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Meldungen vom 17.4.2009

- Vatikan: Protestnote aus Belgien -
- Hongkongs Bischof fordert Religionsfreiheit -
- Premiere: Neue C-Partei AUF bei Europawahl -


Verantwortlich: P. Eberhard v. Gemmingen SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Gudrun Sailer
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr.

THEMEN DES TAGES:

Vatikan: Belgien überreicht Protestnote
Belgiens Botschafter beim Heiligen Stuhl hat den Protest des belgischen Parlaments gegen die Aussagen Papst Benedikts über Kondome offiziell im Vatikan überreicht. Das Treffen auf rein diplomatischer Ebene fand bereits am Mittwoch statt, teilte das Staatssekretariat an diesem Freitag mit. Der belgische Botschafter, Frank de Coninck, übergab das Protestschreiben dem vatikanischen „Außenminister“, Erzbischof Dominique Mamberti.

Das belgische Parlament bezeichnet in einer offiziellen Entschließung die Äußerungen Papst Benedikts über Kondome bei seiner Afrikareise als „inakzeptabel“. Das Staatssekretariat nehme den Protest des belgischen Abgeordnetenhauses „mit Bedauern zur Kenntnis“, heißt es in der Mitteilung aus dem Vatikan. Insbesondere sei schade, dass ein Parlament es für angemessen halte, „auf der Grundlage eines isolierten und aus dem Zusammenhang gerissenen Interviewausschnitts“ den Papst zu kritisieren. Einige Gruppen hätten dieses Zitat „mit der klaren Absicht zur Einschüchterung benutzt, quasi um den Papst davon abhalten, sich über gewisse Themen von moralischer Tragweite zu äußern“, so das Kommunique in ungewöhnlich scharfen Worten.

Benedikt XVI. hatte bei seiner Afrikareise gesagt, das Aids-Problem lasse sich nicht durch die Verteilung von Kondomen regeln, vielmehr verschlimmere ihre Benutzung das Problem. Die Lösung für Aids sei in zwei Richtungen zu suchen, einerseits in der Humanisierung der Sexualität, andererseits in einer wahren Freundschaft zu den Betroffenen. „Ohne diese moralische und erzieherische Dimension wird der Kampf gegen Aids nicht gelingen“, hält das Schreiben aus dem Staatssekretariat fest.

In einigen Ländern hätten die Aussagen des Papstes „eine beispiellose Medienkampagne entfesselt“, die sich fast ausschließlich auf das Präservativ bezog. Tröstlicherweise hätten aber die Afrikaner, die „wahren Freunde Afrikas“ und „einige Angehörige der wissenschaftlichen Gemeinde“ die Aussagen des Papstes verstanden und geschätzt. Ausdrücklich würdigt das Staatssekretariat die regionale Bischofskonferenz von Westafrika (CERAO). Diese hatte dem Papst für seine „Botschaft der Hoffnung“ gedankt. (rv)
Hier zum Nachhören

Deutschland: Müller, (Juden-)Mission bedeutet nicht überreden, sondern Zeugnis ablegen
Auch im Dialog mit den Juden können Katholiken das Christusbekenntnis der Kirche nicht in Frage stellen. Das legte Bischof Gerhard Ludwig Müller von Regensburg nun noch einmal in einem Radiointerview dar. Der Ökumene-Beauftragte der Deutschen Bischofskonferenz hatte am Dienstag eine Erklärung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken kritisiert. Dieses hatte sich deutlich gegen jede Form der Judenmission ausgesprochen. Im Gespräch mit dem Kölner Domradio warnte Bischof Müller davor, wesentliche Glaubensaussagen zu relativieren.

„Der Begriff Judenmission ist historisch sehr belastet, aber man muss an die Ursprünge von Mission zurückgehen – dann klingt das positiv. Denn Jesus hat seine Jünger gesandt zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel, wie es in den Evangelien heißt, und später nach der Auferstehung zu den Völkern, weil er der Retter und Erlöser der Menschen ist. Deshalb bedeutet Mission nicht einfach ein „Bearbeiten“ und „Auf-andere-Menschen-Einreden“, sondern es bedeutet Zeugnis und Verkündigung für das Große, das Gott für uns Menschen in und durch Jesus Christus getan hat.“

Zwischen Mission in Bezug auf die Juden als alttestamentliches Gottesvolk und in Bezug auf die übrigen Völker bestehe ein universaler Zusammenhang. Respekt vor dem Judentum sei im Dialog aber unabdingbar, hob Müller hervor.

