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Meldungen vom 15.6.2008
- Benedikt XVI. in Apulien -
- Mittelmeerstaaten zu Kooperation aufgerufen -
- D: Professoren verteidigen Hanke -
Verantwortlich: P. Eberhard v. Gemmingen SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: P. Max Immanuel Cappabianca OP
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr.
BENEDIKT XVI. IN APULIEN:
Papst in Marienwallfahrtsort Leuca: „Das Gute siegt“
Papst Benedikt XVI. ist am Samstag zu einem zweitägigen Besuch auf der süditalienischen Halbinsel Salento aufgebrochen. Am späten Samstagnachmittag war der Papst mit dem Helikopter in Punta Ristola am südlichsten Ende des italienischen Stiefelabsatzes gelandet. Der Überlieferung nach betrat der Apostel Petrus an dieser Stelle erstmals italienischen Boden. Benedikt XVI. fuhr von dort zur wenige Kilometer entfernten Wallfahrtskirche Santa Maria de Finibus Terrae (Heilige Maria von den Enden der Erde), die das Kap überblickt.
Beim Gottesdienst auf dem Vorplatz der Basilika erinnerte Benedikt XVI. an den weltweiten Missionsauftrag der Kirche. Geografische, kulturelle, ethnische und selbst religiöse Grenzen stellten einen Appell zur Evangelisierung dar, sagte der Papst vor mehreren tausend Menschen. Diese Verkündigung müsse in der Perspektive einer „Einheit der Verschiedenheiten“ geschehen. Die Kirche Apuliens nannte er eine Brücke zwischen Völkern und Kulturen. Die Jugendlichen in der von Arbeitslosigkeit geprägten Region rief er zu „festem Vertrauen in die Kraft des Guten“ auf. Die christlichen Gemeinden seien Orte, an denen sie Hoffnung lernen könnten.
„In einem Umfeld, in dem immer mehr der Individualismus betont wird, ist es erste Aufgabe der Kirche, zum Sinn für die Gemeinschaft zu erziehen, zur Solidarität und zum Teilen. Die Kirche ist von ihrem Herrn ausgestattet mit einer spirituellen Botschaft, die sich immerzu erneuert, und so ist sie fähig, einen positiven Einfluss auch in sozialen Fragen auszuüben, denn sie fördert eine erneuerte Menschheit und offene und konstruktive Beziehungen, im Respekt vor und im Dienst an den Niedrigsten und Schwächsten.“
Die Kirche sei ein Ort, an denen Jugendliche die Hoffnung lernen können, und zwar nicht als eine Utopie, sondern als festes Vertrauen in die Kraft des Guten.
„Das Gute siegt, und auch wenn es manchmal von Unterdrückung und Schläue besiegt zu sein scheint, wirkt es in Wahrheit dennoch im Stillen und Verborgenen weiter und trägt auf lange Sicht Früchte. Das ist die soziale Erneuerung, wie sie dem Christentum eigen ist. Sie gründet auf der Wandlung der Gewissen, auf der moralischen Formung und auf dem Gebet. Ja auf dem Gebet, denn das Gebet ist die Kraft, an das Gute zu glauben und für es zu kämpfen, auch wenn wir als Menschen in der Versuchung stehen, uns entmutigen zu lassen und außen vor zu halten.“
Zuvor hatte Benedikt in seiner Predigt die zwei „Grundprinzipien“ der christlichen Erfahrung entfaltet: Das marianische und das petrinische Prinzip.
„Maria lehrt euch, immerzu auf den Herrn im Schweigen des Gebets zu hören und mit großherziger Bereitschaft sein Wort aufzunehmen in der tiefen Sehnsucht, uns selbst Gott zu schenken: unser konkretes Leben, damit sein Ewiges Wort in der Kraft des Heiligen Geistes auch in uns „Fleisch werden“ kann, in unserer Geschichte.“
Die petrinische Glaubenserfahrung sei komplementär dazu. Petrus lehre, mit der Kirche zu fühlen und zu glauben – fest verwurzelt im Bekenntnis der Kirche.
