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Meldungen vom 4.1.2008

- Papst würdigt Christusleidenschaft Mutter Teresas -
- Alterzbischof Oskar Saier ist tot -
- Jesuiten wählen einen neuen General -


Verantwortlich: P. Eberhard v. Gemmingen SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Gudrun Sailer
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr.

THEMEN DES TAGES:

Italien: Papst würdigt Mutter Teresa
Papst Benedikt XVI. hat Mutter Teresa aufgrund ihrer „Leidenschaft für Christus” gewürdigt. Bei einem weihnachtlichen Besuch im Sozialzentrum „Dono di Maria” am Freitagvormittag sprach der Papst vor den anwesenden Armen und Ordensleuten über die albanische Selige. Das Zentrum, das sich innerhalb der vatikanischen Mauern neben dem Gebäude der Glaubenskongregation befindet, wird von den „Missionarinnen der Nächstenliebe” geleitet, der Kongregation von Mutter Teresa. In Anspielung auf den Namen des Hauses, „Dono di Maria” – zu Deutsch: „Geschenk Mariens” – sagte der Papst:
„Wer immer hier an die Tür klopft, für den ist es in der Tat ein Geschenk Marias, sich von den Schwestern und den Freiwilligen liebevoll aufgenommen zu fühlen. Ebenfalls ein Geschenk Marias die Anwesenheit einer Person, die innehält, um Menschen in Schwierigkeiten zuzuhören und ihnen zu dienen. Dieser Stil evangelischer Liebe möge eure Berufung immer auszeichnen, sodass ihr über die materielle Hilfe hinaus jenen, denen ihr in eurem Alltag begegnet, dieselbe Leidenschaft für Christus und jenes „Lächeln Gottes” weitergeben könnt, das die Existenz Mutter Teresas beseelte.”
Das Haus bietet rund 75 obdachlosen Frauen Unterkunft. Nichtsesshafte Männer können dort zwei Mal täglich eine Mahlzeit bekommen. Papst Johannes Paul II. hatte das Sozialzentrum vor fast genau 20 Jahren gegründet. Zu den Armen gewendet, die im Haus Betreuung finden, sagte der Papst: „Ich bin vor allem gekommen, um meine spirituelle Nähe für euch, liebe Freunde, auszudrücken. Ich bin hier, um euch zu sagen, dass der Papst euch liebt und euch nahe ist.”
Benedikt zitierte Mutter Teresa mit den Worten: „Weihnachten ist jedes Mal, wenn wir Jesus erlauben, durch uns selbst hindurch einen anderen Menschen zu lieben”.
„Jesus wurde in einer Grotte geboren, weil anderswo kein Platz für ihn war. Er hat die Entbehrungen kennen gelernt, die viele von euch begleiten. Weihnachten hilft uns zu verstehen, dass Gott uns nicht aufgibt, sondern uns immer entgegenkommt, uns schützt und sich eines jeden von uns annimmt. Denn alle Menschen, ganz besonders die Schwachen, sind wertvoll in seinen Augen voll Zärtlichkeit und Erbarmen.” (rv)

Deutschland: Erzbischof Saier ist tot
Der emeritierte Erzbischof von Freiburg, Oskar Saier, ist tot. Er erlag am Donnerstag im Alter von 75 Jahren einem langjährigen Krebsleiden. Über 24 Jahre, bis zu seinem gesundheitsbedingten Rücktritt im Jahr 2002, stand der gebürtige Schwarzwälder an der Spitze der zweitgrößten Diözese Deutschlands. In einer ersten Würdigung bezeichnete Freiburgs Erzbischof Robert Zollitsch seinen Vorgänger als „eine herausragende Bischofsgestalt von großer theologischer wie spiritueller Tiefe und beeindruckender menschlicher Bescheidenheit”.
Überregionale Aufmerksamkeit erhielt Saier, als er 1982 gemeinsam mit den Bischöfen von Basel und Straßburg eine Erklärung über „Das Verhalten des Christen im Konflikt um die Kernenergie” herausgab. Für Aufsehen sorgte außerdem 1993 ein Hirtenbrief zur „Pastoral mit Geschiedenen und wiederverheirateten Geschiedenen”. Darin trat Saier mit den beiden anderen Bischöfen der Oberrheinischen Kirchenprovinz, dem Mainzer Bischof Karl Lehmann und dem damaligen Rottenburg-Stuttgarter Bischof Walter Kasper (beide inzwischen Kardinäle), dafür ein, dass wieder verheiratete geschiedene Katholiken sich nach ernster Gewissensprüfung ermächtigt fühlen könnten, trotz ihrer kirchenrechtlich ungeordneten Situation die Eucharistie zu empfangen. (pm/kna)
Hören Sie hier eine Würdigung von Mario Galgano mit Archivaufnahmen des verstorbenen Erzbischofs

