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Meldungen vom 7.10.2008

- Bibelsynode macht kreative Vorschläge -
- Indien: Die Christenverfolgung geht weiter -
- China: Mehr Christen als Kommunisten? -


Verantwortlich: P. Eberhard v. Gemmingen SJ / Stefan von Kempis
Redaktion:
Stefan von Kempis
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr.

BISCHOFSSYNODE:

Synode: Pressesprecher erwartet konkrete Ergebnisse
Die Weltbischofssynode zum Thema „Wort Gottes“ wird konkrete Ergebnisse für Kirche und Gesellschaft bringen. Das hofft der Salesianer-Pater Markus Graulich, Pressesprecher der Synode für den deutschen Sprachraum. Schon am ersten Tag habe es interessante Vorschläge von Bischöfen aus verschiedenen Kontinenten gegeben, etwa Leitlinien für die Predigt oder Ideen zur Inkulturation der Bibel. Birgit Pottler hat Dienstag Mittag nach drei der insgesamt 24 Vollversammlungen mit Pater Graulich gesprochen.

Pater Graulich, Sie sind sozusagen der Sprecher für die deutschsprachigen Journalisten und haben die Aufgabe, das Synodengeschehen zusammen zu fassen. Am ersten Tag ging es los mit Stellungnahmen und Statements aus den verschiedenen Kontinenten. Konnte man da eine einheitliche Linie, was die Situation angeht, erkennen? Oder sind diese Relationen alle völlig unterschiedlich gewesen?
„Die Relationen waren insoweit unterschiedlich, als Sie von unterschiedlichen Situationen sprechen. Ich denke, ein großes Thema dieser sog. „Relationen der Kontinente“ war: Wie können wir Bibel und heutige Kultur vermitteln? In Afrika gibt es eben Probleme vor dem Hintergrund der Naturreligionen, in Europa und Amerika ist es der Säkularismus. Dann die protestantischen Sekten und so weiter. Verschiedene Dinge, die die Kirche jeweils anders herausfordern. Es geht dabei aber darum, die Bibel zu vermitteln.“
Diese unterschiedliche Situation in den Kontinenten, ist das etwas, was diese Synode bereichert? Oder ist es eher erschwerend für ein gemeinsames Ergebnis?
„Ich habe das als bereichernd empfunden. Denn dadurch wird klar, wo die Einzelnen stehen. Und das ist ja gerade auch der Sinn der Synode, diese Erfahrungen zusammen zu tragen. Was kann jetzt hilfreich sein in all diesen verschiedenen Situationen, die sich eben ergeben und in denen die Kirche lebt.“
Es begannen im Anschluss an diese Berichte aus den Kontinenten die einzelnen Wortmeldungen der Bischöfe. Ist da eine klare Linie abzusehen?
Die Beiträge der Synodenväter haben heute angefangen. Es gab heute Morgen dreiundzwanzig Wortmeldungen, die sich vorwiegend auf den ersten Teil des Instrumentum Laboris bezogen: Also vorwiegend zu allgemeinen Fragen. Da geht es tatsächlich um die Bibel als ein Ganzes. Dann auch die Frage: Wie können wir die Bibel wirklich den Menschen vermitteln? Einer hat gesagt: Früher gab es viele Sprichworte, die sich auf die Bibel bezogen. Die versteht heute keiner mehr. Also: Wie können wir die Bibel wieder in die Kultur des Volkes eindringen lassen? Dann die Frage der Predigt und die Verbindung zwischen Verkündigung und Lehramt.“
Was glauben Sie, wird in den nächsten zweieinhalb Wochen geschehen, was werden konkrete Schritte sein?
„Es wurden ja heute schon einige konkrete Vorschläge gemacht von den Synodenvätern. Man hat zum Beispiel ein Direktorium für die Predigt vorgeschlagen. Man hat vorgeschlagen, dass es internationale Kongresse über das Wort Gottes geben soll, nicht für Fachexegeten, sondern wie die eucharistischen Kongresse. Treffen ,mit der Bibel im Mittelpunkt. Man hat Schritte für ein katholisches Verständnis der Bibel vorgeschlagen, um den Fundamentalismus verhindern zu helfen. Es gibt viele Vorschläge für die Inkulturation der Bibel. Also, da wird sehr viel Konkretes herauskommen. Aber es ist heute erst der erste Tag, und das waren erst ein Zehntel der Synodenväter. Wir haben noch neunzig Prozent vor uns, plus die Kleingruppen.“
Was ist die Rolle des Papstes?
„Der Papst ist ein äußerst aufmerksamer Zuhörer. Er hat ja bisher nur die einleitende Meditation gehalten. Ob er sich dann bei den freien Beiträgen zu Wort meldet, müssen wir abwarten. Aber er ist ein sehr aufmerksamer Zuhörer und ein aufmerksamer Präsident dieser Synode. Die Bischöfe fühlen sich ernst genommen von seiner Art anwesend zu sein." (rv)
Hier zum Nachhören

