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Meldungen vom 24.1.2008

- Papst fordert „Info-Ethik” für Medien -
- Gaza immer noch von humanitärer Krise bedroht -
- Wer schreibt die nächsten Karfreitags-Texte? -


Verantwortlich: P. Eberhard v. Gemmingen SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Stefan von Kempis
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr.

THEMEN DES TAGES:

Papst ruft nach „Info-Ethik”
„Die Medien am Scheideweg zwischen Selbstdarstellung und Dienst” - das ist das Thema einer großen Papstbotschaft. Sie wurde an diesem Donnerstag vom Vatikan veröffentlicht. Benedikt XVI. ruft in dem Text nach einer Art Info-Ethik - hier sind die Kernsätze aus der Botschaft.
„Dank einer rasanten technologischen Entwicklung haben die Medien außergewöhnliche Möglichkeiten erworben. Ohne ihren Beitrag wäre es wirklich schwierig, das Verständnis unter den Nationen zu fördern. Ja! Aufs Ganze gesehen sind die Medien nicht nur Mittel zur Verbreitung der Ideen, sondern können und müssen auch Instrumente im Dienst einer gerechteren und solidarischeren Welt sein. Es besteht leider die Gefahr, dass sie sich in Systeme verwandeln, die wiedergeben, was die herrschenden Interessen des Augenblicks diktieren. Unter dem Vorwand, die Realität darzustellen, ist man in Wirklichkeit bestrebt, verzerrte Modelle persönlichen, familiären oder gesellschaftlichen Lebens zu legitimieren und aufzuzwingen. Um die Quote zu erhöhen, zögert man gelegentlich nicht, sich der Vulgarität und der Gewaltdarstellung zu bedienen.
Die Menschheit steht heute an einem Scheideweg. Man muss sich fragen, ob es klug ist zuzulassen, dass die Medien einer wahllosen Selbstdarstellung unterworfen sind oder in die Hände von Leuten gelangen, die sich ihrer bedienen, um die Gewissen zu manipulieren: Sollte man nicht vielmehr sicherstellen, dass sie im Dienst der Menschen und des Gemeinwohls verbleiben?
Es ist unerlässlich, das die sozialen Kommunikationsmittel leidenschaftlich den Menschen als Person verteidigen und seine Würde vollkommen achten. Einige denken, dass heute in diesem Bereich eine „Info-Ethik” ebenso notwendig ist wie die Bio-Ethik im Bereich der Medizin. Man muss vermeiden, dass die Medien das Sprachrohr des wirtschaftlichen Materialismus und des ethischen Relativismus werden, wahre Plagen unserer Zeit. Die Medien können und sollen hingegen dazu beitragen, die Wahrheit über den Menschen bekannt zu machen. Die neuen Medien, insbesondere Handy und Internet, sind dabei, die Kommunikationsformen selbst zu modifizieren; vielleicht ist dies eine gute Gelegenheit, sie neu zu gestalten?”
(rv)
Hier finden Sie den Volltext der Medienbotschaft des Papstes