„Durch Petrus werdet ihr Geschmack finden an der Leidenschaft für die Einheit, für die Gemeinschaft, ihr werdet die Freude finden, geeint mit den Hirten voranzuschreiten; und zugleich wird er euch Anteil geben an dem Verlangen zur Mission, das Evangelium mit allen zu teilen, und es bis an die Enden der Erde zu tragen.“
Die Messe in Leuca war der einzige Termin des Papstes im Bistum Ugento-Santa Maria di Leuca. Es ist die zehnte inneritalienische Pastoralreise des 81-jährigen Kirchenoberhaupts. (rv / kna)
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Begeisterter Empfang in Brindisi: „Der Weg heißt Liebe“
Am Samstagabend ging es vom Marienwallfahrtsort „Santa Maria di Leuca“ mit dem Helikopter weiter nach Brindisi, dem Sitz eines Erzbischofs. Empfangen wurde er von den zivilen und kirchlichen Autoritäten sowie von Jugendlichen, die sich zu Tausenden auf dem Zentralplatz der Stadt Brindisi versammelt hatten. In einer Ansprache rief er die Jugend zum Einsatz für die strukturschwache Region auf. An ihr sei es gelegen, dass die Entwicklung sich „zum größeren Wohl für alle“ wende. Das „dramatische Phänomen der Arbeitslosigkeit“ laste auf vielen jungen Menschen im Süden Italiens, betonte der Papst.
„Zugleich weiß ich, dass eure Jugend bedroht wird vom Lockruf des schnellen Geldes und von der Versuchung künstlicher Paradiese und verdrehter Formen materieller Befriedigung. Lasst euch nicht von den Nachstellungen des Bösen einfangen! Sucht vielmehr ein Leben zu verwirklichen, das reich ist an Werten, um einer Gesellschaft Leben zu schenken, die gerechter ist und offener für die Zukunft.“
Es liege in der Hand der Jugendlichen, die Zukunft zu gestalten, so Benedikt XVI.
„Lasst die Gaben, die Gott eurer Jugend geschenkt hat, Frucht tragen: die Kraft, die Intelligenz, den Mut, den Enthusiasmus, und den Lebenswillen. Damit „ausgestattet“ könnt ihr – immer auf die göttliche Hilfe zählend – in euch und in eurer Umgebung die Hoffnung nähren. Es hängt von euch und eurem Herzen ab, dass der Fortschritt sich in einen Gewinn für alle wandelt: Und der Weg des Guten – ihr wisst es – hat einen Namen. Er heißt Liebe.“
Benedikt XVI. erinnerte außerdem an die Großherzigkeit Brindisis gegenüber Flüchtlingen. Ungeachtet der eigenen wirtschaftlichen Schwierigkeiten habe die Stadt über Jahre Menschen aufgenommen, die mit Booten vom Balkan aus Zuflucht und Hilfe in Italien gesucht hätten. Der Papst lobte auch das andauernde Engagement von Zivilbehörden und Militär sowie ihre Zusammenarbeit mit der Kirche und humanitären Organisationen. Brindisi habe die Aufgabe, über die Adria hinweg eine Verbindung zu anderen Ländern zu schlagen. Er verwies auf die historische Rolle der Hafenstadt für Händler, Soldaten, Gelehrte und Pilger auf dem Weg in den Orient. Zugleich rief er die Bürger auf, an überkommenen Werten wie der Bindung an Familie und Kirche festzuhalten. Der christliche Glaube gehöre zu den Fundamenten der süditalienischen Gesellschaft und zur Identität Brindisis. (rv/kna)
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Sonntagsmesse in Brindisi: Aufruf zu Heiligkeit und Missionsgeist
Die christliche Barmherzigkeit hat nichts mit Versorgungsmentalität zu tun, sondern bedeutet solidarisches Handeln. Dieses Handeln ist getragen von der Hoffnung. Das betonte Papst Benedikt XVI. beim Gottesdienst in der süditalienischen Hafenstadt Brindisi. Die Sonntagsmesse in der Hafenstadt Brindisi bildete den Höhepunkt der zweitägigen Pastoralreise des Papstes auf dem italienischen Stiefelabsatz. Bei dem feierlichen Gottesdienst waren auch hohe Vertreter der orthodoxen Kirche und anderer Konfessionen anwesend. Damit bestätige die Hafenstadt Brindisi ihre „ökumenische Brückenfunktion“, so Benedikt XVI. in seiner Predigt. Der Papst schenkte dem Gastgeber, Erzbischof Rocco Talucci – und somit auch der ganzen Erzdiözese Brindisi – einen goldenen Kelch. Gastgeber Talucci seinerseits gab bekannt, dass das neue Priesterseminar des Erzbistums künftig den Namen von Benedikt XVI. tragen werde.Im Mittelpunkt der Papst-Predigt: Die Bedeutung von Solidarität im Hinblick auf den Auftrag der Frohen Botschaft. Benedikt XVI. mahnte deshalb die Katholiken Apuliens zu Heiligkeit und zu einer missionarischen Geisteshaltung.