Synode: Söding, keine Steinbruch-Exegese
Distanzierung von fundamentalistischen Gruppen in und außerhalb der Kirche und den Ruf nach mehr Engagement für biblische Bildung – diese Tendenzen hat der deutsche Bibelwissenschaftler Thomas Söding zu Beginn der Weltbischofssynode im Vatikan ausgemacht.
Der Professor für Biblische Theologie in Wuppertal ist Mitglied in der Internationalen Theologenkommission und zum zweiten Mal eingeladener Experte der Synode. Zu seinen Aufgaben gehöre eine „theologische Expertise“, sagt er im Gespräch mit Radio Vatikan. Die Experten sollten die Redebeiträge der Bischöfe auswerten, „einen Zusammenhang herstellen und auf Leerstellen hinweisen“. Die Bischofsversammlung biete „Weltkirche im Kleinen“. So unterschiedlich die Situationen auf den Kontinenten sei, das Thema „Wort Gottes in Sendung und Mission der Kirche“ könne Einheit stiften und sei auch ein Zeichen im ökumenischen und interreligiösen Dialog, so Söding. Zum Umgang mit den biblischen Schriften sagte er, es ginge darum, den „Verstand einzuschalten, Geschichte nicht zu überspringen“ und zu versuchen, „den Geist des Jesaja oder des Paulus wirklich in Erfahrung zu bringen“. (rv)
Birgit Pottler hat am Rand der Synode mit Thomas Söding gesprochen

Synode: Gerl-Falkovitz, „Erfahrungen austauschen“
Auf neue Impulse für Verkündigung und Religion in der modernen Gesellschaft – auch aus anderen Kontinenten – hofft die deutsche Philosophin Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz. Sie lehrt in Dresden Religionsphilosophie und nimmt als Hörerin (Auditorin) an der Weltbischofssynode im Vatikan teil. (rv)
Birgit Pottler hat mit Gerl-Falkovitz über ihre Ewartungen an die Debatten gesprochen


THEMEN DES TAGES:

Indien: Das Drama geht weiter – unbemerkt
Tausende von Christen flüchten in Indien in die Wälder, um Schutz vor der Gewalt durch extremistische Hindu-Banden zu suchen – und die Welt guckt zu. Trotz erhöhter Polizei-Präsenz und beruhigenden Reden in Neu-Delhi sind Christen in mehreren indischen Bundesstaaten weiter schutzlos systematischen Angriffen ausgesetzt, sagt Bernardo Cervellera, Leiter der Vatikan-nahen Nachrichtenagentur „Asianews“.
„Die Lage ist tragisch in Indien: jeden Tag Morde, jeden Tag Zwangs-„Bekehrungen“ zum Hinduismus unter Waffengewalt. Es gibt schon viele Märtyrer, die einen solchen Schritt verweigert haben und deswegen umgebracht worden sind. Dann sind da die vielen Obdachlosen: Menschen, die geflohen sind, weil man ihre Häuser zerstört hat, und die jetzt im Bundesstaat Orissa in den Wäldern leben – mit Krankheiten und ohne Nahrung, mindestens 30.000 Menschen. Und dann sind da die Christen in Flüchtlingslagern, wo sie ebenfalls von Hindu-Radikalen angegriffen werden. Eine wirklich sehr tragische Lage und nicht ohne böse Ironie, denn ausgelöst wurde das alles dadurch, dass Hindus die Christen des Mordes an einem Hinduführer beschuldigten, und dann kam raus, dass stattdessen Maoisten diesen Mord begangen hatten. Ein völlig ungerechtes Blutvergießen.“
Im Vatikan sieht man mit Schrecken, wie die dramatischen Nachrichten aus Indien von der Weltöffentlichkeit so gut wie gar nicht wahrgenommen werden. „Heutzutage gibt es Kampagnen für Tierschutz und alles mögliche“, sagt Erzbischof Angelo Amato von der Heiligsprechungs-Kongregation, „nur für bedrohte Christen gibt es keine Kampagnen.“ Pater Cervellera hat dafür eine Erklärung parat: „Die indischen Politiker, egal ob auf Bundes- oder auf lokalem Level, haben politische Motive, die sie dazu anhalten, bloß nicht zu viel zu tun, denn es stehen Wahlen vor der Tür, und da darf man Hindu-Wähler nicht vergrätzen. Das geschieht dann eben um den Preis, dass Christen abgeschlachtet werden. Aber was die Gleichgültigkeit der internationalen Gemeinschaft und vor allem des Westens betrifft – da ist es so, dass Gewalt gegen Christen oft als sekundäres Problem gilt. Religionsfreiheit – und damit auch das Leben von Christen – scheint weniger wichtig als Wirtschaft oder Politik. Gott wird ja auch im Westen langsam eliminiert, so dass man denkt: Wenn auch diese religiösen Gemeinschaften massakriert werden, ist das doch nicht so wichtig, denn die Welt besteht letztlich doch aus der Macht des Geldes und der Wirtschaft.“ (rv)
Hier zum Nachhören

