THEMEN DES TAGES:
Vatikan: Katholische Soziallehre achtet Würde der Frau
Die UNO hat zum Weltfrauentag an diesem Samstag kritisiert, dass es in fast allen Ländern immer noch Gesetze gebe, die Frauen diskriminieren. Das sagte die UNO-Menschenrechtskommissarin Louise Arbour. Auch der Heilige Stuhl sieht mit Blick auf die Rechte der Frauen noch manche Missstände. Daher unterstützt der Vatikan ein Symposium der Vereinten Nationen, das sich mit der Würde der Frau beschäftigt.
Laut dem Ständigen Beobachter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen, Erzbischof Celestino Migliore, geht es vor allem darum, die Gemeinsamkeiten von katholischer Soziallehre und den Empfehlungen der Weltgemeinschaft in dieser Frage herauszuarbeiten: „Die moderne katholische Soziallehre fordert bezüglich des wirtschaftlichen Auskommens von Frauen, dass Marktwirtschaft allen Beteiligten ein Auskommen sichern sollte. Sie berücksichtigt auch die ganze Bedeutung des Pflege- und Fürsorgebereichs sowie den Beitrag der Frauen zu diesem; und sie setzt sich für eine Erweiterung der weiblichen Tätigkeitsfelder ein sowie für gleiche Arbeitsbedingungen für Männer und Frauen.“
Alle diese Forderungen der katholischen Soziallehre deckten sich mit den Forderungen der Vereinten Nationen zur Gleichberechtigung der Frauen, so Erzbischof Migliore. Entwicklungsprogramme und die katholische Soziallehre müssten Antworten auf die Frage nach den weltweit wachsenden Ungleichheiten bei der Verteilung des Reichtums geben. Von der Unterbewertung des schlecht bezahlten Pflegebereichs sowie wirtschaftlicher Unsicherheit seien Frauen überdurchschnittlich betroffen. Diese Tendenz der globalen Wirtschaft macht nach Meinung Migliores ein Umdenken nötig. (rv)
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Papst: „Hedonismus bedroht Kirche“
Die Kirche wird durch die Oberflächlichkeit und den Hedonismus vieler Gläubiger bedroht. Das sagte Papst Benedikt XVI. den Teilnehmern der Vollversammlung des Päpstlichen Rates für Kultur. Benedikt kritisierte vor allem die Einflüsse des so genannten Säkularismus. Dieses Phänomen stand im Mittelpunkt der Beratungen des Kulturrates. Gegenmittel sei das gegenseitige Kennenlernen der Kulturen und der Dialog mit all jenen, die sich für die „echte Menschlichkeit“ einsetzen.
„Der Säkularismus, der sich in den verschiedenen Kulturen geradezu aufdrängt, ohne sich auf etwas über ihm Stehendes zu berufen, mischt sich in jeden Bereich des täglichen Lebens ein. Dabei entwickelt diese Strömung eine Mentalität, in der Gott ganz oder teilweise abwesend ist. Dieser Säkularismus ist nicht nur eine von außen kommende Bedrohung für die Gläubigen; seit einiger Zeit ist festzustellen, dass er bereits innerhalb der Kirche präsent ist.“
Dies könne die Kirche nicht einfach hinnehmen, fügte der Papst an.
„Deshalb ist es notwendig, sofort auf solche Angriffe zu reagieren - und zwar durch die Verteidigung der wichtigen Werte des Lebens. Diese geben unserem Dasein einen Sinn und lindern die Sorgen der menschlichen Herzen, die auf der Suche nach dem Glück sind. Diese Suche nach dem Glück bezieht sich auf die Würde des Menschen und seiner Freiheit, auf die Gleichheit zwischen allen Menschen und auf den Sinn des Lebens und des Todes sowie auf das, was uns nach dem irdischen Leben erwartet.“ (rv)
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Deutschland: Kranke nicht ausgrenzen
Schulter an Schulter saßen sie zum ersten Mal gemeinsam auf dem Podium: Erzbischof Robert Zollitsch, der neue Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, und sein Kollege von der Evangelischen Kirche, Bischof Wolfgang Huber. Das Medieninteresse war dementsprechend groß: Viele Fernsehkameras und Blitzlichtgewitter. Doch das Anliegen des ersten gemeinsamen Auftritts war nicht, Einmütigkeit zu demonstrieren, sondern ein anderes: Beide stellten am Freitag das Motto der „Woche für das Leben“ 2008 vor. Das bestimmende Leitthema dieser gemeinsamen, ökumenischen Aktion wird ab April das Thema „Gesundheit“ sein.
