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Meldungen vom 5.12.2009


Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Mario Galgano
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr.

THEMEN DES TAGES:

Vatikan: Papst und Köhler erinnern an Mauerfall
Der Berliner Mauerfall vor 20 Jahren war „eine unerwartete Morgenröte der Freiheit nach einer langen durchlittenen Nacht der Gewalt und Unterdrückung durch ein totalitäres System“. Das sagte Papst Benedikt XVI. am Freitagabend in der Sixtinischen Kapelle. Bei einem Konzert zum 60. Jahrestag der Gründung der Bundesrepublik Deutschland sowie zum 20. Jahrestag des Mauerfalls erinnerte Benedikt daran, dass die Geschichte der Bundesrepublik ein Beweis für die Vorzüge der westlichen Gesellschaftsordnung gegenüber dem Kommunismus sei. Dies sei vor allem „unserem Grundgesetz“ zu verdanken, so Benedikt wörtlich.

Das Konzert war ein Geschenk von Bundespräsident Horst Köhler an den Papst. Gemeinsam mit dem deutschen Papst sollten beide Jahrestage begangen werden. Auf dem Programm standen die Kantaten I bis III aus dem Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach. Bei dem Konzert traten die Augsburger Domsingknaben und das Residenz-Kammerorchester München auf. Im Anschluss an das Konzert würdigte Benedikt das deutsche Grundgesetz. Der Papst sagte in seiner Rede:

„Diese Verfassung hat wesentlich zur friedlichen Entwicklung Deutschlands in den letzten sechs Jahrzehnten beigetragen. Denn sie mahnt die Menschen, in Verantwortung vor Gott, dem Schöpfer, der Menschenwürde den Vorrang in jeder staatlichen Rechtsetzung zu geben, die Ehe und die Familie als Grundlage jeder Gemeinschaft zu achten sowie Rücksicht und Ehrfurcht vor dem zu üben, was dem anderen heilig ist. Mögen die Bürgerinnen und Bürger Deutschlands in Verpflichtung vor dem Auftrag der geistig-politischen Erneuerung nach Nationalsozialismus und Zweitem Weltkrieg, die im Grundgesetz ihren Ausdruck gefunden hat, am Aufbau einer freien und sozialen Gesellschaft weiter mitarbeiten.“ (rv)
Hier hören und lesen Sie mehr

In dieser Hör-Collage erleben Sie die großen Momente des Konzerts in der Sixtinischen Kapelle mit. Zu hören sind auch Auszüge aus den Ansprachen von Bundespräsident Köhler und von Papst Benedikt XVI. (rv/kna)
Zum Nachhören
Wir dokumentieren hier das Grußwort von Bundespräsident Horst Köhler vor dem Konzert
Wir dokumentieren hier die Papstansprache am Ende des Konzertes

Köhler nach Audienz: „Was hält die Welt zusammen?“
An diesem Sonnabend hat Papst Benedikt XVI. Bundespräsident Horst Köhler dann in Audienz empfangen. Die Begegnung in der Privatbibliothek des Papstes dauerte etwa 25 Minuten. Im Mittelpunkt der Gespräche standen die aktuelle Wirtschafts- und Finanzkrise und deren Herausforderungen für die Gestaltung der Gesellschaft, wie Köhler anschließend vor Journalisten sagte. Köhler:

„Mit dem Papst habe ich vor allem die Frage erörtert, was die Welt zusammenhält. Und diese Frage ist natürlich auch ausgelöst worden durch die jüngste Wirtschafts- und Finanzkrise. Wir waren uns einig darüber, dass man sich vertieft Gedanken machen muss, die Freiheit, die wir alle wollen, Bindung in der Verantwortung braucht, und dass man jetzt ganz bewusst und nachhaltig arbeiten muss an der Neuordnung der internationalen Wirtschaft und auch der internationalen Finanzen.“

Das persönliche Engagement des Papstes innerhalb dieser Diskussion halte er für wichtig, sagte Köhler weiter:

„Ich habe sehr begrüßt, weil ich aus eigenem Anschauen weiß, wie wichtig Äußerungen des Papstes sind, zu Fragen der globalen sozialen Gerechtigkeit, dass der Papst erst kürzlich seine Sozialenzyklika veröffentlicht hat, die wiederum wichtige Grundlagen schafft für eine Diskussion für eine bessere Welt. Papst Benedikt macht deutlich, dass wir unseren Blick weiten müssen über die europäische Union hinaus auf die Frage von Gerechtigkeit und Frieden in der ganzen Welt und dass das Thema Armut und Hunger Gefahren sind für diese Welt und für die Menschheit.“ (rv)
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Russland/Vatikan: Erwartete Hoffnungen
Die russisch-orthodoxe Kirche misst der angekündigten Aufnahme voller diplomatischer Beziehungen zwischen Russland und dem Vatikan keine große Bedeutung bei. Der Sekretär des kirchlichen Außenamtes, Erzpriester Igor Vyzhanov, bewertete diesen Schritt am Freitag als eher nebensächlich für das Verhältnis des orthodoxen Moskauer Patriarchats zur katholischen Kirche. De facto hätten Russland und der Heilige Stuhl bereits seit vielen Jahren vollwertige Beziehungen unterhalten. Das Moskauer Patriarchat erhoffe sich von der Aufwertung der diplomatischen Beziehungen dennoch einen positiven Beitrag zur Entwicklung der zwischenkirchlichen Beziehungen, so Vyzhanov. Am Donnerstagabend hatte Papst Benedikt XVI. den russischen Präsidenten Dimitri Medwedew in Audienz empfangen. Sie kamen überein, die seit 1990 bestehenden Arbeitskontakte aufzustocken und offiziell Botschafter auszutauschen.

Die Katholiken in der russischen Föderation erhoffen sich hingegen viel von dieser Abmachung: Mehr Diplomatie zwischen den beiden Staaten könnte durchaus der katholischen Kirche in Russland zugute kommen. Das meint der Bischof von Novosibirsk, Joseph Werth, im Gespräch mit Radio Vatikan.

„Soweit ich weiß, hatte der Vatikan mit dem russischen Reich auch vor der kommunistischen Revolution 1917 volle diplomatische Beziehungen. Und diese Beziehungen werden jetzt wieder hergestellt. Das ist wirklich ein großer Fortschritt. Das zeigt an erster Stelle, dass der Staat Russland zur katholischen Kirche und zum Heiligen Stuhl positiv steht. Das kommt auch uns Katholiken in Russland zugute. Ich hoffe, dass die orthodoxe Kirche das nicht beneiden wird...“ (rv)
Hier hören Sie den ganzen Beitrag

Vereinte Nationen/Österreich: „Kirche wichtig beim Klimagipfel in Kopenhagen“
Es herrscht ein gewisser Optimismus im Vorfeld der Klimakonferenz in Kopenhagen. Das Weiße Haus in Washington sieht Fortschritte in Richtung auf ein Abkommen, so ein Sprecher der US-Regierung. Auch die katholische Kirche kann in Kopenhagen eine wichtige Rolle spielen: Denn sie repräsentiere eine Milliarde Menschen und sei weltweit präsent. Das betont gegenüber Radio Vatikan die österreichische Umweltaktivistin Isolde Schönstein. Sie ist Gründerin der Ökosozialen Bewegung, ARGE Schöpfungsverantwortung, einer in der katholischen Kirche angesiedelten auf Österreich- und Europaebene sowie auf den Philippinen wirkenden Umweltorganisation.

„Klimaschutz ist Lebensschutz. Die katholische Kirche hat deshalb in diesem Bereich eine große Verpflichtung. Sie hat aber gleichzeitig auch eine große Chance sich dafür einzusetzen. Die Kirche hat außerdem sehr gute Informationsstrukturen, man denke an die Predigt oder an die Botschaften.“

Die Kirche müsse vor allem im Bildungsbereich einen konkreten Schritt für den Klimaschutz tun, so Schönstein.