Vatikan: Debatte um Pius XII.
Die Vorbereitungen laufen für die Feiern zum 50. Todestag von Papst Pius XII. Am Donnerstag wird Benedikt XVI. in der Petersbasilika eine Messe zur Erinnerung an seinen Vorgänger feiern. Der Postulator im Seligsprechungsverfahren für Pius, Jesuitenpater Paolo Molinari, spricht von einem guten Fortgang des Prozesses.
„Am 8. Mai 2007 ist im Vatikan die Generalkongregation der Kardinäle und Bischöfe zusammengetreten; sie besteht aus 13 Mitgliedern, die aus sechs verschiedenen Ländern kommen. Dabei wurde die so genannte „Positio“ untersucht und damit das Leben, das Wirken und die Heiligkeit von Pius XII. Das Ergebnis war einhellig positiv und voll des Lobes. Es ist ja auch sehr bemerkenswert, dass zum fünfzigsten Todestag von Pius Papst Benedikt XVI.  selbst die Messe feiern wird, um so an seinen großen, verdienten Vorgänger zu erinnern und ihn zu ehren.“
Neuere Forschungen zeigten immer deutlicher, wie sehr sich der Pacelli-Papst in der schweren Zeit des Zweiten Weltkriegs für Frieden und für Verfolgte eingesetzt habe, so Molinari. Dagegen zitieren internationale Nachrichtenagenturen den israelischen Oberrabbiner von Haifa, Schar Jischuw Cohen, dieser habe sich nach seinem Auftritt vor der vatikanischen Bischofssynode am Montag Abend gegen eine mögliche Seligsprechung von Pius XII. ausgesprochen. Uns gegenüber meinte der Rabbiner zu diesem Thema:
„Ich finde: Dieses Kapitel in der christlichen und der europäischen Geschichte sollte nicht vergessen werden. Solange diejenigen, die für die Opfer stehen – ihre Kinder und ihre Familien – dagegen sind, wird es in Israel kaum Befürworter für eine Ehrung (Pius XII.`) geben. Es ist eine innere christliche Angelegenheit, und ich kann da nur einen Rat geben, nicht mehr; aber es gibt bei einer Mehrheit der Juden eine große Sensibilität in diesem Zusammenhang wegen des Holocaust’.“ (rv)
Hier zum Nachhören


AUS UNSERM ABENDPROGRAMM:

USA/UNO: „... alles nur halb so schlimm?“
Finanzkrise, neuer Kalter Krieg, Terrorismus... wird es immer schlimmer auf der Welt? Nicht, wenn man genau hinguckt. US-Forscher von der Universität Maryland haben Daten über weltweite Gewalt zusammengetragen – und herausgefunden: Seit Mitte der 80-er Jahre geht die Zahl von Kriegen, egal welcher Art, zurück. Und wir sind im Moment – global gesehen – auf dem niedrigsten Level von Gewalt seit den 50-er Jahren. Wollen Sie noch mehr hören? Ein neuer Blick auf die Welt, mit Material des US-Autors Fareed Zakaria. (rv)
Hier zum Nachhören

