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Meldungen vom 13.8.2008

- Papst würdigt Maximilian Kolbe -
- Georgien: Kurzer Krieg, großes Elend -
- Indonesien: Attacke auf Priester -


Verantwortlich: P. Eberhard v. Gemmingen SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Stefan von Kempis

Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr.

THEMEN DES TAGES:

Papst würdigt Maximilian Kolbe
Zum ersten Mal seit Wochen hat Papst Benedikt wieder eine Generalaudienz gegeben. Sie fand im Hof seiner Sommerresidenz Castel Gandolfo statt; in dem Örtchen vor den Toren Roms war er am Montag Abend, von Brixen in Südtirol kommend, eingetroffen. Der Papst würdigte bei der kurzen Audienz den heiligen Maximilian Kolbe, der in der Hungerzelle des KZ Auschwitz ums Leben kam. Die Kirche feiert sein Fest am Donnerstag. „Sein heroischer Akt der Liebe und sein Märtyrertod werden immer ein Zeichen für den Triumph der Allmacht Gottes und des menschlichen Adels über das Böse sein”, so Benedikt wörtlich. Er bat in seinem polnischen Grußwort „um das Geschenk des Friedens in der Welt”, ohne allerdings ausdrücklich auf den Kaukasus-Krieg einzugehen. In seiner Muttersprache sagte Benedikt:
Ganz herzlich grüße ich die deutschsprachigen Pilger und Besucher hier in Castel Gandolfo. In diesen Tagen verbringen viele Menschen ihren wohlverdienten Urlaub. Dieser kann nur dann gut und wirklich erfüllt sein, wenn der Mensch die Beziehungen zu den Mitmenschen und vor allem auch zu Gott, unserem Schöpfer, nicht außer acht lässt; denn das Leben ist seinem Wesen nach Beziehung. – Der gütige Gott schenke euch in dieser Ferienzeit eine echte Gemeinschaft untereinander und eine gute Erholung!” (rv)
Hier zum Nachhören

