3
RVRadio Vatikan
Photo

Kategorien


  Caritas und    Solidarität


  Kirche


  Kultur und    Gesellschaft


  Vatikan


  Synode


  Ökumene


  Familie


  Jugendliche


  Gerechtigkeit und    Friede


  Politik


  Religion und Dialog


  Wissenschaft und    Ethik


  Audienzen und    Angelusgebete


  Apostolische Reisen

Andere Sprachen


   Über uns


  Programmschema


  Unsere Programme


  News auf Latein


  Wollen Sie spenden?


  Freunde von RV


  Links


  Empfang

Vatikanische Website


  Heiliger Stuhl


  Vatikanstadt


  Liturgische Feiern    des Papstes


  Pressesaal des    Heiligen Stuhles


  L'Osservatore
   Romano



  Vatikanisches    Fernsehzentrum

 home > Nachrichtenarchiv


Meldungen vom 16.1.2008

-Kein Universitätsbesuch: „Kultureller Fundamentalismus“-
- Nahost/Vatikan: Bischöfe geben Hoffnung nicht auf -
- Philippinen: Erneut Priester erschossen -


Verantwortlich: P. Eberhard v. Gemmingen SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: P. Max Immanuel Cappabianca OP
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr.

THEMEN DES TAGES:

Vatikan: Papst sagt nach Protesten Besuch in römischer Uni ab
Papst Benedikt XVI. hat seinen für Donnerstag geplanten Besuch an der römischen staatlichen Universität „La Sapienza” abgesagt. Am Dienstag Abend teilte der Vatikan dies mit. Wörtlich heißt es in dem Kommunique: „Nach den bekannten Ereignissen dieser Tage hinsichtlich des Besuchs des Heiligen Vaters in der Universität ,La Sapienza’, der auf Einladung des Rektors am Donnerstag, 17. Januar, erfolgen sollte, hielt man es für opportun, den Termin zu verschieben. Der Papst wird aber den vorbereiteten Text übermitteln.”
Hintergrund: 67 Professoren hatten einen Protestappell veröffentlicht und Studenten das Rektorat der Universität besetzt. Nach mehrstündigen Verhandlungen hatten die Demonstranten die Erlaubnis erhalten, während der Papstrede wenige Meter entfernt eine Protestkundgebung abzuhalten.
In Italien haben sich Regierung und Opposition schockiert über die Absage geäußert.
Ministerpräsident Romano Prodi in den Abendnachrichten des ersten staatlichen Fernsehkanals: „Das erste Gefühl ist, dass ich diese Zeichen der Intoleranz scharf verurteile, die zu dieser Absage geführt haben. Ich halte es für unannehmbar, dass der Papst nicht an einer Universität sprechen kann, die ein Ort des Dialogs und der Kultur ist - und die Umstände, die dazu geführt, haben mich wirklich traurig gemacht. Ich hoffe, dass man die Entscheidung rückgängig macht oder dass der Papst das bald nachholt.”
Der Rektor der Universität La Sapienza, Renato Guarini, hält den geplatzten Besuch für eine vertane Chance: „Ich nehme die Entscheidung des Heiligen Stuhls zur Kenntnis und akzeptiere sie, wenn auch mit großem Bedauern. Das Treffen mit dem Papst wäre ein wichtiger Moment für Gläubige und Nichtgläubige gewesen, eine Gelegenheit zum Nachdenken über die ethischen und gesellschaftlichen Probleme. Das Hören auf die Stimme eines Gelehrten, der zu den Themen unserer Zeit Stellung nimmt, wäre ein Antrieb für die Gewissensfreiheit und alle, die sich weltlicherseits mit den Problemen des Lebens beschäftigen.”
Als erste Stimme aus dem Vatikan hat sich der Präsident des Päpstlichen Kulturrats zu Wort gemeldet. Erzbischof Gianfranco Ravasi bedauert die Entwicklung und sieht tiefere Gründe.
„Meiner Ansicht nach zeigt diese Affäre in ihrem Kern eine Niederlage der Kultur. Kultur meint wesentlich Begegnung und Dialog, der auch Meinungsverschiedenheiten beinhalten kann und unterschiedliche Perspektiven. Von Kultur kann man hingegen nicht mehr sprechen, wenn dieser Dialog explodiert und zur reinen Negation wird, zur reinen Ablehnung, ohne die Möglichkeit einer Verständigung.”
Es handelt sich nicht so sehr um ein Problem des Papstes, glaubt der Kurienerzbischof: „Wir haben es mit einer Art kulturellem Fundamentalismus zu tun, der sich in dieser grundsätzlichen Ablehnung gezeigt hat – eine Dialogverweigerung. Allerdings ist es meines Erachtens unmöglich, Religion und Theologie aus dem gesellschaftlichen Dialog auszuschließen. Deswegen glaube ich, dass diese Angelegenheit nicht so sehr ein Tiefpunkt im Dialog mit der Religion ist, sondern sie ist insgesamt ein Tiefpunkt in der Kulturgeschichte.”
Professoren und Studenten, die gegen die Anwesenheit des Papstes protestierten, warfen ihm vor, in einer 1990 als Kardinal Joseph Ratzinger an der selben Universität gehaltenen Rede den Prozess der Inquisition gegen den Physiker und Astronomen Galileo Galilei (1564-1642) gerechtfertigt zu haben. Gleichzeitig hielten sie ihm seine Haltung gegen Abtreibung und homosexuelle Partnerschaften vor. (rv)
Reaktionen zum Nachhören