USA: Die Schäfchen vom Capitol Hill
Das Gesetz zur Rettung von Wallstreet ist durch. Nun geht das Bangen weiter, wen es denn noch so alles treffen wird. Kurz vor der Entscheidung vom vergangenen Freitag hatte Bischof William Murphy von Rockville Centre, New York, der Vorsitzende des Komitees für Gerechtigkeit und menschliche Entwicklung der US-Bischöfe, an die Politiker einen Brief geschrieben. Darin bat er eindringlich, die „menschlichen und moralischen Konsequenzen” ihrer Entscheidung in Betracht zu ziehen. Außerdem forderte er, dass die für die Krise Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden. Und er erinnerte an die Prinzipien von Solidarität und Subsidiarität. Ob der Brief gelesen wurde? Pastor Barry Black ist der derzeitige geistliche Berater im US-Senat, ein ehemaliger Militärkaplan und Angehöriger der Mormonen. Er warnt in einem Interview mit „Interfaith Voices“ davor, den spirituellen Tiefgang von Senatoren und Politikern überhaupt zu unterschätzen. (rv)
Hier der Beitrag von Stefan Kempis zum Nachlesen und-hören


DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Vatikan/UNO
Die Vereinten Nationen brauchen eine Reform, „um effektiver auf die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts antworten zu können“. Das sagte der Ständige Vatikan-Beobachter bei der UNO am Montag vor der Generalversammlung in New York. Erzbischof Celestino Migliore beklagte auch jüngste Rückschläge bei Abrüstungsgesprächen und eine Aufweichung des Abkommens über die Nicht-Weitergabe von Atomwaffen. Mit Nachdruck trat Migliore für eine stärkere „Globalisierung der Solidarität mit den Armen“ auf der Welt ein. (rv)

Europa

Deutschland
Der Mainzer Kardinal Karl Lehmann und der Fuldaer Bischof Heinz Josef Algermissen haben den Ständigen Diakonat gewürdigt. Anlass ist eine bis Mittwoch gehende Tagung der Theologischen Fakultät Fulda und der Bundesarbeitsgemeinschaft für den Ständigen Diakonat. Lehmann sagte, der Diakon repräsentiere Christus in seinem demütigen und selbstlosen Dienst an den Menschen, was die Verkündigung des Wortes und den Gottesdienst mit einschließe. Die Kirche habe allen Grund zur Dankbarkeit gegenüber den vielen Diakonen mit ihren Ehefrauen und Familien, die nicht nur allgemeine Dienste in der Kirche verrichteten, sondern „sich durch die Annahme der Berufung zum Diakon entschieden an Jesus Christus und die Kirche zu binden“, so der Kardinal. Algermissen betonte, der Diakon müsse ein Gespür für die materiellen, geistigen und geistlichen Nöte der Menschen haben und diese in der Kirche zu Gehör und zu Bewusstsein bringen. In der frühen Kirche sei der Diakon als „Auge der Kirche“ bezeichnet worden. (kna)
Die Caritas wünscht eine Erhöhung des Kinderzuschlags. Das sagte der Präsident des Deutschen Caritasverbandes (DCV), Peter Neher, vor Journalisten in Berlin, als er ein neues Konzept zur Bekämpfung von Kinderarmut vorstellte. Neher kritisiert, dass die aktuellen Regelsätze für Kinderzuschläge den Bedarf nicht decken. Sie müssten an die realen Ausgaben von Familien sowie an die steigende Inflationsrate angepasst werden. „Wir wollen mit dem neuen Kinderzuschlag zusammen mit dem Kindergeld eine einkommensabhängige Kindergrundsicherung erreichen“, so Neher wörtlich. Auch die Förderung der individuellen Begabungen von Kindern aus benachteiligten Familien dürfe nicht zu kurz kommen. Neher fordert Bund, Länder und Kommunen zu gemeinsamen Maßnahmen auf, damit auch arme Kinder wirkliche Teilhabe- und Bildungschancen erhalten. - Der Kinderzuschlag ist eine staatliche Ergänzungsleistung zum Kindergeld für einkommensschwache Familien, die nicht zur Gruppe der Hartz-IV-Empfänger gehören. (pm)
Die Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF) will sich stärker für Iraner einsetzen, die in Deutschland Christen geworden sind und denen eine Abschiebung in ihr Heimatland droht. Das hat der VEF-Vorstand in Kassel beschlossen. Diesen Flüchtlingen werde im Asylverfahren teilweise unterstellt, dass sie nur Christen geworden seien, um in Deutschland Asyl zu erhalten. Ihnen werde geraten, sich nicht öffentlich zum christlichen Glauben zu bekennen, denn dann könnten sie im Iran sicher leben. Der Freikirchen-Verband weist in einer Mitteilung vom Montag diese Argumentation als „problematisch“ zurück. Übliche Menschenrechtsmaßstäbe würden nicht berücksichtigt. Im August hatte sich die VEF bereits für die Aufnahme von Irak-Flüchtlingen in der EU eingesetzt, die wegen ihres christlichen Glaubens in ihrer Heimat verfolgt werden und in Nachbarländer geflohen sind. - Viele freikirchliche Gemeinden sind laut VEF bereit, ausländische Christen und Gemeindegruppen zu integrieren. (idea)

