3
RVRadio Vatikan
Photo

Kategorien


  Caritas und    Solidarität


  Kirche


  Kultur und    Gesellschaft


  Vatikan


  Synode


  Ökumene


  Familie


  Jugendliche


  Gerechtigkeit und    Friede


  Politik


  Religion und Dialog


  Wissenschaft und    Ethik


  Audienzen und    Angelusgebete


  Apostolische Reisen

Andere Sprachen


   Über uns


  Programmschema


  Unsere Programme


  News auf Latein


  Wollen Sie spenden?


  Freunde von RV


  Links


  Empfang

Vatikanische Website


  Heiliger Stuhl


  Vatikanstadt


  Liturgische Feiern    des Papstes


  Pressesaal des    Heiligen Stuhles


  L'Osservatore
   Romano



  Vatikanisches    Fernsehzentrum

 home > Nachrichtenarchiv


Meldungen vom 12.1.2008

- Papst empfängt Präsidenten Benins -
- Der Vatikan und die Euthanasie-Debatte -
- Heilige: Hier haben Laien das Sagen -


Verantwortlich: P. Eberhard v. Gemmingen SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: P. Max Immanuel Cappabianca OP
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr.

THEMEN DES TAGES:

Vatikan: Nein zur Euthanasie – aber nicht Lebenserhaltung um jeden Preis
Eines der wichtigsten Anliegen der Katholischen Kirche ist der Lebensschutz - die Rede Papst Benedikts XVI. an das Diplomatische Corps am vergangenen Montag hat dies noch einmal verdeutlicht, auch wenn in den Medien nur die Unterstützung des Moratoriums gegen die Todesstrafe wahrgenommen wurde.
Aber es geht auch um den Lebensschutz am Anfang des Lebens und um das Thema Euthanasie, unterstreicht der Präsident der Päpstlichen Akademie für das Leben, Bischof Elio Sgreccia gegenüber Radio Vatikan. Er beschwört eine weltweite Neubesinnung auf den Lebensschutz.
„Das ist eine Frage von Gerechtigkeit und von Solidarität, und es geht um die Frage, Voraussetzungen für den Frieden zu schaffen. Es handelt sich mit Blick auf das ungeborene Leben auch um ein demographisches Problem; und es geht um die Anerkennung der Grenzen von Medizin und Wissenschaft. Es gibt viele Gründe für eine Neubesinnung auf den Lebensschutz: Die Grundpfeiler der Gesellschaft gründen auf dem Respekt vor dem Leben, dem allerersten unter den Menschenrechten.”
In vielen Teilen der Welt seien beunruhigende Entwicklungen zu beklagen: „In Europa beispielsweise in den Niederlande, wo inzwischen auch an Kindern Euthanasie geübt wird; oder Belgien oder Oregon in den USA, Dänemark und so weiter. Und es gibt solche Bestrebungen auch in Lateinamerika. Der Druck wächst.”
Besonders problematisch sei es, wenn man die Euthanasie mit Hinweis auf die christliche Nächstenliebe begründet, wie es zuweilen geschieht. „Die christliche Ethik drängt niemals zur Vernichtung von Personen. Es geht vielmehr um die Linderung von Schmerzen. Niemals gab es in der Medizin so viele Möglichkeiten, den Schmerz auch in sehr schweren Fällen zu kontrollieren.”
Häufig werde der Einwand gemacht, „Sterbehilfe” sei gerechtfertigt, weil der Patient autonom über den eigenen Tod entscheiden solle und über die Weise und den Zeitpunkt des Sterbens.
„Nur ist diese Forderung nach Autonomie nicht dasselbe wie die wahre Freiheit. Daher bedeutet die Beendigung des Lebens im Namen der Freiheit in Wahrheit die Zerstörung der Gründe für eben diese Freiheit. Das Leben ist ein Gut, das geschützt werden muss, und dass man loslassen kann im Augenblick des Todes zum Wohle aller.”
Die Ablehnung von Euthanasie bedeutet aber nicht, Apparatemedizin um jeden Preis einzusetzen, so Sgreccia: „Der übertriebene Einsatz medizinischer Mittel ist eine Beleidigung des Lebens, denn wenn es wahr ist, dass das Leben respektiert werden muss, dann ist es ebenso wahr, dass man es im Augenblick des Todes respektieren muss. Daher stellt die Lebenserhaltung des Patienten über seine natürlichen Kräfte hinaus einen Akt der Gewalt am Sterbenden dar.” (rv)