 „Die katholische Kirche unterhält viele Bildungseinrichtungen. Es muss meiner Meinung nach ein Programm in der Ausbildung geben, das den Klimaschutz thematisiert. Ich war 1996 beim damaligen Kardinal Ratzinger. Nach hunderten Interviews mit Priestern und Kirchenleuten musste ich damals feststellen, dass die Schöpfungstheologie eigentlich verschwunden ist. Der damalige Präfekt der Glaubenskongregation hatte mir das auch bestätigt. Er zeigte mir, dass er bereits 1984 in einem Vorwort darüber geschrieben hatte. Je deutlicher die Verhältnisse in Erscheinung treten, umso mehr verschwindet Schöpfung aus der Verkündigung.“ (rv)


UNSER AUDIO-ADVENTSKALENDER:

Mit Benedikt XVI. durch den Advent
Besinnlich durch den Advent: Jeden Tag in der Vorweihnachtszeit finden Sie in unserem Audio-Adventskalender einige meditative Worte von Papst Benedikt XVI.

„Jesus Christus ist das Licht, das niemals untergeht und uns Kraft schenkt, auf dem Weg der Wahrheit, der Gerechtigkeit und der Liebe mutig voranzuschreiten. Schenkt dem Göttlichen Kind euer Leben und euer Herz.“ (rv) (Benedikt XVI.; aus der Generalaudienz vom 21.12.2005)
Zum Nachhören


UNSERE BUCHBESPRECHUNG:

Buchtipps: Geschichte prägt die Menschen
Menschen prägen die Geschichte, die Geschichte prägt die Menschen. Man denke dabei an den Fall der Berliner Mauer 1989. Es waren historische Schlüsselfiguren wie Helmuth Kohl oder Michail Gorbatschow, und allen voran Papst Johannes Paul II., die einen wichtigen Beitrag dazu geleistet haben. Gleichzeitig hatte dieses Ereignis das Schicksal von Millionen Menschen beeinflusst. Der englische Historiker Eric Hobsbawm hat das 20. Jahrhundert auch als das „kurze Jahrhundert“ bezeichnet, dass vor allem Deutschland in den Mittelpunkt der Weltgeschichte gestellt hat. In seinem Buch „Globalisierung, Demokratie und Terrorismus“ zeigt er anhand von Statistiken und historischen Zusammenhängen auf, wie es u.a. zum Fall der Mauer kommen konnte. Sein Buch ist ein Sammelband der gehaltenen Reden und Aufsätze des Historikers zu dem Thema. Wer sein Buch liest, versteht nicht nur die Gegenwart besser, sondern kann sich auch vorstellen, wohin die Zukunft führen könnte. Das will auch Horst W. Opaschowski in seinem Buch „Deutschland 2030 – Wie wir in Zukunft leben“. Er ist der Wissenschaftliche Leiter der BAT Stiftung für Zukunftsfragen. In seinem Buch zeigt er auf, dass die Deutschen 20 Jahre nach dem Mauerfall zwar sehr pessimistisch sind, doch gebe es auch gute Gründe positiv in die Zukunft zu schauen. Dazu braucht es seiner Meinung nach vor allem eines: Ohne eine Portion Hoffnung geht es nicht weiter.

Eric Hobsbawm: Globalisierung, Demokratie und Terrorismus. dtv Verlag 2009. Preis 14,90 Euro und Horst W. Opaschowski: Deutschland 2030 – Wie wir in Zukunft leben. Gütersloher Verlag 2008. Preis 30,80 Euro.


DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Der Erfolg der Klimakonferenz in Kopenhagen hängt von dem Willen der weltweiten Regierungen ab. Das sagt Vatikansprecher Federico Lombardi in seinem wöchentlichen Editorial für Radio Vatikan. Die Konferenzteilnehmer werden wohl sehr viele „magische Zahlen“ versprechen, doch sei es an der Zeit konkrete Fakten an den Tag zu legen, so Lombardi. Jeder einzelne Mensch trage schlussendlich dazu bei, dass für die Umwelt etwas unternommen werde. Lombardi erinnerte an Papst Benedikts Appell in der Sozialenzyklika „Caritas in veritate“, in der er von „neuen Lebensstilen“ spricht. Es gehe darum, einen Ausgleich zwischen Mensch und Natur zu finden, sagte Lombardi. (rv)
Der Vatikan hat seinen Weihnachtsbaum. Die stattliche, rund 90-jährige Tanne, traf aus Belgien ein und schmückt fortan den Petersplatz. Der etwa 30 Meter hohe Baum mit einem Durchmesser von acht Metern und einem Stamm-Umfang von 2,65 Metern wurde in Wallonien in der Nähe von Spa gefällt. Der rund 14 Tonnen schwere Baum musste mit Hilfe eines großen Krans aufgestellt werden. Beleuchtet wird der Weihnachtsbaum ab dem 18. Dezember. Nach dem Fest werden aus dem Stamm Skulpturen gefertigt, die zugunsten von Armen verkauft werden sollen. (rv/afp)
Papst Benedikt XVI. warnt vor einigen „trügerischen Prinzipien der Befreiungstheologie”. Vor Bischöfen aus Brasilien sagte er an diesem Samstag, einige Elemente dieser Theologie, die vom Vatikan in den achtziger Jahren als bedenklich eingestuft wurden, seien an Unis und Schulen in Brasilien immer noch präsent. Wer von diesen Lehren „angezogen, berührt oder in sie verwickelt“ sei, möge doch bitte wieder zur rechten kirchlichen Lehre zurückkehren. Er erinnerte an ein Dokument zur Befreiungstheologie, das 1984 von der vatikanischen Glaubenskongregation veröffentlicht worden war. Der Text warnt vor „den Gefahren einer unkritischen Übernahme von marxistischen Thesen und Methoden durch einige Theologen“. Ergebnis einer solchen Übernahme, so Papst Benedikt, seien „Rebellion, Spaltung, Dissens, Beleidigung und Anarchie“ gewesen, „die großes Leiden hervorgerufen und lebendige Kräfte eurer Gemeinschaften geschwächt haben“. Eine „grundlegende Regel des Glaubens“ bestehe im Zusammenhang von Dreifaltigkeit, Bibel und Lehramt, meinte der Papst: „Keines dieser drei Elemente darf nur für sich genommen werden“. 1984 war der jetzige Papst, damals Kardinal Joseph Ratzinger, der Präfekt der Glaubenskongregation. (rv)
Ein Priester sollte sich nicht schämen, Gefühle zu zeigen, und sich von Glaubenserfahrungen ergreifen und bewegen lassen. Das sagte der Prediger des Päpstlichen Hauses, Kapuzinerpater Raniero Cantalamessa, in seiner ersten der drei Adventspredigten. „Ein Priester, der vertrauensvoll über einen großen Kummer spricht, überzeugt so mehr als mit endlosen Debatten“, so Cantalamessa am Freitag im Vatikan. Das Hauptthema der diesjährigen Adventspredigten lautet: „Diener und Freunde Christi“. Die Herzmitte jeder priesterlichen Existenz sei die persönlich erfahrene Liebe Jesu Christi, die im eigenen Leben spürbar und fühlbar werde, so Cantalamessa vor Papst Benedikt XVI. und den Mitarbeitern der Römischen Kurie. In seiner einstündigen Ansprache zeichnete der Kapuzinerpater das Profil eines Priesters, der aus einer kontemplativ-aktiven Grundhaltung heraus dem Gebet und der Verkündigung in seinem Priesterleben Raum gibt: „Mit Jesus sein und mit ihm gehen, um zu verkünden: bleiben und gehen, empfangen und geben: das ist die wesentliche Aufgabe der Mitarbeiter Christi“. (rv/zenit)

Europa

Europäische Union
Der Europäische Menschenrechtsgerichtshof sieht in deutschen Sorgerechtsbestimmungen einen Verstoß gegen die Menschenrechtskonvention. Es sei diskriminierend, dass ein unehelicher Vater ohne Zustimmung der Kindesmutter kein gemeinsames Sorgerecht bekommen könne, entschieden die Straßburger Richter am Donnerstag. Auch das Recht auf Familienleben werde dadurch verletzt. Das Zentralkomitee der Deutschen Katholiken (ZdK) begrüßte das Urteil. In einer ersten Stellungnahme im Kölner domradio bewertet Vera Wassermann, Referentin für Familienpolitik im ZdK, das Urteil als Erfolg für „Väter, Mütter und Kinder“. Die Rolle der aktiven Väter würde durch die Entscheidung des Europäischen Menschenrechtsgerichtshofs gestärkt. Die Lebenswirklichkeit zeige zunehmend, dass Väter Erziehungsaufgaben aktiv wahrnehmen wollen, unabhängig davon, „ob sie verheiratet sind oder nicht“. Das Urteil, so Wassermann, bedeute unter dem Strich eine Stärkung der Familie. – Das Gericht gab mit Entscheidung der Klage eines Vaters statt. Er hatte geltend gemacht, gegenüber geschiedenen Eltern würden uneheliche Väter benachteiligt. Laut deutschem Familienrecht kann bei fehlender Vereinbarung zwischen den Eltern eine unverheiratete Mutter das Sorgerecht für sich allein beanspruchen. (dr/kna)