Österreich
Kirche und Theologie müssten sich auch in Europa stärker den ökonomischen und politischen Herausforderungen von heute stellen. Das sagte der Wiener Moraltheologe Gunter Prüller-Jagenteufel im Rahmen einer jüngsten Tagung von Vertretern der so genannten „Theologie der Befreiung“ in Sankt Gabriel bei Mödling. Dabei gelte es, Kritik an einer Weltwirtschaft zu üben, die Menschen und Natur ausbeute. Auch seien klare theologische Statements gefordert, wenn es um Fragen der Zuwanderung oder das Problem der Neuen Armut gehe. Diejenigen, die „unter die Räder kommen“ dürfen nicht ihrem Schicksal überlassen werden, so Prüller-Jagenteufel wörtlich. - Auf der dreitägigen Veranstaltung diskutierten mehr als 50 Teilnehmer zum Thema „Die Gegenwart Christi in den Armen – eine Herausforderung für die Theologie“. (kap)

Russland/Georgien
Die Anerkennung von Südossetien und Abchasien als autonome Republiken von Seiten des Kreml hat kirchenrechtlich zunächst keine Folgen. Die russisch-orthodoxe Kirche, die sich gewöhnlich eng am Staat orientiert, will die Bistümer der beiden so genannten Republiken nicht in ihren Zuständigkeitsbereich aufnehmen. Das beschloss der Heilige Synod jetzt in Moskau. Danach verbleiben die beiden orthodoxen Kirchen der von Georgien abtrünnigen Republiken unter der Hoheit der georgischen orthodoxen Kirche. Nach Medienberichten hat die russisch-orthodoxe Kirche das Ansinnen ihrer Schwesterkirchen aus Südossetien und Abchasien abgelehnt, um sich nicht das Wohlwollen der Orthodoxen in Georgien zu verscherzen. Diese seien nämlich, so Medienanalysen, die einzigen Verbündeten der russischen Orthodoxie in der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS). (ansa)

Litauen
Die Bischöfe bitten das Wahlvolk, nicht aus lauter Enttäuschung über die herrschenden Politiker populistischen Parteien ins Netz zu gehen. „Die Entrüstung über das Benehmen einiger Politiker ist zwar legitim“, so ein Hirtenbrief der Bischöfe im Vorfeld der Parlamentswahlen vom kommenden Sonntag. Aber Wählen dürfe nicht von Reflexen und Wut geleitet sein, sondern brauche Augenmaß und Verantwortung. Darum raten die Bischöfe bis zum Wahltag zu einer Woche des Gebets. (apic)

Türkei
Tarsus und Antiochien erleben zu Beginn des Paulusjahrs einen richtiggehenden „Boom“ von Pilgern. Allein im September hätten über dreißig Pilgergruppen auf den Spuren des heiligen Paulus die zwei Stätten besucht, und die Anmeldungen stiegen konstant. Unter den Besuchern war auch eine neunköpfige Delegation deutscher Bischöfe, angeführt vom Kölner Kardinal Joachim Meisner. (fides)

