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Meldungen vom 6.10.2008

- Bischofssynode nimmt Arbeit auf -
- Papst: „Geld ist nicht alles“ -
- Vietnam: Positive Signale -


Verantwortlich: P. Eberhard v. Gemmingen SJ / Stefan von Kempis
Redaktion:
P. Max Immanuel Cappabianca OP
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr.

BISCHOFSSYNODE:

Papst Benedikt zum Auftakt - Nur „Wort Gottes“ ist ewig
„Ein Realist ist, wer im Wort Gottes das Fundament allen Seins erkennt.“ Das sagte Papst Benedikt XVI. zum Auftakt der Weltbischofssynode an diesem Montag im Vatikan. Die 253 Synodenväter aus 113 Bischofskonferenzen, 13 Ostkirchen und der römischen Kurie haben mit dem gemeinsamen Stundengebet am Morgen die Arbeiten zum Thema „Das Wort Gottes in Sendung und Mission der Kirche“ aufgenommen.
In einer freien Rede wandte der Papst sich an die in der Vatikanischen Synodenaula versammelten Männer und Frauen; neben Bischöfen und Kardinälen gehören 41 berufene Experten sowie 37 Hörer und Hörerinnen zum Publikum. Benedikt XVI. betonte zum Auftakt die bleibende und ewige Bedeutung des Wortes Gottes. Nur das Wort Gottes sei Realität, alle Elemente des alltäglichen Lebens, alle scheinbar zentralen Punkte in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft seien lediglich „Realitäten zweiter Ordnung“. Die aktuelle Weltmarktkrise sei eine Mahnung, sich nicht auf falsche Werte zu verlassen. Der Zusammenbruch der großen Banken zeige, dass Geld einfach verschwinden könne und letztlich nichts sei.
Ein Realist ist nach Worten des Papstes also, „wer sein Leben auf dem Fundament baut, das ewig bleibt.“ Das Wort Gottes sei zeitlos gültig. Der Bund Gottes mit den Menschen gehe daher schon der Schöpfung voraus, sei vielmehr Bedingung und wahre Ursache. Das Ziel der Schöpfung sei Christus und sein Wort, so der Papst. Bibelstudium sei daher immer mehr als die Beschäftigung mit einem literarischen Text, vielmehr sei es grundlegender Bestandteil unserer Existenz.
Kontakt mit dem Wort Gottes führe aus unserer menschlichen Begrenztheit hinaus, so Benedikt XVI. Auch der Kontakt mit der Kirche, die das Wort Gottes verkündet, ist laut den Worten des Papstes immer mehr als der „Kontakt mit einer kleinen Gruppe“, sondern führe zur „Gemeinschaft mit der ganzen Menschheit“. In diesem Sinn sei Verkündigung nie „kirchlicher Kolonialismus“, so das Kirchenoberhaupt. Die Kirche eröffne so vielmehr den „universalen Horizont der ganzen Menschheit“ und verbinde über alle kulturellen Unterschiede hinweg. - Außerdem sprachen am Vormittag der Generalsekretär der Synode, Erzbischof Nikola Eterovic, einer der Präsidenten, der Präfekt der Glaubenskongregation Kardinal William Levada sowie der Generalrelator Kardinal Marc Ouellet. (rv)
Hier zum Nachhören

Eine Premiere: Rabbiner spricht auf Bischofssynode
Premiere für eine römische Bischofssynode: Vor den Bischöfen aus aller Welt ergreift am Montag Abend auch ein jüdischer Rabbiner das Wort. Shear Yashuv Cohen aus dem israelischen Haifa wird über die jüdische Sicht auf die Heiligen Schriften sprechen. Wir konnten uns kurz vor seinem Auftritt im Vatikan mit ihm unterhalten. Auszüge aus dem Interview:
„Ich bin hier nicht als Individuum, sondern als Vertreter des israelischen Großrabbinats. Ich würde schon sagen: Die Mehrheit (der Juden) ist mit mir hier. Den Kritikern sage ich: Es geht hier nicht darum, so zu tun, als wären unsere beiden Religionen die zwei Seiten derselben Medaille. Ich merke: Die Synode versucht nicht, uns zu ändern, sondern sagt: Wir sollten versuchen, einander zu verstehen und zusammen zu leben… Vielleicht können wir so mehr Frieden in die Welt bringen, und das ist wichtig. Religion hat durchaus einen Einfluss auf den Gang der Dinge in der Welt… Und das ist der Hauptgrund, warum ich für diesen Dialog bin: um friedlich zusammenzuleben nach all dem Blutvergießen, das wir in den letzten Generationen erlebt haben.“ (rv)
Hier geht es zur Vollversion des Interviews mit Rabbi Cohen

