THEMEN DES TAGES:
Vatikan: Mensch braucht eigenen Willen
Der Mensch darf seinen eigenen Willen nicht verleugnen. Im Gegenteil, so der Papst bei der Generalaudienz an diesem Mittwoch: Wer seinen menschlichen Willen auf den Willen Gottes hin öffne, könne ganz werden. Benedikt XVI. sprach in der Katechese über den Heiligen Maximus Confessor, einen christlichen Denker des Orients, der um 580 in Palästina geboren wurde.
„Energisch griff er in die große theologische Streitfrage seiner Zeit ein, ob durch die Einheit der Person Christi dessen menschliche Natur beschränkt und nur ein einziger Wille in ihm wirksam sei. Maximus wandte ein: Christus ist wahrer Gott und wahrer Mensch. Er behält neben dem göttlichen Willen als vollständiger Mensch auch den menschlichen Willen. Denn der Logos hat in der Menschwerdung den ganzen Menschen angenommen, damit dieser ganz erlöst ist. Daraus ergeben sich weitere Gedanken zur Schöpfung. Gott hat dem Menschen die Aufgabe anvertraut, den Kosmos zu vereinen. Da der Mensch aufgrund der Erbsünde dazu nicht in der Lage war, sandte Gott seinen Sohn, der ganz Mensch geworden ist und so die Schöpfung in sich geeint hat. Darum ist die Schöpfung völlig auf Christus ausgerichtet; er ist in allem der Weg, die Wahrheit und das Leben.”
Maximus nahm ein tragisches Ende, so der Papst, da der Kaiser aus politischen Gründen jede theologische Diskussion unterbinden wollte.
„Maximus Confessor wie auch Papst Martin I. widersetzten sich diesem Erlass. Sie wurden verbannt, und Maximus wurden sogar die Zunge und die rechte Hand abgeschnitten. Kurz darauf starb er im Jahr 662 im Exil.”
Im Grußwort an die deutschen Pilger mahnte Benedikt im Sinn des vorgestellten Denkers zum persönlichen Einsatz: „Der heilige Maximus Confessor sagt uns, daß jeder Mensch eine natürliche Veranlagung zum Guten und zur Liebe besitzt. Wir wollen dies durch unser Leben sichtbar machen, unser tatkräftiges Wohlwollen allen Menschen zuwenden sowie Gott für seine immerwährende Güte danken. Euch allen wünsche ich eine gesegnete Zeit hier in Rom.” (rv)
Türkei/Vatikan: Kasper hofft auf Stärkung durch Paulusjahr
Kurienkardinal Walter Kasper hofft auf ein Stärkung der Christen in der Türkei. Das erklärte der Präsident des Päpstlichen Einheitsrats nach seiner Rückkehr aus Tarsus. Im Geburtsort des Völkerapostels Paulus hatte er am Samstag das Paulusjahr im Rahmen eines Gottesdienstes feierlich eröffnet.
Gegenüber Radio Vatikan sagte Kasper an diesem Mittwoch: „Heute sind die die Christen in der Türkei eine Minorität, obwohl sie eine große Geschichte in der Vergangenheit haben. Viele Kirchenväter stammen aus der Türkei - dort gab es die ersten Konzilien, dort gab es viele Klöster und Eremiten. Heute sind sie eine Minorität, und wir hoffen, dass durch diese Feier die christliche Präsenz in der Türkei wieder gestärkt worden ist und dass dies auch durch die vielen Christen geschieht, die in diesem Jahr in den Fußstapfen des hl. Apostels Paulus die Türkei besuchen wollen.”