Nahost: Kardinal, „Bush will eine Lösung”
Mit Besuchen in der Jerusalemer Holocaust-Gedenkstätte Jad Vaschem und am See Genezareth hat US-Präsident George W. Bush am Freitag seine dreitägige Reise durch Israel und Palästina beendet. Zeitgleich waren Vertreter mehrere Bischofskonferenzen im Heiligen Land, u.a. der US-amerikanischen, der britischen und der französischen. Wir haben den früheren Erzbischof von Washington, Kardinal Theodore Edgar McCarrick, um eine Einschätzung des Bush-Besuchs im Heiligen Land gebeten.
„Ich denke, Bush hat den Menschen Hoffnung geschenkt, vor allem denjenigen, die überhaupt keine Hoffnung mehr haben. Ob der Präsident realistisch ist? Ich hoffe! Und ich hoffe, dass wir zu einer Lösung kommen, wenn wir alle zusammen arbeiten. Man kann nicht alles auf einmal lösen: das Probleme „Gaza” wird sicher noch einige Zeit bestehen bleiben. Die Menschen wissen, dass noch lange Zeit braucht, und dass auch in Zukunft häufig keine Fortschritte wahrnehmbar sein werden.”
Bush sprach vor Ort ganz unbefangen von der „Besetzung” von palästinensischen Territorien – neue Töne, meint der Kardinal: „Ich halte das für einen Schritt vorwärts zu einer Zwei-Staaten-Lösung. Ich weiß nicht, wie bewusst sich der Präsident dessen war, als er dieses Wort gebraucht hat. Er hätte es wahrscheinlich nicht getan, wenn er sich darüber im Klaren gewesen wäre, was das für ein Stirnerunzeln bei manchen hier verursacht. Trotzdem glaube ich, dass er realistischer ist, als wird denken. Er ist davon überzeugt, dass es irgendeine Lösung geben muss, besser früher als später.” Bush setzte seine Reise in den Nahen Osten mit einem Besuch in Kuwait fort. (rv)

Pakistan: „Keine Gefahr durch Extremisten”
Der pakistanische Präsident Pervez Musharraf ist gegen eine Intervention von US-Truppen im Kampf gegen al-Qaeda. Das amerikanische Militär würde einen Einmarsch in sein Land „bereuen”. Diese scharfe Reaktion Musharraf auf eine mögliche amerikanischen Initiative hat international Aufsehen erregt, zumal die von den islamistischen Extremisten ausgehende Gefahr als bedrohlich eingeschätzt wird.
Dass die Haltung Musharrafs jedoch auf pakistanischen Stolz und nicht auf einen möglichen Bund des Militärregimes mit den Extremisten zurückzuführen ist, bestätigt der Bischof von Islamabad, Anthony Theodore Lobo, in einem Interview mit Radio Vatikan. Er meint: Mit Sicherheit gibt es in der Armee Sympathisanten für die islamischen Extremisten. Im Grunde aber ist sie eine moderne, freie Organisation, die nicht erlauben wird, dass etwas passiert. Ich glaube nicht, dass Extremisten und die Regierung sich verbündet haben. Die Regierung ist meiner Ansicht nach stabil und hat die nuklearen Arsenale unter Kontrolle.”
Pakistan wird international als instabilste aller Kernwaffenmächte angesehen. Schätzungen zufolge verfügt es über etwa 60 Atombomben, die das Militärregime mit großem Kraftaufwand schützt. (rv/the hindu/welt online)