Gebet für ein erfolgreiches Gelingen
Der Vatikan hat am Freitag ein „Gebet für ein erfolgreiches Gelingen der Synode“ veröffentlicht. Darin bitten die Synodenväter darum, den „Hauch des Geistes“ zu erspüren, um von ihm die Weisung der Wahrheit zu erhalten. Die Gläubigen sollen ihrerseits zu einem lebendigen Zeugnis Gottes werden.
Im folgenden dokumentieren wir eine vorläufige Arbeitsübersetzung des Synodensekretariats. (rv)

Hier zum Nachlesen

Stichwort: Bischofssynode
Wörtlich aus dem Griechischen übersetzt, heißt „Synode“ etwas wie „Zusammen-Weg“. Synoden gab es schon seit den Anfängen der Kirche. Selbst nach den Spaltungen im Lauf der Jahrhunderte haben die verschiedenen Kirchen die Praxis der Synode beibehalten, wenn auch in unterschiedlichen Formen.
In der römisch-katholischen Kirche hat die Synode durch das II. Vatikanische Konzil eine Neubelebung erfahren. Papst Paul VI. richtete 1965 die Bischofssynode als Beratungsorgan des Papstes ein. Sie
kann in drei Formen zusammentreten: als Ordentliche Generalversammlung, als Außerordentliche Versammlung oder als Sonderversammlung, je nachdem, ob die Themen das Wohl der Gesamtkirche behandeln oder aber Angelegenheiten, die unmittelbar eine Regionen betreffen. Zumal die „Sonderversammlungen“ widmen sich normalerweise der Kirche in einem Kontinent, beispielsweise Afrika.
Sinn der Bischofssynoden ist es,
über kirchliche Angelegenheiten zu diskutieren und gemeinsam neue Wege zu finden. Es geht um einen Meinungsbildungsprozess zu wichtigen Themen der Seelsorge, des Glaubens oder der kirchlichen Ordnung. Da es sich um Welt-Bischofssynoden handelt, liefern sie gültige Antworten aus der Sicht der Weltkirche und sind für deren Zusammenhalt bedeutsam.
Als Oberhaupt der Katholischen Kirche ist der Papst nicht an die Beschlüsse der Bischofssynode gebunden. In Ausnahmefällen kann der Papst der Synode Entscheidungsgewalt in bestimmten Fragen übertragen. Nach dem Bischofstreffen erscheinen meist päpstliche Dokumente zum jeweiligen Thema. (rv)


WEITERE THEMEN DES TAGES:

Vatikan: Katholische NGOs ziehen an einem Strang
Katholische Nichtregierungsorganisationen (NGOs) wollen vermehrt an einem Strang ziehen. Zu diesem Zweck hat sich vor nunmehr einem Jahr auf Initiative des Heiligen Stuhles ein neues Forum gebildet. 2009/2010 soll nach Angaben der Vatikanzeitung „L’Osservatore Romano“ vom Sonntag ein zweites Treffen die Arbeit der katholischen oder katholisch inspirierten NGOs besser koordinieren helfen. Johan Ketelers ist der Präsident des Forums. Zu den Zielen dieser Initiative sagt er: „Wir müssen uns erneut mehr auf die Menschenwürde konzentrieren, auf das Wohlergehen der Menschen und den sozialen Zusammenhalt, denn der fehlt am meisten. Man kann das auf vielen Ebenen beobachten: Die Welt wird nur unter ökonomischen Aspekten betrachtet, unter dem Blickwinkel des Profits. An dieser Stelle setzen die katholischen Organisationen an, denn sie arbeiten schon seit Jahren in diesem Feld. Jetzt wird immer mehr gesehen, dass man sich zusammen tun muss, um mehr und effektiveren Einfluss auf die Entscheidungen der UNO und anderer übernationaler Organisationen nehmen zu können.“
Zu den NGOs zählen Organisationen, die bei der UNO oder anderen internationalen Organen akkreditiert sind, wie Ordensgemeinschaften, aber auch Laienorganisationen, die nur in einem lockeren Verbund zur katholischen Hierarchie stehen. Hier will Ketelers helfen, die Kräfte zu bündeln.
„Die katholischen NGOs haben in den letzten fünfzig Jahren mehr oder weniger nebeneinander her gearbeitet: Die einen im Bereich Armutsbekämpfung, die anderen in Sachen Entwicklung, wieder andere in Sachen Migration. Wir müssen stärker sehen, dass es bei aller Verschiedenheit der Standpunkte gemeinsame Elemente gibt. Es ist die Aufgabe dieser NGOs, den Menschen beizustehen, die am meisten verletzbar sind und in großer Armut leben.“
Bei dem zweiten Forum soll auch Modus und Geschäftsordnung der Versammlung vereinbart werden. (rv)
Hier zum Nachhören

Senegal: Nonnen... und Feministinnen
Geht das – gleichzeitig Ordensfrau sein und Feministin? Und das auch noch in Afrika? Oder geht so etwas nur in Afrika? Eine Spurensuche in einem Frauenkloster im Senegal von Stefan Kempis.
Hier zum Nachlesen/hören


AUS UNSEREM ABENDPROGRAMM:

... alles nur halb so schlimm
Finanzkrise, neuer Kalter Krieg, Terrorismus... wird es immer schlimmer auf der Welt? Nicht, wenn man genau hinguckt. US-Forscher von der Universität Maryland haben Daten über weltweite Gewalt zusammengetragen – und herausgefunden: Seit Mitte der 80-er Jahre geht die Zahl von Kriegen, egal welcher Art, zurück. Und wir sind im Moment – global gesehen – auf dem niedrigsten Level von Gewalt seit den 50-er Jahren. Wollen Sie noch mehr hören? Ein neuer Blick auf die Welt, mit Material des US-Autors Fareed Zakaria. Sprecherin: Antje Dechert.
Hier zum Nachhören


DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Die Kirche hat nach den Worten des langjährigen vatikanischen Verwaltungschefs Erzbischof Claudio Maria Celli keine fertigen Antworten zur aktuellen Finanzmarktkrise. Sie appelliere jedoch an christliche Banker und Fachleute, in ihrem Arbeitsfeld „christlich zu handeln“, sagte er am Montag vor Journalisten im Vatikan. Es gebe zu Fragen der internationalen Finanzwelt bislang keine vatikanischen Verlautbarungen, so Celli. Es lägen aber Stellungnahmen einzelner Bischofskonferenzen etwa in Deutschland und Italien vor. Celli, seit einem Jahr Präsident des Päpstlichen Medienrates, nahm zum Auftakt der Bischofssynode zu einer Äußerung von Papst Benedikt XVI. zur Finanzkrise Stellung. Dieser hatte am Vormittag gesagt, dass neben der ewigen Realität des Wortes Gottes die scheinbar zentralen Punkte in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft lediglich „Realitäten zweiter Ordnung“ seien. Die aktuelle Weltmarktkrise sei eine Mahnung, sich nicht auf falsche Werte zu verlassen. Der Zusammenbruch der großen Banken zeige, dass Geld einfach verschwinden könne und letztlich nichts sei. (kna)
Der Vatikan denkt an die Abschaffung der Kinderhochgebete. Das meldet die Agentur „CWN“ mit Berufung auf den Vorsitzenden der US-amerikanischen Liturgiekommission, Bischof Arthur Seratelli. Die Gottesdienstkongregation wolle zu einem späteren Zeitpunkt einen eigenen Text dazu veröffentlichen, so der Bischof mit Hinweis auf einen Brief aus dem Vatikan. Die US-amerikanische Liturgiekommission hat inzwischen die Arbeiten an einer Neuübersetzung der Kinderhochgebete ausgesetzt. – Die römische Liturgie kennt zwei eigene Kinderhochgebete, die in der Vergangenheit wiederholt von Theologen kritisiert worden waren. Es fehle ihnen nach Meinung einiger Fachleute an einem angemessenen Sinn für das Sakrale. (cwn)
Die Päpstliche Kommission „Ecclesia Dei“ hat einen eigenen Webauftritt bekommen. Einsehbar sind dort ausgewählte Dokumente zu den Anliegen der Kommission, die für das Gespräch mit den traditionsorientierten Gruppen inner- und außerhalb der katholischen Kirche zuständig ist. Die wenigen bisher zugänglichen Originaltexte sind in Italienisch, Französisch, Englisch oder Portugiesisch gehalten. Hier die Adresse der Webseite: www.ecclesiadei-pontcommissio.org (rv)