Kommentar: Dialogbereite Kultur?
Eine innerrömische Angelegenheit oder Eklat mit Breitenwirkung? Redaktionsleiter Pater Eberhard von Gemmingen SJ kommentiert:
Der Protest gegen den Papstauftritt und die Absage des Besuches markieren Wesentliches. Eine relativ kleine Gruppe kann einen Dialog verhindern, der von der großen Mehrheit gewünscht wird, der vor allem in weiten Teilen der Welt für wesentlich gehalten wird. Papst Benedikt hat sich ja immer wieder zu wesentlichen Fragen menschlichen Lebens und gesellschaftlicher Werte geäußert. Weltweit werden seine Positionen diskutiert, von manchen scharf kritisiert. Der Dialog sollte auch in der Sapienza weitergehen. Aber wer die Auseinandersetzung verhindert, ist im Grunde Fundamentalist, fühlt sich gegen Argumente ohnmächtig, oder hat Angst vor ihnen. Jahrelang schien das Klima zwischen dem Vatikan und der Stadt Rom sonnig. Nun muss Italien um seinen Ruf als dialogbereite Kultur fürchten. Die Absage des Papstes zwingt vielleicht seine Freunde in der akademischen Welt, nun selbst auf die Barrikaden zu steigen. Dialog darf doch nicht verboten werden. (rv)
Der Audio-Kommentar

