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Meldungen vom 24.5.2008

- Papst: Medien müssen Wahrheit achten -
- Kirche betet für China -
- Katholikentag: Lammert hofft auf Langzeitwirkung -


Verantwortlich: P. Eberhard v. Gemmingen SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Mario Galgano

Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr.

THEMEN DES TAGES:

Benedikt XVI.: Journalisten müssen Wahrheit achten
Papst Benedikt XVI. hat die Medienverantwortlichen an ihre Wahrheitspflicht und an die Achtung der Menschenwürde erinnert. Journalisten seien nämlich der Zuverlässigkeit und Wahrheit verpflichtet, egal ob sie informieren oder unterhalten möchten. Mit Nachdruck forderte Benedikt XVI. vor den Lehrkräften für Kommunikation an Katholischen Universitäten am Freitag einen Medienzugang für alle, auch für die wirtschaftlich und sozial Benachteiligten.
„Kommunikation ist grundlegend mit ethischen Werten verbunden. Sie ruht auf einem moralischen Fundament. Es wäre eine Tragödie für die Zukunft der Menschheit, wenn die neuen Kommunikationsmittel mit ihren Möglichkeiten zum raschen und effizienten Informationszugang nicht für alle zugänglich wären! Medienschaffende brauchen eine gewisse methodologische Skepsis, gerade wenn es um öffentliche Belange geht. Diese Grundhaltung darf jedoch nicht zu einem relativistischen Zynismus ausarten.” (rv)
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Vatikan/China: Katholiken vor Ort fördern
An diesem Samstag findet die jährliche chinesische Wallfahrt mit Zehntausenden von Gläubigen nach Sheshan statt. In diesem Jahr sollte auch Kardinal Joseph Zen mit einer großen Pilgergruppe aus Hongkong daran teilnehmen. Der 24. Mai gilt für die katholische Kirche seit einem Jahr auch als Weltgebetstag für die Kirche im Reich der Mitte. Kardinalsstaatssekretär Tarcisio Bertone, der in diesen Tagen in der Ukraine weilt, erläutert die Bedeutung des Weltgebetstags für die Katholiken in China folgendermaßen: „Wir alle unterstützen den Papst und die Weltkirche, die am heutigen Tag für die katholische Kirche in China beten. Deshalb bitten wir die Muttergottes, derer auch am 24. Mai mit einem besonderen Fest gedacht wird, dass sie das Kirchenvolk Chinas beschützen möge.”
Noch immer ist die Kirche in China gespalten: Neben der offiziellen Kirche gibt es auch eine so genannte Kirche im Untergrund. Sie akzeptiert die Bischofsernennungen seitens Pekings nicht und hält an der Verbindung zum Papst fest. Allerdings verschwimmen die Grenzen zwischen offizieller und inoffizieller Kirche zunehmend. Daran habe auch die Diskussion rund um die diplomatischen Beziehungen zwischen der Volksrepublik und dem Heiligen Stuhl viel beigetragen, sagt ein chinesischer Katholik, der anonym bleiben möchte.
„Ich bin aber sehr vorsichtig, was die Entwicklung der diplomatischen Beziehungen betrifft. Ich glaube vielmehr, dass die lokalen katholischen Gemeinschaften mehr Unterstützung benötigen. Das Interesse am Glauben steigt kontinuierlich. Doch die Weltkirche muss auch die Gegebenheiten der chinesischen Kultur beachten. Deshalb hoffe ich, dass sowohl der Heilige Stuhl als auch die chinesische Regierung den gegenseitigen Respekt fördern. Denn ich glaube, dass es sehr viel gegenseitiges Unwissen gibt, sowohl im Osten als auch im Westen dieser Erdkugel.”
