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![]() Meldungen vom 4.4.2009 - Afghanistan: Ehegesetz gefährdet Frauenrechte - - Malaysia: Neue Regierung gegen altes Problem - Verantwortlich: P. Eberhard v. Gemmingen SJ / Stefan von Kempis Redaktion: Anne Preckl Redaktionsschluss 16.00 Uhr Die folgenden Texte basieren auf unserer Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr. THEMEN DES TAGES: Vatikan: Geschichtsschreibung über Konzil aktualisieren Großbritannien: Erzbischof Nichols möchte eine Anschlussstelle sein „Einige Einwände gegen die Kirche werden vor allem hier in London laut. In vielen Teilen des Landes gibt es gute Beziehungen zwischen den Kirchen und öffentlichen Autoritäten, doch hier scheinen sie angespannter zu sein. Ich hoffe, dass ich eine Anschlussstelle sein kann zwischen der Kultur der Hauptstadt und dem Leben des Glaubens in der Hauptstadt, zusammen mit den Führern des Glaubens und der Kirche.“ Nichols war 1992 und 2000 bereits als Weihbischof im britischen Hauptstadt-Bistum Westminster tätig. Er löst Kardinal Cormac Murphy O'Connor ab, der sein Amt altersbedingt niederlegte. (rv) Deutschland/Afghanistan: Neues Ehegesetz tritt Frauenrecht mit Füßen „Wir sind auf der einen Seite entsetzt, weil wir eigentlich durch unsere Öffentlichkeits- und Politikarbeit in den letzten Jahren viel erreicht haben. Auf der anderen Seite bemerken wir eine Gleichgültigkeit der internationalen Gemeinschaft, deren Unterstützung in den letzten sieben Jahren sehr stark abgenommen hat, wenn es um die Verwirklichung von Frauenrechten geht.“ Afghanistans Präsident Hamid Karzai gilt eigentlich als westlich aufgeschlossen. „Medica Mondial“ hat in Afghanistan aber andere Erfahrungen gemacht. Caliskan: „Wir haben Karzai in den letzten sieben Jahren, in denen wir auch in Afghanistan in verschiedenen Provinzen tätig waren, nie als Unterstützung erlebt. Wir haben auch bei seinen öffentlichen Auftritten nicht gehört, dass er sich für Frauen einsetzt.“ Westliche Hilfsmaßnahmen für Afghanistan sind auch Thema des zur Stunde stattfindenden NATO-Gipfels in Baden-Baden. Die Bundesrepublik müsse stärker für den Schutz der Frauen in Afghanistan eintreten, so Caliskan: „Deutschland muss sich dazu ganz öffentlich äußern, Außenminister Steinmeier und Kanzlerin Merkel sind hier gefragt. Sie müssen Karzai unter Druck setzen, so wie es Hillary Clinton getan hat. Und zwar muss er dieses Gesetz zurückziehen. Der Gesetzestext ist zum Beispiel noch gar nicht bekannt und wird auch zurückgehalten. Es gibt da also noch einen Moment, in dem man Einfluss nehmen kann, dass dieses Gesetz zurückgenommen werden muss.“ (domradio/rv) Malaysia: Neuer Premier muss Rassismus-Problem lösen „Schon vor seinem Amtsantritt hat Najib Razak bereits verkündet, dass es ihm um ein geeintes Malaysia geht, dass er eine Politik machen will, die den Rassismus und die Bevorzugung der Malaien gegenüber den ethnischen Minderheiten überwindet. Razak scheint zu begreifen, dass die ethnischen Konflikte dem Land große Schwierigkeiten bereiten, also versucht er jetzt, Einheit herzustellen. Allerdings muss man sagen, dass auch der vorherige Premier Badawi diesbezüglich erst große Versprechen gemacht hat, die er dann nicht einhielt. Er hat sich als Premierminister letztlich nur für die Malaien eingesetzt. Auch der neue Regierungschef Razak hat nun dieses ehrgeizige Versprechen gemacht, er wolle sich für alle ethnischen Gruppen einsetzen. Ob er es wirklich schafft, für Gleichberechtigung zu sorgen, wird sich zeigen.