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Tagesmeldungen vom 10.1.2009

- Gaza-Krieg überschattet Bischofs-Reise -
- Kirchl. Schule in Gaza von Bomben beschädigt -
- Vatikan zufrieden mit Mülltrennung -


Verantwortlich: P. Eberhard v. Gemmingen SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: P. Max Immanuel Cappabianca OP
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr.

THEMEN DES TAGES:

Nahost: Gaza-Krieg überschattet Bischofsreise
Neue Kriegshandlungen überschatten die Nahost-Reise von europäischen und nordamerikanischen Bischöfen in das Heilige Land. Am Freitag waren Vertreter der Bischofskonferenzen zu ihrem traditionellen jährlichen Solidaritätsbesuch in Bethlehem eingetroffen, Israel setzte derweil seine Militäroffensive im Gaza-Streifen umgemindert fort. Beim Beschuss auf 30 Ziele kamen 20 Menschen ums Leben. Auf palästinensischer Seite forderte die Militäroffensive seit ihrem Beginn insgesamt bis zu 800 Todesopfer und über 3.000 Verletzte.
Die Bischöfe sorgen sich besonders um die Christen in Gaza. Die Lage im Land sei nach wie vor sehr ernst, betont der Leiter der Delegation Patrick Kelly, der Erzbischof von Liverpool:
„Sie ist in der Tat dramatisch. Wir sind ja nicht zum ersten Mal hier. Wir waren einmal am Ort einer Bombenexplosion in Jerusalem, während des Höhepunktes der Intifada. Diese Erfahrung ist ohne Zweifel eine der dramatischsten. Doch ich denke, gerade weil die Situation so beunruhigend ist, ist es doppelt wichtig, dass einige von uns aus anderen Teilen der Welt hierher kommen, um unsere Brüder im Heiligen Land zu begleiten und zu unterstützen.”
Zum positiven Einfluss des Pilgerbesuches auf den schwierigen Friedensprozess äußert sich Erzbischof Kelly vorsichtig. Er betonte jedoch, dass zur Lösung des Konfliktes politische Handlungen nicht ausreichten:
„Am Ende denke ich, dass ein zentrales Instrument in diesem Konflikt, wie in allen Konflikten, die Vergebung sein wird. Wenn ich über Erfahrungen nachdenke, die uns in Irland bewegen und bewegt haben, fällt mir oft diese ein: Ein entscheidender Moment in unserer Geschichte war der Tod der Tochter von Gordon Wilson, die bei einem Bombenanschlag unter einer einstürzenden Mauer begraben wurde. Wilson erzählte mir später: Als ich die Hand meiner Tochter hielt, sagte sie zu mir: Papa, ich liebe dich. In diesem Moment, so sagte er mir, vergab ich denjenigen, die das Attentat verübt hatten. Das war einer der Wendepunkte. Und ich denke, dass es auch im Heiligen Land nicht darum gehen kann, zu versuchen, eine politische Stimme zu haben oder Macht auszuüben, sondern dass es darum geht, eine andere Form des Kontaktes zu schaffen. Damit sich die religiösen Führer anders begegnen können.”
Zu den teilnehmenden Bischöfen gehören der Münchner Erzbischof Reinhard Marx, der aus der Schweiz stammende Bischof von Reykjavik, Pierre Bücher, der Bischof von Evry, Michel Dubost, der Weihbischof von Dublin, Raymond Field, der Erzbischof von Liverpool, Patrick Kelly, der Vizepräsident der Bischofskonferenz der USA, Gerald Kicanas, der Bischof von Urgell (Spanien), Joan-Enric Vives i Sicilia, und der Vorsitzende der Kanadischen Bischofskonferenz, Erzbischof James Weisgerber. Geleitet wird die Delegation von Erzbischof Kelly. Die „Holy-Land-Coordination” besteht seit zehn Jahren. Ihr Ziel ist es, die Christen im Heiligen Land zu unterstützen. Daher hielten die Bischöfe auch trotz der aktuellen Krisensituation an ihrer Visite fest. (rv)
Hier zum Nachhören