Georgien: Kurzer Krieg, großes Elend
Mit ihrem kurzen und anscheinend immer noch nicht ganz beendeten Kaukasus-Krieg haben die Herren in Moskau und Tiflis viel Elend über die Region gebracht. Mindestens 100.000 Flüchtlinge sind das Ergebnis des Scharmützels – und die können jetzt nicht einfach nach Hause zurück und da weitermachen, wo sie vor einer Woche waren. Die Caritas in Georgien geht davon aus, dass noch monate-, wenn nicht sogar jahrelang Flüchtlings-Notstand herrschen wird. Liana Mkheidze arbeitet für die Caritas in Tiflis:
„Die Flüchtlinge sind sehr, sehr verschreckt. Das ist ja auch nicht das erste Mal: Vor fünfzehn Jahren hatten wir 300.000 Flüchtlinge aus Abchasien – 300.000! Und von denen waren 11.000 ethnische Georgier, die in Südossetien lebten. Das ist also für die Georgier keine völlig neue Situation, sondern ein Trauma, das sich wiederholt – zumal sie diesmal vom Krieg völlig überrumpelt wurden. Wir glauben, diese Menschen brauchen nicht nur Nahrungsmittelhilfe, sondern auch psychologische Betreuung: Wir werden versuchen, diese für die vielen Kinder unter den Flüchtlingen anzubieten.”
Die Georgier, von denen Frau Mkheidze spricht und die 1992/93 aus Abchasien vertrieben wurden, warten zum größten Teil immer noch auf ihre Rückkehr. Sie leben seit damals in Flüchtlingslagern rund um Zugdidi in Georgien. Am Rand des Kaukasus-Kriegs der letzten Tage kam es auch zu einem Vormarsch von Milizen aus Abchasien in dieser Region um Zugdidi; UNO-Leute befürchten eine Art ethnischer Vertreibung. Die Abchasen wollten sich jetzt endgültig der Flüchtlinge entledigen, deren Rückkehr in ihre Heimat sie seit vierzehn Jahren verhindern. Auch, was Georgier in Südossetien betrifft, befürchten manche eine ethnische Säuberung... Der Kaukasus-Krieg ist - zumindest offiziell - vorbei, aber gelöst ist nichts. (rv)
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Libanon: Krise vorüber
Gute Nachrichten aus dem multi-religiösen Libanon: Die schwere Staatskrise scheint vorüber. Eine neue Regierung der nationalen Einheit, der Sunniten, Schiiten, Christen und Drusen angehören, hat im Parlament das Vertrauen erhalten – der Papst, der angesichts der Gewalt in den letzten Monaten mehrmals vor einem neuen libanesischen Bürgerkrieg gewarnt hatte, kann aufatmen. Der neue libanesische Präsident Michel Suleiman reist außerdem an diesem Mittwoch zu Gesprächen mit Präsident Baschir al Assad nach Syrien – und dabei wird es auch um die Aufnahme diplomatischer Beziehungen gehen. Für den Libanon wäre das ein großer Schritt in Richtung Frieden und Stabilität. Camille Eid ist libanesischer Journalist; er meint:
„Das Treffen der Präsidenten ist ein Zeichen der Entspannung. Wenn es zu diplomatischen Beziehungen mit Syrien kommt, dann wird der Libanon de facto unabhängig von Damaskus; dann kann Syrien ihn (nach dreißig Jahren politischer und militärischer Kontrolle) nicht mehr wie eine seiner Provinzen behandeln. Die Chancen stehen gut, dass das auch positiv auf andere Länder des Nahen Ostens ausstrahlen würde – Syrien nimmt ja auch seine Verhandlungen mit Israel wieder auf. Schon jetzt muss man sagen: In der neuen Beiruter Regierung sitzen die frühere Mehrheit und die frühere Opposition einträchtig an einem Tisch, und schon das wäre ohne Syrien nicht möglich gewesen!”
Es darf aber ruhig noch ein bisschen mehr Eintracht sein, finden die maronitisch-katholischen Bischöfe im Libanon. Kardinal Nasrallah Sfeir, der Patriarch von Beirut, ruft nach dem „Geist der Gerechtigkeit und Gleichheit”, der in Artikel 95 der Verfassung beschworen werde; gemeint ist damit der Schlüssel, nachdem Angehörigen verschiedener religiöser Gruppen Ämter bekommen. „Dieser Geist”, so meinte Sfeir am Wochenende, „fehlt noch bei der Verteilung der Posten und Ämter in unserer Verwaltung”. Der kleine Libanon bleibt ein heikles Labor für das Zusammenleben der verschiedensten Ethnien und religiösen Bekenntnisse. (rv)
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Panama: Kirche gegen Menschenhandel
Spricht man von Menschenhandel, dann denkt man in Europa primär an Sextourismus. Doch fällt darunter auch die Versklavung von Arbeitskräften oder der Handel von Kleinkindern, das Adoptionsgeschäft. Der Menschenhandel ist ein lukratives Geschäft – gleich hinter dem Handel mit Drogen und Waffen. Vergangene Woche berieten auf Einladung des Rates der Lateinamerikanischen Bischofskonferenzen, CELAM, Vertreter der Pastoral für die Menschen unterwegs, der Caritas und von Nichtregierungsorganisationen in Panama über die Situation in der lateinamerikanischen Hemisphäre. Der Weihbischof von Panama, Jose Domingo Ulloa, fasst die Ergebnisse zusammen: „Aus der Realität in unseren Ländern, so wie sie sich uns darstellt, haben wir erkannt, dass der Menschenhandel wohl strukturiert ist und über enorme Finanzquellen verfügt. Um hier eine Antwort auf dieses Problem zu geben, sehen wir, dass wir uns in einem Netzwerk zusammenschließen müssen. Wir denken außerdem, dass die Sensibilisierung sehr wichtig ist. Vor allem innerhalb der Kirche. Denn auch dort gibt es noch viel Unwissenheit: Viele durchschauen nicht, was hinter dem Menschenhandel steht. Weit verbreitet ist die Ansicht, dass die Menschen, die diese Realität erleben und darunter leiden, sich freiwillig dafür entschieden haben. Viele Kirchenvertreter begreifen nicht, dass es sich um Ausbeutung handelt, die Folge der Ungerechtigkeit in vielen unserer Länder ist.”
Für eine wirksamere Kooperation zwischen den Bischofskonferenzen benötigt die Kirche neue Kräfte, sagt Bischof Ulloa.
„Wir brauchen ausgebildetes Personal, denn es handelt sich um ein sensibles Thema, um das sich Experten kümmern müssen. Panama ist ein Transitland, und infolge der Globalisierung wird es immer mehr mit der Problematik konfrontiert. Wir müssen regional und national zusammenarbeiten, auch mit der Politik, damit entsprechende Gesetze verabschiedet werden. Und was ganz wichtig ist: Wir müssen mehr tun in der Prävention.” (rv)
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AUS UNSEREM ABENDPROGRAMM:

Papst Benedikt über den Heiligen Geist, die Schönheit und das Leid
Das Wirken des Heiligen Geistes im Alltag des Christen, die Schönheit in Verkündigung und Liturgie, die Bedeutung des Leidens und des Alterns – darüber meditierte Benedikt XVI. vergangene Woche bei seinem Treffen mit Priestern, Diakonen und Seminaristen im Dom zu Brixen. Der Papst sprach frei und ohne Manuskript, man konnte ihn sozusagen beim Denken beobachten – und weil das ein seltenes Vergnügen ist, haben wir beschlossen, Ihnen dieses Gustostück ausführlich zu Gehör zu bringen. In unserer Sendung „Die Woche in Rom” und hier online hören Sie den ersten von zwei Teilen dieser päpstlichen Freihand-Katechese. (rv)
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Täglich neu: Benedikt zum Paulusjahr

Die Wahrheit war ihm zu groß, als dass er bereit gewesen wäre, sie für den äußeren Erfolg zu opfern. Die Wahrheit, die er in der Begegnung mit dem Auferstandenen erfahren hatte, war ihm des Streites, der Verfolgung, des Leidens wert.
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DIE NACHRICHTEN:

Europa

Österreich
Dringenden Handlungsbedarf für die künftige Regierung sieht „Familien-Bischof” Klaus Küng in den Bereichen Familie und Bioethik. Der Rückgang der Kinderzahl sei dramatisch, die Politik müsse endlich geeignete Rahmenbedingungen schaffen, damit Ehepaare sich mehrere Kinder „leisten können”. Das sagte der Bischof von St. Pölten am Montagabend im ORF. Erziehungsarbeit müsse auch finanziell stärker anerkannt werden, und neben steuerlichen Erleichterungen brauche es wohl auch weitere finanzielle Zuwendungen, so Küng. Für die Gesellschaft seien gesunde Familien elementar. – Der Bischof forderte auch Maßnahmen zum Lebensschutz. Das betreffe zum einen die Abschaffung der eugenischen Indikation, die eine Abtreibung behinderter Kinder bis zum Geburtstermin straffrei stellt. Zum anderen müssten endlich die flankierenden Maßnahmen zur Fristenregelung umgesetzt werden. Eine Drei-Tages-Frist zwischen Beratungsgespräch und Abtreibung müsse eingehalten werden, um Panikhandlungen zu vermeiden. (kap)
Zehn junge Asylbewerber pilgern ab Donnerstag gemeinsam mit zehn österreichischen Jugendlichen nach Mariazell. An der interreligiösen Wallfahrt nehmen junge Flüchtlinge aus Äthiopien, Armenien, Afghanistan, Iran und Mazedonien teil, die derzeit in einem Wiener Caritas-Haus untergebracht sind. Einige von ihnen sind Muslime. Gemeinsam mit Jugendlichen der Katholischen Jugend werden sie vier Tage lang auf dem Pilgerweg in den steirischen Wallfahrtsort unterwegs sein. Ein Jugendseelsorger begleitet die Wallfahrt, die unter dem Motto „Wenn Fremde zu Freunden werden”. Der Weg nach Mariazell soll auch zum Austausch und für Gespräche über religiöse Erfahrungen genutzt werden, erklärt er. (kap)
Der deutsche Theologe und Philosoph Eugen Biser erhält den diesjährigen Toleranzpreis der „Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste”. Die in Salzburg beheimatete Akademie zeichnet damit das Engagement Bisers für Toleranz, für grenzüberschreitenden Dialog und gegen Rassismus aus. „Seine visionäre und innovative Kraft reicht weit über den christlichen Raum hinaus und gewinnt dadurch ganz allgemein für die Menschen und die Gesellschaft grundsätzliche Bedeutung”, begründet ihre Entscheidung. Die Überreichung des Preises findet am 15. August in Salzburg statt. Die Laudatio auf Biser hält Erzbischof Alois Kothgasser. (kap)

Italien
Der antike Schriftsteller Cassiodor soll selig gesprochen werden. Das entsprechende Verfahren wurde jetzt vom Erzbischof von Catanzaro im süditalienischen Kalabrien eröffnet. Der Bürgermeister von Squillace, dem früheren Scylaceum, in dem Cassiodor im Jahr 490 geboren wurde, erinnerte an die Würdigung Cassiodors durch Benedikt XVI. im März dieses Jahres und sprach von einer „rechtmäßigen Ehrerweisung gegenüber einer kulturell, politisch und theologisch herausragenden Person”. Cassiodor war Verwalter des ostgotischen Königs Theoderich dem Großen, zog sich später aus dem politischen Leben zurück und gründete ein Kloster. Durch seine bibliothekarische Tätigkeit wurde wichtiges Schriftgut aus dem Altertum in spätere Epochen vermittelt. (agi)