Vatikan: Jesuiten wählen neuen General
Zum ersten Mal in der 477-jährigen Geschichte der Jesuiten tritt ein Ordens-General zu Lebzeiten zurück. Am Montag kommt die General-Kongregation des größten katholischen Männerordens zusammen, um den Verzicht des nach 24 Dienstjahren amtsmüden Niederländers Peter Hans Kolvenbach (79) anzunehmen und einen Nachfolger zu bestimmen. Die Wahl des Nachfolgers wird auch die Marschrichtung des Jesuitenordens insgesamt bestimmen, sagt Pater Kolvenbach: „Wenn sie den einen oder anderen aus den Tausenden von Jesuiten wählt, die es werden könnten, damit sagt die Gesellschaft Jesu, was sie sich für die Zukunft erhofft: einen Prophet oder einen Weiser, einen Erneuerer oder einen Maßhalter, einen Kontemplativen oder einen Aktiven, einen der auf den Punkt bringt oder einen, der die Einheit sucht.”
Gewählt wird der „Schwarze Papst” nach einem konklaveähnlichen Modus hinter verschlossenen Türen – ohne Kandidatenliste, Fraktionen oder Wahlkampf. Ganz im Sinne der ignatianischen Spiritualität gehen die Delegierten von den Herausforderungen der Wirklichkeit aus: „De facto beginnt die Kongregation mit einer Bewertung der gegenwärtigen Situation, mit einer Unterscheidung, was in der Gesellschaft hell und was eher dunkel ist in ihrem Dienst an Kirche und Welt. Und von dieser Bewertung muss der Funke ausgehen: Schaut, das ist der Jesuit, den wir brauchen, um auf dem Weg Gottes zu gehen.”
Möglich geworden ist die Neuwahl durch eine Dispens des Papstes. Denn eigentlich wird Jesuitengeneral auf Lebzeiten gewählt. Benedikt XVI. signalisierte Verständnis für den Wunsch des amtsmüden Niederländers. Im Grundsatz beließ er es aber bei den Ordens-Statuten, die eine lebenslängliche Dienstzeit des Jesuiten-Generals vorsehen.
Eine bleibende Priorität des Ordens bleibt die Mission in China, schon ganz zu Beginn waren Jesuiten wie Franz Xaver und Matteo Ricci nach China gegangen, um Christus mit der Sprache der chinesischen Kultur und Mentalität zu verkünden. Ein gelungenes Beispiel von Inkulturation, so Kolvenbach.
„Diese Tradition drängt uns, unseren Blick nicht von der chinesischen Welt abzuwenden. Tatsächlich hat die Gesellschaft nie auf den Wunsch verzichtet, dem chinesischen Volk in seinen geistlichen Hoffnungen zu dienen und den Obersten Lehrer zu verkünden, den die Chinesen in der edlen Figur ihrer Philosophen erkennen.”
Als die Jesuiten 1949 aus China vertrieben wurden, blieben viele von ihnen in Nachbarländern und warteten auf einen guten Augenblick, um auf ihren Platz zurückzukehren. Zahlreiche junge Jesuiten haben chinesisch gelernt und hoffen, dass sich eines Tages die Türen Chinas wieder öffnen.
„Für die Gesellschaft Jesu ist – abgesehen von einer gegenwärtig mäßigen Präsenz in China – immer noch Wartezeit. Wir warten darauf, dass die Bemühungen des Heiligen Stuhls um diplomatische Beziehungen zu China uns erlauben, zu einer Sendung zurückzukehren, die so sehr mit der Geschichte der Gesellschaft Jesu verbunden ist.”
Um den 19. Januar dürfte die Entscheidung fallen, über die als Erstes der Papst informiert wird. Erst nach dessen Placet veröffentlicht die Gesellschaft Jesu den Namen. (kna/rv)
Hier das Interview zum Nachhören