Vatikan/Deutschland
Mehr als hundert internationale Verlage wollten auf der Frankfurter Buchmesse mit der vatikanischen Verlagsbuchhandlung LEV Kontakt aufnehmen. Darunter sind nicht nur US-amerikanische und deutsche Häuser wie Sankt Benno oder Herder, sondern auch Verleger aus Osteuropa und Lateinamerika. Das Interesse an den Schriften und Reden Papst Benedikts wachse weiterhin, teilte die LEV mit. Am 17. Oktober wird Kardinal Giovanni Lajolo, der Präsident des Governatorats, die verlegerische Arbeit der Vatikanischen Museen vorstellen. Die Frankfurter Buchmesse dauert in diesem Jahr von 15. bis 19. Oktober. (rv)

Europa

Europäische Union
Die Vorsitzenden der Europäischen Bischofskonferenzen haben zum Abschluss ihrer jüngsten Vollversammlung die Dringlichkeit des interreligiösen Dialogs betont. Das gab der Rat der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) an diesem Montag in einer Pressemitteilung bekannt. Die europäischen Oberhirten trafen sich vergangene Woche in Ungarn. In der Mitteilung schreiben sie, dass beim christlich-muslimischen Dialog vor allem das gesellschaftliche Zusammenleben von Christen und Muslimen im Alltag besprochen werden sollte. Deshalb werden auch katholische Bischöfe an der bevorstehenden christlich-muslimischen Europa-Konferenz teilnehmen. Der interreligiöse Austausch findet vom 20. bis 23. Oktober 2008 in Malines-Brüssel statt. An der Konferenz nehmen auch Vertreter der protestantischen und orthodoxen Kirchen sowie Vertreter von muslimischen Organisationen teil.
(pm)

Deutschland
Der evangelische Berliner Bischof Wolfgang Huber rechnet nicht mit einer Rehabilitierung des Reformators Martin Luthers durch Benedikt XVI. Dies sei zu keinem Zeitpunkt vom Papst zu erwarten gewesen, sagte Huber in einem Interview der „Märkischen Oderzeitung“. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) bekräftigte zugleich seinen Vorschlag, beide große Kirchen sollten gemeinsam Ursachen und Wirkungen der Reformation erforschen. Dann wären Luthers Ausschluss aus der katholischen Kirche und seine drastischen Urteile über den Papst in einen größeren Zusammenhang gerückt. Das wäre ein Fortschritt in der Ökumene. (kna)