Die Fehler, die in China gemacht wurden, müssen von allen Seiten vergeben werden. Das forderte derweil der Präfekt der Missionskongregation, Kardinal Ivan Dias. Dennoch wecke die Entwicklung der katholischen Kirche in der Volksrepublik derzeit „viel Hoffnung”. Die Zeichen für eine positive Wende seien in letzter Zeit sichtbar geworden, sagte Dias. Der Kurienkardinal zelebrierte an diesem Samstag einen Gottesdienst mit rund 500 Chinesen in der römischen Basilika Santa Maria Maggiore. Anlass war der kirchliche Weltgebetstag für die Kirche in China. – In Italien leben nach Schätzungen von der Caritas rund 180.000 Chinesen, 3.000 davon seien Katholiken. (ansa/rv)
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Papst: Evangelium stärkt jede Kultur
Europas Kulturen werden durch das Evangelium gestärkt. Das betonte der Papst beim Treffen mit Vertretern der mazedonischen und bulgarischen Regierung, die zu ihrer alljährlichen Wallfahrt zu Ehren der slawischen Heiligen Kyrill und Methodius nach Rom gereist sind. Auch Vertreter der orthodoxen Kirchen der beiden südosteuropäischen Länder waren anwesend. Benedikt betonte auch die Bedeutung der beiden Heiligen für die heutige Entwicklung der slawischen Länder Europas.
„Das Evangelium schwächt nämlich nicht den wahren Kern einer jeden Kultur, im Gegenteil, es hilft den Menschen in allen Zeiten, das allgemein Gute zu erkennen und zu fördern. Denn das Evangelium ist ein Licht, dass die Wahrheit sichtbar macht Die eigenen christlichen Wurzeln wieder zu entdecken ist wichtig, um eine neue Gesellschaft aufzubauen, die sich auf solide Werte stützt. Deshalb ist es die Aufgabe aller Christen, die Frohe Botschaft mit der eigenen kulturellen Identität zu verbinden.”
In Rom befinden sich in der von irischen Dominikanern betreuten Kirche San Clemente Reliquien des Slawenapostels Kyrill. Kyrill und Methodius sind von Papst Johannes Paul II. zu Patronen Europas erhoben worden. (rv)
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Deutschland: Katholikentag in Osnabrück - Interview mit Lammert
Aus der CDU gibt es Kritik an der katholischen Kirche wegen deren Haltung in der Stammzelldiskussion. Bundesbildungsministerin Annette Schavan sagte am Freitag auf dem Katholikentag in Osnabrück, sie wünsche sich von ihrer Kirche weniger Skepsis und mehr Mut zur Veränderung. Schavan, die Mitglied im Zentralkomitee der deutschen Katholiken ist, erklärte, das Motto „Prüfe alles und behalte, was gut ist”, gelte besonders angesichts des beschleunigten Wissenszuwachses. Zuvor hatte Bundestagspräsident Norbert Lammert erklärt, mancher Zwischenruf der Amtsträger sei in der Diskussion wenig hilfreich gewesen. Lammert hob hervor, dass er hohen Respekt vor der Entscheidung von Schavan bei der Stichtagsverschiebung habe, wenngleich er selber gegen eine Verschiebung gestimmt habe.
Vom Katholikentag erhofft sich Lammert, dass die Motivation der Teilnehmer in Osnabrück eine nachhaltige Wirkung in der Gesellschaft haben kann.
„Das ist auch die immer wieder neu herzustellende Verbindung zwischen Reflexion und Demonstration, zwischen Bekenntnis und Infragestellen von Sachverhalten. Bei genauem Hinsehen kommt es immer wieder zur schwierigen Verbindung von Glauben und Wissen. Das macht meiner Meinung nach den Reiz dieser Veranstaltung aus. Menschen mit einer tiefen Überzeugung sind damit verbunden – auch oder weil sie oft verschiedene Ansichten haben – durch ihre kritische Haltung.”
Mit einer feierlichen Prozession zum Osnabrücker Rathaus hat der Katholikentag am Freitagabend ein Zeichen der Ökumene gesetzt. Rund 5.000 Christen stimmten dort nach dem zentralen ökumenischen Gottesdienst im Dom bei freundlichem Wetter den evangelischen Choral „Nun lob, mein Seel, den Herren” an. Dieses Lied sangen die dankbaren Osnabrücker am 25. Oktober 1648, als nach einem jahrzehntelangen Religionskrieg von der Treppe des Osnabrücker Rathauses der „Westfälische Frieden” verkündet wurde. Das zwischenchristliche Verhältnis hat sich 350 Jahre später durch die Ökumene verändert. Lammert:
„Bei diesem Thema weiß ich nie, ob ich in Verzweiflung oder in Schwärmerei verfallen soll. So groß die Einsicht auf allen Seiten ist, dass das Gemeinsame mit Abstand wichtiger als Trennende ist, so ärgerlich bleibt, dass das Trennende offenkundig immer noch bleibt, um eigene Veranstaltungen und wechselseitige Rechtfertigungen aufrecht und vielleicht auch erforderlich zu machen.” (ap/domradio)
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Burma: Schockierende Szenen
Die burmesische Führung will nun offenbar doch mehr ausländische Hilfskräfte im Katastrophengebiet akzeptieren. Eine entsprechende Zusicherung hat UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon vom Chef der Militärjunta am Freitag bekommen. Vor seiner zweistündigen Unterredung mit General Than Shwe am neuen Regierungssitz in Naypyidaw hatte sich Ban Ki Moon ein persönliches Bild von der Notlage gemacht.
Von einer „humanitären Katastrophe unvorstellbaren Ausmaßes” in Burma berichtet eine soeben aus dem Katastrophengebiet nach Österreich zurückgekehrte Mitarbeiterin der österreichischen Caritas. Die Frau will aus Sicherheitsgründen nicht namentlich genannt werden.
„Es fehlt überall am Nötigsten. Jedes Päckchen Salz, jeder Sack Reis, jeder Liter Speiseöl hat existenzielle Bedeutung. Burma bietet ein Bild des Schreckens, es fehlt allerorts an Mitteln für einen Wiederaufbau der von der Flutkatastrophe zerstörten Küstenregionen. Drei Wochen nach dem Zyklon ist die Situation der betroffenen Bevölkerung schlimmer denn je. In dem am stärksten vom Sturm betroffenen Irrawaddy-Delta sind nach wie vor menschliche Leichen und zahllose Tierkadaver nicht geborgen. Auch an den Ufern der Gewässer, aus denen die Menschen ihr Wasser für den täglichen Bedarf schöpfen müssen, verwesen sie in der tropischen Hitze. Zudem sind die Brunnen und Teiche mit Salzwasser verunreinigt und als Quelle für Trinkwasser unbrauchbar geworden.”
Trotz der schwierigen Umstände versorgen die burmesischen Partnerorganisationen der Caritas auch mit Hilfe aus Österreich bereits knapp 200.000 Katastrophenopfer mit Essen, Wasser und Hygienepaketen. Wie Caritas-Auslandshilfechef Christoph Petrik-Schweifer betonte, ist die österreichische Caritas sowohl personell durch zwei eigene Mitarbeiter an der Hilfe beteiligt als auch durch ihre finanzielle Unterstützung der lokalen Hilfsorganisationen.
„Die Güter, darunter auch Medikamente zur medizinischen Erstversorgung, werden lokal eingekauft und von den burmesischen Helfern mit Booten in die Katastrophengebiete gebracht. Trotz erster Anzeichen einer Öffnung der Grenzen ist es für ausländische Hilfsorganisationen noch immer sehr schwierig, im Land direkte Hilfe zu leisten. Daher konzentriert sich die Arbeit der Caritas vor allem auf die Unterstützung der bereits im Land befindlichen und dort agierenden Organisationen. Gemeinsam möchten wir so ein starkes Netzwerk der Solidarität und Hilfe aufbauen.” (rv/kap)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Algerien/Vatikan
Erzbischof Henri Teissier geht in den Ruhestand. Der Papst nahm jetzt das Rücktrittsgesuch des Erzbischofs von Algier an. Der Franzose Teissier hat der katholischen Kirche in Algerien auch in schwierigen Zeiten des Bürgerkriegs ein menschenfreundliches Gesicht gegeben. Zu seinem Nachfolger ernannte Papst Benedikt an diesem Samstag einen gebürtigen Jordanier. Ghhaleb Moussa Abdalla Bader gehörte bislang zum Klerus des Lateinischen Patriarchats von Jerusalem und arbeitete im jordanischen Amman. Bis 2001 war er Konsultor am Vatikan-Rat für interreligiösen Dialog. (rv)