Vatikan: Heiligsprechungen - Hier haben Laien das Sagen
„Sanctorum Mater”: So heißt die neue vatikanische Instruktion, die an die Normen für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse erinnert. Viel war über neue Regeln spekuliert worden, manche lasen einen Wandel in der Politik Benedikts XVI. gegenüber der von Johannes Paul II. heraus. Substantiell ändere sich gegenüber den Bestimmungen aus dem Jahre 1983 aber gar nichts, meint der zuständige Präfekt der Kongregation für Selig- und Heiligsprechungsprozesse, Kardinal José Saraiva Martins.
„Wir wollten die Bischöfe an ihre Aufgabe erinnern und dabei natürlich vor allem an die nötige Sorgfalt. Denn es handelt sich um eine sehr ernsthafte Angelegenheit für das Leben der Kirche. Die Kirche ist nur an der historischen Wahrheit interessiert, daran hat Papst Benedikt XVI. kürzlich erst in einer Vollversammlung unseres Dikasteriums erinnert.”
Die Verehrung der Kandidaten für die Selig- und Heiligsprechung müsse „spontan” entstehen, meint der Kurienkardinal: „Das heißt, sie muss von den Gemeinden ausgehen, von den Gläubigen, das ist extrem wichtig. Denn ohne diesen Ruf der Heiligkeit, der sich sozusagen von alleine unter den Gläubigen in den Gemeinden ausbreitet, kann der Bischof keinen Seligsprechungsprozess beginnen, selbst wenn er wollte. Es müssen also die Gläubigen sein und die Gemeinden, die zum Bischof sagen: Unserer Meinung nach ist dieser Christ, dieser Diener Gottes wirklich heilig für uns!”
Die Kirche bestätiget also nur eine bestehende Verehrung.
„Heute wird viel über die Rolle der Laien in der Kirche geredet: Hier haben wir einen Fall, wo aus kirchlicher Sicht es die Laien sind, die den ersten Schritt tun. Der Bischof tut anschließend nichts anderes, als zu überprüfen, ob dieser Ruf begründet ist, um anschließend die Untersuchung nach Rom weiterzuleiten. Die Hauptrolle bei einer Seligsprechung spielen immer die Gläubigen!” (rv)


AUS UNSERM ABENDPROGRAMM:

Sonntagsbetrachtung zu „Erscheinung des Herrn” von Sr. Aurelia Spendel OP
In der alten Pilgerstadt Autun in Burgund, deren Anfänge – wie könnte es anders sein in dieser Gegend? – in römischer Vergangenheit zu suchen sind, – dominiert eine prächtige Kathedrale, hoch über den Häusern das Stadtbild. Ihr bischöflicher Bauherr, Étienne Bâgé, wollte mit seinem ehrgeizigen Projekt vor allem anderen einer theologisch-kirchenpolitischen Idee von höchster Brisanz unmissverständlich Ausdruck verleihen. In Stein übersetzt erstand vor den Augen des Betrachters sein Anspruch, der in den zurück liegenden Jahrhunderten mehr und mehr der Anspruch fast der ganzen kirchlichen Leitungselite geworden war, niemand anderem untertan sein zu müssen als Gott allein. Dem Gottes-Dienst war kein Welt-Dienst vorzuziehen. Der ausschließlichen Gottzugehörigkeit widersprachen jede Weltanhänglichkeit und jeder weltliche Herrschaftsanspruch…

Hier die ganze Betrachtung zum Nachlesen und Nachhören...


DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Papst Benedikt XVI. hat am Samstagvormittag den Präsidenten des Benin empfangen. In einem Kommunique des Heiligen Stuhls heißt es, in dem Gespräch zwischen Papst und Präsident Thomas Yayi Boni sei es um die schwierige soziale und wirtschaftliche Lage des Landes gegangen, die durch die Überschwemmungen des letzten Oktober noch verschärft worden sei. Wie auch schon zuvor bei der Begegnung im päpstlichen Rat „Cor Unum” habe man bei dem „herzlichen Gespräch” positiv den Beitrag der Katholiken im Erziehungs- und Gesundheitswesen sowie in der Förderung des Menschen gewürdigt. Im Anschluss traf der Präsident mit Kardinalsstaatssekretär Tarcisio Bertone zusammen und dem Sekretär für die Beziehungen mit den Staaten, Dominique Mamberti, dem „Außenminister” des Heiligen Stuhls. (rv)
Benedikt XVI. habe nicht das soziale Engagement der politisch Verantwortlichen in Rom herunterspielen wollen. Das ist der Tenor einer Erklärung des vatikanischen Pressesaals vom Freitag. Hintergrund sind die mahnenden Worte des Papstes bei einem Empfang für den Bürgermeister der Stadt Rom sowie die Chefs der Provinz und der Region Latium am Donnerstag. Dabei hatte Benedikt XVI. vom „schwersten Verfall” gesprochen, den einige Stadtteile Roms durchmachten. Daraufhin hatte die Opposition Bürgermeister Walter Veltroni scharf angegriffen, die Presse sprach von einem „Alarmschrei” und einer „Exkommunikation” des Bürgermeisters durch den Papst. Das vatikanische Kommunique stellt klar: Als Bischof von Rom habe Benedikt XVI. das schätzenswerte Engagement der Stadtführung immer wieder gewürdigt, auch in der Rede am Donnerstag. Gleichwohl habe der Papst es aber nicht unterlassen können, den vielen eine Stimme zu geben, die sich an ihn wenden, und einige besonders dringliche menschliche Probleme anzusprechen, wo der Beitrag aller gefragt ist. Auch die Kirche sei bereit, ihre Unterstützung zu leisten. Veltroni erklärte daraufhin, er sei „sehr froh über die Worte, die der Papst gesagt hat”. Es seien „sehr schöne Worte der Wertschätzung und der Ermutigung”. Im Übrigen sei jede Instrumentalisierung nur ein Sieg für 24 Stunden; danach verwandele sie sich oft in einen Bumerang, schrieb er seinen politischen Gegnern ins Stammbuch. (rv/kna)
Kardinal Marc Ouellet (63), Erzbischof von Quebec in Kanada, ist von Papst Benedikt XVI. zum Generalrelator der im Herbst im Vatikan stattfindenden Weltbischofssynode zum Thema Bibel ernannt worden. Zum Sondersekretär wurde Bischof Wilhelm Egger (67) von Bozen-Brixen/Tirol, ein ausgewiesener Bibelexperte, berufen, wie das vatikanische Presseamt am Samstag mitteilte. Die Bischofssynode vom 5. bis 26. Oktober steht unter dem Motto „Bibel - das Wort Gottes im Leben der Kirche”. Der Generalrelator ist maßgeblich für die inhaltliche Linie einer Synode zuständig. Er hält das Eröffnungsreferat mit den thematischen Vorgaben und fasst später die Generaldebatte in einem Zwischenbericht zusammen. Unterstützt wird er vom Sondersekretär, dem wiederum ein Arbeitsstab von Theologen und Fachleuten zur Seite steht. Oullet, Mitglied der Sulpicianer-Priestergemeinschaft, war in den Jahren 2001 und 2002 im Vatikan als Sekretär des Päpstlichen Einheitsrates tätig. Der 1940 in Innsbruck geborene Kapuziner Egger leitet seit 1986 das dreisprachige Bistum Bozen-Brixen in Norditalien. (rv/kna)

Europa

Deutschland
Die Militärseelsorge wird bei der Bundeswehr nach den Worten von Generalinspekteur Wolfgang Schneiderhan immer wichtiger. Derzeit seien 7.000 Bundeswehrsoldaten in vielen Teilen der Welt im Einsatz, sagte Schneiderhan am Freitag vor Journalisten in Sankt Peter im Schwarzwald. „Wir sind konfrontiert mit Verwundung und Tod, langer Abwesenheit von zu Hause und fremden Kulturen.” Diese Herausforderungen könnten die militärischen Vorgesetzten nur begrenzt auffangen. Militärgeneralvikar Walter Wakenhut vom Katholischen Militärbischofsamt in Berlin kritisierte, dass zehn Prozent der Planstellen der Militärseelsorge nicht besetzt seien. Er werbe intensiv dafür, dass die Diözesen ihn bei der Suche nach geeigneten Militärseelsorgern unterstützten. Schneiderhan und Wakenhut äußerten sich am Rande einer Tagung der katholischen Militärseelsorger aus Baden-Württemberg und Bayern. (kna)

Österreich
Der christliche Wahrheitsanspruch und das Bekenntnis zu Jesus ist keine Verachtung anderer Religionen oder Hochmut ihnen gegenüber. An dieses Wort von Papst Benedikt XVI. bei seinem Österreichbesuch hat Kardinal Christoph Schönborn am Schlusstag der Österreichischen Pastoraltagung am Samstag erinnert. Es gehe vielmehr um „Ergriffenheit von dem, der uns beschenkt hat, damit wir auch andere beschenken können”: Dieses „Herzstück” der Papstpredigt in Mariazell habe auch für das Tagungsthema „Missionarisch Kirche sein” höchste Bedeutung, so der Wiener Erzbischof in seinem Vortrag am Samstag im Salzburger Bildungszentrum St. Virgil. Die gegenwärtig verbreitete „Resignation” hinsichtlich der Wahrheit bzw. deren Erkennbarkeit bilde den Kern der geistigen Krise Europas, konstatierte Schönborn unter Verweis auf den Papst: „Wo keine Wahrheit ist, kann der Mensch auch nicht mehr zwischen Gut und Böse unterscheiden.” (kap)
Ökumenischer und interreligiöser Schulterschluss für den Lebensschutz in Österreich. Mit Kardinal Christoph Schönborn unterzeichneten der evangelische Bischof Michael Bünker, der griechisch-orthodoxe Metropolit Michael Staikos und der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich, Anas Schakfeh, am Freitag die Parlamentarische Bürgerinitiative der „Aktion Leben”. Mit der Unterschrift wollen sie ein Zeichen für ein „kinder- und familienfreundlicheres Österreich” setzen. Der Forderungskatalog der Bürgerinitiative unter dem Titel „Mit Kindern in die Zukunft!” sieht die Einrichtung eines öffentlich finanzierten Hilfsfonds für Schwangere in Not vor sowie eine intensivere und ständige Bewerbung der Schwangerenberatung. (kap)