„Hier kann es nur darum gehen, dass wir einfach Respekt haben vor der Gewissensentscheidung, dem Glaubensbewusstsein der je anderen Menschen in den verschiedenen Glaubensgemeinschaften - der jüdischen und der christlichen. Dass wir uns gegenseitig mit viel Vertrauen begegnen und uns vergewissern, dass wir eine gemeinsame Wurzel haben, wenn wir eben auch an einer bestimmten Wegmarke einen anderen Weg gehen, aber dass wir einen gemeinsamen Ursprung haben und dass auf uns auch eine gemeinsame Aufgabe wartet. Wir sollen nämlich in der gegenwärtigen säkularisierten oder polytheistischen Welt den Glauben an den einen Gott bezeugen, ihn verkünden, ihn leben und vor allem auch für die Würde des Menschen eintreten, der nach unserem Glauben – sowohl dem jüdischen als auch dem christlichen – in der Gott-Ebendbildlichkeit des Menschen begründet ist.“ (domradio)

Indien: Armut ist größeres Thema als Religion
Die Religion spielt keine große Rolle bei den Wahlen in Indien. Das sagte der Generalsekretär der katholischen Bischofskonferenz in Indien im Gespräch mit Radio Vatikan. An diesem Donnerstag haben die Parlamentswahlen in der größten Demokratie der Welt begonnen, sie werden knapp einen Monat dauern. Bei maoistischen Terroranschlägen starben zum Auftakt 18 Personen. Die Bischöfe hatten im Vorfeld die Katholiken dazu aufgerufen, ihre Bürgerpflicht wahrzunehmen und am politischen Leben Indiens teilzunehmen. Erzbischof Stanislaus Fernandez, der Generalsekretär der Bischofskonferenz:

„Bestimmte Kreise waren in der Vergangenheit bemüht, das Thema religiöse Konflikte hochzuspielen. Es begann in Orissa, ging über auf Karnataka, einzelne Vorkommnisse gab es in Andhra Pradesh und sogar in Kerala (wo zehn Prozent Christen leben, Anm.) Doch in Wahrheit sind viele Themen essentiell für Indien: Wohlstand, Schulbildung, Lebensunterhalt. Viele Bauern begehen Selbstmord aus Armut und Verzweiflung. Sicher, es gibt nationalistische Strömungen und Ausschreitungen im Nordosten. Die Ursache liegt auch hier in der Armut, die zu illegaler Migration führt. Ethnische Spaltungen existieren, aber Religion als solche ist sicher nicht die Ursache für die Störungen.“

In Indien beträgt der Anteil an Christen knapp zwei Prozent. Rund 714 Millionen Inder sind wahlberechtigt. Zwei Drittel der Bevölkerung lebt in Armut, die Wirtschaftskrise dürfte ihre Lage weiter verschlimmern. Der Ausgang des Urnengangs ist offen. Keine der beiden größten Parteien, die aktuell regierende sozialdemokratische Kongresspartei und die Hindu-Nationalistenpartei BJP, kann mit einer Mehrheit rechnen. (rv)

Libyen: „Freundschaftstreffen“
Im Land des Muammar Gaddafi kommt mehr Bewegung in den interreligiösen Dialog. Das zumindest lässt ein „Freundschaftstreffen“ vermuten, das vor wenigen Tagen in Beida libysche Autoritäten und Katholiken an einen Tisch brachte. Libyen habe damit im eigenen Land und außerhalb seine Toleranz gegenüber nicht-muslimischen Religionen darstellen wollen, sagte der apostolische Vikar in Tripolis im Anschluss an das Treffen. Mehr Dialog mit den Moslems sei in der Tat im Sinn der Menschenrechte, so Bischof Giovanni Innocenzo Martinelli.

„Es gibt eine positive Kraft des Islam, der wir die Hand hinstrecken müssen, um gemeinsam voranzugehen in unserem Bestreben, jede Form von Fundamentalismus loszuwerden. Diese positive Kraft des Islam muss unterstützt werden. Auf die Art kann es gelingen, die Freiheit des Menschen und die Menschenrechte besser zu wahren.“

De facto bestehe in Libyen eine erheblich größere Religionsfreiheit als in anderen muslimischen Ländern, so der franziskanische Bischof. Kultstätten genehmigt zu bekommen, sei etwa kein besonderes Problem.

