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Meldungen vom 26.7.2008
- Serbien: „Kirche half Karadzic nicht“ -
- Ukraine: Gipfel der Patriarchen -
- D: „EU stößt Irak-Flüchtlinge zurück“ -
Verantwortlich: P. Eberhard v. Gemmingen SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Mario Galgano
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr.
THEMEN DES TAGES:
Serbien: „Kirche hatte mit Karadzic nichts zu tun“Der bisher meistgesuchte Massenmörder Europas, Radovan Karadzic, wurde nicht nur von den serbischen Geheimdiensten geschützt. Er genoss laut Medienberichten während der Flucht vor der internationalen Justiz auch die Unterstützung nationalistischer Intellektueller, die ihn öffentlich als Helden der serbischen Nation lobten. Eine unrühmliche Rolle habe auch die serbisch-orthodoxe Kirche gespielt, spekuliert nun die Turiner Zeitung „La Stampa“.Der Vorsitzende des Diözesanrates der Serbischen Orthodoxen Diözese für Mitteleuropa, Tihomir Popovic, verneint eine mögliche Beteiligung der serbisch-orthodoxen Kirche im Fall Karadzic.
„Die serbisch-orthodoxe Kirche hatte zu keiner Zeit den Willen und auch nicht die Ressourcen, Karadzic in irgendeiner Weise zu beschützen. Man muss auch hinzufügen, dass Karadzic von Vertretern der serbisch-orthodoxen Kirche dazu aufgerufen wurde, sich zu ergeben. Das hat beispielsweise Bischof Grigorije von Zahumlje-Herzegowina aus Bosnien getan. Meiner Meinung nach hat da jemand zu viel Dan Brown gelesen.“
Die Festnahme von Karadzic hat in Serbien verschiedene Reaktionen ausgelöst.
„Die serbisch-orthodoxe Kirche hat sich aber bisher nicht dazu geäußert. Zumindest gilt das für die offiziellen Stellen. Bisher gab es in der serbischen Zeitung „Blic“ eine Stellungnahme eines Professors des Belgrader Priesterseminars. In dieser Stellungnahme wird die Tätigkeit Karadzics bzw. Darbics als Heilpraktiker so erklärt, dass dies mit der Orthodoxie überhaupt nichts zu tun habe. Doch ansonsten gab es keine offiziellen Stellungnahmen.“
Popovic kritisiert aber die Medienberichterstattung rund um die Festnahme. Vor allem merkt er an,…
„… dass ich die Rezeption in einigen europäischen Medien – in den deutschen und britischen vor allem – als logisch, aber nicht ganz fair empfand. Die Medien wiederholten immer wieder, dass die Festnahme Karadzics zu spät geschehen sei; oder aber man sagte, dass erst jetzt die Serben bereit seien, weil sie mit der EU zusammenarbeiten wollen. Es ging also einzig um Vorwürfe in serbischer Richtung, anstatt zu sagen, dass es gut sei, dass Serbien zusammenarbeiten möchte und dass es ein Signal in die richtige Richtung sei. Das finde ich bedauernswert.“ (rv)
Zum Nachhören
Ukraine: „Orthodoxe, vereinigt euch!“
Der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. ist am Freitag in Kiew eingetroffen. Dort will er an den 1.020-Jahr-Feiern der „Taufe der Kiewer Rus“ teilnehmen. Bei seiner Ankunft auf dem Flughafen der ukrainischen Hauptstadt sagte Bartholomaios I., er sei gekommen, um mit den Ukrainern für die Vereinigung der Orthodoxen im Land „in einer Kirche“ zu beten. In der Ukraine gibt es gleich drei verschiedene orthodoxe Gemeinschaften. Das Verhältnis der drei seit 1991 konkurrierenden orthodoxen Kirchen der Ukraine hatte sich im Zusammenhang mit den Feierlichkeiten zuletzt weiter angespannt.