Österreich
Die Kirche sollte in ihrer aktuellen Umbruchssituation mehr auf Lösungsvorschläge des ganzen Gottesvolkes hören, da auch aus diesem der Heilige Geist sprechen könne. Das hat der emeritierte Wiener Weihbischof Helmut Krätzl angeregt. „Viele warten darauf, was Rom sagt. Doch wir müssen auch selbst weiterdenken“, betonte der 76-jährige bei einem Vortrag in St. Pölten. Konkret nannte er den Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen, die Frage des Zölibats und der Priesterweihe für „viri probati“ sowie die vatikanischen Positionen zur Empfängnisregelung. „Die Kirche sollte eine heilende, erlösende Institution sein, wo die Menschen Hilfe bekommen“, sagte der Bischof zur Frage der wiederverheirateten Geschiedenen. Es müsse Lösungen geben, die „nicht an der Lebenswirklichkeit der Menschen vorbei gehen“. Ähnliches gelte mit Blick auf die Empfängnisregelung. 38 Bischofskonferenzen hätten zum Erscheinen der Enzyklika „Humanae Vitae“ „Zusatzerklärungen“ veröffentlicht, die das Prinzip der „verantworteten Elternschaft“ herausarbeiteten. Es schwäche nicht die Autorität des kirchlichen Lehramtes, sondern stärkte sie, wenn lehramtliche Äußerungen, die so wichtige Lebensbereiche wie Sexualität betreffen, „viel sorgfältiger mit Moraltheologen, Humanwissenschaftlern und vor allem mit Betroffenen vorbereitet werden“, stellte der Bischof fest. Zur Frage des Priestermangels erinnerte Krätzl daran, dass die Lage in anderen Erdteilen „viel dramatischer“ sei als in Europa. Überlegenswert finde er den Vorschlag des Wiener Pastoraltheologen Paul Zulehner, neben Priestern bewährte Gemeindemitglieder als „Leutpriester“ einzusetzen. Er sei kein Gegner des Zölibats. Jedoch sei die Spendung der Sakramente in Gefahr, daher sei zu überlegen, ob nicht der Zölibat freigegeben werden sollte. Außerdem sprach sich der emeritierte Wiener Weihbischof für eine Aufwertung der Weltbischofssynode aus. Unter den strukturellen Reformen der Kirche scheine ihm eine Dezentralisierung nötig. Er plädierte für eine „Verwirklichung der Kollegialität unter den Bischöfen, wie sie das Konzil als Prinzip der Kirche wiederentdeckt hat“, für eine Stärkung der Bischofskonferenzen sowie generell eine Betonung des „synodalen Prinzips“. (kap)

Russland/Deutschland
Der Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller hat die Rolle des Petersburger Dialogs für die deutsch-russischen Kirchenkontakte gewürdigt. Die Gespräche trügen zu einer „weiteren Vertiefung der zwischenkirchlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Russland“ bei, sagte der Vorsitzende der Ökumenekommission der Deutschen Bischofskonferenz anlässlich der jüngsten Dialogrunde in der vergangenen Woche in Sankt Petersburg. Beim Petersburger Dialog kommen seit dem Jahr 2001 deutsche und russische Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Medien, Kirchen und Gesellschaft zu Gesprächen zusammen. Ziel ist es, das Vertrauen zwischen beiden Ländern zu stärken. Am jüngsten Treffen vom 30. September bis 2. Oktober nahmen auch Russlands Präsident Dimitri Medwedew und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) teil. Die Arbeitsgruppe „Kirchen in Europa“ befasste sich mit den Themen Migration, Generationengerechtigkeit und Familie. Der Gruppe gehören jeweils neun Kirchenvertreter aus beiden Ländern an. (kna)

Naher Osten

Irak
Auch der Nordirak wird immer unsicherer für Christen. Am Sonntagnachmittag hat eine Gruppe Bewaffneter einen vierzigjährigen Mann getötet. Die Täter hatten dem Christen vor seinem Kleidungsgeschäft in Bab Sarray bei Mossul aufgelauert. Die Identität der Mörder sei ungeklärt, wahrscheinlich handle es sich aber um eine Gruppe islamischer Fundamentalisten, schreibt die Nachrichtenagentur Asianews. Am selben Tag hatte ein Unbekannter einen fünfzehnjährigen Jungen vor seinem Haus in Tahir erschossen. Wie die Agentur berichtet, herrscht in der christlichen Gemeinde ein Klima der Panik. Mittlerweile sei von einem „Holocaust an Christen“ die Rede. Zeichen der Besserung seien nicht in Sicht. Im vergangenen Jahr sind in der christlichen Gemeinde im Irak insgesamt 47 Menschen getötet worden, 13 davon in Mossul. Erst vor einem Monat war ein 65-jähriger Arzt erschossen worden, obwohl seine Familie die geforderten 250.000 Dollar Lösegeld bezahlt hatten. (asianews)