Das Paulusjahr habe so wie der Apostel selbst große ökumenische Bedeutung. An der Eröffnung in Rom nimmt der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel teil. Kasper ergänzt: „Natürlich sind auch die protestantischen Kirchen sehr interessiert am Paulusjahr, auch sie werden gegenwärtig sein. Die Briefe des Apostels Paulus sind für die protestantischen Christen das Zentrum des Neuen Testaments mit der Botschaft der Rechtfertigung. Ich denke, dass Paulusjahr soll uns alle gemeinsam daran erinnern, was das Zentrum, das Fundament unseres christlichen Glaubens ist, was uns also allen gemeinsam ist: Das ist die Botschaft von Jesus Christus, seinem Tod und seiner Auferstehung und die Botschaft von der Gnade und der Rechtfertigung aufgrund von Gnade und Glaube. So kann das Paulusjahr wirklich eine Vertiefung unseres gemeinsamen Glaubens sein und eine Inspiration für unseren weiteren ökumenischen Weg.” (rv)
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Simbabwe: Bischöfe warnen vor humanitärer Krise
Die Aktionen von Simbabwes Staatschef Robert Mugabe und seiner „Kriegsmaschinerie” sind „eine Beleidigung” in den Augen Gottes. Das erklärte an diesem Mittwoch die Bischofskonferenz Südafrikas. Das Volk habe ein Recht auf freie und faire Wahlen, erklärte der Sprecher Kardinal Wilfrid Napier. Die internationale Gemeinschaft müsse gemeinsam mit der Südafrikanischen Entwicklungsgemeinschaft für eine Konsensregierung für Simbabwe arbeiten. Andernfalls drohe eine humanitäre Krise, von der die ganze Region betroffen werde. Für den Rückzug von Oppositionsführer Morgan Tsvangirai vor den Stichwahlen zeigten die Bischöfe Verständnis. Ein „Bürgerkrieg” wäre die Alternative gewesen. – Der seit 28 Jahren autoritär regierende Robert Mugabe will ungeachtet internationaler Kritik an der Gewalt gegen Oppositionelle an der Stichwahl am Freitag festhalten.
Die internationale Gemeinschaft müsse handeln, eine Debatte im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen sei überfällig. Das sagte Hein Möllers von der Informationsstelle „Südliches Afrika” im Domradio.
„Bisher ist eine Debatte im UNO-Sicherheitsrat durch Südafrika verhindert worden. Südafrika ist gerade nicht-ständiges Mitglied und wurde dabei unterstützt von Russland und China, die beide eine Veto haben. Die Aufnahme der Debatte hier würde den Weg frei machen für eine entschlossene Reaktion der Region südliches Afrika und der Entwicklungsgemeinschaft.”
Die Staats- und Regierungschefs des südlichen Afrika beraten bei einem Dringlichkeitstreffen über die angespannte Situation in Simbabwe beraten. Südafrikas Präsident Thabo Mbeki nahm nach Angaben eines Sprechers jedoch nicht teil.
Tsvangirai hatte seinen Rückzug mit der Gefahr für Leib und Leben seiner Anhänger begründet. Die würden von Mugabe-treuen Sicherheitskräften massiv eingeschüchtert. Möllers bestätigt: „Er hat ja noch gesagt, er könne es nicht mehr verantworten, dass seine Wähler damit rechnen müssten, wegen ihrer Entscheidung ermordet zu werden. Allein in den letzten sechs Wochen sind mindestens 86 Menschen zum Teil auf bestialische Weise umgebracht, oder gequält und zur Flucht getrieben worden. Es wurden Menschen gezwungen, ganze Eimer Wasser zu trinken und wenn sie nicht mehr konnten, sprangen ihnen Soldaten auf den Bauch, um für den nächsten Eimer Platz zu schaffen. Das ist die Situation in Simbabwe. Tsvangirai selbst hatte sich ja nach den Wahlen in die Nachbarländer abgesetzt und sich erst Ende Mai wieder ins Land getraut, weil er glaubhaft nachweisen konnte, dass gegen ihn ein Mordkomplott geschmiedet werde.” (rv/reuters/domradio)
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Österreich: Fußball neben Religion
„Ein Wunder, das man vielleicht in Rom anerkennen lassen könnte.” Das sagte Salzburger Weihbischof Andreas Laun vor einigen Wochen zum unwahrscheinlichen Fall, dass Österreich Fußballeuropameister wird. Inzwischen sind die Gastgeberländer Österreich und Schweiz ausgeschieden - die Halbfinalbegegnungen bestreiten am Mittwoch und Donnerstag vier andere Nationen, darunter noch eine deutschsprachige - doch Verbindungen zwischen Religion und Fußball sucht und findet man in Österreich weiterhin. Das Wiener Dommuseum zeigt in einer Ausstellung Religiöses und Sportliches nebeneinander. Dazu Museumsdirektor Bernhard Böhler: „Der Kult um den Fußball hat sehr viele Anregungen aus der Welt der Religionen, insbesondere der christlichen Kirchen empfangen. Hans Küng hat bereits zur Fußball-WM in Deutschland diagnostiziert, dass ihn das Hochheben der Fußballtrophäe an die Präsentation der Monstranz erinnert. Oder das Küssen des Pokals ihn gemahnt an das Küssen eines anderen Heiligtums wie der Ikone, oder dass der Abendmahlkelch das Vorbild für das Trinken aus dem Pokal war.”