Zollitsch sagte vor Journalisten: „Ich hätte mir gewünscht, wir hätten eine gemeinsame Position konsequent vertreten.“ Für die katholische Kirche sei „das Leben unverfügbar“. Daher lehne sie die Forschung mit embryonalen Stammzellen ab und könne folglich auch einer Stichtagsregelung für den Import solcher Zellen nicht zustimmen. Hier gebe es „Unterschiede zwischen einem katholischen und einem evangelischen Bischof“, so der Freiburger Erzbischof. Huber argumentierte, die einmalige Verschiebung des Stichtages, für die er sich bereits 2006 ausgesprochen hatte, erhalte den Stammzell-Kompromiss des Bundestages von 2002. Der Bundestag will nach Ostern über eine mögliche Lockerung des Stammzellgesetzes entscheiden. Bisher dürfen deutsche Forscher nur Zelllinien benutzen, die vor 2002 im Ausland entstanden sind.
Die beiden großen Kirchen in Deutschland forderten die Politik nachdrücklich dazu auf, die Regelungen für Spätabtreibungen zu ändern. Bischof Huber sprach von einem „inakzeptablen Missstand“. Erzbischof Zollitsch kritisierte eine gewaltige Lücke im Gesetz. Es könne nicht heißen, dass heutzutage nur noch absolut gesunde Kinder das Licht der Welt erblicken dürfen, meinte der Erzbischof. Die katholische Kirche würde sich noch andere Änderungen bei der Abtreibungsgesetzgebung wünschen, dieser Punkt sei aber am dringendsten. (domradio/rv)
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Deutschland: Kranke nicht ausgrenzen
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Kardinal Zen: „Patriotische Vereinigung“ abschaffen
Im Vatikan wird es vom 10. bis zum 12. März Beratungen über die Lage der Katholiken in China geben. Das wurde an diesem Samstag offiziell bestätigt. Der Hongkonger Kardinal Joseph Zen Ze-Kiun fordert derweil die Auflösung der staatstreuen Katholiken-Organisation in China. Die Patriotische Vereinigung Chinesischer Katholiken sei eine Demütigung für die Bischöfe, sagte Zen am Freitag in Wien. Der chinesische Kardinal nahm an einem Schweigemarsch von der Staatsoper zum Stephansdom teil. Die Organisation „Christian Solidarity International“ und „Kirche in Not“ wollten damit auf die Situation verfolgter Christen in aller Welt aufmerksam machen. Kardinal Zen, berichtete anschließend bei einem Pressegespräch mehr über die Situation der Katholiken in China.
Die bevorstehenden Olympischen Spiele in Peking wirkten sich zwar bei der Verbesserung der Menschenrechtssituation da und dort positiv aus. Für die katholische Kirche sei die Lage aber immer noch extrem schwierig. Die Verfassung Chinas garantiere zwar die Religionsfreiheit, „doch Religionsfreiheit bedeutet nicht bloß die 'Freiheit zu beten'“. Die Regierung habe dagegen nichts einzuwenden, ihr gehe es jedoch um die Kontrolle der kirchlichen Verwaltung. Hier tue sie sich bei der katholischen Kirche am schwersten, weil es Rom gebe, das dem Zugriff Pekings entzogen sei. Von Religionsfreiheit könne man erst sprechen, wenn die so genannte „Patriotische Vereinigung“ aufgelöst oder den Bischöfen unterstellt werde, sagte Zen. Es gebe keine echte Bischofskonferenz, da die Bischöfe der offiziellen Kirche von den Funktionären des regimenahen Katholiken-Verbands kontrolliert würden.
Zen hat in seiner Diözese seine Leitungsaufgaben weitgehend an seinen Koadjutor John Tong Hong abgegeben. Bei der Abfassung des im Juni 2007 veröffentlichten Briefes von Benedikt XVI. an die Kirche in China sei er für mehrere textliche Änderungen verantwortlich gewesen, bestätigte er bei der Pressekonferenz. Er sei anfangs gegen einen Brief gewesen, so Zen, sei aber jetzt froh, dass er geschrieben wurde. Allerdings enthalte das insgesamt „von Respekt und Freundlichkeit“ gekennzeichnete Schreiben Passagen, die „falsch interpretiert“ worden seien. Dies sei aber nicht Schuld des Papstes.