Nahost/Vatikan: Bischöfe geben Hoffnung nicht auf
Die Situation im Heiligen Land ist in diesen Tagen im Vatikan Top-Thema. Nicht nur die Ad-Limina-Besuche der örtlichen Bischöfe finden zur Zeit statt, im Vatikan sind außerdem Bischöfe einer „Koordinierungsgruppe zur Unterstützung des Heiligen Landes” zu Besuch, die die Bischofskonferenzen der USA und die von Kanada, Großbritannien, Frankreich, Spanien und Irland repräsentieren. Sie waren in den vergangenen Tagen im Heiligen Land zu Besuch. Am Mittwoch Morgen fand ein Treffen mit Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone und weiteren Kurienvertretern statt, am Mittag stellten sie der Öffentlichkeit ein Kommuniqué vor, in dem sie ihrer Hoffnung auf eine Friedenslösung Ausdruck verleihen.
Das Statement trägt den Titel „Ein Wort der Hoffnung in einer kritischen Zeit für das Heilige Land”. Darin heißt es, die Bischöfe wollten den Menschen im Heiligen Land durch ihren Besuch Mut schenken. Viele seien pessimistisch, was die Zukunft des Landes angeht. Besonders tragisch sei die Teilung des Landes, das das Sicherheitsbedürfnis Israels zeige. Auch die Situation im Gaza-Streifen habe sich weiter verschlechtert. Bei ihrem Besuch hätten sie aber auch viele Anzeichen der Hoffnung für ein friedliches Zusammenleben von Palästinensern und Israelis erlebt, so etwa Christen und Muslime, die harmonisch miteinander an der Universität in Bethlehem studierten.
Die Bischöfe zeigen sich überzeugt, dass nun ein historischer Augenblick gekommen sei, der Chancen biete, aber auch gefährlich sei. Die politischen Führer der Israelis und der Palästinenser fordern sie abschließend dazu auf, unterstützt von der internationalen Gemeinschaft Wege des Friedens zu suchen.”
Wir haben mit dem Nuntius des Heiligen Stuhls in Israel gesprochen, Erzbischof Antonio Franco: „Die Situation hier ist sehr komplex. Möglicherweise neigt ein Außenstehender dazu, zu verallgemeinern und alles schwarzweiß zu sehen. Aber es ist nicht Schwarzweiß, es gibt viele Nuancen; und es ist nicht leicht herauszukriegen, wer verantwortlich ist... und vor allem, was die beste Lösung sein könnte. Den Grund für die Schwierigkeiten sehen wir. Problematisch wird es, wenn man in die Tiefe gehen will und Lösungen sucht, die allen Seiten gerecht werden.”
Der Vatikandiplomat hält die Präsenz von Christen im Heiligen Land für unverzichtbar: „Denn die Christen leben auf beiden Seiten und können so Verständnis für die andere Seite wecken und auch den Austausch fördern. Außerdem ist diese Präsenz wichtig im Kampf gegen Extremismus und Intoleranz. Je mehr es gelingt, die Rechte von Minderheiten zu respektieren, desto mehr kann der Extremismus zurückgedrängt werden, der oft rücksichtslos und radikal ist, nur sich selber exklusiv duldet und alle anderen ächtet.” (rv)
Hier die Erklärung im englischen Original

Deutschland: Asyl für Christen?
Asyl für Konvertiten – das ist ein schwieriges Thema. Zwar hat die Zahl Asylsuchender in den letzten Jahren in Deutschland stark abgenommen Trotzdem müssen Asylbewerber, die hier Christen geworden sind, befürchten, wieder in ihre Heimat abgeschoben zu werden. Das ist nicht hinnehmbar, meint Otmar Oehring, Menschenrechtsexperte bei Missio Aachen. „Das Problem ist, dass die Gerichte dann häufig unterstellen, dass es keinen ernsthaften Glaubenswechsel gegeben hätte, dass es praktisch nur vorgegeben wird von den Leuten, um sich auf diese Weise die Anerkennung als Asylanten zu erschleichen.”
Die Kernfrage ist, so Oehring, wer eigentlich darüber entscheiden kann, ob jemand tatsächlich zum Christentum übergetreten ist oder nicht.
„Die eine Person, die das kann, ist die betroffene Person, die für sich in Anspruch nimmt, zum Christentum übergetreten zu sein; und die anderen Personen, die darüber urteilen können, sind die Geistlichen oder sonstige (Religionslehrer, Katecheten), die die betroffene Person auf ihrem Weg zum Christentum begleitet haben.”
In jedem Fall stehe diese Beurteilung keinem weltlichen Gericht zu. „Das ist nicht nur eine Ansicht, die in der katholischen Kirche vertreten wird, sondern die wird auch von den anderen Kirchen vertreten, und das müssen sich die Gerichte auch zu eigen machen!”
Der Fachbereich Menschenrechte von „Missio“ hat dazu eigens eine Studie herausgebracht zum Thema „Asyl für Konvertiten”. Hintergrund sind die Erfahrungen von Missio in der Flüchtlingsarbeit: „Wir haben sie begleitet; wir sind davon überzeugt, dass das ein ernsthaftes Anliegen dieser Menschen war, und wir haben keinen Grund, daran zu zweifeln, dass die Konversion ein ernsthafter Wunsch war. Daraus folgernd müssten dann diese Menschen auch hier als Asylanten anerkannt werden.”
Die Studie „Asyl für Konvertiten?” ist auf Deutsch, Englisch und Französisch kostenlos erhältlich unter www.missio.de (pm)