Österreich: „Aktion Leben”
Die „Aktion Leben” fordert mehr politische Anstrengungen für Eltern und Kinder in Österreich.
Mit einer parlamentarischen Bürgerinitiative will die Lebensschutzorganisation den Nationalrat dazu auffordern, die gesetzlichen Grundlagen dafür zu schaffen. Paul Aiginger, Präsident der „Aktion Leben”, fasst die Forderungen an das österreichische Parlament zusammen: „Erstens: Einrichtung eines öffentlich finanzierten Hilfsfonds für Schwangere in Not. Zweitens: ständige Werbung für Schwangerenberatung, drittens: vielfältige Unterstützung der Familien mit Kindern mit Behinderung, und viertens: bestmögliche Kinderbetreuung.”
Den jährlichen Unterstützungsbedarf schätzt die „Aktion Leben” auf rund 16.000 Schwangere. Um diesen ausreichend finanzielle Hilfe zukommen zu lassen, sei eine jährliche Ausstattung des Fonds mit rund 5 Millionen Euro notwendig. Es könne nicht sein, dass der Schutz des ungeborenen Lebens heute so in der Defensive sei, sagte Aiginger: „Noch immer erfahren schwangere Frauen, dass es leichter ist, einen Schwangerschaftsabbruch zu bekommen, als Beratungsstellen für ein Leben mit ihrem Kind zu finden.”
Mehrere kirchliche Organisationen unterstützen die von der „Aktion Leben” gestartete Bürgerinitiative intensiv. So stellten sich bei Pressekonferenzen in Graz und Linz der Arbeitskreis „Umfassender Schutz des Lebens” der steirischen Katholischen Aktion (KA) und die Katholische Aktion der Diözese Linz demonstrativ hinter die Forderungen der „Aktion Leben”, denen durch eine bis zum 30. Juni laufende Unterschriftensammlung Nachdruck verliehen werden soll. (rv)

Burma: Trauriger Nationalfeiertag
Zum 60. Mal begeht Burma an diesem Freitag seine Unabhängigkeit von der britischen Kolonialmacht. Viel zu feiern gibt es freilich nicht: An der Oberfläche hat sich nach den Demonstrationen der burmesischen Mönche die Situation zwar beruhigt, insgesamt versinkt das Land aber in Armut. Das berichtet Stefan Huppertz, Asien-Experte des Malteser-Hilfsdienstes, der noch vor wenigen Wochen in Burma war.
„Mittlerweile sind die Straßensperren verschwunden, die noch im Oktober das Stadtbild geprägt hatte. Es sind auch wieder Mönche auf den Straßen. An der Oberfläche hat sich die Lage beruhigt. Aber das ändert nichts daran, dass viele Teile der Bevölkerung ums tägliche Überleben kämpfen müssen.”
Die Ursache dafür sind Preiserhöhungen, die die Regierung verhängte. Das größte Problem für Hilfsorganisationen wie die Malteser ist, Menschen in Randgebieten und städtischen Armenvierteln zu erreichen.
In den Randgebieten und Armenvierteln der Städte, die keine Möglichkeit zur Selbstversorgung haben, sind die Menschen von den Preiserhöhungen besonders betroffen. Wir konzentrieren uns auf Gesundheitsprojekte - Menschen am Existenzminimum haben ja kaum Möglichkeiten gesundheitlicher Versorgung. Wir versuchen mit präventiven Maßnahmen anzusetzen, etwa im Bereich Malaria- und Tuberkulose-Kontrollprogramme, und wir versuchen die Mütter- und Kindersterblichkeit zu senken.”
„Zwischen Bangen und Hoffen” beschreibt Stefan Huppertz die Atmosphäre im Burma von heute.
Die Menschen sind so sehr mit dem Überleben beschäftigt und damit, den Alltag für ihre Familien sicherzustellen, dass die politischen Rahmenbedingungen in den Hintergrund treten. Die humanitäre Krise hat sich von der Politik losgelöst.”
Stefan Huppertz, der Burma bereits seit sieben Jahren als Malteser-Referent beobachtet, sieht auch die Zukunft Burmas düster: „Die Lage ist gerade in den Bereichen Gesundheit, Ernährung und Hygiene derart dramatisch, dass, egal wie sich die Situation entwickeln wird, die Bevölkerung noch über Jahre auf unsere Zusammenarbeit und unsere Solidarität angewiesen sein wird.” (domradio)


DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Rund 20.000 Leute besuchen täglich den Petersdom. Davon sehen rund die Hälfte auch die Papstgräber, die sich unmittelbar unter der Basilika befinden. Diese Statistik hat am Freitag der „Osservatore Romano” veröffentlicht. Die meisten Besucherzahlen verzeichnet der Petersdom erwartungsgemäß in der Osterzeit mit circa 30.000 Menschen. Auch Taufen, Firmungen und Trauungen finden regelmäßig im Petersdom statt. Die meisten Hochzeiten im Petersdom feiern gemäß Statistik US-amerikanische Brautpaare. Der Petersdom fasst 60.000 Personen und hat eine überbaute Fläche von 15.000 Quadratmeter. Die Basilika St. Peter gehört zu den größten sakralen Bauwerken der Welt. (ansa)

Vatikan/Pakistan
Es liegt an der internationalen Gemeinschaft, für Frieden und Ruhe in Pakistan zu sorgen. Das unterstrich nun der Präsident des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden, Kardinal Renato Raffaele Martino, in einem Interview, das an diesem Freitag in der vatikanischen Tageszeitung „Osservatore Romano” erschien. Was in bestimmten Staaten vorfalle, rufe immer „externe Verantwortlichkeit” hervor. Die nationale Kommission „Justitia et Pax” der pakistanischen Bischofskonferenz hat den Tod der Oppositionsführerin Bhutto als „nationalen Verlust” bezeichnet. Der Mord werfe Fragen über die Wirksamkeit des „Krieges gegen den Terrorismus” auf, so die Kommission. An diesem Freitag ist ein britisches Ermittlerteam von „Scotland Yard” zur Untersuchung des tödlichen Attentats auf die Oppositionschefin eingetroffen. Benazir Bhutto starb am 27. Dezember in Rawalpindi bei einem Attentat. Sie hatte gute Chancen auf das Amt des Ministerpräsidenten Pakistans. (apic/or/reuters)

Europa

Deutschland
Der Präsident des deutschen Caritasverbands, Peter Neher, hat dem hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch „populistische Dampfplauderei” vorgeworfen. Im Domradio-Interview sagte Neher, mit der Forderung nach einem „Anstandskatalog” und einer Verschärfung des Jugendstrafrechts unterstelle der hessische Ministerpräsident Roland Koch ein Rechtsstaatsdefizit. In Wahrheit handle es sich aber um ein Defizit an Integration und Zukunftsperspektiven. Kochs Appelle an Einheimische und Ausländer, mehr Respekt vor traditionellen Sitten und Werten zu zeigen, seien daher „populistische Dampfplaudereien”. Auch Kochs Forderung „lieber drei Tage Gefängnis als eine lebenslange kriminelle Karriere” weist Neher zurück: „Alle, die mit jungen Menschen im Jugendstrafvollzug zusammen arbeiten wissen, dass gerade der Gefängnisaufenthalt oft eine kriminelle Karriere eher befördert als dass er sie verhindert.” Oberstes Ziel müsse daher die Resozialisierung sein. (domradio)