Es geht also um Analogien, um lediglich formale Ähnlichkeiten und Anleihen seitens des Fußballs. Von „Sinnstiftung” ist nicht die Rede. Dennoch scheint Fußball für eine breite Gesellschaftsschicht zur Ersatzreligion zu werden. Böhler: „Aber eben nur Ersatzreligion. Natürlich ist das keine institutionalisierte Kirche. Fußball und Religion sind durchaus zwei Welten, die sich gut verbinden lassen. Das demonstrieren seit einigen Jahren legendäre, berühmte Fußballspieler mit südafrikanischen Wurzeln, die offensiv ihren persönlichen Glauben auf dem Fußballfeld zeigen.”
„Helden, Heilige, Himmelsstürmer” heißt die Ausstellung im Wiener Dommuseum, realisiert in Zusammenarbeit mit dem Frankfurter Ikonenmuseum. Sie zeigt Pokale neben Monstranzen, Fanbanner neben Ikonen und ein Operationsimplantat eines Spielers neben einer Knochenreliquie.
„Es gibt sehr viel Affirmation und sehr viel Interesse und die Diagnose, dass das ein interessanter Vergleich ist. Man muss aber natürlich bei einer solchen Ausstellung in einem konservativen christlichen Umfeld auch ganz punktuell auch Befremden geerntet wird. Vor einigen Jahren hätte man so etwas rundweg als etwas leicht blasphemischen abgetan. Heute, im dritten Jahrtausend, stehen wir vor einer anderen Situation: Die Gesellschaft ist weitgehend säkularisiert und die Kirche kann mit dem Fußball durchaus wichtige Sympathien ernten. Aber es braucht auch ein kritisches Verhältnis dazu.”
Zu sehen ist die Ausstellung noch bis zum 31. Oktober. Die Fußball-EM ist dagegen schon am kommenden Sonntag zu Ende. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:
Vatikan
Die Vatikan-Zeitung „L’Osservatore Romano” erscheint künftig auch in einer indischen Sprache. Die erste Wochenausgabe in Malayalam kommt am Mittwoch, den 3. Juli, heraus. Sie soll mehr als sechs Millionen Katholiken im südindischen Bundesstaat Kerala über Papst und Vatikan informieren, kündigte Osservatore-Direktor Giovanni Maria Vian in der aktuellen italienischen Ausgabe an. Papst Benedikt XVI. bezeichnete in einem Grußwort das Vorhaben als „ein herausragendes Ereignis für das Leben der Kirche in Indien”. Er hoffe, dass die neue Wochenausgabe eine „wertvolle Quelle für die Unterweisung und eine Bereicherung für den Glauben” werde und zur Zusammenarbeit der verschiedenen kirchlichen Gemeinschaften in Kerala beitrage. Der Osservatore in Malayalam wird eine Übersetzung der englischsprachigen Wochenausgabe sein. Bisher erscheint die Vatikan-Zeitung in einer italienischsprachigen Tagesausgabe, sechs Wochenausgaben in Englisch, Französisch, Deutsch, Spanisch, Portugiesisch und Italienisch sowie einer polnischen Monatsausgabe. Es ist das erste Mal, dass eine Wochenausgabe der Vatikan-Zeitung in einer nicht-lateinischen Schrift gedruckt wird. Malayalam ist die Muttersprache von gut 30 Millionen Menschen. (rv)
Briefmarken des Malteserordens sind künftig auch im Vatikan gültig. Eine entsprechende Konvention wurde am Mittwoch im Vatikan unterzeichnet. Der Orden hatte bereits mit 52 Staaten ein Abkommen abgeschlossen, in denen die Briefmarken der Malteser anerkannt waren. Gleichzeitig gaben der Vatikan und der Orden bekannt, dass im kommenden November zwei neue Postwertzeichen erscheinen werden: Der Malteserorden wird auf seiner Briefmarke das Zeichen des Vatikans darstellen, und der Vatikan wird seinerseits eine Freimarke mit dem Symbol des Malteserordens auf den Markt bringen. Die erste Emission von Briefmarken des durch das Postamt des Großmagisteriums des Ordens erfolgte am 15. November 1966. Philatelisten schätzen insbesondere die jährlich erscheinenden zwei bis drei Briefmarkenbögen, die Kunstwerke abbilden und dem kulturellen Wirken des Ordens gewidmet sind. (rv)
