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Meldungen vom 19.1.2008

- Rom: Weißer Rauch bei Jesuiten -
- Vatikanischer Protest wegen angeblichem Klonerfolg -
- Benedikt XVI.: Appell zur Versöhnung in Togo -


Verantwortlich: P. Eberhard v. Gemmingen SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Birgit Pottler
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr.

THEMEN DES TAGES:

Rom: Weißer Rauch bei Jesuiten
Die Jesuiten haben eine neuen Generaloberen: Pater Adolfo Nicolas. Der gebürtige Spanier wurde am Samstag in Rom gewählt und leitet künftig den mit 19.200 Mitgliedern größten katholischen Männerorden weltweit. Nicolas studierte Theologie in Tokio und Rom. Seit 1964 lebte er in Japan und auf den Philippinen, lehrte an der Sophia University in Tokio und ist Präsident der Vereinigung der Jesuiten-Hochschulen in Ostasien und Ozeanien. Seit 2004 leitete Nicolas die Jesuitenkonferenz Asiens und Ozeaniens. Künftig steht der 71-Jährige an der Spitze des mit 19.200 Mitgliedern größten katholischen Männerordens der Welt. Der bisherige Generalobere, der Niederländer Peter-Hans Kolvenbach, hat sein Amt nach 24 Jahren abgegeben, ein in der Geschichte der Jesuiten einmaliges Ereignis.
Im Vorfeld der Generalkongregation hatte Nicolas sich Realitätssinn, Transparenz und Effizienz erwartet. Die Gesellschaft Jesu brauche eine Neuentwicklung, müsse ihr Zeugnis für Kirche und Welt neu für diese Zeit ausrichten, schrieb Nicolas in einem Beitrag für die Australische Jesuitenzeitung. Er hoffe, dass die Jesuitenversammlung in Rom damit beginne, „dynamisch und offen” über das religiöse Leben nachzudenken.
Beobachter hatten mit einem raschen Ausgang der Wahl gerechnet, die nach Art eines Papst-Konklaves streng abgeschirmt von der Öffentlichkeit stattfindet. Eine Ablehnung der Wahl verbietet der Ordensgehorsam. Als erster wurde der Papst über den Ausgang der geheimen Abstimmung unterrichtet. Erst dann wird der Name des neuen Generals auch der Öffentlichkeit bekannt geben und die Wahlaula geöffnet.
Am Sonntag feiert der neue Generalobere Nicolas in der römischen Kirche Il Gesu zusammen mit allen Delegierten der Generalkongregation eine Dankmesse. Nächste Woche setzt die Versammlung der Jesuiten dann ihre Arbeiten fort.
(rv/pm)

Rom: Jesuiten blicken nach Asien
Der neue Generalobere der Jesuiten steht fest: Adolfo Nicolas, Asienexperte. Eine „ausgezeichnete Wahl”, sagte Pater Eberhard von Gemmingen SJ im Gespräch mit Birgit Pottler kurz nachdem das Ergebnis bekannt war… (rv)
Hier können Sie das Interview mit Pater von Gemmingen SJ hören
Details zum Wahlmodus sind hier zusammengefasst