Deutschland
Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und die Deutsche Bischofskonferenz begrüßen die Entscheidung der Innenministerkonferenz, das Bleiberecht für langjährig geduldete Ausländer bis Ende 2011 zu verlängern. Dies sei „ein Schritt in die richtige Richtung“, sagten der Bevollmächtigte des Rates der EKD, Prälat Bernhard Felmberg, und der Leiter des Katholischen Büros, Prälat Karl Jüsten. „Die Verlängerung beendet vorläufig die quälende Unsicherheit vieler Betroffener, die ihren Lebensunterhalt bisher nicht überwiegend selbst bestreiten können“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung vom Freitag. Angesichts der nach wie vor angespannten wirtschaftlichen Lage sei zu befürchten gewesen, dass viele Menschen ihre Aufenthaltserlaubnis zum Ende des Jahres verlieren und in den unsicheren Status einer Duldung zurückfallen würden. Die Innenminister von Bund und Ländern hatten sich bei ihrer Herbsttagung am Freitag in Bremen darauf geeinigt, das Bleiberecht für geduldete Ausländer in Deutschland über den 31. Dezember 2009 hinaus um zwei Jahre zu verlängern (Altfallregelung). Allerdings knüpfen sie die Verlängerung der Aufenthaltserlaubnis an die Bedingung, dass die Betroffenen nachweisen können, sich bisher um Arbeit bemüht zu haben. „An dieses Kriterium dürfen keine überzogenen Anforderungen gestellt werden“, mahnen die Prälaten. (pm)
Die CDU nahe Konrad Adenauer Stiftung wird ab dem nächsten Jahr von Hans-Gerd Pöttering geleitet. Der ehemalige Präsident des europäischen Parlaments wurde am Freitag in sein Amt gewählt. Er wird damit Nachfolger von Bernhard Vogel, der dieses Amt seit 2001 ausübte. Pöttering spricht im Dezember hier auf Radio Vatikan immer samstags unseren Kommentar zur Woche. (rv)

Deutschland/Schweiz
Der deutsche Außenminister Guido Westerwelle hat die Schweiz gegen die heftige Kritik nach dem Minarett-Verbot in Schutz genommen. Die Schweiz sei eine der ältesten Demokratien und auf Ausgleich und Toleranz gebaut, sagte Westerwelle. Er selbst hätte sich bei der Volksabstimmung am vergangenen Sonntag ein anderes Ergebnis gewünscht. Die Behauptung, die Schweiz sei nun ein undemokratisches und intolerantes Land geworden, sei jedoch „völlig unangemessen“, so Westerwelle gegenüber der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Der Schweizer Bundespräsident Hans-Rudolf Merz sagte derweil, dass sich der Entscheid der Volksabstimmung nicht gegen die Gemeinschaft der Muslime richte. Merz wehrte sich auch gegen Vorwürfe, der Schweizer Bundesrat entschuldige sich im Ausland für den Volksentscheid. „Niemand hat sich entschuldigt“, sagte Merz. Der Bundesrat bemühe sich aber darum, im Ausland das Schweizer System zu erklären. Forderungen nach Burka-Verboten oder Einschränkungen bei Friedhöfen, wie sie in den vergangenen Tagen laut wurden, bezeichnete Merz als „verfrüht und verfehlt“. Zunächst müsse nun das Abstimmungsresultat analysiert werden. Merz erinnerte daran, dass der Bundesrat schon vor der Abstimmung darauf hingewiesen habe, dass das Minarett-Verbot die Religionsfreiheit verletze. Was im Falle einer Verurteilung der Schweiz durch den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte geschehen würde, sei offen. (faz/pm)