Vatikan/Vereinte Nationen
Haftstrafen für Flüchtlinge sollten in der internationalen Politik nur die letzte Lösung sein. Das hat Vatikanerzbischof Silvano Tomasi am Sitz der Vereinten Nationen in Genf betont. Asylbewerber dürften durch zu strenge Gesetze nicht in die Illegalität gezwungen werden, sagte Tomasi am Dienstag bei einem Treffen zur weltweiten Flüchtlingsproblematik. Zu vorbeugenden Maßnahmen gehöre auch die ausreichende Versorgung mit Nahrungsmitteln in den Flüchtlingscamps. Andernfalls sähen sich die Menschen gezwungen, außerhalb nach Arbeit und Unterhalt zu suchen und begäben sich so in das Risiko von Haft und Ausweisung. Es sei keine Lösung, Asylsuchende zurückzuschicken und die Verantwortung an deren Herkunftsländer abzugeben, so der Vatikandiplomat. Tomasi forderte stattdessen internationale Zusammenarbeit und besondere Unterstützung für Grenzstaaten in den betroffenen Regionen. (rv)
Europa
Deutschland
Die Deutsche Caritas sieht nach dem neusten Armutsbericht massiven Handlungsbedarf in Politik und Gesellschaft. Das betonte Caritas-Präsident, Peter Neher, in einer Mittlung an die Presse. Laut dem Bericht leben rund elf Prozent der Deutschen dauerhaft an der Armutsgrenze. Besonders dramatisch stelle sich die Situation der 25- bis 35-Jährigen dar. Hier seien 17 Prozent ohne einen beruflichen Bildungsabschluss. Diese Gruppe der gering Qualifizierten habe kaum mehr eine Chance, sich aus einem Leben in Armut zu befreien, mahnte Neher. Außerdem kritisierte der Präsident erneut, dass der Armutsbericht die sachliche Analyse mit einer politischen Wertung vermenge. Als Lösung plädiert die Organisation deshalb schon seit längerem für einen unanhängigen Expertenrat, der, über Parteigrenzen hinweg, die Lebenssituation in Deutschland analysiert und Gegenmaßnahmen einleitet. Dies werde zu nachhaltigen Lösungen für die gravierenden sozialpolitischen Problemen beitragen, meint der Caritas-Präsident. Das Bundeskabinett hatte heute Vormittag über den Bericht beraten. (pm)
Das Europäische Patentamt (EPA) hat seine Entscheidung über die Patentierbarkeit menschlicher embryonaler Stammzellen vertagt. Der „Greenpeace”-Bioethikexperte Christoph Then erklärte am Mittwoch in München auf Anfrage, er rechne mit einem Beschluss erst nach der Sommerpause. Die Grundsatzentscheidung, die für rund 100 weitere Patentanträge maßgebliche Folgen haben werde, ist laut Then völlig offen. Kritiker erwarten, dass der Ausgang des Musterprozesses für alle weiteren anhängigen Fälle verbindlich sein wird. Der Mainzer Moraltheologe Johannes Reiter beanstandete gegenüber Radio Vatikan, dass ein Amt ethische Grundsatzentscheidungen von dieser Tragweite fällen könne. Die Große Beschwerdekammer des EPA hatte die auf zwei Tage anberaumte Anhörung nach nur einem Tag am Dienstagabend abgeschlossen. Die Verhandlung wird nun schriftlich fortgesetzt. (kna/rv)
Polen
Zwei Bischöfe haben Vorwürfe gegen den ehemaligen Präsidenten Lech Walesa zurückgewiesen, er sei in der kommunistischen Zeit als Spitzel tätig gewesen. Diesen Vorwurf erhebt ein Buch über Walesa, das vor der Veröffentlichung steht und sich angeblich auf bisher nicht ausgewertete Geheimdienstakten stützt. Darin beschuldigt der Autor den einstigen Arbeiterführer und späteren Staatspräsidenten der Spitzeltätigkeit und der Aktenvernichtung. Der Erzbischof von Lublin, Jozef Miroslaw Zycinski, und der emeritierte Bischof von Danzig, Tadeusz Goclowski, haben in einem Interview mit der Zeitung „Gazeta Wyborcza” erklärt, dass es sich bei der Veröffentlichung um eine „Provokation” handle. Lech Walesa habe als Gewerkschaftsführer und Politiker „eine schwere Vergangenheit” erlebt und deshalb sei es unfair, ihn auf diese Weise zu diffamieren, erklärten die beiden Oberhirten. (apic)