Vatikan: Scharfe Worte Richtung Brüssel
„Vielleicht” waren die Menschen in Mittel- und Osteuropa „ein bisschen zu optimistisch”, als ihre Länder vor vier Jahren der Europäischen Union beitraten? Diesen Verdacht äußerte Papst Benedikt an diesem Donnerstag vor Bischöfen aus Slowenien. Er erwähnte dabei ihren Hirtenbrief vom April 2004, mit dem sie den EU-Beitritt ihres Landes stürmisch begrüßt hatten. Wenn man heute in diesen Hirtenbrief von damals schaue, so Papst Benedikt, dann sei das, was die Bischöfe damals forderten, eigentlich immer noch nicht eingelöst:
„Wenn Europa wirklich ein Raum des Friedens bleiben und werden will und sich auf den Respekt der Menschenwürde beruft, dann kann es nicht die wichtigste Komponente dieses Fundaments verleugnen – die christliche nämlich. Nicht alle Humanismen sind gleich, sie wiegen auch in moralischer Hinsicht nicht gleichviel. Ich rede hier gar nicht mal von den religiösen Aspekten, sondern beschränke mich auf die ethisch-sozialen.”
Je nachdem, welches Menschenbild man zugrunde legt, ergeben sich konkret ganz andere Regeln für das zivile Zusammenleben, so Benedikt nicht ohne Schärfe.
„Wenn man den Menschen zum Beispiel individualistisch sieht – wie das heute viele tun –, wie will man denn dann die Mühe rechtfertigen, die der Bau einer gerechten und solidarischen Gesellschaft braucht? Das Christentum ist die Religion der Hoffnung und der Brüderlichkeit aller Menschen – das gilt auf jedem Kontinent, auch in Europa.”
Viele Intellektuelle in Europa hätten heute noch Schwierigkeiten damit, einzusehen, dass „Vernunft und Glaube einander brauchen”, so der Papst genau eine Woche nach seinem geplatzten Auftritt an der römischen Universität Sapienza. Deutlich verurteilte Benedikt XVI. den „Säkularismus westlicher Prägung”: Er sei „vielleicht noch heimtückischer als der kommunistische” und zeige „beunruhigende Symptome” wie „Jagd nach Materiellem, Geburtenrückgang und Schwinden der religiösen Praxis”.
Slowenien hat derzeit die EU-Ratspräsidentschaft inne – schon deswegen gehen die scharfen Worte des Papstes von diesem Donnerstag auch direkt an die Adresse von Brüssel. (rv)

Nahost: Schlagstöcke gegen Palästinenser an ägyptischer Grenze
Ägypten beginnt, das Chaos an der Grenze zum Gazastreifen einzudämmen. Polizisten gehen mit Schlagstöcken gegen Palästinenser vor, die durch Breschen in der Mauer nach Ägypten kommen. In den letzten Stunden waren Tausende von Palästinensern aus dem Gazastreifen über die Grenze geströmt, um sich auf ägyptischer Seite mit Lebensmitteln und anderen knappen Gütern einzudecken. Nach Augenzeugenberichten wurden in Rafah einige Geschäfte leer gekauft. Bewaffnete Palästinenser hatten am Mittwoch Lücken in die Grenzmauer zwischen Gaza und Ägypten gesprengt. Israel will an seiner Blockade des Gazastreifens festhalten.
Die Schweizerin Anna Beck arbeitet für das Caritas Baby-Hospital in Bethlehem, also in der Westbank. Aus Berichten und aus eigener Anschauung weiß sie, wie schwierig die Lage von Krankenhäusern im Gazastreifen ist: Nicht erst seit der neuen Blockade sei das Arbeiten und Pflegen dort so gut wie unmöglich.
„Die Kinderhilfe Bethlehem finanziert sogar Projekte, also so genannte „Family Help Centers“ mit Projektpartnern vor Ort. Ich habe die vor einem Jahr auch selbst besucht, allerdings ist das nicht zu vergleichen. Es ist tatsächlich eine sehr sehr schwierige Situation. Es gibt keine Medikamente, schon vor einem Jahr waren Wasser und Energiezufuhr nicht koordiniert. Es ist praktisch unmöglich, ein Spital zu betreiben, so wie wir uns das vorstellen. Jetzt im Moment ist ja alles abgestellt.”
Das Caritas Baby-Hospital von Bethlehem ist aus dem ganzen Westjordanland gut zu erreichen. Für Palästinenser aus Gaza hingegen ist dort einfach kein Hinkommen. „Total unmöglich, leider”. (rv)
Hören Sie hier den Beitrag


AUDIO-SPECIAL:

Kuba 1998: Advent der Freiheit
Vor genau zehn Jahren besuchte Johannes Paul II. Kuba. Der Mann aus Osteuropa im kommunistischen Kuba. Eine politische Reise? Ja, aber bei weitem nicht nur, und wer auf den Begriff „politisch” besteht, muss ehrlicherweise ein „kirchen-politisch” ergänzen…
Das schönste, was die Augen je gesehen haben nannte Johannes Paul II. an jenem langersehnten Tag sein Reiseziel Kuba.
„Ich bin gekommen, um euch im Glauben zu festigen, in der Hoffnung zu stärken und in der Liebe anzuspornen. … Ich komme als Pilger der Liebe, der Wahrheit und der Hoffnung und will der Evangelisierung neue Impulse geben, für die die Kirche hier, inmitten aller Schwierigkeiten, stets arbeitet - mit apostolischem Eifer und Kraft.” So Johannes Paul am 21. Januar 1998 auf dem Rollfeld von Havanna.
Die Kirche auf Kuba erlebte nach dem Besuch Johannes Pauls eine Öffnung seitens des Regimes. (rv)
Lesen und hören Sie hier den gesamten Beitrag von Birgit Pottler


DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Zum ersten Mal schreibt ein chinesischer Christ die Meditationen zum Papst-Kreuzweg. Das behauptet die italienische Nachrichtenagentur ADN-Kronos. Nach ihren Informationen hat der Papst die Texte zur „Via Crucis” am römischen Kolosseum dem Bischof von Hongkong, Kardinal Joseph Zen, anvertraut. Zen habe seinen Text, der im Beisein des Papstes am Karfreitag 2008 verlesen werden soll, sogar schon dem Vatikan übergeben. Aus den Vatikan-Palästen gibt es zu dieser Meldung bisher noch keine Bestätigung. 2005 hatte Kardinal Joseph Ratzinger die Texte zum römischen Kreuzweg verfasst; nur wenige Wochen später wurde er zum Papst gewählt. Im Sommer letzten Jahres verfasste Benedikt XVI. einen Brief an die Katholiken in China. (adnkronos)

Europa

Deutschland
Der Augsburger Bischof Walter Mixa kritisiert Abhör-Pläne aus dem Innenministerium. Die Pläne sehen vor, dass mit der geplanten Verschärfung der Sicherheitsgesetze auch das Abhören von Priestern erlaubt werden soll. „Der Gedanke, dass die Beichte hinsichtlich ihrer Vertraulichkeit nicht absolut geschützt sein könnte, ist geradezu unerträglich”, sagte Mixa der „Augsburger Allgemeinen”. „Das Beichtgeheimnis, dessen Verletzung die Kirche seit alters her mit schweren Strafen belegt, ist ein elementares Menschenrecht und die älteste Datenschutzbestimmung für die intimsten Nöte des Menschen. Mixa kündigte massiven Widerstand der Kirche gegen die Aufweichung des Seelsorgegeheimnisses an. (kna)
Die Diskussion über eine Verschärfung des Jugendstrafrechts streift nur die Oberfläche. Das glaubt der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche, Bischof Wolfgang Huber. „Tiefer kommt man erst, wenn man sich der Frage zuwendet, dass die Erziehung nicht stattgefunden hat, ohne die bei Jugendlichen kein Bewusstsein dafür entstehen kann, was sich gehört und was nicht”, sagte Huber am Mittwoch in einem Vortrag im Kloster Bronnbach am Main. Es sei wahr, dass Jugendämter darauf achten müssten, wenn Kinder der Verwahrlosung ausgeliefert seien. „Aber noch stärker trifft es zu, dass Eltern für ihre Kinder eine Verantwortung haben, die sie an niemand anders delegieren können.” (idea)
In den Bundestagsfraktionen findet der Antrag auf einmalige Verschiebung des Stichtags im Stammzellgesetz bislang die mit Abstand meisten Unterstützer. Bisher 172 Abgeordnete unterzeichneten nach Angaben der Initiatoren vom Mittwoch den Gesetzentwurf. Zu den Unterstützern zählen die Bundesminister Annette Schavan, Franz Josef Jung (CDU), Michael Glos, Horst Seehofer (CSU), Ulla Schmidt und Brigitte Zypries (SPD), Linken-Chef Lothar Bisky und SPD-Fraktionschef Peter Struck. Den Antrag auf unveränderte Beibehaltung des Stammzellgesetzes von 2002 unterstützen nach Angaben der Initiatoren derzeit 124 Abgeordnete aller Fraktionen. Den Gesetzentwurf auf Wegfall des Stichtags unterschrieben bislang 85 Parlamentarier aller Lager. Die Vorlagen werden voraussichtlich am 6. Februar ins Parlament eingebracht und am 14. Februar erstmals beraten.
In der Union kursiert zudem ein noch nicht vorgestellter Gesetzentwurf, der jeglichen Import embryonaler Stammzellen untersagen will und bisher von mehr als 31 Abgeordneten unterzeichnet wurde. Zur Debatte steht eine Ausweitung der Forschung an humanen embryonalen Stammzellen. Derzeit dürfen Forscher in Deutschland nur Stammzellen verwenden, die vor 2002 im Ausland entstanden. Damit soll verhindert werden, dass ein Anreiz zur Vernichtung weiterer menschlicher Embryonen geschaffen wird. (kna)