Europa

Deutschland
Kardinal Oscar Rodriguez Maradiaga hat die Preispolitik der internationalen Öl-Konzerne angeprangert. Dass der Preis durch Angebot und Nachfrage geregelt werde, sei eine Mär, sagte der Kirchenmann aus Honduras am Samstag beim Katholikentag in Osnabrück. Am hohen Rohölpreis verdienten die Konzerne eine Menge Geld; zugleich zahlten sie den Staaten, in denen sie arbeiteten, kaum Steuern. Der Profit könnte vielen Armen helfen, meinte der Kardial. Zudem bezeichnete er die Gefängnisse in Lateinamerika als moderne Höllen. Es gebe Freiheitsentzug unter menschenunwürdigen Bedingen, Massaker unter den Häftlingen und Drogenschmuggel. Er appellierte an die Christen, sich weiter gegen Unrecht zu engagieren. Der Einsatz der Kirche werde oft als Bedrohung gesehen, so Rodriguez. Es sei eben unbequem, für Grundrechte und Umweltschutz einzutreten, wenn Bergbau betrieben und der Urwald gerodet werde. (kna)
Kardinal Karl Lehmann bemüht sich um einen intensiveren Dialog der Konfessionen. In der Ökumene müsse in den nächsten Jahren hart gearbeitet werden, sagte der Mainzer Bischof beim Katholikentag in Osnabrück. Er sei zuversichtlich und lasse sich nicht durch einzelne Rückschläge verunsichern. Den Menschen dürfe allerdings keine Mogelpackung angeboten werden, etwa indem die Konfessionen bestehende Probleme leichtfertig als überwunden ausgäben. Indes forderte der Apostolische Nuntius in Deutschland, Erzbischof Jean-Claude Perisset, dem Gebet im täglichen Leben mehr Raum zu lassen. Die Anbetung Gottes gebe Zuversicht und Sicherheit und wirke sich segensreich auf die Umgebung aus, sagte Perisset während eines Gottesdienstes im Osnabrücker Dom. (kna)
Kardinal Karl Lehmann hat der evangelischen Kirche in Deutschland Unterstützung bei der Vorbereitung des Luther-Jubiläums 2017 angeboten. „Vielleicht werden wir Katholiken dabei, auch wenn wir nicht Veranstalter sind, eine wichtige Rolle übernehmen”, sagte Lehmann am Samstag beim Katholikentag in Osnabrück. Bei einer Grundsatzansprache zur Ökumene wandte sich der Kardinal gegen eine einseitige „Ökumene der Profile” und forderte weitere Sacharbeit zu kontroversen Themen. „Wir leben immer noch in einem günstigen Augenblick” der Ökumene, sagte Lehmann. Diese Zeit gelte es zu nutzen. Als „Gebot der Stunde” bezeichnete er die ernsthafte Fortsetzung des Gesprächs. Nach seinem Eindruck seien beide Seiten unangenehmen Wahrheiten auch aus dem Weg gegangen oder hätten das gemeinsam Erarbeitete nicht richtig umgesetzt. Die ökumenische Annäherung, so der Kardinal, brauche Geduld und Tiefgang, nicht Unbeweglichkeit oder blinden Übereifer. (kna)
Als „total mangelhaft, unzeitgemäß und uneffektiv” hat der Chef der Unterhaltungsfirma „Endemol Deutschland“, Borris Brandt, die Marketingmaßnahmen der Kirchen bezeichnet. Wie er in einem Interview mit der Wochenzeitung „Rheinischer Merkur” sagte, schaffe es die Kirche nicht, zu sagen, „Hallo, wir sind ja da, kommt doch zu uns”, obwohl der Bedarf nach so etwas wie Kirche groß sei. Er rät den Kirchen, die Werte zu „verkaufen”, die sie haben. So sei die Suche nach Gemeinschaft ein Grundgefühl. „Ein solches Gemeinschaftsgefühl hatten wir bei der Fußball-WM. Und dieses Gefühl kann die Kirche auch erzeugen”, so Brandt. Man müsse auf neue, junge Zielgruppen setzen: „Wenn Sie sehen, was Drückerkolonnen beim Verkauf von Handyverträgen schaffen: Diese Handyverträge könnten auch eine Art ‚Kirchenverträge’ sein.” Brandt: „Wenn ich der Marketingdirektor der katholischen oder der evangelischen Kirche wäre, dann würden die schnell mehr Mitglieder bekommen.” Der Leiter des Referats Medien, Publizistik und Öffentlichkeitsarbeit der EKD in Hannover, Oberkirchenrat Udo Hahn, lud Brandt daraufhin zum Ideenaustausch ein. „Möchten Sie einmal meine Rolle übernehmen? Dann lade ich Sie hiermit ein und stelle Ihnen meinen Schreibtisch gern zur Verfügung“, schreibt Hahn in einer Kolumne der aktuellen Ausgabe des „Rheinischen Merkur“. Vorschläge wie die, Drückerkolonnen loszuschicken, um Kirchenverträge abzuschließen, bekomme er Woche für Woche auf seinen Tisch, so Hahn. „Die Konzepte taugen in der Regel allesamt nichts, weil sie ein falsches Verständnis von Kirche haben. Wir sind kein Verein.“ Die Taufe, die die Mitgliedschaft in der Kirche begründet, sei mehr als die Unterschrift unter einen Aufnahmeantrag. (idea)
Der Weg für die Forschung mit neueren embryonalen Stammzellen in Deutschland ist frei. Der Bundesrat hat am Freitag das erweiterte Stammzellgesetz gebilligt. Nun dürfen für hochwertige Grundlagenforschung menschliche embryonale Stammzellen aus dem Ausland importiert werden, die vor dem 1. Mai 2007 gewonnen wurden. Zuvor war der Stichtag der 1. Januar 2002. Durch die bestimmten Stichtage soll die Herstellung von Stammzellen im Ausland an Attraktivität verlieren. In Deutschland bleibt die Stammzellgewinnung auch weiterhin verboten. Die katholische Kirche hatte sich vehement, aber vergeblich gegen eine Änderung des Stichtags engagiert. (domradio)