Vatikan: Klonen. Instrumentalisierung und Menschenhandel
Das angebliche Klonen menschlicher Zellen durch amerikanische Forscher hat die ethische Debatte weiter entfacht. Nach Informationen des Fachzeitschrift Stemm Cells war es Wissenschaftlern in Kalifornien gelungen, fünf menschliche Embryonen zu klonen. Dabei waren, ähnlich wie beim Klonen des Schafes Dolly vor zwölf Jahren, die Kerne von Hautzellen Erwachsener in die Hüllen weiblicher Eizellen verpflanzt worden. Wissenschaftler hoffen, mit diesem Verfahren in Zukunft auch embryonale Stammzellen für das so genannte therapeutische Klonen zu gewinnen.
In der päpstlichen Akademie für das Leben leuchten die Alarmzeichen, sollten sich die Medienberichte bewahrheiten. Moralisch wäre dieser Vorstoß genauso verwerflich wie das Klonen von Menschen selbst, sagt Akademiepräsident Bischof Elio Sgreccia gegenüber Radio Vatikan:
„Solange es  auf Schafe oder Schimpansen angewandt wird, kann das Klonen seinen berechtigten wissenschaftlichen Grund haben. Wenn es aber auf den Menschen angewandt wird, haben wir es mit der schlimmsten Instrumentalisierung des menschlichen Wesens zu tun, das nämlich so zum reinen Forschungsobjekt wird. Das so genannte therapeutische Klonen konnte man bislang nicht rechtfertigen. Und selbst, wenn man es könnte, dürfte man es nicht erlauben, den Menschen als Medizin zu benutzen. Vom ethischen Standpunkt aus handelt es sich hier um einen schweren moralischen Verstoß.”
Ganz besonders unverständlich scheint Sgreccia das Klonen menschlicher Stammzellen auch deshalb, weil es Forschern inzwischen gelungen ist, ausgewachsenen Zellen einen „Rückwärtsgang” einzuprogrammieren, durch den sie sich in ihr Anfangsstadium als Stammzellen zurückentwickeln.
„All das kann man jetzt, wie bewiesen wurde, sehr viel leichter über andere Wege erhalten. Ich verstehe nicht, ob das hier einfach nur ein Spiel sein soll, mit welchen Geldern es auch immer finanziert wird, und bei dem es darum geht, die unwürdigsten Experimentiermethoden zu entdecken, einfach nur um des Vergnügens willen, am Mann und an der Frau herum zu experimentieren.”
Bislang lasse sich nichts über ein mögliches Potential der US-Studie sagen, erklärte derweil der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Stammzellenforschung, Jürgen Hescheler. Der SPD-Bundestagsabgeordnete René Röspel sagte der Frankfurter Rundschau, für geklonte Embryonen wie im akuten Fall würden Eizellen spendende Frauen „als Ersatzteillieferantinnen missbraucht”. Das sei fast so schlimm wie der Organhandel mit Frauen in Entwicklungsländern. (rv/pm)

Vatikan: Papst Benedikt XVI. hat zu nationaler Versöhnung in der Republik Togo aufgefordert.
Bei einer Audienz für Togos Präsidenten, Faure Gnassingbé, an diesem Samstag im Vatikan habe man außerdem über notwendige Hilfsmaßnahmen für die zahlreichen Flüchtlinge und die Opfer der Überschwemmungen vom vergangenen Herbst beraten, so die Mitteilung des Vatikanischen Pressesaals. Länger Thema war demnach der Beitrag der Katholiken in Togo zur Fortentwicklung des ganzen Volkes. Die Gespräche Gnassingbés im Vatikan seien in herzlicher Atmosphäre verlaufen; beide Seiten seien über die guten Verbindungen zwischen Togo und dem Heiligen Stuhl erfreut.
Der Besuch war bereits für Mitte Dezember geplant. Wegen innenpolitischer Probleme hatte Faure Gnassinbé jedoch kurzfristig abgesagt. Der Sohn des verstorbenen Diktators war 2005 an der Verfassung vorbei zum Präsidenten ernannt worden und bereits im April 2006 vom Papst empfangen worden. Menschenrechtler hatten den Papst dazu aufgerufen, auf die Einhaltung der Menschenrechte in Togo zu pochen. Das Land brauche unabhängige Gerichte. Eine überparteiliche Kommission solle die Machtübernahme des Präsidenten im Jahr 2005 untersuchen, hieß es in einem offenen Brief. Bei den Ad-Limina-Besuchen der Bischöfe Togos 2007 hatte Papst Benedikt zum Einsatz für eine „versöhnte und gerechte Gesellschaft” aufgerufen. (rv)