Österreich
Muslimische Delegationen aus mehreren europäischen Ländern haben sich in Wien getroffen, um über die Rückgabe von „islamischen Gütern” zu diskutieren. Das gab die Online-Ausgabe der saudischen Zeitung „Asharqalawsat” bekannt. Dabei handelt es sich um Besitztümer und Gegenstände, die während der Jahrzehnte des Kommunismus in Osteuropa konfisziert wurden. Insbesondere fordert die Islam-Delegation aus Bosnien die Rückgabe von Gütern aus Ungarn, Polen, Rumänien, der Tschechischen Republik, Slowakei, Slowenien und Kroatien. Die Sowjets versuchten nicht nur das Christentum, sondern auch den Islam zu unterdrücken. Einzig in den Sowjetrepubliken in Zentralasien genossen Muslime gewisse Freiheiten. (rv)
Kärnten feiert am Sonntag den 70. Jahrestag der Heiligsprechung der Landespatronin Hemma von Gurk. Papst Pius XI. hatte die mittelalterliche Stifterin, die von 980 bis 1045 lebte, am 4. Jänner 1938 zur Ehre der Altäre erhoben. Es handelt sich um die bisher letzte Heiligsprechung eines Glaubensvorbilds aus Österreich. Die Adlige Hemma von Gurk verwendete nach dem Tod ihres Mannes und der Ermordung ihres Sohnes alle ihre Besitzungen in Kärnten, Steiermark und Krain für verschiedene geistliche Stiftungen, so zum Beispiel für das Nonnenstift Gurk und das Benediktinerstift Admont in der Steiermark. (kap)

Italien
In der Politik des Landes ist eine Debatte über die Abtreibung ausgebrochen. Der Senator und Präsident der christdemokratischen Union, Rocco Buttiglione, stellte ein Fünf-Punkte-Programm für ein Moratorium zur Abtreibung vor. Darin fordert er ein Abtreibungsverbot nach der 20. Schwangerschaftswoche. Auch sollten künftig alle abgetriebene Föten einer Autopsie unterzogen werden und die Abtreibungsstatistiken im Parlament regelmäßig diskutiert werden. Buttiglione schlägt auch vor, die Hilfsmassnahmen für Mütter in Not zu verbessern und Informationskampagnen gegen Abtreibungen zu fördern. Die Novellierung des seit 30 Jahren geltenden Gesetzes zum Schwangerschaftsabbruch sei absolut notwendig, so der Kardinalvikar von Rom Camillo Ruini. Auch der Vatikan werde sich für ein weltweites Moratorium der Abtreibungen einsetzen. In Italien gilt seit 1978 eine Fristenregelung. 1981 bestätigte ein Referendum mit 68 Prozent Ja-Stimmen die Gesetzesrevision. (ansa)

Ungarn
Zwei Jesuitenpatres protestieren mit einem befristeten Hungerstreik gegen die Privatisierung des Gesundheitswesens in Ungarn. Die Zahl der Menschen, die „sowohl geistig als auch materiell in Ungarn an den Rand gedrängt werden”, sei in den letzten Jahren sehr stark angewachsen, begründete einer der beiden Patres, Joszef Hofher, seine Aktion. Er befindet sich seit dem 19. Dezember im „Hungerstreik mit Gebet”. Angeschlossen hat sich ein zweiter Jesuit, Laszlo Vertesaljai, der früher Mitarbeiter von „Radio Vatikan” war. Der Hungerstreik verstehe sich als „stiller Aufschrei” für eine gerechtere Welt, so die Patres. Die „tiefe moralische Krise” des Landes erschwere das Leben der Menschen in Ungarn, bisher seien keine Zeichen der Erneuerung zu sehen. Die beiden Jesuiten wollen noch bis kommenden Sonntag streiken. (kap)

