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Meldungen vom 21.1.2009

- USA: „Messias“ Obama? -
- Nuntius besucht Gaza-Streifen -
- „Ich bin ein Mariazeller“ -


Verantwortlich: P. Eberhard v. Gemmingen SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Antje Dechert
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr.

THEMEN DES TAGES:

USA: „Messias“ Obama? Stimmen aus der Weltkirche
Barack Obama ist Präsident: Amerika hat seinen ersten schwarzen Präsidenten, und die Welt hat einen Hoffnungsträger. Im Vatikan fühlen sich viele an den Moment erinnert, als 1978 plötzlich ein Papst aus dem Ostblock gewählt wurde, der charismatische Johannes Paul.
Irgendwo im Vatikan, vor einer Woche: Kardinäle aus mehreren Kontinenten treffen sich zu einer vertraulichen Besprechung. Mit dabei ist auch der Kardinal von New York. Zwei europäische Purpurkollegen gehen bei der Begrüßung auf ihn zu und sagen: „Und ihr – ihr habt ja jetzt einen Messias, Obama.” Es klingt nur halb ironisch.
Was auch Kirchenleute rund um den Globus beeindruckt, ist das Signal, das Obamas Aufstieg für Minderheiten und für arme Länder bedeutet. „Hier sprechen die jungen Leute viel von Obama”, sagt uns ein afrikanischer Erzbischof (Anselme Sanon aus Burkina Faso). „Sie sagen: Das ist nicht wichtig, dass er schwarz ist. Aber er hat angekündigt, einen Wandel herbeizuführen. Wir sind stolz, dass die Welt im Moment des Wandels einen US-Präsidenten mit afrikanischen Vorfahren hat.
„Wir wissen genau, dass dieses Patchwork unserer Ursprünge ein Vorteil ist und keine Schwäche”, meint Obama selbst in seiner großen Rede zum Amtsantritt am Dienstag. „Wir sind eine Nation der Christen und Muslime, der Juden und Hindus - und solcher, die nicht glauben. Wir sind die Summe aller Sprachen und Kulturen, die aus der ganzen Welt zu uns gekommen sind... Weil die Welt immer näher zusammenrückt, werden sich die Gemeinsamkeiten aller Menschen noch deutlicher zeigen - und Amerika wird seine Rolle dabei übernehmen, dieser neuen Ära des Friedens den Weg zu bahnen.”
Er will schon bald eine große Rede in der Hauptstadt eines islamischen Landes halten – Ägypten ist dafür im Gespräch. Obama – das bedeutet für viele Hoffnung auf Frieden, Ausweg aus der Spirale des Kriegs der Kulturen. „Hier im Nahen Osten gibt es zwar keine richtiggehende Obamania”, sagt der Lateinische Erzbischof von Bagdad, Jean-Benjamin Sleiman, „erst recht nicht im Irak. Aber die meisten sehen doch in Obama etwas Neues: eine Öffnung, einen neuen Stil. Auch wenn keiner so richtig an eine grundlegend neue amerikanische Politik glaubt...”
Kardinal Godfried Danneels, der Vorsitzende der Belgischen Bischofskonferenz, warnt vor zu großen Erwartungen an den neuen US-Präsidenten. In einem Interview mit der belgischen Tageszeitung „Le Soir” sagte Danneels an diesem Mittwoch, er habe noch nie erlebt, dass sich mit einem Menschen so viele Hoffnungen und Ansprüche verbänden. Angesichts der großen Erwartungen könne Obama eigentlich nur enttäuschen, sobald er Entscheidungen treffe, so der Kardinal. Dagegen lobte er die Visionskraft Obamas. Dieser sei ein authentischer Idealist, der nicht an die Macht des Militärs, sondern an die Stärke von Überzeugungen glaube.
Vor allem Lebensschützer sehen die neue Regierung mit großem Argwohn – sie fürchten liberalere Abtreibungsgesetze oder staatliche Gelder für Experimente mit embryonalen Stammzellen. „Jedenfalls wäre es schön, wenn die Christen jetzt für einen der Ihren beten, der ein schwieriges Amt antritt”, meint der französische Bischof Michel Dubost. „Er hat seinen Eid auf die Bibel abgelegt – das sollte uns etwas bedeuten.”