Österreich
Der österreichische Dirigent Nikolaus Harnoncourt wird an diesem Sonntag 80 Jahre alt. Der Cellist ist einer der Pioniere der historischen Aufführungspraxis für Alte Musik. Als Gastdirigent zahlreicher Spitzenensembles zählt Harnoncourt zu den weltweit angesehensten Orchesterleitern. So dirigierte er wiederholt das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker. Der gebürtige Berliner kommt aus einem katholischen Elternhaus. Sein Bruder, Philipp Harnoncourt, ist Priester und Theologe. „Wir Musiker“, sagte der gläubige Nikolaus Harnoncourt einmal, „– ja alle Künstler – haben eine machtvolle, ja heilige Sprache zu verwalten. Wir müssen alles tun, dass sie nicht verloren geht im Sog der materialistischen Entwicklung. (…) Die Kunst ist eben keine hübsche Zuwaage – sie ist die Nabelschnur, die uns mit dem Göttlichen verbindet: sie garantiert unser Mensch-Sein.“ Gegen heftigen Widerstand des etablierten Betriebs sorgte der Künstler, der selbst historische Instrumente sammelt, für eine Blüte des werk- und texttreuen Musizierens. So ist er regelmäßig beim Concertgebouw-Orchester Amsterdam, den Wiener und den Berliner Philharmonikern engagiert. Zu seinen Favoriten zählen Mozart und Haydn. Seit 1985 gibt es in Graz die Styriarte, Harnoncourt gewidmete Klassik-Festspiele, die rasch großes Ansehen gewannen. Harnoncourt ist Träger zahlreicher Auszeichnungen. Darunter sind der Grammy, der Ernst-von-Siemens-Musikpreis und der 2005 zuerkannte Kyoto-Preis, eine der höchsten Auszeichnungen für Wissenschaft und Kultur. 2003 erhielt er den Telemann-Preis der Stadt Magdeburg, 2007 den Bachpreis der Stadt Leipzig. (kna/rv)
Hier hören Sie ein Interview von Aldo Parmeggiani mit dem Maestro zu dessen 75. Geburtstag

Spanien
Die Bildungskommission im spanischen Parlament hat einem Gesetzesantrag auf Entfernung von Kreuzen in Schulen stattgegeben. Der Kardinal von Madrid Antonio Maria Rouco Varela äußerte sich enttäuscht über den Beschluss. Der Antrag sei ein Affront gegen die spanische Geschichte und den Glauben des spanischen Volkes, so der Vorsitzende der Spanischen Bischofskonferenz. Der Gesetzesvorstoß beruft sich auf das vor wenigen Wochen gefällte Urteil des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte, nach dem Kreuze in italienischen Schulen gegen die Menschenrechte verstießen. (or)

Irland
Ein katholischer Orden hat angekündigt, in seiner Obhut misshandelte Kinder mit insgesamt 128 Millionen Euro zu entschädigen. Die Summe solle der „Versöhnung“ und „Heilung“ dienen, erklärte der Orden der Barmherzigen Schwestern. Die Nonnen fügten hinzu, sie seien „zutiefst traurig“ über die „von den Kindern durchgemachten Leiden“. – Im Mai war der sogenannte Ryan-Bericht veröffentlicht worden, der massiven sexuellen Missbrauch sowie andere körperliche und seelische Misshandlungen von Kindern in katholischen Einrichtungen seit den 1930er Jahren aufdeckte. Darin waren auch die Zustände in mehreren von den Barmherzigen Schwestern betriebenen Schulen kritisiert worden. (ap)

Asien

Vietnam
Die Katholiken setzen große Hoffnungen in einen Rombesuch des Präsidenten von Vietnam, Nguyen Minh Triet. Der Politiker wird am 11. Dezember von Papst Benedikt XVI. in Audienz empfangen. Die Nachrichtenagentur asianews spricht jetzt von neuen Gerüchten in Vietnam, dass das Land diplomatische Beziehungen zum Vatikan aufnehmen oder gar eine Einladung zu einem Besuch des Papstes aussprechen könnte. Der Sprecher des Außenministeriums in Hanoi spricht lediglich von „Maßnahmen, um die Beziehungen zu stärken“, will aber keine Einzelheiten nennen. Vor fast drei Jahren war zum ersten Mal ein Regierungschef Vietnams – Ministerpräsident Nguyen Tan Dung – vom Papst zu einer Audienz empfangen worden. Er hatte danach eine „Normalisierung der bilateralen Beziehungen“ angekündigt. Vietnams Kirche feiert derzeit das 350-jährige Bestehen von kirchlichen Strukturen im Land mit einem eigenen „Heiligen Jahr“. (asianews)