Österreich
Spenden an das so genannte „Verhütungsmuseum” in Wien können nun doch nicht von der Steuer abgesetzt werden. Das teilte das Finanzministerium am Mittwoch mit. Im Dezember war bekannt geworden, dass das Bildungsministerium das Museum in die Liste jener Institutionen aufgenommen hatte, an die man steuerlich begünstigt spenden kann. Die Kirche und kirchennahe Einrichtungen hatten dagegen protestiert. Das Finanzministerium erklärte jetzt, dass die gesetzlichen Voraussetzungen für eine Abzugsfähigkeit nicht vorliegen. Das Wiener Museum erläutert anhand von Exponaten die Geschichte der Schwangerschaftskontrolle zwischen Verhütung und Abbruch. (kap)

Schweiz
Der Pilgerstrom in die Benediktinerabtei in Einsiedeln reißt nicht ab. Wie der „Einsiedler Anzeiger” berichtet, konnte dank eines neu installierten Meßsystems ermittelt werden, dass im Jahr 2007 knapp 400.000 Pilger die Abtei besuchten. Darunter waren über 1.000 Gruppen aus 17 verschiedenen Sprachräumen. „Wir dürfen uns auf diese Zahlen nichts einbilden und müssen sie mit Vorsicht betrachten” äußert sich ein Benediktiner, „aber die Gemeinschaft freut sich natürlich über das große Interesse an unserer Abtei.” (apic)

Italien
Das Opus Dei will den Fall „La Sapienza“ nicht einfach auf sich beruhen lassen. Zwei Kolloquien werden sich Ende des Monats mit der Rede befassen, die der Papst vor einer Woche gerne an der römischen Universität Sapienza gehalten hätte. Unter dem Druck linker Protestierer hatte Benedikt XVI. jedoch auf sein Kommen verzichtet. In der „Katholischen Universität vom Heiligsten Herzen Jesu” in Rom werden u.a. Erzbischof Gianfranco Ravasi vom Päpstlichen Kulturrat und der begnadete Polemiker Giuliano Ferrara das Wort ergreifen. Die Universität wird von der Gemeinschaft des Opus Die geleitet. (rv)

Spanien
„Für Leben, Familie und Freiheit” – unter diesem Motto lädt ein christlicher Dachverband für den nächsten Sonntag zu einer Kundgebung in Barcelona. Die Initiative soll an die christlichen Werte erinnern, ein Zeichen gegen Abtreibung setzen und für das christliche Familienmodell eintreten. Die Kundgebung fällt in einen Moment, in dem sich Kirche und Regierung in Spanien wieder einmal unversöhnlich gegenüberstehen. In wenigen Wochen wird in Spanien zudem ein neues Parlament gewählt. (rv)