In Washington war es am Dienstag der erfolgreiche evangelikale Prediger Rick Warren, der vor Obamas Schwur das Gebet sprach. Im Sommer wird der neue Präsident zu seiner ersten Europareise u.a. in Italien erwartet. Wahrscheinlich wird er dann auch mit Papst Benedikt XVI. zusammentreffen. (rv/kna)
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Papst: „Ich bin ein Mariazeller”
„Ich freue mich, dass ich jetzt ein Mariazeller bin und so ganz nah bei der Muttergottes wohnen darf.”
Daran ließ Benedikt XVI. keinen Zweifel, als er an diesem Mittwoch im Vatikan die Ehrenbürgerschaft Mariazells entgegennahm. „Von Herzen Dank” und „Vergelt’s Gott” sagte der Papst der Delegation, die unter Leitung des Grazer Bischofs Egon Kapellari von Mariazell nach Rom gereist war. Benedikt wörtlich:
„Aller Voraussicht nach werde ich in diesem Leben nicht mehr physisch dorthin wallfahren können, aber nun wohne ich ja richtig dort - und insofern bin ich immer mit dabei. Bei den Wanderungen in der Landschaft mache ich immer wieder Halt in Mariazell, gerade auch weil ich spüre, wie die Muttergottes uns begegnet und uns zueinander führt.”
Viele Beinamen habe dieser wichtigste österreichische Marienwallfahrtsort und damit die Muttergottes von Mariazell, erinnerte der Papst. Sie sei wichtig - für viele Länder Europas.
„Doch vor allem ist sie Magna Mater. Aber ihre Größe zeigt sich gerade darin, dass sie für die Kleinen da ist, dass man ohne Eintrittskarte nur mit dem Herzen immerfort Zutritt zu ihr hat. So lernen wir von ihr auch, was wahrhaft groß ist: nicht die Unnahbarkeit, nicht die äußere Hoheit, sondern gerade die Güte des Herzens, die allen das Miteinander eröffnet.”
Nur zweimal war der Papst in Mariazell, 2007 während des Pastoralbesuchs in Österreich und noch als Kardinal 2004 mit der europäischen Notarenwallfahrt. In der kurzen Audienz für die Delegation aus der Steiermark erinnerte sich Benedikt:
„2004, bei strahlendem Wetter... Wir haben miteinander gespürt, was Europa bauen kann, woher es gekommen ist, was seine Identität ist und wodurch es immer wieder es selbst werden kann: durch die Begegnung mit dem Herrn, zu der uns seine Mutter verhilft. Gerade in der Mutter spüren wir, dass Gott ein Mensch geworden ist. So haben wir die Freude des Gemeinsamseins, die Kraft unserer Wurzeln und damit auch die Möglichkeit einer neuen Zukunft miteinander verspürt.
Beim Pastoralbesuch dann hat es geregnet, aber ich finde, dass wir gerade durch den Regen noch näher und fester beieinander gestanden sind. Wir haben gemerkt, dass es manchmal auch gut sein kann, im Regen zu stehen, dass Regen eine Gnade sein kann; dass es manchmal gut ist, auch in der Geschichte im Regen zu stehen, dass man dann gerade am richtigen Ort ist und das Richtige tut. Mariazell ist mehr als ein Ort: Es ist Gegenwart lebendiger Geschichte einer Pilgerschaft der Jahrhunderte des Glaubens und des Betens, die man physisch förmlich wahrnimmt. Damit ist nicht nur das Beten der Menschen, sondern auch die Wirklichkeit einer Antwort gegenwärtig. Hier spüren wir, dass es Antwort gibt, dass wir nicht ins Unbekannte ausgreifen, sondern dass Gott da ist und dass er durch die Mutter uns besonders nahe sein will.”
(rv)
Hier zum Nachhören
Hier ein Gespräch mit Bischof Egon Kapellari
Hier die ganze Ansprache des Papstes auf Deutsch