Naher Osten
Nahost
Die Strukturen der anglikanischen Kirche sind nach Ansicht von Bischof Michael Nazir-Ali nicht stark genug, um dem gegenwärtigen Streit über bekennende homosexuelle Priester und Bischöfe standzuhalten. Die Kirche brauche neue Gremien, die „nachhaltige Entscheidungen” treffen könnten, forderte der Bischof von Rochester bei der Konferenz über die Zukunft der anglikanischen Weltkirche in Jerusalem. Er sei frustriert, dass viele Entscheidungen der Kirche in der Vergangenheit ignoriert worden seien. Der Wortführer des konservativen Kirchenflügels in England bezeichnete den Gipfel als „wundersamen Anfang einer Bewegung für die Erneuerung der Kirche”. Deren Einheit sei aber noch immer „sehr wertvoll”. Die Konferenz im Heiligen Land gilt als Gegenveranstaltung zur Ende Juli stattfindenden Lambeth-Konferenz, dem höchsten Beschlussgremium der anglikanischen Weltgemeinschaft. Die Teilnehmer von Jerusalem könnten nach Meinung von Beobachtern demnächst dem liberalen Flügel die Kirchengemeinschaft aufkündigen. (kna)
Asien
China
Die zuständigen chinesischen Behörden haben dem Druck und der Verteilung von Bibeln für die Teilnehmer der Olympischen Sommerspiele in Peking zugestimmt. Das meldet der adventistische Pressedienst „Apd”. Demnach dürfen 50.000 Broschüren mit den Evangelien, 30.000 Exemplare des Neuen Testaments und 10.000 komplette Bibeln gedruckt werden. Alle Auflagen erscheinen auf Englisch und Chinesisch. Sie sollen im olympischen Dorf und an den fünf Wettkampfstätten außerhalb der Hauptstadt erhältlich sein. Im olympischen Dorf sind außerdem Gottesdiensträume geplant, die von Christen aus Peking betreut werden. (kipa)
Amerika
Vereinigte Staaten
Drei von vier katholischen Geistlichen in den USA sind übergewichtig. Deshalb verordnen die Bischöfe ihren Priestern mehr Sport, wie die Nachrichtenagentur „Catholic News Service” berichtet. Eine jüngst durchgeführte Studie zur körperlichen Verfassung des Klerus ergab, dass der durchschnittliche Seelsorger erheblich mehr auf die Waage bringt als der Schnitt der US-Bevölkerung. Der Erzbischof von Baltimore, Edwin F. O’Brian, mahnte daraufhin seine Diözesanpriester, sich mehr Erholung zu gönnen und Leibesübungen zu absolvieren. Dies sei sowohl für die Gesundheit wie auch für die kirchliche Mission wichtig. Einige US-Diözesen sind bereits nachgezogen, indem sie den Priestern Fitnessräume zur Verfügung stellten oder klerikale Sportmannschaften ins Leben riefen. (cns)
Kolumbien
Die Kirche in Kolumbien hat Lebenszeichen von allen derzeit im Land entführten Menschen gefordert. In einem Interview mit dem Radiosender Caracol erklärte der Generalsekretär der kolumbianischen Bischofskonferenz, Bischof Fabian Marulanda Lopez, am Dienstag, alle Priester und Geistlichen im Land könnten entsprechende Botschaften entgegennehmen. Marulanda reagierte damit auf die jüngste Veröffentlichung eines Videos, das einen seit mehreren Jahren in Geiselhaft der linksgerichteten Guerilla-Organisation FARC befindlichen Politiker zeigt. Solche Lebenszeichen seien „ein Stück Trost und Hoffnung” für die Familienangehörigen, erklärte der Bischof. Er kritisierte, dass Geiselnehmer oft nur aus politischen Motiven über den Zustand ihrer Geiseln informierten. - Nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen sind derzeit etwa 3.500 Menschen in Kolumbien verschleppt. Rund 800 Geiseln sollen sich allein in den Händen der FARC befinden, darunter auch die seit über sechs Jahren gefangen gehaltene ehemalige kolumbianische Präsidentschaftskandidatin Ingrid Betancourt. (kna)