür, dass das „Fenster ins Absolute” zugeschlagen worden sei, nannte Lackner die tief sitzende Spannung zwischen menschlicher Begrenztheit und Endlichkeit einerseits und der Sehnsucht nach dem Unendlichen andererseits. Diese Spannung sei nicht leicht aufrecht zu erhalten und nicht selten „für das alltägliche Streben nach Erfolg sogar hinderlich”, so Lackner. (kap)
Die 15-jährige Arigona Zogaj, deren Familie teilweise in den Kosovo abgeschoben wurde und die seit Montag von Pfarrer Josef Friedl in Ungenach (Bezirk Vöcklabruck) betreut wird, hat sich am Freitag erstmals den Medien gestellt. Sie habe noch immer Angst vor einer Abschiebung, erklärte das Mädchen und ließ durchblicken, dass sie in Momenten der Verzweiflung weiterhin Gedanken an Selbstmord überkommen. Pfarrer Friedl, der das Mediengespräch moderierte, sagte, Arigona habe sich von den Strapazen des zweiwöchigen Versteckens vor den Behörden schon etwas erholt und sei inzwischen innerlich gefasst. Sie vermisse ihre Familie - insbesondere ihre beiden jüngeren Geschwister - sehr, diese solle wieder nach Österreich kommen, sagte Arigona Zogaj. Friedl teilte vor der Presse mit, er habe gleich am Montagmorgen Oberösterreichs Landeshauptmann Josef Pühringer informiert. Dieser sei am Dienstagabend nach Ungenach gekommen. Er habe sich bemüht, sie zu beruhigen, berichtete Arigona. In den kommenden zwei Monaten – bis zu einer erwarteten Entscheidung des Verfassungsgerichtshofs - passiere ihr nichts, so habe man ihr versichert. (kap)

Schweiz
Im Südschweizer Kanton Wallis dürfen kommerzielle Aschebestattungen künftig nicht mehr außerhalb von dafür bestimmten Orten durchgeführt werden. Der Große Rat hat eine entsprechende Regelung ins Gesundheitsgesetz aufgenommen. Die Schweiz ist in Deutschland als Destination für Aschebestattungen in der freien Natur sehr beliebt, da in Deutschland ein Friedhofzwang besteht. (diverse)
Immer mehr Menschen wünschen sich einen begleiteten Suizid. Das stellt Jérôme Sobel fest, Präsident der Westschweizer Organisation „Exit“. Es sei eine kulturelle Revolution im Gange. Der Wunsch nach Sterbehilfe sei in der Schweiz gestiegen, sagte Sobel in einem Interview mit der Genfer Zeitung „Le Temps”. Dies läge daran, dass die Sterbehilfeorganisationen immer bekannter würden. Auch wollten immer mehr Menschen den Zeitpunkt ihres Todes selber bestimmen. Die Sterbehilfe-Organisation Exit führt im Gegensatz zur Organisation Dignitas keine Sterbehilfe für im Ausland lebende Menschen durch. Die Sterbebegleitung erfolgt in der Regel im eigenen Zuhause. Dignitas ist in den vergangenen Tagen in die Schlagzeilen geraten, weil die Behörden ihr die Sterbehilfe in verschiedenen Gemeinden verboten hatten. (diverse)

Italien
Kirchen dürfen keine Museen werden. Das hat der Generalsekretär der Italienischen Bischofskonferenz, Giuseppe Betori, gefordert. Kirchen seien trotz zahlreicher Kunstschätze vor allem lebendige Orte, an denen Menschen heute ihren Glauben leben sollten. Betori sprach in einer Videobotschaft zum Auftakt eines internationalen Kongresses mit dem Titel „Kirchen…nach den Regeln der Kunst”. Bischöfe und Experten diskutieren über Kirchenräume nach den Maßgaben des II. Vatikanischen Konzils. (asca)
Die Missionsenzyklika „Fidei donum” von Papst Pius XII. ist noch immer von „großer Aktualität”. Darauf weisen die italienischen Oberhirten und die Bischofskommission für die Evangelisierung der Völker und der Zusammenarbeit der Kirchen hin. In der heute veröffentlichten Erklärung sprechen die Oberhirten allen „Fidei donum Priestern” „ihre Nähe und ihren Dank” aus. Der bemerkenswerteste Gedanke der Missionsenzyklika sei die Idee der „gegenseitigen Hilfe”, so die  Bischöfe. Papst Pius hatte angesichts des Priestermangels die Diözesanbischöfe aufgefordert, einige ihrer Priester für eine zeitlich begrenzte Tätigkeit in Afrika freizustellen. (sir)
Jugendliche haben gestern in Neapel papstfeindliche Graffitis an die Stadtmauern gesprüht. Sechs Minderjährige hatten Parolen wie „Wir besetzen den Vatikan” im Rahmen einer Demonstration gegen die Schulreform an Mauern angebracht. Benedikt XVI. wird Neapel in acht Tagen zur Eröffnung des interreligiösen Friedenstreffens besuchen. (apic)