Niederlande
Auf dem Amsterdamer Flughafen Schiphol hat die Polizei erstmals einen angeblichen Priester beim Schmuggel von Kokain erwischt. Unter seiner Soutane habe der Mann aus Bolivien bei seiner Festnahme insgesamt drei Kilo Kokain versteckt, so ein Sprecher der Grenzpolizei. Demnach gab er an, in dem südamerikanischen Land ein Kloster zu leiten. Die Beamten kamen dem Kokain auf die Spur, als der angebliche Geistliche am Mittwoch unter Berufung auf religiöse Gründe zunächst keine Zustimmung zur Leibesvisitation geben wollte. An seinen Beinen festgeklebt fanden die Beamten Pakete, die nach Darstellung des Bolivianers heiligen Sand enthielten. Tatsächlich habe es sich jedoch um Kokain gehandelt. (kna)

Türkei
Die katholischen Bischöfe in der Türkei haben ihre Planungen für die Feiern zum 2.000. Geburtstag des Apostels Paulus vorgestellt. Das Jubiläum des im antiken Tarsus geborenen Missionars der Urkirche sei für die türkischen Christen von besonderer Bedeutung, heißt es in einem Hirtenwort zum Festtag der Bekehrung des Paulus am 25. Januar. Den Großteil seiner über 11.000 Kilometer langen Missionsreisen habe der Völkerapostel in der heutigen Türkei zurückgelegt. Papst Benedikt XVI. hat für 2008 ein internationales „Paulus-Jahr” ausgerufen. Wenn Paulus heute lebte, würde er die Christen ermutigen, den Dialog mit der islamischen Welt zu verstärken, ohne dabei seinen Glauben aufzugeben, betonen die Bischöfe. Wörtlich heißt es in dem Schreiben: „Wir leben heute mitten in einer muslimisch geprägten Welt, in der der Gottesglaube noch immer sehr gegenwärtig ist, in den traditionellen Formen und zugleich in den Auffassungen der islamischen Religionsgemeinschaften.” Die eigentlichen Feierlichkeiten in der Türkei beginnen am 21. bis 22. Juni, wie der Apostolische Vikar von Anatolien, Luigi Padovese, im Gespräch mit der katholischen US-Nachrichtenagentur CNS sagte. Geplant sei eine Messfeier mit dem Präsidenten des Päpstlichen Rates für die Einheit der Christen, Kardinal Walter Kasper, in Paulus' Geburtsstadt Tarsus. Begleitet werde die Feier von einer nationalen Pilgerreise zu den Wirkstätten des Apostels. Von der Lokalregierung in Tarsus erhofft sich Padovese, dass sie den Pilgern die dortige Pauls-Kirche aus dem zwölften Jahrhundert zum Gottesdienst zur Verfügung stellt. Das Gotteshaus ist heute ein Museum. (kna)

Asien

Vietnam
Tausende Katholiken haben am Freitag Abend in Ho-Chi-Minh-Stadt für die Rückgabe von Kirchengut durch die Regierung demonstriert. Nach Angaben der Agentur Asianews geht es den Demonstranten u.a. um sechzig Quadratmeter Land, das den Redemptoristen gehört und nun von staatlichen Behörden bebaut sind. Es handelt sich um die größte Demonstration dieser Art in Vietnam und die erste in der - früher Saigon genannten – Hauptstadt. Die Demonstration soll friedlich und ohne Eingreifen der Sicherheitskräfte verlaufen sein. (asianews)