Das osteuropäische Land gilt als Musterbeispiel für das Verhältnis und Zusammenleben der West- und Ostkirchen. An den Feierlichkeiten in Kiew wird auch der russisch-orthodoxe Patriarch von Moskau, Alexij II., teilnehmen. Bartholomaios I. freue sich auf die Konzelebration mit Aleksij II. am Sonntag, sagte der Ökumenische Patriarch. Bartholomaios erinnerte in seiner ersten Ansprache daran, dass die Kirche von Konstantinopel die „Mutterkirche“ der Ukraine sei. Vor zehn Jahrhunderten sei die Kirche von Konstantinopel diese „Mutter“ geworden, und sie bleibe es auch heute „und für immer“. Das Moskauer Patriarchat hingegen betrachtet die Ukraine als ihr „kanonisches Territorium“. Deshalb unterstrich der Ökumenische Patriarch, dass er als „Prediger der Einheit, der Versöhnung und des Friedens“ gekommen sei. Höhepunkt des Staatsaktes ist ein Gedenkgottesdienst am Sonntag auf dem Wladimirhügel in der Nähe des Dnjepr, den Bartholomaios I. gemeinsam mit dem Moskauer Patriarchen Alexij II. von Moskau zelebrieren soll. Zu den Feiern werden die Oberhäupter von zahlreichen orthodoxen Landeskirchen sowie der mit Rom unierten griechisch-katholischen und der römisch-katholischen Kirche der Ukraine erwartet. (kap/rv)
EU/Südafrika: Simbabwe als Hauptthema
Die Europäische Union und Südafrika veranstalten erstmals ein zweiseitiges Gipfeltreffen. An der Großkonferenz vom Freitag nahmen zwar keine Kirchenvertreter teil, doch kann gerade die katholische Kirche einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung in Afrika leisten. Das betont der Chefredakteur der südafrikanischen katholischen Zeitung „Southern Cross“, Gunther Simmermacher, gegenüber Radio Vatikan. Bei dem Treffen im südwestfranzösischen Bordeaux ging es unter anderem um den Klimawandel. Gunter Simmermacher:
„Dennoch ist das Hauptthema des Gipfeltreffens eindeutig die Situation in Simbabwe. Der südafrikanische Präsident Thabo Mbeki befindet sich in der Zwickmühle, denn einerseits versucht er im Augenblick Robert Mugabe und Morgan Tsvangirai an einen Verhandlungstisch zu bringen, andererseits setzen vor allem die europäischen Staaten Südafrika immer mehr unter Druck, um politische und wirtschaftliche Maßnahmen gegen Mugabe und seinem Regime durchzusetzen.“
Doch neben der humanitären Krise in Simbabwe haben die Gipfelteilnehmer auch über die Lage in Darfur gesprochen.„Auf der Gesprächsagenda stand auch die Rolle des sudanesischen Präsidenten Omar el-Baschir und die Anklage des Internationalen Strafgerichtshof. Sowohl in Südafrika als auch in Europa gibt es Politiker, die zwar die Anklage gutheißen, doch den Zeitpunkt kritisieren. Wenn sich Afrika weiter entwickeln möchte, muss es die Probleme mit Mugabe und el-Baschir so bald wie möglich lösen. Davon hängt nämlich die Zukunft des gesamten Kontinents ab.“ (afp/rv)
Zum Nachhören
AUS UNSEREM ABENDPROGRAMM:
Betrachtung zum Sonntagsevangelium am 27. Juli 2008 (17. Sonntag im Jahreskreis)
Von Andrea Kober-Weikmann, Würzburg
„Es gibt Worte, die üben auch heute noch einen ganz besonderen Zauber aus. Im Evangelium dieses 17. Sonntags im Jahreskreis begegnen uns zwei: Da ist von einem verborgenen Schatz die Rede und von kostbaren Perlen. Begriffe, die im Rahmen des Neuen Testaments nicht so oft auftauchen und die man vermutlich auch sonst nicht sofort mit der frohen Botschaft oder dem Glauben in Verbindung bringt. Für Jesus sind das aber genau die Vergleiche, mit denen er seinen Zuhörern klar machen will, welche Bedeutung das Himmelreich, die Königsherrschaft Gottes für die Menschen hat...“ (rv)
Lesen und hören Sie hier die gesamte Betrachtung
Der Sonntag muss geschützt werden
Wochenkommentar von Christine Gleixner