In dem Brief hatte der Papst seinen Wunsch nach der vollständigen Anerkennung der Religionsfreiheit seitens der kommunistischen Führung Chinas sowie die Ablehnung einer staatlich kontrollierten und vom Vatikan unabhängigen katholischen Kirche zum Ausdruck gebracht. Benedikt XVI. ging auch auf die heikelste Frage eine: Das Für und Wider eines „Auftauchens“ der Untergrundbischöfe und ihrer Gemeinden sowie die Frage der Vereinigung mit der „offiziellen“ Kirche (kap/radio stephansdom/rv)
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Kardinal Zen: „Patriotische Vereinigung“ abschaffen
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DIE NACHRICHTEN:
Vatikan
Der vor fast genau einem Jahr kreierten Kardinal, Peter Poreku Dery, ist verstorben. Papst Benedikt XVI. hat dem Vorsitzenden der Bischofskonferenz von Ghana, wo Kardinal Dery stammte, einen Beileidsbrief gesandt. Dery war Mitglied des Päpstlichen Rates für die Laien und Schatzmeister der Panafrikanischen Bischofskonferenz. Mit dem Tod von Kardinal Dery besteht das Kardinalskollegium nun aus 198 Kardinälen, davon 119 bei einem Konklave Stimmberechtigte. (rv)
Das Wort Gottes ist der Weg, um heilig zu werden. Das betonte der Prediger des Päpstlichen Hauses, Kapuzinerpater Raniero Cantalamessa, in seiner dritten der vier traditionellen Fastenpredigten im Päpstlichen Haus. Sie war dem Thema gewidmet: „Das Wort Gottes als Weg der persönlichen Heiligung“. Den Ausgangspunkt der Meditation bildete ein Abschnitt aus dem Brief des Apostels Jakobus (1,18-25). Anhand dieser Perikope entwickelte der Prediger eine Struktur in drei Etappen oder Verfahren der geistlichen Lesung bzw. „lectio divina“. Die letzte Predigt wird der Kapuzinerpater am 14. März halten. (zenit)
Eine bessere Vorbereitung der Beichtväter ist unbedingt nötig, damit das Sakrament der Versöhnung bei den Gläubigen einen größeren Zuspruch findet. Das erklärte der Großpönitentiar der katholischen Kirche, Bischof Gianfranco Girotti, jetzt in Rom. Der Regens der „Penitenzieria Apostolica“ hatte in der vergangenen Woche Priester zu einem Fortbildungskurs über das heikle Thema „Forum internum - Gewissensfragen“ eingeladen. Insgesamt betonte er die Notwendigkeit von Fingerspitzengefühlt und Geduld bei der Ausübung des Dienstes als Beichtvater. Gegenüber dem „Osservatore Romano“ sagte Bischof Girotti, dass die Beichte generell in einer Krise stecke; dabei sei sie doch der „Schlüssel zum Heil und zur Rettung der Seelen“. Im katholischen Italien sinke die Zahl derjenigen, für die das Bußsakrament eine Selbstverständlichkeit darstelle, sagte er und zitierte dabei eine Umfrage der Katholischen Universität Mailand. Nach der Studie aus dem Jahr 1998 halten 30 Prozent aller Italiener die persönliche Beichte für überflüssig. Rund 10 Prozent sind der Meinung, der Priester stehe in der unmittelbaren Beziehung zu Gott eher im Wege, und für rund 20 Prozent ist es sehr schwierig, mit jemand anderem über ihre Sünden zu sprechen. Die Apostolische Pönitentiarie ist neben dem Obersten Gerichtshof der Apostolischen Signatur und der Römischen Rota der dritte oberste Gerichtshof der katholischen Kirche. Zu den Aufgaben der Apostolischen Pönitentiarie gehören die Gewährung von Gnadenerweisen, das Ablasswesen, Absolutionen, Dispensen und der Nachlass von Strafen. (zenit)
Der belgische Kardinal Godfried Danneels von Brüssel wird den Papst In Luxemburg vertreten. Benedikt schickt ihn als seinen Sondergesandten Mitte Mai nach Luxemburg. Dort wird er an den Feiern zum 1350. Geburtstag des heiligen Willibrord teilnehmen. – Ebenfalls an diesem Samstag wurden weitere Personal-Entscheidungen des Papstes bekannt. Danach werden die Kardinäle Giovanni Battista Re, Ivan Dias und William Joseph Levada Mitglieder der vatikanischen Ostkirchen-Kongregation. (rv)