Afrika

Kenia
Nach Tagen der Gewalt hat Präsident Mwai Kibaki seine Bereitschaft zum Dialog mit der Opposition signalisiert. Voraussetzung sei allerdings, dass in Kenia wieder Ruhe herrsche, erklärte Kibaki. Die Opposition wies das Gesprächsangebot zurück. Es werde keinen Dialog auf Grundlage von Kibakis Bedingungen geben, sagte ein Sprecher. Nach Einschätzung des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz sind bei den Unruhen in Kenia bereits Hunderte Menschen getötet und Tausende verletzt worden. Rund 100.000 sind auf der Flucht. Genaue Zahlen gebe es nicht, da Helfer vielfach keinen Zugang in die betroffenen Gebiete hätten, sagte ein Vertreter des Komitees. Missionaren zufolge ist in der Hauptstadt Kenia vorerst wieder Ruhe eingekehrt. Allerdings hätten die Unruhen im Zug der Präsidentenwahl aus einem der wirtschaftlich und politisch stabilsten Länder Afrikas eine „Bananenrepublik” gemacht, schreibt die kenianische Zeitung „Daily Nation”. (dw/misna)

Naher Osten

Libanon
Die maronitische Bischofskonferenz im Libanon beklagt das hasserfüllte Klima und die politische Stagnation des Landes. In einer Kommuniqué kritisieren die Bischöfe diejenigen, die die Bildung einer neuen Regierung zu verhindern suchten. Die aktuelle Lage im Land bewege viele Menschen dazu auszuwandern, um ihre Fähigkeiten anderswo auszuüben. Dies führe zu einer geistigen und materiellen „Verarmung” des Landes. Aufgrund eines Interessenskonflikts zwischen der prowestlichen Regierung und der von den Hezbollah angeführten Opposition werden die Wahlen im Libanon seit Monaten aufgeschoben. Attentate gegen antisyrische Politiker verstärken die angespannte Lage. Auch der internationale Druck auf die Hezbollah konnte bisher keine Besserung bewirken. (asianews)

Asien

Sri Lanka
Der katholische Bischof von Colombo, Oswals Gomis, und der anglikanische Bischof in Sri Lanka haben die Regierung zu Friedensverhandlungen aufgerufen. Hintergrund ist das Attentat auf einen tamilischen Oppositionspolitiker vor zwei Tagen. Angesichts des nunmehr seit 20 Jahren andauernden Bürgerkrieges erinnerten die Bischöfe die Regierung an ihre „Verantwortung und demokratische Pflichten”. Der Appell der Bischöfe traf jedoch ein, während die Regierung den Bruch des 2002 unterzeichneten Waffenstillstandes mit den Tamil-Rebellen bekannt gab. Allerdings hielten sich beide Parteien bereits seit einem Jahr nicht mehr an die Vereinbarung. (asianews)

Nepal
Die Nepalesen feiern in Zukunft Weihnachten. Auf Druck religiöser und ethnischer Minderheiten hat die Regierung das christliche Weihnachtsfest zum öffentlichen Feiertag erklärt. Zu den neuen Feiertagen des hinduistisch geprägten Landes gehört in Zukunft auch Eid al-Fitr, das muslimische Fest nach dem Fastenmonat Ramadan, gab der Innenminister bekannt. Nepals Bischof Anthony Sharma nahm die Nachricht freudig auf. Die Regierung respektiere endlich auch die christliche Seite des Landes. Auf eine Anerkennung von Ostern als Feiertage bleibe aber noch zu hoffen. (cns)

China
Der Bischof von Shanghai, Aloysius Jin Luxian, ruft Chinas Katholiken zu mehr Evangelisierung auf. In einem Hirtenbrief bat der 91-jährige Oberhirte die Gläubigen seiner Stadt, auf diese Weise den 400. Jahrestag der Ankunft des Katholizismus in Shanghai zu begehen. „Evangelisierung ist die Aufgabe aller Katholiken”, unterstrich der Bischof. Zur Zeit leben nach seinen Angaben 150.000 Katholiken in Shanghai, während es vor der Machtergreifung der Kommunisten 1949 ein Drittel weniger gewesen seien. Allerdings hätten die Protestanten in derselben Zeit von 30.000 auf 200.000 zugelegt. Der Bischof, ein Jesuit, erinnerte in seinem Hirtenbrief auch an das starke kulturelle wie geistige Vermächtnis der frühen Jesuitenmissionare wie Matteo Ricci oder Johann Adam Schall von Bell. So bildeten die Jesuiten bereits im 17. Jahrhundert Laien aus, um die Kirchen zu verwalten. (apic)