Neokatechumenat: „Mission possible”
Mission kann man auch ganz wörtlich verstehen. Das glauben jedenfalls die Mitglieder des „Neokatechumenalen Weges”. Am Samstag Abend empfängt Papst Benedikt XVI. – zum Zeitpunkt der Redaktion dieses Newsletters – in der Petersbasilika 25.000 Mitglieder dieser neuen geistlichen Bewegung, die vor genau 40 Jahren gegründet wurde. Dabei werden auch 14 „Missionen ad gentes” vom Papst ausgesandt. Insgesamt 200 Familien ziehen mit Kind und Kegel in fremde Länder, um durch ihr Zeugnis in entchristlichen Gegenden Menschen für den Glauben zu begeistern.
Kiko Arguello ist der Gründer der Bewegung. Er erklärt im Gespräch mit uns das Anliegen des Neokatechumenats:
„Das wichtigste ist die christliche Initation, die in den Pfarreien stattfindet. Diese Einführung in den christlichen Glauben ist ein Weg, um Kirchenferne wieder zurückzuführen. Wir glauben, dass es angesichts der Säkularisierung und der Globalisierung wichtig ist, den Christen in den Pfarreien zu helfen, damit sie eine erwachsenen Glauben gewinnen können. Das ist m. E. wichtig für die Kirche.”
Schon vor zwei Jahren hatte Papst Benedikt XVI. sieben „Missiones” entsandt. Zwei von ihnen waren nach Chemnitz, der früheren Karl-Marx-Stadt, aufgebrochen.
„Auch nach dem Fall der Mauer ist doch die Wahrheit die: In der Stadt gibt es heute keine Arbeit, alles bricht zusammen. Das Schlimmste ist aber, dass 70 Jahre Kommunismus den Glauben zerstört haben: In fast allen protestantischen Pfarreien ist faktisch keiner mehr, und auch nicht in den katholischen. Weil in dieser Stadt 98 Prozent der Bevölkerung nicht getauft ist. Deswegen haben wir damals Chemnitz ausgewählt. Wir haben mit dem katholischen Ortsbischof gesprochen, und der war sehr dankbar für unsere Hilfe.”
An diesem Samstag werden drei Familien nach Köln und eine nach Wien entsandt werden. Darüber hinaus gehen Missionen u.a. nach Indien, Neu Guinea, die holländischen Antillen und Australien. Insgesamt sind weltweit bereits 700 Familien auf diese Weise missionarisch tätig.
„Die Menschen und auch die Bischöfe sind diesen Familien unendlich dankbar; und sie sind immer sehr beeindruckt, dass diese Familien mit allen ihren Kinder ihr geregelte Leben verlassen, ihr Zuhause, ihr Auto und ihre Arbeit aufgeben und dass sie in völlig neue Gegenden aufbrechen, oft noch ohne die Sprache richtig zu kennen. In China beispielsweise haben wir über 50 Familien. Die Bischöfe sagen uns, ohne diese Familien wäre es unmöglich gewesen zu evangelisieren, denn die Familie gibt ein echtes Zeugnis von der communio: Als Gemeinschaft von Personen und als Abbil der Dreifaltigkeit. Das ist schon etwas Enormes!”
Bei der Begegnung mit Papst Benedikt XVI. wird der Gründer der Gemeinschaft dem Papst die erste Gemeinschaft aus der römischen Pfarrei „Santi Martiri Canadesi” vorstellen. Insgesamt ist die Bewegung in 120 Ländern der Welt präsent mit 20.000 Gemeinschaften in 5.500 Pfarreien. Die Bewegung fußt auf dem Bestreben, durch geistliche Übungen und Unterweisung in festen Gruppen über einen Zeitraum von mindestens 15 Jahren die Erfahrung der Taufe neu zu vermitteln. Das Neokatechumenat wird in der Regel auf Einladung des Ortsbischofs tätig. Es unterhält zahlreiche eigene Priesterseminare. 2005 wurden die Mitglieder des Neokatechumenats vom Vatikan aufgefordert, sich stärker in bestehende Pfarreistrukturen zu integrieren. Nach einer längeren Erprobungsphase genehmigte Benedikt XVI. im vergangenen Juni die Statuten der Gemeinschaft. Ihr Name lehnt sich an die Einführung von Taufbewerbern (“Katechumenen”) in den christlichen Glauben an.
Mehr Infos unter www.neokatechumenat.de. (rv)
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Deutschland: Caritaskampagne für „Soziale Manieren”
Der Deutsche Caritasverband hat seine Kampagne „Soziale Manieren für eine bessere Gesellschaft“ gestartet. In Deutschland habe sich Armut in den vergangenen Jahren verfestigt, sagte Caritas-Präsident Peter Neher am Donnerstag in Berlin bei der Vorstellung der Aktion. „Es ist zunehmend schwieriger geworden, sich selbst aus materieller Armut oder sozialer Isolation zu befreien.“ Die Caritas wolle darum die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die Menschen lenken, die am Rand der Gesellschaft leben. Dabei habe die Caritas Menschen im Blick, die durch Arbeitslosigkeit, Suchterkrankung, Überschuldung oder psychische Probleme in materielle Not geraten seien und ein Leben am Existenzminimum führten.
Claudia Beck ist die Pressesprecherin des Deutschen Caritasverbandes. Gegenüber dem Domradio Köln erläutert sie das Anliegen des katholischen Sozialverbandes:
„Unser Anliegen ist, dass man Menschen, die ‚randständig’ leben und nicht den gängigen bürgerlichen Maßstäben entsprechen, mit der gleichen Achtung und Würde behandelt wie jeden anderen. Und dass man einen Menschen, der auf der Straße sitzt und den man sympathisch findet, auch grüßt oder einem Straßenzeitungsverkäufer freundlich „Nein danke“ sagt, wenn man die Zeitung nicht kaufen will, anstatt sich einfach nur abzuwenden. Das stellt für diese Menschen eine Form der Wertschätzung dar. Das sind die sozialen Manieren, von denen wir glauben, dass sie insgesamt der Gesellschaft gut täten.“
Der Caritas geht es um den Menschen, der nicht unter die Räder von Vorschriften und Bestimmungen geraten dürfe.
„Wir wünschen, dass man nachhaltiger und vernetzter Angebote schafft, bestimmte Schritte sind bereits gegangen. Ein Beispiel ist die Kinderbetreuung auch schon für Kinder unter drei Jahren. Das ist gerade mit Blick auf alleinerziehende Frauen wichtig, die häufig in Armut leben, weil sie wegen der Mutterschaft nicht arbeiten gehen können. Mit solchen Konzepte kann man dazu beitragen, Armut zu bekämpfen. Wir sehen aber noch Mängel und haben dazu Vorschläge unterbreitet, um nachhaltiger dieses Problem anzugehen.“
Dia Caritas will die breite Öffentlichkeit sensibilisieren – und ihr die Angst vor Menschen in prekären Situationen nehmen.
„87 Prozent der Befragten einer repräsentativen Studien geben an, dass sie gar keinen armen Menschen im Bekannten- oder Freundeskreis kennen, und nur vier Prozent haben Kontakt zu Menschen, die wohnungslos sind. Aber 37 Prozent der Befragten haben Angst davor, selber mal in eine Notlage zu kommen –  den Arbeitsplatz zu verlieren, arm zu werden, also umgangssprachlich gesagt ‚abzustürzen’, und das normale Leben mit Arbeit, Wohnung und Familie zu verlieren. Wir sehen die Gefahr, dass diese Ängste dazu führen, dass man sich von Menschen abwendet, die offensichtlich nicht einer Arbeit nachgehen und keinen festen Wohnsitz haben. Diese Angst wollen wir nehmen, wir wollen sagen: Jeder Mensch hat Würde, jeder Mensch ist auch in dem Leben, das er führt, zu achten! Schau hin und schau nicht weg; und überlege auch, was Du als einzelner Bürger tun kannst, um einen guten Umgang zu finden!“
Mit der Kampagne will die Caritas auf Plakaten, Postkarten, Flyern sowie über Anzeigen, im Internet und mit Fernseh- und Kinospots für „soziale Manieren“ werben. (rv)
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AUS UNSEREM ABENDPROGRAMM:

Deutschland: 400 Könige auf einem Fleck!
... das konnte man heute in Hamburg bestaunen. Da haben sich nämlich die Sternsinger aus Norddeutschland getroffen. Wochenlang sind die Kinder und Jugendlichen - als Heilige Drei Könige verkleidet- durch die Städte gezogen und haben Geld für Kinder in Kolumbien gesammelt. Heute nun das große Finale der Aktion. Und zu dem Gipfeltreffen sind kleine Könige von überallher gekommen.
Ein Bericht von Philipp Kauthe. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Mary Ann Glendon (70), US-Botschafterin beim Heiligen Stuhl, hat ihren Abschiedsbesuch bei Papst Benedikt XVI. absolviert. Am Samstag empfing das Kirchenoberhaupt nach Vatikan-Angaben die Harvard-Juristin und frühere Präsidentin der Päpstlichen Akademie der Sozialwissenschaften zu einem persönlichen Gespräch. Glendon hatte den Diplomatenposten erst im vergangenen Februar angenommen, ihre Dienstzeit aber von vornherein auf die Präsidentschaft von George W. Bush beschränkt. Dem Vernehmen nach will Glendon nach Klärung ihrer Nachfolge in die USA zurückkehren und ihre akademische Tätigkeit in Harvard fortsetzen. Es ist nicht ausgeschlossen, dass sie daneben wieder eine besondere Funktion in einem Expertengremium des Vatikans übernimmt. (kna)
Ein Jahr nach Einführung der Mülltrennung im Vatikan ist man dort mit den Ergebnissen zufrieden. Die „ökologische Wende” Anfang vergangenen Jahres war nicht nur wegen wachsender Probleme mit der Müllentsorgung vorangetrieben worden, sondern auch durch die Einsicht in die ökonomischen Vorteile der Abfalltrennung. Der Vatikan produziert einem Bericht der Vatikanzeitung „Osservatore Romano” zufolge täglich rund sechs Tonnen Festmüll, von dem ein erheblicher Teil auf Kosten der Besucher und Pilger geht. Allein aus den Papierkörben auf dem Petersplatz und in der Basilika kämen jährlich rund 400 Tonnen Abfall zusammen, darunter bei jeder Generalaudienz des Papstes auch rund zwölf Säcke mit Messern, Scheren und anderen beschlagnahmten Objekten. (or)