„Wir haben zwei Kirchen in Libyen, in Tripolis und Bengasi, arbeiten aber in vielen Bereichen außerhalb der Stadt. Ganz wichtig ist die Betreuung der vielen Flüchtlinge. Sie sind alle Afrikaner aus den subsaharischen Ländern und suchen Arbeit und Frieden – in Libyen oder in Europa. Die Regierung beweist Verständnis und erlaubt uns, diese Leute in Gefängnissen und Auffanglagern zu besuchen. Viele kommen bei uns in der Kirche vorbei und bitten um einen Segen, bevor sie als illegale Einwanderer das Meer überqueren. Das ist eine große Tragödie.“ (rv)

Deutschland: Neue C-Partei tritt bei Europawahl an
Im Januar 2008 gegründet, tritt jetzt in Deutschland die christliche Partei für „Arbeit, Umwelt und Familie“, kurz „AUF-Partei“, erstmals bei den Europawahlen an. Sie verspricht sich einen Stimmenanteil von ein bis zwei Prozent. „Das wäre ein erster Achtungserfolg“, sagt der Parteivorsitzende, Peter Schneider, im Gespräch mit Radio Vatikan.

Bei der Europawahl ginge es der AUF-Partei zunächst um öffentliche Aufmerksamkeit. Sie wolle vor allem ihre politischen Konzepte bekannt machen:

„Dass ein Erziehungsgehalt ins Gespräch kommt, dass die derzeit mangelnde Anerkennung von Erziehungsleistung ins Gespräch kommt, dass hier Bewegung reinkommt in neue Konzepte zur Förderung von Familien, das ist unser Anliegen. Und bei ein bis zwei Prozent oder mit einer Eins vor dem Komma haben wir die Hoffnung, dass genau das passieren wird, nämlich dass Familienpolitik auch wieder aus anderen Gesichtspunkten betrachtet wird. Dann wäre auch das Ziel für die Europawahlen erreicht.“

Christlichen Werten wieder ein Profil verschaffen -das sei das Ziel der AUF-Partei in Deutschland und Europa. Als neue C-Partei unterscheide sie von den etablierten christlichen Parteien die wirtschaftspolitische Ausrichtung:

„Wir legen auch den Schwerpunkt auf die soziale Marktwirtschaft nach der Freiburger Schule, die sehr stark vom christlichen Menschenbild geprägt ist. Wir wollen die soziale Marktwirtschaft ausbauen zu einer ökologisch sozialen Markwirtschaft. Hier haben wir ein sehr klares marktwirtschaftliches politisches Profil, um auch das Thema Arbeit - Arbeit muss sich wieder lohnen - anzugehen.“

Kernforderung der AUF-Partei im Bereich der Familienpolitik ist das so genannte sozialversicherungspflichtige Erziehungsgehalt. Damit solle die Entscheidung über Kinderbetreuung wieder stärker in die Verantwortung der Eltern gelegt werden, erklärt Peter Schneider:

„Uns geht es darum, dass die Eltern sowohl ihre Verantwortung wahrnehmen, aber auch vom Staat unterstützt werden, dass Erziehungsleistung wieder mehr anerkannt wird. Und dass Eltern in der Lage sind zu entscheiden, Kleinkinder auch selbst zu betreuen, ohne wirtschaftliche Nachteile zu haben.“ (ad)

Österreich: Nuntius tritt Amt an
Der neue Apostolische Nuntius in Wien hat an diesem Freitag offiziell sein Amt als Vertreter des Heiligen Stuhls in Österreich angetreten. Der Schweizer Erzbischof Peter Stephan Zurbriggen überreichte dem Bundespräsidenten Heinz Fischer sein Beglaubigungsschreiben.

„Ich kam am 2. April, dem Sterbetag von Johannes Paul II. Mit seinem Segen an diesem besonderen Tag will ich nach Österreich kommen, um hier Kirche, Land und Leuten zu dienen. Als Schweizer fühlen wir uns sehr mit den Österreichern verbunden – ich wenigstens. Es gibt kleine Unterschiede, aber doch gibt es so viele Gemeinsamkeiten von Vergangenheit Land und Leuten, von der Katholizität her, dass man sich hier wie daheim fühlt.“

Am kommenden Sonntag wird Nuntius Zurbriggen beim „Te Deum“ zum Jahrestag der Wahl von Papst Benedikt XVI. erstmals in offizieller Funktion im Stephansdom sein.