Asien

Afghanistan/Deutschland
Caritas International wendet sich gegen die geplante Truppenverstärkung am Hindukusch. Mit militärischen Mitteln wie Tornadoeinsätzen sei der Konflikt nicht zu gewinnen. Stattdessen sei auf den zivilen Wiederaufbau zu setzen, so Peter Neher, Präsident des Deutschen Caritasverbandes am Montag in einer Medienmitteilung. Für die afghanische Bevölkerung entstehe der Eindruck, der Westen sei eine Besatzungsmacht. Notwendig sei aber, Vertrauen zurück zu erlangen. Das Hilfswerk der deutschen Caritas befürwortet allerdings eine Fortführung des ISAF-Mandates, sofern sich der Auftrag des Militärs auf den Schutz der afghanischen Zivilbevölkerung konzentriert. – Seit 2007 hat sich die Sicherheitslage nach Beobachtung der Caritas-Mitarbeiter in Afghanistan drastisch verschlechtert. Caritas international unterstützt Hilfsprojekte in Afghanistan seit den 80er Jahren und ist seit 2002 mit eigenem Büro vor Ort. Caritas international hat bis heute mehr als zehn Millionen Euro in den Aufbau des Landes investiert. Schwerpunkte der Arbeit sind die Nothilfe in Dürregebieten des zentralen Hochlandes, der Bau von Kliniken, Straßen und Trinkwasserleitungen sowie die Behandlung von Kriegstraumatisierten. (pm)

Indien
Die internationale „Christliche Arbeiter Jugend“ (CAJ) hat ihren 12. Weltkongress eröffnet. Das Treffen steht unter dem Motto „Zusammen im Einsatz für die Zukunft der Arbeit“ und findet noch bis zum 15. Oktober im südindischen Thanjavur statt. Nach Aussagen des Präsidenten der CAJ, Thiruvalluvar Yovel, nehmen an dem Kongress 60 Delegierte aus der ganzen Welt teil. „Unser Ziel ist es, auf die prekäre Lage von jungen Arbeitern und Arbeiterinnen aufmerksam zu machen und Maßnahmen einzufordern“, sagte Yovel. Seiner Meinung nach ist es möglich, soziale Sicherheit für alle zu gewährleisten, indem die Regierungen ihre Ausgaben für Waffen und Luxusgüter zurückfahren. Die CAJ wurde 1919 von Kardinal Josef Cardijn ins Leben gerufen und hat heute mehr als 30.000 Mitglieder in 35 Ländern. (ucanews)
Der Dominikanerorden ruft internationale Diplomaten in Indien dazu auf, etwas gegen die Gewalt gegen Christen zu tun. „Schockiert und traurig über die extreme Gewalt gegen Christen drückt die internationale Dominikanerfamilie ihr völliges Unverständnis für die Teilnahmslosigkeit und Untätigkeit der Regierungen in den betroffenen Gebieten aus“, schreiben Vertreter des Ordens in einer Mitteilung. Der Orden ruft jetzt Mitglieder in der ganzen Welt dazu auf, Diplomaten in den betroffenen Regionen zu kontaktieren. In dem Schreiben, das die Regierungsvertreter erhalten sollen, heißt es unter anderem: „Wir appellieren an Sie, die Rechte, das Leben und das Eigentum von Christen in Indien zu schützen und Frieden und Harmonie in den betroffenen Gebieten zu gewährleisten, sodass die Menschen ohne Angst leben und ihren Glauben frei praktizieren können.“ (pm)
Etwa 6.000 Menschen haben in Pune am vergangenen Montag an einem Sit-in für den Frieden teilgenommen. Das teilte die Agentur Ucanews jetzt mit. Die friedliche Demonstration habe nicht nur Christen zusammengebracht, sondern auch Hindus und Moslems, so der Bischof von Pune Valerian D’Souza. Ein Moslemvertreter sagte bei der Kundgebung, Christen hätten zu spät ihre Stimme gegen die Gewalttaten erhoben; ein Hinduvertreter verurteilte vor allem die Angriffe gegen Priester und Ordensfrauen. Er versicherte den Christen, auf die Regierung Druck ausüben zu wollen. (ucanews)