Italien: Mailand freut sich auf Familientreffen
Am vergangenen Sonntag ging das sechste internationale Familientreffen in Mexiko-Stadt zu Ende, und schon bereiten sich die Organisatoren des nächsten Treffens auf das Großereignis vor: Unter dem Motto „Die Familie, die Arbeit und das Fest” findet in drei Jahren in Mailand das siebte Weltfamilientreffen statt. Der Gastgeber des Anlasses, Mailands Kardinal Dionigi Tettamanzi, ist ein Experte im Bereich der „Familien-Theologie”. Schließlich hat er bereits mehrere Bücher zu diesem Thema verfasst. Gegenüber Radio Vatikan betont er:
„Die Familie hat einen bedeutenden gesellschaftspolitischen Aspekt. Denn sie wirkt im Alltag der Menschen mit und hat einen großen Einfluss in der Arbeitswelt. Denn die Arbeit kann ja nicht nur aus wirtschaftlicher Perspektive betrachtet werden. Vielmehr ist die heutige Wirtschaft gefordert, mehr für die Bildung und kulturelle Weitergabe zu tun. Hinzu kommen auch die Ruhezeiten: Das Wechselspiel zwischen Arbeit und Ruhe ist nämlich ausschlaggebend für die Entwicklung der Familie. Deshalb haben wir diese drei Bereiche – Familie, Arbeit, Fest – als Thema unseres Treffens ausgewählt.”
Mehr denn je stehe heute die Familie unter Druck, so Kardinal Tettamanzi.
„Es muss uns bewusst sein, dass die Familie DAS soziale Netzwerk schlechthin ist. Die Familie müsste deshalb eine wichtige und anerkannte Rolle in der Gesellschaft spielen. Das ist aber leider nicht der Fall. Deshalb fordert die Familie von Seiten der staatlichen Einrichtungen nicht nur schöne Worte, sondern auch konkrete Taten. Das muss durch die Förderung und Verteidigung der Rechte und Pflichten der Familien geschehen.”
Die Tradition der Weltfamilientreffen wurde von Papst Johannes Paul II. 1994 in Rom eingeführt. Anlass war das von den Vereinten Nationen ausgerufene „Jahr der Familie”. Das Weltfamilientreffen in der norditalienischen Metropole gehört zu einer Serie von kirchlichen Veranstaltungen, mit der kirchliche und staatliche Einrichtungen 1700 Jahre seit der Unterzeichnung des Toleranzediktes von Kaiser Konstantin im Jahr 313 feiern wollen. Im Jahre 2013 sind dazu interreligiöse und ökumenische Feiern sowie ein Großevent geplant. (rv)
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Benedikt XVI: „Ökumene ist Gabe Gottes”
Mit Geduld, Ausdauer und im unermüdlichen Gebet sollen sich Christen intensiver für die Ökumene einsetzen. Das forderte Benedikt XVI. bei der Generalaudienz an diesem Mittwoch. Im Zentrum seiner Katechese stand das Motto der aktuellen Weltgebetswoche für die Einheit der Christen: „So dass sie eins werden in deiner Hand.” Dieses Leitwort aus dem Buch des Propheten Ezechiel sei ein schönes Zeichen dafür, dass Christen verschiedener Konfessionen weltweit das Anliegen der Ökumene teilten. Auf Deutsch sagte der Papst:
„Im Gebet und mit der Weise unseres Lebens können wir auch zueinander kommen. Gott sammelt die Seinen in sein Land, sagt Ezechiel, wo es keine Trennung und keinen Unfrieden mehr gibt. An uns liegt es, mit innerer Bereitschaft, Geduld und Ausdauer diesen Weg in das eine Land, auf die Einheit in Christus mitzugehen und so zu leben, dass auch unser Leben ein Instrument in den Händen Gottes wird. Dazu ist eine authentische, innere Erneuerung, eine Befreiung von den Sünden und eine Reinigung des Herzens nötig. In diesem Sinne ist die Gebetswoche um die Einheit ein Aufruf zur persönlichen Umkehr, zu einer Vertiefung unseres eigenen Glaubens und Christseins. Zugleich gibt sie uns Gelegenheit für die vielen ökumenischen Begegnungen in diesem Jahr zu danken, die uns der Einheit der Kirche Christi bereits näher gebracht haben.”
Benedikt begrüßte in der Audienzhalle des Vatikans Gläubige aus allen Erdteilen, darunter auch eine Delegation aus Mariazell. Der österreichische Wallfahrtsort, den der Papst vor ein paar Jahren besuchte, zeichnete ihn an diesem Mittwoch mit der Ehrenbürgerwürde aus. Im Zeichen der Ökumene stand auch der Segen, den der Papst den deutschsprachigen Pilgern mit auf den Weg gab:
„Bitten wir Gott, dass er uns bei unserem ökumenischen Dialog in der Wahrheit und in der Liebe stärke und uns zum gemeinsamen Zeugnis für die Einheit befähige. Rufen wir die selige Jungfrau Maria um ihre mütterliche Hilfe an, damit wir wie sie das Wort Gottes mit wachem Herzen in uns aufnehmen. Der Herr segne Euch alle!” (rv)
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WEITERE THEMEN DES TAGES:

Österreich: „Wir müssen weg von der ‚Präsentationsökumene’”
Der österreichische Ostkirchenexperte Rudolf Prokschi kritisiert den mangelhaften innerkonfessionellen Informationsfluss in der Ökumene. So wichtig die theologischen Debatten auch seien, zugleich müssten die Ergebnisse auch an der Basis der Gläubigen in den Pfarrgemeinden ankommen, betonte Prokschi bei einem Pressegespräch am vergangenen Donnerstag in Wien.
„Der offizielle Dialog läuft jetzt Ende Jänner in Rom mit den Altorientalen. Ich glaube, dass es kaum jemanden gibt, der weiß, was das heißt. Wer weiß denn erstens, wer da dabei ist, zweitens worum geht es da, was reden die überhaupt... Ich möchte nicht immer diese Präsentationsökumene, wo die höchsten Würdenträger ein bisschen auftauchen... Ich nenne das manchmal etwas salopp die ‚Zuprost-Ökumene’.”
Prokschi, der neuer Vorsitzender der Wiener Ökumenekommission ist, plant aus Anlass des Treffens in Rom ein neues ökumenisches Gebetstreffen.
„Ich habe jetzt versucht, einen armenischen Priester, einen syrischen Priester, einen von der Syro-Malankaren einzuladen. Ich werde noch einen äthiopischen Priester dazubitten und auch von den Kopten jemanden. Wir machen im Priesterseminar ein begleitendes Gebet, das so ausschauen soll, dass sich diese Kirchen ein wenig präsentieren, dass ich eine kleine Einführung mache, worum geht es jetzt in dem Dialog, und dass jeder aus seiner Tradition ein Gebet vorträgt, in dem Heiliger Geist oder die Bitte um Einheit vorkommt.”
Das gemeinsam mit der ökumenischen Stiftung „Pro Oriente” und dem St. Thomas-Kolleg ausgerichtete Gebet findet am 29. Jänner um 18.30 Uhr im Wiener Priesterseminar statt. (kap)
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Österreich: Wenn Laien fordern
Alte Forderungen neu präsentiert: Die österreichische „Laien-Initiative” hat am Dienstag in Wien die Wiederzulassung von laisierten Priestern, die Abschaffung des Pflichtzölibats sowie die Zulassung von Frauen zur Diakonatsweihe gefordert. Im Forderungskatalog ist auch die „Initiative” enthalten, dass Ordensfrauen im Pflege- und Krankendienst das Sakrament der Krankensalbung erteilen dürfen. Die Mitglieder der „Laien-Initiative” verstehen sich aber nicht als „Kirchenspalter”, beteuert ihr Sprecher Herbert Kohlmaier:
„Wir verstehen uns als Initiative innerhalb der Kirche und stehen voll und ganz zu dieser Kirche, die für uns unentbehrlich und unersetzlich ist. Wir haben keinerlei Absicht, eine Spaltung herbeizuführen. Wir wollen einen energischen Anstoß geben für überfällige Änderungen und Reformen in der römisch-katholischen Kirche. Das gilt ja nicht nur für Österreich.”
Der frühere österreichische Vizekanzler und Mitglied der „Laien-Initiative” Erhard Busek meint wiederum, es sei gegenwärtig keine Strategie erkennbar, wie die Kirche ihr Überleben sichern wolle.
„Wir brauchen die gegenwärtige Struktur mit ihren geistlichen Gemeinschaften. Doch das allein genügt nicht. Deshalb ist die Aufforderung über die Art und Weise, wie sich die Kirche entwickeln kann, eine Pflicht.” (kap)