Zurbriggen wurde am 27. August 1943 in Brig im Kanton Wallis geboren und trat 1975 in den Diplomatischen Dienst des Heiligen Stuhls ein. Zu seinen Stationen zählten Mosambik, die Kaukasus-Republiken Georgien, Armenien und Aserbaidschan und die baltischen Republiken Litauen, Lettland und Estland. (kap)


AUS UNSEREM ABENDPROGRAMM:

Deutschland: Oberammergau erneuert Passionsgelübde erstmals mit ökumenischem Gottesdienst
Am Samstag ist es im bayrischen Oberammergau wieder so weit: Getreu dem jahrhundertealten Ritual ihrer Vorfahren erneuern die Oberammergauer das so genannte Passionsgelübde. Damit verpflichten sie sich auch 2010 wieder Passionsspiele über das Leben und Sterben Christi aufzuführen. Das Gelübde geht zurück auf das Jahr 1633, also die Zeit des Dreißigjährigen Krieges, erklärt Bürgermeister Arno Nunn gegenüber Radio Oberland:

„Das Gelübde wurde in dieser Zeit, als die Pest hier in Oberammergau regiert hat, abgegeben, um Gott zu versprechen oder von Gott einlösen zu lassen, wenn niemand mehr stirbt, dann im Gegenzug werden wir das Leben und Sterben Christi, also das Leiden Christi, aufführen.“

Jedes Mal wird im Vorjahr der Spiele das Gelübde feierlich erneuert, in diesem Jahr findet erstmals ein ökumenischer Gelübdegottesdienst statt. Auch der bayrische Ministerpräsident Horst Seehofer wird dabei sein. (radio oberland/rv)
Lesen und hören Sie hier den gesamten Beitrag

Frankreich: 60 Jahre Taizé
Vor 60 Jahren legten in Taizé die ersten Brüder ihre Gelübde ab. Das französische Dorf, in das der junge reformierte Theologe Roger Schutz 1940 zum ersten Mal kam, ist heute einer der wichtigen Orte des Christentums. Jahr für Jahr zieht die ökumenische Gemeinschaft der Brüder von Taizé Hunderttausende junger Menschen in den Bann und bildet ein echtes Herz der europäischen Neuevangelisierung.

Seit 1969 leben mit offizieller Erlaubnis des Erzbischofs von Paris auch katholische Brüder in Taizé. Die Katholiken stellen heute gut ein Drittel der rund 100 Brüder. Begonnen hatte das ökumenische Wagnis Taizé vor 60 Jahren mit sieben Männern, die protestantischen Kirchen angehörten.

60 Jahre Taizé: Ein Beitrag von Christian Schlegel für das Kölner Domradio. (domradio/kna/rv)
Hier zum Nachhören


DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Mit der Beziehung zwischen Katholischer Soziallehre und Menschenrechten beschäftigt sich eine Tagung im Vatikan, zu der die Päpstliche Akademie der Sozialwissenschaften einlädt. Sie findet vom 1. bis zum 5. Mai in den Vatikanischen Gärten statt. Es handelt sich um die 15. Vollversammlung dieser Akademie; frühere Tagungen beschäftigten sich mit Themen wie Subsidiarität, Globalisierung, Völkerrecht oder Generationengerechtigkeit. Benedikt XVI. wird die Teilnehmer der Konferenz in Audienz empfangen. Beobachter rechnen damit, dass die Tagung dieses Jahr mit der Veröffentlichung einer seit längerem erwarteten Sozialenzyklika des Papstes zusammenfallen könnte. Die Akademie für Sozialwissenschaften wurde 1994 von Papst Johannes Paul II. gegründet. Ihr Sitz ist ein historisches Renaissance-Jagdhaus in den Gärten hinter St. Peter. (rv)
Japans erster katholischer Premierminister könnte schon im Juli zu einem historischen Besuch in den Vatikan kommen. Das berichtet der Online-Nachrichtendienst „Petrus“. Taro Aso plane, vom G8-Gipfel auf Sardinien einen Abstecher nach Rom zu machen, um Papst Benedikt zu treffen, so „Petrus“. Diplomaten beider Seiten bereiteten die Visite derzeit vor. Der vatikanische „Außenminister“ Dominique Mamberti habe mit seinem Japan-Besuch Mitte März wichtige Vorarbeit dazu geleistet. Der letzte japanische Ministerpräsident, der zu einem offiziellen Besuch in den Vatikan kam, war vor zehn Jahren Keizo Obuchi. (petrus-online)
Die Päpstliche Bibelkommission tritt vom 20. bis 24. April im Vatikan zu ihrer Vollversammlung zusammen. Thema ist diesmal „Inspiration und Wahrheit in der Bibel“. Die Gespräche werden von Kardinal William Levada, dem Präfekten der Glaubenskongregation, geleitet. Jesuitenpater Klemens Stock hat ein Arbeitspapier erstellt, über das die Teilnehmer beraten wollen. (rv)
Die Glaubenskongregation nimmt einen US-Verband ins Visier, der fast alle der 67.000 Ordensfrauen der Vereinigten Staaten vertritt. Eine „doktrinelle Prüfung“ soll die „Aktivitäten und Initiativen“ des in Maryland ansässigen LCWR unter die Lupe nehmen. Das bestätigte der Verband jetzt gegenüber der katholischen US-Nachrichtenagentur CNS.
Das Verbandskürzel LCWR steht für „Leadership Conference of Women Religious“. Ein Bischof aus Ohio soll im Auftrag der Vatikan-Behörde die Prüfung vornehmen. Unabhängig von dieser Prüfung ist auch eine Apostolische Visitation bei Frauenorden und –kongregationen in den USA im Gang. Sie soll unter anderem herausfinden, warum die Zahl der Frauen in Instituten gottgeweihten Lebens in den letzten vierzig Jahren in den USA konstant sinkt. (cns)