Afrika

Das Problem von Flucht und Vertreibung darf nicht verharmlost werden. Das sagte der der Erzbischof von München und Freising, Reinhard Marx, am Montag zum Auftakt des Monats der Weltmission in Bayern. Als Mitglieder der Weltkirche seien auch die Katholiken in Deutschland verpflichtet, Auswanderern zu helfen, die in ihrer Heimat mit Entbehrung, Naturkatastrophen, Krieg und Gewalt konfrontiert worden sind. Denn „wo ein Glied leidet, leiden alle mit“, so Marx wörtlich. Gerade die afrikanischen Länder seien von Kriegen und Vertreibung betroffen. Die Kirche habe die Aufgabe, sich der Not der Menschen anzunehmen. Man müsse dort helfen, wo Flüchtlinge sind. Der Erzbischof forderte gerechte Strukturen, Bildungsangebote, Hilfe zur Traumabewältigung und Unterstützung von Versöhnungsarbeit. (pm)

Naher Osten

Irak
Die Bischöfe sind besorgt über Änderungen im Wahlrecht. Die Abschaffung des Artikels 50 aus dem Gesetz über die Wahl der Provinzräte beraubt die Christen de facto ihres Anrechts auf 13 Sitze. Der Patriarchalvikar von Bagdad, Weihbischof Shlemon Warduni, will in diesen Tagen mit wichtigen Moslem-Vertretern in der Hauptstadt darüber sprechen. „Es sollen sich alle bewusst sein, dass uns Christen hier unsere Rechte verweigert werden“, so der chaldäische Weihbischof. Vertreter zahlreicher Minderheiten haben sich mit den Christen solidarisch erklärt. Die Lage der christlichen Minderheit im Irak ist sehr heikel; oft sind sie Schikanen und Verfolgungen ausgesetzt. Hunderttausende von Christen flüchten innerhalb des Iraks oder ins benachbarte Ausland, weil nichtchristliche Iraker ihnen zu verstehen geben, dass Christen im Zweistromland nicht mehr erwünscht sind. (sir)

Israel
Die Jerusalemer Grabeskirche ist akut einsturzgefährdet. Darauf weist die Tageszeitung „Ha’aretz“ an diesem Dienstag hin. Feuchtigkeit und fehlende Instandhaltungsarbeiten setzten dem jahrhundertealten Bauwerk zu. Schon seit Jahren riefen immer neue Kommissionen drängend nach einer Stabilisierung der Grabeskirche, die sich über dem Ort der Kreuzigung und Beisetzung Jesu erhebt. Dafür bräuchte es aber eine Absprache der heftig zerstrittenen christlichen Konfessionen, die den Bau gemeinsam verwalten. Die israelischen Behörden haben schon ihre Bereitschaft signalisiert, die Arbeiten zu subventionieren, wenn es eine Einigung geben sollte. (ansa)

Asien

China
Die Zahl der Christen liegt in der Volksrepublik jetzt höher als die Zahl der Mitglieder in der Kommunistischen Partei. Das behaupten zumindest statistische Forschungszentren in den USA. Sie beziffern die Zahl der chinesischen Christen auf ca. 130 Millionen. Die Kommunistische Partei, die seit 1949 in China an der Macht ist, kommt hingegen nur auf 74 Millionen Mitglieder. Das Regime in Peking setzt dagegen die Zahl der Christen weit niedriger an: Sie spricht von 21 Millionen. Davon gehörten 16 Millionen zur regime-nahen Protestantischen Vereinigung und fünf Millionen zu ihrem katholischen Gegenstück. (agi)