Simbabwe: Verhandlungen gescheitert
In Simbabwe sind am Montag schon wieder Verhandlungen zur Bildung einer Regierung der nationalen Einheit gescheitert. Nach einer zwölfstündigen Sitzung erklärte Oppositionsführer Morgan Tswangirai, es seien keine Fortschritte gemacht worden. Hintergrund des derzeitigen Patts zwischen dem Chef der Bewegung für Demokratischen Wandel (MDC) und Präsident Robert Mugabe sind Unstimmigkeiten bezüglich der Vergabe einzelner Ministerien. Tswangirai beansprucht für seine Partei insbesondere das Innenministerium, dem die Kontrolle der Polizei obliegt.
Der Sprecher der Menschenrechtsorganisation „Zimbabwe Vigil” in London, Dennis Benton, glaubt nicht, dass Morgan Tswangirai von seinen Forderungen abrücken wird:
„Tswangirai hat gesagt, dass er nicht an dieser Regierung der nationalen Einheit teilnehmen werde, bis Mugabe Konzessionen gemacht hat. Die wichtigste dieser Konzessionen ist, dass die Regierung ihre Repressionen gegen MDC-Anhänger stoppen muss.”
Bereits im vergangenen Jahr war beschlossen worden, eine Einheitsregierung mit Mugabe als Präsidenten und Tswangirai als Premierminister zu bilden. Internationale Beobachter halten das Modell der Einheitsregierung für am geeignetsten, um die humanitäre und ökonomische Krise des Landes zu überwinden. Die Verhandlungen sollen voraussichtlich am Sonntag oder zu Beginn der nächsten Woche wieder aufgenommen werden. (rv)
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Heute: Hl. Agnes
Die Christen feiern an diesem Mittwoch das Fest der hl. Agnes. Kaum eine Heilige wurde schon in der antiken Kirche so verehrt wie diese Römerin.
Wohl im Jahr 304 wurde sie hingerichtet – schon fünfzig Jahre später berichtet ein Märtyrerkalender erste Züge ihrer Heiligenlegende. Danach hatte Agnes das Werben eines prominenten römischen Funktionärs zurückgewiesen mit dem Hinweis, sie sei schon mit Christus verlobt. Im Stadion des Domitian – heute Piazza Navona – wurde sie dafür mit dem Schwert hingerichtet; die Kirche „Sant´Agnese in Agone”, St. Agnes im Todeskampf, erinnert daran. Beigesetzt wurde sie in einer Katakombe an der Via Nomentana, die noch heute ihren Namen trägt. Kaiser Konstantin errichtete dort eine Kirche in unmittelbarer Nähe des Mausoleums seiner Tochter. Kunstwerke zeigen die Heilige in der Regel mit einem Lamm auf den Armen – Lamm heißt auf lateinisch „agnus”. Der Papst segnet jedes Jahr am Agnes-Tag zwei Lämmer, aus deren Wolle dann die Pallien hergestellt werden – also die Schulterbänder, die die Erzbischöfe in aller Welt tragen. (rv)