Europa

Italien
Die Kollekte vom nächsten Sonntag ist für die Opfer des Erdbebens in den Abruzzen bestimmt. Das haben die italienischen Bischöfe entschieden. Verantwortlich für die Übermittlung der Spenden ist die italienische Caritas. (rv)

Asien

China
Der neue Bischof von Hongkong, John Tong Hon, hat bei seiner Amtseinführung China aufgefordert, die Menschenrechte zu achten. Das Regime müsse vor allem mehr Religionsfreiheit zugestehen, so der Nachfolger von Kardinal Joseph Zen an der Spitze der katholischen Kirche von Hongkong. Tong bekräftigte, er sei an guten Beziehungen nach Peking interessiert und wolle demnächst zu einem „fruchtbaren Gedankenaustausch“ dorthin reisen. Als Bischof wolle er, anders als sein Vorgänger, nicht unbedingt an Straßendemonstrationen teilnehmen; doch werde er ebenso deutlich nach Demokratie rufen. Tong wörtlich: „Wir sind frei geboren, und die Menschenrechte wurden uns von Gott gegeben. Keine Regierung hat das Recht, sie irgendwie einzuschränken!“ (ansa)

Nordkorea
Fast 98 Prozent der Nordkoreaner haben keinerlei Religionsfreiheit. Zu diesem niederschmetternden Befund kommt ein Jahresbericht der südkoreanischen Bischofskonferenz. Ihre „Versöhnungskommission“ stützt sich mit ihrem Bericht, der erst zum zweiten Mal erscheint, auf Gespräche mit Überläufern und Flüchtlingen aus dem Nachbarland. Aus den Berichten schließen die Autoren des Berichts auf mindestens 345 Fälle von richtiggehender Verfolgung aus religiösen Gründen in Nordkorea für den Berichtszeitraum 2008. Die südkoreanische Kirche geht davon aus, dass die Intoleranz gegenüber Religion in den neunziger Jahren in Nordkorea gestiegen ist. (fides)

Afghanistan
Die Polizei hat im Mordfall Sitara Achakzai zwei Männer festgenommen. Das teilt das Kabuler Innenministerium mit. Die 52-jährige Vorkämpferin für die Menschenrechte hatte während der Taliban-Herrschaft im deutschen Exil gelebt; 2004 kam sie nach Kandahar zurück und engagierte sich trotz häufiger Drohungen im dortigen Provinzrat. Taliban hatten eine Belohnung von 300.000 Rupien auf ihre Ermordung ausgesetzt. Am Samstag wurde Achakzai in Kandahar umgebracht. (ansa)