Niederlande
Bischof Adrianus van Luyn, der Vorsitzende der Niederländischen Bischofskonferenz, erhält eine Auszeichnung für seinen „unermüdlichen Einsatz für die soziale Gerechtigkeit”. Wie die protestantische Stiftung Christlich-Sozialer Kongress, ein Zusammenschluss von 30 Organisationen mit gesellschaftspolitischer Zielsetzung, am Mittwoch in Den Haag mitteilte, wird der mit 10.000 Euro dotierte „Adriaan-Borst-Preis” am 27. August verliehen. Mit dem Geld soll ein vom Preisträger zu benennendes soziales Projekt gefördert werden. Die Auszeichnung ist nach dem früheren Vorsitzenden des protestantisch-christlichen Arbeitgeberverbandes Adriaan Borst benannt. Van Luyn mache immer wieder deutlich, welches Band zwischen einem lebendigen Glauben und seiner Umsetzung in gesellschaftspolitische Entscheidungen zugunsten von Armen und Benachteiligten bestehe, heißt es in der Würdigung. Der Bischof von Rotterdam spreche Politiker und soziale Führungskräfte in Europa auf ihre Verantwortung für gesellschaftliches Unrecht in der EU sowie auf eine Vermenschlichung des Globalisierungsprozesses an. (kna)

Afrika

Simbabwe
Die Verhandlungen über eine Teilung der Macht in Simbabwe sind offenbar in eine Sackgasse geraten. Das Regime unter Robert Mugabe und die Opposition unter Morgan Tsvangirai scheinen sich nicht über eine Regierung der nationalen Einheit einigen zu können. Die Gespräche finden unter Vermittlung des südafrikanischen Präsidenten Thabo Mbeki in der simbabwischen Hauptstadt Harare statt. Offenbar versucht Mugabe, die Opposition zu spalten. So soll er dem Führer einer kleineren Oppositionspartei das Amt des Ministerpräsidenten angeboten haben. Mugabes Partei Zanu und die kleinere Oppositionspartei kämen im Parlament auf eine knappe Mehrheit. (ap)

Sudan
In der südsudanesischen Hauptstadt Juba will die katholische Kirche im September eine Hochschule eröffnen. Mit der Genehmigung der südsudanesischen Regionalregierung sollen die ersten Kurse auf dem Gelände einer Sekundarschule stattfinden. Der Jesuit Michael Schultheiss, der die Planung leitet, erwartet 40 Studenten. In Juba sollen sozial- und geisteswissenschaftliche Fächer angeboten werden, in der Stadt Wau ab 2010 Agrar- und Ingenieurwissenschaften. Das Comboni-College in der Hauptstadt Khartum im Nordsudan soll außerdem Kurse in Computerwissenschaften anbieten. (kipa)

Asien

Indonesien
Unbekannte haben in der Hauptstadt Jakarta einen Priester zeitweise entführt und zusammengeschlagen. Der Sekretär der „Kommission für den interreligiösen Dialog” der Bischofskonferenz, Benny Susetyo, wurde am Montagabend angegriffen und misshandelt. Die indonesische Polizei und der Geheimdienst konnten die Täter und deren Hintermänner bisher nicht ausfindig machen. P. Benny Susetyo wurde in ein Krankenhaus gebracht, wo ihm seither zahlreiche im interreligiösen Dialog engagierte Persönlichkeiten Solidaritätsbesuche abgestattet haben. Zu den ersten Besuchern zählte Solahuddin Wahid, der Bruder des früheren Staatspräsidenten Abdurrahman Wahid. Susetyo zählt auch zu den Promotoren der indonesischen „Nationalen Allianz für die Religions- und Glaubensfreiheit”. Diese Bewegung ist in letzter Zeit ins Visier islamistischer Extremisten geraten, weil sie für die Ahmadis eintritt, die Anhänger einer Ende des 19. Jahrhunderts im damaligen Britisch Indien entstandenen Reformbewegung. Im Juni hatte die Regierung in Jakarta unter islamistischem Druck angekündigt, dass restriktive Maßnahmen gegen die Anhänger der „Ahmadiyya” ergriffen werden sollen. Die indonesischen Menschenrechts-Aktivisten äußerten damals die Befürchtung, dass es sich um einen gefährlichen Präzedenzfall handle; ähnliche Maßnahmen könnten sich auch gegen andere religiöse Minoritäten richten. (kap)