Vatikan/Mexiko
Einen vollkommenen Ablass gewährt die Kirche den Teilnehmern des Weltfamilientreffens in Mexiko-Stadt. Ein entsprechendes Dekret veröffentlichte der Vatikan am Samstag. Auch allen, die sich dem Ereignis geistlich verbunden fühlen und in der Familie ein Vaterunser, ein Credo und andere Gebete sprechen, könnten diesen Ablass erlangen, vor allem wenn sie über Fernsehen und Radio die Live-Schaltung zur Papstansprache verfolgten. Es gelten die üblichen Bedingungen: Einzelbeichte, Kommunion und Gebet in der Meinung des Heiligen Vaters. – Der 6. Weltfamilientag steht unter dem Motto „Die Familie, Erzieherin zu menschlichen und christlichen Werten”. Zu der Tagung haben sich laut Veranstalter Teilnehmer aus 98 Ländern angemeldet. Die Organisatoren rechnen mit bis zu 10.000 Dauergästen. Zum Schlussgottesdienst am Sonntag beim Marienheiligtum der Gottesmutter von Guadalupe werden über eine Million Menschen erwartet. Auch bei früheren Weltfamilientagen und Weltjugendtagen bot die Kirche die Möglichkeit eines Ablasses. Unter Ablass wird in der katholischen Theologie die Läuterung des Sünders durch Verrichtung einer Buße verstanden. (rv)