Deutschland: Über die Quellen des Rechtsstaats - Wochenkommentar von Paul Kirchhof
Recht ist Grundlage für inneren Frieden, sichert dem Menschen einen Raum der Freiheit, schützt den Einzelnen in seiner Zugehörigkeit zum sozialen Staat. Doch gegenwärtig scheint eine Normenflut uns niederzudrücken. Die Staaten und die Europäische Union publizieren eine solche Fülle von Normen, dass wir kaum mitkommen, diese zu lesen, geschweige denn, zu verstehen und zu befolgen. Deswegen müssen wir innehalten und fragen: Was erwarten wir vom Recht? Wie entsteht Recht? Wie soll Recht inhaltlich beschaffen sein?
Seine These: Die Erkenntnisquellen für Recht in modernen Demokratien greifen über den bloßen Wortlaut der Gesetze hinaus. Sie gründen in der Kultur; und für das europäische Recht darüber hinaus in der Kultur des Christentums.
Hier können Sie den Kommentar der Woche von Paul Kirchhof nachlesen und nachhören


AUS UNSEREM ABENDPROGRAMM:

Betrachtung zum Sonntagsevangelium - von Sr. Aurelia Spendel OP
„Wer bist du? Woran erkenne ich dich? Wie zeigst du dich mir?“ ist eine spannende und ist und war auch manchmal eine Leben entscheidende, eine Weg weisende Frage, der sich die Dominikanerin Aurelia Spendel stellt in ihrer Betrachtung zum Sonntagsevangelium.
Hier zum Nachlesen und Nachhören


DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Solarstrom für die Audienzhalle: Der Vatikan will auf dem wellenförmigen Dach der Aula Paolo VI. eine Photovoltaik-Anlage installieren. Bereits zu Jahresende soll sie in Betrieb sein, das bestätigte jetzt Verwaltungschef Kardinal Giovanni Lajolo im Interview mit der Vatikan-Zeitung „Osservatore Romano“ (Freitagsausgabe). Damit könne der Strombedarf der gesamten Halle gedeckt werden. Anfallender Stromüberschuss werde in das interne Stromnetz des Vatikan eingespeist, so Lajolo. 2.000 Solarmodule sollen installiert werden, die für mehr als 315.000 kWh sorgen. Die Anlage ist das Geschenk einer Bonner Solarfirma. (or/pm)

Vatikan/China
„Wir wollen den Papst!” Für die Katholiken Chinas sei das Redeverbot für den Papst an einer römischen Universität unverständlich, erklärte ein Priester aus Peking dem Pressedienst „Fides”. Er spreche für die Katholiken Chinas. Trotz Zeitverschiebung werde man am Sonntag zeitgleich mit dem Papst auf dem Petersplatz den Angelus beten und so wie viele Italiener die Solidarität mit dem Kirchenoberhaupt zeigen. Der Papst sei ein fester Bezugspunkt, so der Priester weiter. Für jedes Problem ziehe die Kirche den Brief Benedikts XVI. an die chinesischen Katholiken zu Rate. (fides)

Vatikan/Philippinen
„Brutal und tragisch” nennt Papst Benedikt XVI. den Mord am Oblatenmissionar P. Jesus Reynaldo Roda OMI. Der Priester auf der südphilippinischen Insel Tabawan sei vor allem für die Jugend ein Vorbild gewesen. Eine Gruppe bewaffneter Männer hatte Roda am Dienstag Abend mit einem Kopfschuss getötet. Die Täter sollten der Gewalt abschwören und „ihren Beitrag zum Aufbau einer gerechten und friedlichen Gesellschaft leiten”, heißt es in einem am Samstag veröffentlichten Beileidstelegramm an den Apostolischen Vikar von Jolo. Unterzeichner im Namen des Papstes ist Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone. (rv)