Afrika

Kenia
„Wir müssen endlich begreifen, dass die Religion nicht die Ursache für die unendliche Gewalt sein kann, die es in Westafrika und anderswo gibt”. Das bekräftigte Pater William Avenya, Generalsekretär der Vereinigung von Bischofskonferenzen der englischsprachigen Länder Westafrikas („Association of Episcopal Conferences of Anglophone West Africa”, AECAWA), zum Auftakt der elften Vollversammlung dieses 1977 errichteten Dachverbands, der neun Bischofskonferenzen vereint. Die Kirche sei überzeugt, dass die einzige Vorgehensweise beim interreligiösen Dialog als Teil der ganzheitlichen Entwicklung vor allem das Bemühen um Verständnis und gegenseitigen Respekt des religiösen Credos des jeweils anderen ist, führte der Priester nach Angaben der Nachrichtenagentur CISA in Nairobi aus. Auf der Tagung, die am 8. Oktober begonnen hat, werden die Beziehungen zwischen Christen und Muslimen unter anderem im Rahmen eines Seminars beleuchtet, das Wege der Zusammenarbeit aufzeigen will. Erzbischof Ignatius Ayau Kaigama von Jos (Nigeria) berichtet in diesem Zusammenhang über seine persönlichen Erfahrungen im Umgang mit den Muslimen in seiner Erzdiözese. (zenit)

Asien

Burma
Gut zwei Wochen nach der Niederschlagung von Massenprotesten hat die Militärregierung in Burma eine Demonstration von Regierungsanhängern organisiert. Busse brachten die Teilnehmer in einen Vorort von Rangun. Nach Agenturangaben soll vielen Demonstranten eine finanzielle Belohnung versprochen worden sein. Gestern hatten die Militärmachthaber die Erklärung des UNO-Sicherheitsrates zur Niederschlagung der friedlichen Proteste zurückgewiesen. Zugleich erklärten sie aber ihre Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit den Vereinten Nationen. Im September hatte die Junta die von buddhistischen Mönchen angeführten Protestmärsche niedergeschlagen. Nach Schätzungen von Dissidenten wurden bis zu 200 Menschen getötet und rund 6.000 inhaftiert. (dw)

Indien
Die Kirche verurteilt den Anschlag auf den Suffi-Wallfahrtsort Khwaja Moinuddin Chisthi. Der Bischof von Jaipur-Ajmer, Ignatius Menezes, hat gestern die 17 Verletzten besucht. Menezes erinnerte dabei an Mahatma Gandhi und erklärte, dass Gewalt Konflikte nicht lösen könne. Der Oberhirte beklagte besonders, dass der Anschlag gerade zu diesem für Moslems und Hindus wichtigen Zeitpunkt erfolgte. Während die Moslems das Ende des Ramadans feiern, begehen die Hindus das Navrati Fest zur Ehre einer ihrer höchsten Gottheiten. (asianews)

Vietnam
Papst Benedikt hat gestern den Kaplan Joseph Dang Duc Ngan zum Bischof von Lang Són und Cao Bang ernannt. Der Posten war seit 2003 unbesetzt, da die Bischofsweihen oft nur nach langen Verhandlungen zwischen Staat und Kirche zustande kommen. Der Gemeinde von Lang Són und Cao Bang gehören etwa 6.100 Katholiken an. (apic)

Amerika

Vereinigte Staaten
Die Priester der Diözese von San Diego sind aufgerufen, ein Monatsgehalt für sexuell Missbrauchte abzugeben. Zwischen 1938 und 1993 hatten Kleriker des Bistums 144 Minderjährige missbraucht. Die Diözese muss nun insgesamt 107 Millionen US-Dollar als Entschädigung aufbringen. (apic)

Paraguay
Zur Orientierung an biblischen Werten hat ein christlicher Kongress für deutschsprachige Führungskräfte in Paraguay aufgerufen. Daran nahmen in der Hauptstadt Asuncion mehr als 300 Verantwortliche in Wirtschaft und Gesellschaft teil. Einer der Hauptredner war der Vorsitzende des Kongresses christlicher Führungskräfte in Deutschland, Pastor Horst Marquardt (Wetzlar). Er bezeichnete die Zehn Gebote als einen nicht zu überbietenden Verhaltenskodex. Nach Ansicht von Wirtschafts- und Sozialethikern könne die Wirtschaft nur florieren, wenn die Zehn Gebote beachtet würden. Ehrlichkeit, Nächstenliebe, Gewissenhaftigkeit und Treue seien zentrale Werte, mit denen Unternehmer in Führung gehen könnten. (idea)