Pakistan
Die verbleibenden Christen im Swat-Tal überlegen, ob sie nicht besser in andere Teile Pakistans auswandern sollten. Grund ist die Einführung des islamischen Rechts der Scharia in der Region, die an der Grenze zu Afghanistan liegt. Eine Nichtregierungsorganisation spricht von etwa 500 Christen, die noch im Swat-Tal leben; der Rest sei schon in den letzten Jahren wegen der ständigen Kämpfe und Attentate in andere Landesteile ausgewichen. Die verbliebenen Christen haben sich nach Angaben des Verbands vom Kleidungsstil den Taliban-Vorgaben angepasst, um nicht aufzufallen. Bei Kämpfen zwischen Regierungstruppen und Islamisten sind im Swat-Tal seit 2007 mindestens 1.200 Zivilisten ums Leben gekommen. Häufig kam es auch zu Anschlägen und Überfällen auf nicht-islamische Schulen oder Bildungseinrichtungen. Vor kurzem wurden überall im Tal mit Erlaubnis aus Islamabad Scharia-Gerichte eröffnet. Derweil hat das Oberste Gericht in Lahore zwei Katholiken vom Vorwurf der Blasphemie freigesprochen. James und Buta Masih waren 2006 unter dem Vorwurf verhaftet worden, sie hätten einen Koran öffentlich verbrannt. Die Richter erklärten diesen Vorwurf nun für nicht stichhaltig und ordneten die Freilassung der zwei Christen an, die 68 und 73 Jahre alt sind. Die Kirche fordert seit langem vergebens die Abschaffung des Blasphemiegesetzes, das eine Beleidigung Mohammeds oder des Korans mit der Todesstrafe bedroht. Seit 1986 sind rund 900 Pakistaner wegen Blasphemie angeklagt worden; mindestens 25 von ihnen wurden noch vor einem Urteilsspruch von Extremisten getötet. (apic/asianews)

Amerika

Nicaragua
Präsident Daniel Ortega hat nur zögernd auf Gesprächswünsche der Kirche reagiert. Schon im Dezember hatten die Bischöfe den früheren Sandinistenführer um ein Gespräch „zu wichtigen Themen des Landes“ gebeten. Doch bislang sei aus Managuas Präsidentenpalast keine Antwort erfolgt, kritisierte der Vize-Präsident der Bischofskonferenz von Nicaragua am Donnerstag. Nur kurz darauf gab ein Abgeordneter dann aber bekannt, Ortega sei zu einem Gespräch bereit. Einen Termin dafür scheint es aber noch nicht zu geben. Die Oberhirten wollen Ortega vor einer Liberalisierung des Abtreibungsgesetzes warnen und mit ihm über Vorwürfe sprechen, dass es bei den Kommunalwahlen im letzten Jahr Unregelmäßigkeiten und Wahlfälschung gegeben habe. (apic)

Bolivien
Nur wenige Tage nach dem Hungerstreik von Präsident Evo Morales wollen Boliviens Bischöfe über ihr Verhältnis zur Politik beraten. Dazu treffen sie sich nächste Woche im Marienwallfahrtsort Cochabamba am Titicaca-See. Die Beziehungen von Kirchenführern zur Regierung waren in den letzten Monaten immer wieder gespannt. Präsident Morales, der erste Indio-Präsident des Landes, warf der Kirche vor, sich bei manchen Themen auf die Seite der Opposition zu schlagen. Am Wochenende hat der Präsident unter anderem mit einem Hungerstreik ein neues Wahlrecht durchgesetzt. Es soll ihm im Dezember eine erneute Kandidatur fürs Präsidentenamt möglich machen. (rv)
Nach dem Anschlag auf den bolivianischen Kardinal Julio Terrazas Sandoval sind am Donnerstag drei Verdächtige bei einer Schießerei mit Sicherheitskräften getötet worden. Nach Angaben des Polizeikommandanten Victor Escobar handelt es sich um die Männer, die in der Nacht auf Mittwoch einen Sprengstoffanschlag auf das Haus des Kardinals verübt hatten. Dabei entstand lediglich Sachschaden; Terrazas war zum Zeitpunkt der Tat nicht in seinem Haus in Santa Cruz. Die Terroristen hätten Widerstand geleistet, als sie von der Polizei verfolgt wurden, sagte der Polizeichef vor Journalisten. Zwei weitere Männer seien festgenommen worden. (kna)


Die obigen Texte basieren auf unserer Nachrichtensendung Treffpunkt Weltkirche” täglich um 16 Uhr. Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, ADN-Kronos, Upi, Cns, Uca, Misna, Osservatore Romano – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

 






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