Vatikan/Schweiz
Caritas International ist erstmals beim Weltwirtschaftsforum in Davos vertreten. Der Dachverband katholischer Hilfsorganisationen werde von den Führern aus Politik und Wirtschaft mehr Einsatz bei Themen wie Klimawandel, Weltregierung und Migration fordern. Die Armen in der Welt dürften nicht vergessen werden, erklärte Generalsekretärin Lesley-Anne Knight. Sie werde keine Gelegenheit auslassen, an die Millenniumsziele der Vereinten Nationen zu erinnern. Das Weltwirtschaftsforum tagt vom 23. bis 27. Januar in Davos. Parallel findet das Weltsozialforum statt, in diesem Jahr erstmals in 110 Städten weltweit. An dieser Gegenveranstaltung nimmt Caritas International regelmäßig teil. (rv)

Europa

Deutschland
Berlin hat ein Mahnmal gegen die Euthanasie unter den Nationalsozialisten. Am Freitag wurde am Tierpark das so genannte „Denkmal der grauen Busse” aufgestellt. Es ist ein massives, innen offenes Betonmonument, das den grauen Bussen nachgebildet ist, mit denen die Kranken zu ihrer Vernichtung transportiert wurden. Das neue Monument soll nun eine würdigere Form des Gedenkens an die so genannte „Aktion T4” ermöglichen. Das Kürzel verwies auf das damalige Bürogebäude in der Tiergartenstraße 4, in der die Euthanasieaktion geplant und organisiert wurde. Bislang stand an der Stelle nur eine Gedenktafel sowie eine 1986 nachträglich aufgestellte Stahlskulptur. Allerdings bleibt auch der „graue Bus” nur bis zum Sommer in Berlin, dann reist das Mahnmal nach Brandenburg. (faz)
Der designierte Münchner Erzbischof Reinhard Marx wird wenige Tage vor seinem Amtsantritt zu einer Papstaudienz nach Rom reisen. Das wurde am Samstag aus Trierer Kirchenkreisen bekannt. Als mögliche Daten für die Begegnung mit Benedikt XVI. werden der 28. und der 29. Januar genannt, der Amtsantritt in München ist für den früheren Bischof von Trier am 2. Februar vorgesehen, dem Fest Darstellung des Herrn. Beobachter vermuten, dass bei dem Gespräch im Vatikan die Lage des Erzbistums München und Freising ebenso zur Sprache kommt wie die Entwicklung der Deutschen Bischofskonferenz nach dem angekündigten Rücktritt des Mainzer Kardinals Karl Lehmann vom Amt des Vorsitzenden. Die deutschen Bischöfe werden ihren neuen Vorsitzenden Mitte Februar bei ihrer Frühjahrsvollversammlung in Würzburg wählen. (kna)
Der Kölner Kardinal Joachim Meisner hat Leben und Werk des Gründers des internationalen katholischen Hilfswerks „Kirche in Not” gewürdigt. Zum fünften Todestag Pater Werenfried van Straatens OPraem (1913-2003) sagte Meisner am Samstag im Kölner Dom: „Er hat der Kirche zu einem neuen Aufbruch nach der Katastrophe des Zweiten Weltkriegs verholfen und ihr neue Wege gewiesen”. Mit seinem als „Ostpriesterhilfe” gegründeten Hilfswerk habe er das Wort Gottes nicht nur auf die Beine, sondern mittels Motorräder, Kapellenwagen und Omnibussen auch auf die Räder gebracht. Meisner erinnerte vor Mitarbeitern und Förderern der Organisation an die Wortgewalt Pater Werenfrieds. Diese sei auch in der „Kirche des Schweigens” hinter Mauer und Stacheldraht vernommen worden. Damit sei er Vorbild für alle Christen. An der Messe nahm auch der irakische Erzbischof von Kirkuk, Louis Sako, teil. Für den Nachmittag war ein Symposion über die Vertreibung der Christen aus dem Irak und über den katholischen Widerstand gegen den Nationalsozialismus geplant. (kna/dr)