DIE NACHRICHTEN:

Europa

Deutschland
Patientenverfügungen müssen so geregelt werden, dass sie das Selbstbestimmungsrecht nicht beschneiden. Das sagte Bundesjustizministerin Brigitte Zypries am Mittwoch dem ZDF. Sie äußerte sich zur bevorstehenden Bundestagsdebatte über die so genannten Patientenverfügungen. Zypries kritisierte einen Gesetzesentwurf der CDU/CSU, der die Reichweite der Patientenverfügungen mit dem Argument des Lebensschutzes einschränkt. Mit den so genannten Patientenverfügungen können Menschen vorab festlegen, wie sie medizinisch behandelt werden wollen, wenn sie sich im Krankheitsfall selbst nicht mehr äußern können. Strittig ist nach wie vor die Verbindlichkeit und Reichweite der Patiententestamente. Eine gesetzliche Regelung soll noch in dieser Legislaturperiode verabschiedet werden. (kna)
Die katholische Friedensbewegung „Pax Christi” startet eine Hilfsaktion für den Gazastreifen. Im Rahmen der Initiative, die unter dem Motto „Blockade beenden” steht, sollen Hilfsgüter per Schiff nach Nahost gebracht werden. Zu den Unterstützern der in Berlin angekündigten Aktion gehören unter anderem Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse (SPD) und Bischöfe der großen Kirchen. Nach der dreiwöchigen Bombardierung durch Israel fehlt es in Gaza vor allem an Nahrung, medizinischer Hilfe und Treibstoff. (pm)
Die deutsche Caritas veranstaltet eine internationale Konferenz zur Drogenpolitik. An diesem Mittwoch treffen sich 120 Fachleute aus über 25 Ländern, um - wie es heißt - eine neue humane Anti-Drogenpolitik zu formulieren. Die Teilnehmer kommen unter anderem aus Afghanistan, Brasilien, Bolivien und Kolumbien. Die Konferenz soll dem kommenden UNO-Expertentreffen in Wien helfen, Alternativen zu einer Drogenpolitik der Ausgrenzung zu finden. Viele Drogenabhängige seien arme Menschen; sie sollten nicht kriminalisiert werden, sondern sollten Hilfen erhalten, glaubt die Caritas. (pm)
Kardinal Georg Sterzinsky und der evangelische Bischof von Berlin Wolfgang Huber haben den Förderern von „Pro-Reli” gedankt. In einem gemeinsamen Schreiben drücken sie ihre Freude darüber aus, dass so viele Menschen auf der Straße um Unterschriften geworben hätten. Auch danken sie Religionslehrern und Pfarrern, die über das Thema gesprochen hätten. Ein besonderer Dank geht an den Vorsitzenden des Pro-Reli-Vereins Christoph Lehmann. pro-reli setzt sich für ein Wahlpflichtfach Religion an öffentlichen Schulen in Berlin ein. (pm)
Der Leiter des Netzwerks Afrika-Deutschland hat die Bundesregierung dazu aufgefordert, ihre Afrikapolitik zu korrigieren. Pater Wolfgang Schonecke beklagte in einem Artikel der der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift „Forum Weltkirche” vor allem die Doppelmoral der internationalen Gemeinschaft in Bezug auf den Kongo-Konflikt. Westliche Regierungen seien zwar schnell dazu bereit, humanitäre Hilfe zur Verfügung zu stellen, würden aber zu wenig für eine Lösung des Konflikts tun. Schonecke, der lange Jahre in Afrika als Missionar tätig war, kritisierte zudem, dass viele Regierungen vor allem daran interessiert seien, sich Zugang zu den Rohstoffen im Kongo zu sichern. (zenit)