Gedanken über den Schutz des Sonntags macht sich die Vorsitzende des Kirchenrates Österreichs, Christine Gleixner. Zahlreiche gesellschaftliche Gruppen haben sich in Österreich zusammengetan, um gemeinsam der zunehmenden Erosion des öffentlichen Bewussteins entgegenzuwirken. (rv)
Hören Sie hier den Wochenkommentar
Österreich: Organist Hans Haselböck wird 80
Der Wiener Organist und Komponist Prof. Hans Haselböck wird am Samstag 80. Der 1928 in Nesselstauden (Niederösterreich) geborene Haselböck ist emeritierter Ordinarius der Wiener Musikuniversität, wo er von 1963 bis 1996 lehrte. Er gewann mehrfach den internationalen Orgelwettbewerb von Haarlem, spielte weltweit Orgelkonzerte und fungierte selbst als Juror bei internationalen Wettbewerben. Eines der Highlights von Haselböcks Karriere waren zwölf Vorhänge nach einem Konzert in der Londoner Royal Albert Hall. Darüber hinaus ist er seit mehr als 50 Jahren in der Wiener Dominikanerkirche als Organist tätig. (rv)
Hören Sie hier den Beitrag von Martin Paul, Radio Stephansdom Wien
DIE NACHRICHTEN:
Vatikan
Ein Treffen von Papst Benedikt XVI. und der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel ist vorerst nicht geplant. Das gab der vatikanische Pressesaal auf Anfrage der Nachrichtenagentur Ansa bekannt. Merkel und Benedikt XVI. werden zur selben Zeit im Südtirol ihren Sommerurlaub verbringen. Aus dem Vatikan hieß es, der Papst werde sich vor allem ausruhen und die Zeit „seinen Schriften widmen“. Die bisher einzigen geplanten Auftritte Benedikts werden die Angelusgebete am 3. und 10. August im Dom von Brixen und ein Treffen mit Priestern am 6. August in der Kathedrale sein. Am 9. August erhält der Papst die Ehrenbürgerschaft von Brixen, die bei einer Feier überreicht wird. (ansa)
Papst Benedikt XVI. wird am 19. Oktober den italienischen Wallfahrtsort Pompeji besuchen. Das bestätigte an diesem Samstag die Erzdiözese Pompeji. Der Ort liegt wenige Kilometer westlich von Neapel. Die antike Stadt am Fuß des Vesuvs wurde 79 nach Christus bei einem Ausbruch des Vulkans von Lava und Asche begraben. Zahlreiche der damals rund 20.000 Einwohner kamen ums Leben. Mit der Belebung des Rosenkranzgebets im 20. Jahrhundert wurde Pompeji zu einem bedeutenden Wallfahrtsort. Papst Johannes Paul II. besuchte die Marienbasilika mehrmals. (rv)
Papst Benedikt XVI. stattet dem italienischen Staatspräsidenten Giorgio Napolitano am 4. Oktober einen offiziellen Besuch an dessen Amtssitz im Quirinalpalast ab. Das teilte der Vatikan am Samstag mit. Der Papst erwidere damit den Besuch, zu dem Napolitano am 20. November 2006 in den Vatikan gekommen war. Außerdem hatte der Präsident am vergangenen 24. April aus Anlass des dritten Jahrestags der Wahl des Papstes ein Konzert im Vatikan gestiftet. Napolitano ist der erste Präsident Italiens, der der früheren Kommunistischen Partei PCI angehörte. (kap/sir)
Europa
Deutschland
Kaltherzigkeit und Rücksichtslosigkeit wirft die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) dem niedersächsischen Innenminister Uwe Schünemann vor. Der CDU-Politiker spiele mit dem Leben und der Gesundheit von rund 8.000 verfolgten irakischen Christen, heißt es in einer Pressemiteilung der Göttinger Organisation vom Freitag. Schünemann habe die Initiative von Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble, einem Kontingent von assyro-chaldäischen Christen Zuflucht zu gewähren, durch seinen Einspruch torpediert. Er habe „diese verzweifelten Menschen wieder für Wochen, wenn nicht Monate in ihre elende Lage zurückgestoßen“, so GfbV-Generalsekretär Tilman Zülch. Der niedersächsische Minister hatte Sicherheitsbedenken gegen die Aufnahme von Flüchtlingen aus dem Irak erhoben. Terroristen könne so der Weg nach Deutschland geebnet werden. Schäuble hatte seine Pläne bei der EU-Innenministerkonferenz am Donnerstag in Brüssel zurückgestellt. Die EU-Minister verschoben eine Entscheidung auf September. (idea/pm)