“ Um sein Ziel zu verwirklichen müsse Razak auch auf parlamentarischer Ebene für mehr Demokratie sorgen, sagt Pater Andrew. Für ein geeintes Malaysia müsse Razak auch auf die Opposition zugehen und dafür sorgen, dass alle ethnischen Gruppen in der Regierung und im Abgeordnetenhaus vertreten seien. – Wie schon sein Vorgänger Badawi gehört auch der neue Premier Razak der Vereinten Malaiischen Nationalpartei (UMNO) an. Sie bezieht ihre Wählerschaft aus der malaiischen, muslimischen Bevölkerungsmehrheit, also der Gruppe, die im Vergleich zu ethnischen Minderheiten sozial besser gestellt ist und traditionell die Macht im Land hat. (rv) DIE NACHRICHTEN:VatikanPapst Benedikt hat einen neuen Präsidenten der Päpstlichen Akademie für Theologie ernannt. Es handelt sich um den 1944 in Siena geborenen, ordentlichen Professor Manlio Sodi. Der neue Präsident gehört der Ordensgemeinschaft der Salesianer Don Boscos an. An der Akademie hatte Sodi bisher den Lehrstuhl für Liturgie, Sakramente und Homiletik inne. (rv) EuropaGroßbritannien AfrikaDemokratische Republik Kongo Naher OstenIrak AsienPhilippinen Die obigen Texte basieren auf unserer Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche” täglich um 16 Uhr. Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, ADN-Kronos, Upi, Cns, Uca, Misna, Osservatore Romano – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören. Titel: Wörter machen Leute Wörter machen Leute, ein launiger Titel, der den Leser neugierig macht. Autor ist Peter Burke, sein Thema für unsere Buchbesprechung ein nicht gerade gewöhnliches, nämlich das Thema Sprache: Wie haben sich die verschiedenen europäischen Sprachen in ihrem kulturellen Umfeld zu Nationalsprachen entwickelt? Der Autor betrachtet die Zeit zwischen der Erfindung der Buchdruckerkunst – ca.1400 – und dem Erwachen des Nationalbewusstseins zur Zeit der Französischen Revolution, als auch die Idee von regelrechter Sprachplanung entstand. Peter Burke weist ein wachsendes Nationalbewusstsein schon in der frühen Neuzeit nach, als Latein als Standardsprache bei Gericht und in der Liturgie von Reformern als Benachteiligung der niederen Stände verstanden wurde. Das Interesse für die Volkssprachen wächst also zunehmend. Welche Aspekte der Autor zum kulturgeschichtlichen Hintergrund bei der Entwicklung der europäischenSprachen im einzelnen erläutert, kann hier nur bruchstückhaft angesprochen werden. Das Themenfeld ist riesig. Hier ein paar anregende Fragen: Stimmt der Topos „Die Sprache folgt der Fahne“, d.h. es entscheidet die politische Macht? Muss Sprachwandel als Verfall gedeutet werden, beispielsweise die Anglizismen im Italienischen und Deutschen? Verrät eine Sprache etwas über das Wesen ihres Sprechers, etwa im Sinne eines Nationalcharakters? Zu dieser Frage eine pittoreske Anekdote. In der frühesten bekannten Version heißt es: Der Kaiser spreche Spanisch mit seinem Gott, Italienisch mit seinen Höflingen, Französisch mit den Damen und Deutsch mit seinem Pferd. Noch etwas: Das Buch zeigt in einer Zeittafel -1450-1794-, wann das erste Buch in der jeweiligen europäischen Sprache gedruckt worden ist, seit wann Portugiesisch dieoffizielle Sprache von Brasilien (1757) ist, Russisch die Unterrichtssprache der Moskauer Universität ( 1767), Turin den ersten Rhetoriklehrstuhl (1734) für Italienisch einrichten konnte und schließlich Deutsch Staatssprache im Habsburger Reich wurde, nämlich erst 1784. Das Buch ist eine wichtige und sehr gut geschriebene Studie zum Thema Gesellschaft und Sprachen imEuropa der frühen Neuzeit.
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