Amerika

Mexiko
Papst Benedikt XVI. reist im Januar 2009 möglicherweise nach Mexiko. Das sagte Kardinal Norberto Rivera, der Primas der mexikanischen Kirche, nach Angaben der lateinamerikanischen katholischen Nachrichtenagentur ACI. Anlass für den möglichen Papstbesuch könnte die Eröffnung des Weltfamilientages in der Erzdiözese Mexiko City sein, so der Kardinal. Eine Bestätigung aus dem Vatikan liegt dafür nicht vor. (aci)
Der Erzbischof von León, José Guadalupe Martín Ràbago, hat die mexikanischen Unternehmer zu mehr Kreativität aufgerufen. Kreatives Denken sei notwendig, um Innovationen zu schaffen und wettbewerbsfähig zu produzieren. Kreativität sei die „Quelle der Arbeit” und die Unternehmen der Antriebsmotor der Wirtschaft. Gleichzeitig betonte Ràbago, Arbeitslosigkeit, unwürdige Arbeitsbedingungen und eine ungerechte Bezahlung stünden dem Plan Jesu Christi entgegen. Die Arbeitgeber sollten daher ihre soziale Verantwortung wahrnehmen und nicht nur die Anhäufung der Gewinne im Auge haben. Die Politiker rief der Erzbischof dazu auf, Entscheidungen zu treffen, die sich positiv auf die wirtschaftliche Entwicklung auswirkten und gerade den Ärmsten einen höheren Lebensstandard ermöglichten. (aci)

Bolivien
Die kürzlich approbierte Verfassung darf nicht geändert werden. Das betonte Staatspräsident Evo Morales im Vorfeld zu den Gesprächen mit der Opposition. Am kommenden Montag treffen sich die Oppositionsparteien mit Morales, um über die Situation des Landes zu sprechen. Die Gegner der neuen Verfassung kritisieren insbesondere die neuen Rechte für Kleinbauern, („Campesinos”), die eine wirtschaftlich untergeordnete Rolle im Land spielen. Die Opposition ist auch gegen die geplanten Verstaatlichungen von Betrieben, die Rohstoffe fördern. (apic/misna)

Venezuela
Mit der Ernennung eines neuen Vizepräsidenten hat Staatschef Hugo Chávez eine umfangreiche Regierungsumbildung in Angriff genommen. Er wolle 13 Ministerposten neu besetzen, teilte Chávez in Caracas mit. Politische Beobachter sehen einen Zusammenhang mit seiner schweren Niederlage beim Referendum über eine sozialistische Verfassungsreform Anfang Dezember. Besonders die Kirche, aber auch die Intellektuellen des Landes hatten für ein Nein bei der Volksabstimmung geworben. Die Reform sah unter anderem die unbegrenzte Wiederwählbarkeit des Staatspräsidenten sowie ein „sozialistisches Wirtschaftssystem“ vor. (misna/rv)

Guatemala
Um weitere Auswanderungen zu verhindern, soll die Regierung Guatemalas sich stärker die Lebensbedürfnisse ihrer Bürger vergegenwärtigen. Dazu rief der Erzbischof von Guatemala, Kardinal Rodolfo Quezada Toruño, in einer Predigt auf. Als wichtige Maßnahme zur Hebung des Lebensstandards in Guatemala nannte Toruño die Anhebung des Mindestlohns, dessen Höhe derzeit geradezu „beschämend” sei. Außerdem sollte die Regierung sich auch mehr um diejenigen bemühen, die bereits im Ausland leben. Oft seien die Menschen aus wirtschaftlichen politischen oder Gründen gezwungen, ihre Heimat zu verlassen, so der Kardinal. (aci)


Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, ADN-Kronos, Upi, Cns, Uca, Misna, Osservatore Romano – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

 






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