Großbritannien
Der katholische Erzbischof von Westminster, Kardinal Cormac Murphy-O'Connor, hat die Anglikaner zur Klärung ihres Kirchenverständnisses aufgerufen. Derzeit sei der ökumenische Prozess ins Stocken geraten, sagte er am Freitag bei einer Ökumene-Sitzung der Lambeth-Konferenz der Anglikaner in Canterbury. Als Gründe nannte er zunehmende Fälle der Weihe von Frauen zu Bischöfen und Moralfragen. Wörtlich sagte Kardinal Murphy- O'Connor: „Unser künftiger Dialog wird nicht einfacher sein, bis die fundamentalen Probleme mit größerer Klarheit gelöst sind.“ Als eigentliches Problem nannte er die Unklarheit der Anglikaner über die eigene Kirchenstruktur. Eine Klärung könne helfen, auch in moralischen Fragen eine Linie zu finden. – Bis zum 3. August sind 670 anglikanische Bischöfe zur Lambeth-Konferenz in Canterbury versammelt. Das wichtigste Beratungsgremium der anglikanischen Weltgemeinschaft tagt nur alle zehn Jahre. Die diesjährige Konferenz steht unter den Vorzeichen einer drohenden Spaltung der anglikanischen Gemeinschaft mit weltweit rund 78 Millionen Gläubigen. (kna)
Weißrussland
In dem osteuropäischen Land muss ein Christ eine Geldstrafe von 75 Euro zahlen, weil er mit Freunden die Bibel gelesen hat. Valentin Borovik habe versucht, eine Bibel-Diskussionsgruppe zu organisieren, und sei dafür von einem Bezirksgericht in Grodno bestraft worden. Das berichtet die britische Menschenrechtsorganisation Christian Solidarity Worldwide in London. Die Richter hätten Borovik für schuldig befunden, gegen das Gesetz für Gewissensfreiheit und Religion verstoßen zu haben. Er habe die Voraussetzungen nicht erfüllt, um eine Gemeinde zu gründen und staatlich zu registrieren. Borovik hingegen erklärte, es sei ihm gar nicht darum gegangen, eine Gemeinde zu gründen. Er habe lediglich in informellem Rahmen mit Freunden die Bibel lesen und religiöse Fragen diskutieren wollen – ein Recht, das ihm die Verfassung einräume. Bereits Mitte März und Ende April war Borovik wegen desselben Vergehens von einem lokalen Gericht in der Provinzstadt Mostu verurteilt worden. Daraufhin zog das Bezirksgericht Grodno als höhere Instanz den Fall an sich. – Weißrussland ist stark atheistisch geprägt. 60 Prozent der 9,8 Millionen Einwohner gehören der russisch-orthodoxen Kirche an, acht Prozent sind katholisch. Daneben gibt es evangelische, jüdische und muslimische Minderheiten. (idea)
Serbien
Die neu formierte Regierung des Landes und Vertreter der serbisch-orthodoxen Kirche haben eine stärkere Zusammenarbeit bei der Betreuung der Serben im Kosovo vereinbart. Das Ministerium für Kosovo-Metohija solle sich beispielsweise um die Rückkehr der serbischen Bevölkerung in die Provinz kümmern, während das Kulturministerium für den Wiederaufbau des religiösen und kulturellen Erbes zuständig sein werde. Das Religionsministerium werde sich mit dem Leben der serbisch-orthodoxen Bevölkerung im Kosovo-Metohija befassen, konkret mit der Arbeit der Diözese von Raszien-Prizren und des Patriarchatsklosters von Pec, das unmittelbar dem serbischen Patriarchen untersteht. In einer Mitteilung wird betont, das Kosovo-Metohija ein Anliegen der gesamten orthodoxen Kirche Serbiens sei, genauso wie es dem serbischen Staat am Herzen liege. Aus diesem Grunde sei die Koordination der Arbeit nötig - mit der dem Patriarchen unterstehenden Erzdiözese Pec, dem Bischof von Raszien-Prizren und dem Ausschuss für Kosovo-Metohija der serbisch-orthodoxen Kirche, dessen Vorsitzender Metropolit Amfilohije ist. Beim nächsten Staat-Kirche-Treffen sollen die Ziele der künftigen Arbeit formuliert werden. Die drei Ministerien wollen Lösungsvorschläge in Bezug auf Probleme in ihren Ressorts vorbereiten. (sok)