„Dies sind zwei Seiten einer Medaille. Denn die zwölf Apostel waren keine perfekten Menschen. Sie waren sicher gläubig, voll von Enthusiasmus und Eifer, aber gekennzeichnet von ihren menschlichen Grenzen, bisweilen auch schwerwiegenden. Jesus hat die Apostel nicht berufen, weil sie schon heilig wären, sondern damit sie es würden. Das gleiche gilt für alle Christen.“Auch definierte der Papst den häufig gebrauchten Begriff „heilig“.
„Heilig bedeutet dem Nächsten etwas geben. Heiligsein ist immer damit verbunden, den Mitmenschen etwas Gutes zu tun. Das ist die Nächstenliebe. Die Kirche muss ihrerseits heilig und missionarisch sein, auch wenn sie eine Gemeinschaft von Sündern ist. Doch wir Sünder glauben an die Liebe Gottes und lassen uns durch sie verändern. So können wir ‚heilig’ werden.“
Nach der Messe standen ein Austausch mit den Bischöfen Apuliens und eine Begegnung mit Priestern und Seminaristen in der Kathedrale von Brindisi auf dem Programm. Am späten Nachmittag kehrt das Kirchenoberhaupt nach Rom zurück. Die Pastoralvisite war der erste Besuch eines Papstes in Brindisi seit Urban II. (1088-1099) vor über 900 Jahren. (rv)
Hier die Predigt von Brindisi im Volltext
Der Beitrag hier zum Nachhören
Angelus: Mittelmeerstaaten zu Kooperation aufgerufen
Papst Benedikt XVI. hat die Mittelmeer-Anrainerstaaten und die Länder des Nahen Ostens zur friedlichen Zusammenarbeit aufgerufen. Beim Angelusgebet am Sonntag verlangte das Kirchenoberhaupt in der süditalienischen Hafenstadt Brindisi verstärkte Anstrengungen zur Vermeidung und Lösung von Konflikten. Dabei müsse man jeden möglichen Weg der Diplomatie und des Dialogs nutzen. Handlungen der Weltgemeinschaft und ihrer Institutionen, die im Respekt vor der internationalen Ordnung stehen, dürften niemals als Einschränkung staatlicher Souveränität interpretiert werden: „Im Gegenteil sind es Gleichgültigkeit oder das Ausbleiben von Interventionen, die echten Schaden verursachen“, so der Papst wörtlich. Zugleich bat Benedikt XVI. die Gottesmutter Maria um Schutz „vor den Stürmen, die den Glauben und die wahren Werte bedrohen. „Möge sie den jungen Generationen die Angst nehmen, um den Lebensweg mit christlicher Hoffnung antreten zu können. Maria, Hafen der Rettung, bitte für uns!“ (kna)
Hier zum Nachhören – inklusive Papstsegen
DIE NACHRICHTEN:
Vatikan/Kanada
In Québec beginnt am Sonntag der 49. Eucharistische Weltkongress. Er steht unter dem Motto „Die Eucharistie - Gabe Gottes für das Leben der Welt“ steht. Benedikt XVI. wird sich am 22. Juni zum Abschluss des Kongresses per Live-Schaltung an die Teilnehmer wenden. Auch aus Deutschland nehmen Delegationen teil, so u.a. eine aus dem Erzbistum München-Freising. Im Rahmen eines Gottesdienstes am 19. Juni wird die originalgetreue Nachbildung einer im so genannten Priesterblock des Konzentrationslagers Dachau gefertigte schlichte hölzerne Monstranz überreicht. Mit diesem „geistlichen Beitrag“ wolle