Österreich
Die weltweit größte Klosterbibliothek im Benediktinerstift Admont wird am 31. Mai nach umfangreicher Restaurierung wieder eröffnet. In drei Bauabschnitten wurde der 70 Meter lange und 70.000 Bücher fassende Büchersaal restauriert. Von 2004 bis 2008 dauerten die Arbeiten an Fresken, Skulpturen und Büchern. Die Maßnamen waren nötig geworden, da viele Bücher und große Teile der Bausubstanz vom Verfall bedroht waren. Jährlich besichtigen rund 70.000 Besucher das Stift Admont und die Bibliothek. (kap)
Der polnische Theologe Tadeusz Styczen, ein enger Vertrauter von Papst Johannes Paul II., ist mit dem „Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst erster Klasse” geehrt worden. Die Auszeichnung wurde ihm vom österreichischen Botschafter in Warschau, Alfred Längle, in der dortigen Botschaft überreicht. Der 76-jährige Styczen war einst Schüler Wojtylas und wurde 1978 dessen Nachfolger auf dem Lehrstuhl für Ethik an der Katholischen Universität Lublin. 1982 gründete er das „Institut Johannes Paul II.” an der Lubliner Universität, das er bis 2006 als Direktor leitete. Unter anderem publizierte Styczen das gesamte philosophische Werk von Karol Wojtyla auf Italienisch. (kap)
Muslime haben den Vortrag einer evangelischen Islamwissenschaftlerin verhindert. Auf Einladung des „Personenkomitees Aufeinander zugehen” in der oberösterreichischen Stadt Traun sollte die Leiterin des Instituts für Islamfragen der Deutschen Evangelischen Allianz, Christine Schirrmacher, über den „Islam in Europa als Herausforderung für Staat, Gesellschaft und Kirche” sprechen. In dem einladenden Komitee, das mit Unterstützung der Stadtverwaltung die Integration ausländischer Mitbürger fördert, arbeiten rund ein Dutzend Vertreter von kommunalen und religiösen Einrichtungen zusammen, darunter sind Mitglieder der evangelischen und katholischen Kirche und von freien christlichen Initiativen sowie Muslime. Bei der Einladung Schirrmachers habe man deren Einstellung zum Islam nicht gekannt, begründete das Komitee die Ausladung. Besonders der Integrationsbeauftragte der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich, Omar Al-Rawi, hatte gegen die Referentin protestiert. Fünf Tage vor der geplanten Veranstaltung schrieb Al-Rawi an das Personenkomitee, dass Schirrmacher eine „bekannte antiislamische und antimuslimische Aktivistin” sei, die zur evangelikalen Bewegung gehöre. Al-Rawi ist auch SPÖ-Abgeordneter im Wiener Landtag und Gemeinderat in Wien. (idea)