Frankreich
Die Behörden müssen einer lesbischen Frau Schmerzensgeld zahlen. Sie hatten ihr die Adoption eines Kindes verweigert mit dem Hinweis, dass es ja keine „väterliche Bezugsperson” gebe. Doch das verstößt nach dem Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte gegen den Anti-Diskriminierungs-Grundsatz. Das oberste Pariser Verwaltungsgericht, der so genannte „Conseil d` Etat”, hatte zuvor anders geurteilt. In Frankreich läuft seit einiger Zeit eine Debatte darüber, ob Homosexuellen ein Recht auf Adoption von Kindern zugestanden werden soll. Der Straßburger Gerichtshof stellte nun das Diskriminierungsverbot über die Urteile der französischen Gerichte, die auf das Kindeswohl verwiesen hatten. Die Entscheidung fiel mit zehn zu sieben Stimmen relativ knapp. (rv)
Die Bischöfe protestieren gegen eine Pro-Abtreibungskampagne. Besonders verstimmt sind sie darüber, dass die Hauptstadt-Region Ile-de-France die Kampagne auch noch unterstützt. „Ist das vielleicht Aufgabe unserer gewählten Volksvertreter oder ein Zeichen von Verantwortung?”, so die Bischöfe ärgerlich in einem Statement. (rv)

Tschechische Republik
Staat und Kirche haben sich über die seit Jahren strittige Nutzung des Prager Veitsdoms geeinigt. Ein entsprechender Vertrag wurde am Donnerstag nur einen Tag nach dem Ja der Regierung zur Entschädigung für einst beschlagnahmtes Kircheneigentum geschlossen. Der Übereinkunft zufolge trägt der Staat künftig sämtliche Betriebs- und Erhaltungskosten der größten Kathedrale Böhmens. Für die Nutzung des Gotteshauses zahlt die Kirche dem Staat eine symbolische monatliche Pauschale von umgerechnet etwa 20 Euro. Der Kirche wird zugleich untersagt, für den Besuch der Kathedrale Eintritt zu erheben. Der seit 15 Jahren andauernde Streit um die Eigentümerrechte am Veitsdom bleibt von der Übereinkunft unberührt. Zuletzt hatte ein Gericht die Kathedrale dem Staat zugesprochen. Gegen dieses Urteil hat die Kirche Revision eingelegt. Sie ist nach Aussage des Prager Kardinals Miloslav Vlk entschlossen, in dem Streit notfalls die europäische Gerichtsbarkeit anzurufen. Das damalige kommunistische Regime hatte den Veitsdom in den 50er Jahren verstaatlicht. Das Gotteshaus liegt auf dem Gelände der Prager Burg, dem heutigen Sitz des Staatspräsidenten, und symbolisiert damit auch die einstige Verflechtung von Staat und Kirche. Es ist Grabstätte der böhmischen Könige sowie mehrerer Heiliger. (kna)

Türkei
Hinter der Ermordung eines Priesters im Februar 2006 stand letztlich offenbar die nationalistische türkische Organisation „Ergenekon”. Nach Angaben türkischer Zeitungen von diesem Donnerstag sind jetzt Verbindungslinien von der Organisation zum Mord am italienischen Priester Andrea Santoro aufgetaucht. Santoro war in seiner Kirche in Trabzon am Schwarzen Meer von einem Jugendlichen getötet worden. Dieselbe Organisation plante nach neuesten Berichten auch einen Mordanschlag auf den Nobelpreisträger für Literatur, Orhan Pamuk. Am Mittwoch hatte die türkische Polizei bei einer Razzia 33 Mitglieder der Organisation festgenommen und dadurch wahrscheinlich die geplante Ermordung verhindert. Zu den Verhafteten gehört auch ein Anwalt, der gegen Pamuk wegen „Verunglimpfung des Türkentums” geklagt hatte. (diverse)

Afrika

Demokratische Republik Kongo
Die kongolesische Regierung und die Rebellen im Osten des Landes haben an diesem Mittwoch ein Friedensabkommen unterzeichnet. An der Zeremonie nahm auch Präsident Joseph Kabila teil. Das Abkommen sieht ein Ende der seit Jahren andauernden Kämpfe im Osten des Landes und eine Truppenentflechtung vor. Als erstes unterschrieben die Rebellen des Tutsi-Generals Laurent Nkunda, gefolgt von Vertretern lokaler Milizen und der Regierung. Nkunda selbst war nicht zur Unterzeichung erschienen. Ein Vertreter seiner Delegation bestätigte aber, dass es jetzt eine grundlegende Einigung gebe. Die vorausgegangenen zweiwöchigen Friedensverhandlungen waren von der UNO, der Afrikanischen Union, der Europäischen Union und den USA unterstützt worden. (dw/taz/orf)