Europa
Europäische Union
Die Bischofskonferenzen der EU betonen den Respekt der Menschenwürde und die Bewahrung der Schöpfung. Diese Leitwerte könnten die Zustimmung der Bürger zur europäischen Einigung erhöhen, so die Bischöfe. Die diesjährige Frühjahrsvollversammlung der Kommission der Bischofskonferenzen des Europäischen Raumes (COMECE) stand vom 5. bis zum 7. März im Zeichen des Themas: „Respekt der Menschenwürde und Bewahrung der Schöpfung – das Gemeinwohl in den Politiken der EU des 21. Jahrhunderts verkörpern“. Die entscheidende Frage nach den Zielen und dem Sinn der Europäischen Einigung bleibe für viele europäische Bürger nach wie vor offen, hob Bischof Adrianus Van Luyn, Präsident der COMECE, in einer Rede hervor. (zenit)
Deutschland
Der Potsdamer Rabbiner Walter Homolka bekräftigt seine Kritik an der neuen Karfreitagsfürbitte der katholischen Kirche. Ihre Beziehungen zur jüdischen Gemeinschaft stünden „durch diesen unfreundlichen Akt schlagartig vor einer Zerreißprobe wie schon seit Jahrzehnten nicht mehr“, erklärte Homolka in der Berliner evangelischen Wochenzeitung „Die Kirche“. Er sprach von einer Eiszeit zwischen Katholiken und Juden. In der vom Vatikan kürzlich neu formulierten Juden-Fürbitte für Karfreitagsgottesdienste im außerordentlichen lateinischen Ritus heißt es, dass die Juden Jesus Christus als Retter aller Menschen erkennen mögen. Homolka sieht darin einen Aufruf zur Bekehrung. Deshalb hatte er wie der jüdische Sozialwissenschaftler Micha Brumlik seine Teilnahme am Katholikentag vom 21. bis 25. Mai in Osnabrück abgesagt. Der Gesprächskreis „Juden und Christen“ des Zentralkomitees der deutschen Katholiken rief Papst Benedikt XVI. auf, die Fürbitte zurückzuziehen. Dem Gremium gehört auch Homolka an. (kna)
Österreich
Zur stärkeren Unterstützung von Frauen, die sich für Frieden einsetzen, ruft die Katholische Frauenbewegung Österreichs zum Internationalen Frauentag auf. Die vielfältige Friedensarbeit von Frauen müsse weltweit mehr anerkannt und berücksichtigt werden, heißt es in der am Freitag veröffentlichten Erklärung. Frauen müssten als gleichberechtigte Partnerinnen in Friedensverhandlungen einbezogen werden, wie dies die Resolution 1325 des UNO-Sicherheitsrates aus dem Jahr 2000 fordert. Ein diesbezüglicher Aktionsplan der österreichischen Bundesregierung wird von dem Verband als erster Schritt in diese Richtung begrüßt. Die Päpstlichen Missionswerke in Österreich haben im Blick auf den Internationalen Frauentag an diesem Samstag ein Hilfsprojekt für Frauen in Südafrika vorgestellt. Der Weltfrauentag erinnere an die vielfache Unterdrückung von Frauen auf der ganzen Welt. Besonders in den Ländern des Südens zählten Frauen häufig zu den Benachteiligten in der Gesellschaft, „deren Würde mit Füßen getreten wird“. Wie der Nationaldirektor der Missionswerke, Leo Maasburg, hervorhob, unterstützt „Missio“ weltweit jährlich mehr als 20 Projekte, deren Hilfeleistungen ausschließlich Frauen zugute kommen und „die ihnen das Gefühl für ihre Würde zurück geben“. Eines davon ist das Projekt WIN (Woman in Need) in Kapstadt. (kap)
Russland
Joseph Werth, Bischof im russischen Novosibirsk, bleibt Vorsitzender der katholischen Bischofskonferenz in Russland. Sie bestätigte den deutschstämmigen Jesuiten für weitere drei Jahre in dem Amt, wie die Vatikanzeitung „L´Osservatore Romano“ am Samstag meldet. Zum Stellvertreter wählten die Bischöfe auf einer Vollversammlung in Saratow den in Irkutsk residierenden Bischof Cyryl Klimowicz. In Russland gibt es vier Bistümer, in denen nach vatikanischen Angaben 796.000 Katholiken leben. (kna)
Afrika
Kenia