Sri Lanka
Die Kirche der Hauptstadt Colombo will mit ihrer Weihnachts-Kollekte Flüchtlingskinder, Waisen und Kinder getöteter oder verletzter Soldaten unterstützen. Das hat der neue Erzbischof Malcolm Ranjith entschieden. Er will damit dazu beitragen, die Wunden zu heilen, die der lange Tamilen-Konflikt in Sri Lanka geschlagen hat. Ranjith hofft, dass viele Pfarreien die Initiative mittragen, und schlägt vor, Kirchen und kirchliche Gebäude etwas weniger zu schmücken und mit dem Geld lieber zur neuen Kollekte beizutragen. (asianews)

Amerika

Kolumbien
„Nein zu Waffen, ja zum Leben“ – unter diesem Motto ruft die Bischofskonferenz in einer nationalen Kampagne zum Kampf gegen Gewalt auf. Ziel der Aktion ist es, die kolumbianische Bevölkerung für ein Leben und Zusammenleben ohne Waffen zu sensibilisieren. Im Rahmen der einmonatigen Kampagne wird das Tragen von Waffen in Bogota verboten sein. Gestartet wird die Kampagne am kommenden Montag in Bogota in Anwesenheit des Generalsekretärs der Bischofskonferenz, Bischof Juan Vicente Córdoba Villota. (rv)

Brasilien
Die hoch über Rio de Janeiro thronende Christus-Erlöser-Statue, der „Cristo Redentor“, ist zum historischen Kulturerbe Brasiliens erklärt worden. Das mit Podest insgesamt 38 Meter hohe Wahrzeichen der brasilianischen Metropole wurde im Oktober 1931 nach langer Verzögerung und fünfjähriger Bauzeit auf dem Corcovado-Berg eingeweiht. Die mehr als 700 Meter über dem Meeresspiegel errichtete Statue ist ein katholischer Wallfahrtsort und neben dem „Zuckerhut“ eines der beliebtesten Motive für Postkarten aus Rio de Janeiro. Der „Cristo Redentor“ breitet seine Arme mit einer Spannweite von 28 Metern schützend über die am Atlantik gelegene zweitgrößte Stadt Brasiliens aus. (efe)


Die obigen Texte basieren auf unserer Nachrichtensendung Treffpunkt Weltkirche” täglich um 16 Uhr. Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Uca, Misna, Osservatore Romano – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören

Buchbesprechung:

Geschichte prägt die Menschen
Menschen prägen die Geschichte, die Geschichte prägt die Menschen. Man denke dabei an den Fall der Berliner Mauer 1989. Es waren historische Schlüsselfiguren wie Helmuth Kohl oder Michail Gorbatschow, und allen voran Papst Johannes Paul II., die einen wichtigen Beitrag dazu geleistet haben. Gleichzeitig hatte dieses Ereignis das Schicksal von Millionen Menschen beeinflusst. Der englische Historiker Eric Hobsbawm hat das 20. Jahrhundert auch als das „kurze Jahrhundert“ bezeichnet, dass vor allem Deutschland in den Mittelpunkt der Weltgeschichte gestellt hat. In seinem Buch „Globalisierung, Demokratie und Terrorismus“ zeigt er anhand von Statistiken und historischen Zusammenhängen auf, wie es u.a. zum Fall der Mauer kommen konnte. Sein Buch ist ein Sammelband der gehaltenen Reden und Aufsätze des Historikers zu dem Thema.Wer sein Buch liest, versteht nicht nur die Gegenwart besser, sondern kann sich auch vorstellen, wohin die Zukunft führen könnte. Das will auch Horst W. Opaschowski in seinem Buch „Deutschland 2030 – Wie wir in Zukunft leben“. Er ist der Wissenschaftliche Leiter der BAT Stiftung für Zukunftsfragen. In seinem Buch zeigt er auf, dass die Deutschen 20 Jahre nach dem Mauerfall zwar sehr pessimistisch sind, doch gebe es auch gute Gründe positiv in die Zukunft zu schauen. Dazu braucht es seiner Meinung nach vor allem eines: Ohne eine Portion Hoffnung geht es nicht weiter.

 






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