Amerika

Vereinigte Staaten
Das Erzbistum Chicago zahlt 16 Missbrauchsopfern über zwölf Millionen Dollar an Schadenersatz. Das kündigte Kardinal Francis George, Erzbischof der Stadt und derzeit auch Vorsitzender der Bischofskonferenz, am Dienstag an. Die Fälle von Missbrauch durch Kirchenleute gehen auf die Jahre 1962 bis 1994 zurück. Insgesamt hat das Erzbistum Chicago in den letzten Jahren im Zusammenhang mit Missbrauchs-Klagen 65 Millionen Dollar gezahlt. Mehrere US-Bistümer sind durch die Missbrauchsskandale, die seit 2002 publik wurden, an den Rand der Zahlungsunfähigkeit geraten. (ap)
Das Erzbistum Cincinnati im Bundesstaat Ohio hat Anfang August eine so genannte „Ethik-Notrufnummer” eingerichtet. Dort sollen Anrufer auf Fälle hinweisen, in denen aus ihrer Sicht im Erzbistum Geld verschwendet oder an der falschen Stelle eingesetzt wird. Eine ähnliche „Präventions-Maßnahme gibt es schon in anderen Bistümern, darunter Brooklyn und Chicago. (apic)

Guatemala
Das Parlament hat erneut grünes Licht für die Todesstrafe gegeben. Nach der Entscheidung von Dienstag obliegt es dem Präsidenten, ein Todesurteil durch seinen Gnadenspruch aufzuhalten. Doch Präsident Alvaro Colom hatte tags zuvor erklärt, er werde keine Gnade walten lassen. Damit warten 43 Todeskandidaten auf die Vollstreckung ihres Urteils durch die Todesspritze. Seit Monaten suchten Politiker und Juristen einen Ausweg aus dem Patt, nachdem der ehemalige Präsident Alfonso Portillo sich geweigert hatte, Todesurteile anzuerkennen. Colom hatte seine Kandidatur für die Präsidentschaft mit dem Versprechen angetreten, der galoppierenden Kriminalität in Guatemala Einhalt zu gebieten. Medienberichten zufolge werden in dem Land täglich 30 Menschen ermordet. Auch im Nachbarstaat Mexiko diskutiert die Öffentlichkeit über die Wiedereinführung der vor zwei Jahren abgeschafften Todesstrafe, nachdem die Zahl von Entführungen zuletzt wieder zunahm. (kna)


Die obigen Texte basieren auf unserer Nachrichtensendung "Treffpunkt Weltkirche" täglich um 16 Uhr. Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, ADN-Kronos, Upi, Cns, Uca, Misna, Osservatore Romano – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.


Buchbesprechung:

Titel: Mein Leben mit dem Papst, Johannes Paul, wie er wirklich war
Autor: Stanislaw Dziwisz
Verlag: Benno
Besprochen von P. Eberhard v. Gemmingen

Es ist schon ziemlich ungewöhnlich, dass der Privatsekretär eines Papstes schon kurz nach dem Tod seines Chefs ein Buch herausgibt, in dem er ausführlich von seinem Vorgesetzten spricht. Freilich ist das Buch nicht nur von Kardinal Stanislaw Dziwisz geschrieben, sondern ganz wesentlich durch die Zusammenarbeit mit dem italienischen Journalisten und Papstkenner Gian Franco Svidercoschi. Der hat nämlich den ehemaligen Papstsekretär ausführlich befragt. Man erfährt nichts Spektakuläres, aber das Besondere ist dann eben doch, dass der Mann, der 40 Jahre lang an der Seite des polnischen Bischofs und Papstes gelebt hat, Alltägliches erzählt. Das Alltägliche wird dann unterbrochen, wenn es um die Wahl von Kardinal Woityla auf den Stuhl Petri geht, um das Attentat auf den Papst, um den Besuch beim Attentäter, um das Sterben des großen Polen. Es ist eben schon etwas Besonderes, wenn ein Mitspieler von dem Spiel um Leben und Tod, um Wahrheit und Liebe, um Einheit und Frieden spricht. Dziwisz war Mitspieler und nicht Beobachter. Jetzt erzählt der Mitspieler.

 






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