Schweiz
Die Pfadibewegung Schweiz (PBS) öffnet das Zugangsalter nach unten: In Zukunft können bereits Fünf- bis Siebenjährige bei den Pfadfindern mitmachen. Das entschieden die Mitglieder der Bundeskonferenz mit großer Mehrheit am Donnerstag in Einsiedeln. Gleichzeitig wurde das Mindestalter für Gruppenleiter für die jungen Neuzugänge auf 20 Jahre festgelegt. Die PBS ist mit rund 45.000 Mitgliedern die größte Jugendorganisation der Schweiz. (kipa)

Afrika

Simbabwe
Im krisengeschütteten afrikanischen Staat spitzt sich die Lage vor der Präsidentschaftsstichwahl am 27. Juni weiter zu. Anhänger des seit 28 Jahren regierenden Diktators Robert Mugabe gehen vermehrt gegen Kirchen und christlichen Einrichtungen vor. Wie die „New York Times” schreibt, haben mit Schlagstöcken bewaffnete Sondereinsatzkräfte der Polizei Mitte Mai unter anderem einen Abendmahlsgottesdienst in der anglikanischen Franziskus-Kirche in der Hauptstadt Harare gestürmt. An der Kirche war früher der Mugabe-Vertraute Bischof Nolbert Kunonga tätig, der jedoch von der Kirche abgesetzt wurde. Sein Nachfolger, Bischof Sebastian Bakare, sagte gegenüber der Zeitung: „Wir werden verfolgt.“ Nach Angaben des Blattes hat die Polizei an drei Sonntagen anglikanische Geistliche und Laien festgenommen, verhört und verprügelt. Tausende Gottesdienstbesucher seien von ihren Kirchen ausgeschlossen worden. Darunter befand sich der ökumenischen Nachrichtenagentur „ENI“ zufolge auch eine pfingstkirchliche Gemeinde in der zweitgrößten Stadt des Landes, Bulawayo. Der Pastor sei vor Angriffen von Anhängern der Mugabe-Partei geflohen. In Bulawayo sind alle christlichen Freiluftversammlungen außerhalb kirchlicher Grundstücke verboten. Die Kirchen in der Stadt betrachteten dies als Verletzung ihrer Religionsfreiheit, so ihr Sprecher Useni Sibanda. Außerdem wurden in Simbabwe laut ENI christliche Krankenhäuser vorübergehend geschlossen. In der Hauptstadt Harare haben über 100 Frauen mit ihren Kindern Zuflucht vor Schlägertrupps beim CVJM gesucht. Mindestens 800 Häuser seien gebrandschatzt worden. (idea)

Asien

Pakistan
Das UNO-Kinderhilfswerk (UNICEF) sieht die Kinder in Pakistan akut von Hunger bedroht. Die Regierung in Pakistan müsse schnell handeln, um die Kinder vor den Folgen der schweren Lebensmittelkrise zu schützen. Das sagte der UNICEF-Regionaldirektor für Südasien, David Toole, bei einem Besuch in Islamabad. Als Lösung schlug er unter anderem gezielte Subventionen für Nahrungsmittel vor. Zudem könne die Regierung arme Menschen mit Bargeld unterstützen. Neben hohen Lebensmittelpreisen leiden die 160 Millionen Menschen in Pakistan besonders unter der Knappheit ihrer Hauptnahrungsmittel Mehl und Reis. (reuters)