Vereinte Nationen

Jährlich werden weltweit rund 42 Millionen Kinder im Mutterleib getötet. Jede fünfte Schwangerschaft endet mit einer Abtreibung, in Europa jede dritte. Das geht aus einer am 11. Oktober veröffentlichten Studie hervor, die das New Yorker Guttmacher-Institut in Zusammenarbeit mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf angefertigt hat. Abtreibungsgegner stellen die Zahlen in Frage, da sie weitgehend auf Schätzungen beruhten und die Dunkelziffer zu wenig berücksichtigten. Die Forscher haben nach eigenen Angaben keinen Beleg dafür gefunden, dass die Abtreibungsrate in Ländern, in denen der Schwangerschaftsabbruch verboten ist, niedriger ist als in den anderen Staaten. Allerdings sei in Ländern mit Abtreibungsverbot die Zahl der medizinisch riskanten Eingriffe höher. (idea)
Die Müttersterblichkeit sinkt um weniger als ein Prozent pro Jahr. Damit kann das UNO-Ziel, die Müttersterblichkeit von 1990 bis 2015 um drei Viertel zu reduzieren, nicht erreicht werden, wie die Weltgesundheitsorganisation WHO in Genf mitteilte. 99 Prozent der Todesfälle gab es dem Bericht zufolge in den Entwicklungsländern. Dort starben im Jahr 2005 pro 100 000 Lebendgeburten 450 Frauen. In den Industrieländern waren es mit 9 pro 100 000 wesentlich weniger. Der leichte weltweite Rückgang sei in Ländern mit mittlerem Einkommen zu verzeichnen. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein 15 Jahre altes Mädchen bei einer Geburt oder Schwangerschaft stirbt, beträgt in Afrika 1 zu 26, in Niger sogar 1 zu 7. Zum Vergleich: In den Industrieländern liegt sie bei 1 zu 7300. (diverse)


Die obigen Texte basieren auf unserer Nachrichtensendung "Treffpunkt Weltkirche" täglich um 16 Uhr. Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, ADN-Kronos, Upi, Cns, Uca, Misna, Osservatore Romano – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

Buchbesprechung:

Titel: Die Zehn Gebote
Autor: Köckert, Matthias
Verlag: C.H. Beck
Preis: 7,90 €
Rezensentin: Sr. Hilliganda Rensing

Wer sich mit diesem Buch aus der Reihe „Wissen“ vom Verlag Beck befasst, wird sich wundern. Ausgerechnet das Thema „Zehn Gebote“ steht im Mittelpunkt im Rahmen von „Bibel und Geschichte“. Autor ist Matthias Köckert, Lehrstuhlinhaber an der Humboldt-UniversitätBerlin. Sein Schwerpunkt ist das AT, und zwar genauer Literaturgeschichte und Theologie des AT im Rahmen altorientalischer Religionsgeschichte, ebenso das Verhältnis von Recht und Gesetz im AT. Dem Buch liegt die Arbeit an einem Studienprojekt zugrunde.
Inhaltlich geht es um die Entstehung der „Zehn Gebote“, um ihren ursprünglichen Sinn, ihren altorientalischen Hintergrund, sowie um ihre Wirkungsgeschichte im Judentum, Christentum, Islam, bei Luther, nicht zuletzt um die Verbindung von Recht und Ethos bis in die jüngste Neuzeit. Selbst die Erklärung der Menschenrechte von 1948 steht in der Tradition der Bibel, natürlich auch in der der Aufklärung und der Französischen Revolution. Gott hat den Menschen nach seinem Bild erschaffen. Darauf beruht die Würde aller Menschen. In naturrechtlicher Deutung ist aus dem biblischen Satz dasFundament des abendländischen Menschenbildes geworden; 1997 wurden die Menschenrechte ergänzt durch die „Allgemeine Erklärung der Menschenpflichten“, damit die Rechte keine leeren Formeln bleiben.
ImRückblick haben die „Zehn Gebote“ eine lange Entstehungs- und Wirkungsgeschichte.Altorientalische, archäologische und neuzeitlicheEinflüsse kommen darin auf interessante Weise zur Geltung. Auch bibelwissenschaftliche Erkenntnisse sind für die Lektüre bedeutsam. Der Autor führt mit seinem Themakenntnisreich und ansprechend an ein wichtiges Thema heran, das die Wurzeln Europas von ihren Anfängen her vorführt.

 






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