die Erzdiözese sich zu den Glaubenszeugen unter der Diktatur bekennen, deren Leben und insbesondere deren Glaube an die Gegenwart Christi im Sakrament der Eucharistie „bis heute eine Quelle der Erneuerung im Heiligen Geist“ sei, heißt es in einem Brief von Erzbischof Reinhard Marx an den Kardinal von Québec, Marc Ouellet. - Der erste Eucharistische Kongress fand 1881 in der nordfranzösischen Stadt Lille statt. Anlass für die Auswahl Quebecs ist das 400. Gründungsjahr der Stadt. Quebec ist die zweitälteste europäische Kolonie in Kanada, sie wurde 1608 von Samuel de Champlain gegründet und war die Hauptstadt der französischen Kolonie Kanada. Durch den Frieden von Paris von 1763 wurde sie von Frankreich an Großbritannien abgetreten. Der Kongress in Quebec solle die Katholiken des Landes „aus der religiösen Gleichgültigkeit aufrütteln“, schrieb der neue Erzbischof von Québec, Kardinal Marc Ouellet, in einem Hirtenbrief. (diverse)
Europa
Deutschland
In der Krise der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) sind am Sonntag hochschulinterne Differenzen zutage getreten. In einem offenen Brief kritisierten drei Professoren scharf die Position des KU-Senats, der die kirchlichen Träger der Hochschule am Donnerstag angegriffen hatte. Die Haltung des Senats sei „keineswegs für die Professorenschaft unserer Universität repräsentativ“, sondern ein „bedauerliches Dokument selbstgerechter Uneinsichtigkeit“. Der Senat verdränge, dass es auch intern Kritik am Verfahren um die Wahl des neuen Präsidenten gegeben habe, heißt es in dem Brief. „Höchst bedenklich“ sei sein Verständnis von Hochschulautonomie. Dem Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke als Vorsitzenden des Stiftungsrats werde nur die gefügige Rolle des Notars zugedacht. An einem Einvernehmen mit dem Träger bestehe im Senat offenbar kaum Interesse.
Unverständlich finden die Autoren des Schreibens auch das Beharren auf der Grundordnung in ihrer jetzigen Form. Diese sei zweifellos mit ursächlich für die aktuellen Probleme. Der Senat solle von seinem Konfrontationskurs abrücken und in die vom Bischof angebotene Kooperation einwilligen. Die Chancen für eine Weiterentwicklung der Uni dürften nicht verspielt werden.
Der Brief ist unterzeichnet von den beiden emeritierten Professoren Heinz Otto Luthe und Bernhard Sutor sowie dem Lehrstuhlinhaber für Klassische Philologie, Hans Jürgen Tschiedel. Luthe war früher KU-Vizepräsident. Der Politologe Sutor war lange Jahre auch Vorsitzender des Landeskomitees der Katholiken in Bayern.
Die in Würzburg erscheinende katholische Zeitung „Tagespost“ hatte am Samstag weitere Hintergründe der Ablehnung des am 30. Januar zum neuen KU-Präsidenten gewählten Kandidaten Ulrich Hemel durch Hanke aufgehellt. Der Bischof habe bei einem Treffen mit Professoren am 9. Mai das wissenschaftliche Profil Hemels als ungenügend dargestellt, schreibt die Zeitung unter Berufung auf Teilnehmeraussagen.