Kirchenvertreter bitten die politischen Verantwortlichen um Hilfe für die Vertriebenen, die wegen der jüngsten Gewalt ihre Wohnungen verlassen mussten. In einer von der katholischen Nachrichtenagentur CISA mit Sitz in Nairobi veröffentlichten Verlautbarung begrüßt die bischöfliche Kommission für Gerechtigkeit und Frieden die Unterzeichnung der Vereinbarungen zwischen der Regierung und der Opposition. Die Krise hat im Land tiefe Wunden hinterlassen: Über 1.000 Menschen kamen ums Leben, und über 300.000 Binnenflüchtlinge mussten die eigene Wohnung verlassen. Deshalb bittet die Bischöfliche Kommission für Gerechtigkeit und Frieden die politischen Verantwortlichen um eine „Mobilisierung des guten Willens ihrer jeweiligen Abgeordneten und ihrer Anhänger, damit alle zusammenarbeiten, wenn es um die Verwirklichung von Wahrheit, Gerechtigkeit, Frieden und Versöhnung geht.“ Unterdessen herrscht im Land bereits Lebensmittelknappheit, nachdem zahlreiche Bauern im Rift Valley ihr Ackerland verlassen haben. Dies führt außerdem zu Preisanstiegen im ganzen Land. (fides)
Nigeria
Erneut sind Christen im Bundesstaat Kano im Norden Nigerias Opfer von Brandanschlägen geworden. Das berichtet die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte. Ziel sei die evangelische Kirche in Dawakin Kudu gewesen. Obwohl schon 1980 gegründet und seitdem aktiv, wurde die Kirche immer noch nicht durch die Bezirksregierung anerkannt. Stattdessen sehen sich die Christen in der Stadt und auch im Umland ständigen Schikanen und Bedrohungen durch Muslime ausgesetzt. Mehrere Male schon wurde die Kirche, die provisorisch in einem alten Gebäude der Stadtverwaltung untergebracht ist, angezündet, mit christenfeindlichen Parolen beschmiert oder anderweitig beschädigt. Kano gehört zu den zwölf Bundesstaaten Nigerias, die zwischen 2000 und 2002 die Scharia eingeführt haben. Die christliche Gemeinde in Dawakin Kudu zählt 118 Mitglieder und war seit Weihnachten 2006 mehreren Brandanschlägen durch Muslime ausgesetzt. Die Diskriminierung von Christen werde in Kano offenkundig von den Behörden toleriert, so die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte. (pm)
Naher Osten
Israel
Der Lateinische Patriarch von Jerusalem tritt zurück. In einem Hirtenbrief, der am Freitag veröffentlicht wurde, kündigt Erzbischof Michel Sabbah seinen Rücktritt für den 19. März an. Das ist das Datum seines 75. Geburtstags. Papst Benedikt habe seinen Rücktritt, den er nach Kirchenrecht mit Erreichen der Altersgrenze anbiete, auch angenommen – „und so lege ich meine Mission dankbar in die Hände des Heiligen Vaters zurück“, schreibt Sabbah. Er werde aber auch weiterhin „die Leiden und Hoffnungen der Männer und Frauen dieses Landes und der Gläubigen aller Religionen, die dort wohnen, begleiten“. Der aus Nazareth stammende Palästinenser Sabbah war seit genau zehn Jahren Lateinischer Patriarch von Jerusalem. In diesem Amt folgt ihm nun sein Weihbischof-Koadjutor, Fouad Twal. Twal wurde 1940 im jordanischen Madaba geboren; er stammt aus einem christlichen Beduinenstamm. Als Vatikan-Diplomat arbeitete Twal u.a. in Kairo und Bonn. (apic)
Asien
Aserbaidschan
Die christlichen Kirchen „von Orient und Okzident“ sollten „ihre Wiederversöhnung zu Ende führen“. Dazu hat der vatikanische Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone aufgerufen. In Baku besuchte die Nummer zwei des Heiligen Stuhls an diesem Samstag die dortige russisch-orthodoxe Kathedrale. Dabei meinte er wörtlich: „Wir sollten uns keine Konkurrenz machen, sondern gemeinsam das Zeugnis geben, dass Gott die Liebe ist.“ Er hoffe, dass sich die Differenzen zwischen dem Vatikan und der russisch-orthodoxen Kirche bald beilegen ließen. Bertone ist in der aserbaidschanischen Hauptstadt, um eine katholische Kathedrale einzuweihen. Am Samstag war er auch zu Gast in einer Moschee und in der Synagoge der Stadt. (ansa/rv)