Indien
Mindestens sieben christliche Studentinnen werden seit Dienstag im Osten Indiens vermisst. Das Internat, in dem sich die Mädchen aufhielten, gab dies am Samstag bekannt. Es wird vermutet, dass sie aus Angst vor antichristlichen Angriffen geflohen sind. Ein Sprecher des Erzbistums in Neu Delhi sagte, viele christliche Priester, Schwestern und Laien hätten inzwischen in den Wäldern Schutz gesucht. Etwa 700 Christen halten sich in Schutzlagern auf, die die Regierung zur Verfügung gestellt hat. Den hinduistischen Gewalttaten gegen christliche Einrichtungen sind in Indien bislang neun Menschen zum Opfer gefallen, 60 Kirchen wurden zerstört. Am Sonntag hatten mehr als Tausend Christen an Protesten in der Hauptstadt teilgenommen. Sie forderten die Regierung auf, die Attentäter zu bestrafen und die christlichen Gemeinden in Indien zu schützen. (rv)

Ozeanien

Australien
Neben den normalen Diözesen wird auch das australische Militärbistum Pilger des Weltjugendtages aufnehmen. Damit werden erstmals junge Militärs in das Programm des Weltjugendtages einbezogen. Jungen Soldaten aus der ganzen Welt wird in den Tagen vom 9. bis 13. Juli in Canberra ein eigens für sie zugeschnittenes Programm angeboten. Der Militärbischof von Australien, Max Davis, sagte: „Viele von uns haben Freunde und Verwandte, die einen Dienst beim Militär ableisten. Beten wir darum, dass sie Erbauer des Friedens, der Freiheit und der Sicherheit werden können.” (rv)


Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, ADN-Kronos, Upi, Cns, Uca, Misna, Osservatore Romano – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.


Buchbesprechung:

Titel: Die Geschichte der Hässlichkeit
Autor: Umberto Eco (Herausgeber)
Verlag: Hanser,
Preis: 456 Seiten, € 39,90
Rezensiert von Gudrun Sailer

Wie muss etwas beschaffen sein, damit wir es hässlich finden? Wie subjektiv die Antwort auf diese Frage über die Jahrhunderte ausgefallen ist, zeigt ein Buch, das der italienische Kulturwissenschaftler Umberto Eco als Herausgeber vorlegt. Anhang zahlreicher literarischer Texte und Werken der bildenden Kunst führt diese „Geschichte der Hässlichkeit“ vor Augen, was Menschen seit der griechischen Antike bis uns unsere Zeit als das Gegenteil des Schönen ansahen. Eines wird sofort klar: Das Christentum hat als kulturprägende Institution Europas den Kanon des Hässlichen über Jahrhunderte bestimmt.- Ob es die abstoßenden Fantasiemissgeburten des Hieronymus Bosch sind oder die steinernen Ungeheuer auf gotischen Kathedralen, vermeintliche hexen, gefolterte Heilige oder der Leibhaftige selbst – die Vorstellungs- und Überlieferungswelt des Christentums hat die Fantasie der Menschen und damit der Künstler stets verlässlich befeuert. Satan hat, das lehrt dieser Streifzug durch die Kulturgeschichte, deutlich mehr Gesichter als Jesus.
In der Jetzt-Zeit schwindet die Verbindlichkeit christlich unterfütterter Vorstellungen von schön und hässlich – auch as ein Indikator für die Krise des Christentums. Was vor hundert Jahren als schön gelten konnte, etwa eine Darstellung des Heiligsten Herzens Jesus, firmiert heute längst unter Kitsch, einem Phänomen, dem Eco im gleichnamigen Kapitel bezeichnenderweise den „Geschmack der anderen“ an die Seite stellt. Dass die die Abhandlung auf Europa beschränkt und hier wiederum fast ausschließlich Kunstwerke romanischer, niederländischer, britischer und deutscher Herkunft auf Hässliches abklopft, mag man bedauern. Zumindest ein Seitenblick auf – beispielsweise – asiatische Gegenvorstellungen zur Schönheit wäre hie und da erhellende gewesen. Dennoch bleibt die „Geschichte der Hässlichkeit“ trotz ihres Themas ein schön anzusehender, ein geradezu opulenter Band mit kenntnisreichen semiotischen und geistesgeschichtlichen Analysen.

 






Programm hren


Live


on demand


Professional audio for rebroadcasting


Die Stimme des Papstes


Das Angelusgebet

Die Audienzeren













Vorige seite  Vorige Seite
website  Website
kontakt  Kontakt
 
top
top
All the contents on this site are copyrighted ©. Webmaster / Credits / Rechtliche Hinweise / Werben auf Radio Vatikan
top
top

Valid HTML 4.01! Valid CSS!