Österreich
„Integration ist keine Einbahnstraße.” Einheimische wie Zuwanderer hätten Rechte und Pflichten, betonte Kardinal Christoph Schönborn am Freitag in Wien. Die politischen Parteien sollten die Diskussionen so führen, „dass zu jedem Augenblick klar bleibt: Es geht um Menschen”. Ausländerfeindliche Äußerungen der FPÖ hatten im Lauf der Woche für breiten Protest gesorgt. Vertreter aus Kirche und Politik hatten der Partei „islamfeindliche Hetze” vorgeworfen. Der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz würdigte zum Auftakt der ökumenischen Gebetswoche zur Einheit der Christen das jüngst von Christen, Juden und Moslems gemeinsam erarbeitete Integrationspapier. Dieser „historische Akt” sage sehr viel über das interreligiöse Klima in Österreich, so Schönborn. (kap)

Italien/Vatikan
Das Redeverbot für den Papst war der Sieg einer „aufwieglerischen und arroganten Ideologie”. Das betont die marokkanische Journalistin Souad Sbai in einem Gastbeitrag für die katholische Tageszeitung L’Avvenire. Der Titel: „Diese Intoleranz kenne ich gut. Es spricht eine islamische Reformistin.” Die Vorfälle um die Einladung Benedikts XVI. an die römische Universität „La Sapienza” seien umso unverständlicher, da sie von einer „westlichen Universität kommen”, so Sbai wörtlich, „die wir arabische Frauen als das verheißene Land des freien Austauschs allen Wissens betrachten”. Die gleiche Ideologie, die Benedikt das Wort verbiete, lade islamische oder linke Extremisten in die Universität. Wenn nicht ganz Italien dagegen aufstünde, wären die Ereignisse nicht nur eine Schande, sondern „der Anfang vom Ende” der italienischen Gesellschaft. Sbai lebt seit 24 Jahren in Italien und ist Mitglied im Islamrat des Innenministeriums. (rv)

Naher Osten

Irak
Begleitet von strengen Sicherheitsvorkehrungen sind in der irakischen Stadt Kerbala rund 2,5 Millionen schiitische Pilger zur Feier des Aschura-Festes zusammengekommen. Etwa 25.000 Soldaten und Polizisten sind im Einsatz, um für den Schutz der Menschen zu sorgen. Das Aschura-Fest, mit dem die Schiiten an den Tod des Imams Hussein - ein Enkels des Propheten Mohammed - im Jahr 680 erinnern, dauert zehn Tage. Der Höhepunkt der Feierlichkeiten im etwa 110 Kilometer südlich von Bagdad liegenden Kerbala ist am Samstag.
2004 waren bei Anschlägen während des Festes in Kerbala und Bagdad 171 Menschen getötet worden. Im August 2007 kam es zu schweren Kämpfen zwischen rivalisierenden Milizen, bei denen während religiöser Feierlichkeiten rund 50 Menschen starben. Als Folge der Unruhen flohen Hunderttausende Pilger aus der Stadt. Inzwischen hat sich die Sicherheitslage aber verbessert, auch durch den Einsatz zusätzlicher US-Soldaten.
Unterdessen starben am Freitag im südlichen Irak bei Auseinandersetzungen zwischen einheimischen Sicherheitskräften und schiitischen Kämpfern dutzende Menschen. 100 weitere seien verletzt worden, teilten die Behörden mit. Zahlreiche der Getöteten hätten dem Kult „Soldaten des Himmels” angehört. Die Zusammenstöße haben sich in den Städten Basra und Nassirija ereignet.
(reuters)