Österreich
Religion ist ein „Vehikel für Integrationsprozesse”. Das sagt der Bildungsbeauftragte des Afro-Asiatischen Instituts in Wien, Esperance-Francois Bulayumi. Aus seiner Sicht sollten die Debatten zu Ausländerfragen „versachlicht” werden. Die alltägliche Erfahrung mit Migranten lehre, dass „Migrationsgeschichte zum Teil Religionsgeschichte” darstelle. Ausländer leisteten damit einen „wertvollen Beitrag zum bestehenden europäischen Religionspluralismus”. Der Migrationsexperte hielt am Dienstag in Wien einen Vortrag zum Thema „Religion und Religiosität von Migranten”. (kap)

Niederlande
Das Parlament hat beschlossen, einen Paragraphen gegen Gotteslästerung abzuschaffen. Der umstrittene Strafrechts-Artikel 147 habe keine praktische Bedeutung und werde zudem durch einen anderen Paragrafen zum Schutz vor Beleidigung und Verunglimpfung ausreichend ersetzt, so die Befürworter der Initiative. Der sozialdemokratische Fraktionsvorsitzende Jan de Wit sprach nach der Abstimmung der zweiten Parlamentskammer von einem „historischen Beschluss”. – Im Haager Parlament wird seit Jahren über die gesonderte Strafbestimmung für Gotteslästerung debattiert. Noch 2007 bestand die von Christ- und Sozialdemokraten sowie der religiösen Partei Christen-Union gebildete Koalition darauf, dass das in der Praxis fast nie angewandte Gesetz über Gotteslästerung beibehalten wird. Zahlreiche Abgeordnete hatten dies kritisiert. Das gesetzliche Verbot von Gotteslästerung gilt seit 1932. Seit über 40 Jahren hat es keine Anwendung mehr gefunden. (kna)

Italien
Der Turiner Kardinal Severino Poletto kritisiert die Bereitschaft der Region Piemont zur Sterbehilfe im so genannten Fall Eluana. Im Tauziehen um die norditalienische Wachkoma-Patientin Eluana Englaro hat die norditalienische Region ihre Bereitschaft zur Sterbehilfe signalisiert. Die Patientin Englaro brauche aber noch nicht einmal eine intensivmedizinische Lebensverlängerung; vielmehr gehe es in ihrem Fall einfach darum, „einer Person Nahrung und Getränke zu verabreichen, damit sie leben kann”, meint Kardinal Poletto. – Der Vater von Eluana Englaro versucht seit 17 Jahren in mehreren Regionen des Nordens, die künstliche Ernährung seiner Tochter abbrechen zu lassen. Sie liegt weiterhin in einer katholischen Klinik in Lecco. (kna)

Afrika

Ägypten
Der frühere koptisch-katholische Patriarch Stephanos Ghattas ist an diesem Dienstag im Alter von 89 Jahren in Kairo verstorben. Er war im Jahr 2006 als Altersgründen von seinem Amt zurückgetreten. Papst Johannes Paul II. hatte Ghattas im Jahr 2001 zum Kardinal berufen. Vor seiner Berufung ins Bischofsamt war Ghattas Professor für Philosophie und Theologie gewesen. Mit seinem Tod hat das Kardinalskollegium noch 189 Mitglieder, von denen 116 berechtigt sind, in einem Konklave den nächsten Papst zu wählen. (kna)