Vietnam
Nach Monaten der Spannungen sehen die Bischöfe des Landes nun positive Perspektiven im Dialog mit dem kommunistischen Regime. Das geht aus einem Brief des Vorsitzenden der Bischofskonferenz und Erzbischofs von Hanoi, Joseph Ngo Quang Kiet, an die vietnamesischen Gläubigen hervor. Nach dem Treffen der Bischöfe mit dem vietnamesischen Premier Nguyen Tan Dung sei man nicht mehr in einer Sackgasse, heißt es in dem Schreiben vom Freitag. Allerdings gebe es noch viele Stolpersteine und es seien „Weisheit und Durchhaltevermögen“ gefragt. – Die staatlich kontrollierten Medien hingegen hatten das Treffen als „Schulstunde“ des Premiers für die Bischöfe dargestellt, wie sie sich zur verhalten hätten. In Vietnam schwelt seit August ein Streit um in den fünfziger Jahren zwangsbeschlagnahmtes Kirchengut. (asianews)

Amerika

El Salvador
Drei Wochen vor Beginn eines Lateinamerika-Gipfels in San Salvador nennt jetzt die Kirche ihre Wünsche. Die Staats- und Regierungschef sollten bei ihrem Treffen auch über menschliche Werte und über das Thema Sexualerziehung von Jugendlichen sprechen, findet Erzbischof Fernando Saenz Lacalle. Es sei wichtig, dass Jugendliche auf seriöse Weise über Sexualität informiert würden – „in Form wirklicher Erziehung, nicht als Perversion“. Die angekündigten Gegendemonstrationen sollten, so hofft der Erzbischof, „möglichst nicht zu Chaos führen“. (rv)


Die obigen Texte basieren auf unserer Nachrichtensendung Treffpunkt Weltkirche” täglich um 16 Uhr. Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, ADN-Kronos, Upi, Cns, Uca, Misna, Osservatore Romano – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.


Buchbesprechung:

Titel: Ich höre nicht auf, an den lebendigen Gott zu glauben
Autor: Edward Schillebeeckx
Verlag: Echter-Verlag 2006
Preis: ca. 10 €
Rezensent: P. Max Cappabianca OP

Edward Schillebeeckx gehört zu den bedeutendsten Theologen des 20. Jahrhunderts. Er war Berater von Kardinal Alfrinkwährend des Zweiten Vatikanischen Konzils und prägte mit seinen Schriften das Denken einer Generation von Theologen. Dem Echter-Verlag kommt das Verdienst zu, ein Interview aus dem Jahre 2005 ins Deutsche übertragen zu haben. Es gibt Einblick in sein Denken und Suchen, das geprägt ist von einem grenzenlosen Vertrauen auf den lebendigen Gott des Evangeliums. Der Dominikaner hatte mit drei Verfahren in der Glaubenskongregation zu kämpfen, die eingestellt wurden, und auch heute noch halten ihn viele für nicht ganz „katholisch“. Das Gespräch, das Francesco Strazzari führte, offenbart: Es ging ihm nie um Opposition um der Rebellion willen, sondern – ganz dem Motto seines Ordens getreu – um Wahrheit. Und so gibt dieses lesenswerte Interviewbändchen Zeugnis von dieser leidenschaftlichen Suche, die das Leben dieses großen Theologen kennzeichnet.

 






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