Asien

Afghanistan
Ein afghanisches Gericht hat einen Journalisten zum Tode verurteilt. Der 23-jährige Student und Reporter der Zeitung „Neue Welt” wird der Blasphemie beschuldigt. Er habe einen Artikel an seine Kommilitionen verteilt, der den Islam beleidige und Verse des Korans falsch interpretiere, lautet die Anklage. Thema des Artikels war die Rolle der Frau in der muslimischen Gesellschaft. Verschiedene Journalistenverbände haben inzwischen die sofortige Freilassung des jungen Mannes gefordert. Ein Sprecher von „Reporter ohne Grenzen” sagte, der Fall bezeuge den wachsenden Einfluss von fundamentalistischen Gruppen auf die intellektuelle Debatte. Die Anklage gegen den Journalisten zeige, dass es in Afghanistan de facto keine Pressefreiheit gebe. (apic)

Vietnam
Die Behörden „bedauern” die jüngsten Proteste von Katholiken in Hanoi. Das steht in einer Erklärung des Religions-Komitees der Regierung. In Vietnam sind Demonstrationen äußerst selten; die Katholiken demonstrieren für eine Rückgabe von Kircheneigentum, das vor einem halben Jahrhundert vom kommunistischen Regime enteignet wurde. Auch ein Versprechen des Premierministers, die Angelegenheit zu regeln, hat den Demonstrationen bisher kein Ende gesetzt. (afp)

Philippinen
Tausende von Menschen haben am Mittwoch an der Beerdigung eines ermordeten Priesters teilgenommen. Der Oblaten-Missionar Reynaldo Jesus Albores Roda war am 15. Januar auf der Insel Tabawan von Bewaffneten umgebracht worden. Die Insel ist mehrheitlich muslimisch; viele Moslems haben ihre Bestürzung über den Mord ausgedrückt und an der Beerdigung teilgenommen. Ein Moslem-Sprecher erzählt, Pater Albores Roda habe auf dem Gelände seiner Schule auch eine kleine Moschee für islamische Schüler eingerichtet. Der islamische Verband „Dar al-Ifta” hat den Mord in einer Fatwa scharf verurteilt. (rv)

Amerika

Brasilien
Brasiliens jüdische Gemeinden protestieren gegen geplante Holocaust-Darstellungen im bevorstehenden Karneval von Rio. Rabbiner Sergio Niskier von der Israelitischen Vereinigung der Stadt erklärte am Mittwoch, die Massenmorde an Millionen Juden dürften nicht banalisiert werden. Holocaust und Karneval schlössen sich aus. Die berühmte Sambaschule Viradouro will etwa in ihrer diesjährigen Parade zahlreiche Schrecken erzeugende Szenen zeigen und wählte dafür auch die Judenvernichtung. (kna)

Kolumbien
Präsident Alvaro Uribe sollte seinen Amtskollegen aus Venezuela auch einfach mal ignorieren. Das rät der Generalsekretär der kolumbianischen Bischofskonferenz, Fabian Marulanda. Es sei „nicht der Mühe wert”, auf jede „Provokation” von Präsident Hugo Chavez zu antworten, so der Geistliche. Chavez steht in engem Kontakt mit den linksgerichteten FARC-Rebellen von Kolumbien; manche Beobachter behaupten, dass er ihnen auf venezolanischem Gebiet einen Rückzugs-Raum überlässt. So soll auch die bekannteste FARC-Geisel womöglich auf venezolanischem Gebiet festgehalten werden: Ingrid Betancourt, die frühere kolumbianische Präsidentschafts-Kandidatin der Grünen, ist schon seit Jahren in den Händen der Terrorgruppe. Betancourts Mutter will Anfang Februar nach Rom reisen und dabei auch den Papst treffen. Das hat ein kolumbianischer Radiosender jetzt mitgeteilt. Das Treffen mit Papst Benedikt sei schon bestätigt, der genaue Termin stehe aber noch nicht fest. (rv)


Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, ADN-Kronos, Upi, Cns, Uca, Misna, Osservatore Romano – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

 






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