Naher Osten
Nahost
Nach einem Bombenanschlag im Gazastreifen hat die Hamas 120 Mitglieder der rivalisierenden Palästinenser-Gruppe Fatah festgenommen. Die Hamas wirft ihnen vor, hinter der Bombenexplosion bei Gaza am Freitagabend zu stehen. Beim Bombenanschlag vom Freitagabend waren sechs Personen in der Nähe des Strandes von Gaza ums Leben gekommen, darunter ein fünfjähriges Mädchen. Die anderen Toten waren gemäß Rettungskräften Mitglieder des bewaffneten Arms der Hamas, der Essedin-al-Kassam-Brigaden. 19 Passanten wurden verletzt. Der Anschlag beim Strand war der dritte innerhalb eines Tages im Gazastreifen. Die Anschlagsserie ist einer der schwersten Gewaltausbrüche in dem Palästinensergebiet, seit im Juni 2007 die Hamas im Gazastreifen nach einem blutigen Kampf von der Fatah die Macht übernommen hat. (reuters/afp)
Irak
Die verbliebenen Christen in den südlichen Provinzen des Irak wollen die durch Krieg und Vernachlässigung stark in Mitleidenschaft gezogenen Kirchen restaurieren. Dies teilte Pater Imad Aziz Al Banna von der chaldäisch-katholischen Erzdiözese Basra im Gespräch mit der Website „Bagdadhope“ mit. Die christlichen Gemeinschaften hätten Finanzierungsanträge an die Regierung gestellt; es gebe außerdem Gespräche mit dem Regierungsbüro für die nichtislamischen Gemeinschaften und mit der „Schura“ (dem Rat) der Provinz Basra. Die kürzliche Wiedereröffnung einer Marienkirche in Al Amarah in der Provinz Maysan sei ein Zeichen der Hoffnung. Er vertraue den Absichtserklärungen der Regierung, das kulturelle Erbe der Christen im südlichen Irak schützen und bewahren zu wollen, sagte Pater Al Banna. Zudem gebe es eine vorsichtige Rückkehrbewegung von Christen in die südlichen Provinzen. (kap)
Die Quellen unserer Nachrichtensendung
sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress,
Ansa, Efe,
Afp, Kipa,
Reuters, Ap,
ADN-Kronos, Upi,
Cns, Uca,
Misna, Osservatore
Romano – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie
vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen
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Buchbesprechung:
Titel: Etikettenschwindel Familienpolitik
Autor: Martin Lohmann
Verlag: Gütersloher Verlagshaus
Besprochen von P.Eberhard v. Gemmingen
Der bekannte katholische Journalist Martin Lohmann setzt sich sehr kritisch mit der deutschen Familienpolitik auseinander. Er spricht schlicht von einem Etikettenschwindel, denn die eigentliche Frage nach der Bedeutung von Familie und Kindern sei überhaupt nicht im Blick. Die Kritik ist sicher gut, wichtiger aber scheint mir dabei die Grundfrage, ob die Politik sich überhaupt für die Grundlagen der Gesellschaft interessiert oder nur kurzfristigen Wahlzielen und Gruppeninteressen nachläuft. Lohmann hilft das Problem einzuordnen, setzt sich mit der Genderfrageauseinander, gibt Verstehenshilfen aus der Geschichte, der Sozialwissenschaft, zitiert aus der katholischen Soziallehre und aus kirchlichen Verlautbarungen. Man mag manche von Lohmanns Thesen übertrieben finden, aber kommt nicht darum herum, mit ihm zu registrieren: Wenn der Umgang mit Familie und den Kindern so weitergeht wie bisher, dann ist es mit dem Land der Dichter und Denker bald zu Ende. Man wünscht sich das Buch in die Hand von vielen Wählern.

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