Naher Osten

Nahost
Der Waffenstillstand zwischen Israel und Palästinensern sollte als Ausgangspunkt für einen langfristigen Frieden in Nahost genutzt werden. Das betonte der Vatikanbotschafter in Israel und apostolischer Delegat für Palästina, Erzbischof Antonio Franco, an diesem Mittwoch bei einem Besuch im Gaza-Streifen. Krieg sei keine Lösung für ungeklärte Fragen im Bezug auf das Zusammenleben von Israelis und Palästinensern. Bei einer Messfeier sicherte Franco der palästinensischen Bevölkerung die Solidarität Papst Benedikts zu. – Drei Tage nach dem Waffenstillstand haben sich die israelischen Truppen aus dem Gaza-Streifen zurückgezogen. Wie ein Armeesprecher mitteilte, hätten die letzten Soldaten am Mittwochmorgen das Palästinensergebiet verlassen. Die Truppen blieben jedoch in Grenznähe stationiert, damit die Armee im Falle neuer Angriffe der Palästinenser reagieren könne. Nach dreiwöchigen Kämpfen hatten Israel und die im Gazastreifen herrschende Hamas am Wochenende eine Waffenruhe ausgerufen. Papst Benedikt hatte beim Angelusgebet am vergangenen Sonntag erneut zum Frieden in Nahost aufgerufen. (dw/misna)

Amerika

Venezuela
Die Bischöfe haben die Regierung eindringlich aufgefordert, die Hintergründe des Attentats auf die päpstliche Nuntiatur in Caracas zu untersuchen. In einer gemeinsamen Erklärung verlangen sie vor allem Respekt vor ethischen Normen und drücken ihre Sorge über die wachsende Gewalt in Venezuela aus. Nötig sei vor allem eine sittliche Erneuerung des Landes. - Auf die päpstlichen Nuntiatur in Venezuelas Hauptstadt war am Montag (Ortszeit) ein Attentat verübt worden. Nach Angaben einer katholischen Tageszeitung drangen unbekannte Täter in das Gebäude ein und zündeten sechs Tränengasgranaten. Der TV-Sender Globovision berichtet, dass der Überfall in Zusammenhang mit weiteren Übergriffen auf regierungskritische Tageszeitungen und oppositionelle Politiker am gleichen Tag in Caracas stand. In einer ersten Reaktion bestätigte der stellvertretende Vorsitzende der Bischofskonferenz, Erzbischof Roberto Lückert, dass die Nuntiatur der Regierung von Staatspräsident Hugo Chavez eine offizielle Protestnote überreichen werde: „Wie eine Botschaft muss auch die Nuntiatur vom Staat geschützt werden. Das ist nicht geschehen.” In der Nuntiatur in Caracas hält sich laut Presseberichten seit mehr als einem Jahr der oppositionelle Student Nixon Moreno auf, der von den venezolanischen Behörden wegen Vergewaltigung und Ermordung einer Polizistin gesucht wird. Moreno bestreitet die Tat und genießt nach Presseangaben politisches Asyl in dem Gebäude. - Das Anwesen war bereits wiederholt Zielscheibe von Übergriffen. Zuletzt hatten die venezolanischen Bischöfe in einem Hirtenbrief die Regierung aufgefordert, die Sicherheitslage im Land zu verbessern und für Recht und Ordnung zu sorgen. (rv/kna)

Mexiko
Zehn Bischöfe aus Mexiko und den Vereinigten Staaten treffen sich am nächsten Sonntag an ihrer Staatsgrenze, die täglich von vielen Flüchtlingen in Richtung USA überquert wird. Sie diskutieren in Reynosa dabei über die Probleme der Immigration und beten für die Betroffenen. An einem Mahnmal, dem so genannten Migranten-Kreuz, wollen sie einen Blumenkranz niederlegen, um vor allem derer zu gedenken, die auf der Flucht umkamen oder wieder abgeschoben wurden. (rv)


Die obigen Texte basieren auf unserer Nachrichtensendung Treffpunkt Weltkirche” täglich um 16 Uhr. Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, ADN-Kronos, Upi, Cns, Uca, Misna, Osservatore Romano – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

 






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