Europa

Europäische Union
Europa kann sich vor Flüchtlingen aus Afrika, die über das Mittelmeer herandrängen, nicht mit hohen Mauern abschotten. Das betont ein Vertreter des Afroasiatischen Institutes (AAI) in Wien. Auf der italienischen Mittelmeerinsel Lampedusa waren zuletzt in der Nacht zum Samstag fast 500 Bootsflüchtlinge eingetroffen. Nach Einschützung von Esperance-Francois Bulayumi warteten drei Millionen Menschen an der afrikanischen Mittelmeerküste. Es brauche eine globale Lösung. Die UNO müsse allgemein gültige Regeln für die Weltwirtschaft erlassen. - Nach jüngsten Schätzungen haben allein im letzten Jahr 30.000 Flüchtlinge mit kleinen Booten nach Italien zu gelangen versucht; mindestens 6.000 Menschen fanden in den vergangenen zehn Jahren dabei den Tod. Seit Weihnachten gibt es eine regelrechte Flüchtlingswelle. (kap/dw)

Deutschland
Mit scharfen Worten hat der Münchner Erzbischof Reinhard Marx die Instrumentalisierung der Gewalt im Heiligen Land durch rechtsextreme Kräfte in Deutschland attackiert. Es sei „unerträglich und moralisch verwerflich, wie sich Rechtsradikale zu den Verteidigern der Palästinenser aufschwingen und mit dem Antisemitismus spielen”, sagte Marx am Freitag. Der Erzbischof reist am Samstag zu einem mehrtägigen Bischofstreffen nach Bethlehem. Unter dem Motto „Israelischen Terror stoppen!” hatte die oberbayerische NPD am selben Tag um 18 Uhr zu einer Mahnwache auf dem Münchner Marienplatz aufgerufen. Eine ebenfalls geplante Demonstration am Jakobsplatz hatte die Stadtverwaltung zuvor verboten. Dort wollte die NPD die Hauptsynagoge mit Schuhen bewerfen, nach Parteiangaben „symbolisch für das Bombardement auf Gaza”. Der Erzbischof äußerte sich zugleich erschüttert über das Ausmaß der Gewalt im Gaza-Streifen. „Was uns die Christen vor Ort berichten, ist entsetzlich”, sagte er und verlangte ein sofortiges Ende der Kampfhandlungen. Gewalt und Gegengewalt führten zu keiner Lösung. Die Gläubigen seines Bistums rief der Erzbischof zum Gebet um Frieden auf. (kna)

Schweiz
Gegen 1.000 Angehörige der syrisch-orthodoxen Kirche haben sich in Bern mit ihren Glaubensbrüdern in der Türkei solidarisiert. Sie wehren sich gegen die Verdrängung der Christen aus der Türkei, wie die Schweizerische Depeschenagentur am Samstag schreibt. Auf dem Waisenhausplatz trafen sich nach Angaben der Organisatoren ca. 1.000 Aramäer aus allen Schweizer Landesteilen. Sie schwenkten syrische und aramäische Flaggen und machten mit Transparenten auf ihr Anliegen aufmerksam. Die Solidaritätskundgebung war Teil einer europäischen Initiative zur Unterstützung des 1600-jährigen Klosters St. Gabriel in der Südosttürkei. Dem syrisch-orthodoxen Kloster St. Gabriel (Mor Gabriel) droht die Enteignung seiner Ländereien; die Klostergemeinschaft ist auch wiederholt bedroht worden. Gegen sie läuft eine groß angelegte Kampagne nationalistischer oder radikal-muslimischer Kräfte, die zum Ziel hat, die Christen zu vertreiben. Im ehemaligen Antiochien leben heute noch rund 2.000 Christen. Die Region spielte eine Schlüsselrolle bei der Entstehung des Christentums; Petrus war hier Bischof, bevor er nach Rom ging, und nach Angaben der Apostelgeschichte kam hier erstmals die Gruppenbezeichnung „Christen“ auf. (rv/kipa)