Afghanistan
Die Taliban lösen ihre Verbindungen zur Terrororganisation „Al Qaeda“. Das berichtet die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ in einem Hintergrundbericht unter Berufung auf CNN. Vertreter der Taliban und der afghanischen Regierung hätten sich Ende September in Mekka getroffen und über eine mögliche Beilegung des blutigen Konflikts in Afghanistan geredet. Saudi-Arabien habe die Gespräche vermittelt. Vertreter des Talibanführers Mullah Omar hätten bei dem Treffen gesagt, ihre Gruppe sei nicht mehr mit El Kaida und Osama Bin Laden verbunden. CNN berichtete weiter, dass es möglicherweise weitere Treffen zum Afghanistan-Konflikt in Saudi-Arabien geben werde. In Berlin sollen heute eine Verlängerung des Mandats der Sicherheitsunterstützungstruppe (ISAF) in Afghanistan um ein weiteres Jahr und eine Erhöhung des Bundeswehrkontingents auf 4.500 Soldaten beschlossen werden. Die Schutztruppe ISAF war 2001 vom UN-Sicherheitsrat begründet worden. Ihre Aufgabe ist es, die gewählte Regierung Afghanistans bei der Herstellung und Aufrechterhaltung eines sicheren Umfelds im Land zu unterstützen. (faz/cnn)

Ozeanien

Australien
Tausende Christen verschiedener Konfessionen sind in Melbourne gegen eine Freigabe der Abtreibung auf die Straße gegangen. Das Parlament des Bundesstaats Victoria in Südaustralien berät an diesem Dienstag über eine Straffreiheit von Abtreibungen in den ersten 24 Wochen. In der Kathedrale von Melbourne trafen sich die Demonstranten mit Bischof Denis Hart zu einem Gebet für das Leben. Die katholische Kirche von Melbourne verspricht, allen Frauen beizustehen, die sich trotz großer Schwierigkeiten für eine Fortsetzung ihrer Schwangerschaft entschieden. Kirchliche Krankenhäuser und Gesundheitszentren stünden jedenfalls nicht für die Durchführung von Abtreibungen zur Verfügung – ganz gleich, was das Parlament in dieser Sache beschließe. (rv)

Amerika

Bolivien
Ein Ausweg aus der Staatskrise ist nicht in Sicht. Die Verhandlungen des linksorientierten Präsidenten Evo Morales mit vier Präfekten der autonomiebestrebten Departements im Osten und Süden des Landes sind vorerst gescheitert. Ein nächster Gesprächstermin wurde nicht anberaumt, wie der Minister für ländliche Entwicklung, Carlos Romero, mitteilte. Die Verhandlungen zwischen Morales und den Vertretern der rechten Opposition waren im September in Gang gekommen, nachdem 19 Menschen bei den gewaltsamen Ausschreitungen zwischen Regierungsanhängern und Vertretern der Autonomiebewegung ums Leben gekommen waren. - Morales plant, die Einnahmen der wirtschaftlich starken Gebiete im Südosten für die Armutsbekämpfung in ganz Bolivien einzusetzen. Dagegen fordern die oppositionsgeführten, reichen Landesteile ihre wirtschaftliche Autonomie. (dw)


Die obigen Texte basieren auf unserer Nachrichtensendung Treffpunkt Weltkirche” täglich um 16 Uhr. Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, ADN-Kronos, Upi, Cns, Uca, Misna, Osservatore Romano – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.


Buchbesprechung:

Titel: Geheimnis und Gefolgschaft. Die Kraft der Sakramente
Autor: Scott Hahn
Verlag: Sankt Ulrich Verlag 2006
Preis: ca. 17 €
Rezensent: P. Max Cappabianca OP

Zwei Jahre ist es bereits, dass die deutsche Übersetzung eines Buchs von Scott Hahn zu den sieben Sakramenten erschienen ist. Und doch lohnt es sich, auch jetzt noch auf dieses Werk hinzuweisen: Es ist nämlich so völlig anders als das meiste, was in deutschen Buchläden zum Thema zu finden ist. Der Bibelprofessor und Autor des Werkes – er konvertierte 1986 zum Katholizismus – stellt die Sakramente als göttliche Eidversprechen dar. In ihnen zeigt sich die persönliche Lebensgemeinschaft mit Gott.
Mit amerikanischer Unbefangenheit entfaltet der Autor, was das konkret in seinem eigenen Leben bedeutet hat und auch für den Leser bedeuten könnte. Man sollte sich nicht an den zuweilen unkonventionellen Formulierungen stören, auch erhebt das Buch nicht den Anspruch, Fachtheologen zufrieden zu stellen. Das Buch kann vielmehr helfen, neue Zugänge zu den sieben Sakramenten zu finden – und das anhand eines sehr persönlich gehaltenen und gerade so glaubwürdigen Glaubenszeugnisses.

 






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