Aserbaidschan
Trotz der staatlich verbrieften Religionsfreiheit werden in dem stark muslimisch geprägten Land Christen allein wegen ihres Glaubens diskriminiert. Darauf hat jetzt der Generalsekretär des aserbaidschanischen Baptistenbundes, Elnur Jabijev, im Gespräch mit der Evangelischen Nachrichtenagentur idea hingewiesen. So hätten zwei Baptisten in Baku Anfang Mai allein deshalb ihre Anstellung in einem Freizeitzentrum verloren, weil sie Christen sind. Das sei ihnen bei ihrer fristlosen Entlassung so auch mitgeteilt worden, sagte Jabijev. Er gab an, dass allein in der 250 Mitglieder zählenden Baptistengemeinde in Baku an jedem Sonntag zwischen zwei und sechs Besucher Christen würden. Dennoch erlebe der Baptistenbund landesweit kaum ein missionarisches Gemeindewachstum. Denn viele Christen würden nach ihrer Bekehrung stark von ihren muslimischen Familien und auch Nachbarn bedrängt, so dass sie ihren Glauben nicht weiter lebten. Sie bräuchten eine intensivere geistliche Begleitung. (idea)

Amerika

Mexiko
Mit gemischten Gefühlen blickt Mexikos Kirche auf den Mord an Kardinal Juan Jesus Posadas Ocampo vor genau fünfzehn Jahren zurück. Der Erzbischof von Guadalajara und sechs weitere Personen waren am 24. Mai 1993 am Flughafen der Stadt erschossen worden; nach Regierungsangaben waren sie in eine bewaffnete Auseinandersetzung von zwei streitenden Parteien der Drogenmafia geraten. In einem Statement zeigen sich die mexikanischen Bischöfe an diesem Samstag unzufrieden mit dieser Erklärung. Sie fordern Regierung und Justiz auf, endlich Licht in den Fall zu bringen. Viele Indizien deuteten auf ein Staatsverbrechen hin, so das Statement wörtlich. (rv)

Chile
Mit Unverständnis und scharfer Kritik reagiert die Kirche auf die angekündigte Verteilung der so genannten Pille danach durch die Kommunen. Mit dieser Entscheidung werde die sozialistische Regierung ihren Versprechungen in Sachen Lebensschutz nicht gerecht, erklärt Kardinal Francisco Javier Errazuriz aus Santiago de Chile. Das Verfassungsgericht hatte den Gesundheitsbehörden verboten, die Pille auszugeben. Daraufhin kündigte Präsidentin Michelle Bachelet an, es werde nach Wegen gesucht, dieses Verbot zu umgehen. (rv)


Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, ADN-Kronos, Upi, Cns, Uca, Misna, Osservatore Romano – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.


Buchbesprechung:

Titel: Maos fromme Enkel. Chinas Christen im Aufbruch
Autor: Hanspeter Oschwald
Verlag: Pattloch Verlag 2008
Preis: 16,95 Euro
Rezensent: Mario Galgano

Und wieder Chinesen. Das Reich der Mitte hält die Welt ständig in Atem. Früher war es das Wirtschaftswunder mit seinen unglaublichen Entwicklungen. Heute ist es die Gesellschaft, die überrascht. Und wurden in der Vergangenheit westliche Produkte kopiert, so scheint es, dass die Chinesen das nun mit der westlichen Kultur machen. In dem Riesenreich, in dem die Religion als Opium für das Volk eigentlich aussterben sollte, gibt es heute dreihundert Millionen Gläubige – dreimal soviel, wie die Regierung vor Jahren angenommen hat. Am schnellsten wächst das Christentum: Vierzig Millionen Chinesen bekennen sich zu Jesus Christus. Es ist derzeit die am schnellsten wachsende Religion im Reich der Mitte.
Hanspeter Oschwald hat in seinem Buch „Maos fromme Enkel“ die großen Linien der Begegnung Chinas mit dem Christentum nach und nennt die Gründe für den gegenwärtigen Zulauf. Er beschreibt das angespannte Verhältnis zwischen staatlichem Herrschaftsanspruch und christlichem Freiheitswillen, und er skizziert die Herausforderung für das Christentum im Umgang mit Chinas uraltem Traum von der idealen Gesellschaft. Sein Fazit: Das Christentum hat eine große Zukunft im Reich der Mitte.

 






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