Italien/Kenia
Auf dem Kapitol in Rom sind am Samstag Fotografien der beiden in Kenia entführten Schwestern Rinuccia Giraudo und Maria Teresa Olivero aufgestellt worden. Nach Angaben des Bürgermeisters von Rom, Gianni Alemanno, will die Stadt so ihre Solidarität mit den beiden am 9. November vergangenen Jahres an der Grenze zu Somalia verschleppten Schwestern ausdrücken. Unterdessen verhandelt eine italienische Delegation unter der Leitung der Abgeordneten Margherita Boniver vor Ort mit den kenianischen und somalischen Obrigkeiten, um die Freilassung der beiden Italienerinnen zu erwirken. Der italienische Außenminister, Franco Frattini, hat erklärt, dass es den beiden Schwestern den Umständen entsprechend gut gehe und sowohl die kenianische als auch die somalische Regierung sich sehr für deren Freilassung einsetzten. (misna)

Afrika

Demokratische Republik Kongo
„Caritas Internationalis” hat gestern im Norden des Landes mit der Verteilung von Hilfsgütern an circa 5000 Familien begonnen. Diese waren in den Weihnachtstagen von Rebellen aus Uganda vom so genannten „Heer zur Befreiung des Herrn” attackiert worden. Die Rebellen hatten rund 400 Personen getötet, Kinder zur Aufnahme in ihre eigenen Reihen verschleppt und Dörfer niedergebrannt, so dass deren Bewohner gezwungen waren, ohne jegliche Habe die Flucht anzutreten. Nach Angaben der katholischen Nachrichtenagentur Fides hat die Caritas für die nächsten Tage weitere Hilfslieferungen versprochen. Auch Papst Benedikt XVI. hatte nach dem Angelusgebet am Dreikönigstag der Opfer im Kongo gedacht. (rv/fides)

Kenia
Ein nationaler Notfallplan soll den rund 10 Millionen vom Hunger bedrohten Bürgern helfen. Das hat das von Präsident Mwai Kibaki geleitete Komitee zur Nahrungsmittel-Sicherheit beschlossen. Der Plan sieht unter anderem den Import von 5 Millionen Säcken Mais und die Verteilung von Dünger und Saatgut an arme Bauern vor. Das Internationale Rote Kreuz schätzt, dass insgesamt rund 20 Millionen Menschen von dem Hungerproblem bedroht sind, das neben Kenia auch Äthiopien und den Rest des Horns von Afrika betrifft. Ursache der Nahrungsmittelknappheit sind Dürre und die verschlechterten Sicherheitsbedingungen in Somalia, die Tausende von Bauern zur Flucht getrieben haben. (misna)

Naher Osten

Nahost
Die Schwestern der „Gemeinschaft des Rosenkranzes“ haben am Freitag ihr Haus in Gaza aus Sicherheitsgründen geräumt. Wie die Nachrichtenagentur „SIR” berichtet, wurden sowohl das Haus als auch die von den Schwestern betriebene und nunmehr geschlossene Schule von den Bomben beschädigt. Vor der Evakuierung hatten die Schwestern berichtet, es sei kaum noch möglich, die Familien aus der Umgebung zu besuchen, um sich ein Bild von deren Lage zu machen. Die Bevölkerung des Gazastreifens verlässt kaum noch ihre Häuser und hat aufgrund der erhöhten Preise Schwierigkeiten, lebensnotwendige Güter zu erwerben. Die Hilfslieferungen erreichen das Krisengebiet nur unter größten Schwierigkeiten. (rv)

Asien

Malaysia
Das katholische Wochenblatt „Herald” darf wieder auf malayisch publizieren, jedoch ohne den Namen „Allah” zu verwenden. Das hat die Regierung des Landes gestern entschieden, nachdem sie die Publikation der Zeitschrift in der vergangenen Woche verboten hatte. Hintergrund ist die seit Monaten andauernde Kontroverse um die Verwendung des Begriffs „Allah” durch ein nicht-muslimisches Informationsmedium. Die Vertreter des „Herald” hatten zuvor Einspruch gegen die Zensur des Begriffs eingelegt und darauf verwiesen, dass in der Landessprache kein anderes Wort für Gott existiere. Bis zur Verkündung des Urteilsspruchs will die Zeitung die Vorgaben der Regierung akzeptieren. (rv)