So habe Hanke darauf hingewiesen, dass sich der habilitierte Religionspädagoge mehr als zwölf Mal vergeblich um eine ordentliche Professur in Deutschland beworben habe. Die Grundordnung der KU sehe aber vor, dass der Präsident ein ordentlicher Professor sein solle. Diese Anforderung erscheine unerlässlich, wenn Eichstätt eine exzellente Uni werden wolle. Hemel habe auch seine Mandate als Aufsichtsrat, Gesellschafter oder Beirat in mindestens sieben Unternehmen bei einem Wechsel nach Eichstätt nicht aufgeben wollen, so die „Tagespost“. Diese nebenberuflichen Tätigkeiten hätten sich dem Bischof zufolge aber nicht mit der nötigen Konzentration auf das Uni-Präsidentenamt vertragen. - Die KU ist die einzige katholische Universität im deutschen Sprachraum. Sie wird von den sieben bayerischen Bistümern getragen. Sie befindet sich in einer Führungskrise, seit der Hochschulrat am 30. Januar einen Präsidenten wählte, der von Hanke abgelehnt wurde. (kna)
Hier geht's zu unserm Interview mit Bischof Hanke und einem Vertreter des Hochschulsenats
Als dringlicher und aktueller denn je hat Bundeskanzlerin Angela Merkel das Wirken der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) gewürdigt. Die kfd sei eine starke Gemeinschaft, betonte die CDU-Vorsitzende am Sonntag in Mainz. Sie äußerte sich beim Festakt zum 80-Jahr-Jubiläum der Frauengemeinschaft. In ihrer wiederholt mit starkem Beifall bedachten Rede bescheinigte Merkel vor den rund 450 Gästen des Festakts der kfd ein festes Fundament im Glauben, klare Wertvorstellungen und klare Vorstellungen von der zukünftigen Rolle der Frau. Sie betonte, eine Organisation wie die kfd sei wichtiger denn je, weil sie Menschen Halt gebe in einer Zeit der Veränderungen. „Verachtet mir die Frauen nicht, verachtet mir das Ehrenamt nicht und vor allem: verachtet mir die kfd nicht“, sagte die Kanzlerin. Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Hans Joachim Meyer, machte bei dem Festakt deutlich, dass er eine angemessene Antwort auf die Frage nach der Rolle der Frau in der katholischen Kirche vermisst. Bislang habe ihn kein Argument gegen eine Teilhabe von Frauen am geistlichen Amt überzeugt. Es gebe einen riesigen Wall an Tradition und Emotion, sagte der ZdK-Präsident. Dem Festakt in der Mainzer Rheingoldhalle ging ein Festgottesdienst voraus, dem Kardinal Karl Lehmann vorstand. In seiner Predigt bescheinigte der frühere Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz der kfd einen leidenschaftlichen Einsatz für die Belange der Frau. Dieser Einsatz habe die Sache der Frau - auch in der Kirche - vorwärts gebracht. (kna)
Mit Bestürzung hat Bischof Gebhard Fürst auf den am Donnerstag in Berlin vorgestellten zweiten nationalen Bildungsbericht reagiert. Dass Hauptschüler in der Arbeitswelt inzwischen kaum mehr Chancen hätten, wie es der Bericht dokumentiert, stelle einen „Skandal der Ausgrenzung“ dar, so der Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Eine Gesellschaft, die sich eine derartige Ausgrenzung leiste, gehe ein zu hohes Risiko ein. Sie nehme in Kauf, dass große Teile ihrer Jugend sich von ihr abwenden und ihr die Solidarität aufkündigen. Der Bischof forderte Politik und Wirtschaft auf, alle Kräfte zu mobilisieren, um auch Jugendlichen aus sozial benachteiligten Familien und solchen mit Migrationshintergrund ausreichend Bildungschancen zu geben, so dass sie eine Zukunft für sich erkennen können. Wer sich heute als Hauptschüler bekenne, trage das Stigma des Verlierers auf der Stirn, gebe sich oftmals früh auf und flüchte nicht selten in Drogen und Gewalt. „Das haben junge Leute nicht verdient, die Kräfte und Talente in sich spüren und sich entwickeln wollen“, so Bischof Fürst. (pm)