Papst: Augustinus ein Beispiel für heute
Er ist der Lieblings-Kirchenvater von Benedikt XVI.: Über den heiligen Augustinus hat schon der junge Joseph Ratzinger seine Doktorarbeit geschrieben. Auch an diesem Mittwoch bei seiner Generalaudienz im Vatikan ging der Papst auf Augustinus ein – genauer: auf die letzten Lebensjahre des Bischofs von Hippo.
„Im Jahr 426, vier Jahre vor seinem Tode, bestimmte er in einer Versammlung der Gläubigen seinen Nachfolger, den Priester Eraclius. Er selbst wollte sich in den ihm verbleibenden Jahren vermehrt dem Studium der Heiligen Schrift widmen. So folgten in der Tat vier Jahre einer außergewöhnlichen intellektuellen Tätigkeit, die die Vollendung wie Inangriffnahme bedeutender Werke sah, ebenso öffentliche Diskussionen mit Häretikern und Bemühungen um die Förderung des Friedens in den afrikanischen Provinzen.”
„Diese Hoffnung auf Frieden wurde jedoch enttäuscht”, so Benedikt: Die Vandalen eroberten Nordafrika, von der Straße von Gibraltar kommend, und belagerten schließlich im Jahr 430 die Stadt Hippo.
„Trotz seines Alters war Augustinus an vorderster Front tätig und bestärkte die leidgeplagte Bevölkerung im Vertrauen auf den geheimnisvollen Plan der göttlichen Vorsehung. Er erinnerte daran, dass der Christ angesichts des Unheils nicht verzagen darf, sondern sich bemühen muss, der Not Abhilfe zu leisten. Hippo war Zufluchtsort vieler schutzsuchender Menschen, und Augustinus hatte die Bischöfe, die vor den Barbaren fliehen mussten, in sein Haus aufgenommen. Unter ihnen war auch Possidius, sein späterer Biograph, der uns ein direktes Zeugnis dieser letzten dramatischen Tage hinterlassen hat.”
Und dann: der Tod des Kirchenlehrers in der eingeschlossenen Stadt.
„Im dritten Monat der Belagerung Hippos erkrankte Augustinus schwer. Im Bewusstsein, dass niemand „ohne eine angemessene und zutreffende Buße aus dem Leben scheiden kann”, verbrachte er seine letzten Lebenstage in intensivem Gebet und ließ sich dazu die Bußpsalmen Davids an die Wand vor seinem Bett heften. Am 28. August 430 schließlich fand das Herz dieses großen Bischofs und Kirchenlehrers seine Ruhe in Gott.”
Das Beispiel des heiligen Augustinus wollte Papst Benedikt an diesem Mittwoch auch seinen Landsleuten besonders vor Augen führen.
„Sein Einsatz bis zum Lebensende und sein Sterben führen uns nochmals die Größe des heiligen Augustinus vor Augen. Sein Beispiel und seine Lehre, stets lebendig in seinen Schriften, sind Licht und Stärkung auch für uns heute. Wie er wollen wir im Vertrauen auf Gottes helfende Gnade unseren Weg gehen. Der Herr segne und geleite euch alle.” (rv)


DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Papst Benedikt gratuliert der „Weltgebetswoche für die Einheit der Christen”. Die Woche, die am Freitag startet, wird dieses Jahr zum hundertsten Mal begangen. Bei seiner Generalaudienz meinte der Papst: „Wir müssen Gott ohne Unterlass um das große Geschenk der Einheit unter seinen Jüngern bitten.” Das Pauluswort „Betet ohne Unterlass” ist diesmal Leitfaden der Gebetswoche. Traditionell wird sie auf der nördlichen Erdhalbkugel vom 18. Januar, dem früheren Fest „Stuhl Petri“ und dem 25. Januar, der Bekehrung des Apostels Paulus, begangen. Die südliche Welt gedenkt der Einheit der Christen in dieser besonderen Weise an Pfingsten. (rv)

Europa

Europäische Union
Die Bischöfe wollen die europäische Klimapolitik künftig kritisch begleiten. Am vergangenen Freitag traf sich erstmals eine von der Kommission der EU-Bischöfe (COMECE) gegründete Arbeitsgruppe unter Leitung des ehemaligen EU-Landwirtschaftskommissars Franz Fischler. Die Gruppe will die Bischöfe über die politischen Entwicklungen in Klimafragen beraten und in diesen Fragen christliche Positionen entwickeln. (rv)