Amerika

Guatemala
Tausende von Personen werden an diesem Samstag zu einer von der Kirche und nationalen Verbänden organisierten Friedensdemonstration in der Hauptstadt erwartet. Zudem rufen die Demonstranten zu größeren Bemühungen im Kampf gegen die Kriminalität auf. Vorangetrieben worden war die Initiative unter anderem vom Erzbischof von Guatemala City, Kardinal Quezada Toruño, der auf den religiös und politisch übergreifenden Charakter der Aktion hinwies und an das von Papst Benedikt XVI. gewählte Motto des diesjährigen Weltfriedenstages erinnert: „Armut bekämpfen, Frieden schaffen”. - Im letzten Jahr haben in Guatemala mehr als 6.000 Menschen durch Gewaltverbrechen ihr Leben verloren; hinzu kommen Hunderte Fälle von Entführung und Erpressung. (misna)


Die obigen Texte basieren auf unserer Nachrichtensendung Treffpunkt Weltkirche” täglich um 16 Uhr. Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, ADN-Kronos, Upi, Cns, Uca, Misna, Osservatore Romano – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.


Buchbesprechung:

Titel: Erde singe!
Herausgeber: Marius Schwemmer
Verlag: Carus-Verlag, Stuttgart
Preis: 16,95 €
Besprochen von: Ludwig Waldmüller

Till Eulenspiegel, der lustige Geselle, war dafür berühmt, der Welt den Spiegel vorzuhalten, die Menschen dazu zu bringen, sich selbst und die Welt einmal mit anderen Augen zu sehen, über sich selbst nachzudenken, noch einmal anders hinzusehen. Spiegel sind das probate Mittel, um das einem so bekannte eigene Gesicht näher zu überprüfen. Da kann ein Spiegel doch auch in anderen Zusammenhängen sehr nützlich sein…
„Erde singe!“ heißt ein etwas ungewöhnlicher Spiegel – nämlich der „Spiegel der Katholischen Kirchenmusik in Deutschland“, ein interessantes Büchlein, das der Carus-Verlag vorgelegt hat. Darin beantworten verschiedenste deutsche Bischöfe Fragen zu ihrem Verhältnis zur Kirchenmusik. Spannend, was die Oberhirten da so zu sagen haben. Es handelt sich um einen Fragebogen, den die Kirchenmusikzeitschrift „Musica sacra“ den Bischöfen vorgelegt hatte. Ihr Schriftleiter Marius Schwemmer ist auch der Herausgeber des gute hundert Seiten starken Büchleins. Aber auch und vor allem bereichernd sind die sieben grundlegenden Artikel zu verschiedenen Themen der Kirchenmusik. So liest man zum Beispiel darüber, wie man überhaupt Kirchenmusiker werden kann. Oder es geht um die Zukunftsperspektiven von Kirchenmusik „zwischen Kult und Kultur“. Etwas stockt man beim Artikel „Wie behalte ich meinen Glauben als Kirchenmusiker?“; dieser kurze Aufsatz gibt aber wohl die praktischsten und damit wertvollsten Hinweise für das Leben eines Kirchenmusikers – und nicht nur für diesen, für jeden Mitarbeiter in der Pastoral einer Pfarrgemeinde.
Das Büchlein „Erde singe!“ will spiegeln, wie es um die Kirchenmusik im Deutschland des Jahres 2008 bestellt ist. Und das gelingt ihm. Es empfiehlt sich als Lektüre für alle Kirchenmusiker, aber wahrscheinlich sollten es auch und vor allem die Pfarrer lesen, um zu verstehen, wo ihre besonderen Aufgaben hinsichtlich der Musik und ihrer Zukunft liegen. Denn schließlich ist Liturgie ohne Musik unvollständig, wie Erzbischof Reinhard Marx in dem Buch betont.

 






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