Der Bischof von Augsburg, Walter Mixa, hat die Forderung der bayerischen Grünen nach einem Verbot aller religiösen Symbole in den Schulen des Freistaates scharf kritisiert. Große Teile der Grünen würden zunehmend „eine Gefahr für die religiöse Toleranz und den religiösen Frieden in unserem Land“, sagte Mixa. Die Forderungen der Grünen kennzeichneten einen „Kulturkampf, der gegen die Kirche, die christlich abendländische Tradition und die Überzeugung der überwiegenden Mehrheit der Menschen in Bayern gerichtet ist“. Es sei bezeichnend, dass in der Geschichte des Christentums die Vertreter inhumaner Ideologien immer gegen das Kreuz zu Felde gezogen seien. Die relativierenden Aussagen des bayerischen Landesvorstandes der Grünen kritisierte Mixa als „durchschaubare Doppelstrategie“: „Teile der Grünen verletzen die religiösen Gefühle von Christen und äußern sich in provokanter Weise gegen die Kirche, um am nächsten Tag beschwichtigend zu erklären, dass alles nicht so schlimm gemeint sei“. Bischof Mixa forderte den Spitzenkandidaten der Grünen bei der bayerischen Landtagswahl auf, sich klar von dem Beschluss der Landesdelegiertenversammlung zu distanzieren oder offen zu erklären, dass er auf die Stimmen der Christen in Bayern keinen Wert lege. (pm)
Zu ihrer diesjährigen Vollversammlung ist die Deutsche Ordensobernkonferenz (DOK) am Sonntag in Vallendar zusammengekommen. 250 Äbte und Äbtissinnen sowie General- und Provinzoberinnen und -obere nehmen an dem Treffen unter dem Motto „Gemeinsam und doch autonom“ teil. Das Tagungsthema greift einen Aspekt des Bischofswortes „Gemeinsam dem Evangelium dienen“ aus dem Jahr 2007 auf. Bereits dort wurde die gemeinsam Sendung der Orden mit den Bistümern, aber auch das Spezifische der Sendung der Orden innerhalb der Kirche, deutlich gemacht. Als Gäste nehmen u.a. der Apostolische Nuntius, Erzbischof Dr. Jean-Claude Périsset und Weihbischof Georg Weinhold aus Dresden an der Tagung teil. - Die Deutsche Ordensobernkonferenz ist im Jahr 2006 aus dem Zusammenschluss von drei selbständigen Vereinigungen der Priester-, Brüder-, und Schwesternorden entstanden. Sie vertritt die Interessen sämtlicher Ordensgemeinschaften mit Sitz in Deutschland. Zu ihren Mitgliedern gehören ca. 430 Obere, die insgesamt rund 28.500 Ordensfrauen und -männer in Deutschland vertreten. (pm)
Asien
Indonesien
Am Samstagmorgen sind im Osten der Stadt Jakarta drei protestantische Kirchen zerstört worden. Beamte der Stadtverwaltung sollen 500 radikale Moslems dazu angestiftet haben, die Gebäude in dem Vorort anzugreifen. Anwesende Polizisten hätten nicht eingegriffen, hieß es weiter. Bereits vor zwei Jahren war die Kirche einer der Gemeinden beschädigt worden. (rv)
Die Quellen unserer Nachrichtensendung
sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress,
Ansa, Efe,
Afp, Kipa,
Reuters, Ap,
ADN-Kronos, Upi,
Cns, Uca,
Misna, Osservatore
Romano – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie
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Buchbesprechung:
Titel: Die Liebe bleibt. Das Leben der Mutter Teresa
Autor: Christian Feldmann
Verlag: Herder
Preis: 14.90 Euro
Besprochen von P. Eberhard v. Gemmingen
Auch wenn man meint, Mutter Teresa schon zu kennen. Man lernt immer noch dazu. Sie ist wie ein Brunnen, aus dem immer neues frisches Wasser hervorsprudelt. So ist es mir gegangen, als ich die Neuausgabe von Christian Feldmanns Mutter-Teresa-Buch las. Es bezieht die erst kürzlich veröffentlichten persönlichen Aufzeichnungen der Friedensnobelpreisträgerin ein. Es macht mir deutlich: wer wirklich gottverbunden lebt, ist ein Wunder, das immer wieder in Staunen versetzt. Mutter Teresa strahlte ja überall Freude, Vertrauen, Dynamik und Liebe aus. Wer aber ihre geistlichen Notizen liest, weiß, dass in ihrer Seele tiefe Finsternis jahrelang tiefe Finsternis war, dass sie Gott ganz verloren hatte. Sie lebte von purem, nüchternstem Glauben, dass hinter allem Dunkel doch eben Gott war. Davon merkte die Umwelt nichts. Im Gegenteil Mutter Teresa war wie tausend Zündhölzer, ein Feuerwerk. Und wen jemand von ihr wissen wollte, welche große Tat er oder sie tun wollte, konnte sie sagen: geh in dein Kämmerlein und suche die Liebe Gottes. Sie entflammte Tausende, weil sie ihr Feuer an Jesus entzündete. Dies und vieles mehr liest sich wie ein Roman in der neuen Biographie von Christian Feldmann. Auch wer meint, Mutter Teresa längst zu kennen, wird eines besseren belehrt. Sie ist ein unerschöpfliches Wunderwerk der Liebe Gottes.

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