Deutschland
Eine „tiefe Zäsur in den ökumenischen Beziehungen“: So nennt die orthodoxe Kirche in Deutschland die Rücktrittsankündigung von Kardinal Karl Lehmann vom Vorsitz der Bischofskonferenz. Der Mainzer Bischof sei ein „engagierter und profilierter Förderer der Ökumene und ein verlässlicher Partner und aufrichtiger Freund der Orthodoxie”. Das erklärte der griechisch-orthodoxe Metropolit von Deutschland und Vorsitzende der Kommission der Orthodoxen Kirche in Deutschland, Metropolit Augoustinos, am Mittwoch in Bonn. Lehmanns Rat und Erfahrung würden auch in Zukunft benötigt. (kna)
Kardinal Karl Lehmann hat den Befürwortern einer Stammzellgesetz-Reform vorgeworfen, den moralischen und rechtlichen Status des Embryos zu ignorieren. Von der Vereinigung von Ei- und Samenzelle an sei der Embryo ein Mensch, betont der scheidende Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz in einem Beitrag der Wochenzeitung „Die Zeit”. Hier gehe es um ein „grundlegendes Datum menschlichen Lebens, das man nicht durch Verantwortungsethik und Güterabwägung” relativieren dürfe. Es führe kein Weg an der Einsicht vorbei, dass zur Gewinnung von embryonalen Stammzellen Embryonen getötet werden müssten. Damit distanziert sich Lehmann auch vom Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland, Bischof Wolfgang Huber, der eine einmalige Verschiebung des Stichtags zum Import embryonaler Stammzellen befürwortet und in der Debatte „Züge eines Kulturkampfs” wahrnahm. Lehmann bemängelt seinerseits, dass der 2002 gefundene Kompromiss beim Stammzellgesetz nicht lange gehalten habe. „Der Streit ist heftig”, so der Bischof. (kna)

Frankreich
Auch die Franzosen demonstrieren gegen ihr Abtreibungsgesetz. Am 20. Januar, zehn Tage vor der großen Demonstration in Madrid, versammeln sie sich in Paris zu einem „Marsch für das Leben”. Organisator ist das Netzwerk „30 ans, ca suffit – en marche pour la vie” (“Dreißig Jahre, das reicht”). Jährlich werden in Frankreich 200.000 Abtreibungen vorgenommen. Die Demonstration findet in diesem Jahr zum vierten Mal statt, erwartet werden rund 10.000 Menschen. Auch Delegationen anderer europäischer Organisationen werden teilnehmen, so etwa Mitglieder des italienischen „Movimento per la Vita”. (rv)

Zypern
Die griechisch-orthodoxe Kirche von Zypern will die türkische Regierung vor dem Europäischen Menschenrechtsgerichtshof verklagen. Das bestätigte der zypriotische Primas Chrysostomos II. im Gespräch mit Journalisten. Er befürchte die Profanierung mehrerer hundert Kirchen im türkisch besetzten Norden der Insel. Auch wolle man gegen die Auflage der dortigen Behörden klagen, orthodoxen Gläubigen den Zutritt zu den Kirchen zu verweigern. Nach Angaben der orthodoxen Kirche wurden im Zuge des 1963 offen ausgebrochenen Zypern-Konflikts und der türkischen Besetzung des Nordteils der Insel 1974 insgesamt 133 der 520 christlichen Kultstätten entweiht. 78 Kirchen habe man zu Moscheen umgewidmet, andere würden als Militärdepots, Krankenhäuser oder Ställe genutzt. Dabei seien an die 15.000 Ikonen entwendet und illegal auf den Kunstmarkt gebracht worden. Bei einem Besuch im Vatikan bat Chrysostomos II. im vergangenen Jahr auch Papst Benedikt XVI. um Unterstützung. Ferner appellierte er an die EU, bei der Türkei auf Einhaltung der Menschenrechte und der Religionsfreiheit zu drängen. Im April und im August 2007 verweigerten die türkischen Behörden Chrysostomos II. wiederholt die Einreise. (kna)