Nahost
Die Vereinten Nationen haben Israel aufgefordert, die Abriegelung des Gazastreifens aufzuheben. Die palästinensische Bevölkerung in dem von der radikal-islamischen Hamas kontrollierten Küstengebiet dürfe nicht kollektiv für die Taten von Extremisten bestraft werden, sagte UNO-Nothilfekoordinator John Holmes am Freitag in New York. Die Raketenangriffe radikaler Palästinenser rechtfertigten diese Reaktion Israels nicht. UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon kritisierte, Israel schneide die 1,5 Millionen Menschen im Gazastreifen von der Energie- und Wasserversorgung sowie der Lieferung dringend benötigter Lebensmittel und Hilfsgüter ab. Er forderte beide Seiten zum Stopp der Gewalt auf. Trotz internationaler Kritik hatte Israel sein Vorgehen gegen den palästinensischen Gazastreifen am Freitag verschärft. Die Armee riegelte das Gebiet vollständig ab und flog mehrere Luftangriffe. Dabei kamen zwei Menschen ums Leben. Seit Montag wurden mindestens 34 Palästinenser bei israelischen Luftangriffen getötet. Militante Palästinenser feuerten in den vergangenen Tagen mehr als 110 Raketen auf Israel. (reuters)

Asien

Sri Lanka
Die katholische Bischofskonferenz und der anglikanische Bischof von Colombo verurteilen die eskalierende Gewalt gegen die Zivilbevölkerung. Hintergrund war das Attentat auf einen Bus in Buttala, im Süden des Landes, bei dem 27 Menschen ums Leben gekommen und mehr als 60 verletzt worden waren. „Regierung und Tamil-Rebellen müssen ihre Feindschaft hinter sich lassen. Nur so kann Frieden möglich werden”, heißt es in dem Kommuniqué der Bischöfe. Gewalt führe zum Verlust vieler unschuldiger Menschenleben. Daher müsse man dringend an den Verhandlungstisch zurückkehren. (asianews)


Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, ADN-Kronos, Upi, Cns, Uca, Misna, Osservatore Romano – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

Hörbuchbesprechung:

Titel: Kurze Erzählung vom Antichrist
Autor: Wladimir Solowjew
Verlag: Morus Verlag 2007
Preis: 17.80 Euro
Rezensent: Mario Galgano

Ökumene und Apokalypse scheinen auf den ersten Blick nichts zu vereinen. Eine Gemeinsamkeit lässt sich aber durchaus herausstellen. Es genügt dabei den russischen Autor Wladimir Solowjew zu zitieren. Solowjews „Kurze Erzählungen vom Antichrist“ gehört zu den meistdiskutierten Dokumenten der russischen Literatur. Der russische Autor erkannte im Laufe seines Lebens immer mehr, dass die russisch-orthodoxe Kirche durch die enge Verbindung mit dem zaristischen Staat nicht in der Lage war, die christliche Aufgabe der Nächstenliebe zu erfüllen. Deshalb wandte sich Solowjew immer mehr der römisch-katholischen Kirche zu. Für Solowjew vertrat die römisch-katholische Kirche die christlichen Prinzipien klarer als die Orthodoxie und der Protestantismus. Er ging soweit, dass er den russischen Zaren aufforderte, sich dem Papst zu unterwerfen. Solowjew sah aber ein, dass eine „Kirchenfusion“ zu seiner Zeit unmöglich war. Sein Werk „Kurze Erzählungen vom Antichrist“ ist daher eine Erzählung, wie er Ökumene verstehen würde: Erst wenn das Weltende naht, werden die Oberhäupter der Christenheit zueinander finden. Dabei werden sie aber im Angesicht der Herrschaft des personifizierten Bösen stehen.
Der Text liegt erstmals als Hörbuch in szenischer Lesung vor. Die Doppel-CD vom Morus Verlag präsentiert die wichtigsten Informationen zum Werk im beigefügten Booklet. Die Sprecher präsentieren interessante und aussagekräftige Passagen aus dem Buch. Passend ist auch die musikalische Umrahmung.
Papst Johannes Paul II. hatte 2003 Wladimir Solowjew als einen der größten russischen Philosophen des 19. Jahrhunderts und als Pionier und Vorbild für den Dialog der Christen in Ost und West bezeichnet. Das Hörbuch stellt das Werk in das richtige Licht.

 






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