Naher Osten

Irak
Die Bischöfe von Arbil und Kirkuk haben den italienischen Staat um Hilfe zum Schutz der Iraker gebeten. Bei einer Begegnung mit einem hohen Vertreter des römischen Außenministeriums betonten die zwei irakischen Bischöfe, die Christen im Irak litten wie die gesamte irakische Bevölkerung vor allem unter der mangelnden inneren Sicherheit. Hier könne Italien helfen. (asianews)

Asien

Philippinen
Eine Gruppe bewaffneter Männer hat am Dienstag Abend einen katholischen Priester in Tabawan im Süden des Landes erschossen. Die Männer hatten zunächst versucht, den Oblaten-Missionar (OMI) zu entführen. Als er Widerstand leistete, tötete einer der Männer ihn mit einem Kopfschuss. Pater Roda wohnte seit 10 Jahren in Tabawan; der Missionar leitete eine Oberschule und eine Pfarrei. 1997 war ein Missionar desselben Ordens in einer benachbarten Ortschaft erschossen worden. Die Gegend der Inselgruppe Mindanao wird mehrheitlich von Muslimen bewohnt. (asianews/misna)

Indien
Ordensfrauen wollen sich in Indien besser weiterbilden. Dazu haben sie jetzt auf einem Kongress in Mangalore die Einrichtung eines theologischen Forschungszentrums beschlossen. Ein weiteres Ziel soll sein, etwas gegen die Diskriminierung von Frauen im Bereich der Religionswissenschaften zu tun. Sitz des Zentrums wird das theologische Institut von Velha Goa in Ostindien sein, bevor es in ein eigens dafür vorgesehenes Gebäude umziehen wird. Die Rolle der Frau in der indischen Kirche wird auch Thema der nächsten Vollversammlung der Indischen Bischofskonferenz sein. (rv)

Vietnam
Nach den Demonstrationen in Hanoi und Ho-Chi-Minh-Stadt protestieren die vietnamesischen Katholiken nun auch in Ha Dong. Erneut geht es um Kircheneigentum, das der Staat illegal beschlagnahmt habe. In diesem Fall behaupten die örtlichen Behörden, das Pfarrhaus sei ihnen geschenkt worden. Seit dem 6. Januar versammeln sich nun jeden Abend Hunderte von Gläubigen vor ihrem ehemaligen Gemeindehaus, um Rechtsprechung zu erbeten und zu erbitten. Das Gebäude wurde bereits vor 30 Jahren beschlagnahmt und ist derzeit Sitz der Volkspartei von Ha Dong. Formale Bitten um dessen Rückgabe wurden bislang zurückgewiesen. (rv)

Amerika

Mexiko
Die mexikanischen Bischöfe rufen zu einem besseren Schutz der Bauern und der Eingeborenen in ihrem Land auf. In einem Schreiben an die Regierung erinnern sie daran, dass diese Gruppe den größten Teil der mexikanischen Bevölkerung ausmacht. Konkret bitten sie den Staat darum, die Abmachung über den freien Handel in Nordamerika neu zu verhandeln. Das Abkommen zwischen den USA, Mexiko und Kanada ist zum 1. Januar dieses Jahres in Kraft getreten. Es sieht den freien Umlauf verschiedener Agrarprodukte wie Mais, Bohnen und Zucker in den drei Ländern vor. Diese Produkte werden in den USA staatlich subventioniert; die mexikanischen Bauern hingegen können die Konkurrenz mit den niedrigen Preisen kaum halten. Die Bischöfe bitten daher um erneute Verhandlungen. Die Abmachung verstoße gegen die Grundrechte eines Großteils der Bevölkerung. „Wir glauben, dass viele Bauern sich gezwungen sehen werden, in die Städte abzuwandern. Diese können die vielen Menschen aber nicht auffangen”, so die Mitteilung. (rv)


Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, ADN-Kronos, Upi, Cns, Uca, Misna, Osservatore Romano – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

 






Programm hren


Live


on demand


Professional audio for rebroadcasting


Die Stimme des Papstes


Das Angelusgebet

Die Audienzeren













Vorige seite  Vorige Seite
website  Website
kontakt  Kontakt
 
top
top
All the contents on this site are copyrighted ©. Webmaster / Credits / Rechtliche Hinweise / Werben auf Radio Vatikan
top
top

Valid HTML 4.01! Valid CSS!